Vertrauliche Gespräche II: Decimus Serapio

  • Es gab ziel zu tun für Cornelius Palma, seit er in Rom eingezogen war. Senat, Capitol, Marsfeld, Treffen mit Vertrauten. Aber um sich ein komplettes Bild über die Lage zu machen, gehörten auch Gespräche mit jenen hinzu, die auf der anderen Seite gestanden hatten. Zum Beispiel ein Gespräch mit Decimus Serapio, dem Prätorianerpräfekten seines Vorgängers, den er dafür zu sich hatte bringen lassen.

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    Als ich diese Gänge zum letzten Mal durchschritten hatte........ da war ich, umstrahlt von Macht und martialischer Eleganz, in schwarzem Prunkharnisch und mit wallender Paenula dahingeeilt, hatte direkten Zugang zum privaten Officium des Kaisers gehabt, hatte mit ihm unter vier Augen über unsere Strategie gesprochen..... damals, vor hunderttausend Jahren, bevor Fortuna mich in die Pfanne gehauen hatte, ich alles, alles verloren hatte, und die Götter im allgemeinen ihren verderbtesten Humor gezeigt hatten, indem sie ausgerechnet den Mann, der im ganzen Reich wahrscheinlich am meisten Dreck am Stecken hatte, zum Kaiser gemacht hatten....


    Jetzt schleppte ich mich todesmatt dahin, zwischen den Boten des Corneliers, auf furchtbar wackeligen Beinen, den Blick zu Boden gerichtet, vollauf damit beschäftigt, einen Schritt zu tun, dann noch einen und einen weiteren, ohne auf den Mamor hinzustürzen... Der Kerkerdreck von Monaten haftete an mir, durch die flüchtige Wäsche, die man mir endlich zugestanden hatte, wenig beeindruckt... und auch wenn meine Lumpen gegen eine einfache Tunica militaris getauscht waren, war da immer noch der Pesthauch des Verlieses, diese scheußliche Mixtur von Moder und Exkrementen, Angstschweiß, Verzweiflung und stinkender Todesangst..... Leichenfahl und ausgemergelt war ich, eher wie ein Geist... oder wie ein sehr dünnes, schon ganz oft abgeschabtes, fast durchscheinendes Stück Pergament... Ich stand völlig neben mir.
    Aus grindigen Augen, die tief in den Höhlen lagen, blickte ich den Cornelier... leer... an. Ich hatte ihn ja damals in Antiochia gesehen, als er dort seine Truppen zusammenzog... aber nicht von so nahe. Im Kerker, in der Ewigkeit von Dunkel und Isolation, wenn mein Geist rasend gegen den Wahnsinn ankämpfte und versuchte, das verzehrende Nichts mit Leben und Gedanken zu füllen... hatte ich dann unzählige Male diese Situation durchlebt, in den verschiedensten Varianten.... Dass ich dem cabrón nun wirklich gegenüberstand, war dagegen fast... blass. Mir war kalt. Ich hatte eine Scheißangst, dass er mich auf eine schimpfliche Weise hinrichten lassen würde... Und vor allem war mir schwindelig, ich merkte dass ich schwankte, schwarze Flecken wogten auf, ballten sich zusammen, ich fasste fahrig nach einer (goldverzierten) Tischkante, sank gerade noch auf einen Stuhl bevor es mir vollends den Boden unter den Füßen wegziehen konnte. Es brauste in meinen Ohren.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Geduldig und schweigend verfolgte Cornelius Palma das Erscheinen des Decimus Serapio. Dem Mann ging es mehr als offensichtlich nicht gut. Zwar hatte man Cornelius Palma bereits berichtet, dass er nicht nur in der Schlacht verletzt worden war, sondern auch erkrankte und im Kerker Selbstmord zu begehen versuchte, aber trotzdem hätte sich Cornelius Palma eine solche Erscheinung wohl eher in einer dezent übertriebenen Gruselgeschichte erwartet als in einem Gespräch mit einem ehemals höchsten Offizier des Reiches. Trotzdem begann er erst einmal, wie er es vorgesehen hatte, um dann zu sehen, ob ein Gespräch unter diesen Bedingungen überhaupt sinnvoll war.


    "Decimus Serapio, Mitglied des Ordo Equester, Praefectus Praetorio unter Vescularius Salinator, vormals Tribun ebendort sowie der Legio XXII Deiotariana, verwundet und gefangengenommen in der Schlacht von Vicetia, richtig? Du siehst schwer gezeichnet aus von deinem jüngsten Aufenthalt in der Castra Praetoria. Bist du in der Lage, dieses Gespräch mit mir zu bestreiten, wie ich es von einem Offizier erwarten darf?"

  • Warum... warum erinnerte mich all dies an das Theaterstück, das ich... damals in einem anderen Leben... in Ostia gesehen hatte? Warum nahmen die beiden vollkommen nichtssagenden Typen, die mich hierher gebracht hatten, mit einem mal die düstere Gestalt von Kratos und Bia an? Ich schüttelte den Kopf, suchte die sich aufdrängende Allegorie zu verbannen... nein, erstens war ich beileibe kein Prometheus: auch wenn ich versuchte hatte, die Fackel der Wahrheit über die Ermordung der kaiserlichen Familie unters Volk zu tragen, die Leute waren unglücklicherweise zu feige (oder einfach nur zu träge?) um die Augen zu öffnen, und zogen es vor, sich wie kleine Zwerghasen hinter ihr selbst gewähltes "Unwissen" zu ducken...
    Zweitens wollte ich.... durfte ich... nicht zurückdenken an die Dinge, die danach trachteten, mich festzuhalten... die Erinnerung an glückliche Stunden... an den süßen Mund des schönen Iuliers... all dies, alles Schöne, alles was ich einmal gehabt oder gewesen war... vorbei und verloren, und damit hatte ich auch nicht mehr zu verlieren. Nichts... Das ergab eine seltsame Freiheit. Die Freiheit des freien Falls.


    Vielleicht erinnerte mich der ganze Auftritt an das Theaterstück, weil es einfach Theater war, wie der Massenmörder Cornelius sich da als Staatsmann zu gebärden versuchte. Hätte ich nicht gewußt um seine widerlichen Taten, ich hätte nur einen alten Mann erblickt, der so aussah als könne er kein Wässerchen trüben. Aber das war mir schon vor langen, bei meiner Arbeit bei den Stadtkohorten aufgefallen... in was für banale Gewänder das Böse sich zumeist hüllte.
    Ob es hier etwas gab, das ich als Waffe zweckentfremden könnte? Wenn ich doch die Kraft hätte... Als der Tanz der schwarzen Punkte vor meinen Augen langsam abebbte, und das Brausen in den Ohren verklang... sah ich mich beiläufig nach irgendetwas, was mir da helfen könnte um, und sei es ein Brieföffner... und zugleich war da die bleierne Schwere in meinen Gliedern und meinem Willen, und höhnisch lachten die Keren... Es gab ja sowieso keinen Ausweg.
    "Cornelius Palma." Tonlos zählte ich die Fakten auf. "Zweifacher Consular, ehemals Statthalter in Thrakien, Syrien und Asia, Günstling des Divus Iulianus und nach seinem Tod Verschwörer gegen seinen Sohn, Treuebrüchiger, Hochverräter, beteiligt am Giftmord an der kaiserlichen Familie." Ich hob den Kopf, strich mir das schmutzsträhnige Haar aus der Stirn und betrachtete den Mann unverwandt. Die Menschen, die er auf dem Gewissen hatte, hatten keine Stimme mehr... ich schon. (Immerhin.)
    "Mord, Aufruhr, Hunger und Verderben hast du über uns Römer gebracht. Die schreckliche Geißel des Bruderkrieges hast du entfesselt, die Parthergrenze unverteidigt gelassen und den Krieg mitten hinein ins Herz unseres Reiches getragen. Du hast römische Soldaten dazu gezwungen, sich gegenseitig abzuschlachten. Die Toten von Vicetia verfluchen deinen Namen. Von einem Offizier Roms darfst du, Cornelius Palma, nur eines erwarten: Abscheu."


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    Klient - Decima Lucilla

  • Als Decimus Serapio mit seiner Antwort begann und nach der Aufzählung der ehemaligen Taten auch diverse Anschuldigungen von sich zu geben begann, verfinsterte sich zunächst die Miene von Cornelius Palma. Das Gespräch schien keinen sonderlich konstruktiven Anfang zu nehmen. Mit jedem weiteren Wort, das Decimus Serapio dann aber sprach, hellte sich seine Miene wieder etwas auf, bis er fast belustigt wirkte.


    "Nun, vielleicht sollte ich meine Worte von eben etwas korrigieren. Ein Mann wie du, der in der Schlacht vor den Augen seiner Männer dumm genug war, sich abschießen und gefangennehmen zu lassen und der danach weder die Kraft für einen Selbstmord noch für ein ehrenhaftes Gespräch hatte, ist in den Augen seiner Männer, egal ob gefallen oder nicht, zweifellos kein Offizier mehr. Von daher würde ich mich an deiner Stelle hüten, von deiner Abscheu auf die mutmaßliche Abscheu eines echten Offiziers zu schließen. Aber ich glaube, in diesem Raum können wir auf weitere derartige gegenseitige Belehrungen verzichten. Verrate mir lieber, was dich dazu bringt, von deinen Annahmen überzeugt zu sein."


    Fragend blickte er seinen Gegenüber an und war durchaus gespannt auf die Reaktion. Zwar konnte er einem Rededuell auf dieser Ebene wie bisher durchaus etwas abgewinnen, hatte aber ursprünglich zumindest auf eine etwas konstruktivere Atmosphäre gehofft.

  • Sim-Off:

    Leute! Wie wäre es denn mal mit etwas Rollenspiel? :(


    Wie wäre es denn mal mit: "Gestalte Handlungen lebendig aus, indem Du z.B. die Atmosphäre und das Umfeld eines Schauplatzes beschreibst und nicht nur Beiträge mit ein wenig wörtlicher Rede schreibst." Wenn ich z.B. schreibe, dass mein Charakter sich in der Szene nach etwas als Waffe zu improvisierenden umsieht, dann ist das eine nicht allzu subtile Aufforderung an meinen Mitposter, zu dem Thema etwas zu schreiben.


    Wie wäre es denn mal mit einer etwas glaubwürdigeren Darstellung eures NSCs? Ein ach so supercooler Pappkamerad der bei der Konfrontation mit seinen Kapitalverbrechen einzig und allein denkt "nicht sonderlich konstruktiv" ist so ziemlich das ödeste und banalste und Charakterspiel-erstickende was man sich ausdenken kann.


    Erinnert euch bitte mal daran, dass mein Charakter seine gesamte Existenz geopfert hat, in dem vergeblichen Ringen darum, den Aufstieg eures Superpalmas zu verhindern... dass euer Plot meine Spielmöglichkeiten mit der Dampfwalze plattgewalzt hat, etc... und gebt mir - zumindest hier in dieser Schlüsselszene – die Chance auf einen Fetzen gutes Rollenspiel mit einem Gegenüber, das mehr ist als der 0815-ich-bin-supercool-und-habe-eingebaute-Sieggarantie-SuperpowerNSC.
    Ihr könnt das.



    Zu viel geredet... zu viel und zu laut... das Husten stieg mit feuchtem Rasseln aus meiner Brust auf und krümmte mich und schüttelte mich heftig. Die Wunde an meiner Brust schmerzte von der Erschütterung... Geschah mir recht... hätte ich beherzt zugestochen wäre alles längst vorbei und ausgestanden... Vornübergebeut wischte ich mir mit beiden Händen den Schweiß aus dem Gesicht. Es war seltsam wie schlecht der Cornelier informiert war... immerhin hatte sein flaminischer Gefolgsmann meinen Freitod unterbunden, und ein "ehrenhaftes Gespräch" war mir niemals angetragen worden. Aber vielleicht war "ehrenhaftes Gespräch" ja sein Euphemismus für "zum Feind überlaufen".


    Ich umfasste mein linkes Handgelenk, um das ich Seianas Tuch gebunden hatte. Sei einfach still hatte sie gesagt. Ein Rat, den ich bisher schlecht beherzigt hatte. Aber wenigstens jetzt ließ ich des Cornelius Geschwätz über mich ergehen, in dem Wissen dass mein Gegenüber die moralische Authorität einer Hyäne besaß, und dass die höchst erstaunlichen, ja, geradezu unglaublichen Wendungen an denen dieser Krieg so überaus reich gewesen war, uns nur nur von vollkommen durchgeknallten Göttern gesandt worden sein konnten... Oder von Parzen auf Droge? Oder vielleicht waren wir alle nur Figuren in dem irrwitzigen Drama eines besonders talentlosen Dichters? Gestalten in einem wirren Albtraum?
    Die Sache zu ergründen war jedenfalls ein Unterfangen, bei dem einem nur der Kopf platzen konnte – darum versuchte ich es gar nicht erst, und hielt mich lieber an die weisen Worte, an denen mich mein Primus Pilus Artorius Avitus eines Tages in der parthischen Einöde hatte teilhaben lassen: "Ich denke da eigentlich nicht so viel drüber nach."


    Mein Blick wanderte zum Fenster. Da draussen lag das abendliche Rom, stand noch immer der Mond über den Hügeln.
    "Du hast dich durch deine Taten jenseits aller Gesetze... Werte und Pflichten und Übereinkünfte... unseres Reiches gestellt." sagte ich mit müdem Grimm. "Du hast alles was Rom heilig ist mit Füßen getreten und bist der Infamie verfallen. Wenn du von Ehre sprichst, tönt es als wolle ein Frosch Arien singen."
    De facto aber herrschte das Recht des Siegers. De facto war ich kein Offizier mehr. War ich... was...? War ich... nicht mehr..... Ich fiel. Mir schwindelte. Er würde mich hinrichten lassen. Ich spürte den kalten Knoten der Furcht in meinem Bauch. Losgelöst mochte ich sein, über den Dingen stehend, schon einen Fuß auf Charons Barke ... aber mein halbverhungerter Körper kannte noch immer die elende, kreatürliche Furcht vor dem Sterben. Meine Hand krallte sich um die Lehne des Stuhls. Haltung Faustus. Ich schluckte und suchte meine Stimme. Anscheinend wollte er wissen, was gegen ihn vorlag. Als ob nicht jeder Depp im ganzen Reich eins und eins zusammen zählen könnte.
    "Weißt du... denn nicht..." Ich fuhr mir über die Stirn, suchte mich auf einen festen Punkt zu fokussieren. "...dass ich die Ermittlungen zur Ermordung der kaiserlichen Familie geleitet habe? Ich weiß um deine Verbrechen. Sag mir nur... ich möchte wirklich gerne wissen... - " Das war übrigens die Wahrheit. Wenn mir meine Ermittlungen schon zum Verhängnis werden mußten, dann wollte ich zumindest die letzten Steinchen in mein Mosaik einsetzen können.
    "...gehörst du zum selben Schlag wie Vinicius Lucianus? Der sich in seiner unendlichen Verblendung tatsächlich bis ganz zuletzt eingeredet hat, das heimtückische Vergiften des Kaisers, seiner Gemahlin und des jungen Thronfolgers sei eine noble Tat gewesen? - Oder bist du, Cornelius, mehr... von der Art der Hyänen, und scherst dich keinen Deut um die Schändlichkeit eurer Taten, oder um das blutige Chaos das ihr damit entfesselt habt, solange es dir persönlich nur Nutzen bringt?"

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  • Betrachtete man den Husten und die offensichtlichen Krämpfe seines Gegenübers, erschien es Cornelius Palma durchaus angeraten, erst einmal dessen Genesung abzuwarten, bevor man das Gespräch fortsetzen konnte, aber eine innere Stimme verriet ihm, dass dies auch keinen Fortschritt bringen würde. Also musste er das Beste aus der Situation machen, die für ihn wohl zumindest noch angenehmer war als für Decimus Serapio.


    "Wenn du einen Schluck trinken möchtest, bitte, es steht alles bereit."


    Mehr konnte er nicht tun, außer vielleicht einen Arzt zu holen, wenn ihm sein Gesprächspartner vom Stuhl kippte. Aber einigermaßen kostbare Gläser und Kannen mit Wasser und Wein standen jedenfalls bereit, ebenso wie einer der unzähligen Palastdiener, die sie einschenken und anreichen konnten. So konnte sich Cornelius Palma weiter dem Gespräch widmen, das allerdings weiterhin größtenteils aus plumpen Beleidigungen zu bestehen schien.


    "Dafür, dass der vergöttlichte Octavianus, gemeinhin bekannt als erster Augustus, oder der vergöttlichte Vespasianus, Gründer der flavischen Dynastie, in einem nicht minder blutigen Bürgerkrieg zu ihrem Amt gekommen sind, stellst du gewagte Vergleiche mit Fröschen an. Ja, auch ich habe einen Bürgerkrieg geführt und Römer gegen Römer kämpfen lassen. Ich bestreite dies nicht und lasse es mir auch nicht als Ruhmestat anrechnen, aber doch war es eine Tat zum Wohle Roms."


    Dass er dieses Selbstbewusstsein hatte und sich nicht durch ein paar Beleidigungen aus der Ruhe bringen ließ, würde seinen Gegenüber sicher kaum überraschen. Zumal dieser sich inzwischen wohl wieder körperlich etwas gefangen hatte und nun auch tatsächlich mit einigen Fragen zum Gesprächsfortschritt beitrug. Noch dazu mit Fragen, zu denen Cornelius Palma sogar tatsächlich etwas zu sagen hatte.


    "Ja, ich hörte von deinen sogenannten Ermittlungen und von den sogenannten Ergebnissen, die veröffentlicht wurden. Auch von dem, was Vinicius Lucianus vor Gericht aussagte, wenn man die Institution denn als Gericht bezeichnen darf. Doch was überzeugt dich von der Richtigkeit deiner Beobachtungen, dass du mich unumwunden eines schändlichen Giftmordes bezichtigst? Wieso sollte ich einen Mann ermorden lassen, der mich als seinen Erben eingesetzt hat, wenn genau jene Erbschaft das Reich - wie du sagst - ins Chaos stürzt?"

  • "Das Recht liegt nicht auf der Zunge des Potentaten." zitierte ich erschöpft.
    Der Sinn auch nicht. Mir schien, dass ich noch nie so viel Stuss wie hier und jetzt vernommen hatte. Zudem beschlich mich nach und nach bei der Betrachtung meines Gegenübers die verstörende Ahnung, hier keinem lebendigen, keinem echten Menschen gegenüber zu sitzen, sondern... ja was? Einer steinernen Statue vielleicht, in deren hohlem Inneren sich ein Redner versteckt hatte. Oder noch eher einem unendlich ausgekügelten mechanischen Apparat... dessen menschenähnliche Form nicht über das Innenleben von Hebeln, Keilen und Schrauben hinwegtäuschen konnte. In Alexandria konstruierten die Gelehrten doch schon lange mechanische Vögel, die mit den Flügeln schlagen und sogar Melodien zwitschern konnten. Sollte solch ein "Automatus" den Kaiserthron an sich gerissen haben?! Gruselig.


    Ich ließ mir einen Glaspokal reichen, der Diener schenkte verdünnten Wein ein. Eingedenk des qualvollen Vergiftungstodes der Kaiserfamilie tunkte ich lediglich die Lippen ein, behielt den Kelch dann in beiden Händen... dickwandiges, rauchigblaues Glas, mit kleinen Luftbläschen darin. Abwesend strich mit dem schmutzigen Zeigefinger über die glatte, kühle Oberfläche... und sagte mit belegter Stimme:
    "Noch viel gewagter ist, mit welcher Hybris du dich vergleichst mit Vespasian, mit dem göttlichen Augustus gar, die doch beide aus einer blutigen Zeit des Krieges heraus handelten, und dem Reich Frieden brachten... wohingegen du selbst den segensreichen Frieden... der seit Generationen im Inneren unseres Imperiums geherrscht hat... zerstört hast, und den alten Fluch des Bürgerkrieges aufs neue über das römische Volk gebracht hast." Ich hustete wieder, und stützte die bebenden Hände mit dem Glas auf meinen Knien ab.
    "Zum Wohle Roms sagst du, und meinst doch in Wirklichkeit: zum Wohle eines kleinen Patrizierklüngels, auf dem Rücken des Volkes, zum Verderben der Soldaten die in deinem Krieg ihr Leben ließen..."
    Schlußendlich schien mir Cornelius also... weder vom Schlage des Vinicius zu sein, denn jener hatte zu dem gestanden was er getan hatte, noch von dem des Duccius, denn jener hatte nicht und nichts geheuchelt. Cornelius war... so erkannte ich mit bitterem Schrecken ... wohl am ehesten vom Schlage eines.... Manius Flavius Gracchus, der sowohl die Unwahrheit sagte als auch die Machenschaften der Verschwörer mit dem Feigenblatt 'Zum Wohle Roms' zu verdecken suchte.


    Manius echote etwas wehes in mir. Ich verschloß meine Miene als wäre ich auch ein "Automatus". Und seltsamerweise erinnerte mich auch die darauffolgende widersinnige Behauptung – Valerian habe ihn als Erben einsetzt – an Manius. Warum? Weil.... Manius mich... damals... einmal.... aus einem Augenblick gestohlenen Glücks heraus... so vehement nach dem Testament Valerians gefragt hatte, und wer es geöffnet habe...
    Ich schüttelte den Kopf. "Erspar mir die Scharade. Lass uns offen sprechen." Ich machte eine vage Geste zu den Bediensteten, die da herumstanden. "Unter vier Augen."


    Zuerst... "Warum bin ich hier?" fragte ich, den Blick wieder zu Boden irrend, gequält von einer dringlichen Frage, die weder klug war, noch eine ehrliche Antwort erwarten durfte. Dass sie sich trotzdem den Weg über meine Lippen bahnte... kann ich allenfalls mit meinem entkräfteten Zustand erklären. "Hat sich..." Manius..."jemand... für mich eingesetzt?"

  • Cornelius Palma verzog bei der beginnenden Antwort wieder einmal die Miene und versuchte abzuschätzen, ob sich ein halbwegs gelehrtes Rededuell über die geschichtlichen Zusammenhänge doch noch lohnte. Nachdem seine erste Hoffnung wenige Augenblicke zuvor aber von wahllosen Beleidigungen recht schnell zunichte gemacht wurde, wollte er sich jetzt gar nicht erst der Hoffnung hingeben, dass er mit seinem Gegenüber tatsächlich geschichtliche Parallelen diskutieren konnte. Stattdessen folgte er den Worten und auch den Gesten mit der nötigen Aufmerksamkeit, ohne sich davon allzu viel zu erwarten. Immerhin, ein offenes Gespräch war das, was schon bei der Einladung seine Intention gewesen war. Dabei störte ein Palastdiener ganz sicher nicht.


    "Wir sind unter vier Augen. Du darfst also getrost offen sprechen, so wie ich dies auch tue."


    Er lächelte ehrlich und bedeutete dem Diener, dass er sich wieder auf seinen Platz an der Seite zurückziehen sollte. Tatsächlich stellte Decimus Serapio dann auch eine einfache Frage, auf die es auch wiederum eine einfache Antwort gab.


    "Ich wollte dich kennenlernen. Du bist der ranghöchste gefangengenommene Offizier. Da muss ich mir doch persönlich ein Bild verschaffen, ob du angeklagt oder einfach nur entlassen werden sollst, oder nicht? Bisher hat sich weder jemand nennenswert für dich eingesetzt * noch dich eines besonderen Verbrechens beschuldigt, so dass dieses Gespräch umso wichtiger ist."


    Sim-Off:

    * Der Nummerierung der Threads nach wird davon ausgegangen, dass dieses Gespräch vor jenem mit Decima Seiana stattfindet.

  • Zum Wohle Roms sagst du, und meinst doch in Wirklichkeit: zum Wohle eines kleinen Patrizierklüngels, auf dem Rücken des Volkes, zum Verderben der Soldaten die in deinem Krieg ihr Leben ließen.
    Der Cornelier blieb mir hier die Antwort schuldig. Er blieb mir bei diesem Gespräch überhaupt sehr viele Antworten schuldig. Die auf die entscheidenden Fakten: dass er ein Giftmörder, Kaisermörder, Kindesmörder und schuldig am Bürgerkrieg war, das zog er, mit bemerkenswertem Stumpfsinn, offenbar vor komplett zu ignorieren. Vielleicht sogar vor sich selbst? Bizarr, aber auch eine Antwort.
    Jedenfalls waren meine Worte hier ebenso verschwendet, als hätte ich sie zur Wand gesprochen.


    Nur auf eines antwortete er jetzt... es habe sich niemand für mich eingesetzt. Dass... mochte eine Lüge sein, um mich weiter zu demoralisieren... falls das noch möglich wäre... doch es war ja nach all dem Verrat in jüngster Vergangenheit nicht weiter überraschend. Wie betäubt vernahm ich... in meinem Kopf sich immer wiederholend.... die alte Binsenweisheit: Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot. Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot. Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot. Und was Manius anging... so hatte ich doch eigentlich schon längst gewußt, dass er mich über seine Beteiligung am Umsturz eiskalt belogen hatte... dass er nur versucht hatte, meinen Posten für ihre Zwecke zu nutzen, und mich längst hatte fallen lassen. Nein. Es wunderte mich nicht. Es machte nur die wunde Leere, die mich erfüllte, komplett.


    "Über Verbrechen hast du, als der schlimmste Verbrecher des Reiches, keinerlei Recht zu urteilen." sagte ich mechanisch. "In den Wirren, die du und deine Verschwörerkumpanen über das Reich gebracht hast... in einer Zeit, als es gar nicht mehr möglich war, sich saubere Hände zu bewahren... habe ich Vescularius gedient," – was war eigentlich mit ihm geschehen? - "weil er im Gegensatz zu dir der rechtmässige Nachfolger Valerianus' war... und weil du, Cornelius, und die Hyänen die du auf Rom gehetzt hast, im Vergleich zu ihm das weitaus schlimmere Übel waren... und sind...."
    Matt winkte ich ab gegen die schon so oft gehörten Phrasen, bevor ich den Blödsinn erneut hören müßte.
    "Worte, leer und lügnerisch, vermögen deine Taten nicht auszulöschen. An deinen Händen klebt das Blut Kaiser Valerianus'... dem ich einst die Treue geschworen habe.... "
    Ein frostiger Morgen in der Wüste, vor Dura, wo wir uns auf die Belagerung vorbereiteten... dann der Appell... der Tod des Divus Iulianus wurde verkündet... wir alle schworen den Eid auf seinen Sohn... das Trauergeleit für den gefallenen Kaiser... Sura, der Scheiterhaufen des Divus Iulianus... seine Flammen waren hoch und immer höher gelodert, diese Flammen hatten unser gesamtes Reich lichterloh erfasst... Ich fror. Die Kälte, noch immer die Kälte des Kerkers, umfing mich lähmend bis ins Mark.


    Sinnend blickte ich in den blutroten Wein in meinem Kelch. Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Eigentlich müßte ich jetzt alles auf eine Karte setzen. Ich könnte das Glas mit der Oberkante gegen den Mamortisch schlagen, um einen scharfen Scherbenrand zu bekommen, dann könnte ich den Cornelier vor mir - der sich offenbar komplett sicher fühlte, immerhin war keine einzige Wache anwesend - am Bart packen, und ihm die Kehle mit der scharfen Bruchkante aufschneiden. Wie bei einem Opfertier.
    Warum ich es nicht mal versuchte?
    Es war das sichere Wissen, dass die wahnsinnigen Schicksalsgötter, die sich darauf versteift hatten, Cornelius wieder allen Sinn und Verstand auf den Thron zu hieven, ihm auch eine unsichtbare Panzerung verliehen hatten, die ihn unfehlbar gegen eine jede Verwundung schützte... einem Achilles gleich... nur mit dem Unterschied, dass ein Cornelius Palma, anders als der Held vor Troja, sicherlich hundertprozentig unverwundbar war, und nicht unter dem Makel einer Achillesferse litt. Denn was Homer gewußt hatte – dass es nicht einmal im Epos vollkommen unverwundbare Figuren gibt... dass ein jeder Held, möge er noch so heldenhaft sein, eine Schwäche braucht... dass Geschichten von vollkommen unverwundbaren Über-Heroen einfach nur abstrus und langweilig und ein Ärgernis für das Publikum waren.... dieses Basiswissen hatten die Erschaffer des Cornelius Palma offensichtlich nicht besessen.
    Ich stellte das Glas ab und fuhr fort:
    "... Das Blut der Livilla Ulpia Lucilla , die nie jemandem ein Leid getan hatte. Das Blut des jungen Thronfolgers. Der Divus Iulianus hat dir zu seinen Lebzeiten seine Gunst geschenkt, und dir die höchsten Ämter gewährt – du hast es ihm vergolten, indem du seine Familie, der du Treue geschuldet hast, auf die schändlichste nur möglichste Weise ausgelöscht hast: durch Gift. -
    An deinen Händen klebt das Blut .... tausender... römischer Soldaten, die in dem Krieg den du entfesselt hast, durch die Hand ihrer Brüder gefallen sind."

    Verdammter Husten. Schon wieder kam er über mich, schüttelte mich.
    "Und auch wenn dich nun der Wahnwitz der Götter auf diesen Thron gesetzt hat," fuhr ich leise fort, sobald ich ausgehustet hatte, "bleibst du: Giftmörder, Verräter, Kriegstreiber und Frevler.... ein widerlicher Schandfleck an der Spitze des Reiches...."


    Und nun? Ich hatte keinen Wahl. Kein Mann von Ehre hatte eine Wahl gegenüber dieser Verkörperung der Infamie, dem die verrückten Götter den Thron hinterhergeworfen hatten.
    Ich griff nach dem schweren Ring mit dem Skorpionsiegel, der noch immer an meinem Ringfinger stak. De facto mochte ich längst machtlos sein, formell war ich noch immer der höchste Reichspräfekt. Ganz mühelos ließ sich der Ring von meiner verteufelt mager gewordenen Hand abstreifen... es blieb nur ein hellerer, ringförmiger Streifen auf der schmutzigen Haut zurück.
    Ich legte den Siegelring vor Cornelius auf den Tisch, das Gold traf mit einem ganz leisen, kaum vernehmbaren Klacken auf die Mamorplatte. Und damit legte ich ab, was ich gewesen war... ein Soldat Roms... und das wofür ich all die Jahre gekämpft hatte, wofür ich eingestanden war, woran ich geglaubt und wofür ich geblutet, und wofür ich meine Kraft und meine Jugend gegeben hatte. Ich legte alles ab was ich, seit dem lang vergangenen Tag an dem ich, damals ein zarter Jüngling, sub aquila gegangen war, erreicht hatte.


    Denn auch wenn die Schicksalslenker offensichtlich den Verstand verloren hatten, und einen Narren an einem Stück Scheiße gefressen hatten und dieses Stück Scheiße auf den Thron gehievt hatten – und auch wenn noch so so viele Römer ihre Ehre vergaßen und um ihrer Ämter und Pöstchen willen eifrig diesem Stück Scheiße huldigten – ich jedenfalls würde das nicht tun.


    "Ich weiß von euren Verschwörerrunden. Von eurem Hass gegen Vescularius, dem ihr seiner einfachen Herkunft wegen Verachtung entgegenbrachtet... und weil er euch nicht den Respekt erwies, den ihr zu verdienen glaubtet. Und gegen Valerianus, der an ihm festhielt. Von Tiberius Durus Reise nach Antiochia, bei der er mit dem Statthalter die Saat des Aufstandes in Syrien legte. Ich weiß von eurer makaberen Abstimmung, bei der ihr den Mord an der kaiserlichen Familie beschlossen habt, und wie dein ehemaliger Untergebener Ulpianus Venox dem Küchensklaven Berisades das Gift gab, blauer Eisenhut, mit welchem jener am Saturnalientag die kaiserliche Familie auslöschte. Ich habe deinen Namen auf dem Geständnis, das Vinicius Lucianus selbst niederschrieb, und ich war umsichtig genug, die Beweise vor unserem Abmarsch in treue Hände zu geben. - "
    Langsam.... langsam erhob ich mich von dem Stuhl, hielt mich, die Hände um die Lehne gekrallt, daran fest. Alles schwankte, ich biss die Zähne fest zusammen. Das Muster der Bodenplatten wogte und schwankte. Tief atmen. Jetzt nicht umkippen. Ich dachte an Seiana. Ich spürte ihr Tuch an meinem Handgelenk. Ich wollte meine Schwester wiedersehen. Und zwar nicht bei meiner Hinrichtung.
    "Ich werde jetzt gehen" sagte ich schlicht. Ich blickte dem Massenmörder im Schafspelz in die Augen, mit einer Härte die aus dem Wissen entsprang: ich war im freien Fall.
    "Und du, Cornelius, wirst dafür sorgen, dass man mich gehen lässt. Ausserdem wirst du bis morgen die inhaftierten Angehörigen meiner Gens freilassen. Weiterhin wirst du, und werden deine Handlanger, meine Gens und mich in Zukunft in Ruhe lassen." Ich machte eine kleine Pause und betrachtete sein Mienenspiel....(natürlich nur falls er doch kein Automaton sein sollte, und so was wie ein Mienenspiel haben sollte.)
    "Solltest du das nicht tun, dann werden die Beweise deiner Verbrechen alsbald dem Senat vorliegen."
    Ich wandte mich zum Gehen.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Ganz langsam fand es Cornelius Palma durchaus frustrierend, dass Decimus Serapio so offenbar wirklich kein Interesse an einem offenen Gespräch hatte oder dazu nicht in der Lage war. Auch sein letzter Hinweis und seine Worte wurden wieder nur mit Bezichtigungen und Parolen beantwortet, sofern man überhaupt von einer Antwort sprechen konnte. Dementsprechend schüttelte Cornelius Palma leicht den Kopf, während er sich kurz einmischte.


    "Ich spreche ja auch gar nicht davon, über dich zu urteilen. Das müssen sowieso die Gerichte tun. Meine Entscheidung wäre es wohl bestenfalls, ob ich eine Anklage zulasse."


    Aber er sah bald ein, dass der bisherige Praefectus Praetorio für solcherlei juristische Erörtungen zumindest in seiner momentanen Verfassung ganz offenbar nicht zu gebrauchen war. Was stattdessen folgte, war immerhin wieder etwas handfestes und Cornelius Palma konnte nicht bestreiten, dass Decimus Serapio offenbar tatsächlich eine ganze Menge wusste. Mehr, als ihm lieb sein konnte aber offenbar immerhin wenig genug, um ihm damit nicht früher gefährlich geworden zu sein. Trotzdem musste er eine Lösung finden, wie er mit diesem gefährlichen Wissen in der Hand eines Mannes umgehen sollte, der ganz offenbar derzeit nicht kooperationsfähig war.


    Die Miene von Cornelius Palma verfinsterte sich weiter, während er zuhörte, aber dann wurde sie wieder etwas heller, als ihm Decimus Serapio die Lösung vermutlich unabsichtlich wie auf einem Tablett präsentierte. Noch dazu verbunden mit einer Forderung, die Cornelius Palma ihm ohnehin erfüllt hätte, denn im Kerker wollte er ihn sowieso nicht endlos belassen. Aber das, was ihm hier nun offenbar als Erpressungsversuch entgegengeschleudert wurde, war tatsächlich die beste denkbare Lösung. Dementsprechend erhob sich Cornelius Palma mit einem feinen Lächeln.


    "Bitte. Geh. Die Tür steht dir offen. Mögen die Götter deine Schritte und deine Zunge leiten, denn in Rom soll es Ecken geben, in denen man sicher nicht freundlich auf dich schauen wird, wenn du solche Worte wiederholst. Wenn du Glück hast, lacht man lediglich über dich. Eine Schande, dass aus einem ehemaligen Praefectus Praetorio so eine Gestalt geworden ist, aber die vergangenen Wochen scheinen deinem Geist nicht gut getan zu haben. Nun geh. Ich benötige deine Anwesenheit nicht länger."


    Selbst wenn Decimus Serapio nun sofort zum Senat gehen würde, um seine angeblichen Beweise vorzulegen, würde es wohl noch lange genug dauern, dass Cornelius Palma geeignet reagieren konnte. Aber wer glaubte schon einem Mann, den der Kaiser persönlich nach einem Gespräch als freien Mann nach Hause geschickt hatte, wenn er den Kaiser des Mordes bezichtigte?

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