Tablinum von Marcus Helvetius Commodus Raum IX, OG

  • Wenn er es gesagt hätte, dann hätte sie wohl geantwortet, deswegen sitze nur ich nun nicht mein ganze Volk hier, aber das blieb ungesagt.


    „Es dient wohl der Bequemlichkeit, aber es ist auch praktisch.“ Sie musste ihm jetzt hoffentlich nicht die anatomischen Unterschiede zwischen Männer und Frauen erklären. „Vor Waffen, nein da gebe ich dir Recht, biete es keinen Schutz. Aber es bietet eine maximale Bewegungsfreiheit.“ Das es mit den Stoff und Lederstreifen nicht getan war, sondern das sie da schon noch einiges dran nähen müsste, sagte sie jetzt nicht, das würde er schon sehen, wenn sie es fertig gestellt hatte.
    „Wenn wir auf den Märkten waren und ich alles habe, dann kann ich es dir ja zeigen und du bildest dir Selbst dein Urteil, ob es nun bequem oder praktisch ist.“
    Sie war sich nicht sicher, bezüglich dessen was er über den Ludus sagte, deswegen fragte sie zur Sicherheit nochmal nach.
    „Werden viele Frauen im Ludus ausgebildet?“

  • Für einen Moment schien Varus der Gedanke einer fast nackten Amazone in Leder Varus abzulenken. Wenn Varia nicht so muskulös wäre, sähe sie ja wirklich sehr gut aus wie er gerade bemerkte.


    "Ähm ja... das würde ich tatsächlich dann mal gerne in Augenschein nehmen. Irgendwann vielleicht auch mal in deiner traditionellen Rüstung. Dann kann ich mit Fug und Recht behaupten wie eine Amazone tatsächlich in den Kampf zieht. Wobei ich mir sicher bin das der Gedanke das es eben nicht barbusig ist den meisten den ich das erzählen könnte weniger gut gefallen wird als das alte "Wissen"."


    Varus überlegte kurz, er hatte ja am meisten Erfahrung mit dem Ludus welches primär Gladiatoren für die Tierkämpfe ausbildete.


    "Nun so sehr viele werden es nicht sein. Die ein oder andere ..."Möchtegernamazone"... kommt sicherlich vor. Auch bei den Germanen soll es wie ich gehört habe kämpfende Frauen geben. So was unterhält den gemeinen Pleb natürlich um einiges mehr als den xten massigen Secutor.... Ich denke aber das man im Ludus auf jeden Kämpferkörper vorbereitet ist. Bei der Gelegenheit will ich aber auch gleich noch eine Warnung aussprechen. Dein Training dort wird kein Spaziergang werden. Die Gladiatoren haben Anweisungen bekommen dich möglichst nicht zu töten oder schwer zu verletzen. Rücksicht werden und sollen sie aber nicht groß nehmen. Du verstehst sicher das die Vorbereitung mittels Kämpfe... mit einer Hand auf den Rücken... nicht wirklich sinnvoll sind. Von daher halte es genauso. Schone deine Gegner auf keinen Fall. Du sollst sie zwar auch nicht mutwillig umbringen und eventuell den Todesstoß setzen wenn sie vor dir am Boden liegen aber eben auch nicht schonen.
    Übernachten wirst du hier im Haus und sowohl Shani als auch Atermas und der Neue sind darauf vorbereitet dich abzuholen und zu pflegen."

  • Varia musste schmunzeln, ja sie wusste, dass viele dachte sie würden halbnackt kämpfen...
    „Nun du kannst ihnen diese Vorstellung auch einfach lassen, und dich mit de Gewissheit tragen, dass du es einfach besser weißt als die meisten anderen.“
    Das Amazonenkämpfe in den Arenen der Römer beliebt waren, war ihr zu Ohren gekommen. Wie hatte es einst ein Römer zu ihr gesagt, dass Volk will unterhalten werden um so exotischer um so besser. Sie hatte und konnte es immer noch nicht glauben, dass man nur zur Belustigung Menschen aufeinander hetzt.
    Sie nickte, bei seinen weiteren Ausführungen.
    Das ein Kampftraining keine Sparziergang war, musste er ihr sicherlich nicht erklären, dass kannte sie von zu Hause, verwundert war sie jedoch als er ihr erklärte, das sie keinen töten sollte.
    „Ich töte nur wenn es notwendig ist, du sagst ich soll zur Übung dort hin, also wäre ich gar nicht auf den Gedanken gekommen zu töten. Alles andere versteht sich von selbst.“ sagte sie eher gelassen und schaute ihn dann fragend an, ob er noch was zu sagen hatte...

  • "Ich denke mal das ist auch der bessere Weg, die offenbar unwahre Vorstellung ist doch für die meisten ... unterhaltsamer."


    Varus bemerkte an Varias folgenden Worten das sie noch nie in einer römischen Arena oder gegen Gladiatoren gekämpft hatte.
    "Sagen wir mal so es wird sich nicht wie eine Übung anfühlen. Du wirst richtige Schmerzen erfahren und verteilen und richtige Angst und Euphorie verspüren!"


    Für Varus schien an dieser Stelle dann das Ende des Gesprächs gekommen zu sein.
    "Ruh dich heute noch aus und ab morgen geht es dann los. In ein zwei Wochen werden wir wieder sprechen. Sag Shani sie soll die Besorgungen,"
    ein kurzer Blick auf ihre unpassende Bekleidung.
    "wo deine Anwesenheit erforderlich ist noch heute machen."


    Damit war sie entlassen wobei Varus durchaus noch aufmerksam war, falls Varia noch etwas sagen wollte.

  • Varia nickte nur ob seiner Ausführungen zu den Übungen. Sie wusste was er zu sagen versuchte, verstand nur nicht warum er das extra betonte, da sie sich durchaus bewusst war, das Training kein Ringelpiez ist.


    Als er dann das Gespräch beendet und sie sozusagen „entließ“, erhob sie sich und nahm den Korb vom Boden auf.
    „Ich werde es Shani ausrichten.“ sagte sie und nach einem kurzen Nicken in Varus Richtung war sie schon bei der Tür. Und falls er sie nicht aufhalten würde durch diese hinausgetreten.

  • Varus hatte extra etwas länger gewartet bis er mit Irvin sprechen würde. Zum einen damit dieser die Sprache etwas lernen konnte und zum anderen weil er einfach vorher keine Zeit für solche eine `Kleinigkeit´ gehabt hatte.


    Heute aber hatte er aber Serrulus losgeschickt den Germanen herzuholen und beendete soeben das letzte was er davor noch zu erledigen hatte.


    Die Tabula wurde zugeklappt und Varus sah wartend aus dem Fenster.

  • Gemächlich ging Irvin die Stufen zum Tablinum hoch. Serrulus hatte ihm wissen lassen das Varus ihn sprechen wollte. Dort angekommen meinte er: „Du wolltest mich sprechen?“
    Erdachte im Traum nicht daran ihn Dominus zu nennen. Für ihn waren alle Menschen gleich und er hatte es aufgegeben, über die Machtstellung der Römer nach zu denken.

  • Varus beäugte den Sklaven als er herein kam und ihn direkt ansprach. Er hätte fast grinsen müssen bei dessen Ansprache an ihn.
    Ja Ja die Germanen und die Etikette... fast so ein ähnlich gutes Verhältnis wie Kelten und Philosophie.
    Mit einem Handzeichen bedeutete er Irvin das er sich auf einem Hocker vor dem Tisch an dem Varus saß sich hinsetzen zu können.


    "Wie ich sehe und höre haben Shani und Varia dafür gesorgt das du nun die Sprache sprichst. Sie haben wahrscheinlich versäumt dir zu sagen das mein Name für dich Dominus lautet. Bin nur ich Anwesend reicht Dominus. Sind meine Verwandten ebenfalls anwesend musst du bei mir Dominus Varus sagen, bei Commodus Dominus Commodus und bei Vera Domina Vera....
    ist dein richtiger Name Irvin oder hat der Sklavenhändler ihn dir verpasst?"

  • Sehr Aufmerksam betrachtet Irvin Varus. Ja er war es, der beim Sklavenhändler war und ihn gekauft hatte. Ohne ihn um Erlaubnis zu bitten. Wie konnte man etwas kaufen was nicht zum Verkauf stand? Das wollte nicht in Irvins Kopf hinein.


    Noch während er Varus nachdenklich weiter betrachtet, setzte er sich auf den ihm angebotenen Hocker.
    Ob Varia das mit der Anrede vergessen hatte oder ob er es einfach nur ignoriert hatte, wusste Irvin nicht mehr. Doch er hatte behalten, was das Wort Dominus bedeutete, Herr.
    Varus war ein Herr weil er ein Mann war und er, Irvin war auch ein Mann folglich auch ein Herr. Nur wegen der Anrede Herr, wollte Varus also über ihn bestimmen?
    Ein Leuchten zeigte sich in Irvins Augen, was sich schnell über seinem ganzen Gesicht ausbreiteten und zu einem Lachen wurde, laut und vernehmlich lachte er bald herzhaft auf.
    “Das ist also der Unterschied zwischen uns beiden, weißt du wa? Nenn mich einfach auch Dominus. Also Dominus Irvin, was übrigens mein richtiger Name ist und alles ist gut. Es war bestimmt ein versehen, dass du meintest, mich kaufen zu können. Der Sklavenhändler erwähnte wohl nicht, dass ich nicht zum Verkauf stand. Vergessen wir es einfach und ich mache mich auf den Weg in meine Heimat.” Mit seinen letzten Worten stand Irwin auf, als Zeichen, dass er das Gespräch für beendet betrachtete.

  • So richtig mitlachen konnte und wollte Varus nicht. Die Sprache beherrschte der Sklave inzwischen einigermaßen. Schlauer war er aber keineswegs geworden. War wohl auch utopisch darauf zu hoffen.
    "Setz dich wieder hin!" kam dann als erstes mit für Varus Verhältnisse recht deutlichen Worten.


    Varus blickte Irvin an in einer Mischung von Mitleid und...sowas wie väterlicher Fürsorge gegenüber eines Kindes.


    "Irvin noch einmal ganz langsam und deutlich. Ich versuche es dir im Guten zu erklären. Dein Name lautet Irvin richtig? Es ist der den dir deine Mutter gegeben hat! Also erlaube ich dir ihn weiter zu tragen und werde dich auch so rufen. Die Welt in der wir beide Leben ist eine Harte. Denke jederzeit wenn es dir schlecht geht an die schönen Tage in deinem Heimatdorf zurück. Doch mach dir eines ganz deutlich. Diese Welt existiert nur mehr noch in der Vergangenheit. Irgendein Nachbarstamm hat dein Dorf überfallen, alles niedergebrannt und geplündert und jeden den du kanntest entweder getötet oder versklavt. Durch mehrere Hände bist du schließlich bis hier zu mir gekommen. Dieses Haus und alles was in ihm ist, mit Ausnahme von Commodus und Vera, gehört mir! Also bin ich der Herr... der Dominus in diesem Haus. Ich sorge für dich, ich gebe dir Kleidung, ich gebe dir ein Dach über den Kopf und ich gebe dir zu Essen. Dafür gehorchst du mir und machst was ich sage! Deine Aufgabe ist es dafür zu Sorgen das es allen Pflanzen in diesem Haus an nichts fehlen wird. Sobald du dich ein wenig... eingelebt hast, werde ich dich noch auf mein Weingut mitnehmen und dir die schönsten Pflanzen der ganzen Welt zeigen. Ich glaube du könntest dich mit Ihnen sehr gut verstehen und sie genauso lieben wie ich es tue. Doch mach dir eines klar. Verlässt du dieses Haus und meine Obhut wirst du lange und viel Leiden. Man wird dich zu Dingen zwingen die du nie für möglich gehalten hättest und Dinge mit dir machen die du nie vergessen wirst. So sind die Tatsachen und nur ein Gott könnte sie ändern. Keiner von uns beiden ist ein Gott. Du bist Irvin mein Hortulanus und Servus und ich bin...?"

  • Langsam wurde Irvin ärgerlich. Er fragte sich ob die ihn alle für Beschränkt hielten. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er Varus an und dachte nicht im Traum dran sich wieder hin zusetzen. „Ja noch ein Mal, mein Name ist Irvin , diesen Namen suchte mein Vater aus. Es ist die Aufgabe der Väter dies zu übernehmen, genauso wie sie den Säugling der großen Mutter zeigen und ihr dafür danken.“ Dann ging er ein paar Schritte auf und ab bevor er fortfuhr. „Das Mein Dorf zerstört wurde weiß ich selber, doch ist es für uns ganz selbstverständlich zerstörtes wieder auf zu bauen und den Kreislauf des Lebens fort zu setzen. Varia sagte mir auch, dass dies dein Haus wäre und ich danke dir für deine Gastfreundschaft. Auch habe ich dich und keinen anderen gebeten sich um mich zu kümmern. Ich kann aber selber für mich sorgen und brauche keinen der mich bemuttert wie ein kleines Kind. . Kann ja sein, dass die anderen Sklaven hier im Haus damit zufrieden sind, ich bin es nicht. Was bildet ihr Römer euch ein, woher nehmet ihr euch das Recht andere Menschen besitzen zu wollen. Bei uns maßt sich so etwas noch nicht einmal die große Göttermutter an.
    Auch wenn ich der Sohn eines Bauern bin, möchte ich selber bestimmen, was ich arbeite.
    Irvin ahnte, das sein Versuch seine Sicht der Dinge nicht angenommen würde. Deshalb meinte er bevor er das Tablinum verließ: „ Wenn du meinst so etwas zu erreichen, sei es dir ungenommen, doch meine Gedanken kannst du nicht einsperren.“ Sollen er mich doch aufhalten, wenn er kann, dachte er. Ich werde jetzt in den Hortus gehen und dann vielleicht auch gleich den Weg über die Mauer nehmen.

  • Varus war ja von so einigen seiner Sklaven als Menschenfreund verschrien und behandelte seine Sklaven wohl besser als die breite Masse der Römer. Aber er war auch immer noch Römer und Sklavenhalter und Besitzer. Daran lag es auch wohl oder an der Arroganz die die meisten Römer wohl schon von Geburt an eingeimpft wurde. Er stand jedenfalls schnell auf machte die Schritte bis zum Ausgang packte Irvin an der Schulter und zerrte ihn zurück in den Raum.
    Dabei hatte er im Vergleich zu Irvin natürlich einiges weniger an Körperkraft zur Verfügung aber er war halt auch ein Römer der durchaus noch selber mit den Händen arbeitete. Auch wenn ein Winzer jetzt kein Schmied war.


    "Wir Römer sind die Herren der Welt! Wir brauchen uns nichts einbilden wir sind! Ich kümmer mich nicht um dich ich besitze dich! Ich habe dich gekauft! Vielleicht lasse ich dich irgendwann wieder frei oder vielleicht schick ich dich morgen zur Belustigung in die Arena! Mir wäre es lieber wenn du dich hier und woanders um Pflanzen kümmerst aber es geht auch anders! Waage es also nicht mehr mir den Rücken zu kehren und deine Gedanken sind mir ziemlich egal!"

  • Er hörte die nahende Schritte und ballte seine Fäuste. Wieder einmal bezwang Irvin sich selber und ließ sich in den Raum zurückzerren. „Mir auch egal was du denkst, niemand besitzt mich, ich gehöre mir“, zischte er Varus mit zusammen gebissenen Zähnen entgegen. „Und mir ist ziemlich egal was du sagst, ich werde jetzt rausgehen und lass es lieber, mich anzufassen. Meine Selbstbeherrschung ist auch nicht grenzenlos,“ kam jetzt in lauterem drohendem Tonfall von ihm.
    Abermals drehte er sich um und ging in Richtung Garten.

  • Varus blieb da stehen wo er war, mitten in der Tür.


    Schon relativ laut, zu mindestens die halbe obere Etage würde ihn nun hören, ging er Irvin ein. Sein Zeigefinger zeigte genau auf Irvins Gesicht und war nicht weit vom selbigen entfernt. Seine Stimme klang inzwischen sehr böse, so wie sie noch keiner seiner Sklaven hier gehört hatte.


    "Waage es noch ein einziges Mal mir zu drohen und ich schwöre dir du wirst es bereuen. Du gehst wenn ich es sage und nicht dann wenn du willst. Wenn du die Augen schließt siehst du alles was noch dir gehört!"


    Er zeigte dabei keinerlei Angst vor dem ihm sicherlich körperlich überlegenem Germanen.

  • Auf dem Flur vor dem Tablinum...


    Varia war natürlich entgegen ihrer Versicherungen am Vorabend nicht den ganzen Tag im Bett.
    Wie konnte sie auch, die letzten 6 Tage wurde sie jeden Tag bis an ihre Grenze und darüber hinaus getrieben und heute sollte sie still liegen? Nein das ging nun wirklich nicht. Nur mit ihrem Lederzeug bekleidet wollte sie sich gerade in den Garten verdrücken um wenigstens ein paar leichte Lockerungsübungen zu machen, als sie das Gepolter von Varus?? hörte.
    Was war denn in den Bauern gefahren?
    Sie brauchte nicht lange um zu begreifen, das Irvin wohl mal wieder mit seiner naiven Sicht auf die Dinge dieser Welt angeeckt war.
    Nur kurz überlegte sie, bevor sie schließlich so vortrat, das Irvin sowie auch der Bauer sie sehen mussten. Ihre Bewegungen waren nicht ganz so schnell wie sonst, da sie nicht wenige Schmerzen hatte. Auch sah sie ja eher wie ein gescheckter bunter Vogel aus. Dies aber hielt sie nicht davon ab, Irvin zur Seite zu springen und in ihrer gewohnten sarkastischen Art dem Bauern gegenüber zutreten.
    „Wie ich sehe, kommt du nicht weiter mit deinem wir Römer sind die Herrscher der Welt.“ Sie konnte es sich einfach nicht verkneifen. „Gib dem Germanen hier noch etwas Zeit, mit sich und seiner Göttermutter ins reine zu kommen. Und er wird dir nichts tun, im Gegensatz zu anderen, ist er friedlich, seine Göttermutter verlangt das von ihm.“ Varia hatte sich lässig an die Wand gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und schaute Varus mit einem Blick, der nur so vor Arroganz strotze, an.

  • Für einen kurzen Moment war Varus sprachlos. Dann brach aber die Wut aus ihm heraus. Er packte Irvin am Kragen und schubste ihn mehr aus dem Tablinum als er ihn gehen ließ
    "Verschwinde im Hortus Sklave! Wir sind noch nicht fertig wenn ich hier fertig bin werde ich nachsehen ob du deine Pflichten für heute erledigt hast. Gnade dir Gott wenn nicht!"


    Ohne auf Antwort zu warten und alles andere als purer Gehorsam würde die Lage an dieser Front wohl endgültig eskalieren lassen wandte er sich anschließend Varia zu.
    Diese lehnte immer noch arrogant an der Wand. Varus holte aus und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige. Im Vergleich zu den Schlägen des Nubiers kaum der Rede wert aber es war auch kein "Mädchenschlag" gewesen.
    "Sofort da rein!" und zeigte in sein Tablinum.

  • Sie hatte mit allem gerechnet, aber tatsächlich nicht mit einer Ohrfeige, sonst hätte sie wohl ihre Deckung nach oben gerissen, so aber war es dem Bauern doch tatsächlich gelungen sie zu ohrfeigen.
    Ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt, ihre Augen fixierten Varus...


    Innerlich ermahnte sie sich zur Ruhe, wusste Varia doch, dass sie sicherlich dazu in der Lage war, mit Varus den Fußboden zu wischen, aber damit wäre wohl keinem geholfen.


    Ein Blick zu Irvin, ein seitliches Nicken, dass ihm sagte er solle verschwinden, denn Varia wollte nicht, dass das ganze hier eskalierte.


    Sie ging hocherhobenen Hauptes und mit einem vernichtenden Blick an Varus vorbei in sein Tablinum und konnte nur hoffen, das Irvin den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte.

  • Irvin war zum Glück durch Varias erscheinen abgelenkt und hatte dadurch keine Zeit darüber nachzudenken ob der er Varus
    Stoß in Richtung Hortus dieses mal so ohne weiteres hingenommen hätte. Gerade wollte er dann doch nach Varias Wink weiter gehen, als er hinter sich das Klatschen der Ohrfeige hörte. Schnell drehte er sich um bekam noch mit wie die Hand von Varus zurückgezogen wurde.
    Alles um sich vergessend ging er den beiden einfach hinterher und stellte sich schützend vor Varia. „Es ist alles meine Schuld, bitte bestrafe mich und nicht Varia oder die anderen Sklaven.“ Oft genug hatte er auf dem Weg nach Rom, Unschuldige für die Handlungsweise anderer bestraft wurden. Er hätte nicht gedacht, dass dies hier auch wieder so sein würde. Seine Zähne zusammenbeißend, einmal schluckend und tief durchatmend presste er deshalb mühsam, sich selbst überwindend heraus. „Bitte entschuldige Dominus, ich werde dir in Zukunft gehorchen.“

  • Mühsam gewann Varus seine Contenance zurück. Für einen sehr kleinen Moment sah man auf seinem Gesicht den Ausdruck den ein Vater wohl hatte wenn er eines seiner Kinder geschlagen hatte. Aber dann verschwand dieser auch wieder und Varus, noch immer mächtig wütend sprach halbwegs in normalen Ton und quittierte das Dominus von Irvin mit einem Nicken. Für das Erste sollte ihm das reichen
    "Das ist ein guter Anfang und ich hoffe du siehst zu was und welch noch schlimmeren Dingen Wiederstand gegen unveränderliches führen kann. Geh nun in den Hortus, wir setzen dieses Gespräch später fort!"



    Varus wartete kurz bis Irvin verschwunden war und sah dann Varia an. Der Abdruck auf ihrem Gesicht war nicht zu vermeiden bzw. zu übersehen. Auch sonst schien sie sich irgendwie nicht ganz so gerade zu halten wie sonst.
    Er musterte sie noch einen kleinen Moment und traf dann eine Entscheidung. Er beschloss erst einmal nichts weiter zu dem Vorfall zu sagen. Varia war ja kaum länger als Irvin in seinem Haushalt und das gerade eben war so ziemlich das erste Mal das sie ihm "Wiederstand" geleistet hatte. Wenn man bedachte wo sie herkam befand er konnte er damit und auch mit Shani´s Leistung zufrieden sein.


    Varus setzte sich also, bot Varia aber keinen Platz an.
    "Erzähl wie lief die erste Woche im Ludus?"

  • Varia kochte innerlich vor Wut. Aber wenigstens war es zu was nütze und Irvin gab nach. Sie nickte Irvin noch zu, bevor dieser verschwand. Dann war sie mit ihrer Wut und Varus allein.
    Mühsam erkämpft sich ihre Selbstkontrolle die Oberhand und sie wurde zumindest nach außen ruhig. Auch in ihren Augen konnte man nicht mehr von ihrer Gefühlen lesen.


    Varia blieb wo sie war, gesetzt hätte sie sich eh nicht, da ihre Kehrseite gerade nicht dazu geeignet war sich irgendwo bequem hinzusetzen.
    Er fragte wie es gelaufen ist? Schau mich doch an hätte sie ihm am liebsten entgegen geschmettert, aber auch diesen Impuls unterdrückte sie.
    Also was sollte sie nun sagen? Varia legte den Kopf schief, während sie überlegte.
    Sie antwortete ihm gewohnt knapp.
    „Gut, das Training ist hart, aber nichts was ich nicht schaffe.“ DAS war die Untertreibung des Jahres, aber zugeben, dass es ihr bescheiden ging? Ne da konnte er lange drauf warten.

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