Verpflegung Exercitus Romanus

  • Hallo an alle, die sich mit den Truppen Roms auseinander setzen.
    Ich habe im Militärrecht gelesen, dass die Truppen vom Staat mit Nahrungsmitteln versorgt werden(Getreide und so) müssen.
    Ich hoffe bei der Flotte in Misenum anheuern zu können. Meine Frage ist, ob die staatlich garantierte Verpflegung incl. oder excl. der Besoldung der Truppen zu sehen ist. Also ob man Verpflegungsrationen bekommt oder diese vom Sold bestreiten muss. Ich habe dass nämlich so verstanden, dass der Staat die Verpflegung trägt. Mehl oder Getreide kann man in der WiSim aber gar nicht konsumieren. Folglich können diese Produkte keine Verpflegungsgüter sein. Folglich läuft dass entsprechende Gesetz irgendwie ins leere.!?? Kann mir das jemand erklären??
    P.S.: Schlummern in dieser Problematik vielleicht verborgene Kapazitäten für die WiSim? Wenn es eine Versorgungspflicht der Soldaten gibt. Müssten dann nicht die Komandeure in der WiSim aktiv werden, um ihre Truppen zu versorgen?


    Gruß Sirius


    P.P.S.: Wer führt die Torposten Diskussion bei der Marine in Misenum??

  • Tja, aktuell musst du die Versorgung mit deinem Sold stemmen.


    Ist halt so eine Sache, Sim-On kannst du die Regelung gerne anwenden, in der WiSim nicht so wirklich.


    Sicherlich könnte man regelmäßig gratis Verpflegung für die Soldaten bereitstellen, dürfte ja an sich kein großes Problem sein (auch wenn ich mich absolut 0 mit dem technischen Hintergrund der WiSim auskenne :D )
    ...aber meine Meinung: Bisher hab ich es nicht vermisst, da bei den meisten IDs Sim-On und WiSim so oder so nicht allzu eng verzahnt sind.

  • Im selben Absatz unserer Gesetze steht aber auch, dass du solange keinen Sold kriegst, bis deine Ausrüstung abbezahlt ist. ;) Daher würde ich jetzt einfach einmal frech behaupen, dass dein Sold da so gerechnet ist, dass du dir deine Verpflegung in der WiSim einfach kaufst.


    Darüber hinaus kann man nicht oft genug betonen, dass die WiSim kein verpflichtender Teil des Rollenspiels ist. Das ist absolut freiwillig. Man muss kein Konto haben.
    Bevor irgendwer aufschreit von wegen und Cursus Publicus: Da reicht eine PN an die SL, und es wird eine Möglichkeit gefunden. Beispielsweise über Familienwertkarten, die ja für die ganze Familie gelten. Oder auch individuell.
    Oder die Bestimmungen zum Landbesitz: Wir haben auch einen Senator ohne WiSim-Konto und folgerichtig ohne WiSim-Landbesitz: Manius Flavius Gracchus. Wer kein WiSim-Konto hat braucht auch keinen WiSim-Landbesitz.


    Wer allerdings an der WiSim teilnimmt, wird auch folgerichtig an den Werten seiner Balken gemessen. Und wenn die dauerleer sind, dann darf das Gegenüber die Person auch als halb verhungert, heruntergekommen und schäbig sehen.
    Von daher, wen die leeren Balken und damit verbundenen Reaktionen der Mitspieler stören, der braucht kein Konto haben. Wem das mit der Wirtschaft zu kompliziert ist, der braucht auch kein Konto haben. Man kann auch alles ohne machen.

  • Naja, darüber kann man sicher streiten wie der Absatz zu verstehen ist. "Gegen Soldabzug", vielleicht ist das ja schon eingepreist? Sprich der angegebene Sold ist bereits der reduzierte. Darum gehts mir aber gar nicht.
    Nochmal; wenn die Soldaten in der Kaserne versorgt werden, dann müsste die jeweilige Führung der Einheit vielleicht auch ein Einheitenkonto haben, auf dem Zahlungen für die jeweilige Einheit eingehen. Von diesem Geld könnte dann diese gesetzlich geregelte Versorgung bestritten werden. Das würde der Verzahnung der WoSim mit dem SimOn sicher gut tun. Die Händler mit ihren enormen Überproduktionen hätten verlässliche Absatzpartner. Die verantwortlichen Offiziere bekommen im Gegenzug richtig Macht und Verantwortung an die Hand, weil sie ja entscheiden müssen wofür das Geld ausgegeben wird bzw. mit wem evtl. Verträge abgeschlossen werden.


    ..... Ach ja noch ein Nachtrag. Die WiSim ist ein geschlossenes durchdachtes System. Einen Schmied gibt es schon. Vielleicht kann man da ja auch Waffen produzieren lassen? Einen zusätzlichen Militärbalken einführen, an dem man die Truppenversorgung mit militärischen Gütern ablesen kann? Stelle das mal so in den Raum. Ich habe keine Ahnung ob das technisch überhaupt realisierbar ist.?

  • Der verwaltungstechnische Aufwand wäre viel zu groß. Bei jeder Einheit müsste es mindestens einen Signifer geben ( Sterbekasse), ein Praefectus castrorum ( Legionskasse). Einen centurio (frumentari) der Getreide usw. beschafft. Die horrea müssten mindestens einmal pro Woche besetzt werden um die Rationen pro contubernium aus zu geben. Bei Standlagern werden ständig besetzte fabricae benötigt. Herstellung von Ziegeln, Waffen, Ausrüstung. Einen wöchentlichen Markt auf dem castra eigenen Forum zur Aufbesserung der Rationen. In der Umgebung müssten villa rusticae angesiedelt werden usw….


    Die Soldzahlungen würden allerdings nur 2 oder 3 mal im Jahr stattfinden. Wie Papyri aus Ägypten festhalten, wird vom stipendium ein großer Teil für Waffen, Kleidung, Verpflegung, militärische Festlichkeiten, die Sterbekasse abgezogen.
    Ganz konkret der Fall des Legionärs Q. Iulius Proculus aus Damaskus. 225 Denare Jahressold erhielt er. Ausgezahlt wurden ihm 13 Denare als Taschengeld. Weiter wurden ihm 134 Denare für Stroh, Kleidung, Verpflegung, Schuh- und Lederzeug, Lagerfest und Bestattungsverein abgezogen. Davon fielen alleine 60 Denare auf Verpflegung und 51 Denare für Kleidung an. Der Rest des Soldes (78 Denare) wurde ihm gut geschrieben, das heißt es wurde eine Rücklage gebildet, damit er später nicht ganz auf dem Zahnfleisch kroch. Da es sich bei ihm um einen Veteran gehandelt hat, wurde ihm nichts mehr für Ausrüstung und Waffen abgezogen. Die hatte er wahrscheinlich schon abbezahlt.


    1 Denarius entspricht 4 Sesterzen. Du würdest also jedes Jahr nur 61 Sesterzen auf die Hand bekommen. Genau auf diesen Fall gemünzt.


    Alles in allem Spielen noch sehr viel mehr Faktoren bei der Geschichte mit.


    Am besten du liest das Buch „Panis militaris – Die Ernährung des römischen Soldaten oder der Grundstoff der Macht“ von Marcus Junkelmann, Verlag Philipp von Zabern, ISBN-13: 978-3-8053-2332-1.

  • Das simpelste fällt mir erst jetzt ein. :D


    In der WiSim müsste es dann so gestaltet werden, dass man nur in der Provinz einkaufen kann, in der man sich aktuell befindet. Ein Römer in Italia kann nicht mehr in Germanien kaufen. Er müsste sich in Germanien befinden um dort kaufen zu können. Man könnte dann durch Aufpreise die Transportkosten simulieren, will er die Waren in Rom anbieten.

  • Andererseits würde es das Leben in Provinzen mit weniger Händlern auch teurer machen. ;)
    Aber da meine ID in Rom weilt, finde ich die Idee eigentlich ganz interessant. ;) Das würde einzelne Produkte ein wenig im "Prestige" steigern.. Importierte Seide aus Ägypten zB.

  • Ich glaube, dass dafür aber zunächst erst einmal alle Betriebe der WiSim überhaupt irgendwo verortet werden müssten. Eine Bäckerei in Alexandria produziert ja nicht auf einmal in Italia, nur weil man dorthin reist oder seinen Wohnsitz dorthin verlegt. Und definitiv sind nicht alle Betriebe (selbst wenn man nur die aktiven IDs betrachtet) fest verortet. (Problem 1 - bedenke auch: Selbstbestimmung der Spieler, wo sie ihren Betrieb verorten)


    Ferner sind wieviele Orte in wievielen Provinzen in der WiSim wählbar? Worst-case-Szenario (selbst wenn man Transportkosten nur zwischen den Provinzen hätte): Zwischen immer zwei Provinzen müssten Transportkosten festgelegt und irgendwie berücksichtigt werden. Der Transport zwischen Germania Inferior und Germania Superior ist schließlich mit Sicherheit deutlich günstiger als der zwischen Syria und Italia. (Problem 2)


    Darüber hinaus bliebe - meiner Meinung nach - zu befürchten, dass man Aegyptus damit noch unattraktiver für Spieler-IDs macht. In Germania gibt es viele IDs, allen voran die Duccier und dieses oder jenes FMQ-Mitglied. Roma (und damit Italia) auf der anderen Seite ist ebenfalls stets gut besetzt, weil der Senat und die Kanzlei des Kaisers sich dort befinden. Aegyptus hingegen mit seinen aktuell schon nur wenigen IDs wird wohl dann ein Problem mit der Eigenversorgung bekommen und übermäßig teuer und unattraktiv werden. Wenn man aufgrund nur weniger IDs in Agyptus dort auch nur wenig verkauft, während man in Italia und Germania mit den dortigen Preisen nicht mithalten kann, ziehen die Betriebe dort potenziell eher weg. Das führt dazu, dass in Aegytus die Preise steigen, da nun Verkäufe dorthin vermehrt mit Transportkosten verbunden sind. Das macht diese Provinz letztlich zusätzlich unattraktiv. (Problem 3)



    @ Militärbalken (Vorschlag v. Sirius): Schon die Idee erschließt sich mir hier nicht, da ich nicht sehe, wofür zB ein Priester in Roma einen Militärbalken brauchen sollte. Im Gegenteil würde ich das Schwert oder die Lanze eines Soldaten eher als ein (blaues) Leben-Gut für diesen Soldaten sehen.


    @ Sold & Co: Da siehe man in Massas Beitrag, welche Posten da alles besetzt sein müssten, um das in EINER Einheit so zu realisieren. Deutlich einfacher ist es da, wenn man normal wöchentlich die Gehaltszahlung direkt vom Staat (?) bekommt, anstatt den Staat die Legion bezahlen zu lassen, damit die Legion die Legionäre bezahlt bzw ihnen teilweise schon Essen und Kleidung dafür kauft.
    Spaßenshalber hab ich mal den Anteil der 13 Dn von den 225 Dn (siehe Massa) ausgerechnet. Das sind rund 5%. Ich hielte es für sinnvoller, wenn ein Tiro mit 10 Sesterzen wöchentlich machen kann, was er will, anstatt jede Woche nur 0,5 Sesterzen zu bekommen und den Rest als irgendwelche Waren vorgesetzt zu bekommen. Meine Meinung.

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Provinzgrenzen in der WiSim soll es meines Wissens in der WiSim 2.0 geben - sie machen meines Erachtens aber v.A. dann Sinn, wenn dann einzelne Provinzen auch bestimmte Produkte monopolisieren/begünstigen können (z.B. die genannte Seide aus Aegyptus, evtl. mehr Getreidemengen, dafür eben Pelze nur in Germania, Olivenöl nur in Italia etc. etc.).


    Das hat aber nur sehr bedingt mit dem Thema hier zu tun. Und dazu würde ich vorschlagen, die existierenden Möglichkeiten zu nutzen. Immerhin hat ja jede Militäreinheit ein Konto mit Geld - das kann dann wahlweise der Kommandeur, der PC oder von mir aus auch ein Signifer/Aquilifer verwalten und dort in WiSim einkaufen (was schon geschieht - ich habe z.B. schon an die Legio II Tuniken verkauft). Man kann das dann z.B. verbilligt an seine eigene Soldaten weiterverkaufen (um den "Soldabzug" zu simulieren) oder die Waren einfach vernichten. Mit etwas Phantasie kann man dasselbe mit Tötungs"werkzeugen" machen... ;)
    Das ist zwar bisher nicht spielregeltechnisch vorgesehen, macht es aber für Produzenten interessant (die evtl. mal größere Mengen absetzen können), beschäftigt die Legionsverwaltung (die das ganze in die Wege leiten und aussimmen kann) und ist trotzdem relativ unaufwändig. Wenn niemand da ist, liegt dieses Spielelement dann eben brach. Da dies meistens der Fall ist, sehe ich eigentlich keinen Grund, da vonseiten der WiSim-Gestaltung großen Aufwand reinzustecken - wenn das Geld auf dem Einheiten-Konto leer ist, kann die Staatskasse ja ab und an etwas zuschießen.


    Dinge wie Militärbalken o.ä. sehe ich dagegen aus anderswo genannten Gründe kritisch.

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    ... kann die Staatskasse ja ab und an etwas zuschießen. ...


    :dagegen: Nein *hihi* Nicht so lange mein Pappi der Erbsenzähler ist... :P

  • Ja, ein Kommandeur, der Lust darauf hat, kann das natürlich machen. Aber auch kein Kommandeur kann und darf gezwungen werden, irgendwas in der WiSim zu tun, denn der hat genau dasselbe Recht wie alle anderen auch, einfach keine Lust auf dieses freiwillige Spielelement zu haben und eben nicht dauernd nachzukaufen und sich da zu beteiligen.
    Wenn das ein Kommandeur machen will, darf er das jederzeit gerne tun. aber verpflichtend ist das ganz sicher nicht. Sonst müsste man im Gegenzug alle IDs verpflichten, sich in die WiSim einzubringen, und das ist meiner Meinung nach nicht mit dem Geist des Spiels vereinbar, dass man das machen soll, worauf man Lust hat. Denn man muss stets bedenken: Das hier ist ein Spiel und soll als solches Spaß machen. Und man kann nicht den einen zwingen, weniger Spaß zu haben, damit ein anderer mehr Spaß hat. Wenn jemand diese arbeit freiwillig und gerne macht, darf er das. Aber eine Verpflichtung zur WiSim ist so nicht vorgesehen

  • Hab ich das richtig verstanden, dass jede militaerische Einheit ein Konto hat auf dem Geld ist?
    Wie kommt das Geld denn da hin? Gibt es regelmaessige Zahlungen durch den Staat, oder wie laeuft dass??

  • Huhu,


    die Classis hat zum Beispiel einen Steinbruch und erhält dadurch Sesterzen über die WiSim. Weitere Einkünfte siehe Hungi.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!