[Canabae] Ein neues Heim für ein junges Paar aus zwei Welten

  • In seine Arme gekuschelt schlief sie fest und friedlich. Seit sie mit ihm zusammen schlief, wachte sie nicht mehr ängstlich auf. Seine Anwesenheit beruhigte sie. Ihre Hand suchte nach Halt, hielt sich an seiner Schulter fest. Alwina flüsterte etwas unverständliches und lächelte. Die schlechten Träume waren für heute Nacht ausgesperrt.

  • Corvinus lag noch einige Zeit wach und beobachtete die schlafende Alwina. Immer wieder schaute er in ihr frieliches, seiner Meinung nach auch glückliches, Gesicht.
    Irgendwann schlief er dann doch noch ein paar Stunden.
    Eine gute Stunde vor dem Morgengrauen wachte er auf. Ganz langsam und vorsichtig schob er sie ein kleines Stück zur Seite und stand auf. Zum einen wollte er sie nicht wecken und zum anderen hatte er auch ein bisschen Angst vor dem Abschied. Er wollte erst einfach so gehen brachte es aber dann doch nicht über `s Herz. Ganz vorsichtig streichelter er ihre Wange, gab ihr einen Kuss und flüsterte ihr dann ins Ohr:
    "Ich liebe dich mein Herz... aber ich muss dich nun verlassen. Schlaf ruhig noch ein wenig weiter. Ich werde zurückkommen!"
    Ein weiterer Kuss folgte und er zwang sich das Zimmer zu verlassen.


    Draußen traf er noch auf Ingrim und streichelte diesen kurz:


    "Pass auf sie auf und du wirst hier ein langes glückliches Leben haben mit stets genug Futter und einen warmen, trockenem Schlafplatz."


    Danach verließ er das Haus und sah sich auch nicht mehr um. Wenn sie ihn zurückgerufen hätte... er hätte wahrscheinlich nachgegeben.

  • Er setzte sich auch hin und als sie anfing zu erzählen legte er sich, begleitet von einem kleinen Seufzer, sogar hin. Er bot seinen Bauch oder Brust als Kopfkissen an und hörte ihr weiter zu.


    "Freunde habe ich leider nur wenige und die sind alle in der Legion. Wenn ich wieder da bin machen wir ein großes Fest hier und dann lad ich sie alle ein. Ich freue mich schon auf die vielen Abende mit dir hier."


    Er schaute einen Moment in den Himmel.


    "Hast du schon ein paar Freunde gefunden die du einladen könntest... Was ist z.B. mit diesem Valiso Massula", er war sich bei dem Namen gerade nicht mehr ganz sicher, "der von den Bienen oder? Hast mit ihm schon gesprochen wegen der Hühner?"

  • Berengar lud ein, sich dazu zu legen. Alwina legte ihren Kopf auf seine Brust. Er hatte Freunde bei der Legion. Bei ihr war noch nicht viel mit Freundschaften. In der Nachbarschaft hatte sie begonnen Kontakte zu knüpfen. " Valgiso meinst du. Das werde ich in den nächsten Tagen tun. Der Stall und das Haus sind fertig. Jetzt kann ich anfangen mir Hühner zu zulegen."
    Sie zupfte an den Grashalmen, bis sie einen hatte und kitzelte Berengar damit an der Nase.
    " Sind das gute Freunde die du hast? Ist der Rothaarige, der mit am Tisch saß, auch dein Freund?"

  • Frisch und ungemütlich. Da fehlte jemand zum Anlehnen, die Wärme an ihrer Seite war weg. Suchend glitt ihre Hand über den Platz neben sich. Er war kalt und verlassen. "Berengar?" murmelte sie verschlafen, setzte sich auf, horchte in die Dunkelheit. Er war fort. Nur Ingrims Hecheln und sein leises Winseln unterbrach die Stille. Die erste Träne lief ihre Wange hinunter. Sie wollte stark sein, da kullerte die zweite Träne. Alwina legte sich wieder hin. Rutschte auf seinen Platz und wickelte sich in die Decke. " Donar, beschütze meinen starken Bären." flüsterte sie.

  • Corvinus fing an ihren Kopf und Haare zu streicheln und schaute in den Himmel während sie sprach.


    "Das ist gut das du schon ein paar Kontakte hast und bestimmt findest du auch hier im Canabae schnell Anschluss. Du bist ja bei weitem nicht die einzige Frau die in den nächsten Monaten alleine ist."


    Durch den Blick in den Himmel hatte er nicht kommen sehen das sie ihn kitzeln wollte und musste ordentlich niesen.


    "Hey du kleiner Frechdachs!" er riss sich auch einen Halm aus und fieselte in ihrem Ohr rum.


    "Der Rothaarige ist Ferox... mit ihm versteh ich mich am besten. Er ist auch Germane... also seine Eltern er ist ja nun Römer. Ansonsten sind da noch hauptsächlich Tapullus und Mugillanus... die sind aber schon was älter und daher eher sowas wie... ältere Onkels als wie richtige Freunde."

  • So schwer war das nicht hier Kontakte zu knüpfen. Man half sich gegenseitig aus. Sie waren eine kleine Gemeinschaft, die alle von der Legion abhingen.
    Seit fest stand, dass es Krieg gab, rückten die meisten enger zusammen. Einige folgten der Legion.


    Sein Halmangrif lenkte sie ab. Alwina schüttelte sich lachend und vesuchte den Halm zu erhaschen.


    " Ferrox." wiederholt Alwina. Er war Germane, ist Römer. Wie ging das denn nun wieder. Er war nicht anders als seine Eltern. Die anderen beiden, mit denen konnte alwina nicht viel anfangen. Es waren Onkel, Freunde, sie gehörten zur Legion und Berengar kannte sie sehr gut.


    " Bring sie einfach alle mit. Wir feiern ein kleines Fest. Alle werden ein Fest feiern, wenn ihr wieder kommt." Sie schloss die Augen und lauschte in die Dunkelheit.

  • Er ließ sich den Halm schnell abnehmen und legte die nun freie Hand auf ihre eine Brust. Doch das war nur um sie abzulenken. Mit der anderen Hand zog er einen weiteren Grashalm raus und fieselte an ihrem anderen Ohr.


    "Das machen wir und dann nach einer ordentlichen Feier schmeiß ich alle raus und wir bleiben eine Woche im Bett und gehen nur raus wenn wir es vor Hunger oder Durst nicht mehr aushalten."

  • " Oh, du ...." Sie wand sich lachend unter seiner erneuten Grashalmattacke.


    " Eine ganze Woche im Bett?" Sie haschte keuchend nach dem Grashalm. " Die Götter werden vor Neid erblassen. Aber was mache ich mit den Hühnern in der Zeit. Die brauchen Futter, müssen geschlachtet und die Eier eingesammelt werden." Alwina war außer Puste, hielt seine Hand fest. " Die römischen Götter, kann ich auch zu ihnen gehen?" Die Götter freundlich zu stimmen konnte nicht schaden.

  • "Och die blöden Hühner... entweder kommen sie mit dem Sack Futter aus was ich am Anfang reinwerfe oder wir lassen Ingrim und Nero das Problem lösen."


    Er grinste breit bei der Vorstellung wie der Hund und die Katze zusammenarbeiten würden und die sich um die Hühner "kümmern" würden.


    "Natürlich kannst du auch zu den römischen Göttern gehen. Willst du das denn? Sind die germanischen Götter nicht furchtbar rachsüchtig?"

  • " Ich weiß nicht. Bis heute habe ich davon nichts gehört." Sie knuffte Berengar in die Seite. " Gehen die zwei an die Hühner sind sie ihr Fell los. Das ziehe ich ihnen eigenhändig über die Ohren." Sie legte den Kopf wieder auf seine Brust. " Je mehr Beistand und Hilfe um so besser. ich weiß nicht zu welchen Gott ich zuerst gehen soll. Ich kenne die römischen Götter nicht. Ein paar Namen ja. Mars, Flora, Jupiter."

  • Corvinus grinste breit
    "Das musst du mit den beiden ausmachen... zeig ihnen wer hier die Herrin im Haus ist. Ich denke die Hühner werden deine Herrschaft sofort anerkennen aber die beiden. Ingrim wird es mit dem "Blick" versuchen und Nero... nun ich denke er wird dich eine ganze Weile versuchen zu ignorieren."


    Als sie ihren Kopf wieder abgelegt hatte streichelte er über ihr Ohr und die Haare dahinter. Er dachte etwas nach und sagte dann.
    "Also Iuppiter, Iuno und Minerva sind schonmal die wichtigsten. Sie sind die sogenannte Trias... kann man vielleicht am ehesten mit Oberhäuptern übersetzen. Neben ihnen gibt es noch viele viele andere. Mir selber ist Mithras sehr wichtig. Aber er ist ein Gott des Krieges und nur Männer dürfen ihn anrufen und anbeten.... eigentlich dürfte ich dir noch nichtmal von ihm erzählen da er nur unter Glaubensbrüdern offen verehrt wird.
    Neben den Göttern gibt es dann noch die Laren... Schutzgeister trifft es wohl am ehesten."
    Er schaute sie lächelnd an
    "Gar nicht so einach was ich hab..", er wollte noch weitersprechen wurde dann aber von einem mächtigem Grummeln aus seinem Bauch unterbrochen.
    "Huch... ich glaub ich hab wen vergessen", sagte er er schmunzelnd.

  • " Zu den drei höchsten, Iuppiter, Iuno und Minerva. Das werde ich tun. " Die reichten für den Anfang. Alwina wusste überhaupt nichts von ihnen, für was sie zuständig waren. Das musste sie vorher klären. Nicht das sie die Götter erzürnte. Mithras war nichts für sie, dass wusste sie nach den ersten Worten von Corvinus. Krieg, mit Krieg stand sie auf Kriegsfuß. :D
    Ganz erstaunt hörte sie ihm zu. Laren? Schutzgeister? " Diese Laren, sind die in unserem Haus? Sehen die mir beim Arbeiten, Essen und schlafen zu?" Sein Magen grummelte.
    " Der Schutzgeist in deinem Bauch hat gesprochen. Ich habs verstanden. Ja. Du hast Hunger." sie lächelte wie ein Spitzbube und piekste ihn in den Bauch. " Leer. Aber wir haben doch vorhin....du bist ein Bär. Ein nimmersatter Bär. Ich kann was aus der Taverne oder der Garküche schräg rüber holen."

  • Corvinus musste erstmal überlegen... wie war das noch mit den Laren. Er hatte nie viel Zeit für Götter und ihre Verehrung außerhalb von Mithras gehabt.
    "Ich glaube... es könnten welche da sein... aber wenn dann nur von den vorherigen Bewohnern... da die aber ja schon lange weg waren sind die Laren ja auch wahrscheinlich gegangen. Aber sie sind... die Vorfahren... so in etwas. Also wenn du einen Altar baust und wir ganz oft beten und opfern... dann kommen vielleicht dein Eltern her und lassen sich hier nieder. Wäre das nicht schön wenn sie auf uns achten würden und wir sie dafür verehren?
    Ansonsten ... ob sie zusehen... nun bestimmt nicht die ganze Zeit... die Götter haben ja auch was zu tun. Aber ab und an bestimmt."


    Er musste ein wenig verlegen lächeln als sie auf seinen Bauch ansprach.


    "Ich weiß ja auch nicht... aber ich muss das ja auch alles versorgen", er machte eine kreisene Bewegung über sich", ... das wäre wirklich eine gute Idee... nur nichts was schwer im Magen liegt... wenn du mir was zu essen gibts bekommst du danach auch eine Belohnung."
    Er lächelte sie auch an wobei seine Augen eher auf etwas anderes als Spaß hindeuteten und kurz schaute er ihr nicht ins Gesicht sondern etwas tiefer.

  • Männer waren immer hungrig. Da war kein Unterschied zwischen Römern und Germanen. Das lag eindeutig daran, dass sie Männer waren. Die Garküche nebenan verkaufte diese Muscheln, die müde Männer wieder munter machte. Die waren nicht schwer und billig zu bekommen. " Ich weiß was ich dir hole. " Alwina stand auf, klopfte ihren Peplos ab und lief zur Garküche. Es dauerte nicht lange. Mit einem Körbchen unter dem Arm, setzte sie sich zu Berengar. Sie schlug das Tuch zurück. Ein dutzend Austern lagen drin. " Sie sind frisch hat sie gesagt. Römer essen sie gern. Man muss nur die Schale aufbrechen. An der Stelle da." Das hatte ihr die Nachbarin gezeigt. Berengar kannte die Muscheln ganz bestimmt. Alwina war überzeugt, dass er sie kannte. Sie hatte noch nie was von so einer Muschel gegessen.

  • Corvinus hatte schon ein paar mal Muscheln gegessen aber nicht wirklich oft. Lag aber weniger daran das er sie nicht mochte als daran das sein Vater sie hasste und sie deshalb nur sehr selten zu Hause auf den Tisch kamen.
    Er nahm sich eine Muschel und fieselte mit seinem Pugio ein wenig an der Stelle rum die Alwina ihm gezeigt hatte.
    Man merkte deutlich das ihm die Übung fehlte aber schließlich bekam er sie auf.
    Er aß und kostete die erste und fand sie recht gut. Waren halt ein wenig salzig die Biester. Er wollte nicht auch noch Garum raufmachen obwohl er das ja sonst zu fast allem aß.
    Er griff sich die nächste und öffnete sie schon etwas schneller. Diese hielt er Alwina hin damit sie auch kosten konnte.
    Dabei fiel ihm ein Plan ein den er gleich umsetzen wollte sobald sie gekostet hatte.

  • So geschickt wie die Nachbarin sie geöffnet hatte, klappte es bei der ersten Muschel, bei Berengar nicht. Alwina sah zu wie er sie aß. Die wurden nicht gekocht, sondern roh gegessen. Mit hochgezogenen Augenbrauen beäugte sie das glibbrige Innenleben. Einfach reinschlürfen? Mutig schlürfte sie das klitschige Ding. Bah war das glibbrig im Mund, schmeckte salzig. Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte sich. Ein ungewohnter Geschmack im Mund. Sie sah Berengar an und nickte mutig. " Noch eine."

  • Entweder schmeckten ihr die Muscheln tatsächlich nach dem ersten überwinden oder sie wollte ihm zeigen das sie römische Küche mochte. Wobei er sich jetzt gar nicht so sicher war ob es im "wilden" Germanien nicht auch zuweilen Muscheln gab. Er öffnete jedenfalls noch eine und ließ sie diese ausschlürfen.
    Dabei stellte er sich jedoch etwas "ungeschickt" an und tropfte ihr ein bisschen Saft auf Kinn, von wo dieser recht schnell Richtung Hals lief.


    "Oh Entschuldigung..", sagte er mit frechem Grinsen und fing sofort an die Spuren mit seinem Mund zu beseitigen. Für das Essen holen stand ja noch eine Belohnung aus und diese gehörte ja vorbereitet.

  • Hätte sie die Muschel lieber selber gehalten und ausgeschlürft. Sie schlüfte, den letzten Tropfen erhaschte sie nicht mehr. Ihr Kinn war nass. " Hmm...huch." Berengar war zur Stelle. Es kitzelte als er sich um das Beseitigen des Saftes bemühte. Nicht schnell genug. Der Tropfen war schneller und rann den Hals hinunter. Alwina zog die Nase kraus. Seine Entschuldigung so hintergründig, das war Absicht mit dem Tropfen. Sie ließ auf das Spiel ein, streckte den Hals. " Schnell, da, er rennt." und kicherte. Der Tropfen war im Begriff am Rand des Peplos zu verschwinden.

  • "Huch", tat Corvinus gespielt erschreckt über den Tropfen. Schnell fasste er mit dem Zeigefinger den unter den Rand des Peblos damit der salzige Tropfen nicht in ihre Kleidung kam. Auch wenn er es gar nicht so weit kommen lassen wollte. Sein Mund und seine Küsse wanderten den Hals hinunter und bis an den Ansatz ihres Brustkorbes.


    "Es nützt wohl nichts aber ich denke wir müssen das hier lösen", sagte er verschmitzt und deutete auf ihre Fiebeln.

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