Große Parade der Cohortes Praetoriae

  • Die Ankündigung


    [Blockierte Grafik: http://img209.imageshack.us/img209/8867/praeco.jpg| Der Praeco



    "Audite! Audite!"


    Auf den Stufen der Curia Iulia hatte sich wieder einmal der städtische Ausrufer eingefunden. Mit volltönender Stimme und raumgreifender Rhetorik verkündete er die neuesten Erlasse des Senates (in diesen Tagen ein schnell abgehandelter Punkt), Ankündigungen zu den nächsten Festtagen, und aktuelle Werbeangebote der Vereinigung der Töpfer vom Viminal.
    Ausserdem hatte er noch eine weitere Neuigkeit:


    "Am dritten Tage vor den Kalenden des Iunius* findet die große Parade der Cohortes Praetoriae statt. Zum feierlichen Abschied des bisherigen Praefectus Praetorio, des hochverdienten Appius Terentius Cyprianus und anlässlich der Kommandoübergabe an seinen designierten Nachfolger versammeln sich die Truppen der Garde zur vierten Stunde des Tages auf dem Forum Romanum und ziehen von dort zum Marsfeld. Dort findet ein Apell vor unserem geliebten Kaiser, Imperator Augustus Potitus Vescularius Salinator" – mit gekonnten Rednergesten wurden Name und Titel untermalt - " statt. Zu seinen Ehren und zur Freude aller Römer präsentieren die Cohortes Praetoriae ihre unvergleichliche Waffenkunst!" Eine Kunstpause folgte, dann:
    "Alle Bürger der Stadt sind eingeladen, der Zeremonie beizuwohnen."


    Nach dem Vortrag wurden die Bekanntmachungen öffentlich auf dem Forum ausgehängt.


    Sim-Off:

    * ~ 30. Mai
    Bildquelle: HBO Rome

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Stella die sich gerade zusammen mit Aspasia auf einem Spaziergang befand um wenigstens die wichtigen Orte Roms zu erkunden, vernahm ein lautes Audite!
    Neugierig was wichtiges zu verkünden sei, schlängelte das zierliche Mädchen sich durch die Menschenmasse. Wie gebannt hing sie an den großspurigen Gesten und Worten des Praeco. Schien sie einen wahren Meister zu erblicken, der sich mit den guten Ausrufern Athens - wahren Künstlern - messen könnte.


    Als sie vernahm das es sich um eine Parade der Cohortes Praetoriae handeln würde, quietschte das zierliche Mädel vor Freude auf. War doch ihr Cousin Faustus Decima Serapio der Tribun dieser verdienstvollen Einheit. Sie freute sich schon darauf ihn in seiner ganzen Pracht zu bewundern.
    Wer wohl der Nachfolger des scheidenen Praefectus werden würde?
    Sie würde ihren Bruder und Serapio fragen, ob sie zu der Parade gehen dürfte - benötigte sie doch die Erlaubnis dazu. Ob sie dann auch einen Blick auf den Augustus erhaschen konnte?

  • Auch Lepidus hörte der Ankündigung des stark untersetzten Ausrufers zu, der mit kräftiger Stimme die Neuigkeiten verkündete. Mit etwas Skepsis schaute der Tiberier drein als sämtliche Worte gesprochen wurden. "Schade, dass der Grund für den Abschied des Terentius Cyprianus nicht genannt wurde..." , sprach Lepidus vor sich hin und blickte in die umher stehenden Gesichter, die dafür wohl ebenfalls keine Erklärung hatten. In den Gedanken des Tiberiers sammelten sich vielerlei Fragen, nach deren Antwort er wohl noch suchen müsste. Der Praefectus Praetorio wird doch wohl nicht einfach so ohne Grund von seinen Aufgaben zurücktreten? Wie alt war er eigentlich nochmal? Ob es da Zwietracht zwischen Kaiser und dem Praefectus gab? Vielleicht stand der Terentier ja nicht vollends hinter seinem Imperator und wurde zum Abschied genötigt?


    Lepidus verharrte noch eine Weile am Fleck, die Hand am Kinn in nachdenklicher Pose. Der Zeremonie auf dem Forum würde er wohl beiwohnen. Besonders die Neugier auf den Nachfolger ließ ihn das Ereignis mit Spannung erwarten.

  • Es war so weit, das Volk von Rom hatte sich versammelt, die Straßen waren gesäumt von Menschen eines jeden Standes und jeden Alters. Es war laut, aber so war man es von Rom ja nicht anders gewohnt, und die Ordner hatten zeitweise Probleme die Gasse für die Parade freizuhalten, auch wenn sich wohl spätestens beim Anrücken der Prätorianer das Menschenmeer teilen würde.
    Die Rüstungen waren poliert, die Cornicen hatten ihre Felle noch einmal gestriegelt sodass auch sie in der Sonne glänzten. Es konnte losgehen, bald schon würde der alte Praefectus verabschiedet werden und der neue würde sein Amt aufnehmen, in der Castra hatte sich schon herumgesprochen wer es wohl werden wird, und auch dass er ihnen einen kleinen Obolus zahlen würde, was einen guten Start so gut wie garantierte.


    In der Ferne hörte das Volk schon die Musik des Exercitus Romanus, die Cornicen, das Trampeln der Pferde der Turmae der Prätorianer welche den Zug anführten, und natürlich den Marsch der Soldaten, welche sich in ihren schwarzen Paraderüstungen wie eine Schlange aus Eisen durch die Straßen Roms schoben, auf das Forum zu, wo sie sich vor ihrem Präfekten versammeln würden.


    Die Ausrufer welche zahlreich an vielen Ecken standen, kündigten den mächtigen Tross an, lange war es ja nicht mehr hin, und um der perfekten Inszenierung nicht zu schaden, sollte sich das Volk langsam auf seinen Plätzen finden, und die Paradestraße räumen..


    AUDITE! AUDITE! Bürger Roms! Zu ehren unseres Praefectus Praetoriae, seinem Nachfolger und natürlich unserem geliebten Augustus, ist es der kaiserlichen Garde heute eine besondere Ehre euch ein Spektakel zu bieten welches euch staunen lassen wird!


    Der Ausrufer räusperte sich kurz und gestikulierte dann gekonnt weiter, Euch erwarten Schaukämpfe der besten Soldaten des Reiches, Darbietungen der Reiter und natürlich eine große Parade, bei welcher ihr die Helden Roms bestaunen könnt! Räumt die Wege! Macht Platz für die Männer der Garde! Denn wie ihr wisst vermag sie nichts aufzuhalten!


    Wie abgesprochen erklangen nun wieder die Hörner der Cornicen, welche den Tross ankündigten, welcher sich nun direkt auf das Forum zu bewegte, wo der scheidende sowie der neue Oberbefehlshaber auf sie warteten...

  • Seneca war recht gut gelaunt an diesem Tag, in der Castra hatten sie es recht ruhig angehen lassen, sie hatten ihre Paraderüstungen blitzblank poliert, die Ausrüstung für die Schaukämpfe verstaut, und gut gefrühstückt.
    Natürlich wusste man schon wer der Nachfolger des Terentiers wird, und auch über den kleinen Bonus freuten sich die Männer, auch wenn sie das Gefühl hatten in letzter Zeit nur noch hübsch angezogen irgendwo herzumarschieren, so viele Positionswechsel hatte es gegeben.


    Die Centurie Senecas marschierte fast direkt hinter den Reitern welche die Parade anführten, und auch wenn es hieß Rücken gerade, Blick nach vorn, hoffte Seneca darauf das ein oder andere Gesicht im Publikum erkennen zu können, auch wenn die Chance denkbar gering war, bei den vielen Menschen. Es war kein starker Wind an dem Tag, was gut war, schließlich sahen die prächtigen weißen Helmbüsche nur wirklich gut aus wenn sie nicht wie ein zerrupftes Huhn in alle Richtungen gewirbelt wurden.


    Schritt für Schritt marschierten sie in Richtung Forum, wo sie sich erst Aufstellen würden um dann weiter aufs Marsfeld zu ziehen. Mit seinem Optionenstab Schritt Seneca mit dem Centurio voran, vielleicht würde er sie ja auf der Loge sehen, selbst wenn sie ihn wohl nicht erkennen könnte, von einiger Entfernung sahen die Soldaten wohl alle gleich aus, würde er gerne noch einmal ihre Anmut sehen, und so ein wenig Tamtam mit Kaiser und den hohen Tieren des Reiches hatte auch immer seinen Reiz..

  • Sie war erst wenige Tage in Rom, doch diese Gelegenheit konnte und wollte sich Diademata nicht entgehen lassen. Eine Parade der Cohortes Praetoriae, was konnte es aufregenderes geben für eine junge Frau? Abwechselnd mit Einsatz ihrer spitzen Ellenbogen oder einem koketten Lächeln drängelte sich die Iunia durch die Menschenmasse. Taris, ihr afrikanischer Sklave, hatte rechtzeitig in Erfahrung gebracht, wie sie zum Forum kamen, doch weit war Diademata mit der Sänfte nicht gekommen und daher gezwungenermaßen zu Fuß weiter gegangen. Obwohl sogar der Sklave bald jede Orientierung verloren hatte (Misenum war die größte Stadt, in der er bisher gewesen war), war das Forum nicht allzu schwer zu finden. Diademata ließ sich einfach mit dem Strom treiben. Anscheinend wollte jeder Einwohner von Rom zu dieser Parade!


    Irgendwann ging es nicht mehr vorwärts. Das Gedränge wurde noch dichter, so dass sich Diademata etwas zurückfallen ließ und sich einen Platz auf den Stufen eines Tempels erkämpfte. Die Stadt war wirklich beeindruckend und bei Gelegenheit würde sie alles noch einmal genauer anschauen müssen, doch in diesem Augenblick war es ihr völlig egal wo genau sie war. Sie hatte auf jeden Fall einen guten Ausblick über das Forum (hoffentlich war es das richtige, denn immerhin gab es in Rom mehr als ein Forum).
    Perfekt! Fehlt nur noch eine bequeme Liege, ein Glas Wasser und eine Schüssel voll Datteln, schoss es ihr durch den Kopf während Diademata einen langen Hals machte, um zu sehen ob es schon irgendetwas zu sehen gab.


    Es dauerte glücklicherweise nicht lange bis es etwas zu sehen gab, für das sich all das Drängen, Zwängen und Warten lohnte! Schon ertönten die Cornicen und die Reiter zogen ein. Augenblicklich war Diademata hin und weg, gefangen vom Anblick kühner Helden (wie viele Heldentaten musste ein Mann wohl vollbringen, um Prätorianer zu werden?) auf edlen Rössern.

  • Ein großer Tag, ein ganz großer Tag war das heute. Prunkvoll herausgeputzt wartete ich, hoch zu Ross, auf dem Forum Romanum auf das Erscheinen der Parade. Neben mir tat mein bisheriger Kommandant genau das gleiche. Um uns herum war eine üppige Eskorte aufgestellt.
    Ich ritt heute einen schneeweißen hispanischen Hengst. Zum einen hob mich das schon mal farblich heraus, zum anderen hatte er einen wunderbar eleganten Paradeschritt. Natürlich behielt ich eine würdevolle Miene bei, doch insgeheim sonnte ich mich in den Blicken der Menge. Ich trug meine schimmernde Paradeuniform, ein Meisterwerk der Schmiedekunst, auf dem das Wappen unserer Gens zentral eingearbeitet war, Mars und Bellona zierten als vergoldete Darstellungen Harnisch und Helm, ein nachtschwarzes Paludamentum mit goldener Skorpionstickerei wallte heroisch hinter mir.
    Wenn der Zug das Forum erreichte, dann würden wir mit ihm weiterreiten, die Via Flaminia entlang und dann zum Marsfeld. Dort war eine große Tribüne für die bedeutsamen Bürger errichtet worden und dort auf dem Marsfeld würde dann auch der Kaiser erscheinen.


    Was für Massen von Menschen da auf den Strassen waren! Und alle möglichen kleinen Stände und Buden waren an den Seiten der Paradestrasse aus dem Boden geschossen, es gab Würstchenverkäufer, Süßkramverkäufer, Leute mit kühlen Getränken, Verkäufer von bunten Tüchern zum Winken oder gegen die Sonnenhitze, es gab Strassenkünstler und Hütchenspieler.
    Ich war unglaublich froh, dass das Wetter heute so schön war. Ein gutes Omen. Wenn jetzt auch noch die heiligen Hühner Appetit hatten, dann mußte einfach alles gut gehen. Die Garde war mir dank versprochenem Donativum zugeneigt, Claqueure in der Menge hatte Ravdushara bezahlt... Und mit Paraden zum Kommadowechsel hatten die Praetorianer ja nun wirklich Erfahrung. Ah, der Hörnerklang kündigte sie bereits an. Hocherhobenen Hauptes sah ich den Truppen entgegen, erfreute mich an dem prachtvollen Anblick, den archaischen Paradeuniformen, dem perfekt disziplinierten Aufmarsch.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Sie hatte sich heute für eine kastanienbraune Tunika entschieden auf der sich das goldbestickte Muster des türkisen Pallas wiederholte. Apsasia hatte auch ihre Haare entsprechend der heute zu erwartenden Ehre für ihre Familie besonders frisiert und in ordentliche Locken gelegt, die ihr zartes Gesicht rahmtem. Ein goldgewirkter Schleier war am hochgesteckten Hinterkopf befestigt. Zwar fühlte sie sich behangen und erdrückt von den ganzen Schmuck - doch hieß es besonders an einem Tag wie heute das Auge zu erfreuen.
    Sie konnte immer noch nicht glauben, was sie auf der Cena vernommen hatte, selbst jetzt nicht, als sie auf der Tribüne platz genommen hatte. Wild pochte ihr Herz und sie blickte sich zu ihrer Familia um. Saß die Tunika überhaupt noch? - Erneut wurde an dem schmächtigen Mädchen herumgezuppelt und gezupft bis sich jede Falte dort befand, wo sie sein sollte.
    Die Grauen wurden mit der Hand beschirmt und sie versuchte zu erspähen, ob der Augustus auf dem Marsfeld eingetroffen war. Von den Praetorianern war auch noch nichts zu sehen. Dankbar nahm Stella einen angebotenen Kelch zu sich und zupfte einige Trauben ab, um diese sich genüßlich auf der Zunge zergehen zu lassen.
    Erklangen da schon die Cornicen?

  • Paraderüstungen, blankgeputzt und glänzend, darin eingepackt die wohl besten Männer Roms, die in ihnen marschierten - das musste ein Römerherz höher schlagen lassen. In der Tat, heute waren viele Bürger auf den Straßen, der Durst nach Sensation und etwas fürs Auge war nicht zu verachten. So strömten sie in Massen herbei und maßen die marschierenden Soldaten mit ihren Blicken. Es würde wohl ein großartiger Tag für den neuen Praefectus Praetorio werden, auf den Lepidus nach wie vor gespannt war. Bereits auf dem Weg zur Parade gestaltete sich der Gang durch das Volk nicht gerade einfach. Lepidus war froh seine Sklaven zu haben, die ihm hin und wieder den besten Weg weisen konnten und ihn des Öfteren abschirmten. Es war überaus laut, fast war Lepidus schon wieder genervt von dem Lärm und des stetigen Jubels. Gespannt war er allerdings auf den Appell, der am Marsfeld stattfinden würde, was gepaart war mit einer dezenten Aufregung, die er verspürte. Den Vescularier hatte er bisher noch nie gesehen, wer weiß, was das Angesicht des neuen Imperators in dem Tiberier auslösen würde...


    Daneben beschloss er den Tag einfach zu genießen und das Spektakel auf sich wirken zu lassen. Besonders auf die Schaukämpfe freute er sich in höchstem Maße. Was sie wohl einstudiert hatten? Sein vergnügungssüchtiges Auge hatte ohnehin schon lange nicht mehr das Innere einer Arena gesehen oder ein aufregendes Wagenrennen begutachtet, da kam dieses Ereignis gerade recht. Lepidus fand ein hübsches Plätzchen, von dem aus er die Prätorianer gut im Blick hatte, wenn sie auf das Marsfeld ziehen würden. Schade nur, dass er wieder dieses Kratzen in seinem Hals spürte. Er räusperte sich mehrfach in sehr unangenehmem Ton und begann mitunter zu husten. "Verdammtes Rom", dachte er sich. In Achaia hatte er nie solche Probleme...

  • Ich saß direkt neben meiner kleinen Schwester, in eine dunkelgrüne Tunika mit feinen goldfarbenen Stickereien am Saum so wie, ausnahmsweise für diese Gelegenheit, in eine ebenso mit Stickereien verzierte Toga gehüllt. Ich war solche Kleidung nicht gewöhnt und man konnte mir mein Unwohlsein auch ein wenig ansehen, was aber auch daran lag, dass ich solche Veranstaltungen nicht gerade mochte und schon gar nicht wenn ich auf einer Ehentribüne saß.
    Aber was tat man nicht alles für die Familie und da dies wichtig für Serapio war hatte auch ich mich bereit erklärt anwesend zu sein. Sanft lächelte ich nun zu meinem Schwesterchen, die ihre Aufgeregtheit geradezu austrahlte. Das musste für sie eine wirklich aufregende Situation gewesen sein und zugegebenermaßen war ich auch schon ein wenig gespannt wie es werden würde...

  • Eiligst bahnte Titus sich einen Weg durch die Menschenmengen, seine Sklaven hatte er längst irgendwo in der Menge verloren. Auch wenn er den neuen Kaiser nicht sonderlich mochte und die Prätorianer eigentlich nur seine Schoßhündchen waren, musste er diese Parade umbedingt sehen. Immerhin war sein Vater einst auch Prätorianer gewesen. Ein Durchdringen bis nach ganz vorne war so gut wie unmöglich, so dass er sich nun doch lieber einen anderen Ort für seine Beobachtung suchte. Wie dafür geschaffen war da ein Tempel. Oder genauer gesagt die Treppen vor diesem Tempel. Schnell bewegte der junge Iulier sich auf diesen zu, doch da hörte er schon die ersten Jubelrufe, die die ankommende Parade ankündigten. Schnell warf er, während er weiter ging, einen Blick über seine Schulter und konnte tatsächlich noch einen kurzen Blick auf die ersten Reiter erhaschen, ehe geschah was in der Menge unweigerlich geschehen musste. Er achtete nicht mehr wohin er ging und stieß daher gegen eine Frau (Iunia Diademata). Schnell wandte er seinen Blick zu dieser und breitete seine Arme so schnell es ging aus, um einen möglichen Sturz ihrerseits aufzufangen.

  • ~~~~~~~~~~ Atrium Vestae ~~~~~~~~~~

    Messalina hatte von der bevorstehenden Beförderung ihres Onkels Serapio vorab nichts erfahren. Es lag schlicht ergreifend daran, dass sie seit einer Ewigkeit nicht mehr in der Casa Decima Mercator zugange war. Sie erfuhr erst durch einen Brief von ihrer geliebten Mutter, dass Serapio bei einer abendlichen Cena, der Familie bekannt gab, dass er zum neuen Praefectus Praetorio erkoren wurde und somit den Mann von ihrer Tante Seiana ablöste. Natürlich freute sie sich für ihren Onkel, auch wenn sie ihn kaum kannte, aber sie hatte nur Gutes über ihm gehört und er solle sogar sehr sehr nett sein, aber wiederum hatte es zu bedeuten, dass der Ehemann nun genügend Zeit hatte, um sich um ihre Tante zu kümmern. Schon jetzt sah sie Seiana nicht, das letzte Mal war es bei ihrer Captio gewesen. Es gab Tage, da wäre sie am Liebsten aus dem Atrium geflohen, um wieder als normales Mädchen bei der Familie wohnen zu können, doch letztendlich war sie eine überzeuge Vestalin, auch wenn die Rechte durch die Senatoren eingeschränkt wurden. Aber das ist eine andere Geschichte, die sie sich später zuwenden wird.


    Jetzt erst einmal lies sie sich ihre Haare frisieren, diesmal nicht zu einem Dutt, wie es am Tag beim Besuch des Theaters in Ostia geschehen war, sondern zu einem Fünferzopf. Nysa brauchte mehr als vierzig Minuten dafür, weil Messalina es kaum schaffte ihren Kopf waagerecht und vor allem ruhig zu halten. Sie war so aufgeregt, wei sie heute ihre Familie sehen würde, ausgenommen ihren Vater. Der solche Anlässe nicht unterstützte, da er Militär verabscheute und die Prätorianer in Person, das Militär bestens verkörperten.


    Nachdem der Fünferzopf fertig geflochten war, schlüpfte sie in eine Vestalinnen-Tracht, die frisch durch einen Fullo gereinigt wurde. Dann begab sie sich, diesmal ohne ihre Sklavin, zum Tor. Wo bereits ihr Liktor wartete, der ebenso den Wagen vorfahren lies. Nysa war traurig, sie vermisste sofort ihre Domina, sie war zu sehr daran gewöhnt, dass sie ständig um ihr herum schwirrte und hoffte, dass das Spektakel nicht so lange ging.


    ~~~~~~~~~~ Auf dem Weg zum Marsfeld ~~~~~~~~~~


    Bereits einige Minuten waren sie gefahren, einen Umweg mussten sie nehmen, denn die sowieso überfüllten Straßen waren heute kaum durchdringbar. Nicht einmal eine Vestalin wurde durchgelassen, was Messalina sehr ärgerte, weil in Rom anscheinend vergessen wurde, wie wichtig die Vestalinnen waren, ohne ihre Wache über das heilige Feuer, könnte zum Beispiel das Imperium untergehen. Den Bürgern und vor allem den Senatoren sollte das wieder in Erinnerung gerufen werden!


    Kurz vor sie das Ende der Fahrt erreichten, sah sie sich gezielt um und hörte gespannt den Trompetern zu. Doch sehen konnte sie nichts, sie saß einfach zu tief, um über die Köpfe hinweg schauen zu können. Deswegen wollte sie aufstehen, doch ihr Liktor hielt sie davon ab. Messalina schaute ihn daraufhin nur böse an und machte anschließend mit ihrem Kopf eine geschwinde Linksdrehung zur Seite.


    ~~~~~~~~~~ Tribüne ~~~~~~~~~~


    Messalina nahm natürlich auf der Ehrentribüne platz, was ihr als Vestalin sowieso zustand, nicht unweit vom Imperator, nur sehen konnte sie ihm ebenso nicht. Weil erkennen würde sie ihn, - er mit seinem Glatzkopf.


    Ob sie vielleicht sogar den Prätorianer vom Forum Romanum entdecken konnte? Sie versuchte es zumindest, weil er ihr nicht aus dem Kopf gegangen war, sei es im positiven wie auch im negativen Sinne.

  • Zitat

    Original von Titus Iulius Italicus


    Nach den Reitern folgten Prätorianer in Marschformation, die Diademata durch ihren einförmigen, simultanen Paradeschritt beinahe noch mehr beeindruckten. Wie Siegesfahnen wehten die Helmbüsche der Offiziere bei jedem Schritt.
    Auch wenn das wirklich eine Verschwendung wäre, diese Männer würden sicherlich jeden Feind an den Grenzen des Reiches zum Zittern bringen!
    Obwohl sie es aus der Entfernung nicht genau sehen konnte bildete sich Diademata doch ein die gestählten, muskulösen Körper unter den Rüstungen erkennen zu können. Ein Prätorianer, das wäre ein Mann! Zu schade, dass die Soldaten nicht heiraten durften.


    Und dann auf einmal passierte es. Ein junger Mann (Titus Iulius Italicus) lief regelrecht in sie hinein, so dass Diademata den Halt verlor und halb in seinen Armen landete. "Huch!"
    Sie war so überrascht, dass sie im ersten Augenblick gar nicht wusste, was geschehen war. Dann aber weiteten sich ihre Augen und sie löste sich entrüstet aus den Armen des fremden Mannes. Ihre Mutter hatte sie mehr als einmal vor dieser Methode gewarnt. 'An jeder Ecke in Rom stehen sie, diese Gelegenheitsrempler, die nichts anders im Sinn haben als junge Mädchen abzuschleppen und sie zu heiraten! Hüte dich vor Zusammenstößen jeglicher Art! Lass dich von niemandem auf der Straße einladen! Besonders nicht von jungen Männern, die gerade ihre Eltern verloren haben und eben erst in Rom angekommen sind!'


    "Hast du keine Augen im Kopf?" pampte Diademate den Iulius also an. "Du bist wohl gerade erst in Rom angekommen, oder wie?"

  • Oho, wie unhöflich sie doch war. Mal was anderes als Sklavinnen und lupa, die immer nur freundlich zu sein versuchten. Mit anderen Frauen als diese und die seiner Familie angehörten hatte Titus ja bisher kaum Erfahrungen. "Ich bin sicherlich schon länger in Rom als du." Verärgert giftete er zurück, auch wenn er gar nicht wissen konnte ob es stimmen würde, aber so ließ er nicht mit sich reden. "Tut mir ja leid, dass ich kurz abgelenkt war und lieber zu den tapfersten Männern Roms" Oh ja, das mussten sie wirklich sein, wenn sie einem Mann wie Salinator folgten. "blickte als auf so ein mickriges Weib wie dich zu achten." Klar, das war passiert war war seine Schuld, aber er konnte es überhaupt nicht leiden wenn jemand so pampig zu ihm war. Erbost funkelnd blickte Titus sie nun an und gedanklich musste er tatsächlich zugeben, dass sie gar nicht so schlecht aussah. Aber sie schien ihm eine dumme Schnepfe zu sein, also nichts für das sich eine längere Unterhaltung lohnen würde.

  • Auch Seiana hatte sich bereits auf der Tribüne eingefunden, auf dem Ehrenplatz, der ihr gebührte, als Frau des scheidenden und Schwester des künftigen Praefectus Praetorio. Sie mochte derartige gesellschaftliche Anlässe nicht, sie mochte die Menschenmassen nicht und die Notwendigkeit, höfliche Konversation zu üben, daran hatte sich in den letzten Jahren nichts geändert. Aber sie hatte Übung darin, eine ganze Menge Übung mittlerweile sogar, und immerhin der Menge entkam sie durch ihre gehobene Stellung inzwischen völlig. Und unabhängig war ihr Auftreten so stilsicher und routiniert wie stets. Sie trug eine elegante, exklusive Robe, dem Anlass angemessen, schmal geschnitten, in einem kühlen, dunklen Blau, das verziert war mit einem silbernen Muster, und hatte ihre Haare in einer komplizierten Frisur nach hinten stecken lassen. Als sie angekommen war, hatte sie hier und da einige andere prominente Ehrengäste begrüßt, die sich bereits auf der Tribüne eingefunden hatten, Senatoren und ihre Gattinnen und weitere Persönlichkeiten, bevor sie sich zu ihrer Familie gesellte. Catus und Stella waren da, und auch Messalina war gekommen. „Salvete“, lächelte sie den dreien zu. „Schön, euch hier zu sehen.“

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    ...


    Appius war in seiner Paradeform eher ein Anblick geübter langeweile. Er ließ sich nichts anmerken, auf der eine nSeite war er fast ein wenig enttäuscht seinen Dienst zu quitieren, auf der anderen Seite war er ganz froh darüber. Kommandant der garde im Bürgerkrieg war eine undankbare Aufgabe, etwas für einen jungen hungrigen. Er selber hatte quasi alles erreicht. Er hatte Geld und Einfluss und war mit dem neuen Gardepräfecten verwandt. Mehr brauchte man nicht. Und wer wußte schon was passierte. Vielleicht würde er ja bald wieder einen Posten annehmen nach einer gewissen Zeit."Ein großer tag für dich Tribun." meinte er lächelnd zu dem Decimer.

  • Auf den Plätzen der Tribüne, die für Senatoren reserviert waren, hatte sich auch Macer eingefunden. Seiner Rolle als Consular entsprechend konnte er einem solchen Anlaß schließlich auch kaum fern bleiben. In seiner Rolle als Kommandeur der Academia Militaris führte ihn zudem persönliches Interesse hierher und schließlich war es die persönliche Verbundenheit zu Terentius Cyprianus, die allerletzte Zweifel an der Notwendigkeit seine Anwesenheit beseitigt. Dementsprechend war er sogar recht gut gelaunt, während er das Treiben auf der Tribüne und auf dem Platz davor betrachtete.

  • Und da ging es auch schon los, das Getöse der Cornicen wurde lauter, und die Reiter in ihren prächtigen Rüstungen erschienen, Reihe für Reihe, jede Turma trug ihr Banner und das Banner des Skorpions vor sich weg, die Schlachtrösser trabten in einer festen Formation vorneweg bevor die Infanterie, das Rückgrat der Garde, folgte.
    Die Prätorianer hatten sich heute nicht lumpen lassen, alle entbehrlichen Truppen hatten sich in Schale geworfen, Banner folgte Banner, die Signiferi marschierten mit den Centurionen und Optionen der Einheiten voran, und die Miles folgten ihren Offizieren, immer im Gleichschritt, wie ein gigantischer Organismus aus blankem Stahl schienen die Prätorianer zu agieren, und einige Überraschungen hatten sie noch im Gepäck, es war ja heute zu einem gewissen Teil ihr Tag, weshalb sie nicht kleckern sondern klotzen wollten.
    Hinter ein paar Ochsen gespannt rollten die Ungetüme der römischen Belagerungstechnik heran. Mächtige Ballisten, Scorpione, Onager, alles was man durch die Straßen ziehen konnte und die Magazine der Prätorianer hergaben hatte man hergeschafft, man wollte dem neuen Präfekten ja auch einen schönen Einstand bereiten, er bereitete ihnen ja das gleiche, finanziell gesehen.
    Die ersten Truppen erreichten das Forum und begaben sich in Formationen, während das andere Ende des Trosses noch immer durch die Straßen marschierte.
    Die Stimmung war gemischt, die einen genossen es durchaus im Fokus zu stehen, mussten sie sich doch nur allzu oft im Hintergrund halten, andere wiederum ließen es so über sich ergehen, bewahrten aber Haltung.


    Gleich würde man dem Volk was bieten, ein paar Schaukämpfe würde es bereits auf dem Forum zu sehen geben, das große Spektakel würde es aber auf dem Marsfeld geben, vor dem Imperator und der versammelten Prominenz Roms.

  • Da er gerade erst am Vortag eingetroffen war, wäre Victor beinahe zu spät zu dem Spektakel respektive der Kommandoübergabe der Prätorianer gekommen. Allerdings war es ein gutes Ereignis um sich selber mal wieder in der Stadt zu präsentieren und zu zeigen, dass man auch noch lebte. Außerdem kannte der Octavier den zukünftigen Gardekommandanten noch nicht und es war vielleicht eine ganz gute Idee ihn schon mal gesehen zu haben. Demzufolge hatte sich Victor zur Tribüne für die Honoratioren, Senatoren und anderweitig wichtigen Personen begeben und dort Platz genommen. Bei seiner Ankunft erkannte er nur den Consular Purgitius Macer, aber mehr als diesen mit einer Handbewegung zu grüßen, konnte er nicht machen, da in dem Moment die Milites der Prätorianer in einer Lautstärke aufmarschierten, die jedes Gespräch zu einem Geschrei hätten verkommen lassen. Stattdessen nahm der Senator auf einem freien Sitz Platz und beobachtete aufmerksam die vorbeimarschierenden Truppen.

  • Mit einem freudigen Salve begrüßte der Blondschopf ihre Familia. Ihre Augen strahlten förmlich vor Glück.
    Zwar hatte Aspasia ihr bestes versucht und Stella eingebläut wie sie sich benehmen sollte (sei höflich, übe dich in Zurückhaltung, rede nur wenn du angesprochen wirst, schau niemanden direkt ins Gesicht, sei einfach ein schmückendes Beiwerk der gens Decimii), doch ob sie sich daran halten würde können, wenn die Gefühle wieder übermächtig wurden, hatte sie Aspasia nicht versprechen können.


    Ihr feingeschnittenes Antlitz zeigte ein wahres Wechselbad der Emotionen - Freude, Aufregung, aber auch Angst zwischen den ganzen hochgestellten Persönlichkeiten und Senatoren zu sitzen. Wie schafften es nur die anderen so ruhig und gelassen zu wirken? Schoß ihr durch den Kopf als sie ihre Cousine Seiana entgegenschaute.
    Da endlich kamen die Cornicen näher. Das Mädel reckte sich und wand den Kopf in die Richtung. Wann endlich konnte sie etwas sehen? Vor Neugierde und Anspannung zitterten ihre Hände, die sich krampfhaft an einem Kelch versuchten festzuhalten. Konnte man dort nicht schon die berühmten Belagerungsmaschinen erkennen? Am liebsten hätte sie ihren Bruder angestuppst und ihn fieberhaft darauf aufmerksam gemacht oder aufgesprungen. Doch spürte sie den stechenden Blick ihrer Sklavin im Rücken.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!