Serranas Worte und ihre Nähe taten gut und gaben Prisca das Gefühl nicht völlig auf sich allein gestellt zu sein. Das Führen des herrenlosen flavischen Haushalts war anstrengend genug und jeden Tag musste sie damit rechnen, dass wieder Soldaten vorbei kamen und ihr unangenehme Fragen stellten. Dennoch war Prisca sich nicht sicher, ob sie das Angebot - bezogen auf ihre Person - wirklich annehmen konnte als sie sah, wie nachdenklich der Senator mit einem Mal wirkte. Kein Wunder. Wer übernahm schon gerne die Verantwortung für Jemanden, den man kaum kannte noch dazu in Zeiten, in denen man vor alles und jedem auf der Hut sein musste. Bei Ursus war das etwas anderes. Er und der Germanicer waren gute Freunde und seine Bitte war nachvollziehbar, schließlich hatte ihr Cousin die Sorge für seine Frau und sein Kind zu tragen, aber sie war allein und hatte niemanden, um den sie sich direkt hätte sorgen müssen.
"Verzeih mir Senator, dass ich dich mit dem Anliegen meines Cousins so überfallen habe und selbstverständlich erwarte ich nicht sofort eine Entscheidung von dir. Da ich zur Zeit im Haus meines verstobenen Mannes lebe, kannst du mir deine Antwort jederzeit zukommen lassen, wann du willst. Ich werde die Nachricht dann umgehend an meinen Cousin in Mantua weiter leiten", lenkte sie nach weiteren Sekunden des Schweigens ein, da sie es nur für fair hielt dem Gemancier eine angemessene Bedenkzeit zu geben.
Acuelos Versuch sofort zu handeln und eine Lösung zu finden, entlockte der Aurelia wiederum ein dankbares Lächeln in dessen Richtung. "Mit einem Schiff könnte ich sogar dienen, sofern euch dies tatsächlich von Nutzen wäre. Allerdings liegt es nicht in der Nähe-, sondern vor Marssilia vor Anker", warf sie dies beiläufig als Hinweis und gleichermaßen als Angebot ein, überließ es aber ganz den Männern zu entscheiden was weiter geschähe und ob das mit dem Schiff eine Option wäre.