Die Tatsache, dass Attica jede Aussage die er tätigte wiederholte bedeutete natürlich nicht, dass Scato sich auch noch einmal zu einer Antwort bequemen würde, schließlich schien sie es ja verstanden zu haben. Als Iduna dann mit seinem Obstsalat zurückkam betrachtete er diesen und nahm sich ein Stückchen Obst, begutachtete es kurz, und ließ es dann in seinem Mund verschwinden.. Das süße römische Leben!
..Zumindest wenn man wie die Flavier beinahe schon obszön reich war.
Nachdem er noch einige Stückchen Obst verzehrt hatte, und Attica dort stand wie bestellt und nicht abgeholt, schob er die noch halbvolle Schale beiseite, und blickte dann wieder auf Attica, "Du scheinst dich ganz gut in deine Rolle zu fügen Attica. Wirklich erstaunlich." befand der Flavier, es war fast so als ob sie für diese Rolle geboren worden war, "Du darfst die Villa verlassen wenn ich deine Dienste nicht benötige. Natürlich vorerst nur in Begleitung. Der Wahlkampf beginnt bald, also mache mir und meiner Familie keine Schande und stell nichts dummes an."
...was sonst passieren würde hatte er ja schon einmal klargemacht, und er hatte den Eindruck dass diese Belehrung recht eindringlich gewesen war.
"Lasse dir von Lupus ein paar Sesterzen auszahlen und kaufe dir ein paar Kleidungsstücke und sonstiges auf dem Markt. Aber nicht zu germanisch, sondern gute, römische Kleidung."
Cubiculum | Caius Flavius Scato
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Mit vibrierender Unruhe verharrte die rothaarige Sklavin in unmittelbarer Nähe zu ihrem Dominus und wartete gespannt auf dessen Beantwortung ihrer Fragen. Schließlich interessierte sie es tatsächlich, sonst würde sie ihre Lippen gar nicht erst öffnen. Das ihr Dominus jedoch gar nicht daran dachte, ihre Fragen zu beantworten, versetzte dem Rotschopf tatsächlich einen Stich und sie biss sich auf die Unterlippe, während sie zugleich ihren Kopf senkte. Und als er sie aus dem Raum schickte, um etwas Obst zu holen, wusste Iduna mit ziemlicher Sicherheit, dass sie keine Antwort auf ihre gestellten Fragen erhalten würde. Wieso aber eigentlich nicht? War sie es nicht wert, dass man sich länger als unbedingt nötigt mit ihr beschäftigte? Bei diesem gedanklichen Zwiegespräch musste der Rotschopf dann doch hart schlucken und fokussierte einen undefinierbaren Punkt an einer der Wände. Zum Glück gab ihr Dominus in diesem Augenblick den Befehl, dass es ihm nach etwas frischem Obst gelüstete und Iduna verließ sein Cubiculum. Draußen auf dem Gang atmete die junge Sklavin einige male tief durch, eh‘ sie sich in die Küche begab und dort den Wunsch ihres Dominus selbständig kreierte. Die Obststücke befreite sie natürlich von ihrer Schale und schüttete alles in eine kleine Schale, die sie sorgsam in ihre schlanken Hände nahm, um ihren Dominus nicht zu lange warten zu lassen. Die Schale, in der sie die Obststücke drapiert hatte, war wahrlich hübsch anzusehen und so trat sie auf beinahe lautlosen Schritten an ihren Dominus heran, der sie natürlich längst bemerkt hatte. Mit einem sanften Lächeln streckte sie ihm die Obstschale entgegen und neigte dabei ihren Kopf auf die Seite. Würde ihm das in mundgerechte Happen geschnittene Obst munden? Offensichtlich, denn eines der Obststücke verschwand auch schon im Mund ihres Dominus und es erklang keine Klage, so dass die junge Rothaarige innerlich erleichtert durchatmete. Nachdem er die Obstschale etwas beiseite geschoben hatte, war dies für Iduna das Zeichen, dass es ihn nicht mehr nach dem köstlichen Obst gelüstete. Stattdessen ließ ihr Dominus Worte an ihr Gehör dringen und diesen Worten lauschte die junge Germanin höchst aufmerksam. Tatsächlich waren es lobende Worte, die über die Lippen des Römers drangen und ein strahlendes Glänzen in Idunas Seelenspiegel entzündeten. “Ich werde dich nicht enttäuschen.“ Flüsterte die junge Sklavin in lateinischer Zunge und blickte dabei beifallsheischend zu ihrem Dominus empor. Hatte sie das richtig ausgesprochen? War er zufrieden mit ihrer Aussprache? Unter gesenkten Wimpern warf sie dem Römer einen vorsichtigen Blick entgegen. Doch da ergriff dieser abermals das Wort und erhob seine Stimme, der Iduna mit pochendem Herzchen lauschte. “Welcher Wahlkampf?“ Wollte Iduna von ihrem Dominus wissen und warf dem Römer einen raschen Blick aus dem Augenwinkel entgegen. Am liebsten hätte sie vor Freude auf der Stelle getanzt ob der Tatsache, dass sie die Villa in Begleitung verlassen durfte. Jedoch bezähmte sie sich und verharrte weiterhin regungslos an Ort und Stelle. “Danke Dominus.“ Sprudelte es voller Begeisterung über die Lippen der rothaarigen Sklavin. “Ich darf mir all das kaufen, was ich für die Sesterzen bekomme? Neue Kleidung und .. und auch einen neuen Armreif?“ Dabei blickte sie auf den goldenen Armreif an ihrem Handgelenk und lächelte strahlend vor sich hin. “Ich freue mich schon auf meinen ersten Ausflug.“ Konnte man erneut die Stimme der aufgeregten Cheruskerin vernehmen.
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Sie fragte nach dem Wahlkampf? Eine Barbarin mit Interesse an der Politik? Welche bizarre und zugleich amüsante Vorstellung, es war in etwa so als ob ein Pferd mit einem Praefectus über die beste Strategie in der Schlacht diskutieren würde..
"Ich strebe ein Aedilat an. Eine Stellung im Senat, einem der Grundpfeiler unserer großartigen Imperiums." erklärte Scato beiläufig, fest davon ausgehend dass seine Worte in den Wind gesprochen waren ob der Ahnungslosigkeit über römische Politik welche er bei seiner Sklaven fast sicher wähnte. Die Tatsache, dass sie sich über ein paar Münzen derart freute überraschte ihn indes weniger, er legte den Kopf ein wenig schief als Attica über all die Dinge sinnierte welche sie sich würde kaufen wollen, denn auch wenn Scato nicht in Roma aufgewachsen war, war Armut, und die Wertschätzung kleinerer Geldbeträge nie wirklich eine Tugend gewesen die sich für ihn zu erlernen gelohnt hätte.
"Du kannst dir kaufen was du willst, solange es angemessen erscheint." antwortete Scato knapp, denn mehr gab es für ihn hierzu tatsächlich nicht zu sagen, "Solltest du jedoch die Villa verlassen, so siehe stets zu dass du vor Ende der Cena wieder zuhause bist. Ich schätze es nicht wenn sich meine Sklaven herumtreiben." -
Wenn er schon den Begriff ‚Wahlkampf‘ in den Mund nahm, dann musste ihr Dominus auch damit rechnen, dass sich sein neugieriger Rotschopf dafür interessierte, nicht wahr? So richteten sich zwei bläulich schillernde Seelenspiegel direkt auf den Römer und erwarteten eine Antwort auf ihre gestellte Frage. Oder zumindest irgendeine Antwort. Er konnte ihrer Neugierde natürlich auch einen Riegel vorschieben und ihr erklären, dass es sich für eine flavische Sklavin nicht ziemte, wenn sie ihr Näschen in Dinge steckte, die sie nichts anging. Das Gegenteil war jedoch der Fall und ihr Dominus öffnete erneut seine Lippen, um den Wissendurst der Cheruskerin zu stillen. Aufmerksam spitzte Iduna auch schon ihre Ohren und neigte anmutig ihren Kopf auf die Seite, während sie ihre Finger noch immer um die Schüssel mit den Obststückchen gebettet hatte. Als er ihr dann jedoch explizit zu erklären begann, was es mit dem Wörtchen ‚Wahlkampf‘ auf sich hatte, verstand die Rothaarige ohnehin kein Wort. Aber seine Worte klangen gewichtig und so blinzelte das zierliche junge Mädchen einmal und noch einmal. “Ich habe kein Wort verstanden von dem du gesprochen hast. Aber.. es hat sich wichtig angehört.“ Murmelte sie mit leiser Stimme, bevor sie auch schon ihren Blick niederschlug und den Boden zu ihren Füßen fokussierte. Waren ihre Worte zu hochtrabend gewesen? Hätte sie lieber ihre Lippen geschlossen gehalten, um ihre Unwissenheit nicht allzu deutlich hinauszuposaunen? Fragen über Fragen die in dieser Sekunde den Geist der Sklavin marterten. Bevor sie auch schon auf andere Gedanken gebracht wurde und die Vorfreude in ihrer Brust mit jeder Sekunde mehr und mehr anstieg. Sie durfte tatsächlich die Villa verlassen, wenn auch in Begleitung? Wieviele Münzen würde sie erhalten und was konnte sie sich mit diesen Münzen kaufen? Konnte sie sich tatsächlich einen neuen Armreif kaufen und vielleicht sogar eine neue Tunika? “Ich.. ich möchte das mein Dominus stolz auf mich sein kann und möchte ihm keine Schande bereiten.“ Flüsterte die junge Germanin leise vor sich hin, wobei sie dem Römer einen raschen Blick aus dem Augenwinkel entgegen geworfen hatte. Am liebsten wäre sie dem Römer um den Hals gefallen. So jedoch schenkte sie ihm nur ein sanftes, dankbares Lächeln und hibbelte bereits unruhig auf der Stelle. “Ich.. ich werde pünktlich wieder zurück sein. Ich werde dich nicht enttäuschen.“ Sprudelte es voller Hast über ihre Lippen. Als sich ein weiterer Gedanke in ihr Köpfchen schlich. Welche der älteren Sklavinnen würde sie begleiten? Jemand mit dem sie sich auch unterhalten konnte? Abwartend verharrte Iduna schließlich und strahlte mit der Sonne um die Wette, voller Vorfreude auf den bevorstehenden Ausflug.
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"Gut, dann verstehen wir uns ja." notierte Scato mehr für sich selbst als für sie, und vermerkte eben jenes Detail auch in seinem Kopf. Schließlich gab es die eine Sorte Sklaven die sich dumm stellte um eventuellen Bestrafungen zu entgehen, und die andere Sorte Sklaven, welche unterwürfig und loyal wirkten, nur um sich gehen zu lassen sobald der Dominus einmal nicht aufmerksam war. In jedem Falle würden Verstöße gegen Scatos Regeln zu verheerenden Folgen führen.
"Gut... Du kannst nun mit Livia in die Stadt. Kaufe dir einige Kleidungsstücke. Wir werden bald nach Pyrgi aufbrechen und du kannst unmöglich jeden Tag dasselbe tragen." erklärte Scato und rief Lupus herbei, welchem er etwas ins Ohr flüsterte und der umgehend wieder verschwand..
"Ach, und es ist dir hoffentlich bewusst dass die anderen Flavier in diesem Haus ebenfalls deine Dienste beanspruchen können. Sollten sie etwas von dir verlangen, so leistest du ihren Wünschen folge." machte Scato klar, während Lupus mit einem kleinen Beutel zurückkam, welchen Scato in die Hand nahm, mit eben dieser kurz abwog, und ihn dann vor sich auf den Tisch knallte.
"Gut. Du weißt wann du zurück zu sein hast, du weißt was du tun sollst. Überzeuge mich von deinem guten Willen." forderte sie Scato spielerisch auf, während er allerdings keine Miene verzog, "Viel.. Vergnügen." wünschte der Flavier, der einfach mal davon ausging dass der Drang zum Einkaufen eine Eigenschaft war, welche allen Frauen irgendwie gemein war. -
Verstanden sie sich wirklich oder war dies lediglich eine rhetorische Floskel, auf die Iduna ohnehin nicht zu antworten brauchte? Dementsprechend fragend mutete der Ausdruck auf dem Gesicht der jungen Sklavin an, während sie ihren Kopf leicht auf die Seite neigte. “Wir ..verstehen uns?“ Arglos blinzelte der Rotschopf zu ihrem Dominus empor, als jene Worte ihre Lippen verließen. Offensichtlich musste Iduna noch lernen, dass sie nicht jedes Wort des Römers wortwörtlich übersetzen sollte. Diese Gedanken wurden jedoch im nächsten Moment auch schon vertrieben, als ihr Dominus erneut seine Stimme erklingen ließ und die Rahmenbedingungen ihres ersten ‚Ausflugs‘ in die Stadt festlegte. “Ich darf wirklich in die Stadt und mir etwas schönes kaufen? Hübsche… hübsche neue Tuniken und.. und.. einen zweiten Armreif. Vielleicht auch ein Kettchen für den Fuß?“ Oh ja, in diesem Augenblick erkannte man wie jung Iduna tatsächlich war. Denn ihre übersprudelnde Freude erinnerte an die Freude eines jungen Mädchens. Und genauso wirkte die zierliche Cheruskerin in diesem Augenblick, wobei sie aus hellen bläulich schillernden Seelenspiegeln zu ihrem Dominus empor strahlte. Als der Römer dann jedoch erneut dieses fremdländisch klingende Wörtchen ‚Pyrgi' aussprach, huschte ein fragender und zugleich interessierter Ausdruck über das noch immer strahlende Gesicht des Rotschopfs. “Was ist Pr..Pyg..Pyrgi?“ Gelang es Iduna endlich das Wort mit ihrem harten germanischen Dialekt über ihre Lippen dringen zu lassen. Hoffentlich würde ihr Dominus diese Frage beantworten und sie nicht durch eine lapidare Handbewegung beiseite wischen. Doch zuerst einmal betrat Rufus das Cubiculum und Iduna schenkte auch dem Hüne eines ihres strahlenden Lächelns. Der Hüne jedoch empfing lediglich einen geflüsterten Befehl des Dominus und verschwand auch schon. So dass Iduna etwas enttäuscht wirkte. Wenigstens ihr Lächeln hätte er erwiedern können. Doch zum Trübsal blasen blieb wenig Zeit. Denn erneut erklang seine Stimme und ließ Idunas Augenmerk augenblicklich in seine Richtung gleiten. “Ich bin gehorsam Dominus und werde jeden Befehl befolgen.“ Sprach Iduna mit leiser Stimme, wobei sie ihre schlanken Finger in ihrer bläulich gefärbten Tunika verkrallte und spürte wie ihr das Herz hart in der Brust hämmerte. Wieviele Flavii lebten eigentlich in der Villa? Sie wusste zwar, dass Artistocles dieses Thema bereits kurz angeschnitten hatte, aber weit waren sie nicht gekommen. Dabei war die zierliche Rothaarige doch so neugierig. Ihre Gedanken gerieten jedoch abermals durcheinander, als sich Rufus erneut ihrem Dominus näherte und diesem einen Lederbeutel in die Hand drückte, welchen der Römer mit einem klirrenden Geräusch auf die Tischplatte plumpsen ließ. So war es nicht verwunderlich, dass Idunas Blick wie magisch von diesem Lederbeutelchen angezogen wurde und sie kaum ihren Blick abwenden konnte. "Vielen Dank Dominus.“ Vor Begeisterung sprudelten diese Worte regelrecht über Idunas Lippen, als sie beherzt den Lederbeutel an sich nahm und diesen an ihre Brust drückte. Dann drehte sie sich auch schon herum und verschwand mit wehenden roten Locken aus dem Cubiculum ihres Dominus. Jetzt galt es erst einmal Livia zu finden, und dann gemeinsam den Weg in die Stadt einzuschlagen.
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Die Botschaft erreichte ihn am frühen morgen. Er, Caius Flavius Scato, Sohn des Titus Flavius Milo, Enkel des großen Secundus Flavius Felix, war endlich ein Senator Roms.
Natürlich hatte er vorsorgen lassen, und die typischen Standessymbole der Senatoren zur Hand, welche er heute zum ersten Mal anlegte, der Purpurstreifen zierte seine Kleidung, und die roten Schuhe schmiegten sich gefühlt noch besser an seine Füße, als seine ebenso nicht billigen Alltagsschuhe.
Einmal tief ein und ausgeatmet, und schon war der Senator bereit für die erste Amtshandlung des Tages, dem Frühstück, denn heute gab es einiges zutun, und die Organisation des flavischen Wahlfestes war nur eine Sache von eben jenen. -
Der Ausflug auf den Markt hatte Iduna sichtlich gefallen. Was man allzu deutlich an ihren hell funkelnden Augen und ihrem strahlenden Lächeln erkennen konnte. Oder hatte ihre beinahe übersprudelnde Freude einen gänzlich anderen Hintergrund? Vielleicht die Begegnung mit dem römischen Herrn an dessen Marktstand? Durchaus möglich. Auch wenn Iduna diese Gedanken für sich behielt und hoffte das ihr Dominus niemals etwas von ihren Gedanken in Erfahrung brachte. Leichtfüßigen Schrittes wandelte die zierliche Germanin an diesem Tag durch die Villa des flavischen Geschlechtes und summte dabei leise vor sich hin. Die befremdlichen Blicke ihrer Mitsklaven versuchte der Rotschopf zu ignorieren. Dann jedoch beschleunigte sie im nächsten Augenblick ihre Schritte und eilte der Küche entgegen. Dort angekommen wurde ihr auch schon ein Frühstückstablett für ihren Dominus in die Hände gedrückt. Das Tablett fest umklammernd verließ Iduna auch schon die Küche und machte sich auf den Weg zu ihrem Dominus. Diesen traf sie in seinem Cubiculum an. Je näher sie auf den Römer zutrat, desto hastiger pochte ihr das Herz in den Ohren. "Domiiiinus." Machte Iduna auf sich aufmerksam und hielt ihm das Tablett entgegen. Ob er ihre neue Tunika in einem hübschen dunkelblau und den neuen Armreif an ihrem Handgelenk bemerken würde? Innerlich erhoffte es sich der germanische Rotschopf, während sie mit gesenktem Kopf in seiner unmittelbaren Nähe regungslos verharrte. Das Tablett hielt sie auch weiterhin in ihren Händen.
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.....Natürlich bemerkte Scato die neue Kleidung seiner Sklavin nicht, warum auch? Abgesehen davon, dass er seine eigene neue Kleidung gerade bewunderte, war Attica für ihn nicht mehr als ein lebendiges Möbelstück, und solange sie durch ihre Kleidung nicht in ihrer Funktion eingeschränkt war, war es ihm gänzlich egal was sie trug. Aber wenn sie zufrieden war, dann waren es ja immerhin schon zwei Personen im Raum, auch wenn Scatos Grund der Freude ein wesentlich weittragender Grund war, als ein neues Gewand.
"Du bist spät dran." merkte Scato an, während er den ersten Happen seines Frühstücks verzehrte, er hatte etwas unruhig geschlafen, doch insgesamt war er recht munter, "Es gibt heute viel zutun. Wir müssen ein Fest planen, und eine Reise. Verzögerungen können wir uns nicht erlauben." ermahnte er sie beiläufig, auch wenn die Verzögerung nicht so dramatisch war.
"In meiner neuen Stellung als Senator Roms fallen mir außerdem weitere Aufgaben und Privilegien zu. Ich hoffe du lernst weiter fleißig um vorzeigbar zu sein." -
Unbewusst glitten Idunas bebende Finger immer wieder über den Stoff ihrer neuen Tunika, um diese glatt zu streichen. Doch manche Falte wollte sich einfach nicht vertreiben lassen. Sodass Iduna inständig hoffte, dass ihrem Dominus die vereinzelten Falten in ihrer Tunika nicht bewusst wurden. Und offensichtlich hatte die Rothaarige mit ihrer inneren Vermutung bereits ins Schwarze getroffen. Denn kein Wort über ihre neue Tunika verließ seine Lippen, sodass die junge Germanin vernehmlich schluckte und offensichtlich mit den Tränen zu kämpfen hatte. Als er sie dann schließlich bemerkte, waren es keine lobende Worte die über seine Lippen entflohen. Und jetzt waren es tatsächlich Tränen die stumm übr ihre Wangen rollten. Ein nettes Wort und Iduna würde sich an einem wackeligen Lächeln versuchen. Doch so? So krallte sie ihre Finger äußerst fest um das Tablett in ihren Händen, bis man ihre Fingerknöchel erkennen konnten. "Ich habe gedacht du freust dich für mich." Sprudelte es in einem einzig langen Satz über ihre Lippen. "Wir müssen ein Fest planen? Was für ein Fest? Deine Ernennung zum Si... Senaaator?" Dabei neigte sie ihren Kopf fragend auf die Seite und blickte aus großen Augen zu ihrem Dominus empor. "Es tut mir Leid. Ich werde nicht mehr zu spät kommen." Flüsterte Iduna mit gesenkter Stimme und spürte zugleich wie ihr das Herz bis zum Hals schlug. Eigentlich müsste er ihren hastig pochenden Herzschlag deutlich vernehmen. "Was musst du als Sator.. Senator machen? Bist du dann so etwas wie ein Oberhaupt?" Dabei blitzte es fragend im blau ihrer Seelenspiegel.
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Heulte sie jetzt? Scato blickte kurz ein wenig ungläubig, bevor er ihre Tränen zur Kenntnis nahm, und sie einfach ignorierte, denn er war weder Atticas Mutter, noch hatte er Zeit und Muße sich um die Person zu kümmern, deren einziger Zweck es war sich um ihn zu kümmern.
"Ich denke du verkennst das Interesse welches ich an dir hege." antwortete Scato äußerst zurückhaltend, und schüttelte kurz den Kopf, denn das Mädchen würde noch viel über ihren Rang lernen müssen. "Die Ernennung zum Senator ist nur ein kleiner Schritt auf meinem Pfad zu höherem. Es gibt eine Wahl zu gewinnen, und es gibt Beziehungen zu knüpfen." erklärte Scato während er auf sein Frühstück blickte, einen Bissen nahm, und sich direkt darauf den Mund abwischte, "Ein Senator Roms kümmert sich um die Belange des Volkes, um Gesetze, um Ordnung. Der Imperator ist natürlich das Zentrum der Macht, doch der Senat folgt nicht weit dahinter." -
Tatsächlich waren es Tränen die Iduna in diesem Augenblick über die Wangen rollten. So dass sie ihren Kopf tiefer senkte, damit ihr die roten Strähnen in das Gesicht fielen und somit ihre nassen Wangen verbargen. Als dann jedoch die Stimme ihres Dominus erklang und dieser äußerst zurückhaltend wirkte, biss sich der Rotschopf auf die Unterlippe und wünschte sich in diesem Augenblick nichts sehnlichster, als dass sich der Boden unter ihren Füßen auftat und sie verschluckte. Wieso hatte sie auch nur denken können, dass sich ihr Dominus für ihre neue hübsche blaue Tunika und den goldenen Armreif freuen würde? Vielleicht, weil Iduna noch immer an das Gute im Menschen glaubte. Auch wenn sie für einen kurzen Augenblick an das Gespräch mit Morrigan auf dem Marktplatz zurückdachte und ihre Worte allzu deutlich in ihrem Kopf wiederhallen hörte. “Es tut mir leid. Ich wollte nicht so ver..ver..vermessen klingen.“ Murmelte der Rotschopf mit leiser Stimme, wobei ihr germanischer Dialekt allzu deutlich in ihren Worten widerhallte. Als ihr Dominus dann jedoch mit diesen hochtrabenden Worten zu ihr sprach, weiteten sich Idunas Seelenspiegel augenblicklich und ein fragender Glanz flackerte über ihr Gesicht. “Aber.. was kommt dann, wenn du Senator wirst?“ Dabei neigte sich Idunas Kopf fragend auf die Seite, wobei sie ihrem Dominus einen raschen Blick entgegen warf. Würde er ihr eine Antwort auf ihre neugierige Frage geben oder würde er ihre Frage lediglich mit einer knappen Handbewegung zum Verstummen bringen? “Um Beziehungen zu knö.. knüpfen gibst du doch bestimmt auch Feste, oder?“ Dabei schillerte es hell im blau ihrer Seelenspiegel, als Iduna ihren Dominus direkt anblickte. Welches junge Mädchen liebte es nicht auf einem Fest zu den Klängen wunderschöner Melodien zu tanzen, nicht wahr? Das Tablett hielt die zierliche Cheruskerin noch immer in ihren Händen und beobachtete eine jede Handbewegung ihres Dominus aus dem Augenwinkel. Wie er sich den Mund mit einer Serviette abputzte und erneut seine Stimme erhob, so dass sich Idunas gesamte Aufmerksamkeit auf ihren Dominus legte und sie regelrecht an seinen Lippen hing. “Ist ein Senator dann so etwas wie die Polizei des Herrschers?“ Arglos blinzelte der Rotschopf bei diesen Worten zu ihrem Dominus empor und wiegte dabei ihren Kopf auf die Seite.
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Die Entschuldigung seiner Sklavin nahm Scato ungerührt hin. Entschuldigungen waren ihm so egal wie die Aussage seiner Sklavin zuvor, sodass er diese einfach ignorierte.
Ihre anschließende Frage war dann allerdings wieder interessant, denn eine so egozentrische Person wie Scato es nun einmal war, ließ sich bei Fragen nach einer großen Karriere natürlich nicht zweimal bitten um sich ins rechte Licht zu rücken...
"Es ermöglicht mir neue Ämter. Das Aedilat, oder gar Consul. Es ist noch ein langer Weg, aber ich denke ich bin auf einem guten Weg." erklärte Scato selbstsicher, ohne auch nur im entferntesten zu erwarten, dass Iduna auch nur im Ansatz nachvollziehen konnte, wie viel Einfluss solche Männer wirklich hatten. Aber das würde sie mit der Zeit lernen, und römische Politik war wahrlich komplizierter als die Stammestreffen der Barbaren.
"Sicher gibt es Feste. Wie bereits erwähnt gibt bald eines in diesem Hause. Es müssen wichtige Allianzen geschlossen werden, und das muss vor der Wahl geschehen. Natürlich wirst du unsere Gäste auch bedienen, zusammen mit den anderen Sklaven. Ich erwarte dass du dich gut präsentierst." machte ihr Scato klar, bevor er sich doch noch genötigt sah etwas über den Senat zu erzählen..
"Der Senat erlässt und verändert die Gesetze im Imperium. Darüber hinaus ist es nicht unüblich, dass sich die Kaiser vom Senat beraten lassen." -
Die Tränen auf ihren Wangen waren mittlerweile getrocknet und auch ihr Herzschlag hatte sich normalisiert und hallte nicht mehr derart dröhnend in ihren Ohren. Und dennoch war Iduna äußerst erleichtert, dass sie das Tablett in ihren Händen hielt und ihr Dominus ihre zitternden Finger nicht bemerkte. Zumindedt erhoffte sich dies der Rotschopf. Denn das ihr Dominus auf ihre entschuldigenden Worte nicht reagierte, wusste der germanische Rotschopf mittlerweile. Auch wenn es ihr die Kehle eng werden ließ und sie hart schluckte. Aber wie hatte Morrigan auf dem Marktplatz zu ihr gesagt? Die Flavier wären lediglich auf ihren eigenen Vorteil bedacht und gingen bei diesem Versuch tatsächlich über Leichen? Diese Worte bewahrheiteten sich in diesem Augenblick, als Iduna ihren Blick aus dem Augenwinkel vorsichtig in seine Richtung gleiten ließ. Das Tablett mit den Früchten streckte sie ihm unwillkürlich entgegen und erhoffte sich, er würde sich noch einmal daran gütlich tun. Schließlich sahen die Früchte auf dem Tablett verführerisch lecker aus. Jedoch wurde Idunas Aufmerksamkeit von den leckeren Früchten abgelenkt, als ihr Dominus seine Stimme erhob und die junge Germanin ihre Öhrchen spitzte. "Du.. du strebst nach Höherem? Aber.. ist es nicht ausreichend ein Seeeenator zu sein und was ist wenn du nicht gewählt wirst?" Eine durchaus berechtigte Frage wie Iduna fand. Auch wenn es ihr als Sklavin nicht zustand solche Fragen an ihren Dominus zu richten. Aber.. wer könnte es dem neugierigen Rotschopf schon übel nehmen, nicht wahr? Nachdem sich ihr Dominus erneut auf das bald stattfindende Fest konzentrierte, huschte ein freudiges strahlen über Idunas Gesicht. "Oh.. ich freue mich schon sehr auf dieses Fest. Wann wird es stattfinden und wer wird alles erscheinen?" Pure Neugierde und Interesse umstrahlten die Erscheinung der Rothaarigen wie einen Heiligenschein. "Es müssen wichtige Allianzen geschlossen werden?" Wiederholte die junge Cheruskerin und neigte dabei ihren Kopf auf gar anmutige Art- und Weise zur Seite. "Wichtige Allianzen werden meistens mit einer Heirat verknüpft." Arglos dahingesprochen und doch blitzte es leicht schelmisch im blau ihrer Seelenspiegel. Jener Glanz geriet jedoch leicht ins flackern, als ihr Dominus weitersprach und ihr wieder einmal ihren Platz in der römischen Gesellschaft allzu deutlich vor Augen führte. "Ich werde versuchen keine Fehler zu machen. Aber.. ich bin doch auch nur ein Mensch." Murmelte die zierliche Germanin und blickte aus großen Augen zu dem Römer empor. "Wenn du.. du gewählt wirst, dann bist du eine wichtige Persönlichkeit." Und Iduna die Sklavin dieser wichtigen Persönlichkeit.
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"Ein Senator ist ein Senator. Einer unter vielen. Sein Name bedeutet nichts, seine Taten bedeuten nichts. Einen Consul vergisst man nicht. Einen wirklich großen Politiker vergisst man nicht." erklärte Scato streng und sah sich schon als Consul durch den Senat streifend, seinen Namen in aller Munde. Ob nun positiv oder negativ war ihm eigentlich egal, denn die Sympathie des Plebs war ihm allenfalls nützlich.
"Wenn ich nicht gewählt werde, werde ich es eben noch einmal versuchen. Per Aspera ad Astra, es hat nie jemand behauptet dass es ein einfacher Weg wäre, weshalb ihn nur die tugendhaftesten Männer beschreiten sollten." wie tugendhaft er selbst wirklich war, ließ er einmal dahingestellt. Wichtig war, wie tugendhaft man sich selbst darstellte, und da war Scato recht weit vorne dabei. Aber, wie das im Senat nun einmal so war, war er auch nur ein Heuchler unter vielen. Er wusste es, die anderen Senatoren wussten es, und auch das Volk wusste es. Aber solange jeder diese nette Scharade mitspielte waren alle zufrieden.
"Das Fest findet in zwei Tagen statt, und es werden, so hoffe ich, die wichtigsten Personen Roms erscheinen." belehrte sie Scato, mehr um sie darauf vorzubereiten dass sie sich zu benehmen hatte, und weniger um ihre Neugier zu stillen.
"Eine Ehe ist eine Möglichkeit ja, und eine Möglichkeit die mir darüber hinaus noch offen steht. Aber es gibt auch andere Wege, besonders im Senat. Doch wir werden sehen."
Ihre letzte Bemerkung ließ Scato unter den Tisch fallen. Er hatte sie schon verstanden, doch ihr Murmeln akzeptierte er schlichtweg nicht als angemessene Art mit ihm zu reden.
"Es verlangt mich nach etwas Zerstreuung. Berichte mir von deinem Ausflug auf den Markt." -
Wahrlich verwirrt wirkte Iduna bei diesen, in ihren Ohren, hochtrabenden Worten ihres Dominus. Wenn doch ein Senator nichts zählte, was er ihr gerade selbst erklärt hatte, wieso ließ er sich denn dann zur Wahl aufstellen und hoffte gewählt zu werden? "Musst du denn zuerst Senator sein um zum Cosul gewählt zu werden?" Das sie das Wörtchen 'Consul' nicht richtig aussprach blieb Iduna verborgen. Und ihrem Dominus hoffentlich auch.
Als Caius Flavius Scato erklärte, dass er bei einer Wahlniederlage erneut kandidieren würde und dies wahrscheinlich so lange, bis er seinen rechtmäßigen Platz im Senat eingenommen hatte, weiteten sich die Augen der jungen Sklavi sichtlich. Wer.. wer erklärt denn die Männer die zur Wahl stehen als tugendhaft. Und wieso kandidieren keine Frauen? Dürfen Frauen nicht in den Senat gewählt werden? Bei uns zu.. zu Hause in.. in Germaniaaa dürfen auch Frauen Kriegerin werden und einen Speer halten." Sprudelte es mit freudig blitzenden Augen über ihre Lippen, wobei sie ihren Dominus lediglich aus dem Augenwinkel streifte.
"Das Fest findet schon in zwei Tagen statt?" Jubelte die Rothaarige und verkrallte ihre Finger regelrecht um das Tablett. Denn sonst hätte sie wo.öglich vor Freude und kindlicher Begeisterung in die Hände geklatscht.
"Oh.. wenn du heiratest gibt es wieder ein Fest. Wann findet deine Hochzeit statt?" Völlig unbedarf sprach Iduna diese Worte aus und neigte dabei ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. So wirkte sie wie ein kleines, vorwitziges Vögelchen.
Bevor jedoch noch weitere Fragen auf ihren Dominus einprasselten, erhob selbiger das Wort und ließ Iduna leicht erröten. "Mein Ausflug auf den Markt war.. wunderschön. Ich habe sogar leckeren Käse an einem der Stände probieren dürfen und der.. der Besitzer des Standes hat mich ganz freundlich angelächelt." Das ihr Dominus ihre Worte womöglich völlig falsch interpretieren könnte, ahnte der Rotschopf nicht. Denn gerade dachte sie an diese Begegnung mit dem Römer zurück, und ein sanftes Lächeln umspielte dabei ihre Mundwinkel. -
Glasklar hatte Iduna die Cena der Flavier allzu deutlich vor Augen. Schließlich war ihr auf dieser Cena jener folgenschwere Fehler passiert, den sie bitterlich bezahlen musste. Keine geringere als die Claudia hatte ihren Dominus auf die Idee gebracht sie ihrer prächtigen roten Locken zu berauben. Die anderen Sklaven hatten Iduna mitleidig angeblickt, als sie von einem der älteren Sklaven hinaus geführt wurde. Tapfer hatte sich der Rotschopf aufrecht gehalten, als sie sich der Sklavin gegenübersah, in deren Händen eine Klinge funkelte.
Leise schluchzend schüttelte sie immer wieder ihren Kopf und konnte im nächsten Augenblick den zupackenden Griff des älteren Sklaven an ihrer Schulter spüren. Dann setzte die ältere Sklavin die Klinge an und beraubte sie ihrer wunderschönen rotgoldenen Locken. Und das nur weil die Claudia danach verlangt hatte. Locke für Locke segelte zu Boden und ließ Idunas schmalen Körper immer wieder von Schluchzern erschauern. Dann trat die Sklavin mit dem Messer zurück und bückte sich nach den roten Locken, um diese für den Dominus aufzubewahren. Schluchzend hatte Iduna ihr Gesicht in ihren Händen vergraben und taumelte mit kahlgeschorenem Kopf aus dem Raum, um sich an einem ungestörten Ort zu verkriechen.
Diese Prozedur lag nun bereits einige Tage zurück und die Cheruskerin schien sich wieder gesammelt zu haben. Mittlerweile hatte man auch die Locken der aufmüpfigen Sklavin gesammelt und ihrem Dominus präsentiert. Und eben jenen begann die Sklavin aufzusuchen. Auch wenn ihr dabei das Herz bis zum Hals pochte und sie spürte wie sich die Nervosität stärker in ihr auszubreiten begann. "Dominus....?" Whisperte die Kahlgeschorene, als sie sich ihrem Dominus näherte und ihre Finger nervös miteinander verkrampfte. "Bitte seid nicht mehr böse auf mich." Entschuldigte sich der kahlgeschorene Rotschopf mit leiser Stimme und blickte aus großen Augen zu dem Römer empor.
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Scato hatte die Aktion bei der gestrigen Cena schon beinahe vergessen, schließlich fielen bei römischen Feiern stets die einen oder anderen Becher um doch es galten natürlich auch gewisse Regeln. Als die kahlgeschorene Iduna in sein Cubiculum schlich beschloss Scato deshalb ein paar Takte zur römischen Gesellschaft loszuwerden und weniger über mögliche Emotionen zu sprechen, schließlich waren diese gegenüber seiner Sklavin doch recht marginal.
"Ich hege keinerlei Groll. Du hast dir einen Fehler erlaubt und die Sitte verlangt eine entsprechende Antwort. Es war eine Notwendigkeit, nicht mehr und nicht weniger." erklärte Scato sachlich und abgeklärt in der Hoffnung, dass die häufig doch recht naive Sklavin es direkt verinnerlichen würde, "Besonders bei der Claudia hege ich ein spezielles Interesse. Ihr, und ihrer Familie gegenüber darf es keine Verstimmungen mehr geben." -
Wie eine geläuterte Märtyrerin hatte sich die germanische Sklavin dem Cubiculum ihres Dominus genähert. Wobei ihr das Herz bis zum Hals pochte und sie sich innerlich eine absolute Närrin schimpfte. Dabei hatte sie sich bisher äußerst diszipliniert verhalten und war kaum aufgefallen. Eigentlich hätte ihr Dominus stolz auf seinen germanischen Besitz sein sollen. Wenn es da nicht diesen Zwischenfall ander flavischen Cena gegeben hätte. Aber hätte sich die Claudia denn wirklich derart echauffieren müssen? Denn mittlerweile war Iduna an einem Punkt angelangt, an dem ihr Schamgefühl in den Hintergrund rückte und Platz für eine Art bitteren Hass machte.
Ein abscheuliches Gefühl welches sich in Iduna auszubreiten begann und dem sie sich auch einfach nicht entziehen konnte. Selbst wenn sie verzweifelt versuchte diesem Gefühl entgegen zu wirken, es wollte ihr nicht wirklich gelingen. Und so senkte sie dann doch ihren Kopf, als sie ihre trippelnden Schritte direkt auf ihren Dominus zulenkte. Dabei pochte ihr das Herz in der Brust und ließ sie innerlich vor Angst erzittern. Einen direkten Blick in das Gesicht ihres Dominus wagte sie nicht und verkrallte stattdessen ihre Finger in ihrer Tunika. Dann durchbrach die Stimme ihres Dominus die lähmende Stille und ließ Iduna unwillkürlich anspannen.
"Aber.. die Strafe.. sie war.. hart." War es Idunas leises Stimmlein das erklang und sie ihren Kopf kaum merklich schüttelte. "Jetzt bin ich... bin ich hässlich." Flüsterte sie an ihre Fußspitzen gewandt. Ob ihr Dominus genauso darüber dachte war Iduna nicht bekannt. Besonders bei Scatos weiteren Worten spürte die Cheruskerin wie ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinab rieselte. "Die... die Claudia wird euch häufiger besuchen? Wollt ihr sie etwa heiraten?" Mit großen Augen und flackerndem Abscheu darin, starrte Iduna ihren Dominus nun direkt an. "Nein bitte... das... das könnt ihr nicht machen. Sie ist.. ist ein.. ein Biest." Stolperte es voller Angst über ihre bebenden Lippen.
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"Nun, deine Haare werden nachwachsen nicht wahr? In einigen Monaten ist es so als wäre nichts geschehen. Ich hoffe, dass du nun etwas aufmerksamer sein wirst." ermahnte Scato sie erneut und wiegelte ihren Einwand rigoros ab ohne weiter auf ihre vermeintliche Schönheit einzugehen.
Ihr nächster Einwand, und Scato war überrascht wie viele Einwände er hier erneut abzuwiegeln hatte, ließ die Augenbrauen des Flaviers unweigerlich nach oben schnellen. Sie hatte sich nicht um seine Angelegenheiten zu kümmern und ein kurzes Lächeln huschte über die Lippen des Flaviers, denn immerhin konnte die Claudia scheinbar mit den Waffen und der List der Frauen effektiv gegen die Flausen im Kopf seiner Sklavin vorgehen.
"Es ist noch nichts besiegelt, weitab davon um präzise zu sein aber ich denke, dass eine Verbindung zwischen den Claudiern und den Flaviern äußerst günstig wäre. Darüber hinaus scheint sie ideal in die Gesellschaft zu passen und ist sehr ansehnlich. Sie könnte meinen Ambitionen großen Aufwind verleihen." belehrte er sie und geriet dabei kurz ins Schwärmen.
"Sei dir bewusst, dass du keinerlei Stimmrecht noch sonstige Meinungen zu haben hast. Sollte es zu einer Ehe kommen wirst du ihr gehorchen."
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