http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png „Das Nötigste haben sie in den letzten Wochen schon wieder angeschafft. Und sonst... es fehlt an so ziemlich allem. Drinnen haben sie kaum was ganz gelassen.“ Raghnall grübelte und dachte an seinen letzten Besuch in der Casa. „Essen haben sie. Ist zwar auch geplündert worden, aber seit die Belagerung rum ist, funktioniert auch die Versorgung in der Stadt wieder. Ansonsten... das Holzzeug in der Küche ist ganz geblieben, einfaches Geschirr haben sie auch schon wieder gekauft. Möbel sind dagegen schwieriger, da ist selbst das nötigste nur behelfsmäßig ersetzt von dem, was kaputt war.“ Das Beste würde sein, wenn Massa sich selbst ein Bild machte vom aktuellen Zustand der Casa Decima, und dabei mit Rhea sprach, die das Ganze in der Hand hatte. Aber Raghnall war sich nicht so sicher, ob es klug war ihm das vorzuschlagen – wenn sie allein gewesen wären, hätte er das vielleicht gesagt, aber hier, vor dem Praefectus, würde er das ganz sicher nicht tun. Ein ganz wichtiger Punkt, es sich in seinem Sklavenleben gut gehen zu lassen, war zu wissen, wann man sich was erlauben konnte – und wann nicht. „Es gab nen Schwund. Sind aber nur ein paar, die weg sind, die anderen sind alle da.“ Melitta beispielsweise, von der wusste keiner, wo sie steckte, auch wenn Rhea sich zu erinnern meinte, dass die schon von den Soldaten mitgenommen worden war, damit sie ihnen den Weg zur Decima zeigte. Ein paar waren unterwegs gewesen an dem besagten Tag, wer wusste schon was mit denen passiert war – ob sie nun die Gelegenheit zur Flucht genutzt hatten oder irgendeinem Mob unter die Füße geraten waren und jetzt im Tiber mit dem Bauch nach oben schwammen, wusste keiner. Und dann waren da noch zwei Haussklaven, die während der Flucht mit den Veteranen verschwunden waren... bei denen war sich Raghnall ziemlich sicher, dass sie abgehauen waren.
Bei der letzten Anmerkung kratzte der Gallier sich nachdenklich am Kinn. „Möglich. Serapio dürfte schwierig werden, wenn man seinen Status bedenkt, aber Seiana könnte drin sein.“ Immerhin hatte der Iunius es ja auch geschafft gehabt. „Einen Versuch wär's vielleicht wert. Ich hoff allerdings, dass der Kaiser bald Entscheidungen trifft über die Gefangenen. Damit wir wenigstens wissen woran wir sind. Vor allem die jungen Decimi in der Casa bräuchten das.“ Noch eine Anspielung darauf, ob Massa nicht vielleicht mal vorbei schauen könnte. Im Moment war in der Casa nur Jungvolk anwesend, die kaum eine Ahnung vom Leben hatten, keiner von ihnen hatte die 20 schon überschritten, jedenfalls glaubte Raghnall das – und jetzt waren die schon seit Wochen, noch dazu in dieser Situation, auf sich allein gestellt, wo sie bisher immer jemanden hatten, der sich um sie kümmerte.
SKLAVE - DECIMA SEIANA