[ANTE PALATIUM] Die Belagerung des kaiserlichen Palasts..

  • Gracchus betrat ungemein beeindruckt den Arbeitsbereich des Praefecten, seines hochgeschätzen Großonkels Marcus Iulius Licinus. So stand Gracchus eingeschüchtert und fasziniert vor dem Helden der Familie.


    "SALVE, Mein Name ist Titus Iulius Gracchus. Ich weiss nicht ob ihr euch noch an mich erinnern könnt ihr hattet früher öfters unser kleines Gut vor den Toren Roms besucht und euch bei uns immer wohl gefühlt. Und ich durfte mit euch ab und zu ausreiten. Ihr hattet mir gezeigt wie ich mein Holzschwert führen müsste."


    "Ich denke aber ich übergebe euch lieber das Schreiben meines Vaters in dem alles wichtige drinnen stehen sollte."


    Mein ehrenwerter Marcus Iulius Licinus, lieber Onkel,


    mit diesem Schreiben sende ich dir meinen Sohn Titus Iulius Gracchus um ihn unter deine gütigen und schützenden Hände zu übergeben. Leider ist es mir nicht mehr vergönnt meinen Jungen groß werden zu sehen und so schreibe ich dir in den letzten Atemzügen diesen Brief.


    Gerne denke ich an unsere gemeinsame Zeiten als du immer zu uns auf Urlaub gekommen bist und dich an unserem Rotwein gütlich getan hast. Der Junge hat sicherlich einen Krug deines geliebten Weines bei sich.


    Wie du dich sicherlich erinnerst lag mein Interesse immer an den philospischen Traditionen und so hatte ich meinen Sohn auch ausgebildet. Er beherrscht das Latein und das Griechische und kann in beiden Sprachen auch wohlgesetzte Reden halten. Auch im politischen Leben hat er eine gute Ausbildung genossen.


    Doch zu meinem Leidwesen schlummert in ihm der Iulische Geist und so sehe ich eigentlich nur eine Person in der Gens, die ihn führen und leiten kann, nämlich dich. Gracchus hat eine der Gens Iulia entsprechenden militärischen Vorausbildung erhalten. Der Junge hat eine außergewöhnliche Zähigkkeit die selbst seine Ausbilder überrascht hat. Im Ringen zeigte er sich mit einer Begeisterung, besonders aber beim Umgang mit dem Pilum und dem Gladius zeigt Gracchus sich von einer außergewöhnlichen Befähigung. Es scheint dann, dass Cäsars Geist auf ihm ruht.


    Gracchus ist zwar nicht der große Athlet aber er hat dein drahtiges Wesen geerbt und wirkt in seiner Konzentration manchmal wirklich wie du. Und vor allem gibt es für ihn das Wort kann nicht nicht für ihn. Seine Lieblingswisschaft ist die theoretische Militärwissenschaft er zeigt sich dabei von einer besonderen Wissbegierde und Lerneifer.


    Ich bitte dich im Geiste unserer Gens und der großen Helden der Vergangenheit ihn zu einem guten Soldaten zu erziehen und ihm die Möglichkeit zu geben dir und der Gens Ehre und Freude zu machen. Der Junge ist ehrlich, treu und verehrt dich über alles.


    Dein Neffe Gnaeus Iulius Cincinnatus

  • Licinus hatte den Namen des jungen Mannes vor ihm schon einmal gehört, konnte ihn auch als den Sohn seines Neffens einordnen, aber erinnern konnte er sich nicht wirklich gut an ihn. Schon gar nicht daran, ihn im Umgang mit einem Schwert unterrichtet zu haben,


    Aber wenn der Brief alles erklären sollte
    "Ich gehe davon aus, dass dein Vater dies schon vor seinem Tod vor ein paar Jahren geschrieben hat und ihr euch geeinigt habt, dass du mich damit aufsuchen sollst, sobald du alt genug bist, fragte Licinus als er den Brief in die Hand bekam."


    Dann begann er dne Brief zu lesen und tatsächlich hatte er bald das Gefühl einen Wein zu benötigen. Cincinnatus bemühte sich wieder einmal einer ziemlich verschwurbelten Ausdrucksweise, die eher zu ihm, dem angehenden Politiker passte, als zu Licinus.Innerlich schüttelte er den Kopf über so viele unnötige Worte. Immer zu Besuch. Bei den Göttern, dass war nun schon ewig her, kurz vor seiner eigenen Militärzeit, da schien ihm das doch etwas übertrieben. Ansonsten ganz das Loblied seines Sohnes, aber was sollte man von einem Vater schon anderes erwarten.


    "Das heißt kurz zusammengefasst, du möchtest zur legio und ich soll dich dort auf dich achtgeben." Licinus machte eine Pause, die vielleicht etwas theatralisch wirkte, was aber nicht beabsichtigt war. Er brauchte nur einen Moment, um seine Gedanken zu sortieren.
    "Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin bereit mich deiner anzunehmen und dich im Rahmen meiner Möglichkeiten zu unterstützen, aber nur, wenn du mir zeigst, dass du es wert bist. Das heißt du wirst weder um die Grundausbildung herumkommen, noch werde ich dich ungebührlich bevorzugen. Noch einfacher gesagt, am Anfang wirst du es schwerer haben, aber es wird sich auszahlen. Ist das in Ordnung für dich?"
    Licinus Tonfall bei der letzten Frage machte klar, dass seine Bedingungen nicht verhandelbar waren.



    Sim-Off:

    PS: Romer ihrzten nicht, sie kannten als Anrede nur das du. Die Abstufungen der Höflichkeit waren dennoch vielschichtig. Von höflich nach informell wäre das Rang, nomen gentile, cognomen, praenomen. Wobei bei Uneindeutigkeit der nächstuntere Punkt ergänzt wurde.

  • Gracchus wusste nicht wie ihm geschah. Der große Marcus Iulius Licinus, sein großes Vorbild, würde sich seiner annehmen. Der junge Iulier meinte seine Knie nicht mehr spüren zu können so überwältig war er von der Ehre die sich für ihn auftat. Danke dir Vater für deine letzten Gedanken und dieses Schreiben.


    "Mein sehnlichster Wunsch geht in Erfüllung in dem ich mich der glorreichen Legio I anschließen darf. Die Bedingungen sind absolut in Ordnung. Ich will beweisen das ich der Legion und deines Vertrauens würdig bin. Ich werde so hart wie es mir möglich ist an mir arbeiten und versuchen die besten Leistungen aus mir herauszuholen. Ich werde dir immer treu sein auch der Legion I und den Kameraden und stehe mit meinem Leben dafür ein. Du und die Gens sollen immer stolz auf mich sein."


    Diesen Schwur hatte Gracchus mitglühenden Augen, ernster und aufrichtiger Stimme von sich gegeben. Er wollte für sein großes Vorbild wenn es denn sein musste sogar in den Tod gehen. Sein Ziel war es Licinus stolz zu machen auf ihn und er wollte der Legion wie auch den zukünftigen Kameraden keine Schande bereiten.

  • Diesmal konnte Licinus ein Schmunzeln nicht mehr unterdrücken. Die Begeisterung , mit der die jungen Leute immer vom Dienst bei der legio sprachen amüsierte ihn regelmäßig wieder. Aber er ließ ihnen gemeinhin ihre Illusionen, die würde der Alltagsdienst ihnen schon früh genug rauben.
    "Ich denke, das werden wir, wenn du dich nur anstrengst."


    "Als erstes werde ich dafür sorgen, dass du in eine gute Ausbildungsgruppe kommst. Bei meinem ehemaligen optio." Den er sicher anweisen würde, seinen Großneffen besonders gründlich ranzunehmen.
    "Beginnen wird deine Ausbildung aber erst, wenn wir zurück in Mantua sind. Ausrüsten können wir dich vielleicht schon hier. Ich muss das erst abklären, aber vielleicht kann ich dich bis dahin schon mal bei meinem Stab unterbringen. Aber da sind zuvor noch einige Strippen zu ziehen, mal sehen." Er war gespannt, was Apollonius, der Chef seiner Schreibabteilung dazu sagen würde. Vermutlich war er aber sogar erfreut darüber, schließlich hatte die Schlacht auch die Reihen der an den Kommandostab abgestellten Soldaten ausgedünnt.

  • "Ich würde mich freuen wenn ich etwas für die Legion tun könnte und sei es auch nur eine Kleinigkeit."
    Gracchus freute sich dermaßen über die Äußerungen seines Großonkels und war wild entschlossen seinem Großonkel und vor allem den anderen Soldaten zu zeigen, dass man sich auf ihn verlassen konnte. Es gab sicherlich viel zu tun im Stab an untergeordneten Aufgaben, die ja auch jemand erledigen musste.

  • "Geh schon durch!" hörte Fontinalis plötzlich eien Stimme an seiner Seite. Es war Licinus Sekretär: "Ist keiner bei ihm drinne. Und er hat gesagt, ich soll dich sofrt reinschicken, wenn du da bist."
    Warum er nicht auf seinem Platz gesessen hatte, sondern dort in der Ecke stand, würde wohl noch länger ein Mysterium bleiben.

  • Stimme und erscheinung kannte Fontinalis, er nickte ihm zu und maschierte weiter.
    Salve Preafectus Castrorum, Centurio Fontinalis, melde mich von der Gefangennahme des Tribun Proximus zurück.
    Begleitet wurde der Spruch durch ein Strammen Salut.

  • "Dann würde ich vorschlagen, dass du morgen wieder kommst. Bis dahin habe ich eine Aufgabe für dich gefunden.
    Anderes Thema: Warst du, bevor du hierher gekommen bist, schon in der Casa Iulia auf dem Esquilin?"

    Licinus hatte bisher noch nichts gehört, wie es dort aussah. Für jenen Teil der Stadt war eine andere legio zuständig. Eine Tatsache, die ihn durchaus wurmte, solange er keine Informationen aus erster Hand bekam. Hier bot sich nun jedoch die Chance dafür.

  • "Salve centurio!" erwiderte Licinus den Gruß mit klarer Stimme.
    "Sehr gut! Er ist wohlauf und so untergebracht, wie ich es befohlen habe, nehme ich an?" Es war keine wirkliche Frage, Licinus nahm nicht an, dass seine Befehle vorsätzlich missachtet wurde. Allerdings bestand natürlich, dass jemand seine Befehle überstimmt hatte.
    "Irgendwelche besonderen Vorkommnisse dabei?"


  • Decius seufzte innerlich. Es wäre auch zu schön gewesen wenn die Angelegenheit simpel ablaufen würde.


    "Der Praefectus Praetorio residiert gegenwärtig im Carcer der Castra Praetoria und harrt seiner Verurteilung..."


    Dabei deutete Decius vage in RIchtung der Castra, jedenfalls in die Richtung, wo er sie wähnte.


    "Noch einmal: Öffnet die Pforte, und verhindert so unnötiges Blutvergießen!"

  • Fontinalis stellte sich etwas bequemer hin, aber nicht zu bequem.
    Proximus hat die beste Zelle bekommen die es gab. Sauber und trocken. Er wurde soweit es möglich war auch nicht angefasst.
    Der Centurio holte kurz Luft.
    Nun, wie es scheint hat der Thronräuber nicht mehr wirklich die gewalt über seine Truppen. Seine engste Leibwache hat versucht für Unruhe zu Sorgen. Wir haben uns Proximus geschnappt und sind wieder raus. Vielleicht hat er sie aber auch absichtlich geschickt. Sonst gab es keinen großen Wiederstand.Hoffentlich hatte er nichts vergessen.

  • "Leider nein, aber wenn du willst gehe hin und schau mich einmal um." Dann mache ich eben einen wichtigen Botengang für dich und komme so aus dem Lager um mich umzusehen."


    Gracchus wartete gespannt was Licinus entscheiden würde.

  • Zurück von seinem kleinen Ausflug zur Castra Praetoria gesellte sich Avianus wieder zu den anderen Schwarzröcken. Er hatte auf dem Rückweg sogar zeitweise mit der Idee gespielt, einen Umweg an der Casa Iunia vorbei zu machen, um sich zu vergewissern, dass dort alles in Ordnung war. Wahrscheinlich hätte er es auch getan, hätte er nicht dieses Contubernium der Legio II am Hintern kleben gehabt. Die hatten zwar vermutlich keine Ahnung, wie der Weg von der Castra zum Palast aussah, aber zu wissen, dass ein Besuch ihrerseits bei den Iunii nicht auf dem Plan ihres Centurios gestanden hatte, traute er den germanischen Legionären zu. Und besagter Centurio fand auch so schon genügend Gründe, ihn in den Boden zu stampfen.
    Deshalb hatte er beschlossen, das Contubernium auf geradem Weg zum Palast zurückzuleiten und sie dort zu "entlassen".
    "Wie sieht's aus?", fragte er in die Runde.
    "Unser Princeps Praetorio will offensichtlich die Wachen im Palast zur Kapitulation bewegen", bekam er als Antwort von einem Kameraden.
    In Avianus' Zügen wanderte eine Augenbraue ein Stück weit nach oben. Die glaubten doch nicht tatsächlich noch daran, hier irgendetwas gewinnen zu können... Und doch wurde dem Iunier mulmig, wenn er an die Waffen dachte, die er hier zur Auswahl hatte. Ein Gladius war jedenfalls nicht dabei. Obwohl sie - oder besser die Rebellen - gewaltig in der Überzahl waren, würde es ungemütlich werden.

  • "Das Rauskommen dürfte für dich vorerst ja nicht das Problem sein. Noch bist du ja kein Soldat. Du brauchst eher einen Passierschein, um wieder hereinzukommen. Das erledigen wir am besten direkt."
    Sprach's und griff zu einer tabula, die mit wenigen Worten und einem Sigel zum Passierschein wurde:

    Passierschein


    Hiermit erhält Titus Iulius Gracchus die Erlaubnis die Feldlager der legio prima traiana zu betreten. Er steht in Diensten des preafecuts castrorum.


    Diese Erlaubnis gilt für die Dauer des Feldzuges gegen den Thronräuber Vescularius Salinator.


    gez. Marcus Lulius Licinus

    http://img380.imageshack.us/img380/6898/legiqx9.png


    praefectus castrorum


    Er reichte die Erlaubnis zu seinem jungen Verwandten hinüber.


    "Ja, es wäre nett, wenn du dort vorbeigehen könntest. Ich werde selbst vorbeischauen, wenn diese Belagerung beendet ist. Vorher werde ich nur hier kaum wegkommen."

  • "Ja, das habe ich noch mitbekommen, als wir in die Stadt rein sind."
    Es war gewissermaßen logisch, dass die Skythen des Vescularius gegen die Stadtübergabe vorgegangen waren.


    "Ich danke dir, du hast deine Sache gut gemacht! Wegtreten und bereithalten. Ein letzter Kraftakt noch, dann ist diese Sache ausgestanden." Licinus Kinn ruckte in Richtung Palatin.
    "Also! Wegtreten!"


    Licinus begleitete den centurio hinaus und blieb im Zelteingang stehen, nachdem er gegangen war. Er richtete den Blick auf die wuchtige Silhouette des Palastes. Proximus im carcer, Serapio in dem den er selbst vor einigen Wochen noch kommandiert hatte. Ein säuerliches Lächeln huschte über sein Gesicht, als er an diese Ironie dachte. Er musste ihn besuchen, sie besuchen, beide. Das wusste er, aber bei keinem von ihnen hatte er irgendeine Ahnung, was er sagen sollte. Bei Serapio, den der Vescularier so geblendet hatte, noch viel weniger als bei seinem Verwandten. Ihr Götter, es war frustrierend. Dieses Machtstreben einzelner, dass so viele gute Männer ins Verderben stürzte. Er hatte immer gewusst, dass Bürgerkriege die schrecklichsten waren, aber nun, da er es am eigenen Leib erfuhr. Nachdem er einige Minuten so da gestanden hatte, spuckte er aus und zog sich wieder zurück.
    Ihr Götter, hoffentlich kamen sie bald zu einem Ende.

  • "Ich mache mich sofort auf den Weg." Gracchus nahm seinen Passierschein an sich und verließ das Zelt. Er flitze Richtung Ausgang um so schnell es ging den Auftrag seines Großonkels zu erledigen. Schnell war der junge Iulier beim Ausgang des Lagers und rief dem Posten zu, dass er im Auftrag des Praefectus Castrorum unterwegs war. Gracchus versuchte eine ruhigere Laufweise an den Tag zu legen, nicht das ihn irgendein Legionär noch aufhalten würde. Was würde in erwarten wenn er sein Ziel erreicht hatte.


  • Für die Männer auf der anderen Seite des Tores war die Situation alles andere als leicht. Einerseits waren sie nicht doof und sahen, hörten und wussten, was draußen vor sich ging und wie ihre Lage war. Andererseits waren sie Soldaten die einen Eid geschworen hatten und nicht einfach so zu Verrätern werden wollten, ohne davon etwas zu haben.


    Es dauerte noch eine Weile, bis schließlich Geräusche am Tor zu hören waren und es sich wenig später öffnete. Wortlos standen die Soldaten dahinter im Hof und warteten ab, was nun passieren würde.

  • Licinus musste über das Ungestüm der Jugend grinsen, als Gracchus ohne große Verabschiedung aus dem Zelt rauschte. Der Junge würde wohl noch lernen müssen zu warten, aber das lernten sie in der legio mit als erstes, dachte er. Jetzt musste er aber erstmal seien Ankündigung wahr machen."Apollonius!", ging ein Ruf in den Vorraum und der beneficarius kam herein.
    "Den centurio Hadrianus Fontinalis hierher, wenn er nicht auf Wache ist. Wenn doch sofort bei Wachwechsel. Und komm auch grad mal rein!"
    Licinus hörte draußen ein Wuseln und gedämpfte Stimmen, dann trat sein Assistent durch den Vorhang
    "Was liegt an, praefectus?"
    "Du brauchst doch mehr Personal, nicht?"
    "Ob ich mehr Personal brauche? Natürlich, ich wüsste gar nicht, wo ich mehr Leute zuerst einteilen sollte. Allein heute kamen wieder drei Dutzend Gesund- oder Totmeldungen, eine Hand voll Requirierungsscheine und alles weitere rein. Und ich habe gerade mal eien halbe Abteilung für das, was normalerweise zwei Abteilungen machen. Nicht nur die Kampftruppe ist akut unterbesetzt... praefectus." Unterbrach Apollonius sein Lamenti schon wenig später.
    Es war auch unnötig, Licinus war über die Unterbesetzung seines scriptoriums bestens im Bilde, arbeite teilweise selbst die Aufgaben einzelner Schreiber ab.
    "Das schlimmste weißt du noch gar nicht. Heute kamen Personallisten aus dem Norden. Die schlagen vor, das Feldlager in Vicetia abzubrechen und nach Mantua zurückzukehren. Dann dürfen wir auch die Bestandslisten des Materials, das dageblieben aktualisieren."
    Eine Nachricht, die den Schreiber einen theatralischen RUf an die Götter ausstoßen ließ, bevor Licinus fortfuhr.
    "Die gute Nachricht ist, dass mein junger Verwandter da eben der legio beitreten möchte. Ich behalte ihn schon jetzt hier und seine Ausbildung beginnt, wird er dir als weitere Schreibkraft zugeteilt. Einverstanden?"
    Letzteres war eine doppelt rhetorische Frage, erstens schlug man generell einem Vorgesetzten ncihts ab, zweiten würde Apollonius sicherlich keinen zusätzlichen Schreiber ablehnen. Entsprechend nickte er nur und sagte "einverstanden"
    "Gut, ich schicke ihn dann direkt zu dir. Und wenn du mir jetzt den Hadrianer reinschicken könntest, wenn er schon da ist?! Abi!"

  • Nachdem der Artorier die Nachricht an Duccius Ferox überbracht hatte, wurde sofort alles in die Wege geleitet. Der Praetorianer tat seinen Dienst und würde nun Verhandlungen aufnehmen. Immerhin, da Regulus der Nachrichtenübermittler war, wusste er nun genau, welche Alternativen Szenarien denkbar waren. Zumindest würde den Anhängern des im Grunde bereits geschlagenen Vesculariers noch die Chance gegeben, ihr Leben zu wahren, indem sie die richtige Entscheidung trafen und kapitulierten. Sie hatten es nun in der Hand, wie dieser Krieg zu seinem krönenden Abschluss kommen würde. Friedlich oder mit einem letzten Gemetzel. Das eine oder das andere könnte symbolisch für die Zukunft nach diesem Duell zwischen dem Cornelier und dem Vescularier stehen.


    Rein militärisch war es sinnlos diesen Palast noch zu verteidigen, so dachte es sich zumindest der Artorier. Sicherlich könne man auf engen Gassen und Gängen noch lange aushalten, doch die zahlenmäßige Überlegenheit sollte letztlich ihr übriges tun. Des Weiteren standen hier keine Dummköpfe, sondern felderprobte Soldaten bereit zum Einmarsch. An eine Neuauflage der Schlacht bei den Thermopylen war also nicht zu erwarten. Vielleicht wäre es dennoch ganz sinnvoll, wenn Regulus nicht gerade in der ersten Reihe stehen würde, wenn es an die Erstürmung ging, aber die Ehre als erste dort drin zu sein, würden sich die Veteranen sicher auch nicht gern nehmen lassen.


    Bald jedoch schienen die Verhandlungen zu einem Ergebnis gekommen zu sein, denn nun öffnete sich das Tor. Welches es jedoch sein sollte, das stand noch offen. Mit Spannung erwartete der Artorier was die kommenden Minuten und Sekunden für ihn und alle anderen bereithalten würden.

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