Helvetius Varus

  • Varus war etwas aufgeregt und legte die entsprechenden Papiere zur Seite als es klopfte.


    Das musste Rachel sein.


    "Komm herein", sagte er auffordernd.

  • Der Aufforderung entsprechend, betrat Rachel das Cubiculum von Varus. Du wolltest mich sprechen? Ohne Umschweife kam sie zum Punkt, sah sie doch, dass er gearbeitet hatte und offenbar durch ihr Klopfen gestört wurde. Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen und habe dich nicht bei etwas sehr Wichtigem gestört. Mit einem Blick auf den Tisch, trat sie näher und lächelte, ohne sich zu setzen.

  • "Nein Nein... ich hab dich ja deshalb extra rufen lassen", er stand auf und ging erstmal zum Fenster und blickte kurz in den Hortus.


    Er drehte sich um und musterte sie mit etwas verschmitztem Grinsen.


    "Ich habe gute Nachrichten... leider ist keiner meiner Verwandten gerade greifbar, vielleicht kommt Turpio nachher noch... aber solange kann ich nicht warten und muss es vorher jemandem erzählen. Ich würde dazu aber gerne etwas guten Wein trinken. Geh doch bitte und hol eine kleine Amphore vom guten Falerner, dazu etwas Käse und Weintrauben und wenn du selber möchtest 2 Becher sonst einen."

  • Rachel beobachtete jede seiner Regungen und Bewegungen. Als er an das Fenster trat und hinaus sah, kam Unruhe in ihr auf und sie rechnete mit dem Schlimmsten. Erst als er sich umsah und ein Grinsen auf seinem Gesicht erschien, änderte sie ihre Meinung und ihre Grünen begannen neugierig zu funkeln.
    Ich werde etwas richten und natürlich hole ich den Falerner. Inzwischen kannte sie seinen Geschmack, was Wein betraf und fand meist das richtige Getränk zur richtigen Speise.
    Sie verabschiedete sich für einen kurzen Augenblick mit einem leichten Nicken und einem verhaltenen Lächeln, um schnell das gewünschte zu besorgen.


    Als sie nach kurzer Zeit wieder erschien, trug sie ein Tablett mit den gewünschten Speisen und dem Wein. Zusätzlich hatte sie von den selbst eingelegten Trauben in Honig dazu gestellt, wollte sie ihm das erste Mal zur Verkostung reichen und hielt deshalb den Augenblick für passend. Ich habe noch einen Becher dazu gestellt sollte Turpio doch noch dazu kommen und ich habe etwas Süßes ... ich hoffe, es schmeckt dir.
    Wenn du möchtest richte ich alles hier oder soll ich den Tisch ans Bett schieben und du möchtest im Liegen genießen? Abwartend stand sie in seiner Nähe und betrachtete ihn lächelnd.

  • "Nein Nein... am besten hier am Fenster... liegen kann ich jetzt nicht ich bin viel zu aufgeregt."


    Er gab ihr etwas Zeit alles abzustellen und hatte schon vorher den Tisch etwas zur Seite ans Fenster geschoben.



    Sim-Off:

    Turpio oder auch Milo, ihr könnt natürlich jederzeit dazukommen wenn ihr wollt

  • Mit geschickten Handgriffen arrangierte Rachel das Essen auf dem kleinen Tisch am Fenster. Varus war sichtlich aufgeregt und wirkte freudig nervös. Offenbar konnte er kaum einen klaren Gedanken fassen und war froh, als alles bereit stand und sie ihm zum Sitzen einlud.
    Ich bin bereit und du könntest Platz nehmen. Während sie noch wartete, dass er ihrer Aufforderung nachkam, goß sie bereits den gewünschten Wein in zwei Becher und schob ihn eine der kleinen Wasserschale und ein Fingertuch zu.

  • Varus setzte sich, reinigte sich schnell die Finger und nahm dann einen Becher.
    Er wartete bis sie sich auch hingesetzt hatte und fing dann an zu erzählen. Zwischendurch nahm er sich immer mal wieder ein paar Trauben oder Käse.


    "Also... ich habe heute ein paar Briefe erhalten... die werden ein wenig Veränderung zumindestens in mein Leben bringen und dadurch wahrscheinlich auch in deines. Es ist noch nicht ganz in trockenen Tüchern aber es sieht recht gut aus.
    Aber eins nach dem anderen.
    Also zuerst ist es mir gelungen das Haus in Ostia gut zu verkaufen. Nach dem Abzug der Schulden für die Renovierung ist noch ne gute Stange übrig geblieben. Da kam heute die Bestätigung zu.
    Da ich das ja schon gewusst habe, hab ich die Tage schonmal ein wenig Ausschau nach einem Haus gehalten. Fortuna war mir treu und ich habe eines gefunden. Nicht weit von hier, gerade frisch fertiggestellt und auch in einem Rahmen das ich es mir leisten kann wenn nicht plötzlich noch ein andere Bieter kommt."


    Er ließ das gesagte erst mal ankommen und gab ihr Zeit für eine Reaktion.


    Sim-Off:

    Sollst ja auch nicht darben daher siehe WiSim

  • Auch Rachel nahm Platz und tat es ihm gleich. Reinigte zuerst ihre Finger und rieb sie danach mit dem leichten Leinentuch trocken. Sie griff vorerst nur nach ihrem Becher und verfolgte seine Ausführungen. Die Aufregung bei seinen Worten konnte man ihr deutlich anmerken. Vor allem, als er von dem Haus sprach, für das er bot, hüpfte ihr Herz aufgeregt und schlug ein ganzes Stück schneller als sonst. Die Wangen röteten sich und ohne es zu bemerken, trank sie den Becher in einem Zug leer.
    Erst, als sie erneut trinken wollte, bemerkte sie es und errötete merklich. Das sind doch wundervolle Neuigkeiten und ich hoffe, Fortuna wird dir weiterhin gewoben bleiben. Vielleicht sollte sie wirklich einmal dieser Göttin huldigen, vielleicht würde auch sie etwas für sie tun können und sie ihrem Ziel näher bringen.
    Um durch den Wein nicht die Kontrolle über ihre Gesprochenes zu verlieren, griff sie erst einmal nach den Trauben. Sie nahm sich reichlich und begann sie einzeln aber nacheinander in den Mund zu schieben. Schließlich biß sie zu und ohne es zu vermuten, spritzen wenige Tropfen zwischen ihren leicht geöffneten Lippen heraus und verteilten sich wie Sommersprossen auf dem Tisch. Schnell griff sie nach dem Tuch und hielt es sich vor den Mund. Verzeihung. Leise klangen die Worte dahinter und die Verlegenheit war deutlich in ihren Grünen zu erkennen, während sie sich wenige Wimpernschläge in einen Augen verfing.

  • Er lächelte freundlich und war in keinster Weise böse oder dergleichen.


    "Ach was das kann doch mal vorkommen."


    Übermütig biss er auch in eine Weintraube wobei er nur ein wenig Saft auf sein Kinn brachte und nichts auf den Tisch spritzte.


    "Ja Fortuna scheint mri da gewogen zu sein aber es geht ja noch weiter. Ich habe ein wirtschaftlich auch einige Fortschritte machen können, so gehört mir nun ein Getreidehof auf Ilva. Kennst du Ilva? Auch sieht es ganz danach aus als ob ich bald Land besitzen könnte."


    Er grinste zufrieden und trank einen tiefen Schluck.


    "Und nun rate mal was das für dich alles bedeutet?"

  • Erst einmal gab Rachel Varus sein Fingertuch und deutete auf ihr Kinn, dabei schmunzelte sie. Jetzt hast du dich .... Sie wollte etwas Zeit schinden zum Nachdenken und war sich nicht sicher, was sie nun antworten sollte. Deshalb trank sich schluckweise von ihrem Wein und beobachtete ihn über den Becherrand.
    Wenige Augenblicke kreisten ihre Gedanken hinter ihrer Stirn, schoben sich kleine Fältchen über die Nasenwurzel und glätteten sich wieder. Nachdem ihr Becher geleert war und den Weg zurück auf den Tisch fand, atmete sie tief ein. Ich bin schlecht im Raten, ich nehme an, ich werde mit dir umziehen und deinen Haushalt weiter führen dürfen? Es klang eher wie eine Frage als eine Antwort. Obwohl sie sich ziemlich sicher war, dass es einmal zur Erwähnung kam, wollte sie damit ganz sicher gehen.
    Ich würde sehr gerne für dich und deine zukünftige Frau das Haus führen und mich auch weiter um alle anderen Belange kümmern ... so lange du zufrieden mit mir bist. Die letzten Worte mit einem Lächeln an ihn gerichtet, klangen etwas verhalten und waren auch so gemeint. Lag es doch später im Ermessen seiner Frau, wie das Haus geführt werden würde und daran wollte sie heute noch nicht einmal einen Gedanken verschwenden.

  • "Richtig ich bin vollkommen mit dir zufrieden und möchte das du weiterhin den Haushalt führst und dich um alles kümmerst", sagte er triumphierend.


    "Also wenn es die Tage oder nächste Woche über die Bühne geht die Arbeit los. Für den Anfang, die Arbeit wird ja auch ansteigen, verdoppel ich deinen Lohn. Zuerst muss natürlich der Umzug organisiert werden. Ich hatte mir das so gedacht das du dich darum kümmerst. Dafür darfst du einige Sklaven aus diesem Haushalt kurzfristig ausleihen. Soviel habe ich zwar hier nicht aber ein bisschen was ist es ja schon. Das neue Haus ist quasi ... nackt. Also will sagen nahezu vollkommen ohne Einrichtung. Ich denke du hast einen guten Geschmack und kennst meinen ebenfalls schon. Daher ist deine zweite Aufgabe dann den Grundstock an Möbeln, Vorräten und was man sonst so braucht zu besorgen.
    Ich selber werde mal schauen was sich an Personal so auftreiben lässt. Milo hat leider die Bitte abgelehnt jemanden aus diesem Haushalt mitzunehmen. Aber wohl auch verständlich.
    Was meinst du denn was man so an Personal braucht?"

  • Ganz konzentriert und ihre Grünen auf Varus gerichtet, hört sie sich seine Vorstellungen an. Natürlich war Vieles selbstverständlich, wenn ein neues Haus bezogen wurde, einiges aber auch neu für Rachel. Sklaven zu beaufsichtigen oder ihnen Aufträge zu erteilen lag ihr eher weniger. Am liebsten führte sie die Arbeiten selbst aus und behielt es sie vor im Umfeld ihres Arbeitgebers auch weiterhin zu tun.
    Du hast genaue Vorstellungen und das finde ich sehr von Vorteil, damit bleibt mir nur die Ausführung zu organisieren. Allerdings würde ich dazu erst einmal das Haus besichtigen und danach Entscheidungen treffen und dir Vorschläge unterbreiten, was Möbel und Einrichtung betreffen.
    Bei der Frage nach dem Personalbedarf zog sich die Stirn leicht in Falten und bog ihren Kopf etwas seitlich. In der Küche und im Garten eine Hilfe finde ich sinnvoll. Außerdem eine sehr zuverlässige Person, die mir zur Hand geht und Erfahrungen in Haushaltsführungen mit bringt ... Am liebsten eine weibliche ältere Sklavin. Ergänzt sie ihre Überlegungen und schmunzelt. Kamen ihr doch die Stielaugen des Iberers und den Sinn dabei und das musste sie nicht wirklich haben. Zum Lohn hielt sie sich bedeckt, war es ihr nach wie vor peinlich über Geld zu reden. Außerdem behandelte er sie sehr zuvorkommend und das war mehr Wert, als jede Bezahlung.

  • Varus war keineswegs in dem Alter indem man schon vergesslich wurde aber trotzdem griff er sich eine Tabula um sich das zu notieren. Es war eine doppelseitige und auf der einen Seite standen schon ein paar Zeilen wo man, mit guten Augen, erkennen konnte er schon ein paar Anforderungen bezüglich Personals geschrieben hatte.


    "Ja an eine hauptamtliche Coqua oder Coquinus dachte ich auch. Leider kann ich ja Eurodiyce nicht mitnehmen.
    Du wirst dann Maiordorma und Cellaria sein.
    Eine Verna und Cubicularia.. ja das denke ich ist keine schlechte Idee.
    Einen Ianitor muss auch sein... irgendwas repräsentatives...
    Tja was dann noch... ich denke um den Hortus kümmere ich mich selber und so groß ist er auch nicht... da also eher noch eine Verna oder Vernus der ein bisschen Mädchen oder Junge für alles ist.
    Einen Custus Corporis, Cursor und Vilicus braucht es erstmal nicht.
    Was hältst du noch von einer Cantrix die auch ein oder mehrere Instrumente spielen kann und dann auch noch etwas das Haus mit in Schuss hält?
    Ich denke das reicht... oder vielleicht noch jemanden mit etwas mehr Kraft im Arm falls es mal schwere Arbeiten wie Möbel rücken, größere Mengen Vorräte hereinschaffen usw. gibt?"


    Tja das mit der Besichtigung... er wusste selber noch nicht genau wann er das Haus betreten konnte. Zum Glück hatte der Bauunternehmer ihm ein recht gutes Bild mitgegeben. Der Mann baute zwar eigentlich mehr im Umland Häuser aber da hatte er scheinbar 3 Typen die er immer wieder baute und sein potentiell neues Heim war auch eins davon. Er hielt Rachel also das Bild hin und sagte:


    "So ungefähr stelle ich es mir mal vor!"


    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/hlfb-1x-a3f3.jpg%20]

  • Während Rachel das Bild in den Händen hielt und es betrachtete dachte sie laut über seine Vorschläge nach.
    Wenn du dich selbst um den Hortus kümmern möchtest, hast du sicher wieder einige Weinstöcke geplant. Vielleicht könnte ich mich dann um den Anbau einiger Kräuter und Heilpflanzen kümmern. Damit würden wir die Gestaltung selbst übernehmen und dort einen schönen Platz für das gemeinsame Essen am Morgen einrichten. Am besten mit Sitzgelegenheiten aus Gestein, wo wir beliebig Kissen auflegen können, um Gemütlichkeit zu schaffen. Sie sah das bereits vor sich, wie sie auf bunten Kissen saßen und sich über Rosen und Weinbau unterhielten.
    Der Ianator sollte groß und kräftig sein und zupacken können. Er wird nicht den ganzen Tag an der Pforte zu tun haben und könnte viele andere Arbeiten in der Casa übernehmen. Besonders am Anfang fallen dabei reichlich Transportarbeiten an, wenn wir die einzelnen Räume gemeinsam einrichten.
    Wieder warf sie einen Blick auf das Bild und sah dann Varus an. Wenn du von einer Cantrix sprichst, dann planst du sicherlich sehr viele Feste und Einladungen einflussreicher Persönlichkeiten? Die Frage war für die Schwarzhaarige nicht bedeutungslos und deshalb sah sie ihn aufmerksam an. Ich frage deshalb, weil die Einrichtung dann dementsprechend ausgesucht werden sollte, um einen vortrefflichen Eindruck zu vermitteln.

  • Varus überlegte einen Moment mit krauser Stirn und schaute kurz aus dem Fenster.


    "Also ich glaube der Boden eignet sich dort nicht wirklich gut für Weinstöcke. Ich denke ich werde versuchen an den Säulen um das Peristyl herum ein paar Weinstöcke zur Zierde zu Pflanzen und dort dann halt auch mehr Zierpflanzen. Für den Hortus dachte ich dann schon eher an Pflanzen die gut aussehen und Nutzen haben. Also auf jeden Fall Kräuter, Heilpflanzen und vielleicht findet man ja noch was nützliches was es hier nur schwer zu kaufen gibt aber sehr gut in die Küche oder den Haushalt passt. Vielleicht ein exotisches Gemüse... mal schauen. Dazu dann ein paar Büsche die Schatten spenden und die beiden Bäumchen die schon da sind die ähnliches tun sollen."


    Varus sah erneut kurz hinaus und schien auch in Gedanken etwas zu auszumalen.


    "Ja das mit dem Essen hört sich sehr gut an vielleicht eher im Peristyl. Ich meine wenn man vom Atrium durch den Flur ins Peristyl kommt... da geht es dann ja nach rechts in den Hortus. Links war eine kleine Ausbuchtung, wahrscheinlich wegen der Treppe ins Obergeschoss, da könnte man das auch gut machen und hätte dann dort einen schönen Blick auf die Weinstöcke und Zierpflanzen und im Hortus mehr Platz für Nutzpflanzen."


    Man merkte deutlich das Varus das Thema schon einige Gedanken bereitet hatte und ihn sehr interessierte. Dagegen waren die Kommentare zum Ianitor eher als unumgängliches Muss mit einem einfachen
    "Hmmh... genau"
    abgearbeitet.


    Die Cantrix schien dann wieder mehr sein Interesse zu wecken.
    "Ja und nein. Also ich möchte schon einige Einladungen und Feste geben... aber auf der anderen Seite kenn ich ja auch nicht sooviele Leute in Rom. Wird sich hoffentlich ändern aber wer weiß. Jedenfalls ist das ein Grund aber der andere auch schlicht der das ich sehr gerne Musik und Gesang höre zu allen möglichen Gelegenheiten. Ohne Musik wäre das Leben für mich nichts...


    Er blickte auf das Bild.
    "Was die Einrichtung angeht... nun der erste Raum nach der Cucina... der quadratische da.. das soll der Speiseraum für den Alltag werden.. also nur für mich enge Freunde, einzelne gut bekannte Gäste und später einmal Familie. Also eher von der Einrichtung gemütlich.
    Der große länglichere Raum danach... da möchte ich einen repräsentatives Triclinium haben. Also Möbel die was hermachen, Fliesen und Wände nach dem letzten Schrei.. sowas halt. Braucht aber auch noch nicht sofort... soviele Empfänge werde ich ja noch nicht geben am Anfang. Das gleiche trifft auf das Tablinum zu. Das soll links von der Treppe ins Obergeschoss hier neben dem Vestibulum welcher in das Peristyl führt liegen. Auch das soll mehr zum Repräsentieren sein... zum richtigen Arbeiten werde ich mir ein Officium einrichten über dem Vestibulum... hier wo auch ein kleiner Balkon ist der zur Straße geht. Ich finde es durchaus entspannend mal von der Schreib- und Kopfarbeit abzulassen und für einen Moment dem Treiben auf der Straße zu folgen."


    Varus stockte erstmal um Rachel Zeit zu geben alles nachzuvollziehen was aus ihm herausgesprudelt war.

  • Zu mehr als Nicken und seinen Ausführungen lauschen, kam Rachel nicht. Er sprach ohne Unterlass und schon fast inbrünstig und ihr entging nicht, dass alles im Kopf bereits geplant war. Sicherlich würde sich Einiges beim Umzug ändern und sicherlich nicht jeder Plan realisieren lassen, aber das war für sie vorerst nebensächlich.
    Stillschweigend beobachtete sie ihn, nicht direkt mit Blick in sein Gesicht aber doch genau und ausdauernd. Er war so in seine Erklärungen vertieft, dass es ihm kaum aufzufallen schien und der Schwarzhaarige die Bewunderung gut sichtbar in den Grünen stand.
    Der Grundriss der Casa war beeindruckend und das Folgen seiner Erklärungen nicht ganz einfach. Als er allerdings von Musik und sprach und dass sein Leben ohne … da lächelte sie ihn an. Es wird nicht einfach werden, das passende Personal zu finden. Das Geld, was dich ein Sklave kostet, das könntest du auch als Lohn für erbrachte Leistungen zahlen. Es würde dich einiges weniger kosten, wenn die Leute auf Anforderung ins Haus kommen. Gerade an solchen Tagen wo du Feste planst, sonst könnte es auf ein Minimum beschränkt bleiben … vorerst auf jeden Fall.

  • "Ja stimmt einfach wird es nicht werden und wahrscheinlich auch nicht sofort umsetzbar. Aber wo wenn nicht in Roma wird sich was finden lassen. Sklaven und Angestellte haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. Bei Sklaven darf man halt keine zu alten kaufen... sonst rechnet sich das wirklich nicht. Aber was speziell die Cantrix angeht... Also ich denke da werde ich jemanden nehmen der noch nicht so bekannt ist, also eher kurz nach dem Abschluss seiner Ausbildung und jemanden der auch noch irgendwas anderes sinnvolles im Haushalt kann. Falls dann mal große Feiern anstehen muss ja eh noch etwas Zusatzpersonal besorgt werden."


    Varus Blick ging wieder auf das Bild und er tippte auf die größere Tür neben der eigentlichen Haustür.
    "Da bin ich noch am überlegen ob ich dem Baumeister nicht sagen sollte ob die verkleinert werden soll. Im Moment ist dort ein größerer Zugang und Lagerraum. Er ist zum einen für eine Sänfte und zum anderen für die Anlieferung von Vorräten usw.
    Dahinter an der Wand kommen dann zwei oder drei Räume, ich weiß es nicht mehr so genau die noch keine spezielle Verwendung haben.
    Vielleicht gefällt dir da ja einer von.
    Zwischen Außenwand und Treppe ins Obergeschoss kommt dann das Balneum. Wie ich finde sehr gut gelegen da es Fenster in das Periystl hat. Die könnte man vielleicht noch vergrößern und dann wenn das Wetter passend ist beim baden in den Garten schauen."


    Bevor er zum Obergeschoss kam holte Varus erstmal wieder Luft.

  • Wie Varus über den Kauf von Menschen sprach, das gefiel der Schwarzhaarigen nicht unbedingt, blieb ihrerseits allerdings unerwähnt. Vielmehr konzentrierte sie sich mit leicht gesenkten Kopf wieder auf den Plan und verfolgte seine Ausführungen.
    Diese waren so präzise, dass sie kaum Einwände fand. Nur als er die Räumlichkeiten hinter dem zweiten Eingang ansprach und die Möglichkeit für sie, dort etwas Eigenes zu haben, sah sie zu ihm auf. In ihren Augen leuchtete das Grün viel heller als sonst und ihre Lippen zuckten verräterisch. Sonst behielt sie ihre Gefühle meist versteckt und eher kontrolliert, als offen gelegt. Nach seinen Ausführungen fiel ihr das sichtlich schwer und die Freude stand deutlich in ihrem Gesicht. Meinst du, ich könnte mir dort einen kleinen Webstuhl aufstellen?
    Mit dem Gedanken war sie seit Längerem beschäftigt und nun sprach sie ihn das erste Mal aus. Ich könnte Einiges für deine neue Casa nach deinen Vorstellungen selbst fertigen. Kam sogleich die Begründung, um nicht zu eigennützig zu klingen.
    Nach der aufgezeigten Möglichkeit, vom Balneum aus ins Grüne sehen zu können, entstand eine kurze Pause und sie erwiderte dann mit einem sachten Nicken. Dort hin könnten die Massagen verlegt werden und du hättest die Möglichkeit bei der Rundumbehandlung hinaus zu sehen. Das neckische Funkeln in ihren Augen als Zustimmung, bliebt ihn nun wieder verborgen, denn Rachel hielt den Kopf erneut gesenkt. Sie konzentrierte sich abermals ganz auf den Plan und seine begründeten Raumaufteilungen.

  • Bevor es mit dem Obergeschoss weiterging beantwortete Varus erstmal ihre Frage.


    "Warum nicht... solange die Räume nicht für andere Dinge gebraucht werden wäre es ja unsinnig sie leer stehen zu lassen während du gleichzeitig nicht weißt wohin mit deinem Webstuhl. Und eine Hausschneiderin zu haben hat ja auch einiges an Vorteilen.
    Man könnte vielleicht auch überlegen ob man den großen Raum zu einem Laden oder Weberwerkstatt macht den du dann mietest und den Raum dahinter dann zu deinem Wohnraum.
    Der war aber glaube ich recht dunkel vor allem weil er nur ein relativ kleines Fenster hatte und auf der linken Seite es nur eine sehr schmale Gasse zum Nachbarhaus gibt. Auf der anderen Seite ist es ja eine richtige Straße.
    Ich bin mir dann nur nicht so ganz sicher ob der Raum der nur von der Cucina aus zugänglich ist ausreicht für die Vorräte? Wenn ich mich recht entsinne ist in diesem übrigens auch noch eine steile Stiege in einen Keller der die Fläche des Vorratsraumes hat."


    Zu den Massagen sagte er erstmal nichts weiter. Sein Gesicht spiegelte nur wieder das er sich schon sehr auf dieses Balneum freute.

  • Im Wechsel sah Rachel nachdenkend auf den Plan und wieder lächelnd in das Gesicht von Varus. Sie fand seinen Vorschlag bemerkenswert und überaus zuvorkommend, auch wenn sie nicht unbedingt in seinem Haus auf Dauer eine Werkstatt errichten wollte. Vorerst war es eine Möglichkeit einen kleineren Webstuhl zu betreiben und für ihn Kleidungsstücke herzustellen. Wie sich das später entwickeln würde …
    Danke für dein sehr nettes Angebot. Ich könnte mir wirklich vorstellen es anzunehmen, auch wenn der Raum nicht der Hellste ist. Viel wichtiger ist für mich dabei, dass ich vor Ort bin und die Casa nicht zu oft verlassen muss.
    Fremde Personen zu beaufsichtigen und ihnen Anweisungen zu geben, war absolut neu für sie. Die meisten Arbeiten übernahm Rachel bisher selbst und tat es mit viel Engagement und Feingefühl. Mit einer vernünftigen Haushaltsführung sollte die Lagerwirtschaft überschaubar sein. Zu viele Vorräte binden zu viele Gelder und verderben zu schnell unverbraucht. Außerdem möchtest du frischen Fisch oder bevorzugst ihn.
    Die letzten Gedanken sprach sie nun mehr zu sich selbst und wieder mit Blick auf den Plan. Die Händler werden sich darum reißen, wenn sie regelmäßig liefern dürfen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!