• Sim-Off:

    Enrschuldige, hab es übersehen, is grade nen bissel stressig bei mir


    Der capsarius besah sich den Knöchel des Verletzten und tastete ihn vorsichtig ab, was ein lautes Brüllen bei dem Untersuchten auslöste. Sekunden später war die Untersuchung abgeschlossen und der capsarius stand mit einem Schmatzen auf den Lippen auf. Mehr an den optio gewand stellte er seine Diagnose:


    "Verstaucht, aber nicht gebrochen würd ich sagen. Er muss zum medicus und ist mindestens drei Tage nicht diensttauglich. Danach vermutlich marschierfähiger Verwundeter. Aber die endgültige Entscheidung muss der medicus treffen. Du kennst das ja."

  • Sim-Off:

    kein Problem



    Etwa Missmutig hörte sich Fontinalis die Ausführung an. Sollte er jetzt einen Medicus herbestellen? Für eine Verstauchung? Der Soldat ear nicht Marchfähig, soviel stand fest. Der Medicus musste warten.
    ich danke dir.
    Suchend Blickte Fontinalis sich um.
    Dann wandte ernsich an den verletzen Soldaten.
    Bis dich der Medicus untersucht hat, maschierst du nicht mehr. Dort kommen gleich ein paar Karren. Du suchst dir dort einen Platz. Sollte jemand Ärger machen sagst du ihm das es meine Anweisung war. Verstanden?

  • Zitat

    Original von Servius Obsidius Antias
    " Decurio, Eques Servius Obsidius Antias meldet sich wie befohlen."



    Der decurio sah den eques stirnerunzelnd an.


    "Wenn dem so sein sollte, wie mir Callidus berichtet, ist dein Benehmen dem eines eques unwürdig. Du bist ohne Rücksicht einfach in die Menge geritten und nicht nur das, so sollst uns Verabschiedente niedergeritten haben. Was war den Anlaß?"


    Wollte sich Callidus wieder einmal ins rechte Licht rücken?

  • Sie verlor den Halt unter den Füßen, weil Lucilla sie nun doch hochhob. Mit aller Kraft stemmte das kleine Mädchen den geflochtenen Korb hoch. "Den Korb, den musst du mitnehmen... da sind deine Lieblingskekse drin." Bittend sah sie den Soldaten an. "Gibst du dem primus pilus und auch Baldemar und Frija und Cimon etwas ab? Wir haben sie nicht gesehen." Servius sagte etwas wichtiges, wenn er zurück kam würde sie frei sein? Ihr Herz klopfte ganz schnell. "Toll!" Schnell erwiderte sie seine Umarmung und klopfte dem Hengst den Hals. "Pass auf ihn auf, Candidus, ja?"


    Lucilla liess sie wieder runter. Sofort fasste Marei nach ihrer Hand und sah zu Servius auf. War es das Pferd, dass nicht wollte, dass die beiden Großen sich berührten oder war es die Menschenmenge? Servius sah zornig aus und wiederholte mehrmals, dass er zurückkommen würde. Hoffentlich. "Vale, Servius." Marei hob die Hand, die Puppe Nina hielt und winkte ihm gemeinsam mit ihr nach.


    Die Bäckerin unterdessen war still geworden. Marei folgte ihr an ihrer Hand gehend aus der Menschenmenge hinterher. Dann wurde sie von ihr umarmt und festgehalten. Mit einiger Verzögerung strich Marei über Lucillas Haare auf und ab, das war das einzige was ihr zum Trost einfiel. Und sie musste auch noch wieder gut machen, dass sie ein Geheimnis behalten hatte. Marei hielt Puppe Nina noch fester, während sie zurückgingen.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor


    Augenscheinlich laborierte der Legionarius durchaus an den Folgen des strapaziösen Marsches, obschon er die Ermattung leugnete, denn schweigend saßen sie eine Weile Seit an Seit, während der Knabe sich in größter Appetenz nicht nur des armen Mannes Brot, sondern endlich auch die Lucanicae und den Käse, welcher er zu identifizieren anfänglich zwar nicht in der Lage war, beim Aufheben und dem Annähern an seine Angesicht aber olfaktorisch zu erkennen vermochte und so rasch verspeiste. Diese Völlerei mochte ungehörig und gerade gegenüber eines Miles, welcher an Folgetag neuerlich viele Meilen zu Fuß zurückzulegen hatte, gänzlich unangebracht sein, doch entzog sich dies dem Denkhorizont Manius Minors, welcher stets in Opulenz gelebt und sich folglich sein gesamtes Dasein eines niemals versiegenden Stromes an herrlichsten Speisen erfreut hatte, während Entbehrungen ihm bis auf die grässlichen Erlebnisse auf der Flucht nach Mantua bisher erspart worden waren.


    Zumindest bedankte er sich endlich artig bei seinem Gastgeber:
    "Besten Dank für das vorzügliche Mahl! Ich möchte nicht weiter stören und wünsche dir eine gute Nacht!"
    Zwar erfüllte es ihn mit nicht geringer Grauen, nun neuerlich seinen einsamen Wagen aufzusuchen, in welchem die Nacht doppelt finster erschien und keine lebende Seele ihn vor Larven und Lemuren zu bewahren in der Lage war, doch fürchtete er ebenso die Entdeckung inmitten eines Heerlagers, welche zweifelsohne seine Deportation an einen scheinbar sicheren Ort zur Folge haben mochte. So erhob er sich ungelenk und wandte sich dann in Richtung des Intervallums zwischen dem Zelt des Iunius und dem des benachbarten Contuberniums. Und dank einer wundersamen Fügung Fortunas gelang es ihm, blind wie er zur Nachtzeit war, doch ohne Straucheln im Dunkel zu verschwinden und erst jenseits des Feuerscheins mehrfach ein Opfer der invisiblen Zeltschnüre zu werden, sodass er erst nach einigen Stürzen und unterdrückten Äußerungen des Schmerzes und der Überraschung, vielem Irren und gar zweier knapp verhinderter Rendez-Vous mit Patrouillen der Nachtwache die Trosswägen erreichte.


    Ob der inkonvenienten Lichtverhältnisse, gepaar mit seiner Hypermetropie, erstieg er nun schlichtweg den erstbesten Karren, der allerdings gänzlich leergeräumt war, da er vermutlich das Mobiliar eines Offizierszelts beherbergte. Erfreulicherweise verspürte der Knabe aber hier, wo man ihn zweifelsohne am folgenden Morgen bei Abbruch des Lagers enttarnt hätte, die Kälte der Nacht so stark, dass er beschloss, es in einem gefüllteren Wagen zu versuchen, wo vielleicht Säcke oder andere Utensilien, die ihm zur Bedeckung dienlich sein mochten, zu finden waren, und welchen er in der Tat zwei Reihen weiter auffand. Dort bettete er sich, nachdem er einen Berg an Getreidesäcken überwunden hatte, in der hintersten Ecke zur Ruhe und entglitt nahezu augenblicklich in Morpheus' Reich.

  • Dieser schmierige Dreckskerl war zum Decurio gegangen um ihn anzuschwärzen. " Ich habe die Menge vorher gewarnt und bin langsam zwischen die Leute getrabt." Sie waren freiwillig auseinander gegangen, aber hatten ihm keine Zeit gegeben sich zu verabschieden, drängten ihn ab. Das hatte ihn wütend gemacht. " Ich weiß nicht, ob ich welche umgeritten habe. Ich war wütend. Sie haben mich nicht zu ihr gelassen." Nur einen Kuss, eine Umarmung, nichts hatte er. Sie waren schuld. Wieviele er umgeritten hatte wusste er nicht. Er hatte sich nicht um sie geschert.

  • "Was soll das?"


    verächtlich sah der decurio den eques an,


    "wütend also warst du? Wer hat dir erlaubt, die Marschordnung zu verlassen? Fängst du jetzt schon an durchzudrehen? Wir haben noch nicht einmal Feindberührung, wo du dein Mütchen hättest kühlen können. Statt dessen läßt du deinen überschüssigen Kräfte mit deinem Pferd an Landsleuten aus, auf die du als legionarius wohl mit dem gladius losgegangen wärest? Wer hat dich zu wem nicht durchgelassen? Überlege deine Antworten gut. Für equites, die sich nicht in der Gewalt haben, ist in meiner turma kein Platz!"


    Vielleicht war die Versetzung zu den equites nur eine fixe Idee, die ihr Ende in der Rückversetzung zur Infanterie fand.

  • Ihm wurde klar, dass er sich hatte gehen lassen. Durchgelassen werden und richtig verabschieden, mehr wollte er nicht. Vor allem war er wortbrüchig geworden. Das Versprechen Chio nicht zu verlassen. Ein besonderer Grund sich richtig zu verabschieden. Sie ließen es nicht zu.


    " Keiner Decurio." Antias fühlte sich schuldig. " Ist das noch von Belang? Ändern kann ich nichts mehr dran." Er hatte Chio enttäuscht und sie allein gelassen.

  • "Ich danke dir", war eine merkwürdig freundliche aber eindeutige Methode entlassen zu werden und so packte der capsarius die namensgebende capsa und reihte sich nach kurzem Salut wieder in der Reihe der marschierenden centuria ein.
    Der Verletzte dagegen tat nichts dergleichen, sondern hörte die Befehle des optios. Vielmehr, die Quintessenz drang zu ihm durch. Karren, Pause.
    "Verstanden!", presste er heraus. Danach trat er beiseite, bis die Karren die Stelle passierten , wo er sich unter weiteren Schmerzen von den Trossknechten hinaufhelfen würde.
    Am Abend wurde er dann von dem zuständigen medicus für vorläufig drei Tage marschuntauglich geschrieben.

  • ~~~ Gefangen in Morpheus' Reich ~~~


    Zu Füßen des Tribunals stand er, in einer langen Reihe mit aufrechten Cives, welche bereit waren ihre Militia zu leisten, und sich nun auf dem Campus Martius versammelten, um sich in die Centuria immatrikulieren und das Sacramentum zu leisten und dem Feldherrn, welcher erhöht auf dem Tribunal auf seiner Sella Curulis sitzend der Musterung beiwohnte, den Gehorsam zu beeiden. Einjeder hatte seinen Namen zu nennen, seine Steuerklasse und auch sein Equipement vorzuweisen, zumeist die leichten Waffen der Velites, als welcher der Pöbel zu dienen pflegte, doch mit nicht minderer Virtus als diejenigen, welche ihm selbst gleich nicht nur eine volle Bronzerüstung, sondern gar ein Streitross offerieren konnten.


    Endlich war es dann an ihm voranzuschreiten, was ihn mit höchstem Stolz und einer gewissen Elation erfüllte, da er nun die Fußstapfen der Maiores auszufüllen erwählt war. So äußerte er mit leichtem Timbre in seiner Stimme:
    "Manius Flavius Gracchus. Equites."
    Schon replizierte er im Geiste das Sacramentum, den Fahneneid, Wort um Wort um sich nicht die Blöße des Wankens oder gar Stockens bei seiner Rezitation zu geben.


    Doch mitnichten sollte er dorthin gelangen, denn kaum wurde der Feldherr seiner ansichtig, da rief er aus
    "Manius Flavius Gracchus? Der Feigling? Aus dieser Stirps brauche ich niemanden!"
    Er entfärbte sich, um kurz darauf voll Scham zu erröten, da er in Wahrheit doch einzugestehen hatte, dass an der These des Kommandierenden durchaus Wahrheit sich fand, kam die Sünde der Väter doch auf die Söhne und floss das Blut des Verräters Gracchus Maior auch in seinen Adern. Und dennoch empfand er dies als exorbitantes Unrecht, eine Blamage im Angesicht des ganzen Populus Romanus, das heute zu den Waffen gerufen war.
    "Nein, ich bin nicht der! Ich bin... sein Sohn"
    erprobte er eine Apologie, welche ihm doch in jenem Moment bereits ridikulös erschien, weswegen seine Stimme bereits bei der Explikation seines Verwandtschaftsgrades kurz vor dem Ersterben war, ehe er endlich mit gesenktem Haupt dastand, seine beschienten Beine fixierend, während der Feldherr in lautes Höhnen verfiel.
    "Wir brauchen hier keine Flavii Gracchi! Geh in dein Loch und versteck dich mit deiner Sippe! Das hier ist etwas für Männer!"
    Eine gebrochene Gestalt, dishonoriert für die Ewigkeit, bar jedweder Hoffnung eines ehrenwerten Cursus Honorum, kehrte um und zog sein Streitross, welches er am Zügel hielt, hinter sich her, als er den Campus Martius verließ, Rom den Rücken kehrte, um auf seinem Landsitz das trübe Leben eines Landmannes zu pflegen in der Hoffnung, hier in Vergessenheit zu geraten, aufdass jenes süße Vergessen zumindest seine Schande mit der Illustrität seines Namens verschlingen mochte.

    ~~~


    Es bedurfte einiger Momente, ehe der Knabe sich seiner Situation gewahr wurde, denn glaubte er sich weiterhin in seinem Traume, als er all das Getreide in Säcken um sich erblickte, doch das Rütteln des Karren ließ neuerlich die Realität Einzug halten, nicht ohne einen schalen Nachgeschmack der mitnichten phantastischen Unehre, welche auf seinem Geschlechte lastete, zu hinterlassen. Vor ihm lag ein weiterer Tag voller Entbehrungen, dessen Not ihn gar dazu hinriss, sich an den harten, rohen Getreidekörnern gütlich zu tun, was indessen nur seinen Durst mehrte und einen üblen Degout in seinem Munde verbreitete, ob dessen er rasch wieder davon abließ. Stattdessen darbte der Knabe Stunde um Stunde, Augenblick um Augenblick voller Impatience, stets durch die Ritzen der Plane das Absenken der Sonne erwartend, welches doch sich auf innaturelle Weise zu entziehen schien.


    Nach schier infinitem Marsch aber kam das Fuhrwerk zu einem längeren Halt und die rauhe Stimme des Fuhrknechts offenbarte, dass nun die Tagesetappe erreicht war. Geschwollen schien unterdessen die Zunge des jungen Flavius, gleich einem unförmigen Klumpen inmitten seines Rachens, welchen auszuspeien er ebensowenig in der Lage war wie ihn zu verschlucken. Überdies verspürte er eine gewisse Blümeranz, verbunden mit einem Gefühl von Schwindel. Gänzlich waren seine Gedanken auf Liquides gerichtet, bisweilen gar erwägend, ob er eine Detektion riskieren sollte, um so dem augenscheinlich nahenden Tode zu entfleuchen.
    Doch endlich kehrte Stille ein in seinem Umfelde und vorsichtig entstieg Manius Minor seinem Versteck, hastete, obschon die Sonne noch nicht einmal den Horizont gänzlich überwunden hatte, zu den nächsten Zelten, an welchen kaum Stimmen zu hören waren, da die Männer in Teilen noch durch die Schanzarbeiten okkupiert waren. In seiner Begierde nach Wasser erwog der Knabe indessen all dies nicht, sondern stürzte schlicht vorwärts und stolperte, wie es ob seiner Hypermetropie letztlich antizipierbar gewesen wäre, über die erste Zeltschnur in seinem Weg und kam, wie bereits am Vortage, mit einem erschrockenen
    "Auuuuuu!"
    zu Fall. Diesmal aber war sein Entdecker mitnichten der freundliche Iunius, sondern ein rauhbeiniger Veteran, welchem ein Knabe im Alter des jungen Flavius überaus suspekt erschien. Und so verifizierte sich der deplorable Traum, denn rasch gelangte er vor das Angesicht des Legaten und obschon dieser ungleich seinem phantasmagorischen Pendant den jungen Flavius nicht ob seines feigen Vaters verspottete, vielmehr große Sorge und Irritation äußerte ob eines minderjährigen blinden Passagiers in seinem Heereszug, so musste er doch die Dienstmeldung eines Dreizehnjährigen zurückweisen, ohne dessen Argumente auch nur zu erwidern, sondern ihn an der Seite einer Reitereskorte zu seinem Landgut zurückzusenden, wo es ihm bestimmt war gemeinsam mit der aurelischen Familie des Endes des Bellum Civile zu harren. Und so setzte man den Träumen Manius Minors ebenso wie seinem ersten, wenn auch verborgen verübten Kriegszug ein jähes Ende.

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