Vor der Curia Iulia: sehen und gesehen werden

  • Paetus nickte dem frischgebackenen Klienten seines Vaters freundlich zu. Natürlich hoffte er, dass dessen Verbindungen, auch die jüngsten, ihm eines Tages selbst nützen würden.


    Während er nun umgeben von wichtigen Männern da stand, sah er sich auf dem nicht allzu weitläufigen Platz um. Sein Blick verfing sich im zarten Gesicht einer eleganten, jungen Frau. Sie stand nicht weit entfernt und Paetus glaubte, dass sie direkt zu ihm zurückschaute. Für einen Moment konnte er sich nicht abwenden. Dann sah er rasch woanders hin und fühlte sich ertappt.
    Sehr eingehend begutachtete er die Füße des ungeschickten Sklaven, der seinen Vater vorhin angerempelt hatte. Sie waren ziemlich schwarz. Der Bursche schien nicht nur ein Tölpel zu sein, sondern außerdem noch ein Schmutzfink.

  • Varenus reichte ihm die Hand, um den Pakt zu besiegeln.
    Es war also geschafft, sein Sohn Dexter würde sich über das neue Bündnis erfreuen wie auch die anderen Decimer. Mit Senator Aelius hatten sie die alte Freundschaft wieder aufgefrischt und verstärkt. Nun war es Zeit für Varenus etwas zu tun, nicht direkt ihm betreffend aber für seinen jüngsten Sohn. "Auch ich werde dir Schutz und Unterstützung so wie es mir möglich ist zukommen lassen und dir kein Anlass geben die Treue und die Loyalität zu dir zweifeln lässt." Er löste sodann den Handschlag und lies sich für einen Moment fallen, - Gedankenlos. "Auch meine Söhne stehen dir Patron zur Seite und so du für deinen Sohn das beste ermöglichst, möchte ich dass auch für meine Söhne. Und daher habe ich nur eine Bitte." Vorerst. "Mein jüngster Sohn soll die Tradition meines Vaters folgen, doch dafür braucht er den Ritterstand. Solltest du Gelegenheit haben mit dem Augustus zu sprechen und die Situation dies zulassen, könntest du vielleicht seinen Namen erklingen lassen." Er blickte daraufhin zum Söhnchen des Patrons. "Mehr verlange ich nicht. Nur diesen Wunsch für meinen Sohn. Auch er wird mich beerben wie es dein ehrenwerter Sohn tun wird."

  • Kaum Klient einer der bekanntesten und einflußreichsten Senatoren und schon Ansprüche stellen... Ging es Sedulus durch den Kopf und verzog dabei sein Gesicht. So etwas konnte nur ein Decimer fertig bringen. 8)


    So, dann haben wir nun also einen Decimer in unseren Reihen.


    Bemerkte Sedulus. Ob dies nun gut oder schlecht war, würde sich noch erweisen. Zumindest tat er große Worte.

  • Nachdem der Decimer, er war Proximus nicht ganz geheuer, aber er kannte ihn auch nur vom sehen, als Klient des Quarto angenommen war, stellte er direkt mal Ansprüche. Proximus wusste nicht, was er davon halten sollte, lies sich das aber nicht anmerken.


    Willkommen in unserer Gesellschaft. konstatierte er in Richtung des Decimers, Du hast eine sehr gute Wahl getroffen!.


    In Richtung zu seinem Patron, sagte Proximus anschließend. Patron Du siehst Du hast viele Fürsprecher und Freunde hier in der Stadt. Dies entsprach der Wahrheit.


    Dennoch konnte der Decimer mit seinen Verbindungen zu Hofe auch seine Dienste erweisen.


    Zu Patetus gewandt fügte Proximus hinzu, Paetus auch du kannst immer auf die Iulier zählen, so wie dein Vater es kann.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Proximus
    [...]
    Zu Patetus gewandt fügte Proximus hinzu, Paetus auch du kannst immer auf die Iulier zählen, so wie dein Vater es kann.


    Paetus, durch Proximus' Worte vom Anblick der schmutzigen Sklavenfüße erlöst: “Ich danke dir und weiß es sehr zu schätzen.“


    Er dachte an ihre letzte Begegnung im Carcer der Castra Praetoria, er selbst als Besucher und der Iulier als Häftling in einer arg düsteren Zelle.
    “Ich bin sehr froh, dich unversehrt und wieder in Freiheit zu sehen.“

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Varenus
    [...]
    "Mein jüngster Sohn soll die Tradition meines Vaters folgen, doch dafür braucht er den Ritterstand. Solltest du Gelegenheit haben mit dem Augustus zu sprechen und die Situation dies zulassen, könntest du vielleicht seinen Namen erklingen lassen."
    [...]


    Der alte Consular schien sich nicht weiter daran zu stören, dass sein neuer Klient sofort eine Bitte an ihn herantrug. Dennoch runzelte er skeptisch die Stirn.
    “Das will ich gerne tun. Aber glaubst du denn, ich werde eher Gelegenheit dazu haben als du? Bisher hat mich Cornelius Palma ignoriert. Er scheint nicht sehr erpicht darauf zu sein, mit mir zu reden.“

  • Den Willkommensgruß des Iulius nahm er einfach so hin, ohne jede Regung. Dass sein Patron die Stirn runzelte fiel auch einem Varenus auf, doch war es eben ein Geben und Nehmen in einem Bündnis und Varenus war noch jemand der nicht so oft nahm wie es andere hier im Kreise taten. "Gibt es Gründe warum der Cornelius das nicht tun sollte? Du bist der Bruder des verstorbenen Augustus. Und Cornelius zog wegen dessen Ermordung in den Krieg. Er hat doch bei jeder Gelegenheit die Ehre von Valerianus verteidigt, einem Divus. Er täte gut daran dich in aller Öffentlichkeit ebenso die Ehre zukommen zu lassen. Es wäre doch recht unglaubwürdig, wenn er dich ausblendet, die Bürger Roms sind keine dummen Bauern. Ebenso zählst du viele alte Senatoren zu deinen Freunden, Freunde die Cornelius dringend benötigt, um seine Herrschaft zu festigen. Nicht jeder in Rom sieht ihn als den rechtmäßigen Kaiser an. Testament hin oder her. Dieses wurde nicht einmal von seiner Vestalin in den Senat hereingetragen, sodass Zweifel berechtigt sind. Schon in der Vergangenheit waren solche Testamente teilweise nicht die wahren Worte eines Verstorbenen."

  • Varenus' Worte über seine ungebrochene Bedeutung, dass der neue Kaiser Interesse an einer Verständigung mit ihm haben müsse und seiner Unterstützung bedurfte, ach, all dass gefiel dem alten Mann schon sehr gut und schmeichelte ihm sichtlich.


    “Wenn er mit mir reden will, dann werde ich mit ihm reden. Aber bisher, nein, bisher hat er das nicht gewollt.“, antwortete Quarto und öffnete dabei die Hände in einer Geste, die wohl seine Bereitschaft signalisieren sollte, aber auch seine Arglosigkeit.
    “Ich wüsste nichts, was ihn hindern könnte.“

  • Sedulus blickte sich um und meinte dann mit gedämpfter Stimme.


    Naja, vielleicht hält er ja nach Verräter ausschau. Wenn man bedenkt, dass er jetzt schon einige Wochen an der Macht ist... Aber im Senat hat sich noch nicht viel getan, mal abgesehen von seinem Auftritt wegen des Testamentes. 8)


    Murmelte Sedulus. Aber gerade noch so, dass es die Anwesenden verstehen konnten.

  • “Er wird sicher jede Menge zu tun haben, um den Scherbenhaufen zusammenzukehren, den der Usurpator hinterlassen hat. Und er täte gut daran, dessen versprengte Anhänger suchen und festnehmen zu lassen. Es gibt immer genug Unzufriedene, die sich nur allzu leicht zu einem Aufstand anstiften lassen. Wenn der Aventin erst brodelt und es in der Subura kocht, dann weht der Gestank schnell bis hinauf zu Palatin.“

  • Da hast du wohl recht Corvus, trotzdem sollte man andere wichtige Angelegenheiten nicht schleifen lassen. Gerade jetzt wäre es doch wichtig, dem Senat zu zeigen, wie er zu diesem steht und ob er ihn als politisches Organ wirklich anerkennt und nicht als nur eine Marionette.


    Zumindest war dies Sedulus`s Meinung. Vielleicht lag er da ja auch wieder einmal falsch.


    Seine Feinde kann er auch jagen lassen.


    Fügte er schließlich noch hinzu.

  • “Von wem? Etwa den Prätorianern, die gegen ihn standen? Wenn du mich fragst, dann muss er sich zunächst einmal deren Loyalität sichern und neue Männer in deren Stab berufen, die ihm nicht unbedingt den Tod wünschen.“

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Varenus' Worte über seine ungebrochene Bedeutung, dass der neue Kaiser Interesse an einer Verständigung mit ihm haben müsse und seiner Unterstützung bedurfte, ach, all dass gefiel dem alten Mann schon sehr gut und schmeichelte ihm sichtlich.


    “Wenn er mit mir reden will, dann werde ich mit ihm reden. Aber bisher, nein, bisher hat er das nicht gewollt.“, antwortete Quarto und öffnete dabei die Hände in einer Geste, die wohl seine Bereitschaft signalisieren sollte, aber auch seine Arglosigkeit.
    “Ich wüsste nichts, was ihn hindern könnte.“


    "Er wird, er wird... Patron." So dumm konnte auch Palma nicht sein. Doch vielleicht müsste Varenus ein wenig nachhelfen. Das wäre wohl eine der nächsten Aufgaben am Palatin, den Primicerius a libellis oder so dazu zu bewegen, Senator Quatro auf die Gästeliste zu setzen.


    Varenus blickte in Richtung Sonne... oh je..."Patron, wenn du erlaubst würde ich mich wieder auf den Weg machen. Ich werde dir in Kürze berichten, und und... Doch nun ruft die Pflicht." Sollte sein Patron zustimmen, dann würde Varenus direkt zum eigentlichen Zielort schreiten und sich natürlich vorab bei allen verabschieden, wenn auch bei dem einen oder anderen eher leidenschaftslos.

  • “Gewiss, die Administratio ist immer geschäftig. Wer wüsste das besser als ich?“, meinte Quarto, auf seine eigene Zeit in der Kaiserlichen Verwaltung anspielend.


    “Wir sehen uns wieder, Decimus Varenus – bald, wie ich hoffe.“

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Von wem? Etwa den Prätorianern, die gegen ihn standen? Wenn du mich fragst, dann muss er sich zunächst einmal deren Loyalität sichern und neue Männer in deren Stab berufen, die ihm nicht unbedingt den Tod wünschen.“


    Nein, von seinen Legionen die hier in Rom und Umgebung noch herumlungern. Sicher wird er sich die Loyalität der Praetorianer erst wieder erkaufen müssen, da helfen auch keine neue Männer in ihrem Stab. Du kennst doch den Spruch Corvus, Geld regiert die Welt. So ist es und so wird es immer bleiben. Jeder der etwas anderes denkt, ist meiner Ansicht ein klein wenig naiv.

  • Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Nein, von seinen Legionen die hier in Rom und Umgebung noch herumlungern. Sicher wird er sich die Loyalität der Praetorianer erst wieder erkaufen müssen, da helfen auch keine neue Männer in ihrem Stab. Du kennst doch den Spruch Corvus, Geld regiert die Welt. So ist es und so wird es immer bleiben. Jeder der etwas anderes denkt, ist meiner Ansicht ein klein wenig naiv.


    “Ja, dass stimmt, mit einer großzügigen donatio kann man die Köpfe und Herzen der Männer gewinnen... oder, naja, vor allem wohl den Kopf. Die Garde hat zwar den Ruf besonders geldgierig zu sein, aber ich glaube, da spricht nur der Neid der einfachen Legionäre auf den erhöhten Sold. Was das betrifft, da sind die Prätorianer nicht besser oder schlechter als alle anderen.“

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Gewiss, die Administratio ist immer geschäftig. Wer wüsste das besser als ich?“, meinte Quarto, auf seine eigene Zeit in der Kaiserlichen Verwaltung anspielend.


    “Wir sehen uns wieder, Decimus Varenus – bald, wie ich hoffe.“


    “Vielleicht wäre jetzt ebenfalls eine gute Gelegenheit zu gehen, Vater.“, raunte Paetus dem alten Senator zu, immer besorgt, der könne sich überanstrengen.


    Wenn er sich ansah, wie agil der Alte war, geradezu lebhaft und beredt, es offenkundig genoss, wieder in der Öffentlichkeit zu stehen, wenn er aber zugleich daran dachte, wie schwach, in sich gekehrt und schweigsam er noch vor kurzem war, dann freute sich Paetus zwar darüber, fürchtete jedoch zugleich, dass sein Vater sich zuviel zumutete.


    “Wirklich, du solltest dich etwas ausruhen.“

  • “Der Tag hat weniger Stunden als man Frösche in einem ausgetrockneten Teich findet. Was soll ich ruhen, wenn ich hier unter der Götter Himmel an der frischen Luft und unter Leuten sein kann?“, rief Quarto aus, angespornt von seiner guten Stimmung.


    Aber dann sah er seinem Sohn ins ernste Gesicht. Er runzelte die Stirn. Und dann gab er nach, was selten genug vorkam, zumal meist er es war, der dem Jüngeren ins Gewissen redete.


    “Also gut, ja. Es ist wohl an der Zeit und bald wartet dann auch die cena auf uns. Was gibt es wohl heute, mmh? Neunaugen hatten wir schon lange nicht mehr.“

  • “Mein Sohn meint, ich solle jetzt etwas ruhen. Noch vor, ähm... der cena.“


    Quarto raffte die Toga.


    “Zurück in dein Haus also.“, meinte er lächelnd und fügte fragend hinzu: “Was die ganz ausgezeichnete Küche der Casa Germanica wohl heute für uns bereithält, mmh?“


    So begab er sich schlurfenden Schrittes zurück zur Sänfte und verließ den Platz vor der Curia Iulia, wo man heute gesehen hatte und gesehen wurde.

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