[Officium II] Officium Vicarii Magistris

  • "Hmm...", ließ der Tiberier nun überaus wenig aussagekräftig verlauten. Jetzt auch noch das Durchexerzieren juristischer Feinheiten. Auch wenn der Tiberier sich ja selbst mal in den Kopf gesetzt hatte, Advocatus zu werden, schien ihm diese Diskussion doch etwas zu langweilig. "Ob die Definition nun davor oder danach stattfindet, ändert glaube ich relativ wenig, so lange eben jene in der Satzung vorhanden ist. Ich sehe hier jedenfalls keinerlei großen Konsequenzen, die der Austausch der beiden Punkte bringen würde. Vielleicht kannst du noch einmal erläutern, Tasius, was genau der große Nachteil daran wäre. Ich bin von dem, was du bisher gesagt hast, nicht überzeugt, dass ein Belassen der Punkte wie sie sind, unbedingt notwendig erscheint. Bitte trage das noch einmal genauer vor, ansonsten wird dies vorerst so gemacht, wie Iulius und ich dies befürworten und wir können zum nächsten Themenfeld übergehen." Die Idee auch eine kultische Regelung zu besprechen, fand der Tiberier eigentlich nicht übel, aber wohl nichts mehr für den heutigen Tage. "Ich denke wir werden heute erst einmal den Entwurf einer neuen Satzung fertigstellen. Über ein kultisches Reglement sollten wir uns an einem anderen Gedanken machen. Unsere jetzige Aufgabe scheint uns doch bisher anspruchsvoll genug, möchte ich meinen."

  • | Tasius


    Hatte er das nicht eben lang und breit erklärt?! Der Patrizier schien wohl wirklich noch etwas müde zu sein... oder schon wieder.
    "Ich wiederhole gerne noch einmal: Diese Satzung ist meiner Auffassung nach eine juristische Schrift, in der in der Rangfolge ihrer Wichtigkeit alle nicht-kultischen Regeln des Kultvereins festgeschrieben sein sollten. Bisher war das so und zukünftig sollte dies meiner Auffassung nach auch weiter so sein. Kultisch steht ein Magister auf der selben Stufe wie jeder andere Sodalis der Societas; rechtlich hat er eine exponierte Stellung, da er sich verantwortlich zeigt für den Verein und ihm vorsteht. Ergo ist der Magister juristisch wichtiger - ergo, wenn man die Punkte der Satzung nicht wild durcheinander nennt, sondern systematisch nach ihrer Wichtigkeit, dann gehört der Punkt 'Magister' eben klar vor den der rechtlich im Bezug auf den Verein 'verantwortungsfreien Sodales'.", versuchte Tasius es nochmals in anderen Worten darzustellen. Und einen zusätzlichen Kommentar konnte er sich auch nicht verkneifen:
    "Wenn du im Übrigen keinerlei Konsequenzen beim Austausch der beiden Punkte siehst, Tiberius, weshalb willst du sie dann austauschen?! Denn nicht die von mir genannte Variante ist die neue, sondern die des Iulius.", stichelte der Sklave, der stark den Eindruck hatte, dass der Patrizier in sein Standesdenken verfiel und schlicht deshalb dem Iulier zustimmte. Dann blickte der Rhodier ebenjenen an. Und der, Crassus, merkte noch nicht einmal, wie er damit wahrscheinlich auch noch unwissentlich seine eigene Stellung freiwillig und aus eigenem Antrieb herab setzte. Man müsste doch nur mal überlegen, wer von den beiden Römer hier welchen Punkt verkörperte. Der Iulier war als Iulier ein bevorzugter Anwärter auf das Magisterium, während der Tiberier als Tiberier erst einmal hinten an stünde und eher den Sodales-Punkt verkörperte. Und in dieser Reihenfolge der juristischen Wichtigkeit drängelte nicht Lepidus nach vorn - das hatte er im vorherigen Punkt getan. Nein, Crassus drehte sich um und fragte, ob der Patrizier nicht vielleicht vor ihn wolle... Wäre der Sklave kein Eigentum eines Iuliers und folglich daran interessiert, dass jener auch einen gewissen Einfluss behielt, so... ... Ohne Worte... ... Darüber konnte er nur den Kopf schütteln - innerlich.




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  • Ein müdes Gähnen entwich dem Tiberier ganz sicher, denn das Gebrabel des Sklaven war schließlich mehr als langweilig. "Es ging um negative Konsequenzen.", sprach er nur trocken, denn die positiven Aspekte blieben ja vorhanden und wurden bereits erwähnt. "Leider konntest du mir auch jetzt immer noch keine nennen. Die rechtlich exponierte Stellung wird durch die Reihenfolge nicht aufgelöst.", stichelte er dann gleich weiter. Als wenn irgendein Hahn danach krähen würde, wenn der Magister nicht zuerst genannt wurde, dachte sich der Tiberier nur. Nein, das war wirklich zu ermüdend. Lepidus war dieser Punkt ja im Grunde ohnehin egal, er wollte eben nur nicht, dass sich der Iulier von einem Sklaven herumkommandieren ließ und seinen an sich legitimen Vorschlag wegwirft, nur aufgrund der überaus zweifelhaften Kompetenz eines Sklaven in diesem Punkt. Aber er überließ Crassus in dieser Angelegenheit ganz das Feld. Der Tiberier hatte wahrlich keine große Lust mit Tasius rumzustreiten. Entspannt lehnte er sich zurück und ein Gähnen folgte dem nächsten.

  • ,,Um dem Ganzen jetzt hier einmal Einhalt zu gebieten!", griff Crassus in einem lauterem Ton wieder in diese wilde Diskussion um die Rangfolge ein. Mehr und Mehr verfehlten alle Drei mit ihren Argumenten die Intention, nach der Crassus den Tausch dieser beiden Punkte überhaupt vorgeschlagen hatte.
    ,,Ich hatte den Tausch vorgeschlagen, da Lepidus argumentiert hatte, dass es auf den ersten Blick so aussieht, als wenn die Societas eine Claudisch-Iulisch exklusive Societas sei. Und um diesen Eindruck auch für jeden geneigten Leser der Satzung zu entkräften könnte man die Punkte IV und V tauschen, da man dann zu erst lesen würde, dass jeder Bürger Roms Mitglied werden könnte, bevor man liest, dass der Magister nur aus diesen zwei Gens kommen darf." Und um vorallem die Argumentation des Tiberiers ins Leere laufen zu lassen, da diese ja für seinen Vorschlag der gentesunabhängigen Magister gewesen war.
    ,,Diese Diskussion führt doch zu nichts. Und ich denke wir haben noch wichtigere Themen zu besprechen. Vielleicht sollten wir dies nun erstmal bei Seite legen um später noch einmal darauf zurück zukommen."(oder auch nicht), versuchte Crassus nun von dem Thema abzukommen. Immerhin war es lediglich ein Argumentationsversuch gegen den Tiberier gewesen als eine wirklich wichtige Änderung in der Satzung, die die Welt plötzlich anders auf die Societas blicken lassen würde. Doch als der Patrizier ebenfalls Crassus zustimmte, musste er ja noch einige Worte dazu loswerden.

  • | Tasius


    Gut, dachte sich der Rhodier. Dem Tiberier schien es also nun immerhin egal zu sein und der Iulius wollte es auf später verschieben. Das sollte dem Sklaven nur recht sein... und vielleicht würde man es so ja letztlich sogar ganz aus Versehen vergessen dieses Thema erneut aufzuwärmen. Denn für den Sklaven gehörte es ganz sicher nicht noch einmal aufgewärmt.
    "Gut.", stimmte er also schnell zu, sodass man wohl wirklich gleich den nächsten Punkt in Angriff nehmen könnte. Denn der Tiberier hatte ja bereits zur Genüge mit seinem Gähnen kundgetan, dass es ihn nur peripher interessierte.


    "Ich schlag als nächstes vor, dass wir den ersten Punkt in eine ordentliche Grammatik bringen. Societatis Claudianae et Iulianae ist schließlich ein an dieser Stelle völlig unangebrachter Genitiv. Es sollte besser heißen: 'Der Name des Vereins lautet SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA.' Einwände?" Das wollte der Grieche aus Rhodos zwar nicht hoffen, doch man wusste ja nie. Irgendein Römer hatte diesen grammatikalischen Mist schließlich auch erst verzapft...




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  • ,,Wäre auch einer meiner Punkte gewesen. Sehr gut. Kannst du so ändern.", fügte Crassus bloß kurz an, das hatte ihn gleich direkt beim lesen der Satzung gestört und würde es gerne bereinigt sehen. Auf dass sich wirklich noch wichtige Punkte, die eine Diskussion benötigen auftuen.

  • | Tasius


    Der Sklave nickte und machte, da dieser Punkt für den Tiberius sicherlich auch nicht allzu spannend war, gleich weiter.
    "Ansonsten würde ich beim zweiten Punkt keinen weiteren Änderungsbedarf sehen, oder?", stellte er in den Raum und fügte weiter an:
    "Bei Punkt drei hingegen wäre wohl eine Änderung in 'iulisch-claudische Dynastie' angebracht, da man im Allgemeinen wohl in dieser Reihenfolge spricht. Immerhin war das auch die Regierungsfolge. Wichtiger ist wohl aber darüber zu sprechen, inwiefern die Formulierung 'große Mitglieder' einer Änderung bedarf.", trieb Tasius die Diskussion voran, wobei er natürlich hoffte, dass sich niemand nun übergangen fühlte. Immerhin war es dem Patrizier bereits einmal etwas zu schnell gegangen. Aber die Aussicht darauf, die ersten drei Punkt so fix hinter sich zu bringen, beflügelte die Worte des Sklaven geradezu.


    "Immerhin sind 'große Mitglieder' ja so eine Sache. Mancheiner mag bedeutende Frauen der Dynastie ebenfalls zu den Großen zählen, denn zum Beispiel die Diva Augusta war wohl gemessen an ihrem Einfluss sehr groß. Mancheiner mag sie aber auch nicht dazu zählen, weil sie eben eine Frau war... Um nur ein Beispiel für Missverständnisse zu nennen.", führte der Rhodier die Problematik etwas aus. Zweifellos war dies in gewisser Weise auch eher ein kultischer Aspekt, wie eben dies der einzige kultische Punkt der Satzung - eben die Zielsetzung des Kultvereins - war. Folglich wäre auch eine Verknüpfung an dieser Stelle mit einem künftigen kultischen Reglement durchaus denkbar, aber der Sklave ließ sich erstmal überraschen, was die beiden Sodales hierzu meinten. Über die unausgewogene Grammatik beschwerte sich Tasius an dieser Stelle noch nicht. Erst kam der Inhalt, dann die äußere Verpackung ebenjenes...




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  • Zur Verbesserung der Grammatik im vorherigen Puinkt gab Lepidus mit einem Nicken seinen Segen und stieg erst danach wieder, ganz ohne einen Aufstand zu proben, in das nächste Thema ein. "Die Änderung in iulisch-claudische Dynastie halte ich natürlich auch aus historischen Gründen für sinnvoll, des Weiteren kenne ich eigentlich auch niemanden der claudisch-iulische Dynastie sagen würde..." Es klang auch nicht halb so gut... "Sicher hatte der Verfasser dabei im Auge, dass der Name der Societas eben den der Claudier zuerst nennt und es deshalb konsequent war auch in dieser Reihenfolge die Satzung fortzuschreiben, was mich natürlich dazu bringt zu fragen: Gab es irgendeinen Grund den Kultverein mit den Claudiern an erster Stelle zu benennen?" Vielleicht gab es dafür ja irgendeine logische Herleitung. Immerhin war Lepidus auch noch nicht so lange in der Societas, um die Vereinsgeschichte so im Detail zu kennen, er hoffte dabei auf Auskunft von Tasius.


    Zu den großen Mitgliedern, tja, was gab es da für Alternativen? "Die Formulierung mag ungünstig sein, weil keine klaren Grenzen gezogen werden können, das ist wohl wahr, aber dieses Problem haben wir wohl mit jedem Wort, welches wir statt "große" einsetzten könnten. Ob die Diva Augusta nun dazugehört ließe sich kaum durch die Satzung bestimmen. Das Wegelassen des "große" würde uns aber auch in keine gute Lage bringen." Das führte der Tiberier nicht weiter aus, aber es war wohl verständlich, dass nicht jedes Mitglied der iulisch-claudischen Dynastie verehrungswürdig war. "Soweit ich weiß, besitzt die Societas eine Ruhmeshalle." Eine die durch entsprechende Spenden etwas asugebaut werden sollte, nach des Tiberiers Meinung. "Wäre es nicht sinnvoll zu sagen: Ein großes Mitglied der Dynastie ist dasjenige, welches von den Mitgliedern dazu ernannt wird und Einzug in die Ruhmeshalle erhält? Dies ist zwar jetzt nichts, was in die Satzung gehört, aber es bietet wenigstens eine Art Richtlinie für uns selbst, wer denn zu den 'großen' Mitgliedern gehört." Nun war sich der Tiberier aber gänzlich im Unklaren, ob er den Kern dessen, was Tasius ansprechen wollte überhaupt getroffen hatte.

  • | Tasius


    Damit war der erste Punkt nun also tatsächlich ebenfalls geschafft und da der Tiberius auch auf der zweiten Punkt nicht weiter einging, hing es jetzt wohl nur noch am Iulier, damit auch jener sogleich als abgeschlossen betrachtet werden könnte. Auf das claudisch-iulische/iulisch-claudische Problem zuckte Tasius einmal kurz mit den Schultern, bevor er zu einer Vermutung ansetzte:
    "Nun, ich gehe davon aus, dass es dabei tatsächlich schlicht darum ging, dass der Gründer der Societas, ein Claudius, den eigenen Namen schlicht vor den der Iulier stellen wollte. Aus, wie du sagtest, historischen Gründen würde ich diesem Weg in diesem Punkt ein Ende setzen. Was den Name des Kultvereins als Ganzen angeht, ist aber wohl deutlich davon abzuraten da jetzt große Änderungen vorzunehmen. Immerhin war die Societas über viele Jahre unter genau diesem Namen bekannt. Das sollte man, so meine ich, nicht einfach wegwerfen. Im Übrigen haben sich mittlerweile doch vor allem die älteren Mitglieder...", zu denen wohl keiner der drei gehörte, "... an den alphabetisch geordneten Klang von Claudiana et Iuliana gewöhnt." Mancheiner, so war dem Sklaven aufgefallen sprach gar von der SCI, was aus Sicht des Griechen aus Rhodos zwar ein absolutes No-Go, wie man in seiner Heimat sagte, war, doch eben die Gewöhnung sehr unterstrich. Und dann waren da ja auch noch die Inschriften, die mit Sicherheit über die Jahre an den verschiedensten Orten im Namen der Societas Claudiana et Iuliana gemacht wurden...


    "Das heißt, dass die 'großen' Mitglieder belassen werden sollten und wir dann eben zum Beispiel in einer kultischen Regelung genauer ausführen und definieren, wen der Verein als 'groß' ansieht?", vergewisserte er sich und ließ sich diesen überaus interessanten Gedanken durch den Kopf gehen. Eigentlich war wohl auch dies wieder genau eine dieser 'erst-beziehe-ich-mich-auf-etwas-und-dann-definiere-ich-es' - Geschichten. Andererseits ließ sich hier aber wohl wirklich schlicht damit argumentieren, dass kultische Regelungen in einer rechtlichen Schrift einfach nichts zu suchen hätten...
    "Hört sich... doch, ich finde das hört sich gut an. Was meinst du dazu, Iulius?", vergewisserte er sich bei jenem. Und Tasius fand sogar diese Grundidee der kultischen Regel gut, wenngleich ihm das Lob doch ziehmlich schwer gefallen war. Entspräche dieser Grundgedanke auch den Vorstellungen Crassus', so könnte man sich nun wohl tatsächlich schon um die Grammatik kümmern, was? Sie schienen hier wohl langsam wirklich in Fahrt zu kommen!




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  • Jetzt wurde dem jungen Iulier schon fast langweilig, da die Punkte nur so an ihnen vorbeiflogen, ohne eine wirkliche Diskussion der Drei. Denn auch zu Punkt II und Punkt III konnte er sich seinen Vorrednern nur anschließen.


    ,,Zu Punkt II brauch man nicht viel zu sagen. Der gähnt förmlich vor Inhaltsleere. Aber obligatorisch wie er ist, sollte er beibehalten werden.", äußerte sich Crassus mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht zu dem zweiten Punkt der Satzung, der wahrlich ohne wirklichen Inhalt dastand. Besonders zu Zeiten des Bürgerkriegs, wo es mittlerweile mehrere Kaiser gab.


    ,,Selbstverständlich sollte es Iulisch-Claudische Dynastie heissen, immerhin handelt es sich dabei ja auch um den korrekten Namen. Und der Name der Societas sollte aber trotzdem beim Alten bleiben.", bestätigte er die bereits gesagten Worte nochmals.


    Und auch dem letzten Teil, dem beibehalten der "großen Mitglieder" in der Satzung konnte Crassus nichts anderes als zustimmen. Veränderungen hier drin hätten es bloß komplizierter gemacht. Und wie man dann wirklich noch regelt, wer alles die "Großen" der Dynastie waren, könnte man dann hinterher noch klären, sollten sie noch auf das Thema einer kultischen Satzung oder Regelung kommen. Möglicherweise genügte es ja auch bereits, was der Tiberier sagte, dass alle in der Ruhmeshalle vorkommenden Personen, ob männlich oder weiblich, geehrt werden sollten.

  • Ja, eine Umbenennung der Societas konnte wahrlich keine Alternative sein. Sagen wir einfach, der Fehler ist "historisch" gewachsen, auch wenn die Absicht des Claudiers schon sehr gerissen war, sollte es denn tatsächlich so sein, wie Tasius es schilderte. So eine gelungene Aktion musste der Tiberier fast schon gut finden. Womöglich würden die Claudier nun auf ewig vor den Iuliern stehen. Das änderte natürlich nichts an den historischen Tatsachen, aber vielleicht durchaus am subjektiven Blick auf jene. "So ist es, blassen wir es bei der derzeitigen Formulierung und verschieben eine mögliche Definition von 'großen Mitgliedern' in die Diskussion um die kultische Regelung.", stimmte nun auch Tiberius mit ein. "Lediglich die Grammatik muss angepasst werden, aber das ist Formsache." Er ließ seinen Blick noch einmal über die Satzung schweifen. "Hmm... über die Punkte IV und V haben wir nun ja bereits ausreichend gesprochen, denke ich. Nagut über V könnte man noch reden, aber ich sehe in Punk VI ein vergleichbares Problem mit dem von eben, was wir dann gleich mit abhandeln können. Hier stört womöglich der Begriff: 'ungebührliches Verhalten'. Das ist ähnlich unpräzise wie 'großen Mitgliedern', wobei es in diesem Fall wohl nicht in ein kultisches Reglement gehört und vielleicht doch schon in der Satzung geklärt werden sollte. Denkt ihr wir sollten Kriterien für ungebührliches Verhalten festlegen oder findet ihr es offensichtlich? Und selbst wenn: Es steht nur, dass das Mitglied ausgeschlossen werden kann, aber von wem? Vom Magister? Von der Mitgliederversammlung? Ich denke ein Magister sollte vielleicht nicht über den Ausschluss entscheiden. Wohl entscheidet dieser über die Aufnahme, was im Sinne des bürokratischen Aufwandes und der häufigen Unstrittigkeit meiner Ansicht nach in Ordnung geht. Damit ein Magister aber nicht einfach ein Mitglied, welches der Magister nicht mag, des ungebührlichen Verhaltens bezichtigen und hinauswerfen kann, sollten vielleicht die Mitglieder als Ganzes in einer Abstimmung entscheiden. Was meint ihr?" Lepidus war in dieser Frage ganz leidenschaftslos, aber umso mehr interessiert, ob die anderen beiden den bisherigen Punkt ebenfalls für schwierig hielten.

  • | Tasius


    Inhaltsleere?!? Der Rhodier zog eine Augenbraue hoch. Seiner bescheidenen Ansicht nach war der Punkt alles andere als inhaltsleer. Und so wie er das sah, war der Satz auch noch nicht einmal gesetzlich vorgeschrieben... zumindest nicht in der Deutlichkeit. Die Lex sagte ja lediglich, dass die Satzung nicht gegen geltendes Recht verstoßen dürfte. Und gerade in diesen Zeiten des Bürgerkrieges mochte es ja schon den einen oder anderen geben, der der Meinung wäre, dass es zwei Kaiser gäbe, was die Satzung ad absurdum führen würde, sobald - und das war ja der Fall - sich beide Seiten gegenseitig bekämpfen würden. Manch anderer wäre vermutlich der Meinung, dass es per se nur einen Kaiser geben könnte und der andere (welcher von beiden auch immer) damit lediglich ein Gegenkaiser, ein Usurpator wäre.
    Doch wie dem auch wäre, es gehörte wohl gerade nicht hierher. Außerdem musste sich Tasius auch sogleich mit dem nächsten, wichtigeren gedanklichen Einspruch beschäftigen:


    "Also über den fünften Punkt würde ich ganz gern schon noch einmal gesondert reden wollen... und das nicht nur um der logischen Einheit folgend aus 'Mitglied' 'Sodalis' zu machen.", merkte er an. Aber da er selbst ja irgendwie der Urheber dieser ungeordneten Vorgehensweise war - er hatte schließlich ganz zu Beginn den Vicarius angesprochen, statt einfach am Satzungsanfang zu beginnen -, beließ er es für den Moment auch bei dieser Bemerkung hierzu, um sich dann ganz dem angesprochenen Punkt zu widmen... naja, oder zumindest hauptsächlich...
    "Auch hier würde ich erst einmal diese eben angesprochene Bezeichnung als 'Sodalis' vorziehen, um eine klare Einheitlichkeit in der Satzung zu haben. Das fördert schließlich sowohl Übersicht als auch Verständnis, will ich behaupten. Zu dem angesprochenen Punkt meine ich: Es sollte soetwas wie die Regel geben, eine Norm, ein Verfahren, wie etwas immer läuft. Und im Gegensatz dazu sollten dann eben für bestimmte Abweichungen Ausnahmen vorgesehen werden, denke ich.", stellte er seine Grundvorstellung vor.


    "Die Regel wäre hier aus meiner Sicht ganz klar, dass ein ehrenhafter Römer durch den Magister in den Kultverein aufgenommen werden kann. Eine erste Abweichung hiervon wäre die Abwesenheit des Magisters, die zu der Ausnahme führt, dass ein Vicarius stellvertretend diesen Akt für den Magister vollziehen kann. Soweit waren wir.", fasste er seine Sicht zusammen.
    "Die nächste Abweichung von der Regel, die Beachtung finden sollte, wäre ebenjenes 'ungebührliche Verhalten' eines Sodalis. Dieses lässt sich wohl aber genauso schwer greifbarer machen, wie der Punkt, dass neue Sodales 'ehrenhafte Bürger' sein sollen.", legte er sodann dar und wiegte seinen Kopf leicht hin und her. Wie löste man derlei Definitionsprobleme am einfachsten - also ohne ellenlange Texte? Den kultischen Punkt 'großer' Mitglieder hatte man schlicht ausgelagert, weil sich dies eben gut anbot. Hier wäre dies wohl weniger sinnvoll, da sicherlich kaum jemand vor hätte in einem Katalog festzuschreiben, was ehrenhaft und was ungebührlich wäre. Doch eine bereits erwähnte Lösung gefiel dem Rhodier schon ganz gut:


    "Am einfachsten wäre diesem Problem wohl beizukommen, wenn es als das betrachtet wird, was es sein sollte - ein Sonderfall. Und Sonderfälle, so meine ich, gehören vor allen diskutiert, also vor der Mitgliederversammlung... genauso übrigens wie Sonderfälle der Aufnahme. Ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber dieser Vergili... nein, Verginius, genau, der wurde aufgenommen als er noch schlicht Donat... nein, Donsat... naja irgendwie so eben hieß. Ich hab die Akte gerade nicht hier, aber es gab da wohl eine Ausnahmegenehmigung des amtierenden Magisters.", auf welcher Grundlage auch immer. Da bestätigte sich Tasius' Meinung über die meisten Römer: Sie machten sich ihre Gesetze, die aber natürlich immer nur die anderen zu befolgen hätten! Das gab es in Griechenland nicht! - Naja, zumindest nicht so..
    "Allerdings hast du bereits die Unstimmigkeiten der Sodales angesprochen, Tiberius. Bei den Aufnahmen ist es ganz einfach: Man beschränkt das Vorschlagsrecht für Sonderaufnahmen einfach auf den Magister oder in dessen Abwesenheit eben den Vicarius. Und auch bei Ausschlüssen sollte dies wohl das praktikabelste Verfahren sein. Denn wenn Caius den Antrag stellt Cnaeus auszuschließen, dann kann man sich wohl sicher sein, dass der nächste Antrag von letzterem kommt und sich gegen ersteren richtet..." Letztlich könnte dies eine hässliche Eigendynamik entwickeln, die wohl im Interesse keines einzigen Sodales liegen dürfte...




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  • "Nun, ich hielt 'ehrenhafter Bürger' mehr für eine nette Phrase. Sie kann durchaus stehenbleiben, ohne dass es wirkliche Konsequenzen hätte.", gab er kurz zu Protokoll für den Punkt V. "Verstehe ich dich also richtig, dass derartige 'Sonderfälle' auf Antrag des Magisters oder seines Stellvertreters vor der Mitgliederversammlung besprochen und abgestimmt werden sollen?" Er fasst nur noch einmal zusammen, so wie er dachte, dass er es verstanden hatte. "Sollte dann im Punkt VI geschrieben stehen: 'Ein Sodalis kann aus der SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA wieder ausgeschlossen werden, wenn er sich ungebührlich verhält. Der Antrag zum Ausschluss muss vom Magister oder in dessen Abwesenheit von seinem Stellvertreter auf der Mitgliederversammlung gestellt werden, welche über den Ausschluss entscheidet.'. Ähnliches dann für den Punkt V: 'Sodalis der SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA kann jeder ehrenhafte römische Bürger werden, dem es ernst um die Ziele des Vereins ist. Über die Aufnahme entscheidet der Magister. Sonderfälle werden auf Antrag des Magisters oder in dessen Abwesenheit von seinem Stellvertreter von der Mitgliederversammlung entschieden.'" Als Lepidus die Sätze unter Mithilfe der alten Satzungsordnung formulierte, fand er das irgendwie noch nicht so wirklich stimmig. "Wenn ich nochmal darüber nachdenke, dann klingt das mit den ehrenhaften Bürgern doch irgendwie komisch, auch 'dem es um die Ziele des Vereins ernst ist' klingt einfach wieder nach einer Sache, die nicht feststellbar ist. Hmm... ich bin mir sehr unschlüssig, ob wir das so lassen sollten", gab er seine Bedenken kund.

  • ,,Die Ziele des Vereins, sollten dann aber ebenfalls eher in einer kultischen Regelung niedergeschrieben werden.", soviel erstmal zu dem von Lepidus als letzt Genanntes.
    ,,Ich finde ansonsten die Möglichkeit der Mitgliederversammlung für absolut tauglich und sie gefällt mir sehr gut. Vielleicht sollte man solch eine Versammlung auch regelmäßig einführen. Nicht unbedingt sehr praktikabel, aber eine schöne Idee, wie ich finde. Die Bezeichnung des 'ehrenhaftes Bürgers' finde ich für obligatorisch und sollte nicht ausgetauscht werden, denn es handelt sich ja schließlich bei jedem Sodalis der Societas um einen 'ehrenhaften' Bürger." Wenn sie verstanden, wie Crassus das meinte.



    Sim-Off:

    sry, komme mom nicht so richtig ins schreiben, bin momentan im Renovierungsstress bis maximal Samstag erstmal noch...

  • Sim-Off:

    Kein Problem. ;)


    | Tasius


    "Nun, also das Hauptziel der Verehrung der 'großen Mitglieder' der iulisch-claudischen Dynastie auch in der Satzung festzuhalten erachte ich schon als sinnvoll und nötig. Das genau stellt doch die Rechtfertigung dafür dar, dass sich dieser Verein 'Kultverein' nennen darf.", meinte er. Dabei zeigte er kurz auf die Tafel mit der Lex Communitatis, wo unter §1 Absatz 3 die Voraussetzungen für Kultvereine festgeschrieben standen. Insofern nämlich war wohl ebenjenes Hauptziel, der Sinn und Zweck der Vereinigung also, sowohl kultisch als auch rechtlich von Belang.


    "Und die Regelungen würde ich weniger kompliziert machen. Diese Abwesenheitsvertretung durch den Vicarius beispielsweise haben wir ja schon festgeschrieben.", führte er in Kürze aus. Dann überlegte er einen Moment und machte einen eigenen Vorschlag.
    "Also vielleicht so? Punkt V: 'Sodalis der SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA kann jeder ehrenhafte römische Bürger werden, dem es ernst um die Ziele des Vereins ist. Ausnahmen hiervon kann nur die Mitgliederversammlung auf Antrag des Magisters beschließen. Ansonsten entscheidet der Magister allein über die Aufnahme.' Und Punkt VI: 'Ein Sodalis kann aus der SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA wieder ausgeschlossen werden, wenn er sich ungebührlich verhält. Über den Ausschluss entscheidet die Mitgliederversammlung auf Antrag des Magisters.'", schlug Tasius vor, bevor er dazu kam sich mit der allgemeinen Kritik auseinanderzusetzen:


    "Zu deinen Zweifeln, Tiberius. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass die Sachen nicht feststellbar sind. Vielmehr ist es vielleicht nicht ganz eindeutig und daher streitbar, weshalb ja auch die Entscheidungen über eventuelle Ausnahmefälle nicht in der Hand einer einzigen Person liegen sollten, sondern in der der Gemeinschaft.", fügte der Sklave abschließend hinzu und hoffte, damit die Bedenken des Tiberiers etwas zu zerstreuen.




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  • Lepidus hörte sich alles ruhig an und kam zu dem Ergebnis, dass es nun deutlich stimmiger war. "Ich denke nun ist es akzeptabel." Ein Nicken bekräftigte dies. Der Tiberier ließ seinen Blick über die Satzung streifen, in Gedanken bereits die neuen Punkte bedenkend. "Ih habe persönlich kein Anliegen mehr. Besteht für euch noch Änderungsbedarf?"

  • ,,Selbstverständlich muss das Hauptziel in der Satzung auftauchen, ich bezog mich mehr auf die wirkliche Ausarbeitung der Ziele.", antwortete Crassus erst einmal dem Sklaven, der noch immer wie der Magister persönlich hinter dem großen Schreibtisch thronte.


    ,,Änderungsbedarf besteht von meiner Seite aus auch keiner mehr. Nur möchte ich gerne noch einmal die komplette nun angepasste Satzung in ihrer Gänze anhören. Wenn du so nett wärst, Tasius.", wies er den Sklaven an, noch einmal die gesamte Satzung mit all ihren Änderungen vorzutragen, denn nur so könnte dem jungen Notarius die ein oder andere Schwachstelle innerhalb der Satzung auffallen. Das gesprochene Wort war immer etwas anderes, als das Gelesene, selbst für einen Kanzleibeamten, Schreibtischtäter und Papierkrieger wie Crassus.

  • | Tasius


    Und wie der Magister selbst kam sich der Sklave mittlerweile auch tatsächlich vor... bis er zum stumpfsinnigen Verlesen der bisherigen Änderungen aufgefordert wurde. Aber gut. Andere Sklaven hatten nur die Saturnalien; er hatte heute und überhaupt in den letzten Tagen hier den einen oder anderen zusätzlichen Tag gehabt. Tasius räusperte sich kurz.
    "Die DISCIPLINA SOCIETATIS CLAUDIANAE ET IULIANAE. Punkt I: Der Name des Vereins lautet SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA. Punkt II: Die SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA verpflichtet sich zu absoluter Treue gegenüber dem Kaiser." Er machte eine kurze Pause. Das waren die ganz allgemeinen Festlegungen in zwei kurzen Sätzen.


    "Punkt III: Die SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA hat es sich zum Ziel gemacht, allen großen Mitgliedern der iulisch-claudischen Kaiserdynastie zu gedenken und diese zu ehren.", las er von seinen Notizen ab und machte sogleich wieder eine kurze Zäsur. Immerhin war dieser Punkt bisher noch nicht in der vorläufigen Form zusammengefasst worden.
    "Punkt IV: Die SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA wird von einem Magister geleitet. Dieser wird durch einfache Mehrheit aller Sodales nach Erklärung seiner Kandidatur gewählt und muss im Regelfall aus dem Geschlecht der IULIER oder aus dem der CLAUDIER stammen. Sollte sich kein Mitglied einer der beiden zuvor genannten Gentes zu einer solchen Wahl stellen, so steht es jedem Sodalis der Societas frei selbst für das Magisterium zu kandidieren. Der Magister hat außerdem einen Vicarius Magistris zu ernennen, der ihn in Abwesenheit vertritt und die Geschäfte der Societas stellvertretend leitet." Einmal durchatmen. Dieser Absatz war der längste und im bisherigen Gesprächsverlauf auch der umstittenste gewesen. Dann ging es weiter:


    "Punkt V: Sodalis der SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA kann jeder ehrenhafte römische Bürger werden, dem es ernst um die Ziele des Vereins ist. Ausnahmen hiervon kann nur die Mitgliederversammlung auf Antrag des Magisters beschließen. Ansonsten entscheidet der Magister allein über die Aufnahme." Das war der erste Teil der eben vorgeschlagenen Variante.
    "Punkt VI: Ein Sodalis kann aus der SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA wieder ausgeschlossen werden, wenn er sich ungebührlich verhält. Über den Ausschluss entscheidet die Mitgliederversammlung auf Antrag des Magisters.", folgte sodann auch Teil zwei des wohl soweit akzepterten Vorschlags.


    "Punkt VII: Der offizielle Tagungsort des Vereines ist das Vereinshaus in Roma.", fügte der Sklave abschließend einen Satz hinzu, über den man zwar noch nicht gesprochen hatte, der wohl aber auch kaum diskussionsbedürftig schien. Dann machte Tasius eine etwas längere Pause.
    "Sollte das soweit zu eurer Zufriedenheit sein, würde ich mich daran machen Iulius... also Iulius Dives, dieses Gesprächsergebnis schriftlich zukommen zu lassen. Anschließend, davon gehe ich mal aus, wird er sich entweder nochmals mit euch in Verbindung setzen oder sich nach einer Rücksprache mit dem Magister direkt an die kaiserliche Kanzlei wenden.", spekulierte der Sklave dann über die weiteren Schritte. Immerhin hieß es in der Lex Communitatis im zweiten Absatz der Paragraphen eins und zwei, dass das Vereinsreglementarium zumindest zur Gründung eingereicht werden müsste und nicht gegen geltendes Recht verstoßen dürfte. Da wäre es wohl nicht ganz unwahrscheinlich, dass der Iulier Änderungen dann auch sicherheitshalber 'von oben' abnicken lassen würde... eventuell ja auch auf dem informellen Weg, wenn er irgendeinen Kontakt auf den Palatium Augusti hätte...




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    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Der Tiberier hörte leider nicht ganz so genau hin, versuchte aber zumindest ein wenig Aufmerksamkeit vorzugeben. Die Stimme von Tasius hatte er wahrlich lange genug vernommen und Lepidus selbst würde sich das lieber noch einmal durchlesen anstatt es nur zu hören, aber das Dokument wurde ohnehin noch an anderer Stelle überprüft, speziell von Dives. Also machte er sich da erst einmal keine Gedanken und nickte einfach nur. "Ja, alles sehr zufriedenstellend. Du kannst Dives unsere Ausarbeitung schicken und ich bin gespannt, was er dazu sagen wird. Vorhin kam ja noch einmal kurz auf, ob wir auch eine kultische Regelung treffen sollten. Ich denke wir sind an Kräften jetzt alle schon etwas ausgelaugt." Von gegenteiligem ließ sich der Tiberier natürlich gern überzeugen, auch wenn ihn selbst die liebe Murcia, Göttin der Trägheit, schon wieder sehr stark erwischt hatte. "Von daher wäre es vielleicht klug zu warten bis Iulius Dives die Satzung absegnet und diesen Fall damit abschließt, bevor wir dann mit einer neuen Angelegenheit beginnen, der wir uns dann auch mit frischen Kräften widmen können."

  • ,,Eine Baustelle nach der Anderen, nicht war Lepidus.", wiederholte Crassus die schon öfter während des Gesprächs durchgeblitzte Haltung des Patriziers etwas spöttisch auf dessen letzten Satz.


    Nun wieder zur Satzung selber.
    ,,Ich finde das Ergebnis unserer Arbeit auch recht überzeugend. So soll es nach Ostia geschickt werden. Sobald mein Cousin seine Zustimmung signalisiert, werde ich mich wohl höchstpersönlich aufmachen und die Satzung von einem meiner Vorgesetzten absegnen lassen.", entschied der junge Notarius jetzt einfach mal. Immerhin würde das sehr viel schneller von statten gehen, als wenn man den offiziellen Weg wählen würde. Beamten waren immerhin schrecklich langsame Geschöpfe, wenn man ihre Arbeitsmethoden betrachtete. ,,Immerhin gehe ich auf dem Palatin ein und aus." Der letzte Satz kam, nicht ohne den hörbaren Stolz über seine momentane Position, über seine Lippen.


    ,,Ich wünsche sofort benachrichtigt zu werden, sollte Dives eine Nachricht bezüglich der Satzung schicken. Über einen nächsten Termin, zwecks einer kultischen Regelung, werden wir uns noch einmal abstimmen, nehme ich an?", fragte er dann in die Runde, wobei er sich natürlich wesentlich mehr von der Meinung des Tiberiers erhoffte, denn der Sklave würde immer hier sein. Und wenn nicht, wäre es auch nicht weiter tragisch.

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