Porta der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus

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    "Naja... ich würde ihm das so nicht sagen. Er ist auch eher "Weinbauer" in seiner Freizeit. Seine richtige Beschäftigung sind seine Betriebe hier in Roma und anderes. Einfach ausgedrückt würde ich ihn eher als Händler als als Bauer sehen. Aber halt jemand der sich auch selber nochmal körperlich betätigt."


    Atermas überlegte einen Moment:


    "Hmm Artemis... gehört habe ich von ihr natürlich schon aber ich bin selber Zoroastrier.
    Hier im Haushalt von Dominus Helvetius Varus ist es so das wir offen weiter an unsere Götter glauben dürfen. Es sei denn jemand wäre von diesen wahnsinnigen Christianern.
    Ist diese "Glaubensfreiheit" ein Problem für dich?"


    Er führte Varia derweil ins Atrium.


    Auf dem Weg dahin sagte er noch.
    "Das ist übrigens auch der "Name" mit dem du deinem neuen Herren ansprechen sollst. Dominus. Das gilt für ihn und für seinen Verwandten Marcus Helvetius Commodus der auch hier mit im Haus lebt. Wen wir unter uns sind sprechen wir Sklaven uns aber ganz normal mit Namen an. Wie gesagt ich bin Atermas."

  • Fast wäre Irvin zurück gewichen, wenn nicht einer der Wächter hinter ihm gestanden hätte und ihm somit die Rückzugsmöglichkeit genommen hätte. Er war so erschrocken weil er plötzlich vor solch einem dunkelhäutigen Mann Stand. Davon hatte er, seit er in Rom auf dem Sklavenmarkt war, schon einige gesehen, doch noch nie so nahe vor einem gestanden.
    Viel Zeit zum denken hatte er nicht denn schon ging es weiter. Der Dunkelhäutige, welcher geöffnet hatte, schien schon auf ihn gewartet zu haben, er nahm das Seil, zog Irvin hinein, nachdem er kurz mit den Wächtern gesprochen hatte und zog ihn rein, bevor er hinter ihm die Türe schloss.
    Irvin blieb stehen und schaute zu Boden.

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    Nachdem Atermas die Händler bezahlt hatte und den neuen Sklaven ins Haus geholt hatte, war ein recht staubiger Tag heute und da er sich fast die ganze Zeit im Vestibulum aufhielt hatte er keine Lust auf viel Staub im Haus, sah er ihn mal kurz von oben bis unten an.


    Schien ihn irgendwie ein wenig bedröppelt oder gar verschüchtert. Dabei war er doch ein ganz schöner Kanten.


    "Wenn ich richtig informiert worden bin heißt du Irvin richtig? Ich bin Atermas der Ianitor des Hauses und... sagen wir mal stets für die erste Aufnahme zuständig. Verstehst du mich oder hast du Probleme?"

  • Als äußerst unangenehm empfand Irvin es mit dem Mann, der gerade auf ihn einredete, alleine zu sein. Für ihn war die Frage wichtig, wie diese dunkelhäutigen Menschen die Farbe auf sich bekamen. Warum sie das machten und woraus die Farbe hergestellt wurde? Ob die Farbe leicht abging?
    Mit diesen Fragen beschäftigt schaute er dann aber doch kurz hoch, als sein Name genannt wurde. Ein kurzer fragender Blick zu Atermas.
    Der kannte seinen Namen? Warum? War das wichtig? Was machte er hier und noch wichtiger musste er hierbleiben?
    Wieder senkte er den Blick zu Boden.

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    Atermas wollte nach einer kleinen Begrüßung mit dem Sklaven eigentlich gleich ins Atrium gehen und dann mal weiterschauen.


    Die beiden Hausherren waren ja heute auf irgendeiner Hochzeit wodurch die Sklaven einen "freien" Nachmittag und Abend hatten. Shani hatte natürlich das Kommando war im Moment aber noch oben in den Zimmern der Hausherren beschäftigt wo sie Varus und Esther Commodus fertig gemacht hatten und jetzt eben aufräumen mussten.
    Serrulus war noch mal auf einen Botengang geschickt worden und danach dann noch bis zum Essen mit dem Hypokastum beschäftigt.


    Wenn er die Begrüßung des Neuen also nicht der Neuen überlassen wollte blieb also nur er über. Wie es aussah schien der neue Sklave aber ... irgendwie langsam zu sein. Oder hatte der Angst ?!? Doch nicht vor ihm, schon gar nicht wenn man so ein kräftiger Germane war. Oder war er beschädigt und sein Dominus über´s Ohr gehauen worden...
    Das musste er schnell rausfinden.


    "Kannst du die Sprache verstehen die ich spreche? Kannst du selber nicht sprechen?"

  • Was wird passieren wenn ich den dunkelhäutigen Mann berühre? Irwin schaute Atermas an. Gerade in dem Moment als dieser ihn fragte ob er sprechen könne.
    Ich glaube der hat mich etwas gefragt, wenigstens hörte es sich so an. Was könnte der gefragt haben, überlegte er. Wenn ich antworte kann mich keiner verstehen. Wie soll ich denn sagen ich versteh dich nicht. Er reagierte wie er immerhin den letzten Monaten reagiert hatte, wenn er etwas nicht verstanden hatte, er zog einfach die Schultern hoch. Bisher hatte das jeder verstanden, doch ob der Mann vor ihm das auch verstehen würde. Bald würde eures wissen. Fragend schaute er seinen gegenüber an und hob noch mal beide Schultern an.
    Irvin war der Meinung, dass ermehr im Augenblick nicht tun konnte.

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    Puh das würde nicht einfach werden wie es schien. Entweder war er doof, stumm oder beides. Atermas startete noch einen Versuch. Varus hatte ihm erzählt was der Sklave machen sollte hier im Haus und von daher dachte er sich das der wohl kaum ungesehen was gekauft hätte.


    Vor einigen Jahren hatte Atermas einen germanischen Mitsklaven gehabt. Er kramte in seinem Gedächtnis. Sein Stamm war irgendwas mit Her am Anfang gewesen und mit Düren am Ende... naja war ja eigentlich auch egal. Ein paar Brocken von dessen Sprache hatte Atermas damals aufgeschnappt.


    Er zeigte auf sich und sagte auf dem germanischen Dialekt der Hermunduren
    "Ich Atermas", dann zeigte er auf Irvin und sprach mit fragender Betonung
    "DU Irvin? Du Mund ...in Loch mit.... Tote drauf?"

  • Mit großen Augen schaute Irvin Atermas zu. Als dieser auf Irvin zeigte und dabei sagte, Du Irvin, schüttelt er heftig mit dem Kopf. Er hieß doch nicht DU Irvin, sein Name war doch Irvin.
    Was der Dunkelhäutige sonst noch sagte verstand er nun wieder gar nicht. Obwohl er vermutete, dass wenn er es richtig gedeutet hatte, dessen Name Atermas war.


    Und wieder schaute er auf die Hautfarbe. Ob die wirklich nicht abfärbte? Seufzend fasste er einen Entschluss. Er holte tief Luft, machte einen schnelle Schritt vorwärts, hob seine noch immer zusammengebunden Hände in Richtung Atermas Wange und rieb schnell mit seinem Zeigefinger daran. Nachdem er genauso schnell wieder auf seinem Platz stand betrachte er eingehend seinen Zeigefinger und rieb ihn dann an die andere Hand. Nichts zu sehen, die Farbe ging nicht ab. Bestimmt muss man mit warmen Wasser daran gehen und dann richtig bürsten, dachte er.


    In dem Augenblick als er Atermas wieder anschaute knurrte sein Magen überlaut.

  • Varia war nun schon ein paar Tage hier, meist war sie sich selbst überlassen, sie durfte zwar nicht aus dem Haus, sich in diesem aber relativ frei bewegen. Nur achtet man mit Argusaugen darauf, dass sie keine scharfen Gegenstände in die Finger bekam. Musste wohl was mit Angst zu tun haben.
    Das sie als Putzgeschwader nicht geeignet war, hatte man auch schnell festgestellt, so bekam sie also eher Arbeiten für Grobmotoriker und diese waren recht schnell erledigt.
    Sie war also mal wieder fertig mit ihren Arbeiten und war im Hortus, ihre täglichen Übungen absolvieren. Ein paar Klimmzüge hier, was für kräftige Beine da... das volle Programm Bauch – Beine – Po. Als sie gerade mal wieder einen der Bäume als Gegner für einen Faustkampf missbrauchte, hörte sie Stimmen aus dem Eingangsbereich. Gut es war nur eine Stimme, die von Atermas, da sie aber davon ausging, das er sich nicht mit der Tür unterhielt, musste da ja noch wer sein.
    Neugierig, ja auch Amazonen sind nur Frauen :D, lugt sie um die Ecke und hörte gerade noch wie der Ianitor der Villa sich mit wilden germanischen Brocken verbal rum schlug. Varia musste mühsam ein Kichern unterdrücken. Als sie sah, das der Germane, der Atermas und auch sie um einiges überragte den Schwarzen anging, beziehungsweise ihn streichelte? Ein Germane der auf Männer stand, na das konnte ja eine Freude werden. Sie ging also die noch fehlende Schritte bis an Atermas und stelle sich an seine Seit. „Ich würde das lassen.“ sagte sie ganz langsam aber im fließenden germanisch. „Der...,“ sie zeigte auf den Ianitor, “... hat Ketten, die er auch gern mal Neuen anlegt.“ Sie sprach extrem langsam, wusste sie doch, dass man auch in Germanien viele verschiedene Dialekte sprach, sie konnte also nur hoffen, dass der Riese da zumindest ein paar Brocken verstehen würde. Für Atermas übersetzte sie was sie gerade gesagt hatte.
    Varia verschränkte ihre Arme vor der Brust, und betrachtete den Neuen. Er war groß wie ein Bär, wirkte aber verschüchtert wie ein Reh, welch ein Widerspruch. Varia musste grinsen.
    „Wie heißt du.“ fragte sie schließlich, wieder in dem langsam gesprochenen Germanisch.

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    Atermas hatte sich ordentlich erschrocken und trotz reflexartigem Zurückweichen konnte er den "Abrieb" an seiner Wange nicht verhindern. Er war zwar ein gestandener Mann aber kämpfen und Kampfreflexe hatte er noch nie gehabt oder gelernt. Zudem war er dem Germanen auch körperlich unterlegen auch wenn der bisher meistens das Verhalten eines Schafes zeigte.


    Atermas war deshalb erst einmal eher erleichtert noch am leben zu sein als wütend über den "Angriff". Er überlegte sogar ob seine Worte, sicher war sein germanisch ja nicht gerade, vielleicht der Auslöser für den Angriff gewesen waren.


    In diesen Gedankengängen überhörte er für den Moment den knurrenden Magen von Irvin.



    Bevor er noch weiter überlegen konnte wie er weitermachen konnte kam Varia dazu. Die war auf einem recht gutem Weg wenn er an den ersten Tag dachte.
    Sie schien, woher auch immer germanisch zu sprechen.


    Bei der Übersetzung nickte er erst einmal. Einspruch das er eigentlich nicht viel für Ketten übrig hatte ersparte er sich.


    Mal schauen ob das jetzt Früchte zeigte. Wenn das jetzt auch keine Reaktion hervorrief musste Atermas wohl dem Dominus erklären das er den Sklaven wohl besser reklamieren sollte.... wobei ging so was überhaupt ?!?

  • Irvins Blick wanderte wieder von Atermas zu seinem Finger. Er konnte es immer noch dicht fassen die braune Farbe war riebecht. Auf dem Weg nach Rom war er Menschen aus vielen Völkern begegnet. Menschen die ihren Körper, ihr Gesicht und ob allen Dingen ihre Haare mit vielerlei Dingen schmückten. Auch hatte er Menschen mit den seltsamsten Gesicht und Körperbemalungen gesehen, doch noch nie solche wie in Rom, die gleich ob Männer oder Frauen solche eine gleichmäßig aufgetragene braune Farbe hatten. Das interessante war das diese Brauntöne auch noch in den verschiedensten Abstufungen von hell bis dunkelbraun, ja fast schwarz waren. Ob dies eine Bedeutung hatte? Je dunkler je höher der Rang oder umgekehrt?
    Irvin hatte zwar mitbekommen wie Atermas zurückgewichen war, doch aus seiner Sicht war dies durchaus verständlich, er mochte ja auch nicht wenn man ihm an seinem Gesicht rumfingerte. Er hätte auch eine andere Reaktion verstehen können, wenn nicht sogar erwartet. Deshalb hatte er sich auch mühsam dazu durchringen müssen.
    Es schien aber umsonst gewesen zu sein. Erwar noch keinen Schritt weiter mit der Beantwortung seiner Fragen.
    Dann kann ihm blitzartig eine Idee. Das waren bevorzugte Kinder von der Göttermutter.


    Gerade als er sich eingehender mit diesem Gedanken befassen wollte, kam eine Frau dazu. Sie stellet sich neben den Dunkelhäutigen. Ob sie zu ihm gehörte und ob sie dann auch noch so braun wurde wie er?
    Noch mit diesen Fragen beschäftigt bekam Irvin ihre ersten Worte nicht mit. Was ihn hellhörig machte war das Wort Kette. Dieses Wort hatte für ihn, für sein Volk früher keine besondere Bedeutung gehabt. Erst nach seiner Gefangennahme
    hatte er erst erfahren was man damit alles machen konnte. Einen fesseln, Leute aneinander ketten, Menschen hinter sich herschleifen Menschen damit schlagen, Menschen damit einschüchtern, drohen. Die Frau wollte das jetzt auch mit ihm machen, wie es schien. Dann dieses Lachen von ihr und schon wieder nach die Frage nach seinem Namen.
    Warum sollte er ihn nennen, der Mann kannte ihn doch. Er hatte ihn doch selber genannt. Nicht dieses “DU Irvin“, nein einfach nur Irvin.
    Das die Frau scheinbar seine Sprache sprach verwunderte ihn nicht weiter, denn unterwegs waren sie immer wieder Menschen begegnet die etwas von seiner Sprache sprachen.


    Das Ganze fing an ihn zu langweilen. In der Zeit wo er unterwegs war hatte er gelernt, wenn man stand, musste man stehen bleiben. Wer aus der Reihe tanzte wurde mit Peitsche, Stock, Fäusten oder Fußtritten bestraft. Ferner hatte er erfahren, nicht nur der etwas falsch gemacht hatte bekam eine Strafe, sondern mit ihm auch viele Unschuldige oder alle.
    Hier war er aber alleine, also würde ihm nur etwas geschehen. Zwei Dinge wollte er, sitzen und die Handfesseln ab genommen bekommen. Was aber zuerst? Er überlegte wenn er sich hinsetzen würde und dann um Befreiung von den Handfesseln bitten, so sahen die beiden doch, dass er friedlich war.
    Ja so würde er es machen. Kurzer Hand setzte er sich auf den Boden und streckte Atermas seine zusammengebundenen Hände entgegen.

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    Atermas schaute Varia mittelschwer ratlos an


    "Ist der jetzt blöde oder versteht er doch die Sprache nicht?"


    Der Sklave setzte sich hin und hielt ihm die Hände entgegen. Atermas schüttelte den Kopf und zog den Sklaven an den Händen wieder auf die Beine. So jedenfalls der Plan, falls Irvin sich dagegen stemmen würde konnte Atermas ihn nicht "überzeugen" mit seiner Muskelkraft.


    "Lass uns ihn erst einmal in die Cucina bringen. Dann können wir alle was essen und weitersehen", meinte Atermas dann noch zu Varia.

  • Das Schauspiel was ihr bot wurde immer besser, der Riese setzte sich einfach hin und Atermas versuchte den Fels wieder auf die Beine zu bekommen. Sie hatte wohl in den Augen des Neuen gesehen, dass er sehr wohl verstand was sie sagte. Also bevor sie sich abmühen würden, wobei Varia nicht die geringste Lust verspürte zu helfen. Versuchte sie es nochmal mit Worten.
    „Komm es gibt Essen. Das Seil...“ sie zeigte auf seine Hände “...kommt in der Küche ab.“
    Zu Atermas gewandt sagte sie „Vielleicht ist er stumm?“

  • Irvin wollte durchaus nicht aufsässig sein. Doch nun war er für sich alleine verantwortlich und musste mit den Konsequenzen leben welche aus seinen Handlungsweisen entstanden. Er war der Meinung jetzt war es an der Zeit, dass er den Menschen hier zeigte, dass ein friedliebender Mensch durchaus nicht geistig zurück geblieben oder ein Feigling war. Auf seiner Reise nach Rom, hatte man ihm dies und noch weit schlimmeres vorgeworfen. Da er das Gefühl hatte hier nun endlich angekommen zu sein musste er für klare Verhältnisse sorgen.
    Die Frau hatte er verstanden und wusste was wie in welcher Reihenfolge geschehen sollte. Doch warum sollte er mit Handfesseln zur Küche gehen? Er war doch kein Stück Vieh.
    Also schüttelte er mit dem Kopf, ließ sich nicht von dem Dunkelhäutigen hoch zerren und sagte: ”Essen gut, Seil jetzt ab, dann Küche”. Langsam und deutlich sprach er, damit die Frau ihn gut verstand und es dem Mann übersetzen konnte.

  • Ach schau mal einer an, der Neue kann ja doch sprechen, und er sprach sogar noch so, dass Varia ihn verstand. Aber noch genoss sie einen Moment den Anblick, wie Atermas sich ammühte den Brocken auf die Beine zu bekommen. Sie lehnte also mit verschränkten Armen an der Wand und betrachtete die Situation noch einen Augenblick, bevor sie das Gesagte über setzte. „Er hat Hunger, will aber erst die Fesseln loswerden.“ Varia konnte sich dann doch einen Seitenhieb nicht verkneifen. „Oder willst du das Lämmchen auch erst auf seinen Gott schwören lassen.“ Sie tat jedoch nichts um Atermas zu helfen, sondern blieb wo sie war.

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    "Das gibt's doch nicht", entfleuchte es Atermas Mund nachdem er aufgegeben hatte zu versuchen den Germanen hochzuziehen.


    "Glaubt er er sagt jetzt wo es hier langgeht? Mein Gott ich hoffe der nächste Zugang ist schon fertig ausgebildet!"


    Ein wenig ärgerlich war Atermas ja schon über die ganze Sache. Er hatte ja gar nicht vorgehabt den Germanen groß zu drangsalieren. Aber wenn schon bloß die Frage nach seinem Namen so ein Aufwand war....


    Das Varia keine große Hilfe war hätte er sich ja auch denken können. Eigentlich rechnete er ja immer noch halb damit das sie morgens nicht mehr da war oder der Rest vom Haushalt nicht mehr aufwachen würde. So lange war die ja auch noch gar nicht da.


    "Lämmchen eher Hornochse oder? Sag ihm ich wollte ihm die Fesseln eigentlich sofort abnehmen aber vorher seinen Namen wissen! Wenn er nicht alles versperren würde hätte ich auch kein Problem damit das der da sitzen bleibt! Aber das geht ja auch nicht. Mach ihn los, prüf ob er irgendwelche Gefahr darstellt und dann komm mit ihm in die Cucina!"
    Atermas drückte Varia das andere Ende der Fesseln in die Hand und verschwand ins Atrium.

  • Nun stand sie da, das Ende des Seils in der Hand und Atermas verdrückte sich. Sie zuckte mit den Schultern, sie half zwar nicht aus eigenem Antrieb, machte aber meistens was ihr gesagt wurde. Obwohl sie immer Probleme damit hatte, wenn die Anweisung von Atermas kamen.
    Varia blickte auf die Fesseln, den Germanen und dann die Tür.... nur kurz keimte ein Gedanke in ihr auf, den sie aber vorerst verwarf. Das sie noch hier war lag wohl allein daran, dass Varia zwar unwillig war eine Sklavin zu sein, jedoch auch erkannt hat, dass sie erst wieder voll auf der Höhe sein musste, um an Flucht zu denken. Sie ging also vor dem Germanen in die Hocke, schaute ihm tief in die Augen... nein, da war wirklich nichts zu erkennen, was auch nur im Ansatz auf Feindseligkeit schließen lies. Angst...Unsicherheit... das konnte man sehen.. ein Lämmchen wie sie gesagt hat.
    Sie löste ihm also die Fesseln und nahm das Seil an sich.
    „Ich heiße Varia. Und wie ist dein Name?“ Sie versuchte es einfach nochmal, schließlich wusste sie ja nun, dass er sie verstand. Inzwischen wieder aufrecht dastehend, wartete sie auf eine Antwort und dass der Germane nun auch auf seine Füße kommen würde, damit sie das Riesenbaby erst mal abfüttern konnten.
    Varia musste gerade daran denken wie Shani sich wohl im Bad mit dem abmühen würde, das entlockte ihr ein Grinsen.

  • Leicht verwundert schaute Irvin hinter Atermas her, nach seinem Tonfall zu urteilen schien dieser verärgert zu sein. Ob der jetzt eine Peitsche oder Hilfe holte. Irvin war beides egal.
    Sein Blick ging zu der Frau, die nun wohl das sagen hatte.
    Warum schaute die ihn so an? Was wollte sie in seinen Augen lesen? Wollte sie sehen ob er Angst hatte? Ja er hatte Angst, nicht vor dem Menschen, sondern davor nie mehr seine Heimat zu sehen. Er wusste wo seine Heimat lag, denn er hatte die Sterne und die Sonne beobachtet. Die Richtung hatte er sich gemerkt, trotzdem würde es schwer werden sein Dorf wieder zu finden.
    Erleichtert sah Irvin dass sie ihm das Seil von den Händen löste.
    Er rieb sich die Handgelenke, schaute sie an und meinte kurz:
    “Danke”, bevor er vom Boden aufstand.
    Als er Varias Namen hörte, nickte er zur Bestätigung. Die Frage nach seinem Namen beantwortete er ihr verwundert. “Irvin, der Mann hatte doch meinen Namen genannt, dann kennt er ihn doch, warum sagte er später, “DU Irvin?”. Mein Vater gab mir meinen Namen und der war gut gewählt, denn Irvin bedeute, der Seefreund. Ich möchte nicht DU Irvin genannt werden.”
    Schon wieder meldete sich fordernd Irvins Magen.

  • Varia nickte nur, ob des Dankes des Germanen.
    „Irvin, also.“ Varia machten Anstalten in Richtung der Küche zu gehen, als ihr aufging, was er meinte, mit einem Lachen antwortete sie Irvin dann. „Du heißt du...“ sie tippte ihm auf die Brust. „..ich heißt ich...“ sie zeigte auf sich „...du verstehst? Komm mit. Latein wirst du noch früh genug lernen, jetzt gibt es erst mal was zu Essen.“ Varia konnte nur hoffen, das Hannah, genug da hatte. Sie ging in Richtung Cucina.

  • Eine himmlisch ruhige Insel. Paxos, der beste Ort Kinder wohlbehütet aufwachsen zu lassen. Viel zu ruhig hatte Vera entschieden. Alles was eine junge Frau in ihrem Alter wissen musste hatte sie gelernt und halbwegs verinnerlicht. Was hier fehlte war Unterhaltung. Ständig das immer gleiche Gehopse ihrer Sklaven anzusehen und die immer gleichen Lieder auf der Lyra anhören. Der Entschluss Paxos zu verlassen war gefasst. Bei der Umsetzung spielte ihr Bruder Commodus in die Hand. Er lebte in Rom, im Zentrum des Imperiums. Aus Erzählungen erfuhr sie, dass es dort Unterhaltung jeglicher Art gab, Thermen, riesigen groß, das Forum Romanum, zig Tempel, Märkte, den Circus Maximus. Das alles wollte sie sehen und erleben. Zwei Kisten gepackt, nein drei, ohne ihre Tuniken und ihren Schmuck das ging nicht.
    Kurzum, am Abend rumpelte ein Ochsengespann durch die Straßen und hielt vor der Villa Urbana des Tiberius Helvetius Varus. „ Na los klopf an. Auf was wartest du?“ gängelte Vera den Gespann Führer. Sie war müde und genervt. Alle nahmen sich unheimlich viel Zeit ihren Anweisungen nachzukommen. Der zweite Mann lud die drei Kisten ab und stellte sie an die Porta. Vera stieg notgedrungen alleine ohne Hilfe vom Wagen ab. Mit dem chiton keine leichte Übung. Die Kapuze ihres ricinium rutsche ihr dabei ins Gesicht. Mit leisen Verwünschungen rückte sie die Kapuze zurecht, ordnete ihren Chiton und ging zur Porta. Der Gespann Führer hallte geklopft und sah seine Aufgabe als erfüllt an. Ein genuscheltes Vale zu Vera, zügiges Aufsteigen auf sein Gespann und Vera stand alleine da. Das Gespann rumpelte zurück von wo es gekommen war. „ Mich hier so stehen zu lassen….“ Empörte sich Vera leise. Unnötig Aufmerksamkeit bei hereinbrechender Dunkelheit zu erregen war nicht angebracht. Nervös wartete sie, dass jemand öffnete und sie einließ.

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