Helvetius Varus

  • Nachdem Rachel die Nachricht erhielt, sie solle sich im Cubiculum von Varus melden, ordnete sie noch einmal ihr Haar. Seit geraumer Zeit saß sie über einer Tabula notierte und strich Punkte, hakte ab und schrieb neue dazu. Der Umzug stand nun kurz bevor und die Vorbereitungen waren fast abgeschlossen.
    Vor der Tür blieb sie noch einmal stehen und lauschte. Dahinter erklangen Stimmen und obwohl die Schwarzhaarige auf Anforderung erschienen war, zögerte sie mit dem Klopfen. Stattdessen sah sie an sich runter, kontrollierte ihr Aussehen, rieb sich leicht über die Wangen und befeuchtete mit der Zunge ihre Lippen. In letzter Zeit ergab sich selten die Möglichkeit, etwas mehr auf das Äußere zu achten, auch die begonnenen Näharbeiten blieben unvollendet auf der Strecke.
    Zufrieden und bereit zum Eintreten, erklang ihr leises Klopfen und wenig später trat sie ein. Salve Varus, du hast nach mir geschickt? Begann sie ohne Umschweife die Konversation und lächelte auch Shani zu. Was kann ich für dich tun?

  • Shani beobachtete unschlüssig, wie ihr Herr sie von Kopf bis Fuß musterte, und versuchte gleichzeitig, ihre Verwirrung zu unterdrücken, als Varus begann, an ihr zu riechen.
    Sie selbst nahm ihren eigenen gar nicht mehr wahr. Vermutlich roch sie ein wenig nach dem Gemüse, das sie kurz zuvor zum Einlegen vorbereitet hatte. Wer seine Sklaven in die Küche schickte, musste damit rechnen, dass sie nach Essen rochen.
    "Ich hoffe doch, alles ist zu deiner Zufriedenheit, Dominus?", fragte sie leicht verunsichert.
    Ein leises Klopfen ertönte auf der anderen Seite der Tür. Shani warf einen Blick über die Schulter und erkannte Rachel. Die Nubierin erwiederte nur kurz ihr Lächeln, bevor sie sich wieder an ihren Dominus wandte.

  • Als Rachel eintraf hob Varus ohne Hast den Kopf und begrüßte diese ebenfalls freundlich
    "Salve Rachel. Warte bitte einen kurzen Moment bis ich mit Shani fertig bin."


    Varus wandte sich wieder seiner Sklavin zu.


    "Fast Shani, fast. Du wirst dich sicherlich gewundert haben warum ich dich gerade einer so intensiven Begutachtung unterzogen habe. Nun ich will es dir erklären. Der Tag des Umzuges steht ja kurz bevor wie du sicherlich weißt. Morgen müssten eigentlich die Helfer eintreffen und auch die neuen Sklaven und Angestellten die ich für den neuen Haushalt besorgt habe. Jedenfalls die ersten. Normalerweise wäre es Rachels Aufgabe und Privileg gewesen diese zu empfangen und einzuweisen. Doch ich fürchte Rachel wird gleich von mir einen Auftrag erhalten der heute und morgen den Tag über ihre ganze Aufmerksamkeit kosten wird. Deshalb muss ich dir diese Aufgabe übertragen. Meine Begutachtung hatte nun das Ziel zu prüfen ob du als Vorbild taugst und in Ordnung bist. Ich bin wirklich zufrieden mit deiner Arbeit bisher und auch dein Äußeres entspricht dem wie ich mir vorstelle meine Sklaven und Angestellten aufzutreten haben.
    Das einzige was vielleicht noch zu ändern wäre ist mittelfristig deine Kleidung die ich etwas nichtssagend finde aber du kommst wahrscheinlich gerade auch aus der Küche. Das andere ist dein Geruch. Es ist mit der Sauberkeit und so weiter alles in Ordnung und der leichte Essensgeruch werde ich dir natürlich auch nicht zum Vorwurf machen. Ich möchte allerdings das alle die nicht in der Küche arbeiten ebenso entsprechend sauber sind und angenehm riechen. Ich lege Wert darauf das in diesem stinkendem Moloch es wenigstens im meinem Haus keine Quellen von unschönen Geruch gibt und genauso wie ich mich täglich wasche möchte ich das meine Sklaven und Angestellten dies auch tun. Es kann gut sein das die Neuen das nicht wissen oder bisher nicht konnten. Achte da also drauf.
    Du kannst morgen nun also diese Aufgabe übernehmen wenn du dich ihr denn gewachsen fühlst?"

  • Mit einem zustimmenden Nicken antwortete Rachel auf die begrüßenden Worte von Varus. Es entging ihr nicht, dass er noch im Gespräch war und Shani nicht ganz glücklich wirkte. Aufmerksam lauschte sie auf das Gesprochene und schmunzelte hin und wieder über die Art der Belehrungen. Wenn sie zurück dachte an ihre Anfangszeit, konnte sie sich nicht erinnern, dass es bei ihr genau so ablief. Die Ansagen, die sie selbst betrafen, ließen die Schwarzhaarige aufhorchen und ihre bis dahin fröhlichen Züge wurden ernst. Gedanklich wiederholte sie 'heute und morgen', grübelte, was wohl der Auftrag beinhalten könnte, der sie zwei Tage in Anspruch nehmen sollte. Während sie weiter nach dachte, ging sie zum Fenster und warf einen Blick hinaus in den herbstlichen Hortus.

  • Während er noch auf eine Antwort von Shani wartete ging Varus Blick kurz zu Rachel rüber. Er musterte sie einen Moment, schaute was sie heute trug, wie gepflegt sie war und ob ihm an ihr irgendetwas auffiel was anders war. Vielleicht ein Anzeichen von Überarbeitung, Ungeduld, Ärger, Müdigkeit, Sorge oder wer weiß was es sonst noch an Möglichkeiten gab.
    Varus fühlte sich ein wenig einsam seitdem seine Mutter und Schwester wieder abgereist waren und Milo bei seinem Großvater war. Soweit er wusste war Rachel auch alleine und konnte ihn daher wahrscheinlich verstehen.
    "Rachel setz dich doch schon einmal an den Tisch am Fenster und schenk uns beiden etwas ein. Ich bin bestimmt gleich da", nach dem letzten Satz schaute er wieder Shani an.

  • Shani hatte mit großen Augen in die Leere gestarrt, jetzt riss sie sich wieder am Riemen. In ihrem inneren ging sie noch einmal durch, was gerade in ihre Ohren gedrungen war.
    "Natürlich, Dominus", antwortete sich fast schon automatisch. "Neue Sklaven empfangen und einweisen", wiederholte sie.
    Selbstverständlich fragte sie sich, ob sie das konnte. Ob sie als junge, stille Nubierin eine Autoritätsperson war. Aber dann musste sie eben zu einer werden, denn die Freude darüber, dass ihr Herr ihr eine derartige Aufgabe anvertraute, war größer als die Sorgen.
    Shani sah an sich hinab. Nichtssagende Kleidung. Sie war schließlich eine Sklavin, aber wenn ihr Dominus das sagte, würde sie nicht widersprechen.

  • Die Stimme von Varus klang wie immer und auch sein Blick hatte nichts auffälliges und doch bemerkte Rachel eine leichte Wehmut. Vielleicht ging es im ja auch wie ihr, die ganzen Vorbereitungen durch den Umzug, wenige Gespräche und wenig Zeit für Entspannung. Noch während sie darüber nach dachte, goss sie den guten Roten in zwei bereit stehende Becher und nahm in dem einen Korbstuhl ihren Platz ein. Ihr Blick wanderte wieder hinaus ins nicht mehr ganz so Grüne. Der Herbst zog mit Tristes über das Land und färbte ganz nach seinem Belieben die Natur in erdige Töne oder verzauberte sie in schillerndem Bunt.
    Ihre neues Gewand würde diese herbstlichen Farben als Stickerei tragen und war immer noch nicht fertig. Immer wenn sie begann daran zu arbeiten, kam Neues und so wie es sie eben anhörte, wird es sich in nächster Zeit nicht ändern.

  • "Gut", ein letzter Blick ging über Shani, ihre Kleidung und Körper "dann wäre es das erst einmal. Ich denke ich werde morgen früh noch kurz dazu kommen den Händler zu empfangen und die Sklaven dann an dich übergeben."

  • Zitat

    Die Stimme von Varus klang wie immer und auch sein Blick hatte nichts auffälliges und doch bemerkte Rachel eine leichte Wehmut. Vielleicht ging es im ja auch wie ihr, die ganzen Vorbereitungen durch den Umzug, wenige Gespräche und wenig Zeit für Entspannung. Noch während sie darüber nach dachte, goss sie den guten Roten in zwei bereit stehende Becher und nahm in dem einen Korbstuhl ihren Platz ein. Ihr Blick wanderte wieder hinaus ins nicht mehr ganz so Grüne. Der Herbst zog mit Tristes über das Land und färbte ganz nach seinem Belieben die Natur in erdige Töne oder verzauberte sie in schillerndem Bunt.
    Ihre neues Gewand würde diese herbstlichen Farben als Stickerei tragen und war immer noch nicht fertig. Immer wenn sie begann daran zu arbeiten, kam Neues und so wie es sie eben anhörte, wird es sich in nächster Zeit nicht ändern.


    Varus wartete bis Shani den Raum verlassen hatte und schaute einmal kurz zu der wartenden Rachel hinnüber. Diese schaute in den Garten und auch wenn man es an keiner Einzelheit festmachen konnte so fand er doch das sie irgendwie etwas müde... oder war es einsam... aussah.
    Er ging zu ihr hinüber und setzte sich ebenfalls in den Korbsessel. Diesen rückte er vorher noch ein Stück näher an Rachel heran. Er nahm die beiden Becher mit dem Wein und gab Rachel einen. Aufmunternd lächelte er und prostete er ihr zu und nahm einen Schluck.


    "Wie geht es dir?"

  • Als Shani gegangen war, blieb der Blick von Rachel noch kurz an der geschlossenen Tür haften, bevor sie zu Varus aufsah und ihn beim Setzen beobachtete. Das Prosten erwiderte die Schwarzhaarige mit dem Heben des Bechers und als er trank, tat sie es ihm gleich und genoss in kleinen Schlucken den samtigen Geschmack des guten Weines.
    Die Frage ihres Gegenübers kam nicht unerwartet, denn mit dem Näherrücken signalisierte er ihr bereits, dass es nicht nur um Planung und Auftrag ging. Sondern in seiner ganzen Haltung lag etwas von persönlichem Gespräch und Interesse.
    Die Frage könnte ich zurück geben und du könntest sie beantworten. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie begann den Becher in den Händen hin und her zu drehen. Genau so geht es mir …
    Eine Antwort, die weder Gut noch Schlecht ausfiel und mit einem Gesichtsausdruck begleitet wurde, der alles offen ließ. Was soll ich dir sagen, es geht mir gut und ich schaffe es, deine Aufträge zu erledigen. Nicht Mehr und nicht Weniger wird zurzeit verlangt und wenn du zufrieden bist, bin ich es auch. Noch einmal hob sie den Becher leicht und deutete ein Prosten an … auf unser beider Zufriedenheit.

  • Varus war ein wenig unentschlossen wie er diese Antwort auffassen sollte. War sie verärgert wegen etwas?


    "Also mir geht es nicht so gut. Es geht zwar endlich vorwärts mit der Arbeit und auch das Haus sollte bald endlich fertig sein... aber ich bin.... ein wenig einsam. Meine Familie ist ja schon vor einigen Wochen wieder nach Hause aufgebrochen. Das Haus hier ist ja auch so groß und leer da die Gens wohl so ziemlich geschlossen in Misenum bei Geminus ist. Ich bin das beides nicht so wirklich gewöhnt ein großes leeres Haus und keine Familien oder nahstehenden Menschen."


    Unbewußt... oder bewußt hatte Varus Rachels Hand genommen und massierte ganz leicht ihre Finger während er erzählte.


    "Ich hoffe also dir geht es nicht genauso?"

  • Ihre Hand Varus überlassend, hielt Rachel den Becher weiter in der anderen und trank ab und an einen winzigen Schluck. Das Massieren ihrer Finger irritierte sie leicht und durch das Trinken versuchte sie das Kribbeln zu unterdrücken, was von ihrem Bauch aus aufzusteigen drohte. Natürlich wusste sie, seine Mutter und seine Schwester waren abgereist, allerdings auch von Überlegungen, ihn vorher eine Frau zu suchen. Nachdem bisher von keiner Verbindung die Rede war und er nicht aussah, als würde er sich regelmäßig mit einem weiblichen Wesen treffen, gab es offensichtlich weiterhin nur Arbeit in seinem Leben.
    Einsamkeit ist ein Gefühl und es wird zugelassen oder unterdrückt. Mit Bedacht wurde genau diese Antwort von der Schwarzhaarigen gewählt. Und nicht weniger bedächtig schob sie sich eine Strähne aus der Stirn, nachdem der Becher seinen Platz auf dem Tisch zurück fand. Wenn ich Etwas gegen deine Einsamkeit tun kann … Eine Idee dazu bestand im Augenblick der Worte nicht und so sehr sie sich bemühte, ihn einen Vorschlag zu unterbreiten, blieb der Satz unvollendet und ihr Blick lag suchend in seinem Gesicht.

  • Nachdenklich sah Rachel ihr Gegenüber an und griff wieder ihren Becher. So kannte sie Varus gar nicht, so wortkarg und vor allem so interessiert an ihrem Gefühlen. Sonst sprach er eher ohne Punkt und Komma, war stets mit neuen Plänen beschäftigt oder auf dem Weg zu neuen Arbeiten.
    Wenn ich ehrlich bin … ich funktioniere. Für die Schwarzhaarige gab es in letzter Zeit wenig Nachdenken und wenn die Zeit bestand, waren es Gedanken über den Umzug oder ihren eigenen Betrieb. Deshalb blieb ihr auch nur die eine Antwort, der ein entschuldigender Blick folgte und sie wieder vom Wein zu nippen begann. Dabei beobachtete sie erst seine Hände, das Massieren ihrer Finger hielt weiterhin an und sah ihn dann mit ihren Grünen forschend ins Gesicht, auf der Suche nach dem eigentlichen Grund seines Tuns.

  • Varus war unsicher, dass konnte man sehen. Ihm schien etwas auf der Zunge zu liegen aber er sprach es zunächst nicht aus. Da er inzwischen mit der freien Hand auch wieder das ein oder andere Mal an seinem Wein genippt hatte war der Becher fast leer. Er schenkte ihnen beiden also nach, trank einen weiteren kleinen Schluck und sprach dann weiter.


    "Nur funktionieren... das reicht auf Dauer ja nicht und ist auch kein Zustand. Es sind schwierige Zeiten im Moment und es fühlt sich fast wie ein Stein im Magen an wenn ich an den Termin denke weswegen ich dich eigentlich hergebeten habe und weshalb Shani morgen die Einweisung der neuen Sklaven übernimmt. Aber bevor wir dazu kommen... vielleicht können wir uns ja gegenseitig helfen. Zuneigung und körperliche Nähe helfen ja bei Einsamkeit und.... wenn man bloß noch funktioniert."
    Ganz sacht ging Varus Hand zu Rachels Gesicht und strich ihr eine Strähne hinters Ohr.


    "Wir haben das mit der Massage schon viel zu lange nicht mehr gemacht und vielleicht erlaubst du mir das ich mich dieses Mal im Anschluss revanchiere und dich massiere."


    Da war er wieder der Varus im Bezug auf die stürmischen Worte.

  • Wie eine Verbrennung breitete sich das Feuer über den Hals von Rachel aus, zog sich über den Hinterkopf und ihre Wangen und ließ sie nicht nur erröten, sondern auch merklich zittern. Was dachte sich Varus dabei, ihr so etwas anzubieten? Bisher war zwischen ihnen eine Verbindung entstanden, die sie durchaus als Freundschaft bezeichnet hätte, wäre er nicht ein Mann und Römer und sie eine Frau und eine Peregrina.
    Den Becher zwischen beiden Händen haltend, zwang sie sich, das Zittern zu unterdrücken und ruhig zu bleiben, auch wenn es ihr schwer fiel und sie ihren Blick in den Wein versinken ließ. Nein nein, das ist nicht nötig, es ist meine Aufgabe und ich habe es bisher nicht anders gesehen.
    Nur leise kamen die Worte und stockend. Ihre Kehle fühlte sich trocken an und so gerne sie einen Schluck nehmen wollte, es gelang ihr nicht, den Becher zu den Lippen zu führen. Auch war da noch das Gehörte und das Nachdenken dazu. Weshalb fühlt es sich wie ein Stein an? Hast du irgendwelche Bedenken? Zögernd hob die Schwarzhaarige ihren Kopf und fixierte ihre Grünen auf seinem Kinn, um ihn nicht direkt ansehen zu müssen. Bist du mit meiner Arbeit nicht zufrieden?
    Ein hörbares Schlucken folgte den vielen Fragen und nun auch ein Schluck vom Wein, zu dem sie nicht einmal sagen könnte, ob er den gleichen Geschmack auf der Zunge hinterließ, wie der vorherige.

  • Varus war keineswegs der erfahrene selbstsichere Mann im Bezug auf Frauen weshalb ihm die Reaktion von Rachel zwar nicht verborgen blieb er sie aber nicht deuten konnte.
    Nachdem die Strähne "verstaut" war strich er noch kurz mit der Rückseite seiner Finger über ihre Wange und zog sich dann wieder etwas zurück.


    "Rachel du bist keine Sklavin und auch wenn es deine Aufgabe ist so möchte ich doch das es dir auch gut geht und du nicht nur bloß funktionierst. Sondern das du dich auch ... wohl fühlst, nicht einsam bist... ja ich hoffe sogar glücklich und zufrieden. Denn nur so sollte man durch´s Leben gehen. Ich weiß nicht wie es bei dir ist aber bei mir ist das auf der einen Seite durchaus vorhanden. Nämlich der Seite mit den Geschäften und der Entwicklung meiner Karriere. Auf einer anderen", er tippte sich kurzs auf die Brust an der Stelle wo sein Herz ist ", aber herrscht Leere. Wenn es bei dir ebenso ist... er sollte uns davon abhalten diese Einsamkeit nun zu füllen."
    Varus musste kurz schlucken und tranke einen Schluck Wein.
    "Dabei geht es gar nicht um das stillen von bestimmten ... Bedürfnisse... sondern eher um die einfache Nähe zu einer Person. Wir haben beide keine Partner und auch keine Familie hier...", er wusste nicht genau wie er weitermachen sollte, ihm fiel aber die gestellte Frage plötzlich ein


    Deutlich winkte er ab
    "Nein Nein ich bin mit deiner Arbeit vollkommen zufrieden. Ich muss zum Imperator und mich bei ihm im Namen der Gens entschuldigen. Mir ist die Tage zu Ohren gekommen das er eine Einladung an Geminus ausgesprochen hat doch weder dieser noch sonst jemand darauf reagiert hat ja noch nicht einmal eine Antwort geschickt hat. Da sonst niemand hier ist muss ich jetzt auf den Palatin und die Sache klären. Das macht mir ein wenig.... Angst... ich bin mir nicht sicher ob der Imperator dieser ... Menschenfreund und Retter des Imperiums ist wie er sich darstellt und nicht doch Schuld am Tod und Verschwinden so vieler Römer.
    Dich wollte ich bitten mir dafür so schnell es geht eine passende Garderobe zu machen."

  • Froh darüber, dass Varus ein anderes Thema ansprach und es ihm um passende Garderobe ging, kreuzte sie kurzzeitig seinen Blick und lächelte. Wenn Shani sich um den Umzug kümmert, sollte das machbar sein. Woran hast du gedacht? Soweit sie mit seiner Kleidertruhe und den vorhandenen Tuniken vertraut war, hielt sie es auch für dringend notwendig, ganz Neues zu fertigen. Auch musste er unbedingt etwas für sein Äußeres tun, was er offenbar ohne ihre Hilfe immer wieder vernachlässigte. Was die Massage und Haarschnitt betreffen, sollten wir uns kurz vor dem Gang zum Imperator treffen, damit du die Gens würdig vertreten kannst. Selbst wenn er dich rügt, deine Erscheinung muss den besten Eindruck hinterlassen.
    Kurz wurde die Kehle neu befeuchtet und dabei der Becher geleert. Welche Kleiderordnung ist verlangt? Eine Tunika und gemäß deiner Ämter eine Toga … oder liege ich falsch und es ist ganz anders? So genau kannte sich Rachel nicht aus und in letzter Zeit war der Informationsfluss eher spärlich, was seine Ämter betraf. Ging es doch vorwiegend um den Umzug und bei ihr selbst, um die Errichtung ihres Betriebes. Wenn du mir deine Wünsche verraten könntest, würde ich mich so schnell als möglich darum kümmern.
    Zum Thema Gefühle und Einsamkeit kehrte sie vorerst nicht zurück, auch wenn sie sein Ansinnen durchaus nachempfinden konnte. Zwischen ihnen bestand von Anfang an eine gewisse Vertrautheit, allerdings erinnert sie sich auch an viele gesprochene Worte, die eine Grenze in ihrem Herzen errichtet hatten. Nicht nur seine Mutter, auch seine Schwester wiesen sie darauf hin, worin der Unterschied bestand und genau diese Gründe waren und blieben es, halfen ihr, die Distanz zwischen ihnen aufrecht zu erhalten.

  • "Je nachdem wie das mit der Audienz beim Kaiser läuft werden wir das mit dem Umzug dann gemeisam erledigen, ansonsten muss ich das dir und Shani sowie den neuen Sklaven überlassen wenn ich noch auf dem Palatin... verweilen darf."


    Er räusperte sich kurz und versuchte ebenfalls rein auf die Geschäftsebene zurück zu kehren.
    "Also ich muss auf jeden Fall eine Toga tragen und denke da an eine komplett neue. Auch guter Stoff. Farbe und ... Motive je nachdem was du auf die Schnelle bekommst. Natürlich darf sie nicht so aussehen als würde ich zum Orde Equestes oder Ordo Senatorius gehören. Also Purpurstreifen usw. Aber das denke ich mal weißt du auch so oder? Calceus hab ich schon bei einem Schuster in Auftrag gegeben.
    Ich überlege noch ob man dem Imperator ein Geschenk mitbringen sollte. Aber was kann jemand wie ich dem Imperator schon schenken. Das einzige von dem ich wüsste was ihn vielleicht erfreuen würde und über das ich verfüge wäre eine junge Frau wie Shanie. Aber ich werde ihm für solch einen Anlass bestimmt nicht eine meiner Sklavinnen schenken. Hast du eine Idee?"


    Zum Ende hatte er wieder ihre Hand genommen und schaute ihr direkt ins Gesicht.


    Hätte er ihre Gedanken gekannt hätte er auf einiges hingewiesen. Es ging ihm, jedenfalls im Moment nicht um eine richtige Beziehung. Vielmehr um körperliche Nähe und das was sich daraus entwickeln konnte. Ihm fehlte diese jedenfalls und sein Stolz und seine Erziehung hielten ihn davon ab dieses gegen Bezahlung zu bekommen. Zur reinen Triebbefriedigung hätte er natürlich eine Sklavin wie Shani heranziehen können aber es ging ihm ja weniger um Triebbefriedigung. Was den Unterschied zwischen Rachel und Varus anging hatte er in letzter Zeit ein paar Dinge gelernt die ihm gezeigt hatten das es sehr wohl möglich, wenn auch nicht üblich war da zusammen zu kommen. Aber da er die Gedanken von Rachel nicht kannte konnte er diese Dinge auch nicht direkt ansprechen.

  • Aufmerksam lauschte Rachel den Ausführungen und bis zum Räuspern von Varus, weilte sie gedanklich ebenfalls beim Umzug und den Problemen, die es noch gemeinsam zu lösen gab.
    Erst danach unterbrach sie ihre Überlegungen und verfolgte das Gespräch mit Aufklärung über die Kleiderordnung. Einiges davon war ihr bekannt, anderes jedoch weniger. Im Falle der Auswahl der Stoffe, würde sie sich selbst zum Markt aufmachen und nach dem Händler Ausschau halten, bei dem sie mit Crispina die vielen Stoffe begutachten durfte. Sie entsprachen dem, was sich die Schwarzhaarige vorstellen konnte und welche besonders ihrem Gegenüber und dessen Erscheinung schmeicheln könnten. Leicht nickend bestätigte sie ihr Verstehen und konzentrierte sich weiter auf seine Worte.
    Das Gesagte zu Shani als Geschenk, überhaupt der Gedanke daran, befremdete sie und obwohl sie selten Ermahnungen aussprach, hob sie kurz die Augenbraue. Vielleicht solltest du ihm eine Kuh schenken. Wie man munkelt, benimmt sich unser Imperator sehr gerne wie ein Bulle und prahlt mit seinen potenten Fähigkeiten. Noch nie sprach Rachel in der Gegenwart von Varus solche Gerüchte aus. Warum sie es gerade heute tat, blieb selbst ihr ein Rätsel und deshalb schwieg sie auch sofort wieder und krauste dafür ihre Stirn, als würde sie nachdenken.
    Was er sich versprach und weshalb er ihre Hand hielt, verbarg sich hinter seiner Stirn und blieb ihr auch beim kurzen Blick in seine Augen weiterhin verborgen. Ihr Denken war abgedriftet und sie sah ihn bereits in eine Toga gekleidet auf dem Weg zum Palatin.

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