MVH et MID - Eine Anfrage

  • Die besagte schwarze Katze hatte zwar etwas widerwillig ihren Platz geräumt, doch den Raum verlassen wollte sie nun doch nicht. Sie putzte sich, dann saß sie neben dem Hausherrn auf dem Boden und sah ihn auffordernd an, der Schwanz auf dem Boden wedelnd. So als ob sie wollte, daß er sich mit ihr gefälligst beschäftigen solle. Hungi ignorierte die Katze.


    Du meinst außer den üblichen Möglichkeiten wie sich den Senatoren vorstellen und sie zu überzeugen versuchen? Das wirst du übrigens tatsächlich tun müssen, denn allein meine Gefolgschaft und auch meine Empfehlung wird dir kaum helfen, dazu bin ich noch nicht lange genug zurück. Wobei auch in seiner einflussreichsten Phase eine solche Behauptung aufzustellen schon sehr gewagt gewesen wäre.

  • Nachdem sich der Vinicier nicht mehr mit der Katze befasste, widmete selbstverständlich auch Dives seine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz seinem frisch gefundenen Patron. Er nickte.
    "Genau, das meine ich. Denn mir ist natürlich vollkommen klar, dass der ehrwürdige Senat niemandem sein Vertrauen schenken und ihn in ein Amt wählen wird, der sich nur auf den zahlreichen, verdienten Lorbeeren seines edlen Patrons ausruht. Doch bevor die amtierenden Consuln keine Wahlen öffentlich ankündigen, würde ich mit einem derartigen.. nun, Klinkenputzen vermutlich nur den Eindruck jugendlichen Übereifers vermitteln.", erklärte der Iulier seine Gedanken.
    "Es könnte so aussehen, als würde ich voll Ungeduld auf das Ende des Jahres und die Wahlen hinfiebern, und ich denke, das wäre nicht unbedingt in deinem Interesse. - Vielmehr interessieren mich andere Vorbereitungen, wie sicherlich ein Platz im Collegium Septemvirorum die Chancen gewählt zu werden erhöhen sollten." Er machte eine kleine Pause und ließ seinem Gegenüber einen Moment, um diese Idee nachzuvollziehen.
    "Eventuell könnte ich in Vorbereitung auf eine mögliche Tätigkeit als Decemvir den Cursus Iuris absolvieren?", war da beispielsweise noch so ein Gedanke des Iuliers. Denn ein paar Rechtskenntnisse wären für ein Amt, das mit Erbschaftsangelegenheiten zu tun hatte, sicherlich nicht verkehrt, wenngleich nicht obligatorisch.

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Naja, selbstverständlich solltest du die Sache nicht übertreiben, keine Frage. Klinkenputzen wie du es nennst wird dir nicht helfen, stimmt. Aber vornehme Zurückhaltung ist nun wirklich nicht angebracht. widersprach Hungi seinem Klienten. Du solltest eher an zwanglosere Treffen denken, Abendessen, Feiern und so weiter.


    Die Katze übrigens, die gerade noch auf dem Boden saß, hatte sich in der Zwischenzeit aufgestellt, die Vorderpfoten nach Hungi ausgestreckt und miaute in exakt diesem Zeitpunkt, und zwar ziemlich laut. Unwirsch blickte Hungi die Katze an und ließ sie auf seinen Schoß hüpfen. Erfahrungsgemäß hatte er so mehr Ruhe, paradoxerweise.


    Den Cursus Iuris brauchst du hingegen noch nicht. Für das Decemvirat ist er nicht notwendig, da bekommst du genaue Anweisungen, wie du etwas machen sollst. So du natürlich gewählt wirst.

  • Wer hatte hier von vornehmer Zurückhaltung gesprochen? Im Gegenteil hatte sich der Iulier ja sogar danach erkundigt, was zu tun sein Patron für angebracht hielte, um sich eben nicht in vornehmer Zurückhaltung üben zu müssen.
    "Oder eine mögliche Verlobungsfeier oder Hochzeit. Ich verstehe.", nickte Dives den Gedanken noch etwas weiter denkend bei den Vorschlägen des Consulars und lächelte gezwungen. Denn die Sache mit der Sergia mochte in der Tat vieles sein. Zwanglos allerdings war sie für den gewesenen Duumvir nicht. Doch gab es Momente im Leben, in denen man schlicht nachgeben musste, um an einer Front seine Ruhe zu haben und sich auf andere, wichtigere Dinge konzentzrieren zu können. Der Vinicier machte es vor - und nahm das miauende, schwarze Katzentier, das ihn ganz offensichtlich damit gerade störte, auf den Schoß. Das Lächeln des Iuliers wurde ein kleines bisschen ehrlicher, ob dieser seltsamen Parallele.
    Als sein Patron anschließend vom derzeitigen Ablegen des Cursus Iuris abriet, nickte Dives nur stumm, während das Lächeln aus seinem Gesicht verschwand. Selbstredend war ihm bewusst, dass man als Vigintivir nicht notwenigerweise jenen Cursus absolviert haben musste. Allerdings mochte es vielleicht andere Bewerber geben, die ihn bereits bestanden hatten - und derlei zählte wohl durchaus in der Curia Iulia.


    Da sich der Duumviralicius, der in seinen zwei Jahren als ostiensischer Duumvir andererseits natürlich auch so schon die eine oder andere iuristische Erfahrung hatte sammeln können, jedoch nicht mit dem auf diesem Gebiet ungleich erfahreneren Consular messen konnte, behielt er seinen Gedanken in dieser Sache für sich und würde den Rat seines Patrons eben einfach befolgen.
    "Welcher Anlass auch immer sich letztlich für ein zwangloseres Treffen finden wird, kannst du mir abschließend vielleicht noch Freunde, Verbündete oder andere Klienten empfehlen, die ich unbedingt zeitnah kennenlernen sollte?", erkundigte sich Dives und deutete bereits an, dass er viel mehr derzeit nicht auf dem Herzen hatte. Irgendwo müsste der Iulier seinen Stimmenfang für die Wahlen in etwa sechs Monaten * ja beginnen. Und welcher Startpunkt würde sich wohl mehr anbieten, als ein Mitklient, den man aufgrunddessen mitunter leichter von sich überzeugen könnte, um gleich mit gutem Schwung in die Vorwahlzeit zu starten.
    "Ich meine, durch meine Mitgliedschaft in der Factio Veneta habe ich ja beispielsweise den Senator Germanicus Sedulus bereits ganz gut kennenlernen können, den ich sicherlich von meiner künftigen Wahl zu überzeugen vermag.", fügte er hinzu und hoffte auf weitere senatorische Kontakte. Nach seinen Verwandten und seinem Patron wäre das Nummer 6 von 600, das erste Prozent der möglichen Stimmen. Mit den zusätzlichen Empfehlungen würde sich dieser Prozentsatz hoffentlich noch ordentlich ausbauen lassen - auch schon so weit vor den nächsten Wahlen.


    Sim-Off:

    * Ausgehend davon, dass etwa die halbe Amtszeit Valas um ist.

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  • Eine Verlobung oder eine Hochzeit ist sogar noch besser, rief der Hausherr aus, der nun für die schwarze Katze die außerordentlich wichtige Funktion des Streicheleinheitenvergebers hatte, denn die diversen Senatoren und Konsorten sind dann aufgrund des Weines in besserer Laune als sonst. Eine Beobachtung, die er, Hungi, schon früh getan hatte. Seltsamerweise neigten Männer, die ihre Töchter verheirateten bzw jene, die bald ihre zu verheiraten hatten oder jene, die ihre vor kurzem verheiratet hatten, dazu, mit dem Wein ihren Stolz auszudrücken (selbstverständlich der politischen Verbindung wegen) und der Consular war sich dessen sehr bewußt, daß auch er in nicht mehr allzuferner Zukunft ein eben solcher Vater sein würde.


    Freunde, Verbündete oder Klienten? Hmm... Da musste er jetzt überlegen, denn die Salinatorische Herrschaft hatte seinen politischen Einfluss doch ziemlich ausgedünnt. Noch vor wenigen Jahren hätte ich dich zu Tiberius Durus geschickt, der mein Klient war. Doch du kennst ja dessen Schicksal. Wer wohl nicht, der zu diesen Zeiten nicht hinterm Mond gelebt hatte. Mein derzeit einflussreichster Klient ist Duccius Vala. Und wenn du dich in der Factio engagierst, was ich wirklich begrüßen würde, dann kannst du dir auch dort Stimmen gewiss sein.

  • Dives nickte etwas abwesend, während sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen. Denn der Name Duccius Vala war dem Iulier mehr als nur geläufig, hatte er mit dem Duccier doch sogar schon einmal persönlich das zweifelhafte Vergnügen gehabt. Das hieß selbstredend: An und für sich war es wohl tatsächlich ein Vergnügen gewesen bei dem ehemaligen Herrn der Castra Praetoria ausgerechnet auf diesen Mann gestoßen zu sein, der auch ein offenes Ohr für den Deal gehabt hatte, der Dives vergleichsweise zügig wieder in die Freiheit zurück brachte, nachdem dieser wölfische Aurelier zuvor überhaupt erst für die unbegründete Inhaftierung gesorgt hatte. Es war wohl viel eher die Situation selbst - ein Treffen in einer dunklen Kerkerzelle - die dereinst ein zweifelhaftes Licht auf das Ganze warf.
    "Dann werde ich mich bemühen, demnächst auch noch einmal bei deinem Klienten Duccius Vala vorstellig zu werden.", versprach der Duumviralicius mit einem bei dem Gedanken an ein erneutes Gespräch mit dem Duccier leicht verkrampften Lächeln, während er zur Veneta nichts weiter sagte. Gewiss würde er die Vollversammlung, die Senator Sedulus bei seinem Besuch in Ostia erwähnt hatte, nutzen, um bei allen anwesenden Senatoren - den vinicischen Consular nun natürlich ausgenommen - auf Stimmenfang zu gehen. Schlussendlich atmete der Iulier, der mit dem frisch gewonnenen Patron bereits zu dieser frühen Tagesstunde sein Tagesziel erreicht hatte, noch einmal tief durch.
    "Nun, mehr habe ich nicht auf dem Herzen. Kann ich dir jetzt noch irgendwie von Nutzen sein?", erkundigte er sich dann, um nicht ungerechtfertigterweise derjenige zu sein, der diese Unterhaltung beendete. Sicherlich würden sie sich eh schon bald wieder zur Salutatio sehen, da Dives derzeit kein Amt ausfüllte, das ein Fehlen angemessen begründen würde.

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  • Der Iulier versuchte die Katze zu ignorieren und nickte schlussendlich verstehend.
    "Ich danke dir für dein offenes Ohr und deine Unterstützung. Vale bene, Patron!", verabschiedete er sich anschließend nicht ohne einen gewissen Stolz - gerade beim letzten Wort, das das Erreichte noch einmal klar herausstrich. Dann ließ sich Dives, nachdem er beim Gang vom Atrium über die Runde im Hortus ins Officium ein wenig die Orientierung verloren hatte, von einem Haussklaven den Weg nach draußen zeigen. Und von dort trat er hernach den Heimweg an.

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