Lex Municipalis: Gesandschaftsvorbereitungen und Ergänzungsvorschläge

  • In seiner Funktion als Pontifex begann Crispus bereits zu überlegen, was bei Herrschaftsantritt eines neuen Kaisers so nötig war - es musste ein Opfer an die Trias geben, vielleicht war sogar ein größeres Fest angesagt (trotz der angespannten Versorgungssituation). Außerdem würden die Legionen angemessen begrüßt werden müssen...


    Aber hier war wohl nicht der Ort, um diese Dinge zu bedenken. Also wartete er, bis die Hochrufe verklungen waren, und fragte dann nochmals:


    "Ich beantrage, diesen Punkt gleich auf die Tagesordnung zu setzen. Aber machen wir das hier noch kurz fertig: Bernstein, Keramik, Pelze - in welchem Wert wollen wir das machen? Und zwacken wir das vom Kronengold einfach ab?"

  • Zitat

    Crispus: "Aber machen wir das hier noch kurz fertig: Bernstein, Keramik, Pelze - in welchem Wert wollen wir das machen?"


    Ich wandte mich um zu Petronius Crispus: "Das mit der Keramik haben wir gleich vom Tisch: Ich werde in meiner Töpferei eine Serie Terra sigillata auflegen, mit Motiven, die den Segen der Götter für den Kaiser darstellen werden. Die stelle ich als Geschenk an den Kaiser zur Verfügung".

  • "Das ist sehr nobel von dir, Domitius!"


    kommentierte Crispus und fragte sich, ob andere Töpfer auf den Wagen aufspringen würden und ebenfalls Geschenke spenden wollten. Man würde es sehen - je mehr gespendet wurde, desto besser würde es sein.


    "Bernstein und Pelze müssten wir aber auf jeden Fall kaufen, denke ich."


    Er sah in die Runde - natürlich hatte mancher hier Handelsbeziehungen über den Limes, aber die Kosten dafür waren wahrscheinlich höher als die für Ton, aus dem man Terra Sigillata machte.


    "Ich schlage vor, dass wir so 10 Pelze und eine Kiste Bernstein kaufen. Das ziehen wir vom Gold ab - in welcher Form das Geschenk überreicht wird, ist ja egal. Und Damit bleibt das ganze trotzdem einigermaßen transportabel."


    Wagenladungen von Pelzen erschienen dem Petronier zumindest etwas sperrig...

  • Eine Weile blickte Crispus erwartungsvoll in die Runde, aber niemand meldete sich zu Wort. Scheinbar hatten sie von dieser Diskussion schon wieder genug - aber der alte Petronier wollte langsam fertig werden. Also fragte er nochmals:


    "Oder ist das zu viel oder zu wenig?"

  • Ja, ich dachte auch, dass wir langsam zum Schluss kommen sollten. Ich beugte mich rüber zu Duccius Marsus und fragte leise: "Ham wir nicht noch einen Haufen Bernstein in den Kellern von Freya Mercurioque? Ich meine den aus dem Geschäft mit den Hermunduren damals."


    Zu Crispus: "Ja, Petronius Crispus, ich meine, wir müssten damit einigermaßen richtig liegen. Wo wir Pelze herkriegen können, weiß ich zwar jetzt nicht aus der hohlen Hand, aber für den Bernstein könnte sich was finden."

  • "Naja, da wird sich doch unter uns jemand finden!"


    erwiderte Crispus - glücklich, dass nun wenigstens einer etwas dazu sagte. Das Auftreiben der Güter war wohl wirklich unproblematisch, denn viele der Decurionen waren ja selbst Händler und unterhielten Beziehungen über den Limes. Allen voran die Duccier und ihre Handelsgesellschaft...


    "Ich schlage vor, wir stimmen jetzt langsam mal ab, ob wir es so machen - oder gibt's Gegenstimmen?"

  • Äh, wie jetzt? Was hatte der Schnauzbart da gerade gemurmelt? Der Krieg war vorbei und ein neuer Kaiser herrschte in Rom? Das waren ja tolle Neuigkeiten! Wie konnten die denn überhört werden?
    "Vivat Imperator Cornelius Palma!", schloss Witjon sich den Jubelrufen an. Eine Welle der Euphorie brandete durch die Reihen des Ordo Decurionum. Auch wenn einige der älteren Herren immer noch nicht richtig mitbekommen hatten was los war, schien die Freude über einen günstigen Ausgang für Palma, den die Provinz immerhin unterstützt hatte, zu überwiegen. Der Jubel verflog allerdings wieder recht schnell, als der Pontifex die Diskussion zurück auf die drögen Themen lenkte, die das eigentliche Programm dieser Sitzung verkörperten.


    Witjon beugte sich zu Massula rüber, als dieser ihm etwas zuraunte. "Da sagst du was. Natürlich haben wir da noch was übrig!" Er nickte und lehnte sich dann wieder zurück, während Massula auf Marcus' Fragen einging. Witjon meldete sich daraufhin auch: "Allerdings. Die Freya Mercurioque hat noch ein größeres Kontingent an Bernstein auf Lager. Daraus stelle ich gern die besagte Kiste zur Verfügung. Und Pelze haben wir ja auch im Angebot. Falls sich da also nicht genügend finden, stelle ich mich ebenfalls gern zur Komplettierung der Geschenke zur Verfügung."

  • "Das können wir tun."


    bestätigte Crispus. Normalerweise hätte er natürlich darauf bestanden, dass der Quaestor die hochwertigste Ware auf dem Forum einkaufte - aber andererseits führten die Freya Mercurioque vermutlich akzeptable Pelze und sein baldiger "Schwiegersohn" würde sich über ein paar Extra-Einnahmen aus kommunalen Aufträgen sicherlich freuen.

  • Spurius Turius Simplex
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    "Vivat Imperator Cornelius Palma!", fiel auch der Duumvir mit seinen Amtskollegen und Untergebenen in die Hochrufe mit ein. Diese Neuigkeit war überraschend und stimmte Turius glücklich. Endlich hatten sie Klarheit über die Lage in Italia.


    Im Folgenden hörte der Duumvir sich dann erstmal die weiteren Vorschläge für die Gesandtschaft an. Federführend war hier der Pontifex Petronius, während sich unter den anderen Honoratioren eine gewisse Lähmung breitmachte. Domitius Massula schaffte es, die Dösenden wieder wachzurütteln.


    "Also", stieg Turius schließlich in die Diskussion wieder ein, "ich halte fest: Domitius wird Keramik stellen. Die Freya Mercurioque sorgt für Bernstein und Pelze. Was dann noch von den 55.000 Sesterzen übrig ist, wird in Kronengold investiert."
    Er machte eine kurze Pause, dachte über die gerade besprochenen Punkte nach und fügte dann hinzu: "Und für Duccius Marsus wird Patulcius Merula die Gesandtschaft nach Rom begleiten. Gut. Wenn ich dann nichts vergessen habe, machen wir's einfach so. Gegenstimmen sehe ich nämlich nicht. Oder? Hat irgendjemand etwas einzuwenden? Hm? Irgendwer?"


    Neugierig wanderte Simplex' Blick durch den Saal. So wie die Diskussion abgelaufen war, bestand ja offenbar Konsens.




    NDM

  • Auch Crispus sah erwartungsvoll in die Runde - es sah diesem Haufen nicht unähnlich, die ganze Diskussion über den Rand zu halten, um dann kurz vor Ende nochmals mit irgendwelchen Bedenken anzukommen. Aber vorerst schienen alle zufrieden...

  • Witjon schüttelte abwehrend den Kopf und zeigte seine Handflächen zum Zeichen, dass er ebenfalls nichts mehr vorbringen wollte. "Von meiner Seite aus gibt es auch keine Einwände mehr", ließ er den nachfragenden Duumvir wissen. Ebenso hielten es einige seiner Sitznachbarn, von denen manche den Kopf schüttelten, andere nur stumm dasaßen und gar nichts sagten.

  • Spurius Turius Simplex
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    "Wunderbar", gab Simplex seine Zufriedenheit zu erkennen. "Dann sind wir hier nun auch endlich fertig, schätze ich. Die Gesandtschafter erhalten noch ein offizielles Schreiben, das sie als Beauftragte der Civitas ausweist. Ansonsten steht ja alles weitere fest."


    Hatte er etwas vergessen? Simplex fiel nichts mehr ein, weshalb er zuletzt bekanntgab: "Die Sitzung ist damit geschlossen!"




    NDM

  • Ich hob abwehrend die Hände.


    "Einen Augenblick noch, verehrter Duumvir. Gestatte mir, dass ich die Gelegenheit ergreife, außerhalb der Tagesordnung eine Nachricht weiter zu geben, bevor die werten Decuriones den Saal verlassen haben. Wie mir die kaiserliche Kanzlei mitgeteilt hat, wird die Legio II Germanica in Kürze mit einem noch zu benennenden Kommandeur nach Mogontiacum abkommandiert. Der Legatus Legionis Claudius Menecrates wird in Roma verbleiben. Da der Legatus Augusti Annaeus Modestus wegen einer schweren Verletzung sein Amt nicht mehr ausüben kann, wird der Kaiser bald einen neuen Legatus Augusti pro Praetore ernennen. Wie ihr seht, werte Decuriones, bewegen wir uns nun also Schritt für Schritt zurück zur Normalität."

  • "Wird aber auch Zeit, dass es hier wieder normal zugeht", raunte Witjon seinem Sitznachbarn zu, der zustimmend nickte. Mogontiacum brauchte wieder einen Vollzeitstatthalter. Jemanden, der Recht sprechen, Legionen kommandieren und eine Provinz managen konnte. Und alles gleichzeitig!


    Anerkennend applaudierte Witjon für diese Meldung. "Bravo", ließ er schmunzelnd hören. "Derlei Nachrichten darfst du uns gern häufiger mitteilen, Massula! Und doch bleibt die Sorge um Senator Annaeus' Gesundheit. Mögen die Götter zugunsten seiner Genesung wirken." Er setzte eine bedauernde Miene auf.

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