Tablinum von Marcus Helvetius Commodus Raum IX, OG

  • Varus beruhigte sich immer mehr. In seiner Weltanschauung waren Sklaven einfach so selbstverständlich das ihn dieser plötzliche doppelte Wiederstand einfach unvorbereitet getroffen hatte. Obwohl er natürlich nicht blöd war und wusste das gerade bei neuen "frischen" Sklaven es am Anfang immer mal Probleme gab.


    Hätte er Varia nun in der vollen "Größe" ihres geschundenen Körpers gesehen wäre seine Reaktion auch gänzlich anders ausgefallen. So aber konnte er ja, sie lief ja nicht nackt rum, nur ihr Gesicht sehen was bis auf seinen Handabdruck quasi frei von Schrammen war und die etwas "unrunde" Haltung.


    "Das ist gut zu hören. Ich hatte mir ein wenig Sorgen gemacht. Den Ausbilder den ich bezahlt habe hat einen gewissen Ruf. Er ist der Topmann um knallharte und verdammt gute Gladiatoren zu formen. Allerdings ist er auch sehr hart, selbst für Gladiatorenausbilderverhältnisse und ab und an soll er vielleicht mal ein wenig die Kontrolle verlieren."


    Varus schien erst schließen zu wollen fügte dann aber noch an


    "Naja und dann bist du ja auch noch eine Frau", er wehrte mögliche Proteste mit einer Handbewegung ab oder versuchte es
    "...mein Kopf weiß das du keine normale...weibliche Frau bist. Aber wenn man dich anschaut sieht man doch deutlich das du eine bist und da ist es bei Männern nun mal so, jedenfalls bei mir, dass das Unterbewusstsein dann doch schützen will und nicht noch extra gefährden.
    Es spricht also nichts dagegen das das Training morgen fortgesetzt wird?"

  • Ah hart ist er also. Obwohl es hart in Varias Augen nicht ganz traf, sadistisch angehaucht, würde sie es wohl nennen.
    Die Kontrolle jedoch hatte, zumindest soweit Varia das beurteilen konnte, der Alte nicht verloren.


    „Er scheint einiges an Erfahrung zu haben.“ war ihr kurzer Kommentar zu ihrem Ausbilder.
    Sorgen? Warum machte er sich .. ach je, seine Ware könnte ja beschädigt werden. Aber er hatte gerade eindrucksvoll demonstriert, dass er selber nicht gerade zimperlich mit Sklaven umging.


    Frauen brauchten Schutz... Ja der Beschützerinstinkt der Männer, oft war es genau dass was die Amazonen zu ihrem Vorteil ausnutzten. Aber das ließ sie ungesagt.
    „Nein es spricht nichts dagegen.“ sagte sie schließlich und hoffte, das Shani ihm das jetzt nicht ausredete.

  • Varus nickte kurz. Er hatte jetzt auch nicht viel anderes erwartet.


    "Gut ich werde dann heute noch einmal mit Shani sprechen und sofern sich da nichts ergibt geht es morgen weiter."


    Er schien noch kurz nachzudenken und sagte dann


    "Du kannst dann wieder gehen und dich weiter ausruhen.... Ich hoffe das das da eben nicht wieder vorkommen muss! Ich habe kein Problem damit es zu wiederholen würde es aber vorziehen es nicht zu müssen!"

  • Args warum musste er mit Shani reden? Varia konnte sich im Geiste vorstellen, was die dem erzählte.


    Ausruhen, ja klar, sie würde ihr Vorhaben jetzt in die tat umsetzen und ein paar kleinere Übungen im Garten machen.


    Varia schaute ihn eher misstrauisch an. Es wiederholen? Ob sie sich immer so unter Kontrolle hätte, wusste sie nicht, dass würde sich dann wohl zeigen.


    Sie nickte ihm also nur stumm zu und falls er sie nicht aufhalten würde, wäre sie auf dem direkten Weg in den Hortus.

  • Den Lärm den sie vor kurzem gehört hatte, während sie in ihrem Cubiculum gesessen hatte, hatte sie gekonnt aus ihren Gedanken verbannt. Shani hatte Varus in all der Zeit, die sie inzwischen in bei den Helvetiern verbracht hatte, noch nie wütend erlebt und zog es vor, daran nichts zu ändern. So hatte sie auf ihre standardmäßige Strategie zurückgegriffen, die sie für gewöhnlich nutzte, wenn sie glaubte, an einem ernsthaften Problem, für das sie zudem nicht verantwortlich war, nichts ändern zu können. Sich irgendwo verkriechen und an etwas anderes denken, wie in Nubia, wie während des Bürgerkrieg, als sie sich in der Villa verbarrikadiert hatten. Nicht gerade die intelligenteste Idee, aber in zwei von drei Malen hatte sie offenbar funktioniert. Scheinbar. Hing natürlich auch davon ab, ob der Radau von heute noch Folgen haben würde.
    Etwas unschlüssig schob sie sich also durch die Tür des Tablinums, um herauszufinden, was sie nun erwartete.
    "Salve Dominus. Ich wollte dich heute sowieso noch sprechen ...", meinte sie kurz, bevor sie Varus das Wort überließ.

  • Ganz entgegen der Erwartungen oder Befürchtungen die Shani vielleicht gehabt hatte sah Varus, zu mindestens als er erkannte wer reingekommen war, sehr gut gelaunt aus. Er lächelte sie freundlich an und ganz kurz erschien ein neugieriger Blick auf ihre Eröffnung.
    Er deutete auf einen kleinen Tisch auf dem eine Wein und eine Wasserkaraffe stand.
    "Schenk uns doch was ein und setz dich dann. Ich erzähle dir erst was und danach bin ich gespannt auf deinen Grund mich sprechen zu wollen."


    Er wartete erst einmal bis Shani eingeschenkt und sich gesetzt hatte und begann das Gespräch dann erst einmal ganz unverbindlich mit einem


    "Geht es dir gut?"

  • Wie gewünscht mischte sie in zwei Bechern Wasser und Wein. Gemeinsam mit ihrem Dominus einen Becher Wein trinken? War heute was Besonderes? Jedenfalls war es ganz klar nicht der kurze Lagebericht, den Varus sonst hin und wieder forderte, und nach welchem sie schlicht wieder ihrer Arbeit nachging. Aber er war nicht wütend oder gereizt, was sie eigentlich ein wenig verwirrte, gleichzeitig führte es aber dazu, dass sie sich entspannt setzen konnte. Was er auch mit ihr besprechen wollte, wäre es etwas besorgniserregendes, hätte sie es wahrscheinlich schon längst bemerken müssen.
    Varus und seine ausgedehnten Plaudereien waren nichts Neues, daher auch nicht, dass sie erst einmal wieder nach ihrem Befinden gefragt wurde.
    Bis jetzt... "... ja, schon", antwortete sie. "Ich hoffe dir geht es auch gut. Ich habe vorhin gehört ..." Worum es genau gegangen war, wusste sie natürlich nicht, aber etwas Angenehmes war es bestimmt nicht gewesen. Seltsam eigentlich. Varus war immer ruhig und Irvin war bisher auch noch nie wirklich aufgefallen, trotzdem war sie sich sicher, dass sie die Stimmen der beiden gehört hatte. Ob Irvin überhaupt laut werden konnte? Normalerweise sprach er doch nicht einmal viel, laut schon gar nicht.

  • Varus schien es fast unangenehm zu sein das Shani offensichtlich mitbekommen hatte das was nicht ganz rund gelaufen war. Er seufzte kurz.


    "Tja, manchmal geht es halt nicht anders und man muss den Dominus raushängen lassen. Ich glaube aber die nächsten Sklaven die ich kaufe werden wieder "eingearbeitet" sein. Was allerdings, dass möchte ich gleich betonen, keine Kritik an deiner Arbeit ist. Ich bin sehr zufrieden damit wie schnell es Fortschritte bei Varia und eingeschränkter auch bei Irvin gegeben hat."


    Varus trank einen Schluck was dann auch gleichzeitig, jedenfalls konnte man seine Geste so deuten, für Shani die Einladung war einen Schluck zu trinken.


    "Aber über Varia und Irvin möchte ich weniger reden. Es soll heute primär um dich und deine Zukunft gehen. Ein ähnliches Gespräch habe ich heute morgen schon mit Atermas geführt. Bevor ich aber fortfahre noch zwei Fragen. Wie lange bist du jetzt genau in meinem Haushalt und wie ist dein Verhältnis zu Atermas?"

  • Du lässt den Dominus raushängen?, hätte Shani beinahe schon laut gefragt. Ein flüchtiges Lächeln huschte dabei über ihr Gesicht, ansonsten übte sie sich wie stets in Zurückhaltung. An der Art und Weise wie sie die neuen Sklaven "erzog", hatte es hoffentlich nicht gelegen, es sah zumindest nicht danach aus. Und selbst wenn, konnte Varus ihr wohl kaum böse sein, im Gegensatz zu manch anderen Damen des Hauses war sie schließlich geübt darin, die brave Serva zu spielen. Das hatte sie nach all den Jahren als Haussklavin gelernt: Wer still und folgsam war, bekam meistens die angenehmeren Aufgaben, hübschere Belohnungen und vielleicht sogar die Freiheit… irgendwann. Und selbst wenn nicht, lebte es sich doch auch als Leibsklavin und hin und wieder einer netten Belohnung ganz gut.
    "Du hast mich gekauft, bevor du hierher in die Villa umgezogen bist." Sie erinnerte sich an die alte Casa und die schwarzhaarige Peregrina, die sie damals eingewiesen hatte. Wie hieß sie doch gleich… Rachel…
    "Atermas ist… ganz in Ordnung." Worauf wollte er hinaus? Doch nicht etwa wieder auf die Sache mit dem Kind… ? Forschend musterte sie ihren Dominus. Eigentlich war ja Atermas ihrer Meinung nach der einzige normale unter den ganzen Sklaven der Villa, abgesehen von ihr natürlich. Beziehungsweise war er der einzige, der nie Probleme machte. Man könnte fast schon sagen, sie mochte ihn – immerhin machte er ihr das Leben in der Villa Urbaner damit, dass er normal war, um einiges leichter. Aber wie sie Varus kannte, würde er ihrer eher praktisch ausgelegten Denkweise nicht auf Anhieb folgen können.
    "Er ist freundlich. Hier und da hilft mir, manchmal auch mit den anderen Sklaven. Doch, ich verstehe mich gut mit ihm", antwortete sie dieses Mal etwas weniger vage, aber mindestens genauso plump, und blickte ihn mit geschürzten Lippen abwartend an, inzwischen wusste sie schließlich, was Varus meist von ihren kargen Antworten hielt. Reden war noch nie eine ihrer Stärken gewesen, außer sie war sauer, dann konnte sie ganze Vorträge halten. Das half ihr jetzt aber auch nicht weiter.

  • Varus nickte mehrfach bei den Ausführungen von Shani. Er schien gedanklich kurz zurück zu rechnen und Striche für die Zeit zu machen seitdem sie hier in der Villa waren.
    Als Shani dann ihre Meinung über Atermas kund tat griff er ein Gespräch auf das sie vor längerem schon mal angefangen hatten.
    "Gut mehr kann man wohl auch erst einmal nicht verlangen. Ich habe dir nun zwei Dinge... eigentlich sogar drei mitzuteilen.
    Das erste ist das ich dich ab sofort zur Vilica ernennen werden. Damit bist du offiziell allen anderen Sklaven vorgesetzt, hast auch außerhalb das Hauses gegenüber anderen Sklaven, Peregrinen und einfachen Plebs einen gewissen Stand und hier im Haus stehen nur Commodus, Vera und ich über dir. Einzig das Verhältnis mit Varia muss dann noch geklärt werden. Was sagst du dazu?"

  • Shanis Mund formte sich zu einem fröhlichen Lächeln, sodass ihre Zähne sich von der dunklen Haut abhoben. "Danke, Dominus, wirklich…", meinte sie erst. Was sollte sie groß dazu sagen, wo seine Entscheidung ohnehin schon feststand.
    Die Ernennung zur Vilica brachte ihr allerdings nur Vorteile. Darauf zu achten, dass in der Villa alles zur Zufriedenheit der Herrschaften erledigt wurde, war immerhin schon vor einer ganzen Weile mehr oder weniger zu ihrer Aufgabe geworden. Und in Zukunft würden ihre Anweisungen nicht eben mal befolgt werden, weil man es so gewohnt war und weil sich gerade kein anderer für die Aufgabe anbot, sondern weil sie die Stellung dazu hatte. Vor allem aber war es auch ein erneuter Vertrauensbeweis seitens Varus. Da war sie doch glatt ein wenig stolz auf sich selbst.
    "Das hört sich gut an", hängte sie schlussendlich fröhlich an, als sie alles zu Ende gedacht hatte.

  • "Sehr gerne und du hast es dir selber verdient!"


    Man konnte fast sehen wie Varus dieses Thema abhakte und zum nächsten überging.


    "Du weißt ja das ich aus einer Militärfamilie stamme. Beim Militär ist es so das man sich dort verpflichtet 25 Jahre zu dienen und dann entlassen wird. Man kann im Anschluss an seine 25 Jahre noch weiterdienen wenn man möchte aber das ist dann rein freiwillig. Ebenso erhält man nach Abschluss dieser 25 Jahre ein wenig Geld....
    Ich möchte das bei dir und anderen verdienten Sklaven genauso halten.
    Von heute an in 25 Jahren werde ich dich in die Freiheit entlassen und für jedes Jahr das du mir gedient hast einen Aureus beiseite legen. Ebenso wirst du, falls ich sterben sollte, nach meinem Todestag in die Freiheit entlassen und erhältst dann das Geld was bis dahin auf deinem Konto ist."

  • Shani nickte, noch immer leicht lächelnd und hörte aufmerksam zu, während ihr Dominus fortfuhr. Dabei verstand sie erst, worauf er hinaus wollte, als er es auch laut aussprach. Das Versprechen, das Dominus Varus ihr gab, hätte sie nie auch nur im Geringsten erwartet, sodass sie ihn mit großen Augen anstarrte.
    Sie war ja alles andere als blöd. 25 Aurei … ein kleines Vermögen - Vorausgesetzt natürlich, Varus fiel in den nächsten Jahren nicht tot um. Alles in allem bedeutete es aber, dass sie sich im Grunde nie wieder Sorgen zu machen brauchte. Die größte Sorge, die sie stets in sich trug, vollkommen abhängig von ihrem Herrn zu sein, verpuffte praktisch mit einem Mal – und das verschlug ihr die Sprache.
    "Ich …", begann sie erst, um irgendetwas zu sagen. Sogar das Lächeln hatte sie in der Zwischenzeit ganz vergessen. "Danke… danke." Am liebsten wäre sie aufgestanden und vor Freude im Tablinum herumgehüpft, vielleicht sogar Varus um den Hals gefallen. Das passte aber so gar nicht zu ihrer zurückhaltenden Art, sodass sie erst unruhig an der Tunika herumfummelte und schließlich wieder auf die Idee kam, dass sie eigentlich breiter Grinsen sollte, als es Varus je zuvor gesehen hatte. Das führte dazu, dass sie sich endlich strahlend lächelnd und sogar leise glucksend die Hand vor den Mund hielt.

  • Shani´s Reaktion verwirrte Varus ein klein wenig. Die Danksagung hatte er natürlich erwartet und das überrascht sein wohl auch. Das zeigen von Freude durch strahlendes Lächeln war auch noch normal. Nur das glucksen war leicht verwirrend. Aber sie war ja sonst immer recht ruhig und beherrscht und konnte scheinbar nicht anders ihre Dankbarkeit zeigen. Varus wusste natürlich das sein Vorhaben nicht alltäglich für Sklaven war, war aber genauso der Meinung das sie es sich verdient hatte.


    "Wie gesagt du hast es dir verdient!"


    Er wartete einen Moment um auf das letzte Thema zu sprechen zu kommen.


    "Atermas hat das gleiche eröffnet bekommen... also mit der Entlassung in 25 Jahren und den Aureii nicht das mit der Vilica." Konnte ja immer nur einen geben.


    "Die anderen Sklaven allerdings bisher noch nicht, nur zu deiner Information. Das bringt mich jetzt zu meinem letzten anliegen. Ich sprach ja mit dir vor einiger Zeit bereits einmal über Kinder und dergleichen. Ein ähnliches Gespräch habe ich mit Atermas geführt. Nun.... auch wenn ihr Sklaven seit, so seit ihr ja noch Menschen und Männer und Frauen wünschen sich in ihrem Leben ja nun mal Kinder so ist die Natur. In 25 Jahren wirst zu mindestens du wohl nur noch schwerlich Kinder bekommen können. Deshalb wollte ich aussprechen das du und Atermas meinen Segen und Erlaubnis habt wenn ihr wollt gemeinsam Kinder zu haben. Sollte es dazu kommen werden diese am Tag eurer Freilassung ebenfalls freigelassen."

  • Shani ließ die Hand wieder in ihren Schoß sinken und lauschte wieder den Worten ihres Herrn, noch immer lächelnd denn sie war sich ziemlich sicher, dass auch die dritte Angelegenheit, die er mit ihr besprechen wollte, ein Grund zur Freude sein würde. Immerhin hatte doch alles so gut angefangen, und nach zwei derart erfreulichen Nachrichten ihre Stimmung mit einer unangenehmen Botschaft zu zerstören, sähe Varus absolut nicht ähnlich.
    Und selbstverständlich irrte sie sich nicht. Hätte ihr Lächeln noch mehr in die Breite wachsen können als ohnehin schon, hätte es das mit Sicherheit getan. Nun blieb der Nubierin aber nichts anderes mehr übrig, als nach den richtigen Worten zu suchen, um zumindest einmal etwas mehr hervorzubringen als ein "Danke".
    "Du wirst keine einzige deiner Entscheidungen bereuen, Dominus Varus, das verspreche ich", meinte sie schließlich strahlend lächelnd.
    Sie würde Kinder haben. Kinder hatte er gesagt. Nicht eins, sondern mehrere… wenn sie es denn wollte. Und sie würden es gut haben, da war sie nun sicher. Dass Atermas dabei auch noch eine Rolle spielte, hatte sie fast schon wieder vergessen… Atermas… vielleicht war er ja tatsächlich gut für sowas. Vollkommen sicher war sie sich nicht, aber sie wollte mit ihm darüber reden – unbedingt. Sobald sie fertig damit war, sich die Seele aus dem Leib zu freuen. War heute nicht einfach der beste Tag ihres Lebens? Gut möglich war es zumindest. Natürlich wusste sie auch, dass sie für dieses Glück im Grunde auch täglich arbeitete. Die Arbeit allerdings war inzwischen selbstverständlich, nicht aber die Art von Belohnungen, die heute auf sie gewartet hatte.
    "Ich wünschte ich könnte mehr tun, als einfach nur danke zu sagen und deine Wäsche zu waschen", versuchte sie sich doch tatsächlich einmal an einem kleinen Scherz.

  • Varus nahm den kleinen Scherz an und lachte kurz auf.


    "Das tust du bereits. Ich kann nicht gerade sagen das ich wenig Beschäftigung habe und es wird in Zukunft eher noch mehr als weniger werden. Dieses Haus hier ist mein zu Hause und ich möchte jemanden haben der sich darum kümmert und darauf acht gibt das es das auch bleibt. Ich werde sicherlich irgendwann in der nächsten Zeit auch eine Frau und Familie haben und wenn alles so klappt eine Laufbahn einschlagen bei der es auch gut sein kann das ich mal längere Zeit nicht direkt hier in Roma sein werden. Doch ich werde immer wieder hierher zurück kommen und dann sicher gehen das mein zu Hause immer noch da ist und so wie ich es verlassen habe. Ich denke wenn das Haus in deinen Händen ist kann ich davon ausgehen das es so ist. Ich weiß nicht wie du selber da empfindest aber für Atermas ist dieses Haus inzwischen auch sein Heim und falls ihr beide euch für Kinder entscheidet wird dann wohl auch spätestens bei dir dieses Gefühl Einzug halten. Also in meinen Augen dann eine weitere Motivation für dich und Sicherheit für mich das dieses Haus das bleiben wird was es ist."


    Varus hatte ein wenig ausgeholt und nun wo Shani die Villica des Hauses war brauchte sie auch etwas mehr Informationen.


    "Ich will nicht hinter dem Berg halten mit den Plänen für die unmittelbare Zukunft. Aufgrund der Tatsache das Commodus noch länger und wohl auch Vera noch einige Zeit hier wohnen werden wird es noch ein paar Änderungen geben. Zunächst verkaufen Commodus und ich gerade die alte Villa der Gens auf dem Esquilin. Wir haben schon das Nachbarhaus und das Hinterhaus gekauft. Sobald die alte Villa verkauft sind wird es hier einen großen Umbau geben und das Haus erweitert. Damit wird ein Architectus beauftragt der sich auch noch früh genug mit dir in Verbindung setzen wird um wichtige Details abzusprechen. Um den Umbau selber musst du dich also nur am Rande kümmern. Sobald er dir die Pläne aber gezeigt hat kannst du den Haushalt darauf vorbereiten das Haus nach dem Umbau zu führen. Ich denke ein paar weitere Sklaven werden auch nötig sein.
    Ich werde mich während der Umbauzeit, sie wird sicherlich einige Wochen dauern, in den Albaner Bergen aufhalten. Commodus und Vera werden sehr wahrscheinlich in dieser Zeit auch nicht da sein.
    Hast du dazu noch irgendwelche Fragen?"

  • Ach, das Haus wurde also vergrößert. Hieß also soviel wie Commodus und seine Schwester würden nie wieder ausziehen. Shanis Laune schlug nicht direkt um, aber zumindest in Gedanken verzog sie kurz den Mund. Wobei ja Vera eigentlich nicht das Problem war, aber ihr Ekel von einem Bruder... wahrscheinlich würde sie ihn nie mehr loswerden. Immerhin hatte er es doch so schön hier. Was machte der eigentlich den ganzen Tag lang? Verdiente der überhaupt was?
    Äußerlich behielt die Nuberin gekonnt ihr Lächeln.
    "Dominus, ich war in Rom noch nie so zu Hause wie hier, da kannst du dir sicher sein", kommentierte sie nur kurz. "Und um den Umbau werde ich mich natürlich kümmern. Sofern der Architectus seine Arbeit versteht, wird es wohl kaum Probleme geben." An ihr würde es jedenfalls nicht liegen, dafür würde sie schon sorgen. "Soll ich auch dafür sorgen, dass die Räume danach hergerichtet werden, oder willst du das Einrichten selbst leiten?" Sie kannte ihren Dominus inzwischen gut genug um zu wissen, dass er hin und wieder auch lieber etwas selbst in die Hand nahm, da fragte sie also lieber einmal zu viel. Oder vielleicht wäre dann ja ein Teil der neuen Räume für Commodus und Vera, und sie hätte gar nichts damit zu tun.

  • Varus dachte einen Moment nach.
    "Also die genauen Pläne des Architectus habe habe ich noch nicht gesehen aber ich denke das wird schon gut werden. Irgendwann in der nächsten Zeit wird er sie mir und Commodus vorlegen und dann werden wir den endgültigen Plan beschließen.


    "Was das einrichten angeht. Also ich vertraue dir und deiner Kenntnis über meinen Geschmack und Vorlieben. Will heißen bei der Einrichtung des Hauses lasse ich dir freie Hand. Ausnahmen sind nur mein eigenes Cubiculum, dass werde ich selber machen. Bei den Räumen für Commodus und Vera kannst du einen Vorschlag erarbeiten und den mit den beiden absprechen. Die beiden haben das jeweils letzte Wort was ihre Cubiculii betrifft. Ich könnte mir denken das Commodus nicht viel Zeit mit diesem Thema erübrigen wird so lange sein Cubiculum seinem jetztigen ähnelt. Bei Vera dagegen bin ich mir ziemlich sicher das sie sehr viel mitmachen wird und auch sehr viel mitgestalten möchte."

  • "Dann habe ich keine Fragen mehr", sagte Shani, während sie natürlich immer noch fröhlich lächelte. Wahrscheinlich würde ihre gute Laune mindestens für ein paar Tage halten, bei den vielen Geschenken, die sie heute auf einmal bekommen hatte. Da vergaß sie ja fast wieder, dass sie gerade eben auch eine Aufgabe erhalten hatte. Und dass Commodus noch länger bleiben würde. Aber von dem Kerl würde sie sich nicht die Laune vermiesen lassen. Hätte er wohl gern, der Schleimbeutel... nein. Denn sie war ihm mindestens so egal, wie ein furzender Straßenköter in der Subura, solange sie nur ihre Arbeit machte. Hrmpf. Varus sollte besser aufpassen, am Ende stellte sich sein Verwandter als eitriges Geschwür heraus, das man nie wieder loswurde, aber für ihren Dominus gehörte Commodus ja zur Familie. Da hatte er ihr gerade doch etwas die Freude ausgetrieben, und dabei war er nicht einmal da.
    Lächeln, Shani, lächeln. Heute ist doch ein richtig schöner Tag. Und wieder strahlte sie.

  • Varus nickte und war zufrieden. Mit fast schon symbolischen Bewegungen legte er einen golden Aureus in eine Schatulle in die sicherlich 30 reinpassen würden, verschloss diese dann und legte sie in eine Truhe.


    "Gut dann hätten wir es für´s den Moment. Wenn es bei euch dann akut wird gebt mir Bescheid und ebenso könnt ihr ab sofort auch einen Raum bewohnen. In den Bauplänen für die umgebaute Casa sind auch drei größere Sklavenunterkünfte vorgesehen. Eines davon ist für euch reserviert. Das wollte ich noch erwähnen."

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