[Hortus] Casa Helvetia

  • Das Olivenöl hatte das Jucken stark gelindert weshalb Varus am Vorabend die andere vorgeschlagene Behandlung weggelassen hatte. Seine Hände waren aber immer noch sehr rot und gereizt am nächsten Morgen. Vielleicht hatte Rachel ja noch eine Idee.
    Neugierig betrat er den Hortus des Hauses und schaute ob sie schon da war und alles bereit.


    Er hatte wie immer etwas länger als normal geschlafen, gerade jetzt wo er im Moment keinen Patron hatte bei dem er zur morgendlichen Salutatio antreten musste. Gerade eben hatte er sich von seiner Mutter und Schwester im Atrium verabschiedet. Die beiden hatten wie immer so gut wie nichts gefrühstückt und nun auf dem Weg Rom anschauen.

  • In der Küche hatte Rachel erfahren, dass Varus mit Olivenöl versorgt worden war. Nicht ganz davon überzeugt, dass es schon eine Linderung gebracht haben könnte, betrat sie mit einem Tablett in beiden Händen den Hortus.
    Leicht verlegen, weil er offenbar bereits auf sie wartete, trat sie näher. Ich habe mich wohl etwas verspätet? Mehr entschuldigend, als fragend klangen ihre Worte und wurden durch eine Geste mit Senken des Kopfes untermauert. Dafür habe ich ein besonderes Brot dabei, vielleicht kann ich dich damit gnädig stimmen.
    Vorsichtig und dennoch flink wurden die Speisen auf dem kleinen Tisch verteilt, so angeordnet, dass sie gut von ihm und ihr erreichbar waren. Ihm eine Serviette reichend, deutete sie auf das süße Brot, welches sie ganz früh am Morgen bereits eigenhändig in der Küche gebacken hatte und was sehr aromatisch duftend wie ein Zopf geflochten in einem Körbchen lag. Dazu Käse, etwas Obst, die Süße des Honigs ... wenn du magst? Lass es dir munden. Schloß sie die Erklärung ab, goß abschließend in zwei Becher Wasser und hielt ihm den einen entgegen.

  • "Ach was", winkte er gut gelaunt mit roten Händen ab.


    "Ich freu mich drauf", kommentierte er das mit dem Brot und half auch ein bisschen mit die Sachen auf den Tisch zu stellen.


    Er nahm den Becher an und auch ein Stück von dem Brot. Der Duft stieg ihm in die Nase und erhellte seine Miene.
    "Riecht schonmal sehr gut", er biss ab und kaute ein zweimal
    "und schmeckt noch viel besser. Wirklich gut was ist das für Brot?"

  • Auch Rachel brach ein Stück von dem Zopf ab und besah sich dabei verstohlen seine Hände. Sie wollte nichts dazu sagen, ging es doch jetzt nicht um die Befindlichkeiten, sondern um das Brot, welches sie gebacken hatte und ihm nun erklären wollte.
    Das ist eine Challa. So nennt man es und es wird geflochten. Von der Herstellung her ist es unterschiedlich, je nach überlieferten Rezepten. Ich verwende Eier, Honig und etwas Mohn, als Ergänzung zum ursprünglichen Teig.
    Bevor sie ein Stück in den Mund schob, roch sie daran und sog leise hörbar den Duft ein. Du solltest einmal ein Stück von dem köstlichen Ziegenkäse dazu nehmen, er ist bekömmlich und sehr gesund. Sie hielt ihm das Schälchen mit den Käsewürfeln hin und lächelte. Ziegenmilch ist viel amomatischer, als die von den Kühen und den Schafen. Das Brot in dem Mund schiebend, wartete sie auf sein Zugreifen, hielt den Blick länger auf seine Hände gerichtet. Sie war nicht zufrieden mit dem was sie sah und wusste nicht, wie sie es erwähnen sollte, ohne ihm zu nahe zu treten.

  • Wie alle Römer trank Varus so gut wie nie Milch. In der Form von Käse hatte er aber überhaupt nichts dagegen einzuwenden. Ganz im Gegenteil er war sogar ein großer Liebhaber von Käse.
    Er hatte sogar oft bei der Arbeit im Weinberg aus dem traditionellen Wein, Wurst und Weck(Brot) ein Wein, Käse und Weck gemacht.


    Er nahm ebenfalls lächelnd etwas von dem Käse und probierte ihn zusammen mit der Challa. Seine Gesicht, er schloss kurz die Augen, konnte man deutlich ansehen das er es mochte.
    "Wirklich hervorragend... also wenn es kein großer Aufwand ist würde ich das gerne öfter mal essen. Vielleicht so grob einmal die Woche?"


    Er rieb sich wieder die Hände und schaute sie an.
    "Sie jucken nicht mehr da hat das Öl geholfen aber ansonsten... ist es jetzt mehr ein brennen und Ausschlag."
    Es war ihm etwas unangenehm das beim Essen anzuschlagen aber er hoffte auf eine andere Idee als das mit der Notdurft. Woher sollte er auch wissen das er offensichtlich eine Allergie gegen Vogekot hatte.

  • Als Varus seine Hände wieder erwähnte, hielt Rachel im Essen inne und griff widererwartend über den Tisch, seine Hand mit ihrem Handrücken berührend. Es sieht nicht gut aus und es fühlt sich heiß an, was durch die Farbe nicht schwer zu erraten ist. Kräuselte dabei ihre Nase, wobei das Grübeln unverkennbar und deutlich in ihrer Mimik zu erkennen war.
    Ich denke, du solltest die Hände in einem lauwarmen Sud von Lavendelblüten und Salz baden und dann würde ich dir das Olivenöl in die aufgeweichte Haut mit einer sanften Massage einarbeiten. Allerdings dauert das einige Zeit und du musst sicher aus dem Haus?
    Fragend sah sie ihn an, seine Hand jetzt ganz haltend, jedoch gedanklich bereits bei der Ausführung des Vorschlages.
    Erst als ihr Blick sich mit seinem kreuzte und sie sich bewusst wurde, dass sie über seine Hand strich, zog sich ihre zurück und räusperte sich leise.
    Das mit der Challa lässt sich einrichten, einmal die Woche ist eine gute Alternative zu dem normalen Brot, was regelmäßig frisch vom Bäcker kommt. Kam sie auf das eigentliche Thema des Essens zurück und nahm sich eine der weichen, in mundgerechten Stücken zerteilten, saftigen Birnen. Ich freue mich, dass es dir schmeckt und ich habe noch viele andere Ideen, was ich für dich zubereiten könnte.

  • Die plötzliche Berührung war ihm nicht sonderlich unangenehm. Er war in einer großen Familie aufgewachsen und kannte es daher am Tisch berührt zu werden. Gut Rachel war keine Schwester, Bruder oder dergleichen. Aber sie hatten ja gestern alles geklärt und er ließ sich von ihr halbnackt massieren da war ein bisschen Händchen halten nicht schlimm.


    Er überlegte, der Senator würde heute erst eine Weile im Senat sein und ihn dort nicht brauchen das hatte er gestern gesagt. Erst am Nachmittag sollte er bei ihm sein damit er die Dinge der heutigen Sitzung niederschreiben konnte und dergleichen. Er hatte eigentlich vorgehabt zum Ludus zu gehen und ein wenig mit den Hunden zu trainieren. Doch das konnte warten,
    "Nein das was heute Vormittag auf dem Plan stand kann warten oder verschoben werden. Erst zur Mittagsstunde muss ich beim Senator sein und solange wird es wohl nicht dauern oder?"


    Zum Essen sagte er noch freudig:
    "Das hört sich sehr gut an."

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    Lycus der iberische Custos Corporis und Hortulanus in einer Person hatte mehr als ein Auge auf die neue Angestellte im Haus der Helvetier geworfen. Ihm gefiel sehr deutlich was er sah doch kam er irgendwie nicht weiter. Sie war halt keine Sklavin und seine bisherigen Blicke und Gesten waren nicht nur auf Ignoranz sondern teilweise sogar auf offene Ablehnung gestoßen. Er änderte also seine Taktik.
    Rachels Kammer hatte eine sehr kleines Eckfenster in den Hortus. Lycus arbeitete dort in den folgenden Tagen verstärkt. Anfänglich hatte er sogar gedacht so vielleicht mal einen Blick auf Rachel werfen zu können wenn diese ungestört glaubend in ihrer Kammer war doch diesen Plan schnell verworfen. Das Fenster lag dafür auch zu hoch. Er hatte nun also einiges an Blumen gepflanzt bzw. umgestellt wodurch es in Rachels Kammer nun eigentlich einen leichten Duft geben müsste.


    Ein paar Tage später sah er sie wie sie mal wieder das Ientaculum für Helvetius Varus richtete. Lycus wusste das der neue Helvetier ein wahrer Langschläfer war und er und sie dadurch noch einige Zeit alleine waren. Er machte also ein paar Schritte auf sie zu und sagte:


    "Salve Rachel, ich wünsche dir einen schönen Morgen."

  • Die letzten Handgriffe waren getätigt und das Ientabulum gerichtet, als Rachel eine Stimme vernahm, die ihr nicht unbekannt war. Sie stand mit dem Rücken zu Lycus und verzog bereits das Gesicht, wie nach dem Biss in etwas Saures, bevor sie sich zu im umsah und ihn süß-sauer zulächelte. Auch dir ein Salve an diesem schönen Morgen. Die Begrüßung klang nicht unfreundlich und dennoch war ihr anzumerken, dass sie nicht all zu erfreut war, gestört zu werden. Was kann ich für dich tun?
    Das leere Tablett nehmend, sah sie den Hortulanus mit fragendem Augen an. Hast du mich gesucht oder ist es Zufall, dass du hier bist? Den Blick über seine Schulter lenkend, deutete sie Richtung der gepflanzten Blumen unter dem Fenster ihrer kleinen Kammer. Du hast einen erlesenen Geschmack, was Düfte angeht, ich hoffe nicht, du wolltest mich damit betören? Das Zwinkern zur Unterstützung ihrer leicht ironisch klingenden Worte, war unmißverständlich und das Funkeln in ihren Grünen eher als Warnung zu verstehen. Ihr blieb nicht veroborgen, dass er sich gerne in ihrer Nähe aufhielt, obwohl sie ihn eher distanziert gegenüber stand und nach Möglichkeit aus dem Weg ging.

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    Lycus war enttäuscht und angespornt zugleich. Die Blumen die man am schwersten erreichen konnte waren auch meist die lohnendsten. Ihre Antworten deuteten jedenfalls darauf hin das es noch ein langer Weg war.
    "Weder noch, ich bin ja auch Hortulanus dieses Hauses und daher ist es kein Zufall das ich hier bin. Direkt gesucht habe ich dich auch nicht... vielleicht gehofft aber nicht gesucht."


    "Nein nein nicht betören... vielleicht eher dich etwas... sanfter stimmen. Ich dachte wir beide könnten uns etwas näher kennen lernen. Wo wir doch beide fremd hier in Rom sind. Ich hoffe ich habe auch keinen falschen Eindruck bei dir erweckt bei unseren ersten Begegnungen."


    Lycus war durchaus schon bewußt wie lüstern er gewirkt hatte und diese Tatsache entsprach ja auch vollkommen der Wahrheit. Es verlangte ihn doch sehr stark nach dieser Blume. Doch war ihm natürlich bewußt das dies ein langer Weg werden konnte der ihn auch reizte und er hatte ja auch nicht vor sie nur einmal zu pflücken. Wenn er es geschafft hatte wollte er sich diesem so hoffte er großen Vergnügen doch öfter bis dauerhaft hingeben.

  • Seinen Hinweis aufgreifend, was den Hortulanus des Hauses betraf kam Rachel eine Idee und ein Lächeln zog über ihr Gesicht. Du nimmst deine Aufabe sehr ernst, das habe ich gemerkt, deshalb auch eine Bitte an dich.
    Noch einmal ging der Blick über seine Schulter zu den wunderschönen Blumen, deren Duft sich in den Abendstunden bis in ihre Kammer zog und sie - auch wenn sie es nicht zugeben würde - doch hin und wieder betörte. Stell doch bitte für Varus ein paar von den ganz besonders schönen in eine Vase und in sein Cubiculum.
    Er sollte ruhig mitbekommen, dass auch sie ihre Arbeit ernst nahm und es ihr hauptsächlich um das Wohlergehen ihres Arbeitgebers ging.
    Was das Kennenlernen betrifft, es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Gab sie zu bedenken und ging dabei leise lachend an ihn vorbei. Sah sich nach wenigen Schritten noch einmal um und rief. Schnell verbrennt man sich den Mund und dann hilft nur noch kühlen. Ohne sich noch einmal umzusehen, verließ sie schnellen Schrittes den Hortus, damit er nicht noch ihr leises etwas hämisches Lachen mitbekam, was ihr entfuhr über sein Angebot nachdenkend.

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    Lycus runzelte kurz die Stirn. Ganz hatte er die verschiedenen Sätze nicht deuten können. Also eins nach dem anderen.


    "Das werde ich machen. Ich bin es nicht gewöhnt, die sonst anwesenden Helvetier machen sich nicht viel aus Blumen in den Cubiculen."


    Er schaute ihr nach und als sie sich nochmal umdrehte änderte er schnell seine Blickrichtung von Hüfthöhe auf Gesichtshöhe.


    "Oder man pustet vorher ein wenig", gab er grinsend zurück und als sie sich umdrehte ging sein Blick wieder auf ihren Hintern.

  • Turpio war wieder zuhause. Auch wenn es nicht sein wirkliches zuhause war. Die letzten Wochen hatte er in Herbergen, Scheunen oder unter freiem Himmel verbracht. Turpio hatte es nicht mehr ausgehalten in Rom, alles hier war so laut, hecktisch und schnelllebig. Turpio ist fast der Kopf explodiert.
    So hatte e sich in einer Nacht und Nebelaktion aus Rom geschlichen, vorbei an den Kontrollen, einfach nur weg, Luft holen, die Gedanken ordnen.


    Ohne große umwege ging ich in den Hortus, fest überzeugt alleine zu sein...

  • Nur wenige Augenblicke nach Turpio kam Varus in den Hortus der Casa.
    Wie immer wollte er sein Frühstück hier einnehmen und sah den fremden* Mann.


    "Salve... die Art wie du dich hier bewegst zeigt mir das du kein Fremder oder Gast bist. Kann es sein das ich es mit Aulus Helvetius Turpio zu tun habe?"



    Sim-Off:

    *Ich geh davon aus das die beiden sich bisher noch nicht gesehen haben.

  • Schritte kamen näher, eine Stimme erklang. Neugierig drehte ich mich um, Verwirrung machte sich in mir breit.
    Wer zum Henker ist das? es waren meine Gedanken die sprachen, nicht zu hören...
    Salve... Ja ich bin Aulus Helvetius Turpio.. Und mit wem habe ich das Vergnügen?


    Ein Fremder war ich nicht wirklich, nur hatte ich die letzte Zeit auserhalb Roms verbracht.

    Sim-Off:

    Kein Problem:D

  • Varus machte einen Schritt auf den "Verwandten" zu und reichte ihm die Hand.
    "Salve, ich bin Tiberius Helvetius Varus. Ein Helvetier aus dem Ostia-Stamm der Gens und mein Familienzweig lebt hauptsächlich in Noricum. Ich bin nun schon länger hier... bisher müssen wir uns irgendwie immer verpasst haben. Das kommt davon wenn in so einem großen Haus nur noch sowenige Herrschaften leben wir drei sollten uns schnelltstens wie die Karnickel vermehren."
    Varus merkte das er schon wieder zu viel redete und schloss mit:


    "Ich wollte gerade hier im Hortus eine Mahlzeit einnehmen bist du dabei?"

  • Augenblicklich erfasst ich die dargebotene Hand und schüttelte diese.
    Durch die nächsten Sätze erfuhr ich woher Varus kam und wo das Problem dieser Gens lag. Es wurden immer weniger.
    Ein herzhaftes Lachen entgliet mir bei den nächsten Worten. Ich musste mich beherrschen um mich wieder zu fangen.
    Essen?... Das hört sich Vernünftig an.. Was gibt es den?
    In diesem Augenblick fing mein Magen an zu Knurren..

  • Varus stimmt mit in das Lachen ein, er hoffte nur, wo sie wahrscheinlich gleich Rachel sehen würden das mit 3 nicht sie beide und Rachel sondern sie beide und Milo gemeint waren. Andererseits Milo war ja noch recht jung... andererseits wenn er das bisherige richtig gedeutet hatte war er was eine Frau für´s Kinderkriegen anging am weitestens.


    Aber zurück zum wesentlichen er ging ein paar Schritte und sah dann den gedeckten Tisch.


    "Och ehrlich gesagt weiß ich es gar nicht so genau. Rachel, meine Haushälterin wenn man so will aber eigentlich kümmert sie sich rundrum um mein Wohlergehen, hat den Tisch gedeckt."


    Er hielt Ausschau nach ihr.


    "Rachel? Wir sind noch einer mehr Helvetius Turpio speist mit."

  • Ich tat es Varus gleich und sah mich um, kinnte aber niemand sehen. Auser den gedeckten Tisch.
    Fragend blickte ich Varus wieder an.
    Und was führt dich hier her?.. Hast du eine anstellung? Und was ist die letzten Wochen hier passiert?... Ich war nämlich ein wenig abgeschnitten vin Rom..


    Dann sah ich mich wieder um, wie sehr sich das hier alles verändert hatte, was nicht so verwunderlich war. Schießlich war es Sommer.

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