Des Tiberius Helvetius Varus Raum II im OG

  • Varus hoffte inständig das heute der letzte nötige Termin war. Also nicht unbedingt der um die Plinia das letzte mal zu sehen. Aber das sie ihn heute für genesen erklären würde.
    Dafür hatte er hart gearbeitet und trainiert.


    "Nun ich würde sagen das alles fast wieder beim alten ist. Ich habe das Gefühl das die eine Seite abends immer mehr Muskelkater hat als die andere...ich bin auch noch nicht wieder so ausdauernd wie früher. Aber es wird täglich mehr...",
    er dachte noch einmal nach.


    "Mein Augenlied...es hängt oft noch und ich muss mehrfach blinzeln bis es ganz aufgeht...kurze Zeit später geht es dann wieder halb zu. Ich hab mich daran gewöhnt aber habe nicht das Gefühl das es nochmal besser wird. Hast du vielleicht noch eine Idee? Kann man vielleicht was mit einer Augenklappe machen?"

  • Mit ernster Miene beobachtete die Medica ihren besonderen Patienten und hörte was er zu berichten hatte. Nach einer Weile nickte sie.
    "Das klingt sehr gut. Ja, dass mit dem Muskelkater kann noch eine Weile so bleben. Wahrscheinlich wird die eine Seite langfristig nicht so viel Kraft und Ausdauer haben wie die andere. Das gilt auch für das Augenlid. Die Ausdauer wird auch da besser werden. Eine Augenklappe würde ich nur dann nehmen, wenn du das Gefühl hast, dass dieses Auge mehr austrocknet als das andere. Ich würde allerdings nicht ständig eine Augenklappe tragen, denn die Augenmuskeln würden schwächer werden, wenn sie nicht ständig beübt werden. Also versuche darauf zu verzichten, wenn möglich."


    Sie reichte ihm beide Hände hin und forderte ihn auf. "Drück mir mal beide Hände, damit ich spüren kann, ob die Kraft schon einigermaßen gleichmäßig ist."

  • Varus reichte ihr beide Hände...sie waren durch die lange Zeit der Genesung und die Tatsache das er dadurch schon sehr lange nicht mehr im Weinberg gearbeitet hatte, wahrscheinlich so heile wie seid den frühen Tagen seiner Kindheit nicht mehr.
    Trotzdem waren die grundsätzlich zu spürenden Riefen und Rillen und Narben von jemanden der mit den Händen arbeitete zu spüren.


    Er drückte ihre Hände, ordentlich fest zwar aber keineswegs versuchte er dabei einen Schraubstock nachzumachen. Wenn Chrysogona ganz ganz genau darauf achtete spürte sie das die eine Seite einen Mü schwächer war. Aber im Normalfall würde es wohl kaum jemanden auffallen.


    Varus sah sie an und fasste sich ein Herz


    "Wie ist das eigentlich alles passiert und wie kam es dazu das du zur Stelle warst um mich zu retten?"

  • Der Händedruck fühlte sich nahezu seitengleich an. Die Medica war zufrieden. Sie wusste, dass Varus nur darauf wartete, die Stadt verlassen zu können, um zu seinen Weinbergen zurückkehren zu können.
    "Das gefällt mir! Du hast wieder ordentlich Kraft. Die wirst du auch brauchen, um deine Reben zu beschneiden und die Amphoren zu heben. Ich freue mich für dich, Varus! Jetzt darfst du mit meiner Erlaubnis auf dein Weingut zurückkehren."


    Die Frage, die er dann stellte, amüsierte sie. Er konnte sich ganz offensichtlich nicht an das Geschehen erinnern. Das war sehr typisch für ein solches Hirntrauma. Eine klassische Amnesie.
    Die Antwort fiel ihr nicht leicht. Im Augenblick hatte sie bei ihm noch den Nimbus der Retterin. Dabei war sie das gar nicht. Sie war die Verursacherin des ganzen Schlamassels.


    "Ohne mich wärst du gar nicht verletzt worden. Meine Sänfte hat dich umgerannt. Die Sänftenträger waren nicht aufmerksam. Also war es meine Schuld, dass du verletzt wurdest. Umso selbstverständlicher, dass ich aus der Sänfte stieg, um dir zu helfen. Ich war auf den Weg zum Palatin um an meine Wirkungsstätte zurückzukehren. Ich habe dich also eigentlich nicht gerettet, sondern zum Schwerverletzten gemacht."

  • Varus hörte mich größer werdenden Augen zu.
    Er brauchte eine Weile um zu begreifen was sie ihm erzählte. Es schien wirklich so als ob er sich kein bisschen mehr darin erinnern konnte.
    Sein Antlitz spiegelte aber keineswegs Ärger wieder, viel mehr Unglauben der durch die folgenden Worte noch bestätigt wurde.


    "Zunächst einmal bin ich sehr glücklich das ich wieder auf mein Weingut zurückkehren kann und darf. Das ist das was mir vor allem anderen das wichtigste ist. Ich hasse diese Stadt und die meisten darin lebenden Menschen!
    Das was du über den Hergang erzählst...ich war sicherlich sehr unaufmerksam und bin mit der Nase auf dem Boden über die Straße gelaufen. Ich hoffe du bist damals dann nicht wegen mir zu spät zu einer Audienz oder so gekommen?"

  • Chrysogona hatte nicht vor, ihm zu sagen, dass der Zusammenstoß tatsächlich zu einigen Schwierigkeiten geführt hatte. Sie vermied also das Thema weiter auszuführen.


    "Nicht der Rede wert, Varus. Und es hatte ja auch etwas Positives. Ich habe dich und Commodus kennengelernt."


    Wenn er genau hinsah würde er vielleicht erkennen, dass sich ihre Wangen leicht röteten bei der Erwähnung seines Verwandten.


    Um kein unangenehmes Schweigen aufkommen zu lassen, setzt sie zu einer weiteren Frage an.
    "Werde ich dich einmal auf deinem Weingut besuchen dürfen? Ich würde auch gerne mal aus der stinkenden und lauten Stadt entkommen."

  • Varus sah sie forschend an. Es schien aber so das er an der ersten Hälfte des Satzes hängen geblieben war als an der zweiten und dem erröten.
    Jedenfalls folgte zunächst:


    "Wie nicht der Rede wert...du hast mein Leben gerettet! Und nicht nur das pure Leben an sich sondern auch ...ein lebenswertes Leben. Es gibt doch viel zu viele die eine schwere Verletzung erlitten haben und zwar noch am Leben sind aber als Krüppel. Das hast du alles verhindert! Dafür werde ich die ewig Dankbar sein!"


    "Ich werde so schnell es geht mit Commodus besprechen ab wann ich Roma verlassen kann. Danach wirst du mich immer dort auf dem Gut finden. Du bist jederzeit willkommen. Gib mir vielleicht noch ein-zwei Wochen Zeit. In meiner Abwesenheit ist sicherlich einiges liegen geblieben. Aber dann würde ich mich sehr freuen dich dort begrüßen zu können."


    Erst wollte er es dabei belassen fügte dann aber noch etwas an.
    "Commodus hat mir vor kurzem erst erzählt ihr wollt euch einen oder mehrere Tempel ansehen...er freut sich da sehr drauf."


    Hatte er das erröten also vielleicht doch bemerkt...

  • Es schien als sei Varus wirklich wieder bei Kräften. Chrysogona bestätigte ihm, dass sie nicht vor hatte innerhalb der nächsten paar Wochen auf dem Weingut aufzuschlagen. Dann sprach er den Commodus versprochenen Ausflug zu den Tempeln an. Die Medica hatte bereits ein schlechtes Gewissen, da das Versprechen schon einige Zeit her war. Sie war jedoch beruflich so eingespannt gewesen, dass sie das Vorhaben mehrfach verschieben musste. Nun aber wollte sie nicht länger warten.
    "Ich werde die Gelegenheit gleich nutzen und mit Commodus einen Termin vereinbaren, damit nichts mehr dazwischen kommt. Vale bene, mein bester Varus! Ich freue mich, dich demnächst auf deinem Gut treffen zu können und du wirst nicht umhin kommen mit mir einen Becher Wein zu leeren... oder zwei!"

  • Varus schien erleichtert und erfreut zugleich zu sein.


    Erleichtert das er nun mit der quasi förmlichen Verabschiedung das endgültige Ende seiner Rehabilitation gekommen war.


    Erfreut sowohl über die Aussicht bald wieder Gäste und Chrsysogona als eine der ersten auf dem Weingut als Gastgeber empfangen zu dürfen.


    "Vale bene Chrysogona. Ich werde so schnell wie möglich aufbrechen und freue mich sehr darauf dich zu begrüßen. Du wirst vom besten Tropfen die mein Keller hergibt bekommen!"

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