[Villa Rustica Iuliana Ostiensis] Die 5-Jahres-Jubiläumsfeier

  • Sim-Off:

    Nach einem Quartal und mehreren größeren und kleineren Ereignissen, die aktuell meiner Aufmerksamkeit dringender bedürfen, beende ich diese Feier mal von Dives' Seite aus. Ihr könnt euch aber dennoch gerne weiter hier kennenlernen, unterhalten und Kontakte knüpfen...


    So betrieb der iulische Gastgeber noch ein wenig Small-Talk mit seinem Verwandten, während er die Aemilia nur gelegentlich mit einem oberflächlichen Lächeln bedachte. Allerdings bohrte er keineswegs mehr so sehr in ihren verwandtschaftlichen Verflechtungen und ähnlichem, wie er es noch zu Beginn ihres Erscheinens getan hatte. Denn immerhin war sie mitunter der Schlüssel dafür, dass Crassus dem Patron ihres gemeinsamen Cousins Lucius, dem Praetorianercenturio, das Leben nicht ganz so schwer machte, wie es der crassissimus Salinator sicher gerne hätte. Im Umkehrschluss würde dies dann hoffentlich diesen Claudius wenigstens etwas dankbar sein lassen, was unterm Strich vor allem jenen Iuliern nutzen sollte, die in den stadtrömischen Senat drängten oder bereits ein Teil ebenjenes Ältestenrates waren: Centho, Proximus und.. Dives. Ergo hieß es die Dame zumindest nicht gänzlich vor den Kopf zu stoßen.. im Moment.. und natürlich auch nur, solange Cassus in Dives' Interesse handelte, was sich jedoch allein an diesem Abend sicherlich noch nicht ganz abzeichnen würde.
    Stattdessen beschäftigte sich der Duumvir zunehmend gedanklich mit der Frage, wer der durchaus gut gebaute Kerl an der Seite des Caelius Caldus war. Die beiden wirkten ziemlich vertraut miteinander und mindestens wie sehr, sehr gute Freunde.. oder gar mehr? Selbst die Befragung des Nomenclator im weiteren Verlaufe der Festlichkeiten förderte keine wirklich neuen Informationen zutage. Der Typ war angeblich als junge Begleitung einer angesehenen, betagteren Witwe hier, deren Sohn nicht zu den einflussreichsten, aber dennoch namhafteren Decuriones dieser Festivität gehörte. Angeblich nannte dieser Begleiter der betuchten Lady seit einiger Zeit ein Anwesen an der Via Ostiensis Richtung Roma sein Eigen: Irgendeine Villa Rustica Ficana oder so...


    So verging die Zeit aus Sicht des Duumvir beinahe wie im Fluge. Der üblichen Eier-Vorspeise folgte zunächst ein kleiner Gang verschiedener Fischgerichte, wie er bei einem derartigen Mahl in Ostia, einer DER Hafenstädte des Imperiums, natürlich nicht fehlen durfte. Die zuvor noch in Gelb- und Orangetönen gekleideten sechs männlichen und sechs weiblichen Sklaven hatten sich für die Servierung dieses Gangs nun in dunkle Blautöne gehüllt, deren silber glänzende Fisch-Applikationen wunderbar mit den silbernen Tabletten, auf denen Thunfisch, Forelle, Aal und Austern offeriert wurden, harmonierten. In unschuldig weißer Garderobe, die selbst wiederum dezent goldverziert war, reichten ebenjene zwölf Sklaven einige Zeit später dann nicht weniger als sieben verschiedene Geflügelgerichte dar. Passenderweise wurde das Federgetier (das mittlerweile natürlich längst seiner Federn verlustig gegangen war) auf goldenen Platten ins Triclinium getragen, um dem optischen Gesamteindruck von Sklaven und Essen Rechnung zu tragen.
    Nach diesem ersten Hauptgang dann ließ der iulische Duumvir abgesprochenermaßen die Bombe platzen und verkündete, dass sein cassischer Collega und er die Intention hätten bei den nächsten Wahlen ein weiteres Mal zu ostiensischen Duumviri zu kandidieren. Seine Rede hierbei ähnelte stark seiner späteren Rostra-Rede, wenngleich sie dieser natürlich nicht in Gänze entsprach, sondern durchaus hier und dort ein wenig an die Gegebenheiten hier angepasst war. Etwa zu dieser Zeit war es Asinia Celerina, die sich nach einer kurzen und diskret leisen, aber durchaus intensiven Diskussion mit ihrer Mutter in ihr Gemach zurückzog und damit als einer der ersten Gäste die Feier bereits wieder verließ.


    Anschließend wurden mit dem zweiten Hauptgang je zwei Rindsfleisch- und Schweinefleischgerichte aufgetischt, wobei die Sklaven im Kontrast zum vorherigen Weiß nun in feurigem Rot auftraten. Allerdings, und der iulische Gastgeber hoffte sehr, dass dies niemandem allzu sehr auffiel, wurden die Gäste nunmehr nur noch von elf Sklaven derartig bedient, da sich diese dusslige Kuh (!) Iotape beim vorherigen Abräumen der Geflügelspeisen ihren Fuß etwas verknackst hatte und eine humpelnde Sklavin wohl kein sonderlich attraktiver Blickfang wäre.
    Hernach erklärte der iulische Klient Asinius Celer seine Kandidatur zum Quaestor Ostiensis, bevor Helvetius Ocella und Hortensius Vaticanus ihrer aller gemeinsamer Absprache gemäß verkündeten Aedile werden zu wollen. Später, nachdem er die öffentliche Rostra-Rede Ocellas gehört haben würde, würde Dives die Vermutung haben, dass auch der Helvetier zu beiden Anlässen eine nahezu inhaltsgleiche Rede gehalten haben würde, die lediglich leicht an den jeweiligen Anlass angepasst worden war. Es würde ihn in seiner Meinung über Ocella bestärken, dass der genau der richtige Mann für eine Magistratur unter dem iulischen Duumvirat wäre.


    Die Mästung der Gäste wurde fortgesetzt, nachdem die nunmehr also sechs Sklaven und fünf Sklavinnen in braunen (die Männer) beziehungsweise weinroten (die Frauen) Outfits Hirschgulasch, Wildschweinbraten und gefüllten Fasan auftafelten. Dives, der bereits vom vorherigen Gang kaum etwas angerührt hatte, verzichtete hier nun gänzlich auf einen weiteren Bissen von irgendetwas. Zweifellos sah alles irgendwie schön und lecker aus und war auch sicherlich mit Liebe zubereitet worden, doch war der Iulier bereits einfach zu voll, um noch mehr zu essen. Stattdessen nutzte er die Gelegenheit und 'entführte' den Tiberier in die kleine Hausbibliothek, um mit ihm ungestört unter vier Augen reden zu können.
    Pünktlich zum Dessert ließ sich der Gastgeber aber natürlich wieder auf seiner Feier blicken, denn Süßspeisen konnte er in aller Regel schwerlich nur widerstehen, was einer der Gründe dafür war, dass er derlei nur zu besonderen Anlässen überhaupt anbieten ließ. Dennoch wunderte er sich manchmal schon, weshalb er nicht längst aufgegangen war, wie ein hochbackener Kuchen. Das hieß: Wahrscheinlich, so redete er sich ein, war es genau dies. Die Götter ließen ihn in die Höhe wachsen, statt in die Breite. Das musste einfach die Erklärung sein; alles Andere ergab keinen Sinn. Letztlich klangen die Festlichkeiten bei angenehmer Musik und einigen erheiternden Klatsch- und Tratsch-Gesprächen aus und nach und nach verließen die Gäste das iulische Anwesen wieder. Am folgenden Tag würde dann das große Aufräumen beginnen - nur für die Sklaven selbstredend. Der Duumvir Dives hingegen würde einzig einen Aushang zur Wahlankündigung zusätzlich zu seiner sonstigen Arbeit machen. Bei seiner Rückkehr von der Curia keine 24 Horae nach Ende der Feier war jeder Hinweis einer großen Party - mit Ausnahme der enormen Essensreste - aus der Villa Rustica Iuliana Ostiensis verschwunden und der Alltag hatte erneut Einzug erhalten...

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

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