• "Ah...", machte sie tatsächlich interessiert.
    Sie wollte wirklich so viel wie möglich über ihre neue Heimat erfahren, schließlich sollte sie fürs erste hier leben und Octavena war zu neugierig, um wie Lucius die Römerin raus hängen zu lassen und nichts zu hinterfragen.
    Weiterhin interessiert sah sie den munter plappernden Armin an.
    "Kennst du dich gut aus mit solchen Dingen?"

  • [Blockierte Grafik: http://img862.imageshack.us/img862/1286/arminjungklein.jpg] | Arminius


    Etwas verlegen kratzte Armin sich am Hinterkopf.


    "Naja, Morag - also Gallicus - hat mir ein bisschen was erzählt. Der Alte - äh, Dominus Petronius opfert ja nur den römischen Göttern. Aber ich stamme selbst aus Germania, genaugenommen aus der Civitas Vangionum ein bisschen rhenusaufwärts. Da wollte ich schon wissen, was meine Familie einmal so geglaubt hat."


    Wie selbstverständlich sprach er in der Vergangenheit von seinen Eltern - tatsächlich erinnerte er sich nicht einmal mehr an das Gesicht seiner Mutter. Es war alles so verdammt lange her...





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

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  • "Aha."
    Dann wandte sie weiter den Kopf umher und betrachtete ihre Umgebung genauestens, vor allem aber, um ihren Gedanken ein wenig nachzuhängen und die frisch erhaltenen Informationen zu verarbeiten.

  • Kurze Zeit später tauchte Lucius wieder auf, der Aedituus folgte ihm mit leichtem Abstand und wirkte etwas eingeschüchtert. Der junge Petronier dagegen war vollauf zufrieden, denn wieder einmal hatte er einem Älteren gezeigt, was in ihm steckte. Sanft strich er unter der Toga über den Knauf seines versteckten Gladius - seit dem Mord an Caius erfüllte es ihn mit noch mehr Überlegenheitsgefühl, es stets bei sich zu haben.


    "Petronia, wir gehen wieder!"


    sagte er - dank der gehobenen Laune sogar nicht ganz so feindselig wie bisher. Dann drehte er sich um und verließ mit seinem kleinen Tross den Tempelbezirk. Davor angekommen sah er unschlüssig um sich, ehe er das nächstbeste Haus ansteuerte - ein kleines Atriumhaus, das vermutlich einem nicht ganz armen Mann gehörte, der es sich leisten konnte, sein Haus direkt neben dem Haupttempel der Stadt zu bauen.


    "Da wohnt Dumnorix, ein gallischer Händler. Wollen wir mal sehen, ob er alle Vorschriften eingehalten hat!"


    Er nickte Pullo zu, der kräftig an die Tür pochte.

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  • Seufzend folgte Octavena Lucius, der es scheinbar nicht lassen konnte, so zu tun, als wäre sie ein kleines, nerviges Kind, obwohl er, als er zurück kam, für seine Verhältnisse fast schon gut gelaunt wirkte... Ihr entging zumindest nicht, dass etwas von der zuvor so offenkundigen Abneigung aus seiner Stimme verschwunden war. Brav trottete sie hinter ihm her, als er schließlich scheinbar ziemlich wahrlos auf ein Haus zu steuerte.
    Die ganze Zeit über hielt sie aber fürs erste den Mund, um nicht schon wieder eine Diskussion mit ihrem Cousin zu provozieren. Zwar war das vorhin durchaus amüsant gewesen, aber sie musste es andererseits auch nicht ständig herausfordern...

  • Schließlich öffnete sich die Tür und ein etwas verwirrt dreinblickender Mann mit Schnauzbart trat heraus. Lucius sah ihn mit festem Blick an und sagte


    "Ich bin hier, um als Magister Vici dein Haus zu kontrollieren. Es geht um die Einhaltung des Feuerschutzes. Darf ich eintreten?"


    Zwar wusste der Händler, dass der junge Petronier dieses Jahr als Magister fungierte, aber die große Schar um ihn herum machte ihn doch etwas misstrauisch.


    "Hast du deine ganze Familie mitgebracht?"


    fragte er deshalb und kratzte sich am Kopf. Für Lucius kam die Frage unvorbereitet und er interpretierte sie, als würde man ihm nicht zutrauen, seine Aufgaben allein wahrzunehmen - was dachte sich dieser Gallier bloß? Verärgert antwortete er deshalb


    "Nein, das sind meine...Helfer - äh - Sekretäre! Ich brauche aber nur einen in deinem Haus. Arminius?"


    Dumnorix schien das nicht so ganz zu glauben, was dem jungen Petronier wiederum eine leichte Schamesröte ins Gesicht trieb - dem würde er es zeigen! Dann trat er ein und ließ Octavena mit den beiden Veteranen vor der Tür zurück.

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  • Perplex blickte Octavena Lucius nach, als er sie einfach vor der Tür zurück ließ. Ärgerlich räusperte sie sich lautstark.
    "Und ich? Was soll ich in der Zwischenzeit hier machen? Rumstehen?", meckerte sie dann und verschränkte die Arme vor der Brust.

  • Natürlich musste Octavena auch hier meckern - er hätte sie zu Hause lassen sollen. Jetzt stellte sie ihn vor allen Leuten bloß und strafte ihn Lügen. Tatsächlich belustigte das ganze Dumnorix ein bisschen und trieb den jungen Petronier die Schamesröte ins Gesicht.


    "Was ist das denn für eine Scriba?"


    fragte er und grinste.


    "Das ist eine aufmüpfige Verwandte, der ich ein bisschen Mogontiacum zeigen wollte. Aber sie kann ruhig hier warten!"


    gab er endlich zu und schickte einen mörderischen Blick zu seiner Cousine, die nach wie vor nicht besonders zufrieden aussah.


    "Achso! Naja, dann kann sie ruhig mit 'reinkommen!"


    antwortete der Händler und Lucius musste seine Verwandte notgedrungen doch mitnehmen.

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  • Obwohl Lucius wirkte, als wäre er ihr am liebsten auf der Stelle an die Gurgel gesprungen, ließ sich Octavena keineswegs von ihrem Cousin beeindrucken und reckte sogar noch ein wenig das Kinn vor. Er konnte noch so verärgert über ihr Verhalten sein, sie ließ sich nicht so einfach vollkommen kommentarlos vor irgendeiner Haustür abstellen als wäre sie tatsächlich eine Scriba! Schon gar nicht von ihm!
    Erst als sie schließlich aus herein gebeten wurde, lächelte sie selbstzufrieden und bedachte ihren Cousin mit einem triumphierenden Blick.
    "Vielen Dank." Den immer noch leicht zickig-spöttischen Unterton konnte sie sich nur gerade so verkneifen.

  • Grummelnd ging Lucius in den Innenhof und würdigte Octavena keines Blickes - er musste zugeben, dass sie diesmal triumphiert hatte. Allerdings würde dafür jemand anders bezahlen und dieser jemand stand soeben vor ihm und ahnte nicht, was er angerichtet hatte.


    "Dumnorix, dann zeige mir doch mal deinen Herd."


    Die Frage überraschte den Händler, aber er deutete doch auf einen Flur und führte das Grüppchen in die kleine Küche des Hauses. Dort stand - wie man es erwarten konnte - ein gemauerter Herd, in dem ein kleines Feuer glomm.


    "Die Oberfläche ist aber ganz schön rissig!"


    bemerkte der junge Petronier mit spöttischem Unterton und gab Armin ein Zeichen, dass er das notieren sollte.


    "Der Herd ist heiß, da ist es normal, dass es Risse gibt!"


    rechtfertigte sich Dumnorix wahrheitsgemäß, doch Lucius fuhr fort:


    "Und die Schwärzung an der Wand? Das sieht verdächtig aus, als wäre das Herdfeuer öfter nicht unter Kontrolle!"


    Tatsächlich befand sich über der Öffnung des Herdes eine schwarze Stelle an der Wand - vermutlich waren die Flammen beim Anschüren aus der Öffnung gelodert.

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  • Octavena bereute schon fast wieder, dass sie ihren Kopf durchgesetzt hatte, denn als sie in die Küche traten, ahnte sie bereits, dass für sie das alles wohl dann doch vermutlich eher langweilig werden dürfte, auch wenn sie sich bemühte, sich ja nichts davon anmerken zu lassen. Das musste Lucius nun wirklich nicht wissen.
    Also schwieg sie, lief brav hinter ihrem Cousin her und hörte ansonsten vor allem zu.
    Die Diskussion über den Herd erschien zwar ein wenig übertrieben, allerdings interessierte sie das alles dann doch nicht genug, als dass sie sich länger Gedanken darüber machte.

  • "Du musst den Ofen abreißen und einen neuen bauen - einen sicheren natürlich!"


    stellte Lucius schließlich fest und funkelte den Händler aggressiv an - er würde schon sehen, was er davon hatte, einen Petronier zu hintertreiben. Dumnorix sah ihn erst etwas verwirrt an, dann rang er sich ein Lächeln ab.


    "Das ist nicht dein Ernst, junger Mann. Das sind doch ganz normale Gebrauchsspuren!"


    Diese Beschwichtigungsrede war der Tropfen, den Lucius brauchte, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Er ballte die Faust und stieß sich den Daumen auf die Brust - obwohl sie den Drang hatte, nach dem Schwert unter der Toga zu greifen.


    "Ich bin der zuständige Magister Vici hier! Ich bin für diesen Vicus verantwortlich und wenn ich sage, der Herd wird abgerissen, dann wird er abgerissen!"


    fauchte er ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust - er würde noch sehen, wohin ihn seine Nörgelei brachte! Allerdings schien der Hausbesitzer etwas besser verstanden zu haben, denn er hob beschwichtigend die Hände.


    "Aber man wird doch über so etwas reden können."


    Oder auch nicht. Das Angebot verärgerte Lucius nur noch mehr und am liebsten hätte er den Mann sofort angezeigt - einzig sein rationaler Verstand sagte ihm schnell, dass seine Handhabe äußerst gering war.


    "Glaubst du, ich bin bestechlich? Vergiss es! Wenn der Herd morgen noch hier steht, wirst du eine Strafe bekommen! Basta!"


    Damit drehte er sich zu Octavena und Armin, gab ihnen einen Wink und stolzierte aus dem Haus. Nachdem er die Tür ins Schloss geworfen hatte, entspannte sich seine Miene wieder etwas - er wirkte fast ein bisschen befreit.


    "Dem hab ich's gezeigt! Der wird sich in Zukunft zweimal überlegen, wie er mit einem Magister Vici spricht! Arminius, notier' eine Kontrolle morgen - er soll lernen, dass ich meine Drohungen wahr mache!"

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  • Vor der Tür konnte sich Octavena dann ein genervtes Augenrollen nicht mehr verkneifen.
    Vermutlich würde er sich gleich wieder in seiner Ehre gekränkt fühlen und sie noch weniger leiden können, aber ihre Zunge und ihre Genervtheit über sein herrisches Verhalten waren mal wieder etwas schneller als ihre Vernunft.
    "Findest du nicht, dass das gerade etwas übertrieben war?",
    fragte sie also und zog dabei betont gelassen eine Augenbraue hoch.

  • Die Augenmuskulatur Octavenas musste inzwischen schon erschöpft sein, was dem jungen Petronier aber nicht auffiel - er fühlte sich rundum zufrieden und sah seine Cousine nur ungläubig an, als sie sich über sein Verhalten beklagte. Frauen verstanden so etwas einfach nicht...


    "Nein, wieso?"


    fragte er deshalb - er wusste nicht einmal, worauf sie hinauswollte!

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  • Octavena seufzte, Im Grunde hatte sie ja auch nicht wirklich erwartet, dass er sie verstehen würde, trotzdem verblüffte ihn seine Antwort doch ein wenig.
    "Na ja, du hast den armen Mann ganz schön abekanzelt."

  • Für den jungen Petronier war es ganz selbstverständlich, dass Vorgesetzte ihre Macht willkürlich anwendeten - wie es auch sein Vater mit ihm getan hatte. Inwiefern man also die Gefühle des Untergebenen berücksichtigen musste, war ihm nicht klar.


    "Ich bin der Magister Vici, das ist meine Aufgabe!"


    antwortete er deshalb - dass sie es verstehen würde, erschien ihm unwahrscheinlich. Deshalb hatten ja auch nur Männer Macht und Frauen gehorchten...

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  • Mit der Antwort wollte Octavena sich keinesfalls zufrieden geben. Götter, tat er nur so oder meinte er das tatsächlich ernst?
    "Du bist der Magister Vici, natürlich", bemerkte sie nur, "Das heißt aber nicht, dass du einen armen Mann vollkommen fertig machen musst anstatt ihn einfach auf seinen Fehler hinzuweisen."
    Die Diskussion über die Relevanz des Theaters wegen dem Herd ließ sie lieber ganz. Da würde sie vermutlich noch mehr auf Granit stoßen als sowieso schon.

  • Zitat

    Crispus: "Ich bin der Magister Vici, das ist meine Aufgabe!"


    Auf den Weg nach Hause hatte ich noch bei Laubasnius reingeschaut, um die neuesten Gerüchte abzufragen. Es war aber kaum etwas brauchbares dabei, außer dass einige halbromanisierte Chatten sich vor der Kneipe eine endlose Schlägerei geliefert hatten. Nach einem Met verließ ich etwas unzufrieden die Taberna. Als ich in meine Straße einbog, kam mir Mella entgegen. Sie hatte ihre Empörungsmaschine bis zum Anschlag hochgefahren und schrie: "Schau dir das an, dahinten bei Dumnorix! Dieser verdammte Milchbart von Magister Vici spielt den großen Macker und kujoniert die armen Leute! Man sollte ihm kräftig in den Arsch treten!". Ich schaute in die angegebene Richtung und sah den jungen Petronier und seine Cousine, die sich offenbar stritten.


    Mit einem Lächeln sagte ich zu Mella: "Und? Hast du ihm in den Arsch getreten?" Sie baute sich vor mir auf und murmelte etwas von 'ist-unter-meiner-Würde' und rauschte davon. Ich sagte mir, dass ich dem Magister einen guten Tag wünschen könnte und ging hin.


    "Salve Petronius Crispus, ich sehe, du kümmerst dich um deinen Vicus. Und salve Petronia Octavena, schön, dass du Petronius Crispus bei seiner schweren Arbeit zur Seite stehst. Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?".

  • Vollkommen fertig machen - Lucius konnte nicht verstehen, was das nun wieder sollte. Wahrscheinlich hing es wirklich einfach damit zusammen, dass Frauen nicht wussten, wie man Leute führte - sie machten das ja immer nur mit irgendwelchen linken Touren. Natürlich wusste er, dass er hart vorgegangen war, aber wieso sollte er auch nicht?


    Er zuckte mit den Schultern.


    "Ist mein Recht, also kann ich's machen!"


    In diesem Augenblick mischte sich auch noch Domitius Massula ein - dessen neunmalkluges Gerede hatte den jungen Petronier schon bei seinem "Kandidaturessen" gestört. Dass er sich jetzt schon wieder in ein Gespräch drängte, das ihn absolut nichts anging, war ja klar...


    "Nein, alles bestens!"


    antwortete er deshalb lakonisch und mit einem Unterton der eindeutig klar machte, dass er kein Interesse an einem Gespräch hatte. Am liebsten wäre er einfach weggegangen, um sich nicht doch der Gefahr auszusetzen...

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  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    "Salve Petronius Crispus, ich sehe, du kümmerst dich um deinen Vicus. Und salve Petronia Octavena, schön, dass du Petronius Crispus bei seiner schweren Arbeit zur Seite stehst. Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?".


    Zur Seite stehen? Octavena unterdrückte ein amüsiertes Schnauben. Das alles artete immer mehr in eine einzige, große Diskussion zwischen ihr und Lucius aus! Zur Seite stehen konnte man das nicht nennen!
    Doch sie hielt ausnahmsweise den Mund und überlies erst einmal ihrem Cousin das Wort, nachdem sie den Neuankömmling - War der nicht auch bei dem Essen im Haus ihres Onkels gewesen? - mit einem höflichen "Salve" begrüßt hatte.

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