Natürlich hatte man den Leichnam des Valerianus und seiner Familie eingeäschert, als nach dessen Ermordung lange Wochen der Verwirrung dazu geführt hatten, dass die Verwesung nach den Körpern der kaiserlichen Toten griffen. Zwar wäre damit immer noch eine ähnliche Beisetzung wie bei Iulianus möglich gewesen, doch hatte der neue Princeps sich für eine Modifikation der traditionellen Pompa Funebris entschieden, die ihm selbst eine wichtigere Rolle zusprach:
Angeführt von Liktoren, einer Eskorte und Musikanten folgten zwar ebenfalls maskierte Schauspieler, die die verstorbenen Vorgänger des Valerianus darstellten: Iulianus, Trajan, Nerva, Titus, Vespasian bis hin zu einem jugendlichen Augustus, darüber hinaus berühmte Generäle wie Divus Iulius, Pompeius, Marius oder Scipio Africanus. Dann aber wurde die getötete kaiserliche Familie nicht wie üblich auf Totenbetten getragen, sondern zwei Schauspieler mit Masken des getöteten Maioranus und der Livilla Ulpia Lucilla hielten, jeweils auf einer Biga stehend, die goldenen Urnen in ihrem Arm. Dann folgte eine prächtige Quadriga mit vier nachtschwarzen Pferden, auf der aber nicht ein Schauspieler, sondern der amtierende Kaiser Potitus Vescularius Salinator selbst fuhr und die mit Rubinen besetzte Urne von Valerianus im Arm hielt!