Morrigan hielt ihren Rechen umklammert. Ihre Hände zitterten und als sie nun noch den zornigen Unterton vernahm wäre sie am liebsten unsichtbar. Sie wusste nicht wer diese Frau war und doch der Tonfall und das was sie sagte ließ sie zittern. 'Diese Sklavin....' Sie nannte sie nicht beim Namen. So wie auch die Prätorianer sie nicht beim Namen nannten. Sie haben ihr den Namen genommen, sie zu einem Ding gemacht und entsprechend behandelt. Immer wieder, Tag ein Tag aus über Wochen. Man hatte sie darauf gedrillt zu gehorchen, widerspruchslos ohne zu hinterfragen. Genau deswegen hat sie ja auch zu dem Rechen gegriffen, als Magrus es ihr sagte und die Anweisung ausgeführt. Sie war ein Ding, das Befehlen zu gehorchen hatte. Und da sie annahm, dass sie aufgrund der Umstände die niederste Sklavin im Haushalt war, würde sie auch die Anweisungen von jedem ausführen.
Morrigan war zu sehr gefangen in ihrer eigenen Welt, als dass sie erfassen konnte, dass es die Claudia wohl nur gut meinte und sie versorgen lassen wollte.
Die Morrigan von früher wäre bestimmt eingeschritten und hätte verkündet, dass es ihre eigene Idee war zu arbeiten. Aber diese Frau, die sich gerade an dem Rechen festhielt hatte nicht mehr viel mit der kleinen fröhlichen Sklavin von früher gemein.
So zuckte sie auch zusammen, als Magrus sie ansprach. Sie nickte nur stumm und stellte mechanisch den Rechen beiseite um sich von Magrus wegführen zu lassen.
Hortus |
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Eine steinerne Bank stand zwischen Oleanderbüschen und lud zum Verweilen ein. Bequem schien sie nicht, aber jedes Familienmitglied begleiteten einige Sklaven in den Garten. Sie hielten nicht nur Erfrischungen, sondern auch Sitzkissen und ein paar Naschereien parat.
Der Hausherr las, als Marco herantrat.
"Dominus, ein Mann namens Lucius Annaeus Florus Minor wünscht dich zu sprechen. Er sagt, es geht um die kommenden Wahlen." -
Die Lektüre packte ihn nicht, auch wenn er sie interessant fand. Er nahm daher die sich nähernden Schritte wahr und hörte nebenbei zu. Als der Name fiel, hob er den Kopf und ließ das Buch sinken.
"Annaeus Florus?" Das Minor ließ er weg, weil es nicht viel zu seiner Überraschung beitrug. "Der Wahlkampf also. Ist in Ordnung, bring den Annaeus Minor ruhig her." Er überlegte kurz, als Marco längst ging. "Er müsste demnach auch mit meinem Vicarius verwandt sein."
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Der Sklave führte mich in den Garten, wo ich den Senator, welchen ich von seiner erst gerade absolvierten Amtszeit als Consul kannte, auf einer Bank sitzend antraf.
Salve Senator Herius Claudius Menecrates. Danke, dass du mich so spontan empfängst
Mehr schien mir noch nicht angebracht zu sein.
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Menecrates blickte Florus Minor entgegen, als der sich näherte. Er nahm dessen Haltung und Bewegungsstil wahr und glich beides mit seiner Erinnerung an den Vater ab. Eine gewisse Ähnlichkeit konnte er nicht leugnen, wobei die Begenungen gefühlt Jahrzehnte zurücklagen, sodass die Möglichkeit der Täuschung bestand.
"Salve, junger Mann", begrüßte er den Ankömmling. "In Zeiten, wo weder Consulat noch sonstiges Amt Präsenz erfordert, leiste ich mir zuweilen den Genuss der Entspannung und des Nichtstuns. Früher wäre das undenkbar gewesen." Er schmunzelte. "Apropos früher. Du bist der Sohn des Annaeus Florus? Ehemals Praefectus Classis? Senator? Stellvertretender Kommandeur der Militärakademie?"
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Der Senator musterte mich interessiert aber freundlich, als ich mich ihm näherte. Auch seine Anrede war freundlich aber forderte konkrete Antworten, so dass ich ihm diese natürlich lieferte.
Durchaus, Senator. Es ist immer schön, wenn man sich nach einer getanen Arbeit auch einmal Musse gönnen kann.
Ja, mein Vater war ebendieser Lucius Annaeus Florus und ich habe mich entschieden, seinen Spuren zu folgen und habe mich für das Vigintivirat gemeldet. Aus diesem Grund besuche ich euch. Ich möchte mich möglichst vielen Senatoren vor meiner Rede im Senat bereits persönlich vorstellen, da ich leider noch nicht lange genug in Rom weile, um mir bereits einen eigenen Namen gemacht zu haben.
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Menecrates nickte, bevor er antwortete. "Das ist eine absolut empfehlenswerte Vorgehensweise. Das ist selbst dann empfehlenswert, wenn man bereits bekannt ist und wiederholt kandidiert. Bitte, nimm doch Platz."
Menecrates winkte einer Sklavin, die ein Sitzkissen brachte. In vielen Villen mochte es üblich sein, dass Clinen im Garten standen, aber zum einen kam Menecrates nicht mehr ganz so zügig wie früher aus ihnen hoch und zum anderen prägten Jahrzehnte seines Lebens die Bedingungen im Militärlager und im Feld. Clinen benutzte er damals schon nicht oft; bestenfalls im Praetrorium der Castra.Der angebotene Platz bestand also aus einer Natursteinbank, deren Komfort durch ein Kissen gehoben wurde.
"Seit damals hat sich vieles geändert. Senatorenstimmen für die Wahl zu bekommen, ist schwierig. Als Klient hat man gute Chancen, ebenso als Familienmitglied oder Freund. Ansonsten heißt es Klinken putzen. Das beste Beispiel ist meine letzte Kandidatur. Von den um ihre Unterstützung gebetenen Senatoren hatte ein Drittel zugesagt. Wie schwer es bisweilen ist, zeigt meine Anfrage bei meinem ehemaligen Legaten. Purgitius Macer, vielleicht kennst du ihn sogar persönlich. Dein Vater kannte ihn auf jeden Fall. Er hat mir seine Unterstützung versagt, indem er geflissentlich meine beiden Anfragen überhörte."Eine Handbewegung verdeutlichte Menecrates' Unverständnis.
"Purgitius Macer habe ich bisher ausschließlich seine Klienten unterstützen sehen. So ist das heutzutage. Deswegen tust du gut daran, dich auch und vor allem beim Volk bekannt zu machen. Breite Volksmassen haben Einfluss auf unentschlossene Senatoren oder solche, die sich gern der Stimme enthalten.
Aber was plaudere ich. Welche Ziele hast du dir denn sowohl im Wahlkampf als auch bei erfolgreicher Wahl gesetzt?" -
Der Senator bot mir freundlich einen Platz an, nachdem er scheinbar zufrieden war, dass ich derjenige war, der ich vorgab zu sein. Zu meiner Freude brachte eine Sklavin noch ein Sitzkissen, so dass ich nicht auf der harten Steinbank sitzen musste. Dann begann er zu erzählen, von seinen eigenen Erfahrungen und wie es sonst bei Wahlen so läuft.
Ich empfand die Stimmung als äusserst gelassen und freundlich, was mich sofort entspannte. Beinahe vergass ich bei dieser Gelegenheit, dem Senator meine Wachstafel zu übergeben, was ich selbstverständlich sofort nachholte, als er sich selbst unterbrach und mich einlud meine Ziele zu erklären.
Lucius Annaeus Florus Minor grüsst den edlen Senator.
Ich, der Überbringer dieser Nachricht, Lucius Annaeus Florus Minor, Sohn des früh verstorbenen und in den Kreis der im Ulpianum Geehrten aufgenommenen Senators Lucius Annaeus Florus, gebe hiermit meine Kandidatur für das Vigintivirat bekannt.
Durch meinen persönlichen Besuch möchte ich die Möglichkeit wahrnehmen, mich vor meinem öffentlichen Wahlkampf persönlich vorzustellen.
Mögen die Göttern euch und eure Familien schützen, LuAnFlo Minor
Senator, ich stimme euch absolut zu, dass es sicherlich nicht einfach ist, sich in der heutigen Zeit Stimmen zu sichern. Ich bin jedoch bereit, mir Arbeit zu machen um den Spuren meines Vaters zu folgen. Bitte erlaubt mir daher, euch diese Tafel zu übergeben, damit ihr euch auch am Tag der Wahl und bei allen anderen Namen, welche im Wahlkampf noch auftauchen werden, an meinen Besuch erinnern werdet. Mit diesen Worten reichte ich ihm die kleine Tafel.
Dann fuhr ich fort: Was meine Ziele und Wünsche angeht, so ist es mir leider nicht mehr möglich, auf meinen Vater oder meinen Patron zurückzugreifen. Marcus Decimus Livianus ist mein Patron und dieser weilt ja bekanntlich mit der Kaiserin in Germania. Aus diesem Grund bin ich zuerst einmal auf mich selbst angewiesen. Daher auch mein Wunsch, möglichst viele Senatoren persönlich zu besuchen.
Ausserdem plane ich an den Kalenden des Iulius 5 Gladiatorenkämpfe zu veranstalten. Die Cena dazu wird demnach am Abend des Vortages stattfinden. Da ich seit meiner Ankunft in Rom keine derartigen Kämpfe erlebt habe, hoffe ich, dass das Volk daran viel Freude haben wird.
Sollte meine Wahl erfolgreich sein, so wünsche ich mir die Position als Quattuorvir viis in urbe purgandis. Ich denke, dass ich in diesem Amt am meisten bewirken könnte.
Über meine Besuche und meine Verbindung zu Senator Macer sagte ich bewusst gar nichts, da der Consular zuvor nicht sehr positiv von jenem gesprochen hatte und ich meine Chancen nicht schmälern wollte.
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Menecrates nahm die Wachstafel entgegen und überflog sie. Er fand die Idee einer solchen Erinnerungsstütze gut. Anschließend lauschte er interessiert den Ausführungen, denn was er selbst vorgelegt hatte, konnte sicherlich nicht leicht beantwortet werden. Die Erklärung würde viel über Florus Minor aussagen.
Die Zusicherung, seine Arbeit zu machen, überzeugte allerdings Menecrates nicht.
"Deine Arbeit zu machen, das reicht nicht." Er schüttelte den Kopf und entschloss sich, den Blick des jungen Mannes zu schärfen, der offensichtlich noch nicht lange im heutigen Rom weilte. "Ich zum Beispiel bin als Arbeitstier bekannt und entsorge nebenher noch die Altlasten meiner Vorgänger. Beim Aedilat waren das derart viele Altlasten, dass ich insgesamt eine Diploma für meine Arbeit bekam. Für meinen Einsatz als Praetor wurde ich vom Kaiser mit einem Grundstück belohnt. Wie gesagt, Wahlstimmen bei einer erneuten Kandidatur beschert dir das nicht und Versprechen auf Zukünftiges natürlich erst recht nicht."
Ein nüchternes Resümee, es entsprach aber der Wahrheit. Er winkte eine bereitstehende Sklavin heran, damit Florus Minor die bittere Pille besser schlucken konnte."Ein Schluck des Weins? Er stammt aus einem beliebten Anbaugebiet." Er wartete ab, was sich Florus bestellen würde, denn die Auswahl bestand aus Wein, Fruchtsäften und Wasser. Die Sklavin ließ ihn einen komfortablen Blick auf die Erfrischungen werfen.
Erst im Nachhinein ließ sich Menecrates das übliche Quellwasser für sich einschenken.
"In Rom kommst du am besten durchs Loch, wenn du Talent zum Einschmeicheln hast. Diplomatie ist gewiss auch hilfreich und natürlich ein größerer Freundeskreis." Letzteren musste man aufbauen, was nicht über Nacht ging. Einschmeicheln ließ sich zeitnah umsetzen, allerdings blieb auch hier die Erkundschaftung, ob das Zielobjekt dafür empfänglich war oder eher abgeschreckt reagieren würde.Plötzlich fiel aber ein Wort, das alles änderte. Menecrates schaute überrascht zu seinem Gast.
"Livianus?" Die nachfolgenden Hinweise auf Gladiatorenkämpfe gingen nahezu unter. Als Florus endete, erwiderte Menecrates: "Das ändert alles. Du erhältst meine Stimme, denn die Klienten meines Freundes betrachte ich, als wären es die meinen. Wir unterstützen uns, wo wir können." Er lächelte, legte die Hand in einer väterlichen Geste auf die Schulter seines Gastes und fügte an: "Gutes Gelingen!" -
Der Senator reagierte erst etwas abweisend aber noch immer sehr freundlich. Er gab mir Einblick in die Zusammenhänge der Diplomatie hier in Rom, oder besser gesagt in die Tatsache, dass es eigentlich egal war, ob man sich bemühte oder nicht. Die Hauptsache war wohl eher, wen man alles kannte und da hatte ich halt einfach noch Vieles nachzuholen.
Als mir die gerufene Sklavin die Auswahl an Getränken darbot, vergewisserte ich mich der ausreichenden Verdünnung des Weines für die Stunde des Tages, bevor ich mir einen Becher dessen reichen liess. Es hätte nicht meinen Gepflogenheiten entsprochen und wäre sicherlich nicht gut gewesen, wenn ich mich vor dem Senator mit purem oder schlecht verdünntem Wein zu dieser Tageszeit betrunken hätte.
Dann jedoch stutzte der Senator, als ich meinen Patron erwähnte ... und verkündete sofort seine Unterstützung. Ich atmete erleichtert auf!
Ich danke euch, Senator Claudius Menecrates! Das Talent zum Einschmeicheln habe ich leider nicht. Ich bin jemand der lieber auch ungeliebte Wahrheiten ausspricht und nach Lösungen sucht. Sollte dies dazu führen, dass ich eine Wahl nicht gewinne oder eine Position nicht erhalte, welche ich anstrebe, so werde ich daraus ebenfalls etwas lernen können, was mich wieder weiter bringt. So hat es mich mein Vater gelehrt.
Den Freundeskreis muss ich mich auch erst noch aufbauen, da ich noch nicht lange in Rom lebe, aber ich bin mir sicher, dass eure Unterstützung mir auf jeden Fall hilfreich sein wird!
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"Kein Grund, es zu bedauern", erwiderte Menecrates wohlwollend. "Ein ambitionierter junger Mann ohne Talent zum Einschleimen... das sind gute Aussichten für Rom. Dafür gebe ich einmal mehr sehr gern meine Stimme ab." Zur Bekräftigung gönnte er sich einen Schluck.
"Es ist nicht der leichteste Weg, den du damit wählst, aber es ist der aus meiner Sicht beste. Wankelmütige, Doppelgesichtige und sich stetig Anpassende besitzt Rom bereits zur Genüge. Ich werde ein Auge auf dich haben und wenn du Hilfe brauchst, scheu dich nicht, mich anzusprechen."Aus eigener Erfahrung wusste Menecrates, dass die Zeit des Wahlkampfes knapp bemessen und äußerst fordernd war. Er wollte Annaeus nicht aufhalten, alles Wichtige war gesagt. Nur für den Fall, dass dieser ein weiteres Anliegen hatte, wartete er noch ab.
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Die Worte des Senators machten mir mehr Mut, als ich einfach so zeigen konnte.
Danke Senator, es wir mir eine Ehre sein, Rom zu dienen, so wie es einst gedacht war. Das Missverständnis wegen "mir Arbeit machen" und "meine Arbeit machen" liess ich ob dieser Worte einfach im Raum verschwinden, denn es war klar, dass ich mit meiner Einstellung in Senator Herius Claudius Menecrates jemanden gefunden hatte, der im Notfall ein mächtiger Verbündeter sein konnte.
Wenn es euch nichts ausmacht, dann habe ich noch viele Senatoren zu besuchen und würde gerne meinen nächsten Besuch ins Auge fassen. versuchte ich ganz freundlich und ohne Eile das Gespräch zu beenden.
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"Es macht mir nichts aus, junger Mann", erwiderte Menecrates lächelnd. "Ich bin ohnehin nicht für höfliches Geplänkel geeignet. Es verschendet wertvolle Zeit." Er klang verschwörerisch.
"Am besten immer mit allem klar heraus. Ist die Zeit knapp, dann vergeuden wir sie nicht. Brauchst du Hilfe, dann sag es einfach. Stört dich etwas, immer heraus damit. Und alles am besten so, dass ein nicht in Kurven denkender alten Mann es nicht missverstehen kann." Er schmunzelte, weil er sich selbst oft nicht allzu ernst nahm.
"Vale Annaeus und viel Erfolg!"
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Die Worte des Consularen wurden je länger desto verschwörerischer und für mich besser.
Selbstverständlich, Senator! antwortete ich ihm dann, ganz so direkt, dass man es nicht missverstehen konnte.
Danke für die Gastfreundschaft und das Gespräch. Mögen die Götter dich und deine Familie beschützen. Wir werden uns ja schon bald wieder sehen. So verabschiedete ich mich und wurde schon wenig später von einem Sklaven zurück zur Porta geführt, wo ich gut gelaunt die Villa Claudia verliess.
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Nach meinem letzten Gespräch mit Claudius Menecrates waren einige Tage vergangen und ich war zu einem Entschluss gekommen. Es war nun an der Zeit diesen in die Tat umzusetzen, zuerst musste ich diesen Claudius mitteilen. Das heißt ich musste es nicht, es gebot einfach die Höflichkeit, mehr aber noch unser vertrautes Verhältnis.
Es war ein sonniger Tag gewesen und die Sonne hatte den Garten gewärmt. Ich suchte mir eine Bank im Garten aus, auf der die letzten Sonnenstrahlen des Tages noch zu genießen waren. Ich hatte bewusst diesen Platz gewählt, denn ich wusste Menecrates liebte die Natur und genoss auch gerne seinen Garten.
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Weitgehend entspannt, denn die zu tragende Last hatte sich in den letzten Tagen verringert und er sah ein kleines Licht am Ende des Subura-Tunnels, schlenderte Menecrates heran. Er lüftete gern den Kopf nach einem arbeitsreichen Tag auf dem claudischen Anwesen aus, weil er hier - anders als in kleineren Gärten - ein viel höheren Aufkommen an Singvögeln gab. Das Zwitschern entspannte ihn, ebenso das Zirpen der Grillen. Er ließ sich gern die Luft über die Haut streichen und atmete sie genussvoll ein, denn sie trug keinerlei Stadtgerüche, nur natürliche Düfte.
Von weitem schon sah er, dass seine Lieblingsbank besetzt war. er schmunzelte, als er näher trat und nahm mit einem Seufzer Platz.
"Du gestattest?" Der rhetorischen Frage fügte er eine sinnvollere Bemerkung an: "Ich hoffe, du hattest einen angenehmen Tag, Faustus."
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Der sommerlichen Temperaturen wegen trug Sisenna eine Kindertunika aus besonders leichtem Stoff. Obwohl kaum ein Lüftchen wehte, zog bei jedem ihrer Hüpfer ein kleiner Luftzug unter das Kleid und kühlte angenehm den Kinderkörper. Da sie wusste, der Onkel legte Wert auf korrektes Aussehen, zog sie das Band, das die Tunika normalerweise am Körper hielt, wieder fest, bevor sie in gewählt damenhaften Schritten näher trat.
"Guten Abend, Onkel Herius!" Sie strahlte und sprach weiter. "Guten Abend, Onkel Faustus! Besprecht ihr hier geheime Sachen?" Sie würde es sich wünschen, denn das versprach Spannung, aber meistens wurden in der Villa nur für Kinder langweilige Gespräche geführt. Hinsetzen fand sie auch langweilig, daher blieb sie vor beiden Männern abwartend stehen.
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„Um ehrlich zu sein habe ich bewusst diese Bank gewählt mit der Hoffnung, du würdest dich auch hier einfinden.“ Ein Teil meiner Einleitung zu diesem Gespräch war damit beendet, den letzten Teil wollte ich mit der Beantwortung auf die
Frage nach dem angenehmen Tag vollenden. Leider kam ich vorerst nicht dazu. Schritte näherten sich. Merkwürdige Hüpfer glaubte ich zu erkennen, doch plötzlich veränderte dich die Schrittfolge.
Gleichzeitig mit der Erkenntnis wer dahinter stecken könnte tauchte sie vor uns auf. Die kleine, kesse Claudia. Leider vergaß ich zu oft, dass sie auch zu der Villa gehörte. Oft wirkte sie altklug, hatte aber einen scharfen Verstand.Ein merkwürdiges wärmendes Gefühl überkam mich bei der Anrede Onkel Faustus. „Guten Abend Sisenna“, lächelte
ich sie an. „Ich hatte heute nicht vor über geheime Sachen zu sprechen, ich wollte deinem Onkel nur etwas über meine Zukunftspläne erzählen.“ -
Faustus führte also etwas im Schilde, resümierte Menecrates und spekulierte sogleich, um was es sich wohl handeln könne. Plante er ein Fest? Brauchte er Rat in Lebensfragen? Bedrückt wirkte er nicht, was ein flüchtiger Seitenblick ergab. Seine Überlegungen wurde abrupt gestört und die Aufmerksamkeit wandte sich seiner Nichte zu. Sie grüßte zwar höflich und trat wohlerzogen auf, aber zufrieden wirkte Menecrates nicht. Obwohl Erziehen nicht Herumnörgeln bedeutete, störte ihn doch immer irgendetwas.
"Guten Abend, Sisenna." Er wirkte ernst und sprach ohne Pause weiter. "Darf sich ein Kind in das Gespräch zweier Erwachsener mischen, ohne vorher zu fragen?" Just in diesem Moment drängte sich die Parallele zu seiner Einheit auf, wo er zeitgleich auch erzieherisch tätig wurde. Der Gedanke, dass er selbst ausgewachsene Männer erziehen musste, stimmte ihn gegenüber seiner kleinen Nichte milder. Sie konnte noch nicht alles wissen.
"Ich weiß nicht, ob Faustus in deinem Beisein sprechen möchte. Frag also bitte nach und folge, wenn er dich fortschicken möchte."
Ein fragender Blick traf Faustus, danach stellte Menecrates Überlegungen an, um was für Zukunftspläne es sich wohl handelte.
Als Erstes fiel ihm eine neue Anstellung ein, die er sich gesucht haben könnte. Bei der Suche nach einer Alternativerklärung scheiterte er schnell, weil sie zwar häufig über das Thema der sinnvollen Zeitverwendung gesprochen, aber außer einer Beschäftigung keine weitere Lösung gefunden hatten. Es gab auch keine. Ein Mann ging einer Arbeit nach und darüber definierte er sich.
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Ich schmunzelte, denn ich kannte doch den Claudier. Er der stets großen Wert auf gute Umgangsformen, Höflichkeit und einem tadellosem Auftreten Wert legte missbilligte mal wieder das Verhalten seiner Nichte. Erfreut hörte ich dann jedoch, dass er über ihren Verbleib dann jedoch die Entscheidung mir überließ.
Meine Antwort zögerte ich einen Augenblick hinaus ich suchte nach einem Kompromiss, denn ich fand, die Kleine hatte ein Anrecht darauf das wichtigste zu erfahren.
„Gut Sisenna du sollst erfahren was ich vorhaben, dass ist ja meine Neuigkeit und danach kannst, du deinem Spiel, deinen Vorhaben oder was du sonst noch vorhast um den wunderbaren Abend zu genießen nachgehen.“
Ich zwinkerte ihr zu und um nun beide im Blick zu haben, veränderte meine Sitzposition. „Ich werde nach Germanien
reisen. Meine Wahl habe ich zwischen Cappadocia und Germanien getroffen“Damit beendete ich zuerst was ich Menecrates erzählen wollte, um ja nicht ihre Reaktionen zu verpassen.
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