[Clades Vicetia] Die Schlacht bei Vicetia - Mordskater

  • Überrascht war kein Ausdruck, Seneca musste wirklich an all seine Erfahrung appellieren um bei dem emotionalen Ausdruck seines Verwandten nicht aus dem Tritt zu fallen, der Junge hatte Mut, Courage, und Seneca platzte innerlich fast vor Stolz als er sich so für die Gens erhob. Andererseits, war es auch unendlich dumm von Avianus, auch wenn Seneca das natürlich vor dem Helvetier niemals eingestehen würde...


    Ein kurzer Blick rüber zu Avianus, ein kurzes, kaum spürbares Nicken war alles was Seneca in diesem Moment von sich gab, bevor er sich wieder ruhig an den Helvetier wandte...
    "Nun Helvetius. Du hast meinen Verwandten gehört, und dem ist denke ich nichts mehr hinzuzufügen.", sagte Seneca und hob die Augenbrauen, schaute sich kurz um, und lächelte schelmisch als er den zu Boden geworfenen Rebellen sah, "Ich denke, wenn deine Vorstellung jetzt vorbei ist, können wir doch Mal zum Punkt kommen nicht wahr? Als wahrer Römer bist du doch sicherlich nicht hierher gekommen um dir willkürlich ein paar Namen von Gefangenen zu notieren oder irre ich mich?"

  • Corvinus war überrascht als plötzlich einer der Prätorianer aus der Reihe brach und es auch noch schaffte bis zum ihm vorzustoßen. Naja waren halt lange Tage gewesen für alle und seine Bedeckung daher wohl nicht mehr ganz auf zack. Er bog sich jedenfalls etwas im Oberkörper nach hinten, da er natürlich mit mehr als nur einem verbalen Angriff rechnete. Doch der kam nicht sondern tatsächlich nur prahlerische Worte. Typisch Iunier dachte Corvinus, da stand wohl leibhaftig ein Nachfahre Brutus vor ihm. Doch lange dachte er gar nicht nach. Darauf vertrauend das Madarus und Regulus ihm den Rücken vor eventuellen weiteren Angriffen frei halten würden schnellte er mit dem Oberkörper nach vorne. Kaum nachdem der neue Iunier geendet hatte krachte der Rand seines Cassis mit voller Wucht in das Gesicht des Jungen und brach krachend seine Nase. Schwer getroffen ging dieser zu Boden doch Corvinus setzte sogleich nach. Mit einer flüssigen Bewegung zückte er seinen Pugio. Mit der einen Hand packte er den zu Boden gegangen und mit der anderen führte er den Pugio. Einen Finger breit unter seinem rechten Auge setzte er die Spitze der Klinge an und fuhr einen guten Digitus in Richtung Ohr. Ein wenig befriedigt darüber eine Narbe hinterlassen zu haben, auch wenn es natürlich keine Entstellung war, beruhigte er sich genug um es zu schaffen den Pugio im Anschluss nicht in die Brust des Gefangenen zu versenken.
    Statt dessen brüllte er ihn an:
    "Was fällt dir ein du kleiner Welpe! Da sieht man mal wieder wie verkommen ihr inzwischen seit.Ist es jetzt Usus das sich ein einfacher Milites in das Gespräch zwischen zwei Centurionen einmischt! Was herrschen den für Sitten in dieser sogenannten "Garde" des Kaisers?"


    Die Worte des anderen Iuniers nahm er dabei gar nicht mehr war.

  • Schneller als er es erwartet hatte raste der Cassis des Centurio auf ihn zu. Avianus hatte keine Chance auszuweichen oder gar abzuwehren. Ein Krachen ertönte in seinem Schädel, kurz wurde es schwarz vor seinen Augen, aber da spürte er bereits den feuchten Boden unter sich. Höllischer Schmerz breitete sich in seinem Gesicht aus. Irgendjemand packte ihn. Das erste was er dann sah, als sein Blick wieder klar wurde, war ein Pugio und die Visage des Centurios. Auf einen weiteren kurzen, stechenden Schmerz in seiner Wange folgte für den Iunier in diesem Moment nur schwer verständliches Gebrüll.
    Warm, klebrig und feucht rann es an seinem Gesicht hinunter und er hinderte seine Hand daran, danach zu tasten.
    Avianus war völlig überrumpelt, obwohl er natürlich mit einer Reaktion des Helvetiers gerechnet hatte, und blieb auf die wohl eher rhetorisch gemeinte Frage des Mannes hin stumm. Auch sonst kam kein Laut über seine Lippen. Jetzt noch zu jammern anzufangen, würde sein Stolz nicht ertragen. Er schenkte dem Centurio erneut kalte Blicke, in seinem Inneren hoffte er jedoch, er würde von ihm ablassen, damit er nicht noch länger auf dem Boden liegen musste wie ein Hund. Noch mehr wünschte er sich aber seinen Gladius, um nicht mehr ganz so wehrlos zu sein. Nur einen kurzen Augenblick lang richteten sich seine Augen auf Seneca bevor sie wieder zu dem Helvetier zurückkehrten.
    Immerhin konnte er sagen, dass er es nicht bereute.

  • Corvinus Aufgabe war es die Gefangenen zu bewachen. Natürlich würde ihm keiner etwas anhängen wenn sie bei einem Fluchtversucht starben. Hartes Anfassen besonders bei aufmüpfigen Verhalten war auch nichts was man ihm ankreiden konnte. Aber einfach so abstechen... ne das konnte Ärger geben. Mit diesem Gedankengang und seiner arg strapazierten Willenskraft die es unterstützt von dem Gefühl des Sieges schaffte er es trotz seiner Jugend und der sicherlich fehlenden Ruhe des älteren Soldaten den Pugio wieder wegzustecken. Die zweite Hand wanderte nochmal an den "Kragen" von Avianus und mit Wucht schubste er ihn nochmal auf den Boden. Dann richtete er sich auf und brüllte ihn an:
    "Und jetzt zurück ins Glied oder ich mach aus dir eine zuckende Masse blutigen Fleisches!"


    Er atmete noch einmal durch und musste etwas Blut runterschlucken da ein Teil seiner Zungenwunde wieder aufgebrochen war bei dem Geschrei und drehte sich zu Seneca.
    "So wo waren wir beiden denn stehen geblieben?"

  • Zitat

    Original von Servius Obsidius Antias
    ...


    "Muss!", antwortete Licinus gepresst, als der Mann völlig unmotiviert von seinem Arm anfing zu sprechen. Er wollte etwas vollkommen anderes wissen. Aber sein Arm, ja was würde... Nein, erst...
    "'eine 'Änner?" versuchte er es erneut.
    Ein eques ohne Pferd auch diese Information war kaum zu seinem Hirn durchgedrungen, da hatte er schon wieder den Schlauch an seinem Mund. Wieder trank er, die Schlucke ein wenig größer als zuvor. Der Schemen hatte Recht, es tat gut zu trinken. So durstig hatte er sich, so sollte er sich später erinnern, seit Parthia nicht mehr gefühlt.
    Vorläufig hatte das jedoch nur den Effekt, dass er zu gierig an dem Schlauch trank. Er verschluckte sich und verteilte in einem Hustanfall einen Mudn voll posca auf sich und dem anderen Mann.

  • Fontinalis trat näher zum Centurio und bekam sofort Flüßiges etwas entgegen gehustet.
    Wie geht es dir mein Centurio? Der Primus sah nicht gut aus, soviel konnte er erkennen.
    Wie schwer sind die Verletzungen? Dabei sah der Optio den Kameraden an.

  • Mit zunehmender Verständnislosigkeit erlebte Sönke, wie sich seine Vorstellung von einer einfachen Gefangenenregistratur in Luft auflöste. Es gab sicherlich einiges was hier geschah, was er in einer solchen Situation nicht erwarten würde.. sowohl das sture Verhalten der Prätorianer als auch sein Centurio, der lieber diskutierte als den Auftrag zu erfüllen irritierte ihn zutiefst. Als schließlich ein weiterer Prätorianer ausrastete und sie zuerst vollkommen überrumpelte, dann aber eine öffentliche Demütigung ertragen musste, fragte Sönke sich schon was das für Männer waren, die man für die Prätorianer rekrutierte, wenn sie erstens nicht über die eigene Armlänge blicken konnten um zu erkennen, dass ihre Position nicht die beste für derlei Gerede war... und sich stellvertretend nicht nur für eine Familia, aber gleich für die ganze Gens beleidigt fühlten. Die Antwort kam ihm wie ein kalter Schauer: Prätorianer waren offensichtlich nix anderes als Berserkr. Effektive, wilde und gefürchtete Krieger in der Schlacht... aber davor und danach für nix zu gebrauchen.


    Das änderte Sönkes Wahrnehmung der Prätorianer grundlegend. Hatte er vorher damit gerechnet, es mit einem geschlagenen Haufen zu tun zu haben, deren Erfassung nur eine Lapalie war, konnte er sich jetzt nix anderes vorstellen, als dass die Meute der Prätorianer dumm genug war auf sie loszugehen. Natürlich würden die dann allesamt draufgehen, immerhin waren sie wenige inmitten des Heeres der Anhänger des Cornelius Palma.. aber der helvetische Centurio würde draufgehen. Regulus würde draufgehen... ER würde draufgehen.


    Vor der Schlacht hatte Sönke der Gedanke noch schreckliche Angst gemacht... nach der Schlacht war es für ihn eher abstrakter, überhaupt noch am Leben zu sein nach all dem was sie an dem Tag erlebt hatten. Und immer wieder hallten die Worte des Veteranen in seinem Schädel nach.
    Was ihn folgsam dazu brachte, die Hand ans Gladius zu legen.. und den ersten dieser Irren abzustechen, der ihnen zu nahe kam. Zuhause war es eine Ehre einen Berserkr umzubringen... und hier gab es einige zur Auswahl.

  • Am liebsten hätte Seneca Hand angelegt und den Helvetier zu seinen Ahnen befördert, aber da er selber noch Pläne für die Zeit nach dem Krieg hatte, und sie momentan in einer recht schlecht Ausgangsposition waren, versuchte Seneca sein Spielergesicht zu wahren, er könnte sich später noch um Avianus kümmern, das würden wohl vorerst seine Kameraden erledigen, auch wenn mehr als irgendein Fetzen zum vor die Nase halten wohl nicht drin war...


    "Die Befehlsgewalt über meine Truppen habe noch immer ich Centurio.", gab Seneca deswegen ernst zurück als der Helvetier Avianus zurück ins Glied schicken wollte, aber auch Seneca hatte keine Lust jetzt den Helvetier fertig zu machen, um dann später von dutzenden Soldaten abgestochen zu werden, weswegen er seinen Cousin mit einem Kopfnicken zu seiner Centurie zurückschickte...
    "Beeindruckend Centurio, wäre er bewaffnet gewesen wärst du jetzt ein toter Mann.", scherzte Seneca bitterernst, kam dann aber wieder zum "Geschäft" zurück..
    "Du wolltest uns gerade erklären wie die weitere Vorgehensweise ist, ich bin ganz Ohr."

  • Unsanft landete Avianus erneut auf dem Boden und wischte sich mit mäßigem Erfolg das Blut unter der Nase weg, bevor er sich wieder auf die Beine stellte.
    Auf Senecas Nicken hin schob er sich, nicht ohne noch einen zerknirschten Blick zurückzuwerfen, wieder an seinen Platz zwischen den anderen Prätorianern.
    Natürlich war er ein Idiot. Wie bescheuert musste man sein, um als Gefangener den zu beleidigen, von dessen Wohlwollen man abhängig war. Wäre es keine Kurzschlussreaktion gewesen, hatte Avianus auch nicht mal im Traum daran gedacht, ein derartiges Theater zu veranstalten. Aber auch jetzt, nach der erniedrigenden Prügelattacke und der gebrochenen Nase, die noch immer scheußlich weh tat und das wohl auch noch die nächsten Tage tun würde, hatte er nicht das Gefühl, einen gewaltigen Fehler begangen zu haben. Sollten sie sich etwa die ganze Zeit über anhören, wie erbärmlich sie doch alle waren? Namen notieren wollte der Centurio, dann sollte er das doch machen und sich den Rest sparen. Und doch war sich der Iunier nicht sicher, ob er es noch einmal genauso machen würde.
    Seine Kameraden beachtete er derweil nicht wirklich. Sollten die anderen ihn doch dumm angaffen.

  • Corvinus war einen Moment wirklich fassungslos über das was Seneca zu ihm sagte nach der Geschichte mit Avianus. Das war so wahnwitzig das er erst einmal nach Luft schnappen musste so wütend wurde er.


    "DU BIST GANZ OHR", brüllte Corvinus ihn an wobei er nicht verhinder konnte das etwas Blut seinen Mund verließ.


    "DU BLÖDES ARSCHLOCH BIST EIN GEFANGENER UND HAST ÜBER NICHTS MEHR DAS KOMMANDO", es war zuviel für Corvinus Geduldsfaden. Ein kurzer Blick zu Madarus und Regulus und zwei weiteren Legionären.
    "LEGT IHN IN KETTEN UND WENN ER SICH WEHRT LASST IHN LEBEN ABER SCHLAGT IHN SO ZU BREI DAS SELBST SEINE MUTTER IHN NICHT WIEDER ERKENNT!"


    Immer noch völlig außer sich vor Wut schrie er auch seinen eigenen Scriba in gleicher Lautstärke an
    "TRAG DEN BLÖDEN HUND IN DIE BESCHEUERTE LISTE EIN DAMIT WIE WEITERKOMMEN,"


    dann wandte er seinen Blick in Richtung der anderen Gefangen. Er wusste nicht wer als nächstes dran war oder ob es überhaupt ne Reihenfolge gab weshalb er einfach den nächsten ranwinkte und eben dies sagte:
    "DU VORTRETEN!"

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png
    "DOMINUS!! BEI DEN GÖTTERN, DOMINUS!!", schallte es Vala entgegen als er sich nach Stunden des Herumdrucksens und Prokrastinierens zu sehr später Stunde zurück zu seinem Zelt begab, "EIN UNGLÜCK, DOMINUS... nein, EINE KATASTROPHE! WELCH DRAMA!"
    Vala blickte müde drein, sein Sklave dagegen schien aufgebrachter nicht sein können. Während die paar Sklaven, die ihm sonst zur Verfügung standen sofort ansprangen um ihm die Rüstung abzunehmen oder ihm etwas zu trinken zu reichen beschäftigte Sirius sich vornehmlich damit vor Vala herumzuspringen und in der Luft zu fuchteln.
    "Sirius?" , stellte dieser nur erschöpft eine Frage während er die Arme hob um den anderen die Arbeit zu vereinfachen.
    "SIE... SIE... SIE.. also: SIE!!!!!", plusterte Sirius sich einen Moment lang auf und deutete drohend mit dem Finger den Hügel hinunter. Sein Blick war eine einzige wütende Anklage, die sich offenbar ins Nichts des Schlachtfelds richtete.
    "Sirius?" , wiederholte Vala seine Frage, im eigenen Blick ein einziges müdes Fragezeichen.
    "DA... DA... DA KAMEN MÄNNER!" , spuckte Sirius schließlich auf, und fiel zurück in die wandernde Unruhe, mit der er Vala umkreiste wie ein misstrauisches Tier, "ICH WURDE AUSGERAUBT!!"
    "Sirius?"
    "WIR WURDEN AUSGERAUBT!!"
    "Siriuuus?"
    "DU WURDEST AUSGERAUBT!!"
    "Was für Männer, Sirius?" , fragte Vala müde, obwohl er die Antwort schon wusste. Auf einmal schienen seine Beine sich nicht länger der Schwerkraft entgegenstemmen zu wollen, allerdings wies sein Zelt nicht einmal mehr eine einzige Sitzgelegenheit auf, so ließ er sich einfach auf den Boden sinken und nippte lustlos an seinem Becher. Sein Blick wich dabei dezidiert dem seines Sklaven aus... wenn dieser mal eine Sekunde lang zur Ruhe kam um seinen Dominus mit Blicken aufzuspießen.
    "GROßE MÄNNER!!" , spuckte Sirius fast auf den Boden, "GROOOOOOOßE MÄNNER!! UNGEWASCHENE WILDE, DIE HABEN GEROCHEN! Nein, das ist garkein Ausdruck... GESTUNKEN haben die! Schlimmste Barbaren!"
    "Eh, Sirius.. du weißt schon, dass.." , wollte Vala gerade beginnen.
    "Die.. die hatten lange Haare, die sie sich komisch um den Kopf gewickelt haben!" , ereiferte Sirius sich einfach weiter, "UND DIESE KLEIDER ERST! STOFF AN DEN BEINEN! UNZIVILISIERTE MONSTER!"
    "Also, Sirius, jetzt aber mal..."
    "Und die Bärte erst! Haare im ganzen Gesicht! Nasenlöcher so groß, dass sie ein ganzes Schwein einatmen könnten... Augen, hinter denen nicht das Licht der kultivierten Intelligenz brennt, SONDERN NUR DIE STUMPFE ROHHEIT DER GEWALT!" , echauffierte Sirius sich weiter, und schien dabei wenig Acht auf das zu geben was um ihn herum geschah.
    "Oh Mann, Sirius, meine Familie.."
    "ZERSTÖRERISCHE UND RAFFGIERE UNHOLDE! Alles haben sie mitgenommen... ALLES!! NICHT EINMAL DEINEN NACHTTOPF HABEN SIE DAGELASSEN!!!" , schrie Sirius fast außer sich, "Was für TIERE rauben einen Topf in den man ständig REINKACKT?? "
    "Ich.. also, meistens doch eher reinp.."
    "WEIßT DU EIGENTLICH WIEVIEL DEINE MÄNNER FÜR DICH AUS DEM LAGER DES FEINDES GEHOLT HABEN?" , jaulte Sirius, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und wankte hin und her, als würde ihm die bloße Vorstellung Peitschenhieb sein.
    "Wenn ich ehrlich bin, will ich das garnicht wi.."
    "DAS GANZE ZELT WAR VOLL MIT KOSTBARKEITEN!!! ICH WAR STEINREICH!!! S T E I N R E I C H!!!"
    "Sirius."
    "WIR WAREN REICH!!"
    "Sirius!"
    "DU WARST REICH!!"
    "Ich habe eine gute Vorstellung, aber.."
    "Da war eine Statuette aus Silber dabei... von einer Nymphe oder so.. die hatte DREI BRÜSTE!!! KANNST DU DIR DAS VORSTELLEN? DREI!!! Das ist eine mehr als normal!" , versuchte Sirius mit halbem Wahnsinn im Blick und nur zwei Händen gestisch darzustellen wie es war gleich drei Brüste mit sich herumzutragen.
    "Danke, das hätte ich jetzt auch gerade so.."
    "Und die Nippel erst! So detailliert wie keine anderen! Ich glaube, sie hat sich sofort in mich verliebt... und jetzt ist sie fort! GERAUBT! VON WILDEN TIEREN AUS DEM NORDEN!!"
    "Ich weiß." , rieb Vala sich die Schläfen und streckte sich schließlich gänzlich auf dem Boden aus, weil sein Rücken vom ganzen Tag schon schmerzte.
    "Der Macher muss ein wahrer Meister seines Fachs gewesen sein, und die vollendete Form ihrer Mu.. wie, du weißt?" , hielt Sirius in seiner Tirade inne, und blickte seinen Herrn misstrauisch an.
    "Ich weiß das, weil ich es ihnen erlaubt habe.", gab Vala schließlich zu, und wünschte sich gerade ganz, ganz, ganz weit weg.
    "WARUM SOLLTEST DU SO ETWAS TUN?" , schrie Sirius, um im nächsten Moment förmlich in sich zusammenzufallen und wie ein kleines Häufchen Elend am Boden zu kauern.. Vala war froh, an die Decke des Zelts starren zu können, so brauchte er sich nicht dem Anblick seines Sklaven stellen.
    "WIR WAREN REICH!! UND JETZT SIND WIR ES NICHT MEHR! GANZ IM GEGENTEIL!!! DIE N Y M P H E !! Und nicht nur das, da war auch eine Teller, in dem die Abbildung einer Venus war. Du glaubst nicht wie groß ihre.."
    "Ich habe damit einen Aufstand verhindert.. und mir mein Leben erkauft... zumindest vorerst.", winkte Vala ab, robbte zur Stelle rüber, wo die Plünderer zumindest ein paar Felle liegen lassen hatten, und kauerte sich zusammen um es zumindest etwas wärmer zu haben.
    "Oh.. das ist schlecht." , gab Sirius nach einer Weile des Nachdenkens zu.
    "Glaub mir: schlechter wäre es gewesen, hätte ich sie nicht damit beruhigen können.", gähnte Vala und schloss die Augen, um endlich diesen verdammten Tag abschließen zu können.
    "Aber... aber... "
    "Schlaf jetzt, Sirius."
    "Drei Brüste!"
    "SCHLAF JETZT."
    "Ich werde nie wieder solche Nippel sehen!" , brummte Sirius trotzig, bevor ein zerbrochener Tonbecher klangvoll an seinem Kopf abprallte.

  • Eigentlich hatte sich Regulus diese Aufgabe etwas lockerer vorgestellt. Sich ein bisschen um die Gefangene kümmern, die Namen aufnehmen, was war schon dabei? Aber das ganze Gelaber konnte er kaum noch ertragen und was sich diese Praetorianer einbildeten war einfach anmaßend aus einer Position des Verlierer heraus. Wenn sie meinten, hier groß herum protzen zu müssen, hätte man sie auch gleich abstechen müssen. Entsprechend ungehalten war Regulus auch über diese vorpreschenden Miles, der ihn doch tatsächlich zur Seite schubste und den Centurio erreichte, nur um ihm ein paar ungehobelte Worte ins Gesicht zu knallen. Irgendwas von wegen Iunier und Ehre. Richtig, dafür lohnte es sich zu sterben. Regulus war in diesem Moment etwas perplex, weil er seinen Centurio ja eigentlich vor so etwas schützen müsste, doch dieser gab gleich selbst postwendend die Antwort, indem er ihn ordentlich vermöbelte. Eigentlich hatte der Artorier diesen Praeti schon tot gesehen, wenn man den Helvetier auf dem Schlachtfeld in seinem Blutrausch sah, hätte man durchaus annehmen können, dass er hier keine Gnade zeigte, unabhängig davon, ob es dafür vielleicht später Ärger gegeben hätte. Doch dem Miles wurde nur ein kleines Andenken im Gesicht dagelassen.


    Inzwischen hatte Corvinus auch endgültig die Geduld verloren und Befahl den gefangenen Centurio besser gleich in Ketten zu legen. Ein kurzer Blick zu Madarus und dann griff er sich den Mann, er packte ihn natürlich extra grob an, hier kannte er wirklich kaum noch Zurückhaltung, wie sie ihm sonst eigentlich zu Eigen war. "Mach ruhig einen Aufstand, ich hab nichts dagegen dir dein hässliches Gesicht etwas zu richten.", flüsterte er dem Gefangenen dann sogar zu. Soll er doch in seinen Ketten schmoren und sich am besten so viel es ging dagegen wehren. Madarus und Regulus hätten ihm sicherlich gern noch den ein oder anderen "Besinnungs-Schlag" versetzt...

  • Oha! Hatte der Iunier etwa den gestandenen Centurio aus dem Konzept gebracht? Nachdem sie sich doch so schön und stilvoll wie echte Offiziere unterhalten hatten, rastete der Helvetier plötzlich völlig aus, aber sei's drum, Seneca würde sich lieber in Ketten legen lassen, als hier vor dem Centurio herumzukriechen, also machte er auch keine Anstände sich zu wehren, es half ja nichts, und wenn sie ihn hätten töten wollen, dann hätten sie das auch schon längst erledigt..
    Erst als einer dieser übermotivierten Legionäre Seneca kleine Neckigkeiten zuflüsterte, packte Seneca wieder die "Was soll's?" Mentalität, er blickte zwar immer noch stur geradeaus, flüsterte jedoch harsch zurück, "Das würde ich gerne sehen, vielleicht lässt sich dieses treffen ja Mal in einem ehrhafteren Rahmen wiederholen und ich kann dich in Stücke reißen du kleines Mädchen.", wehren tat Seneca sich nicht als die Ketten angelegt wurden, aber er wusste, irgendwann würde der Tag kommen an dem er sich revanchieren würde, und bei Mars, das würde eine böse Überraschung werden.

  • Avianus beobachtete mit gemischten Gefühlen, wie sich die beiden Milites um seinen Verwandten kümmerten. Jetzt, da er wieder die Kontrolle über sich selbst hatte, widerstand er dem Drang darauf zu reagieren. Weitere Dummheiten konnte er sich nicht mehr leisten, wenn er diesen Tag halbwegs heil überstehen wollte.
    Der Geschmack von Blut breitete sich auf seiner Zunge aus, als es ihm von der Nase in den Mund rann. Angewidert spuckte er auf dem Boden und nahm dann doch noch dankbar ein Stück Stoff von seinem Nebenmann an.
    Und bevor einer seiner Kameraden dem Befehl des Centurios folgte trat Avianus vor. Er wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen, bevor hier noch mehr dumme Sprüche fielen, die ihn auf die Palme bringen konnten. Schließlich war er gerade daran erinnert worden, wie kontraproduktiv es doch war, sich zur Wehr zu setzen, und sei es nur verbal. Es ging ihm also mehr darum, sich selbst einen Gefallen zu tun, weil er sich nur zu gut kannte. Vielleicht konnte er ja von hier verschwinden, wenn sein Name auf der ach so wichtigen Liste stand, oder sich zumindest irgendwo nach hinten stellen, wo er das Gebrüll des Centurios besser ignorieren konnte.

  • Mit Regulus auf den renitenten Prätorianercenturio gehetzt, griff Sönke sich ein paar der mitgebrachten Ketten und packte sich zusammen mit dem Artorier den Iunier. Als ersterer letzterem dann auch noch einen Spruch reindrückte, und letzterer dann antwortete, hätte Sönke sich am liebsten auf die Stirn geklatscht vor lauter Irrsinn, den er hier erleben durfte.
    "Ist ja gut jetzt.." , ächzte er, weil er nicht glaubte noch mehr von dem Gequatsche aushalten zu können ohne jemanden für seine Dummheit mit dem Tod zu bestrafen, "..du bist ja das hübscheste Mädchen im Dorf und hast einen Schwanz von hier bis nach Vicetia. Zufrieden? Danke, Maul halten."
    Nach getaner Arbeit ließen sie den Centurio einfach dort in Ketten stehen wo er war, und stapften zurück zu ihren Kameraden: "Wenn die alle so drauf sind, wundert es mich kein Stück, dass sie die Schlacht verloren haben." , murrte Sönke, griff sich seine Trinkflasche mit Posca und reichte sie dem Artorier. Er hatte schon jetzt eine Ahnung wie sehr ihn derlei verbale Schwanzvergleiche später langweilen würden..

  • Hadamar hielt dem Blick Alriks für ein paar Momente lang stand, ohne sich zu regen, bevor er dann schließlich doch nickte. Einfach nicht weiter darüber nachdenken. Eine Diskussion mit seinem Vetter brachte wenig und war zumindest hier sowieso völlig fehl am Platz... wenn nicht generell. Mal ganz abgesehen davon, dass Hadamar ja nicht mal selbst so genau wusste, wie es eigentlich in ihm aussah oder warum. Er wusste nur, dass er gerade nicht so wirklich in der Lage war, sich tatsächlich zu freuen, über den Sieg, über seine eigene Leistung, oder auch nur darüber überlebt zu haben... und warum das so war, wollte er eigentlich gar nicht so genau ergründen. Nicht darüber nachdenken. Hatte sich bisher bewährt, würde sich auch weiter bewähren. „Ah. Das nächste Mal kann kommen. Wenn Teiwaz auf unserer Seite ist, wird’s wieder reichen.“ Egal wie er sich danach fühlte. Vielleicht, nein, sicher wurde es leichter, auch wenn es nur kleinere Scharmützel waren, man musste sich ja nur die ganzen Veteranen angucken, die völlig unberührt schienen. Er deutete ein betont lässiges Achselzucken an und verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen, das er zwar nicht wirklich empfand, aber für angebracht hielt, wo er gerade versuchte das Gespräch wieder in seichtere Gewässer zu steuern. „Mein Dienst geht noch nen ganzes Stück, da kommt sicher wieder was.“


    Alriks Kommentar zu Sönke resultierte darin, dass Hadamar erneut leicht zusammenzuckte. Dann wohl tot. Alrik sprach das mit einer Selbstverständlichkeit aus, als ob das schon Tatsache wäre, und Hadamar war ganz und gar nicht bereit, sich das einzugestehen. Er räusperte sich. „Ich erkundig mich heut noch, was mit ihm ist, und geb dir Bescheid.“ Das wenigste, was er tun konnte, war für Gewissheit zu sorgen. Auch wenn er selbst gar keine haben wollte... aber wenn Alrik eine Botschaft nach Hause zur Familie schickte, dann hatten die das Recht darauf sicher zu erfahren, was passiert war, schon allein deswegen, weil jede Nachricht so lange brauchte und jede weitere auf sich warten ließ. Vielleicht fand er auch schon irgendwas, was Sönke gehört hatte, was sie mitschicken konnten für dessen Familie, irgendwas kleines, bevor er dann den restlichen Kram nach Hause brachte. Er war es Sönke schuldig, dass er sich um diese Dinge kümmerte und sich nicht davor drückte.

  • Am nächsten Tag sah die Arbeitsaufteilung in Priscus' Centurie ähnlich aus wie am Vortag: Die einen versuchten, das Schicksal der noch vermissten aufzuklären und sich um die Verletzten zu kümmern, während die anderen weiter aufräumen gingen. Nur dass sie diesmal nicht das Schlachtfeld aufräumten, sondern das gegnerische Lager. Wobei Priscus und die Leute, die er mitgenommen hatten, es mit dem Aufräumen da durchaus mindestens genauso genau nahmen. Eine Weile streiften sie durch das verlassene Lager, das von weiteren Kameraden der siegereichen Legionen bevölkert war und suchten sich eine halbwegs ruhige Ecke. Alles, was irgendwie brauchbar erschien, wurde eingesammelt. Natürlich lagen die wenigsten Wertgegenstände offen herum, denn ersten ließen die wenigsten Soldaten sie einfach so liegen und zweitens waren sicher auch hier schon ein paar Plünderer gewesen, die den offensichtlichen Kram mitgenommen hatten. Aber davon ließen sich die Soldaten nicht stören, sondern schauten aufmerksam auf den Boden. Nicht umsonst hatten sie sich eine Ecke am Rande des Lagers gesucht, wo der Wall ganz in der Nähe war. Und die ersten verräterischen Spuren ließen dort nicht lange auf sich warten. Ein Spaten war auch schnell zur Hand und schon buddelten sie die ersten vergrabenen Geldbeutel und Glücksbringer aus. Dazu noch ein paar sonstige nützliche Gegenstände aus den Marschgepäcken der Gegner, die man gewinnbringend veräußern konnte oder die den einen oder anderen Punkt auf der "Einkaufsliste" erfüllten, die sie morgens in ihrem eigenen Lager zusammengestellt hatten. Schließlich hatte der eine oder andere Soldat immer Bedarf, seine Ausrüstung aufzustocken und nicht immer das nötige Kleingeld für einen neuen Eimer, eine Pfanne oder eine neue Tunika.

  • Vom Wortwechsel zwischen dem Gefangenen und seinen Legionären bekam Corvinus nichts mit. Irgendwie rauschte es noch in seinen Ohren. Erst als Madarus anfing etwas zu dem Gefangenen zu sagen drehte er sich nochmal um:
    "IST DA JETZT BALD MAL RUHE!" Er zeigte wahlos auf einen seiner Legionäre das er Seneca noch ein paar Meter wegbringen sollte


    "WENN ER NOCH WAS SAGT SCHIEB IHM WAS IN DEN HALS. ICH WILL VON DEM ERSTMAL NICHTS MEHR HÖREN UND SORG DAFÜR DAS ER STEHT GESICHT AUFS SCHLACHTFELD!"


    Der eben ins Glied zurückgekehrte andere Iunier war der erste der seiner Aufforderung nachkam vorzutreten. Corvinus ärgerte sich das er seinen Vitis nicht mitgenommen hatte. Er nahm als Ersatz einen abgebrochenen Scorpiopfeil dessen hinteres Ende hier rumlag. Seine Geduld war für´s Erste auf dem absoluten Tiefpunkt.
    "Name, Einheit, Dienstgrad", blaffte er Avianus an und seine Augen und Körpersprache bedeuteten deutlich das alles was nicht mit der Beantwortung dieser drei Fragen körperliche Konsequenzen haben würde.

  • Und erneut musste der Centurio seine kräftige Stimme unter Beweis stellen. Tut dir nicht langsam der Hals weh, Mann?, fragte sich Avianus nur genervt in Gedanken. Ihn schmerzte sein Schädel auch so schon genug. Aber er war hier wohl nicht der Einzige, der sich nicht so recht im Griff hatte. Der einzige Unterschied bestand darin, dass der Helvetier in einer Position war, in der er sich das leisten konnte.
    Avianus räusperte sich kurz und starrte erst mal stirnrunzelnd auf das Stück Holz, das der Centurio gerade aufgesammelt hatte, wohl um hier im Fall der Fälle wieder für Ordnung zu sorgen, falls irgendjemand doch noch Probleme machte. Als ob noch nicht genug Prügel verteilt worden wären.
    "Miles Aulus Iunius Avianus, Cohortes Praetoriae, Cohors II, Centuria IV", leierte er mit Blick auf den Stock herunter und erwartete, dass sich für ihn die Sache soeben erledigt hatte. Alles wie erwünscht, kein sinnloses oder provokantes Gelaber. Nach einem Medicus konnte er wohl trotzdem nicht verlangen.

  • "Na geht doch!" das veränderte Verhalten des Milites zeigte Corvinus wieder einmal das beim einfachen Soldaten eine ordentliche Tracht Prügel immer half. Hatte schon seinen Grund das zur Ausstattung eines Centurios ein Vitis gehörte und man davon etliche haben konnte ohne sie wie die andere Ausrüstung bezahlen zu müssen. Er schwor sich egal wo er hingehen sollte nie wieder ohne Vitis. Zu dem Vitis sagte er, sein Scriba sollte inzwischen ja genug Zeit gehabt haben das gesagt aufzunehmen:
    "Gut darüber und der Nächste!"


    Corvinus hatte auf eine kleine Senke gedeutet die bis auf den verfärbten Boden wo der ein oder andere Tote in seinem Blut gelegen hatte schon freigeräumt war von allen Hinterlassenschafften der Schlacht. Auf den "Hügeln" drumrum standen Legionäre. Dort sammelte er die Prätorianer und anderen Gefangenen in den nächsten Stunden in denen ihre Daten aufgenommen wurden.


    Seneca ließ er die ganze Zeit ca. 20m von ihm und ca. 40m von der Senke entfernt mit dem Gesicht zum Schlachtfeld stehen.



    Nach ein paar Stunden hatten sie alle durch die Corvinus vorerst zugewiesen worden waren.
    Er nahm die Tabulas auf und marschierte zur Legionsführung davon um weitere Befehle zu erhalten. Bis er zurückkehrte bekamen die Gefangenen in der Senke Mühlen und Mehl und das restliche was nötig war um sich was zu Essen zu machen.

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