Das Lager der (erst seit kurzem) kaiserlichen Truppen vor Rom

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png „Das Nötigste haben sie in den letzten Wochen schon wieder angeschafft. Und sonst... es fehlt an so ziemlich allem. Drinnen haben sie kaum was ganz gelassen.“ Raghnall grübelte und dachte an seinen letzten Besuch in der Casa. „Essen haben sie. Ist zwar auch geplündert worden, aber seit die Belagerung rum ist, funktioniert auch die Versorgung in der Stadt wieder. Ansonsten... das Holzzeug in der Küche ist ganz geblieben, einfaches Geschirr haben sie auch schon wieder gekauft. Möbel sind dagegen schwieriger, da ist selbst das nötigste nur behelfsmäßig ersetzt von dem, was kaputt war.“ Das Beste würde sein, wenn Massa sich selbst ein Bild machte vom aktuellen Zustand der Casa Decima, und dabei mit Rhea sprach, die das Ganze in der Hand hatte. Aber Raghnall war sich nicht so sicher, ob es klug war ihm das vorzuschlagen – wenn sie allein gewesen wären, hätte er das vielleicht gesagt, aber hier, vor dem Praefectus, würde er das ganz sicher nicht tun. Ein ganz wichtiger Punkt, es sich in seinem Sklavenleben gut gehen zu lassen, war zu wissen, wann man sich was erlauben konnte – und wann nicht. „Es gab nen Schwund. Sind aber nur ein paar, die weg sind, die anderen sind alle da.“ Melitta beispielsweise, von der wusste keiner, wo sie steckte, auch wenn Rhea sich zu erinnern meinte, dass die schon von den Soldaten mitgenommen worden war, damit sie ihnen den Weg zur Decima zeigte. Ein paar waren unterwegs gewesen an dem besagten Tag, wer wusste schon was mit denen passiert war – ob sie nun die Gelegenheit zur Flucht genutzt hatten oder irgendeinem Mob unter die Füße geraten waren und jetzt im Tiber mit dem Bauch nach oben schwammen, wusste keiner. Und dann waren da noch zwei Haussklaven, die während der Flucht mit den Veteranen verschwunden waren... bei denen war sich Raghnall ziemlich sicher, dass sie abgehauen waren.
    Bei der letzten Anmerkung kratzte der Gallier sich nachdenklich am Kinn. „Möglich. Serapio dürfte schwierig werden, wenn man seinen Status bedenkt, aber Seiana könnte drin sein.“ Immerhin hatte der Iunius es ja auch geschafft gehabt. „Einen Versuch wär's vielleicht wert. Ich hoff allerdings, dass der Kaiser bald Entscheidungen trifft über die Gefangenen. Damit wir wenigstens wissen woran wir sind. Vor allem die jungen Decimi in der Casa bräuchten das.“ Noch eine Anspielung darauf, ob Massa nicht vielleicht mal vorbei schauen könnte. Im Moment war in der Casa nur Jungvolk anwesend, die kaum eine Ahnung vom Leben hatten, keiner von ihnen hatte die 20 schon überschritten, jedenfalls glaubte Raghnall das – und jetzt waren die schon seit Wochen, noch dazu in dieser Situation, auf sich allein gestellt, wo sie bisher immer jemanden hatten, der sich um sie kümmerte.





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Das klang ja reizend. Nichts hatten sie ausgelassen, wie ein Heuschreckenschwarm der über die Felder herfällt. Bei Möbeln hatte Raghnall unbewusst einen Glücksgriff gemacht. Wozu Faber navalis alles im Stande waren. Ich hatte mich von ihrem Geschick oft genug überzeugen dürfen. War es beim Bau unserer Schiffe oder der Einrichtung meiner casa. So ins blaue bauen ging natürlich nicht. Ein Besuch in der casa sollte Abhilfe schaffen. Material musste herangeschafft werden. Eine reine Frage der Logistik, das nahm ich selber in die Hand. Unsere Zeit war begrenzt. Wie lange wir vor Rom blieben war nicht bekannt. Also besser heute als morgen und ein paar mehr Männer einplanen. Helfende Hände zur Unterstützung der Zimmerleute waren da. „ Das Beste wird sein, dass ich mir die casa heute noch ansehe. Unser Aufenthalt hier ist zeitlich begrenzt.“ Die Tabula füllte sich mit Angaben über Mensch und Material.


    Was Raghnall zu meinem Besuchswunsch äußerte war nicht das, was einem vom Hocker reißt. Bei Serapio hätte ich es mir selber ausrechnen können. Mein Rang war dafür zu niedrig in kürzester Zeit zu erwirken, dass ich vorgelassen werde. Das Einzige wäre ein Besuch bei Seiana, da hätte ich eventuell eine Chance und richtig da waren die Decimi in der casa. Ich musste mich entscheiden was Vorrang hatte. An Seiana’s Lage konnte ich vorerst nichts ändern. Die casa und die jungen Decimer, da konnte ich wesentlich mehr Einfluss nehmen. Ich entschied mich, für die das Jungvolk und sollte noch Zeit bleiben, danach ein Besuch bei Seiana. Wenn das nicht ginge, wenigstens einen Brief. „ Wir werden sehen was die Zeit hergibt. Erst das was ohne Umstände erledigt werden kann. Also zuerst die Casa.“ Ich überflog die Tabula. „ Hast du noch Fragen? Ansonsten kannst du gehen. Hier…“ In meinem Geldbeutel, den ich dabei hatte, war zwar nicht viel drin, 10 Sesterzen, aber als kleine Geste für seinen Besuch. „ Vale.“ Die Besprechung trat wieder in den Vordergrund.

  • Zitat

    Original von Titus Flavus
    Als dann der letzte Spatenstich getan und das eigene Contuberniumszelt errichtet war, wischte sich Titus zunächst den Schweiß aus der Stirn und sank dann ermüdet zu Boden. Sein Magen grummelte, es war wirklich an der Zeit etwas zu Essen, aber Titus war zu faul zum kochen und laut seiner Rechnung müsste dieses Mal Coriolanus dran sein mit kochen. Titus war diesem einen kleinen Kieselstein gegen die Rüstung und meinte mit neckischem Grinsen:


    "He, du bist heute dran mit Kochen. Mach dich an die Arbeit."


    Titus grinste bis über beide Ohren und hoffte, dass Coriolanus diese Arbeit heute übernehmen würde......


    "Argh...", grummelte Coriolanus ein wenig vor sich hin. Aber mehr zum Spaß, denn er wusste leider nur zu gut, dass er tatsächlich wieder dran war mit Essen machen. Sein eigener Mage und die seines Contuberniums grummelten ohnehin schon mühsam um die Wette. Da musste er sich ranhalten. "Ich back uns am besten einen schönen großen Brotfladen. Ich hab auch Lorbeerblätter dabei, damit wir heute mal noch ein besonderes Aroma genießen können." Er ließ sich von einem Kameraden die mola manuria geben, die sie sich teilten und abwechselnd trugen. Mit dieser Handmühle konnte er das mitgeführte Getreide dreschen, reinigen und mahlen.


    Den Teig konnte er nun sogar mit den angesprochenen Lorbeerblättern umwickeln, die er noch in Misenum besorgt hatte, damit das Ganze noch etwas würziger wurde. So umwickelt konnte er das Brot auf die heiße Asche ihre Feuerstelle legen. Während des Backens mahlte er bereits für den zweiten großen Fladen. Nach und nach verteilte er das fertige Brot an die Kameraden, die sich wahlweise noch etwas dazu nehmen konnten, wie Coriolan, der noch Käse mitführte. "Lasst es euch schmecken.", sprach er noch während er sich selbst nach getaner Arbeit zu seinem Kameraden Titus setzte: "Hast du dir Rom so vorgestellt?", fragte er ihn neugierig und mit halbvollem Mund, nachdem sie nun schon immerhin einen Blick auf die Stadt werfen konnten. "Ich war noch nicht einmal wirklich drinnen und doch bin ich allein vom Anblick schon völlig überwältigt. All die Erzählungen sind wohl tatsächlich keine Übertreibung."

  • http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png Raghnall nickte zustimmend und verkniff sich das Lächeln, als der Decimus bekannt gab die Casa Decima besuchen zu wollen. Sehr gut. Würde dem Jungvolk gut tun, fand er, und wohl auch den Sklaven – Rhea war zwar eine fähige Vilica, aber sie hatte immer noch nicht den vollen Respekt aller Sklaven, was vielleicht daran lag, dass sie sich immer noch etwas unsicher fühlte in ihrer Position. „Ich werde deinen Besuch ankündigen.“ Im Anschluss schüttelte er den Kopf. „Nein, Dominus.“ Im Grunde hatte er sich ja nur mit eigenen Augen überzeugen wollen, dass hier ein Decimus war, der noch unbeschadet geblieben war und sogar frei herum lief... und versuchen wollen zu erreichen, die Familie ein bisschen näher zusammen zu bringen. Dass Massa die Casa besuchen würde, war in dieser Hinsicht wohl das Beste, was er gerade erwarten konnte. „Danke“, diesmal lächelte er doch ein wenig, als er ein paar Münzen in die Hand gedrückt bekam, „und hab auch Dank dafür, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Dominus, Praefectus“, er nickte beiden zum Abschied zu, bevor er ging. „Valete.“






    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Dragonum hatte dem Gespräch gelauscht und sich seine eigenen Gedanken gemacht, Massa war ein Offizier dem er uneingeschränktes Vertrauen entgegen brachte und die Lage seiner Familie veranlasste den Praefecten auch an seine eigene Gens zu denken ...


    "Lass eine kleine Gruppe zusammenstellen, Centurio! Die frischen Nauta und Tirones, sie sollen uns nach Rom begleiten wo wir eine kleine "Begehung" machen! Ich will mir alles etwas genauer ansehen, vielleicht treffen wir ja auch alte Bekannte ... rein zufällig!"

  • Was Raghnall berichtet hatte, geisterte in meinem Kopf herum. Es stand nicht besonders gut um die Familie. Der Praefectus hatte alles mitgehört. Seine Reaktion darauf nahm ich fürs erste mit leichtem Erstaunen hin. So viel Unterstützung hätte ich nicht erwartet. Aber im nachhinein, seine Familie ebenfalls in Rom ansässig, hatte auf der Seite des Vesculariers gestanden. Wer wusste wie es bei ihnen aussah.


    " Jawohl Praefectus, ich werde mich persönlich um alles kümmern."


    Mit der Tabula in der Hand machte ich mich sofort daran die Leute zusammen zu holen. Ein Maultier, beladen mit den Sachen, die ich für notwendig erachtete, stand bald bereit. Alle Mann im Schlepptau, versammelt vor dem Zelt, machte ich Meldung beim Praefectus.


    " Praefectus, alle wie befohlen, ohne Waffen, bereit für Rom." Ich hatte mir die beiden herausgepickt, die mir von Ostia und Misenum gemerkt hatte. Gnaeus Coriolanus und Titus Flavus, dazu kamen zwei Faber Navalis. Mehr Leute brauchten wir nicht.

  • Das contubernium war leicht zu finden. Bei der vorherrschenden Ordnung im Marschlager nicht anders zu erwarten. " Nauta Titus Flavus und Nauta Gnaeus Coriolanus zu mir, wenn anwesend." Die Hände hinter dem Rücken, beobachtete ich das Treiben bei den anderen und wartete auf die beiden.

  • Kaum hatte Gnaeus sein letztes Stück Brot heruntergeschluckt, da meinte er auch schon die Stimme des Centurios zu hören. Er klopfte Titus auf die Schulter, stand auf und rückte seine Sachen zurecht. "Los komm, vielleicht gibts was schönes zu tun." Im übrgen Klang der Ton des Wortes 'Nauta' überaus gut in Verbindung mit ihren beiden Namen. So richtig hatte sich Coriolan noch gar nicht daran gewöhnt.


    Gemeinsam trat er mit Flavus vor den Centurio, nahm Haltung an, grüßte militärisch und machte Meldung. "Nauta Gnaeus Coriolanus und Nauta Titus Flavus stehen zu deiner Verfügung, Centurio." Was es wohl zu tun gab? Der Decima war ja immer mal wieder für eine Überraschung gut.

  • Mit einem Lächeln nahm ich seine Meldung entgegen. " Movemini." Musternd lag mein Blick auf ihnen. " Bis vor Rom seid ihr gekommen und nun sitzt ihr hier. Macht euch marschfertig, Lorica, cassis, paenula, ohne Waffen, die Pera mit euren persönlichen Sachen. Abite." Mehr brauchten sie in Rom nicht. Für alles andere wurde später gesorgt. Die vitis schlug aus alter Gewohnheit während des Wartens gegen meinen Schienbeinschutz. Sie hatten sich gemacht. Ein paar Jahre und sie waren mehr als nur Nautae, packten sie es richtig an.

  • Dragonum nickte zufrieden, er hatte sich ebenfalls vorbereitet und seine Waffen am dafür vorgesehenen Ständer hängen lassen, auch wenn er wie die meisten Römer wusste das Rom auch in weniger ereignisreichen Zeiten nie ganz waffenleer war ... und gerade waren die Zeiten alles andere als ruhig!


    "Gut, lass uns einen Blick in die ewige Stadt werfen, wer weiß was sich alles seit unserem letzten Besuch verändert hat!"


    Als sie aus dem Zelt ins Freie traten grübelte der Octavier kurz ob ihre Expedition nicht noch ein paar weitere Männer vertragen konnte, entschied sich dann aber dafür auf dem Weg zur Porta des Lagers einfach noch jemanden einzusammeln falls nötig ...



    Sim-Off:

    Es sind alle Classisspieler herzlich eingeladen sich uns anzuschließen ;)

  • Gnaeus lächelte. In der Tat: Bis vor Rom waren sie gekommen und dann wäre es auch wohl eine Schande, wenn sie dann nicht einmal die Gelegenheit hätten, die Stadt wirklich kennenzulernen. Wer weiß, wann sie der ewigen Stadt noch einmal so nah sein würden? So heiterte sich das Gesicht von Coriolan gleich auf und er bewegte sich wie befohlen zu seinem Zelt, um die nötige Ausrüstung anzulegen. Natürlich keine Waffe, denn im Pomerium war das schließlich strikt verboten. "Vergiss nur nicht dir ordentlich Sesterzen einzustecken", sprach er noch zu Flavus. "Wer weiß, was wir in Rom alles so schönes kaufen können... nun zumindest hoffe ich, dass du nicht schon wieder alles beim Spielen verjubelt hast." Er lachte, denn er wusste um die Spielernatur seines Freundes. Dagegen hatte sich Coriolan so einiges von seinem Sold angespart. So nahm er so einiges an Sesterzen mit.


    Gemeinsam mussten sie nun beim Praefecten antreten, ein Maultier und noch weitere Männer neben ihnen. Ein kleiner Trupp, der die Ehre hatte in Rom einzukehren. Coriolan freute sich wirklich sehr, daran teilhaben zu dürfen. Er freute sich bereits auf die neidischen Blicke seiner Kameraden, wenn er zurückkehren würde.

  • Zitat

    Original von Gnaeus Coriolanus
    "Argh...", grummelte Coriolanus ein wenig vor sich hin. Aber mehr zum Spaß, denn er wusste leider nur zu gut, dass er tatsächlich wieder dran war mit Essen machen. Sein eigener Mage und die seines Contuberniums grummelten ohnehin schon mühsam um die Wette. Da musste er sich ranhalten. "Ich back uns am besten einen schönen großen Brotfladen. Ich hab auch Lorbeerblätter dabei, damit wir heute mal noch ein besonderes Aroma genießen können." Er ließ sich von einem Kameraden die mola manuria geben, die sie sich teilten und abwechselnd trugen. Mit dieser Handmühle konnte er das mitgeführte Getreide dreschen, reinigen und mahlen.


    Den Teig konnte er nun sogar mit den angesprochenen Lorbeerblättern umwickeln, die er noch in Misenum besorgt hatte, damit das Ganze noch etwas würziger wurde. So umwickelt konnte er das Brot auf die heiße Asche ihre Feuerstelle legen. Während des Backens mahlte er bereits für den zweiten großen Fladen. Nach und nach verteilte er das fertige Brot an die Kameraden, die sich wahlweise noch etwas dazu nehmen konnten, wie Coriolan, der noch Käse mitführte. "Lasst es euch schmecken.", sprach er noch während er sich selbst nach getaner Arbeit zu seinem Kameraden Titus setzte: "Hast du dir Rom so vorgestellt?", fragte er ihn neugierig und mit halbvollem Mund, nachdem sie nun schon immerhin einen Blick auf die Stadt werfen konnten. "Ich war noch nicht einmal wirklich drinnen und doch bin ich allein vom Anblick schon völlig überwältigt. All die Erzählungen sind wohl tatsächlich keine Übertreibung."


    Titus nahm den Brotfladen mit Freuden an:


    "Herrlich, danke dir Gnaeus. Wenn es so gut schmeckt wie es aussieht, dann darfst du jetzt alle Tage kochen."


    Titus lachte kurz aber kräftig auf und legte sich seine cena für den heutigen Tag auf seinen Knien zurecht. Bevor er das erste mal hineinbiss, antwortete er auf die Frage seines Freundes:


    "So große habe ich mir Rom nicht vorgestellt. Ich habe bisher nur vom Hörensagen von der Größe der Urbs gehört, doch diesen Anblick......."


    Titus stockte kurz und sah zur Stadt hin. Die Stadtmauern erhoben sich majestätisch vor ihnen, der Lärm der Betriebsamkeit in der Stadt klang bis zu seinen Ohren und er musste kurz schlucken bei dem Anblick, der ihm geboten wurde


    "...... diesen Anblick hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Die Beschreibungen treffen den Anblick der sich hier bietet nicht einmal im Ansatz."


    Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    Das contubernium war leicht zu finden. Bei der vorherrschenden Ordnung im Marschlager nicht anders zu erwarten. " Nauta Titus Flavus und Nauta Gnaeus Coriolanus zu mir, wenn anwesend." Die Hände hinter dem Rücken, beobachtete ich das Treiben bei den anderen und wartete auf die beiden.


    Gerade in dem Moment als er Coriolanus geantwortet hatte und er endlich in seine wohlverdiente cena beißen wollte, da stand der Centurio vor ihnen. Titus murmelte ein leises


    "Scheiße"


    und sah sich hektisch nach einer Ablage für seinen Brotfladen um. Schlussendlich stand er auf und legte diesen auf dem Schemel, auf dem er gerade noch gesessen hatte. Er richtete seine Rüstung zurecht (zumindest jene Teile, die er in diesem Moment trug) und nahm Haltung an. Da bereits Gnaeus die Meldung übernahm, war Titus selber still. Er stand bequemer als der Centurio dies befahl und hörte sich dann dessen Befehle an. Als er verstand, dass sie mit in die urbs aeterna durften, da vergaß Titus sogar das Hungergefühl, welches sich durch ein Grummeln seines Bauches wieder bemerkbar machen wollte.


    Zitat

    Gnaeus Coriolanus
    Gnaeus lächelte. In der Tat: Bis vor Rom waren sie gekommen und dann wäre es auch wohl eine Schande, wenn sie dann nicht einmal die Gelegenheit hätten, die Stadt wirklich kennenzulernen. Wer weiß, wann sie der ewigen Stadt noch einmal so nah sein würden? So heiterte sich das Gesicht von Coriolan gleich auf und er bewegte sich wie befohlen zu seinem Zelt, um die nötige Ausrüstung anzulegen. Natürlich keine Waffe, denn im Pomerium war das schließlich strikt verboten. "Vergiss nur nicht dir ordentlich Sesterzen einzustecken", sprach er noch zu Flavus. "Wer weiß, was wir in Rom alles so schönes kaufen können... nun zumindest hoffe ich, dass du nicht schon wieder alles beim Spielen verjubelt hast." Er lachte, denn er wusste um die Spielernatur seines Freundes. Dagegen hatte sich Coriolan so einiges von seinem Sold angespart. So nahm er so einiges an Sesterzen mit.


    Gemeinsam mussten sie nun beim Praefecten antreten, ein Maultier und noch weitere Männer neben ihnen. Ein kleiner Trupp, der die Ehre hatte in Rom einzukehren. Coriolan freute sich wirklich sehr, daran teilhaben zu dürfen. Er freute sich bereits auf die neidischen Blicke seiner Kameraden, wenn er zurückkehren würde.


    Als der Centurio dann wieder weg war, schlug Titus seinem Kameraden schon beinahe überschwänglich auf den Rücken:


    "Hast du das gehört?! Wir sehen Rom von innen!"


    Titus war total aus dem Häuschen. Er suchte schnell seine Sachen zusammen und verstaute den Rest sicher. Auf die Worte von Coriolanus antwortete er hektisch:


    "Du bist gut. Wann hätte ich die letzte Zeit denn etwas verspielen sollen. Hattest du etwa Zeit dazu?"


    Dabei nahm er auch seinen für einen frisch gebackenen Nauta prall gefüllten Beutel mit Sesterzen und hängte sich diesen um. Natürlich wurden auch die Auszeichnungen so befestigt, dass sie weitum ersichtlich waren. Als er fertig war, ging er zu Coriolanus und deutete auf dessen Auszeichnungen:


    "Du wirst sehen, wie die Frauen in der Stadt auf die Dinger abfahren. Das wird ein Erlebnis. Bist du soweit?"


    Titus war startklar......

  • "Ich dachte ein Spieler findet immer einen Weg", bemerkte Coriolanus noch belustigt und stichelte gleich weiter. "Ich brauch mich doch nur kurz umzudrehen und im nächsten Augenblick hast du schon wieder irgendwo etwas verspielt" Er lachte und klopfte dem Kameraden gleichsam etwas härter auf die Schulter, da er auf den Schlag von Flavus auf seinen Rücken besonders schmerzhaft reagiert hatte. Es soll ja niemand sagen, Nautae könnten sich nicht gegenseitig abhärten.


    "Also die Auszeichnung macht dich übrigens auch nicht hübscher", legte er dann auch gleich freudig nach. "Mal sehen, wer von uns früher eine abbekommt." Man spürte die überschwängliche Lockerheit der Männer, die sich freuten, zum ersten Mal in Rom zu sein. Hoffentlich würden ihre Erwartungen nicht enttäuscht. In der Stadt gab es zwar viel schönes, aber auch extrem hässliche Stellen und viel Gesindel, doch da musste wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen.

  • Naja, ganz unrecht hatte Coriolanus mit seiner Aussage über seine Begierde zu spielen ja nicht, aber irgendwie hatte Titus die letzte Zeit nie das Bedürfnis verspürt, sein Geld irgendwo einzusetzen. War es am Ende dann doch so, dass Gelegenheit Diebe machte? Sei es drum, Titus war froh über den Umstand, dass er sein Geld noch in seinem Beutel hatte.


    "Schon recht." antwortete er deshalb nur mit einem Schmunzeln auf die Bemerkung seines Kameraden. Beim Schlag auf seine Schulter zuckte Titus leicht zusammen. Auf die nächste Bemerkung von Coriolanus musste Titus zunächst nur Grinsen, bevor er eine Antwort gab:


    "Ich weiß, ich bin auch so schon hübsch genug. Dazu brauch ich die Dinger nicht. Bei dir sieht das schon anders aus. Du solltest hoffen, dass die Weiber von deinen Auszeichnungen so geblendet sind, dass sie dich ansonsten nicht mehr genauer ansehen. Aber keine Sorge, ich lasse dir schon eine übrig."


    Während er sprach, zog Titus noch die letzten Lederriemen seiner cassis fest. Als er fertig war, begann er noch einmal von Vorne den richtigen Sitz der Ausrüstung zu kontrollieren.

  • Alle waren abmarschbereit. Die Gruppe um den Praefectus verließ das Lager der classis. Wir hielten auf das Tor von Rom zu.


    " Hoffentlich haben diese Barbaren wenigstens das alterwürdige und die Tempel nicht geplündert und geschändet. "


    Ich hatte mich an die Spitze des Zuges gesetzt, zügig ging es voran. Immer gewaltiger wurde Silouette Rom's vor uns. Für mich ein bekannter Anblick und nicht so erdrückend wie beim ersten Mal, als ich in Rom eintraf. Die Stadt war nichts besonderes. Sie hatte mehr schlechte als gute Seiten. Eine casa in Rom war natürlich unschlagbar.
    Hier war der Mittelpunkt des Imperiums und der große Kuchen, von dem viele etwas abhaben wollten.


    Misenum, Ostia, Nikopolis, überall gab es gute und schlechte Seiten. Wer weiß was die nächste Station war.

  • "Wie nett von dir", entgegnete Coriolan nur noch darauf, dass ihm Flavus etwas übrig lassen würde und lachte. Das konnte wirklich heiter werden. Was sollten sie sich nur zuerst ansehen? Aber fürs erste hieß es wohl den Vorgesetzten hinterherlaufen. Vielleicht bekamen sie ja auch gar nicht so viel "Freigang", wie sich das die Nautae vielleicht ausmalten.


    Auf ging es und sie kamen dem Stadttor immer näher. "Barbaren waren es ja nun hoffentlich nicht, die in Rom gewütet haben", antwortete er auf dne Kommentar von Massa und fügte naiv hinzu. "Ein Römer würde doch auch sicher keinen heiligen Tempel plündern." Dabei kannte Coriolan den römischen Mob wohl noch nicht richtig. So viel schönes, wie es in dieser Stadt gab, so viel Gesindel gab es leider auch.

  • Im Laufe des Ganges durch das provisorische Lager der Classis hatte sich auch Cnaeus dem Zug nach Rom noch anschließen können - nachdem er das Einverständnis des Präfekten eingeholt hatte. Ein Gang in die Urbs Aeterna erschien doch zumindest auf dem Papier deutlich amüsanter als das stupide Lagerleben. Im Grunde durfte sich Cnaeus als Tribun nicht beschweren, da er die einfachen Aufgaben ohnehin nicht erledigen musste - nichtsdestotrotz hatte er sich in seiner Zeit bei der Kanzlei eine nicht zu missachtende Bequemlichkeit angeeignet, die das Leben als Offizier gar nicht mehr so erstrebenswert erschienen ließen wie noch vor Jahren gedacht. Natürlich vollführte der Fabier seine Aufgaben als Tribun dennoch mit vollstem Ehrgeiz, um seinen Aufstieg auf der Karriereleiter Roms nicht unnötig zu erschweren.


    Cnaeus hatte sich dem Tross unmittelbar hinter dem Centurio Massa, dem Adjutanten des Praefectus, angeschlossen und folgte nun gleichmäßigen Schrittes, ohne großen Ausdruck in seine Mimik zu legen. Kurz ließ er seinen Blick über die anderen Teilnehmer schweifen, die ihm jedoch allesamt gänzlich unbekannt erschienen - was wohl auch der Tatsache geschuldet war, dass der Fabier bis dato von militärischen Aufgaben weitgehend ferngehalten wurde und bei der letzten Schlacht in Ostia zurückgeblieben war.


    Sim-Off:

    Ich hoffe der Einstieg ist noch okay ;)

  • Nachdem Titus sein ganzes, wenn auch geringes Marschgepäck aufgeschnallt hatte, begab er sich zum Treffpunkt und reihte sich zusammen mit seinem Freund Coriolanus hinter dem Centurio ein. Kurz vor ihrem Aufbruch stieß dann noch ein Tribun hinzu, welchen Titus nicht kannte. Bei der Schlacht vor Misenum war er aber nicht dabei gewesen, dessen war sich Titus sicher, schließlich rannte er damals den Kommandeurhügel mehrmals auf und ab. Neugierig stieß er Coriolanus mit seinem Ellenbogen in die Seite und raunte diesem zu:


    "Sag mal, kennst du den Tribun? Den habe ich noch nie gesehen."


    Dann endlich marschierten sie los. Immer näher kam das Stadttor und die Urbs breitete sich immer größer vor Ihnen aus. Die Stadtmauern waren schon beeindruckend und wohl kaum einfach so zu bezwingen. Das Gerücht, dass die Cohortes einfach die Stadttore geöffnet hatten schien also zu stimmen. Auch Titus hörte den Kommentar von Massa und vernahm auch die Bemerkung von Coriolanus. Auf diese gab er auch seine eigene, lapidare Meinung dazu:

    "Römer im Siegesrausch sind manchmal schlimmer als Barbaren, vor allem wenn sie soweit weg von Zuhause sind."


    Wenn man es genau nahm, dann würde wohl keiner der Legionen aus dem Norden diese Stadt als ihre Heimat bezeichnen. Sein Vater hatte ihm immer wieder gesagt, dass nur wer in Italia geboren war auch dieses Land als seine Heimat bezeichnen konnte. Ob dies nun so war, oder auch nicht, das konnte und wollte er selber nicht beurteilen. Ganz unrecht hatte er vermutlich nicht.

  • Als Titus ihn anstupste und nach dem Tribun fragte, mustere er selbigen ganz genau und überlegte, ob er ihn nicht kennen würde. Groß gewachsen und scheinbar von durchtrainiertem Körperbau. Er schien noch ein recht junger Tribun zu sein, möglicherweise war er noch gar nicht so lange in der Classis. "Nein, wenn ich ihn mir so ansehe, dann ist mir das Gesicht auch fremd. Vielleicht ist er noch gar nicht so lange eingesetzt? Mitbekommen hab ich jedenfalls nichts." Tribune gab es ja nun nicht allzu viele, dennoch musste man wohl nicht jeden vom Gesicht her kennen. Aber es wäre schon interessant zu wissen, ob sie mit diesem noch häufiger zu tun haben würden.


    "Römer im Siegesrausch...", wiederholte Coriolan, um sich des Klanges dieser Worte noch einmal zu vergewissern. "Tja, wir selbst konnten einem solchen wohl bisher noch nicht verfallen", scherzte er. Anlass gab es dazu wohl auch nicht. Zwar standen sie auf der Seite der Gewinner, aber ihre große Schlacht hatten sie ja dennoch irgendwie verloren. Gerade für Angehörige der Classis war es wohl ein seltsames Gefühl zwischen Sieg und Niederlage, welches sie teilten. Von großen Siegesrausch oder tiefer Depression waren sie wohl gleichermaßen weit entfernt.

  • Dragonum lauschte dem Gespräch und versuchte so unauffällig wie eben möglich in mitten seiner Männer gen Rom zu schreiten. Den Siegesrausch hielt er zwar weniger für den Grund der Plünderungen, aber er hatte auch keine Lust zu erklären wieso der Pöbel Roms in seinen Augen so gar nicht römisch war ...


    "Centurio, zuerst zur Casa Decima!"


    Die Casa war ja bereits als beschädigt bekannt und Dragonum ging es hierbei nicht nur um Massas Interessen sondern auch um die seines Patrons, auch wenn der bereits im Ausland weilte und der Kontakt mehr als nur sporadisch war ...

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