ZitatOriginal von Appius Decimus Massa
[...] Ich füllte das gebrochene Korn hinein und rührte mit dem Pugio um. Langsam wurde ein Brei draus. Zwiebel und Speck in Würfel geschnitten und in die kleine Pfanne. „ Du musst den Brei rühren, rühren, rühren.“ Zwiebel und Speck waren gut durch gebrutzelt. Den Topf vom Feuer, geröstete Zwiebel, Speck und dem ausgelassenen Fett dazu. „ Umgerührt und fertig.“ Es duftet nach gebratenem Speck und braun gerösteter Zwiebel. „ Das ist mein Essen und das hier….“ Ich klopfte mit dem Pugio an den Kessel mit Timoleons Kochkünsten. “ …ist dein Essen. Wage dir nicht bei den anderen calo um Essen zu betteln. Verstanden? Vale bis morgen früh.“ Mit dem kleinen Topf und der Pfanne ging ich zurück ins Zelt. Wollte er was ordentliches Essen, musste er kochen lernen. So einfach war das.
ZitatOriginal von Iunia Axilla
[...] Es half nichts. Axilla wollte hier nicht unschlüssig herumstehen bleiben. Also wandte sie sich einfach nach rechts zu einem Zelt, das wohl groß genug für ein Centurionenzelt war, und hob ganz leicht ihre Stimme an. Mehr als falsch liegen konnte sie da ja nicht. “Centurio Decimus?“ Wenn es das richtige Zelt war, würde er sie wohl gehört aben – sofern er denn da war. Und wenn nicht, würde sie wohl irgendwer gleich hoffentlich zum richtigen Zelt weiterdirigieren.
Nun, vielleicht hätte der Qualität des Essens doch seine erste Sorge gelten müssen. Der Centurio auf jeden Fall schien wenig zufrieden. Vorsichtshalber trat Timoleon einen Schritt zurück, nachdem sein Herr zwei Bissen getätigt hatte. Ein wenig entspannte der Syrer sich allerdings wieder als er hinzutreten und zusehen sollte, wie sein Herr nun an seiner Statt tätig wurde. Nicht das erste Mal und ein wenig peinliche Berührtheit beschlich den Sklaven, während er zuschauteDas tat er auch recht gewissenhaft und mit zunehmend zusammen laufenden Wasser im Mund. Es duftete wirklich verlockend und eigentlich sah es auch ganz einfach aus. Rühren, rühren, rühren. Ja, er hatte doch gerührt beim Kochen. Warum war es bei ihm angebrannt? Umgerührt und fertig. Timoleons Magen knurrte und der gebratene Speck und die Zwiebeln trugen ihr übriges dazu bei. Als der Centurio gegen den Kessel mit dem missglückten Mahl klopfte war es jedoch, als würde eine Blase platzen. Das Angebrannte selber essen und nicht betteln? Einen Augenblick lang entgleisten Timoleon die Gesichtszüge und Widerwille machte sich in ihm breit. “Aber...“ Ja, aber... der Centurio verschwand im Zelt, wobei der Syrer ihm ein wenig ungläubig nach starrte. Nach einer Weile löste er sich, griff nach dem Kessel, nur um dessen Griff zu umklammern und presste die Lippen aufeinander.
Selbst jetzt noch hing der wunderbare Geruch des Essens in der Luft. Unentschlossen blieb er einfach stehen. Was würden die anderen sagen, wenn er wieder zurückkehren würde? Aufziehen würden sie ihn! Noch mehr, als sie es eh schon taten. Testweise schob er den Zeigefinger in den wenig appetitlichen Brei, nur um ein wenig davon heraus zu kratzen und führte ihn sich dann zum Mund. Das reichte schon. Es schmeckte nicht. Noch einmal schaute er zum Zelteingang, doch er traute sich einfach nicht, noch einmal seine Schritte hinüber zu setzen, um zu fragen... ja. Was fragen? Ob er nicht doch lieber etwas anderes essen konnte? Dann hörte er die fragende Stimme einer Frau, die sich nach Centurio Decimus erkundigte und fuhr herum. Die Stimme einer Frau? Der Frau wohl eher. Die, von der die anderen erzählt hatten. Priesterin, Amazone... was auch immer. Ungläubig schaute Timoleon ihr entgegen, nur um dabei unwillkürlich den Kessel noch ein wenig anzuheben. Sie war wirklich schön, wenn vielleicht auch nicht ganz so gekleidet wie es eine römische Dame in seiner Vorstellung zu sein hatte. Starrte er etwa? Warum nicht? Entschlossen klappte sein Mund wieder zu und er räusperte sich. “Er ist da drin!“, erklärte er dann so laut, dass sie es wohl hören musste und dennoch mit deutlichem Staunen in der Stimme. Dabei deutete er ein paar Mal auf das Zelt vor dem er stand.