Titus stand dann wieder vor dem Praefecten, welcher nicht besonders glücklich über die Entwicklungen zu sein schien. Wer konnte ihm das verübeln. Sie waren klar in der Überzahl und dennoch schien es, als würden sie keine Chance haben gegen den Feind. Als Titus dann seinen Namen aus dem Munde des Praefecten hörte, war er schon ein wenig stolz. Er hörte sich den Befehl an und stand dann als Zeichen des absoluten Gehorsams und des Respekt dem Befehlshaber gegenüber stramm, salutierte und antwortete zackig:
"Zu Befehl Praefect!"
Titus wandte sich um und machte sich wieder auf den Weg zu seinen Kameraden. Als er einige Schritte getan hatte schaute er noch einmal zum Praefecten zurück und sagte zu diesem mit einem ernsten, aber lächelndem Gesichtsausdruck:
"Du kannst dich auf uns verlassen Praefect."
Dann stapfte Titus zu den anderen Tirones. Er klopfte Coriolanus auf die Schulter und erkundigte sich nach dessen Befinden:
"Alles in Ordnung Coriolan?"
Dann stellte er sich vor die erschöpften Tirones und überbrachte ihnen die Nachricht des Praefecten, mit etwas Pathos gewürzt:
"Brüder! Der Praefect ist stolz auf uns. Wir haben bisher alle seine Befehle ausgeführt und werden das auch weiterhin tun, nicht wahr?!"
Eine kurze Pause, zum einen um die Worte wirken zu lassen, zum anderen war er momentan noch etwas außer Atem und eine lange Ansprache war deshalb ohnehin nicht möglich. Zu guter letzt war er auch nur ein Tiro und darum wäre eine flammend Rede wohl etwas zu viel des Guten gewesen. Dafür war sein Ausspruch Brüder umso ernster gemeint, denn mittlerweile waren alle hier wie Brüder für ihn.
"Der Praefect braucht uns hier am Kommandostand. Ruht euch aus, so gut es geht. IN DUOS ORDINES VENITE!!!! (in zwei Glieder antreten) DIRIGITE!!!!! (ausrichten)"
Die Tirones waren nun also wieder bereit. Bereit dafür, die Befehle ihres Befehlshabers auszuführen. Hoffentlich waren die Befehle gut, hoffentlich blieben sie dadurch am leben. Erst jetzt bemerkte Titus die plötzliche, relative Ruhe welche sich mittlerweile über das Schlachtfeld gelegte hatte. Es war irgendwie gespenstisch. Hatte bisher der ohrenbetäubende Lärm von aufeinanderprallenden Klingen die Klangkulisse geprägt, so konnte man nun beinahe jeden Atemzug seines Nachbarn hören. Natürlich war es hier am Kommandoposten, der ja in etwas Entfernung zur Hauptkampflinie lag wesentlich ruhiger als an der Front, doch die Wahrnehmung von Titus ging eindeutig in diese Richtung....