Nach dem vorsorglichen Abstecher zu Mutter Esther hatte Einar Priscas erste Leibsklavin in die Villa Flavia auf ihre Kammer zu Bett gebracht. Mutter Esther traf kurz nach ihm ein. Denn Tillas verschleppte Erkältung war mit voller Wucht begleitet von hohem Fieber zurück gekehrt. Da Tillas Körper durch die mangelnde Ernährung während der langen Gefangenschaft schon geschwächt war, war es schwer, Tilla bei Kräften zu halten. Es gelang Esther jedoch ihrer fiebernden Tochter Getränke und Suppen einzuflösen. Geduldig wechselte sie die Wadenwickel, legte immer wieder ein kühlendes Tuch auf Tillas heiße Stirn und rieb die Brust mit einer Salbe ein, welcher Tillas Husten mildern sollte.
Mutter Esther liess sich kaum dazu bewegen Tillas Lagerstatt zu verlassen und schlief auf einer Kline, sie sie jeden Morgen mit Hilfe von Priscas zweiter Leibsklavin Mara heraus trug und abends wieder herein trug. Es war mit der Kline einfach zu eng in Tillas kleiner Kammer. Dennoch verliess die besorgte Mutter die Villa Flavia, um ihren florierenden Kräuterladen zu schliessen und auf längere Zeit unbewohnt zurückzulassen. Mit zwei Beutel voller Habseligkeiten kehrte Esther zurück und widmete sich erneut der Pflege Tillas. Das Fieber ihrer Tochter sank, die klaren Momente, wo Tilla nicht im Fiebertraum weilte, mehrten sich. Tilla wusste ganz genau wo sie war, wer bei ihr war und dass sie in Sicherheit war. Die verschleppte Erkältung zehrte an ihr, sie war sehr blass, doch sie würde nicht aufgeben und sich dem Gesund werden widmen. Seufzend putzte sie sich das xte Mal die triefende Nase und schlief im nächsten Moment ein.
Gerade trug Mara auf einem Tablett einen Imbiß in Tillas Kammer, als sie Schritte hörte. "Das muss die Herrin sein." warnte Mara die ältere Frau vor, die sich gerade die Hände in einer Schüssel wusch und stellte das Tablett auf dem kleinen Tisch ab. "Bestimmt will sie wissen, wie es Tilla geht. Ich lasse euch alleine. Ich habe gut zu tun. Prisca will das kleine Bad nutzen." plauderte Mara und verabschiedete sich mit einem grüßenden Nicken von Mutter und Tochter.