Porta der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus

  • Eine Bild folgt


    Das Vestibulum der Villa Urbana des Tiberius Helvetius Varus war klassisch aufgebaut .An der einen schmalen Seite befand sich die schwere, stabile und sogar eisenbeschlagene Außentür, auf der anderen Seite, nur ein mit leichtem Vorhang abgetrennter, der Durchgang zum Atrium.
    Die Längsseiten waren dagegen reich verziert.
    Auf der einen Seite war ein großes Gemälde auf den Putz gemalt welches die Götterwelt der Römer zeigte und es waren verschiedene Schälchen integriert in denen wenn man wollte sogar was lassen konnte für die passende Gottheit.
    Auf der anderen Seite befand sich ein Gemälde, ebenfalls auf den Putz gemalt. Es zeigte eine Landschaft mit sanften Hügeln. Im Hintergrund war ein mächtiger Strom zu sehen und mittig befand sich ein Haus um welches herum die Hügel mit Weinreben bewachsen waren.
    An dieser Wand befand sich auch ein stabiler, eher bequem als edel aussehender Ottomane der bei geöffneter Außentür von dieser verdeckt wurde. Ein kleines Kästchen mit Schreibzeug lag auf ihm. Das war der Platz an dem sich tagsüber Atermas der Ianitor des Hauses die meiste Zeit aufhielt.

  • Commodus hatte sich nach seinem langen Aufenthalt im Kerker unter dem Kaiserpalast mit großer Mühe durch die Straßen geschleppt. Sein umnebelter Geist hatte ihn erst zur großen Casa der Gens geführt. Doch dieser war in den Unruhen geplündert worden und inzwischen versiegelt. Nach einer Weile in der er mehr oder weniger verzweifelt vor der verschlossenen Tür stand war ihm eingefallen das er ja eigentlich in der Villa Urbana von Varus wohnte.
    Die Tage im Kerker hatten ihren Tribut gefordert, dass ihm das nicht vorher eingefallen war.
    Eine Ewigkeit später, es war inzwischen Vormittag des Tages nach seiner "Entlassung" erreichte er schließlich die Tür.


    Natürlich genau an dem Tag an dem Varus nach Ostia gereist war, was Commodus natürlich nicht wissen konnte. So öffnete lediglich der Ianitor Atermas die Tür.
    Commodus konnte gerade noch ein mehr oder weniger eloquentes "Salve..", von sich geben bevor er, mitten im Vestibulum in Atermas Armen zusammenbrach.



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    Dieser hatte einen ganzen Moment gebraucht um den geschundeten, zerschlagenen, abgemagerten und vor allem stinkenden Mann als Commodus zu identifizieren. Gerade noch rechtzeitig hatte er ihn doch gerade wieder auf die Straße werfen wollen. Er schloss schnell die Tür wieder damit die Nachbarn möglichst wenig mitbekamen und rief dann in Richtung Atrium


    "SHANI!! Komm mal schnell her ich brauch hier was Hilfe!"

  • Nach meinem Gang zu einem der Stadttore, wo ich allem Anschein nach nicht zuviel gehofft hatte, dass man mir dort bei der Suche nach meinem Onkel Kaeso Modestus von den Annaeern weiterhelfen könnte, machte ich mich mit einer ungefähren Wegbeschreibung auf zur Villa Urbana meines Cousins Tiberius, wo ich auf den zuvor gesprochenen Centurio warten sollte, der mich danach in die Castra Praetoria begleiten wollte. Aber dafür müsste ich ja erstmal ankommen, was sich als weniger leicht herausstellte, als ich zunächst gedacht hätte. Mein Verstand nämlich sagte mir, dass ich eine geräumige Villa eher außerhalb der Stadtmauern vermuten müsste denn innerhalb, sodass ich mich von der Porta Caelimontana also erstmal schön auf der Via Tusculana in Richtung Tusculum, also stadtauswärts in Bewegung setzte.
    Wie mir gesagt wurde, erreichte ich ganz fix erst die erste größere Kreuzung, wo ich links in einer größeren Entfernung einen hübschen Tempel ausmachen konnte (der Sklave meinte, dass der der Minerva Medica geweiht sei, was bei mir ins eine Ohr rein und aus dem anderen Ohr sofort wieder raus ging). Und kaum hatte ich diesen Weg hinter mir, kam ich auch schon an der zweiten Kreuzung an, wo ich zu meiner linken Seite erstmal erstaunt die Nähe zu einer kleineren Castra feststellte. Hier in der Nähe also sollte irgendwo, das glaubte ich nun, Tiberius wohnen. Ich fand ja, dass es schönere und vor allem ruhigere Gegenden gab als direkt neben solchen Castra.... Unterdessen begann mein unfreier Begleiter den einen oder anderen Passanten nach dem Haus des Tiberius Helvetius Varus zu befragen - ohne Erfolg. Selbst die alte Besitzerin eines Blumenladens an der Ecke (von wegen hier wären lauter Geschäfte!) konnte mit dem Namen nichts weiter anfangen und begann stattdessen lang und breit von ihrem erst kürzlich im Krieg gebliebenen Enkel zu berichten, der etwa in meinem Alter gewesen wäre und blablabla. Ich kaufte ihr schlussendlich einfach einen Strauß Grünzeug, das natürlich nicht nur grün, sondern sogar ziemlich bunt war, ab. Damit schaffte ich es dann nach einer gefühlten Ewigkeit mich von der erzählwütigen alten Schachtel endlich loszureißen.


    Fluchend über diese Begegnung, das sinnlos verlorene Geld und diese dämliche Villa Urbana, die hier einfach nicht zu finden war, begab ich mich dann gefolgt von meinem die Blumen tragenden Sklaven (ein seltsames Bild war das) wieder in Richtung Stadttor, um meinem Cousin mal gehörig die Meinung zu sagen! Niemand schickte mich einfach so ungestraft in die Irre! Da überhörte mich ein nicht unattraktiver Mann mittleren Alters, der ebenfalls gerade nach Rom wollte. Er sagte, dass er die Villa Urbana kennen würde und ganz in der Nähe eine kleine Bäckerei habe, für die er gerade Mehl oder Getreide, Gewürze oder irgendetwas anderes Säckeweise in seinem kleinen Karren transportierte.
    Nach einem kurzen Gespräch ließ ich mich von ihm überreden und stieg auf seinen kleinen Karren auf (dann musste ich wenigstens nicht laufen!). Eine Kontrolle am Stadttor und keine halbe Stunde später (mein Gespräch mit dem Centurio war jetzt aber trotzdem schon bestimmt mindestens eine Stunde her!) fand ich mich dann tatsächlich vor der Villa Urbana des Tiberius wieder und ließ von meinem Sklaven, dem ich die Blumen dafür natürlich abnahm (eine hatte ich auch dem netten Mann geschenkt, der mir hier geholfen hatte), anklopfen....

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    Atermas hatte sich auf einen halbwegs ruhigen Tag eingestellt. Helvetius Commodus erholte sich noch von seinem Aufenthalt im Carcer und Helvetius Varus hatte recht früh das Haus verlassen und würde wohl erst morgen zurückkehren.
    Eigentlich sollten also nicht viele Gäste heute erscheinen. Aber trotz dieser Annahme klopfte es bereits relativ früh an der Tür der Villa.


    Atermas öffnete diese recht schnell und sah mit freundlichem Gesichtsausdruck auf die Personen die vor der Tür standen.


    "Salve Edle Dame, ich bin der Ianitor der Villa Urbana von Tiberius Helvetius Varus. Wie kann ich helfen?"

  • Noch immer mit etwas gemischten Gefühlen, weil ich einerseits sauer war, dass wir nicht gleich in die richtige Richtung gelaufen waren, und andererseits aber froh war nun trotzdem irgendwie hier angekommen zu sein, guckte ich erstmal etwas verdattert, als der Türwächter mich persönlich gleich ansprach. Weil mein unfreier Beschützer nämlich alles nur keine edle Dame war, nahm ich nämlich an, dass er mich meinte. "Sei gegrüßt, Ianitor. Mein Name ist Sergia Fausta, Tochter des Caius Sergius Curio und der Helvetia Laevina. Ich bin die Cousine des Tiberius Helvetius Varus und würde gerne eintreten, um dort dann in angenehmer Atmosphäre auf meinen Cousin Helvetius Corvinus" Mittlerweile kannte ich ja wenigstens dessen Cognomen. "zu warten. Wäre das wohl möglich?", erkundigte ich mich nach meiner runtergeratterten Vorstellung mit einem aufgesetzt freundlichen Lächeln und zarter Stimme. Unterdessen stand mein Wächter-Sklave nur etwas unsicher halb zwischen mir und der Tür.

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    Atermas sah ein das dieser Versuch einer neuen Begrüßung noch Verbesserungsbedarf benötigte. Es gab vorerst keinen Grund an den Worten der jungen Römerin zu zweifeln, weshalb Atermas keinen Grund sah sie abzuweisen. Ihren Wunsch zu erfüllen stand allerdings nicht in seiner Macht.


    "Dann trete doch erst einmal ein Domina und folge mir ins Atrium. Ich werde dann schauen das du empfangen wirst und jemand über deine Bitte entscheidet."

  • Hinter meinem Lächeln verbarg ich ein Augenrollen bei der Antwort dieses Sklaven. Als hochgebildete Frau (auch wenn da - zugegeben - eine ganze Menge Einbildung dabei war) drehten sich mir bei solchen Imperativen meine hübsch angemalten Zehennägel nach oben!
    Ich nickte kurz, inhaltlich zufrieden, und schritt dann anmutig ins Innere des Hauses. Auf Höhe des Türwächters hielt ich einen Moment inne und drehte meinen Kopf ein wenig in seine Richtung. "Ich danke für den Ein-tritt.", sprach ich in verführerischem Tonfall mit einer kleinen, aber feinen Betonung auf "-tritt". Ohne eine Reaktion von ihm abzuwarten setzte ich meinen Weg anschließend ins Atrium fort. Dabei war es mir jedoch relativ egal, ob dieser Unfreie mich nun verstanden hätte oder nicht. Die Hauptsache war doch, dass ich mich danach besser fühlte....

  • Shani hatte die letzten Tage dazu genutzt wieder etwas runterzukommen nach der ganzen Aufregung, die noch vor kurzer Zeit geherrscht hatte. Immerhin war in der Villa Urbana niemandem etwas passiert und auch ihr Dominus war heil zurückgekehrt. Dementsprechend hatte sie nicht mehr mit großen negativen Überraschungen gerechnet. Atermas' Rufen aus dem Vestibulum ließen aber erahnen, dass sie sich zu früh gefreut hatte. Dennoch eher ahnungslos rauschte sie aus der Cucina herbei und starrte erst verwirrt, dann beunruhigt auf den heruntergekommenen Mann in Atermas Armen.
    "Helvetius Commodus?", gab sie unsicher von sich. "Komm schnell rein mit ihm!" Sie hatte im Grunde keinen blassen Schimmer, was sie tun sollte. Wo sollten sie den Mann hinbringen? Am besten ins Balneum, während sie etwas zu essen und zu trinken holte.
    "Kannst du ihn alleine tragen?", fragte die Nubierin nervös. Ihr lag bekanntermaßen nicht viel an Commodus, aber er gehörte zu den Helvetiern, denen sie diente. Das musste Grund genug sein, dafür zu sorgen, dass alles wieder in Ordnung kam. Sie hoffte nur, er würde es ihr irgendwann danken, auch wenn sie "nur" eine Sklavin war.

  • Shani trat näher an die beiden heran und legte Commodus vorsichtig die Hand auf die Stirn. Zu fiebern schien er zumindest nicht, glaubte Shani.
    Shani nickte. "Bring ihn ins Balneum. Ich hole Essen und Trinken und bin sofort wieder da", sagte sie. "Wir werden das schon schaukeln", fügte sie hinzu und kaute noch immer nervös auf ihrer Unterlippe. "Hmm, ja... dann schicke Serrulus nach einem Arzt. Zur Sicherheit."
    Sie blieb noch kurz nachdenklich stehen, bevor sie richtung Cucina verschwand.
    Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie wissen wollte, was Commodus passiert war, dass er so hier auftauchte. Er würde einiges zu erklären haben, wenn ihr Dominus zurückkehrte. So viel stand jedenfalls schon mal fest.

  • Sim-Off:

    So, jetzt aber. :D


    Nachdem mich mein gelegentlich wirklich höchst unzuverlässiges Gefolge im ersten Anlauf zunächst vor das falsche Anwesen getragen hatte, war ich schon nicht mehr ganz so herzhaft amüsiert, als ich erneut erstmal einen Blick durch den Vorhang warf, bevor ich befand: "Es geht doch! Warum nicht gleich so, hm?!" Unfähiges Sklavenpack!


    Während ich nun also endlich möglichst elegant dem Sänften-Gefährt entkletterte, klopfte eine meiner Sklavinnen bereits an der Haustür und kündigte mein Erscheinen an: "Grüß dich. Die Praefecta Vehiculorum Sergia Fausta ist hier, um auf Einladung mit ihrem Cousin Helvetius Commodus zu sprechen." Unterdessen schaffte ich es auch langsam zur Tür zu gelangen. Immer dieser Stress! Wenn ich nicht aufpasste, dann bekam ich am Ende noch dauerhafte Sorgenfalten (die erste Vorstufe zu einem zerknitterten Mopsgesicht)!

  • Der Ianitor schaffte es gerade einmal die Tür zu öffnen bevor er unterbrochen wurde. Gerade wollte er die Begrüßung erwiedern als von hinten Commodus eintraf und sagte:
    "Ich übernehme das Atermas",


    Commodus setzte ein freundliches Lächeln auf was zum größten Teil noch nicht einmal gespielt war. Lediglich den unangenehmen Teil des Besuches, schließlich hatten sie Sergia Fausta ja irgendwie schon ein wenig brüskiert, ließ ihn ein Teil spielen müssen.


    Die paar Schritte die er brauchte um Sergia zu erreichen nutzte er um sie ganz schnell von oben bis unten anzuschauen. Hauptsächlich natürlich deshalb um zu sehen was sie trug, ein Kompliment über die Garderobe und Aussehen passte bei Frauen ja immer ganz gut und nur zum ganz kleinen Teil um den jungen Frauenkörper zu erkennen.


    "Verehrte Sergia, ich freu mich das du meiner Einladung gefolgt bist. Zufällig sah ich dich von meinem Officium aus kommen und bin gleich heruntergekommen. Lass uns von der Straße an einem angenehmerenOrt gehen!"
    Er bot ihr den Arm an um sie dann hinein zu geleiten.

  • Kaum zu glauben, dass irgendwer diesem Ekel freiwillig einen Besuch abstattete, war das erste, was der Sklavin in den Sinn kam, als sie hörte, wie sich eine Sergia an der Porta anmeldete. Doch sobald sich Commodus in Sichtweite begab versteckte sie ihre Gedanken hinter einem Lächeln, welches mindestens so freundlich war, wie das ihres "Teilzeitdominus". Weshalb wer da war ging sie ohnehin nichts an. Nur ob die Gäste ein volles Glas in der einen Hand und einen Happen in der anderen hatten, und nebenbei sollte sie vielleicht noch hübsch aussehen. Erstaunlich, wie oft sie sich diese Tatsache immer wieder ins Gedächtnis rufen musste.
    Gekonnt fing sie die beiden noch auf dem Weg ins Peristylum ab. "Salve, Sergia Fausta", begrüßte sie die Dame schlicht und wandte sich an Commodus. "Sind Getränke und eine Kleinigkeit zu Essen erwünscht?"

  • Commodus wollte seine Aufmerksamkeit voll der Sergia widmen und nahm die Sklavin nur am Rande wahr.
    Diese optisch Exotik war ja ganz nett aber warum Varus die zu mehr oder wengier Führerin der Sklavinnen gemacht hatte wusste er auch nicht. Vielleicht sollte er mal nachprüfen ob sie noch andere Fähigkeiten hatte als die die ihm bisher bekannt waren.
    Die Ansprache quittierte er jedenfalls mit einem knappen
    "Folge uns erst einmal und dann schauen wir weiter!"

  • Ja, was trug ich heute eigentlich? Als Postpräfektin hatte ich es an vier meiner Sklavinnen delegiert für meine elegante Garderobe, meine modische Frisur, mein dezentes Make-up und ein Paar seidig weiche, tiptop manikürte Hände am Ende meiner Arme zu sorgen. Nur noch für besonders wichtige Anlässe oder in irgendwelchen anderen Ausnahmefällen beschäftigte ich mich noch selbst mit diesen manchmal nicht ganz leichten Fragen des Alltags. Und so hatte ich auch heute kaum Anteil daran, dass ich ein körperbetont eng anliegendes fliederfarbenes Kleid ausführte, das (wie ein großer Teil meiner besseren Outfits) vor allem durch seine schlichte Eleganz bestach. Jetzt konnte man natürlich fragen: Schlichtheit? Für MICH? - Aber ja, so war es. Nicht zuletzt war es einer der simpelsten Wege, um auch den Schmuck, den ich trug, angemessen zur Geltung zu bringen ohne dabei überladen und wie eine Glitzerpüppchen, das es besonders nötig hatte, zu wirken.


    Aber wo war ich? "Commodus, mein lieber Cousin! Ich freue mich auch dich zu sehen!", begrüßte ich in meiner typischen Art meinen Verwandten weit weniger förmlich als er mich. Sergia. Tze. Ganz so sehr wie sonst ließ ich mich andererseits aber auch nicht gehen. Denn zum Vergleich: meine beiden Cousins Titus und Tiberius nannte ich ja sogar beim Praenomen - praktisch seit unserer jeweils ersten Begegnung. Logisch aber, dass ich da mittlerweile vorsichtiger geworden war: Ich hatte ja nicht nur mit meinem Cousin Corvinus eine nicht ganz so schöne Erfahrung gemacht, sondern war sogar mit meinem Onkel Agrippa richtig heftig zusammengekracht. Und natürlich war ich dazu jetzt auch noch die Postpräfektin von Italia! Seither musste ich ja sowieso noch einmal mehr aufpassen, wem ich mich anvertraute und wem vielleicht eher nicht.


    Aber ich schweifte vom Thema ab. Ich hakte mich mit einem erfeuten Lächeln (wie aufmerksam von ihm!) bei meinem Cousin unter und ließ mich erstmal von ihm führen von der Straße weg hinein ins Haus. Unterwegs bedachte ich die mich mit meinem Namen begrüßende Sklavin noch mit einem stummen Nicken, während ich nur so kurz zu ihr blickte, dass ich schon einen Wimpernschlag später nicht mehr wusste, wie sie aussah. Überhaupt war ich im Moment auch alles andere als gut auf auch nur irgendeine Sklavin zu sprechen, nachdem mich meine paar unfreien Flachzangen erst zum falschen Anwesen kutschiert hatten! Idioten! >>>

  • Die Adresse und der Name waren genannt, ohne viel Federlesen wurde kräftig an der Kette gezogen.
    Varia bleib nichts anderes übrig, als zu folgen, ihr Stolz war einfach zu groß, als das sie sich hätte von den Beiden durch die Gassen schleifen lassen. Keiner auf dem Markt wurde noch eines Blicke gewürdigt, ihr Blick war stur geradeaus gerichtete und sie verließ, wenn auch nicht ganz freiwillig, hocherhobenen Hauptes diesen Ort.
    Was folgte war mehr oder weniger eine Stadtführung durch die Straßen und Gassen Roms. So konnte Varia auch nicht umhin, den einen oder anderen Blick zu riskieren und die prächtigen Bauten Roms zu bewundern.
    Die wussten wie man protzte, die Römer. Aber sie bekam auch einige nicht so schöne Seiten zu sehen.
    ‚Sieh an oben hui und untern pfui.‘ Dachte sie so bei sich, als sie Viertel zu sehen bekam, die man mit heruntergekommen wohl am treffendsten beschreiben konnte.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit blieben die Beiden vor der Villa Urbana stehen.
    Ohne langes Zögern wurde sofort geklopft. Die Kette wurde nochmal gestrafft, wie zur Warnung. Ein kurzes Knurren in Richtung Varia. „Mach jetzt keine Zicken!“ Und schon blickte ihre beiden „Bewachern“ wieder zur Tür.

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    Der Ianitor des Hauses öffnete die Tür. Offenbar hatte er mit der Lieferung gerechnet. War jedenfalls nicht wirklich überrascht von dem was sich ihm zeigte. Atermas sprach kurz mit den beiden und ein nicht gerade kleines Säckchen Geld wechselte den Besitzer. Die beiden Bewacher schoben Varia in das Vestibulum der Villa und dem Ianitor das Ende der Kette in die Hand. Anschließend machten sie kehrt und gingen. Atermas schloss direkt hinter ihnen die Tür und drehte sich dann Varia zu.


    "Dein Name ist Varia richtig? Mein Name ist Atermas ich bin der Ianitor dieses Hauses. Mir wurde gesagt du sprichst Latein ansonsten könnten wir es noch auf aramäisch versuchen?"

  • Binnen kürzester Zeit wechselten Geld und Kette den jeweiligen Besitzer. Varia fand sich nun also in dem Durchgangsraum zwischen Eingang und Atrium wieder. Sie musterte mit feindlichen, misstrauischen Blick den Mann, der sich ihr als Atermas vorstellte.
    Sie schaute sich etwas um, doch viel zu erkennen war hier nicht, sie konnte also nicht sagen, wie groß oder klein das Haus war in dem sie sich befand. Aber wie das Haus eines Bauern sah das hier nicht aus.
    „Ja Varia und Latein, ich kann etwas.“ Lautete ihre knappe Antwort, doch dann siegte ihre Neugier und sie setzte noch nach. „Varus ist kein Bauer?“

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    Atermas musste etwas grinsen und da die beiden Sklaven unter sich waren riskierte er ein paar offene Worte. Die Möglichkeit das Varus sich gerade diese Sklavin gekauft hatte um zu testen wie seine Sklaven zu ihm standen war ja verschindend gering.


    "Nein ist der Dominus nicht, wobei ich manchmal glaube er wäre es lieber. Er kommt auch nicht aus Roma direkt sondern irgendwo von der Grenze des Reiches. So oft es geht hält er sich südlich der Stadt auf und geht danach seiner "Leidenschaft" nach. Weißt du was ein Winzer ist?"


    Er ließ Varia auch noch etwas Zeit das Vestibulum zu betrachten.
    Während an der einen schmalen Seite die schwere, stabile und sogar eisenbeschlagene Außentür war, war auf der anderen Seite nur ein mit leichtem Vorhang abgetrennter Durchgang zum Atrium.
    Die Längsseiten waren dagegen wie üblich verziert. Auf der einen Seite war ein großes Gemälde auf den Putz gemalt welches die Götterwelt der Römer zeigte und es waren verschiedene Schälchen integriert in denen wenn man wollte sogar was lassen konnte für die passende Gottheit.
    Auf der anderen Seite befand sich ein Gemälde, ebenfalls auf den Putz gemalt aber noch nicht ganz fertig, welches eine Landschaft mit sanften Hügeln zeigte. Im Hintergrund war ein mächtiger Strom zu sehen und mittig befand sich ein Haus um welches herum die Hügel mit gerade hintereinder stehenden Pflanzen, Weinreben, bewachsen waren.
    An dieser Wand befand sich auch ein stabiler, eher bequem als edel aussehender Ottomane der bei geöffneter Außentür von dieser verdeckt wurde. Ein kleines Kästchen mit Schreibzeug lag auf ihm und davor stand eine größere Truhe aus der Atermas wohl eben das Geld geholt hatte.


    Atermas blickte auf die Ketten von Varia.
    "Ich will und soll dir diese Dinger recht bald abnehmen. Doch kann ich das natürlich nicht einfach so machen. Zu welcher Gottheit betest du?"

  • Also war er doch ein Bauer, oder wollte es zumindest sein, seine Leidenschaft für den Weinanbau, erklärte zumindest sein nicht ganz so stadttypisches Aussehen.
    „Ein Bauer für Wein.“ Antwortete sie ihm auf seine Frage ob sie denn wüsste was ein Winzer ist. Dass keine Männer unter ihnen lebten, beziehungsweise wenige, hieß ja nicht, dass die Amazonen nicht auch Ackerbau und Viehzucht betrieben. Und einen guten Wein, wer mochte den denn nicht. Obwohl Varia lieber das Getränk der Germanen, dass Zeug was die aus Honig machten bevorzugte.
    Sie nahm sich die Zeit die er ihr einräumte und betrachtet alles genau. Die Wandgemälde gefielen ihr, auch wenn sie nicht so recht wusste, welche Gottheiten dort dargestellt wurden. Das halbfertige Bild jedoch, dass gefiel ihr. Ob das der Ort südlich der Stadt war, an dem sich, laut Atermas, Varus gern aufhielt? Ihr gefiel nicht nur die Landschaft, die sich dort zeigte, nein auch der Gedanke, dass man sie vielleicht dort hinbringen könnte, denn das würde ihre Pläne, bald möglichst wieder nach Hause zu kommen erheblich erleichtern.
    Ihre Ketten, ach ja… sie trug die Dinger nun schon so lange, dass sie diese kaum noch bemerkte.
    Aber was hatten die Eisendinger mit ihrer Göttin zu tun? Varia verstand nicht ganz.
    „Artemis, ist unsere Wichtigste.“ Antwortete sie schließlich, jedoch mit fragendem Blick.

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