Ein Treffen in konspirativer Absicht

  • Winken? Wanken? Nun also winkte Lepidus ab und der Iulier hörte sich an, was sein Freund zu sagen hatte.
    "Es mag in der Tat sehr viel Richtiges in dem stecken, was du sagst. Dennoch gebe ich zu bedenken, dass bezüglich der Kontinuität - du sagtest, dass einmal gewonnene Stimmen nicht so schnell wieder von einem abfallen - einige Dinge noch mehr Berücksichtigung finden sollten. So ist doch mittlerweile ein Credo des Augustus vergleichsweise klar, oder? Egal ob noch zu Kriegszeiten Freund oder Feind versucht er allem Anschein nach bei vielen Entscheidungen ein möglichst neutrales Urteil zu fällen. So sind wieder Leute auf freiem Fuße, die unter dem Scheusal noch gehängt oder mindestens in die Verbannung geschickt worden wären.", führte er an. "Das ist ein politisches Zeichen - nicht zuletzt auch für den Senat und sein Wahlverhalten, wie ich meinen will.", war Dives überzeugt. Die Botschaft: Neutralität und Sachlichkeit. "Hinzu kommt aber auch, dass ich mich auf quasi verjährte Zusagen selbst von edlen Senatoren niemals einfach blindlings verlassen würde. Denn wie einem das bekommt, durfte mein Onkel Iulius Proximus spüren, als er zum Quaestor Classis kandidierte: Eigentlich in einer Umgebung und Zeit befindlich, in der es für einen Iulier nicht hätte schwer sein dürfen gewählt zu werden, fiel seine Kandidatur trotzdem durch. Und dabei hatte er noch zwei Jahre zuvor, als noch mehr Kritiker auch gegen ihn im Senat saßen, noch mehr als doppelt so viele Stimmen errungen. - Was war also passiert? Ich wage zu behaupten, dass er einfach nicht genug aufzufallen vermochte - ein Fehler, den ich nicht wiederholen möchte.", zuckte er kurz mit den Schultern, bevor er es sich nicht nehmen lassen konnte auch ein altes Sprichwort hervorzukramen: "Und zuletzt, möchte ich sagen, heißt es auch: 'Fortes fortuna adiuvat.' Den Tüchtigen hilft das Glück.", weshalb es sowieso immer schlecht war, wenn man nur nach unauffälliger, durchschnittlicher Mittelmäßigkeit strebte.
    Bezüglich der Acta-Redaktion oder des für Dives selbst weit weniger ominösen (was er hier natürlich niemandem auf die Nase rieb) Verfassers eines Leserbriefes hielt der Iulier sich zurück und schwieg. Denn in der Tat war auch er der Meinung, dass es prinzipiell nicht schlecht war, wenn man einen Kaiserklienten zum Patron hatte. Andererseits war wohl aber auch wenigstens ein bisschen etwas daran, dass der Aurelius vergleichsweise noch nicht sonderlich oft als Senator in der Curia Iulia war, während der Augustus selbst - wie zuvor ausgeführt - seit dem Bürgerkrieg dem Consular Purgitius in Sachen Neutralität Konkurrenz machen zu wollen schien. Da musste man sich, so man nicht zum Candidatus principis erklärt wurde, doch durchaus Gedanken machen, wer der eigenen Kandidatur dann also die nötige Rückendeckung in der Curia geben sollte, oder nicht?


    "Ja, in der Tat spreche ich vielleicht auch meinen Nachbarn Petilius Sophus ebenfalls mal darauf an. Er hat meine Wahl unterstützt, meinen Verwandten im Chaos der Befreiung Romas Schutz gewährt und im Gegensatz zur Casa Iulia wird sein Haus auch nicht gerade in der Folge der Plünderungen renoviert, sodass er auch durchaus aktuell die potenziellen Mittel haben sollte, um große Müllberge zu produzieren...", erwiderte Dives in dieser Sache, obwohl er so spontan jetzt nicht wusste, ein wie großer Müllproduzent sein petilischer Nachbar für gewöhnlich war.


    "Hm. In der Tat will ich dir hier natürlich gerne helfen, mein Freund. Doch erzähle mir, weshalb lehnte ihn die Administratio Imperatoris ab? Er hat doch nicht etwa... irgendetwas angestellt?", erkundigte er sich vorsichtig. "Hier ist mein Großonkel, soweit ich weiß, nämlich sehr genau mit den Vorschriften: 'Zum Dienst im Exercitus Romanus wird nur berufen, wer frei, gesund und unverheiratet ist, keine Straftaten begangen und keine ehrlosen Tätigkeiten ausgeübt hat.' Das erfüllt er doch alles, oder?", ahnte er nicht, dass hier der Hamster wohl an anderer Stelle humpelte...

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  • "Ich möchte es gern so allgemein ausdrücken wie möglich: Es spielen viele Faktoren eine Rolle" Damit versuchte er der ganzen Diskussion einen ebenso neutralen Ausgang zu verleihen, wie es wohl in Rom derzeit üblich war. Die angesehendsten Senatoren waren neutral, der Kaiser war neutral, sicher musste auch die Bevölkerung irgendwie neutral sein. Komische Zeiten. "Ohnehin sind die Wege des Senats manchmal unergründlich", fügte er nicht ohne ein Schmunzeln an. "Erstaunlicherweise kann man doch auch durchaus sagen, dass deinem Onkel diese Wahlniederlage mehr genutzt als geschadet hat. Jemand der sich unter den vielen Getreuen des Schreckensherrscher nicht durchsetzen konnte, mag auch deutlich weniger den Anschein erweckt haben, ein loyaler Günstling eben jenes Mannes gewesen zu sein." Die Übergabe der Stadt an das Rebellenheer mag natürlich noch ein deutlich gewichtigerer Aspekt gewesen sein. Vielleicht trug auch all dies bei, dass die Iulier heute nicht ganz so sehr mit Argwohn betrachtet wurden - was natürlich auch gleichermaßen das gute Wahlergebnis von Dives erklären konnte. "Somit schien Fortuna sich erst spät gezeigt zu haben."


    Bevor er dann auf seinen Verwandten eingehen konnte, musste der Tiberier einen interessanten Fakt zur Kenntnis nehmen: "Wie kommt es denn, dass du offensichtlich so spontan aus dem Codex Militaris zitieren kannst?" Er blickte den Iulier neugierig an. "Bereitest du dich etwa schon intensiv auf dein Tribunat vor?" Lepidus lächelte. Der Iulier schien einmal mehr bestens vorbereitet zu sein. Er selbst hatte sich noch relativ wenig Gedanken darum gemacht. Wohl auch deshalb, weil es für ihn als Patrizier mehr eine Option, als eine Pflicht war, der er sich mit aller Unbedingtheit stellen musste.


    Nun musste er aber irgendwie noch den guten Verus in ein vernünftiges Licht rücken. Wie ließ sich das nur anstellen? "Ich habe mich schlecht verkauft", klang es Lepidus noch in den Ohren, der in denselben Thermen vor kurzem jene Wort vernommen hatte. Das sprach natürlich nicht für ihn, doch Lepidus musste das wohl so sanft wie möglich unterbringen, auf das es zur Ehrrettung gereichte. "Er erfüllt sämtlich Voraussetzungen. Die Vorschriften stellen also keinerlei Problem dar. Er ist in bester Verfassung." Dabei überging er natürlich komplett den wohl noch viel wichtigeren Aspekt: Der Heirat. Doch er zweifelte nicht daran, dass sein Verwandter sich zur not scheiden lassen würde, zumal es da ja bereits erste Anzeichen gab. Nicht zuletzt war das eine Regelung, wo auch hin und wieder mal ein Auge zugedrückt wurde. Aber das zu regeln, würde er Verus selbst überlassen. "In der Kanzlei hatte er wiederum einfach einen schlechten Tag. Darüber hinaus scheinen mit dem neuen Kaiser deutlich weniger Posten vakant geworden zu sein, als man das vielleicht denken sollte. Auch hier waltete wohl die Nachsicht und Neutralität des Corneliers, die du ja selbst schon so nett geschildert hast." Das schien dem Tiberier eine angemessene Erklärung, zumal damit Verus nicht die alleinige Verantwortung für sein Scheitern trug und man dies auf ungünstige Umstände zurückführen konnte.

  • "Ja, da mag ich dir vollauf zustimmen.", schmunzelte auch Dives bezüglich des Senats. Vielleicht würden die beiden Verbündeten ja später einmal als Senatoren ein wenig mehr Einblick haben und mehr dieser aktuell noch unergründlich scheinenden Wege verstehen. Doch mehr als sich dergleichen zu wünschen konnte an dieser Stelle ihres Lebens wohl keiner der beiden.
    "In der Tat sind die Wege Fortunas unergründlich... unergründlicher wohl noch als jene des Senat.", grinste der Iulier, der den Ansatzpunkt seines tiberischen Freundes hier sehr zufrieden aufnahm. Leider hatte sich nach dem Gefängnisaufenthalt seines Onkels noch keine Gelegenheit für ein tieferes Gespräch mit Proximus über dessen nicht zuletzt auch politische Zukunft ergeben. Doch definitiv würde der soeben von Lepidus geäußerte Gedanke Proximus früher oder später noch erreichen.


    "Ich mich... auf mein Tribunat? - Nein. Nein, das wäre wohl noch etwas verfrüht, oder? Und nicht zuletzt hätte ich als Tribun der Stadtkohorten - denn das wäre gemäß iulischer Tradition mein Wunsch zu gegebener Zeit - ja auch nie direkt mit der Rekrutierung neuer Tirones zu tun.", lächelte er. "Nein, die Betonung liegt weniger auf dem 'Militaris', als vielmehr auf dem 'Codex'. Ich fühle..." Dass ihm hier einige der amtierenden Vigintiviri etwas voraus waren? Dass er selbst dadurch in gewisser Weise etwas zurück stand? "dass es einfach an der Zeit ist, dass auch ich den Cursus Iuris ganz förmlich an der Schola Atheniensis absolviere.", gab er an. Als gewesener zweimaliger Duumvir von Ostia, der dereinst selbstverständlich auch gewisse Rechtskompetenzen in der Stadt hatte, sollte dies ja nicht das große Problem sein - zumindest, wenn der Prüfer erst einmal davon überzeugt wäre, dem Iulier die Prüfung überhaupt abzunehmen.


    "Das freut mich zu hören.", antwortete Dives im Anschluss daran zunächst auf die Erfüllung aller Voraussetzungen durch den Tiberius. Denn in der Tat glaubte der Iulier zu wissen, dass gerade das Militär sehr auf Ordnung und Struktur bedacht war und folglich sehr genau prüfte, ob irgendwelche Vergehen in der Vergangenheit oder eben auch eine Hochzeit dem Dienst im Exercitus im Wege standen. Gerade für letzteres allerdings sollte sich gegebenenfalls aber bestimmt auch durch Bewilligung eines Conubiums * die Möglichkeit zur Aufrechterhaltung einer eventuellen Ehe finden lassen. - Man müsste sich und sein Anliegen wohl lediglich gut verkaufen an entsprechender Stelle, die der Decemvir wohl auf dem Palatin vermutete... (Und da sollte nochmal jemand sagen, dass man sich nicht immer zweimal im Leben sah oder dass man keine zweite Chance bekäme - hier: um sich gut zu verkaufen.)
    "Es wird mir also eine Freude sein, meinem Großonkel deinen Verwandten Aulus Tiberius Verus zu empfehlen. Am einfachsten wird es vermutlich sein, ich schreibe ihm und teile dir sogleich mit, was er für deinen Verwandten tun kann, sobald ich Antwort von ihm erhalte.", schlug er vor. Denn auch unausgesprochen konnte er natürlich nichts versprechen - erst recht nicht, nachdem da schon so ein gewisser Bote mit einer ungleich größeren, eigenen Bitte nach Mantua aufgebrochen war. Da konnte der Iulier wirklich jetzt schon nur hoffen, dass sein Großonkel nicht auf die Idee käme und alle Gefallen, die er ihm bereits schuldete, auf einmal zurückforderte... "Im Gegenzug muss ich gestehen, habe ich auch eine kleine Bitte an dich.", kündigte er sodann an und schaufelte daraufhin erst einmal mit beiden Händen etwas Wasser, mit dem er dann sein Gesicht benetzte. Das kommende Thema nämlich lag ihm eigentlich so gar nicht. "Vielleicht hast du es bereits gehört, vielleicht auch noch nicht: Ich habe mich verlobt und beabsichtige folglich zu heiraten. Die Dame heißt Sergia Fausta und ist eine Nichte des Vescularier-Besiegers Senator Annaeus Modestus.", womit wohl auch die Frage nach dem 'Warum sie?' sogleich ungefragt beantwortet sein sollte. Dives machte eine kurze Zäsur und nahm mit einem tiefen Durchatmen nochmal Anlauf auch für den zweiten Teil, die Bitte an seinen tiberischen Freund.
    "Als mein Verbündeter, weil mir deine Meinung wichtig ist und da du mir nicht zuletzt auch als Freund wichtig bist, hatte ich gedacht und gehofft, dass du mir die Ehre und Freude machen würdest und nicht nur als einfacher Gast, sondern als Auspex die Hochzeitszeremonie begleitest. Denn natürlich ist mir bewusst, dass mein Cousin Centho als Augur die wohl noch etwas näher liegende Wahl wäre, doch sagt es mir irgendwie mehr zu, wenn mein erster Trauzeuge nicht aus dem Kreise meiner Verwandtschaft kommt.", rechtfertigte er sich sogleich für die Auswahl des Tiberiers, der hier der männliche Gegenpart zur Pronuba, die zur Hochzeit als Brautfrau und Ehestifterin agieren würde, sein sollte. ** "Es würde mir wirklich viel bedeuten, wenn ein künftiger Pontifex und/oder sogar Flamen die Hochzeit auf diese Weise aufwerten könnte und würde.", lächelte er dann und hoffte auf eine positive Reaktion und war gespannt, ob Lepidus zusagen würde.


    Sim-Off:

    * Falls du mehr über das Zustandekommen jenes Beschlusses wissen willst, dann wendest du dich am besten an Iunius Silanus. Auf die Schnelle habe ich kein entsprechendes Gespräch oder einen Brief oder so finden können.
    ** In den Artikeln, die ich so finden konnte, stand größtenteils nur unter Prunuba ganz allgemein, dass deren Gegenpart des Mannes der Auspex sei. Hiernach soll der Auspex Priester und Best Man in einem gewesen sein und unter anderem auch den Ehevertrag verlesen haben, der im Anschluss als Teil der Hochzeitsfeierlichkeiten gemeinsam von den Eheleuten und den übrigen Trauzeugen unterschrieben wurde. Fall du dabei bist, können wir näheres dazu gerne auch via PN noch im Detail besprechen.

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  • "Ah, auf den Cursus Iuris bereitest du dich also vor", sprach der Tiberier nicht ohne ein wenig Genugtuung, dass er seinem Verbündeten hier einen Schritt voraus war. "Es ist wahrlich schon lange her, dass ich diesen Kurs belegte. Damals war es nicht ganz leicht ihn abzulegen" Nur die gute alte Sesterze konnte da weiterhelfen. "Offensichtlich hat die Schola ein gewisses Personalproblem. Aber darüber müsstest du ja besser informiert sein als ich." Ein wenig lustig war es ja schon, dass man selbst als Angestellter der Schola keine bevorzugte Behandlung erhielt. Aber vielleicht hielt es der Iulier ja einfach erst jetzt für an der Zeit den Kurs zu absolvieren. Von den vielfältigen Schwierigkeiten, die er dabei hatte, konnte er ja kaum etwas wissen.


    "Vielen Dank für deine Hilfe. Ich werde meinem Verwandten die frohe Botschaft mitteilen. Ich bin mir sicher, er wird sich sehr über dein Entgegenkommen freuen." Nun also die Gegenbitte. Mit dem, was dann folgte, hätte Lepidus kaum gerechnet. Er sollte bei des Iuliers Hochzeit als Auspex teilnehmen? "Ach, mein Freund. Eine solche Art von Bitte kostet mich kaum Überlegung. Selbstverständlich werde ich zusagen. Eine andere Entscheidung meinerseits würde wohl jeder unserem Bündnis, noch unserer Freundschaft gerecht werden, weshalb du mit Sicherheit auf mich zählen kannst"* Damit räumte der Tiberier gleich einmal ab, hoffte aber nun auch gleich ein paar interessantere Informationen zu erhalten. "Ich bin im Übrigen auch bereits über deine Verlobung mit Sergia Fausta informiert worden und kann dir nur noch einmal meine besten Glückwünsche ausrichten." Dass es sich bei der Informantin um seine Schwester handelte, ließ er erst einmal aus, denn dann wirkte es vielleicht noch etwas mehr als hätte der Tiberier überall seine Augen und Ohren. Denn so weit verbreitet konnte diese Information noch nicht sein, dass Lepidus natürlicherweise davon gewusst hätte. "Allerdings bin ich über das Zustandekommen der Verlobung weniger gut informiert: Weshalb hast du dich für die Sergia entschieden? Gibt es gewisse Verbindungen zwischen euren Gentes, die mir bisher noch unbekannt blieben?" Dass es sich womöglich schlicht um so etwas wie 'Liebe' handeln könnte, kam dem Tiberier natürlich nicht in den Sinn. Er wollte eher die politischen Implikationen dieser Hochzeit erfahren. Ob lediglich die Verwandtschaft zu Senator Modestus den Ausschlag gab? Oder wäre nicht vielleicht sogar noch eine vorteilhaftere Kandidatin möglich gewesen? Zumindest seine Schwester hätte wohl letzteres für möglich gehalten. Lepidus selbst musste dagegen einfach nur aufpassen, wen sein Verbündeter hier noch ins Boot holte. Denn zweifellos stieg die Anzahl der Personen, die mögliche Spannungen hervorrufen konnten oder auf die man in Anbetracht des Bündnisses Rücksicht nehmen musste, durch eine Heirat durchaus.


    Sim-Off:

    *Kommt natürlich ein wenig darauf an, wann es ausgespielt werden soll. Ich weiß noch nicht, ob im Januar oder Februar möglicherweise eine längere Phase der Inaktivität auf mich zukommen wird. Das ist das einzige, was ich zum Bedenken angeben würde. Ansonsten steht dem nichts im Wege.

  • "Wenn du damit andeuten möchtest, dass auch du einer Tätigkeit an der und für die Schola Atheniensis nicht abgeneigt wärst, dann kann ich mit größtem Vergnügen sehr gerne auch ein gutes Wort für dich einlegen.", lächelte Dives bezüglich der Personalproblematik in der Schola, hielt sich mit weiteren Erklärungen dann jedoch erst einmal zurück. Schließlich sah er an dieser Stelle auch kaum einen Sinn darin sich eingehender mit seinem Verbündeten über die Personalsituation vom Beginn der vescularischen Usurpation an bis in die heutige Zeit zu unterhalten. Unter dem Scheusal hatte es eine Reihe von regimebedingten Entlassungen gegeben, von denen sich die Institution bisher aus divitischer Sicht nur mehr schlecht als recht erholt hatte. Folglich - zumindest vermutete der Iulier hier auch eine gewisse Kausalität - war dergleichen nach dem erneuten Machtwechsel vorerst ausgeblieben... und auch Dives selbst hatte seine Praeceptur erst einmal behalten dürfen.


    "Tatsächlich? Das freut mich, dass dir dies kaum Überlegung kostet und dass du mir hier so selbstverständlich zuzusagen bereit bist! Ich hatte, auch in Absprache mit meiner Verlobten selbstredend, bisher so den fünften Tag vor den Märzkalenden DCCCLXIV ab urbe condita * als Hochzeitstermin anvisiert. Das sollte uns hoffentlich genügend Zeit geben, um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen, wie der Tag zeitgleich aber auch nicht zu weit in der Zukunft liegt." Und vor allen Dingen wäre dies ein Ereignis, mit welchem der Iulier hoffentlich über sein aller Voraussicht nach weniger beeindruckendes Tribunat in Vorbereitung bereits auf die jenem nachfolgenden Wahlen hinwegtäuschen könnte. "Oder stünde diesem Datum aus deiner qualifizierten Sicht irgendetwas im Wege?", erkundigte er sich letztlich bei Lepidus, nachdem er auch seinem Cousin Centho bezüglich jenes Wunschtermins bereits geschrieben hatte. Nach dem mittelgroßen Eklat, den sein Verlobungsdatum im Eheofficium verursacht hatte, wollte Dives hier nämlich lieber doppelt sichergehen.
    "Ich danke dir für deine Glückwünsche, mein Freund.", nahm er anschließend selbige vorgeblich lächelnd entgegen. Ihn wunderte es kaum, dass der Tiberier bereits von der Verlobung wusste, hatte diese Information schließlich bereits groß und breit so manche Wand im Rahmen des jüngsten Wahlkampfes geziert, wie auch der Vorgang selbst in jener Arena auf dem Esquilin keineswegs sonderlich privat verlaufen war. "Zustandegekommen ist meine Verlobung infolge einer unvergesslichen Cena, zu der mich Helvetius Ocella, dessen Name dir mitunter noch ein Begriff sein wird, einst in Ostia einlud. Damals lernte ich Fausta, eine Cousine jenes Ocella, kennen und ihre ehrgeizige, selbstbewusste Art beeindruckte mich sofort. Letztlich allerdings in erster Linie aufgrund ihrer Verbindung zum Praetorier Annaeus Modestus, einem der siegenden Feldherren über den Usurpator, entschloss ich mich dazu, um sie zu werben. Denn mit einer solchen Ehe rücke ich meine Gens und nicht zuletzt auch mich selbst einmal mehr vom Scheusal weg, in Richtung des Cornelius. Ich denke, das kann den Iuliern nicht schaden, oder?", fragte er mehr rhetorisch mit einem Lächeln. Er selbst hatte seine Entscheidung schließlich getroffen und würde sich so schnell auch nicht mehr davon abbringen lassen.


    "Eine Verbindung zur sergischen Gens existiert bisher seitens der Iulier nicht. Lediglich über meinen mütterlichen Großvater Octavius Anton, den Censorier, bin ich im weiteren Sinne mit einigen Sergiern verwandt - nicht jedoch mit Fausta oder anderen Verwandten der Annaeer. Folglich denke und hoffe ich, dass sich mitunter auch die Möglichkeit ergibt, dass ich auf diesem Wege auch der Gens meiner Mutter ein wenig unter die Arme greifen kann.", insbesondere wenn Dives - wie er in der Tat plante - explizit auch als Enkel Octavius Antons den Bund der Ehe eingehen würde.
    "Tja, was vermag ich dir sonst noch über meine Verlobte berichten zu können? Sie betreibt infolge ihrer Wunschselbstständigkeit einige Betriebe nahe Roma und ist im Cursus Publicus seit kurzem als Praefecta Vehiculorum ** von Italia tätig. - Ach, und gelegentlich betont sie auch ihre namensgebende Abstammung von einer gewissen Cornelia Fausta, einer Gentilin des amtiernden Princeps. Allerdings wäre mir neu, dass sie auch eine tatsächliche Verwandtschaft mit dem Augustus verbindet.", fügte der Iulier seinen Ausführungen noch mit einem halbernsten Schmunzeln hinzu. Denn bisher hatte sich am Palatin noch niemand für die eingetragene Verlobung bei Dives interssiert, was wohl Zeichen genug war, um eine derartige verwandtschaftliche Verbindung begründet infrage zu stellen. "Wäre ja auch zu schön, nicht wahr?", grinste er dann etwas offener und tauchte anschließend einmal kurz mit dem Kopf unter, bevor er gespannt war, was Lepidus zu seiner 'Wahl' der Sergia meinte.


    Sim-Off:

    * 25.02.2014: Wär wohl also eh fast schon März... ^^
    ** Ich bin mal so frei die Zeitebenen derartig zu biegen.

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  • "Vielen Dank für dieses nette Angebot, aber ich kann mir derzeit nicht vorstellen, an der Schola zu arbeiten. Falls sich daran aber je etwas ändern sollte, wirst du der erste sein, der es erfährt." Nein, für so etwas hatte der Tiberier einfach keine Zeit mehr. Er fühlte sich mit seinen aktuellen Aufgaben schon deutlich ausgelastet. Wahrscheinlich würde sich Lepidus im Nachhinein noch freuen, dass er darin keine Energie mehr investiert hat, wenn er erst einmal erfuhr, dass umfangreiche Pläne zur Abschaffung der Schola existierten.


    "Ich werde den Tag vormerken lassen. Soweit mir bekannt ist, sollte es da keine Schwierigkeiten geben. Freilich wird mir erst ein Blick auf den Kalender Sicherheit verschaffen, aber ich mache mir da derzeit keine allzu großen Sorgen und werde dich gegebenfalls noch demnächst davon in Kenntniss setzen, falls etwas gänzlich dagegen sprechen sollte." Ein Glück hatte der Tiberier sowohl die Arenakämpfe frühzeitig verlassen, als auch keinen Blick für schlechte Gedichte. Hätte er das alles einmal gesehen und miterlebt, so wären ihm unweigerlich die Worte seines Patrons über die Selbstüberschätzung der Iulier in den Sinn gekommen. So mancher Bürger, der nicht Lepidus war, hätte sich unweigerlich fragen müssen: Iulius wer? Sergia wer? Aber von Inszenierung verstand der Tiberier ja ohnehin nicht allzu viel. Ein Freund des Volkes würde er aufgrund dieser Vernachlässigung wohl sicher niemals werden.


    Viel zur Wahl der Sergia hatte der Tiberier eigentlich nicht zu sagen. Ganz so imposant erschien ihm das alles aber nicht wirklich. Aber hier wollte er seinen Verbündeten sicher nicht aus der Spur bringen. Seine Entscheidung schien fest getroffen und da hätten mahnende Worte von Lepidus sicherlich kaum noch etwas daran ängern können. "Ich bezweifle nicht, dass dein Urteilsvermögen dich eine gute Wahl hat treffen lassen. Die Verbindung zum Annaeus sollte ein gutes Licht auf deine Treue zum Kaiser werfen. Dies allein sollte schon ausreichen - ganz ohne eventuelle verwandtschaftliche Verbindungen zu Palma persönlich." Einen Kommentar zur 'unvergesslichen Cena' verkniff er sich, klang dies doch allzu romantisch und war eher zum Belächeln. "Nun, ich hoffe, dass ihre selbstbewusste Art sich nicht irgendwann zu deinem Nachteil auswirkt. Es schadet sicherlich nicht eine starke Frau zu haben, doch ich nehme an, dass du mir zustimmst, wenn ich ganz im Allgemeinen sage, dass der Ehrgeiz einer Frau stets hinter dem ihres Mannes zurückstehen muss. So hoffe ich doch, dass du sie, nunja, 'unter Kontrolle' behältst." Die Tatsache, dass sie wirtschaftlich tätig war und sich sogar 'Praefecta' nennen durfte, klang in Lepidus Ohren eher für ein Weib, was über kurz oder lang Probleme machen würde. Aber vielleicht hatte Lepidus da auch eine etwas wenig zu eingefahrene Ansichten - bestritten hätte er es nicht.

  • Der Praeceptor war froh, dass er mit seiner etwas offensiveren Antwort die Personalproblematik der Schola Atheniensis thematisch an dieser Stelle offensichtlich zu beenden vermochte. In der Tat nämlich hatte er auch kaum damit gerechnet, dass der Tiberier hier selbst einen Einstieg in die Lehrtätigkeit suchte.
    "Das freut mich.", entgegnete Dives seinem Gegenüber also stattdessen nun nur noch seinen Hochzeitstermin betreffend durchaus hörbar auch eine Spur erleichtert. Selbstredend ging er nun in der Folge bereits vergleichsweise fest davon aus, dass dem Datum Ende Februar keinerlei religiösen Vorschriften im Wege stünden. Das hieß im Klartext, dass der Termin nun folglich begonnen werden würde verbreitet zu werden... zunächst nur informell, später sicherlich auch inform offizieller Einladungen. Doch bis dahin würde wohl noch einiges Wasser den Tiber hinab ins Mare Nostrum fließen.


    Die nachfolgende, zunächst positive Kritik nahm der Iulier mit einem leichten Lächeln entgegen. Dabei war ihm selbst durchaus bewusst, dass er hier keine Consulars- oder auch nur Senatorentochter ehelichen würde. Und auch patrizisch war dieser Zweig der Sergier nach allem, was er wusste, nicht (mehr). Imposant war seine 'Wahl' folglich in der Tat wohl kaum. Doch lag ebendort ja auch irgendwie der Hund begraben: Dives hatte einerseits eben nicht gewählt, während er andererseits ein Iulier war, der mit einem zugegebenermaßen keineswegs schlechten Wahlergebnis, dennoch ganz sicher keinen großen Namen in Roma hatte. Im Gegenteil gereichte ihm sein Gentilnomen dieser Tage wohl noch immer potenziell eher zum Nachteil auf politischem Parkett. Was also blieb dem Verlobten da anderes, als aus seiner Situation gemäß altbewährter römischer Tradition, die da hieß 'nicht kleckern sondern klotzen', das Beste zu machen? Und in genau diesem Sinne versuchte er seine nahende Hochzeit eben so gut zu verkaufen, wie es ihm möglich schien...
    "Ganz ehrlich, mein Freund? Verrat mich bitte nicht, aber das hoffe ich auch.", schmunzelte der Iulier ein möglichst unbeschwertes Schmunzeln und probierte auf diese Weise einen Teil des Ernstes aus den guten Wünschen des Tiberiers zu nehmen. Lepidus hatte ja keine Ahnung, wirklich keine Ahnung! "Aus diesem Grund bin ich im Übrigen auch froh, dass du mir als Trauzeuge zur Seite stehst. Gerade bei so einem... Kaliber von Frau denke ich, dass ich ein bisschen Rückendeckung von jemandem, dem ich voll und ganz vertraue, gut gebrauchen kann.", verzog er sein Gesicht zu einem schiefen Grinsen. Erschwerend kam hier immerhin noch hinzu, dass dies die erste Ehe des folglich noch etwas unerfahreneren Decemvirn sein würde, auch wenn er letzteres gerade aus Angst vor falschen Gerüchten bestimmt nicht zugeben würde.


    "Da fällt mir ein: Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass unlängst unsere neue Vereinssatzung nach einer kleinen bürokratischen Odyssee vom Palatin bestätigt wurde und damit faktisch in Kraft getreten ist? Ich glaube, es war irgendwann zwischen den jüngsten Wahlen und unserer Ernennung zu Vigintivirn.", lenkte Dives hernach wieder ein bisschen von der Sergia ab. Das Pflichtprogramm seine Verlobte betreffend hatte er schließlich bewältigt und ansonsten sprach er eigentlich nur weniger gern über die Frau, die ihn in eine Ehe mit sich erpresste.

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  • Lepidus konnte nur schwerlich unterdrücken, dass seine rechte Augenbraue für einen gewissen Moment nach oben wanderte, während der Iulier offen zugab, dass er sich gegenüber seiner zukünftigen Frau wohl etwas klein fühlte. "Ich, ähm, werde sicher nichts verraten" und grinste dabei etwas gezwungen, unsicher, ob er das jetzt als Ernst oder als Spaß verstanden wissen wollte. Die nachfolgenden Worte lebten ebenso von ihrer tonlichen Unbestimmtheit. "Sicher hast du dir mit mir die angemessene Verstärkung geholt. Und auch wenn du in Zukunft mal einen guten Rat bezüglich des Weibes brauchst, dann sprich mich ruhig an." An sich war es natürlich absurd, dass Lepidus sich auch nur ansatzweise einbildete, gewisse Kompetenzen im richtigen Umgang mit Frauen zu haben. Empirisch konnte man solche Kenntnisse sicherlich nicht bei ihm nachweisen. Aber immerhin hatte er eine relativ festgefahrene Vorstellung, wie man das so angehen müsste. Aber diese Sache schien sich ohnehin in eine etwas merkwürdige Richtung zu entwickeln, weshalb er den Themenwechsel begrüßte.


    "Das sind ja hervorragende Neuigkeiten. Die neue Satzung ist zweifellos ein großer Fortschritt. Da können wir uns wohl alle gegenseitig auf die Schultern klopfen." Lepidus konnte sich noch lebhaft an die mühsamen Diskussionen erinnern, die bei der Erstellung der neuen Satzung geführt wurden. Glücklicherweise konnte er den einen oder anderen Punkt unterbringen, obwohl dieser gerissene Sklave Tasius fast alles tat, dass der Tiberier seinen Willen nicht durchsetzte. "Abgesehen von der Satzung ist es aber recht ruhig um die Societas geworden. Ich möchte nicht daran zweifeln, dass dies vor allem mit unser beider politischen Engagement zu tun hat. Sollten wir gemeinsam nach unserer Amtszeit in Rom verbleiben und nicht etwa ein Tribunat außerhalb der Stadt absolvieren, so wäre es sicherlich an der Zeit, wieder einmal etwas Nettes zu organisieren. Während des Monats Martius sind immerhin zwei Gelegenheiten einem Dies Mortalis zu gedenken." So stellte der Tiberier zumindest in Aussicht.

  • "In der Tat entspricht es auch meiner Auffassung, dass wir hier mit der neuen Satzung einen wichtigen ersten Schritt gegangen sind und ich möchte mich auch noch einmal bei dir bedanken dafür, dass du dabei so tatkräftig mit von der Partie warst!", erklärte Dives freundschaftlich lächelnd - auch froh darüber die Sergia thematisch nun hinter sich gelassen zu haben. "Aber du sagst ganz richtig, dass auf einen Schritt der nächste folgen muss und dass jener nun unter anderem in der Organisation wieder einer kleinen Festivität bestehen könnte.", wählte der Iulier hier bewusst erst einmal nur den Konjunktiv. "Nur denkst du dabei, dass ein guter halber Monat zeitlicher Abstand zu meiner privaten Feier, der du als Auspex beiwohnen willst, ausreichend ist?", erkundigte er sich interessiert und wertungsfreier, als es klingen mochte. Tatsächlich nämlich war er sich hier einfach nur nicht so ganz sicher. "Denn in der Tat gedenke ich im Anschluss an mein Decemvirat in iulischer Tradition ein Tribunat bei den Stadtkohorten zu absolvieren.", fügte er sogleich noch hinzu, welche Pläne er für die immer schneller nahende Zukunft hatte und dass er im kommenden Jahr also weder untätig zu sein beabsichtigte, noch und mitnichten Abstand zur Ewigen Stadt suchen würde - zumal er dann ja auch kaum hier heiraten könnte. *


    Sim-Off:

    * Denn trotz erst späterer Ernennung der neuen Magistrate zu unserer Ablösung möchte ich die Zeitebenen so biegen, dass die Hochzeit innerhalb hoffentlich Dives CU-Tribunats liegt.


    "Doch es gibt aus meiner Sicht auch noch zwei weitere Dinge, derer wir im Bezug auf die Societas früher oder später gedenken sollten - ob vor einer öffentlichen Festivität oder erst später, steht dabei noch nicht in meinem Fokus. Konkret denke ich da einerseits daran, dass sich unser Kultverein gewissermaßen noch immer in einem Ausnahmezustand befindet, seit mein Cousin Iulius Centho sich zurückgezogen hat: Es gibt faktisch zwei Magister, obgleich ich lediglich interrimistisch als solcher agiere, während das neu geschaffene Vicariat noch darauf wartet ein erstes Mal ausgefüllt zu werden. Beidem wäre über Wahlen in einer Versammlung aller hiesigen Sodales sicherlich beizukommen. Was meinst du?", stellte er die Frage in den Raum, ließ aber nicht gleich die Zeit für eine vermutlich eh recht spontane Antwort seines Gegenübers. Nicht zuletzt würde sich Lepidus ja vermutlich auch erst einmal vor Augen führen müssen, was das auch für ihn selbst heißen würde - und ob er ein Interesse daran hätte, eventuell gar selbst auch ganz offiziell mehr Verantwortung in und für die Societas Claudiana et Iuliana zu übernehmen...
    "Ferner, und damit der zweite der beiden weiteren Punkte, stand meines Wissens nach im Zuge der Satzungsgespräche wenigstens kurzzeitig auch die Frage nach einer Art kultischem Leitfaden, neben der Satzung als eher iuristischem, rechtlichen Rahmen der Societas im Raum. Hier nun wäre folglich zu überlegen und erwägen, inwiefern man diese Idee nun also noch einmal gemeinsam aufzugreifen gewillt ist - ob nun in kleinerer Runde vor oder in größerer Runde als Teil einer zuvor erwähnten Mitgliederversammlung.", umriss Dives anschließend, um sich hernach einen Sklaven herbeizuwinken, der ihn wieder mit ein paar warmen Wassergüssen in den Nackenbereich bedachte.

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  • Sim-Off:

    Selber *push* :P Sorry, es ist bei mir im Moment einfach ziemlich viel zu posten... zuzüglich einem bald anstehenden Umzug im RL.


    "Also, was meinst du dazu?", erkundigte sich Dives noch einmal ganz allgemein, bevor er sich dann doch nicht verkneifen konnte auch ganz konkret zu fragen: "Und da ich schon einmal dabei bin: Könntest du dir gar vorstellen unter Umständen für das Vicariat zu kandidieren?" Immerhin, so meinte sich der Iulier an den Austausch mit seinem Platzwarmhalter in der Domus Societatis erinnern zu können, war es ja auch der Tiberier gewesen, der unbedingt darauf beharrt hatte, dass auch Nicht-Claudier und Nicht-Iulier dieser Posten offenstand.

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  • Sim-Off:

    Und dabei stehen wir so oft in PN-Kontakt :P


    "Ich habe den Zustand einen dauerkranken Magister offiziell an der Spitze der Societas zu haben immer als beklagenswert angesehen. Dennoch kann ich aber aufgrund deines engen verwandtschaftlichen Verhältnisses nachvollziehen, dass du so lange damit gewartet hast, dieses Problem selbst anzugehen. Von daher rennst du bei mir offene Türen ein. Natürlich steht es dem Senator frei, selbst wieder eine aktive Position einzunehmen, wenn er zurückkehrt." Aber Lepidus persönlich glaubte irgendwie nicht mehr, dass sich der Mann je wieder von seinem schweren Leiden (was war das eigentlich nochmal?) erholen würde. Und selbst wenn, dann käme er sicherlich wieder nur für ein paar Tage aus dem Bett, so wie es vor einiger Zeit geschehen war und dabei auch noch gleich die ganze Ordnung in seinem Tempel durcheinander brachte, wobei er nicht einmal seine eigenen Familienmitglieder für die wahnhafte Opferung begeistern konnte. Aber das würde sich der Tiberier natürlich hüten gegenüber seinem iulischen Freund zu äußern. "Ja, von daher sollten wir bald eine Versammlung einberufen. Wenn wir uns auf einen Termin geeinigt haben, kümmere ich mich auch gerne um die Einladungen. Schließlich bist du durch deine baldige Eheschließung sicherlich schon sehr ausgelastet - und wer weiß, was die Ehe selbst noch für dich bereit hält? Zu letzterem - bezüglich des kultischen Leitfadens - kann ich nur sagen: halten wir es erst einmal so unkompliziert wie möglich. Soll heißen: Lassen wir uns mit der Ausarbeitung Zeit und nehmen es bestenfalls in Angriff, wenn unsere Amtszeit vorüber ist. Auch dies gleich mit der Mitgliederversammlung zu verbinden, halte ich vom Zeitmanagement für überaus praktisch." Und zum allerletzten Punkt konnte er nur sagen: "Ich würde kandidieren, wenn es sonst niemanden gibt, der es außerhalb der Reihen der Iulier oder Claudier unternehmen möchte."

  • Sim-Off:

    Ich habe mich extra in Geduld geübt, nachdem ich mir hier zuletzt ja sagen lassen musste, ich hätte geduliger sein sollen. Und nun ists auch wieder nicht richtig? ^^


    Inwiefern Centho tatsächlich krankte und sich nicht nach diesem Bürgerkrieg und seinen Folgen einfach nur in einem (vorübergehenden) Exil befand, kommentierte Dives nicht und ließ seinen Gegenüber folglich in dem offenbaren Glauben, dass selbstredend alles nur gesundheitliche Gründe hatte. In der Tat nämlich musste die Devise wohl lauten, dass man die freundschaftliche Verbindung Centhos zum Vescularius genauso in der Öffentlichkeit vergas wie die Tatsache, dass der iulische Senator seine beiden weit entfernten Cousins Lucanus und Flavus zum einstigen Vorteil der Gens ins vescularische Patronat gebracht hatte. Zum Beispiel. Doch da Vergessen nur funktionierte, wenn man nicht weiter darüber sprach oder nachdachte, wandte sich Dives auch gedanklich sogleich wieder ab von diesem Thema.
    "Nun, terminlich hatte ich gerade aufgrund unserer Amtstätigkeiten, sowie meiner Hochzeit und der einen oder anderen weiteren Einladung", hierhin zum Decimer, dorthin zum Duccier und wer wüsste wohin mitunter noch so alles, "überlegt, dass es vielleicht kein Verkehrtes wäre, eine Versammlung eher mittelfristig zu planen. Was hieltest du beispielsweise vom achten Tag vor den Kalenden des Maius (24.4.2014/111 n.Chr.), dem Jahrestag, an dem der vergöttlichte Augustus einst seine Toga virilis anlegte?", schlug er vor. Nicht zuletzt verbände dies einen 'Feiertag' der Societas mit einem Tag, an dem es dennoch erlaubt war in diversen Gremien, Ausschüssen und eben auch Vollversammlungen zu tagen und zu entscheiden. - Anders folglich als bei mach nahender Wahl, von der Dives an dieser Stelle jedoch noch nichts wusste.


    "Etwas kurzfristiger würde ich da vielleicht eher mit deinem Vorschlag einer öffentlichen Festivität mitgehen.", erklärte der Iulier ausgleichend, obgleich er sich noch immer nicht ganz sicher war, ob ein guter halber Monat zeitlicher Abstand zu seiner privaten Feier ausreichte, um ihm damit kein Image als Partyboy und Lebemann zu verpassen.
    "Und ob nun mit oder ohne Gegenkandidaten würde ich dich in jedem Fall für einen vortrefflichen und überaus fähigen potenziellen Vicarius halten.", bestärkte er, wie er auch seinen Cousin Crassus bestärken würde, Lepidus. Noch war ein Entscheidungsdilemma ja nicht in unmittelbarer Sichtweite, sodass Dives selbstbewusst einfach vorerst beiden gut zusprach.

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  • "Der Tag soll mir recht sein. Ich kümmere mich dann, wie erwähnt, um die Einladungen an die Sodales." Kurz dachte der Tiberier noch über die entsprechende 'kurzfristige' Festivität nach, bevor ihm einfiel, dass dies auch nicht unbedingt so leicht zu bewerkstelligen war. "Ich denke, im kommenden Monat ist es für mich kaum möglich etwas für die Societas zu planen. Da muss ich meine vorangegangenen, etwas zu euphorischen Worte noch einmal revidieren. Wahrscheinlich erwähnte ich es noch überhaupt nicht, aber seit neuestem bin ich Mitglied bei den Salii Palatini. Es werden in diesem Rahmen bekanntermaßen einige Verpflichtungen in der nächsten Zeit auf mich zukommen. Für mich würde es also maßgeblich davon abhängen, wie groß du dir die 'Festivität' vorstellst. Ein Opfer könnte ich sicher noch mit ausrichten. Eine große Prozession - schon weniger. Vielleicht sollte man die Entscheidung für eine bestimmte Festivität gar gänzlich ebenso auf die Mitgliederversammlung verlagern? Die Öffentlichkeit müsste dann etwas länger auf unsere nächste breite Aktivität warten, aber vielleicht tut dies der Qualität des Ereignisses dann sogar recht gut. Aber dies stelle ich nur in den Raum unter Berücksichtigung meiner eingeschränkten Teilnahmefähigkeit. Sollten sich andere Kapazitäten finden, dann freue ich mich natürlich auf auch auf eine demnächst stattfindende Veranstaltung durch die Societas." Die schmeichelnden Worte von Dives brachten den Tiberier durchaus ein wenig zum Einlenken. "Nun, dir würde es ja als offiziell gewählter Magister freistehen, deinen Vicarius zu ernennen. Ich stehe dafür zur Verfügung. Wenn ich jedoch mit jemand anderem um deine Gunst streiten muss, dann lass ich davon ab. Ich verabscheue so etwas wie 'Kampfkandidaturen'. Das wird mich im Cursus Honorum noch genug plagen."

  • "Da darf ich dir dann wohl noch einmal gratulieren, was? Es freut mich, dass du in den ohne jeden Zweifel erhabenen Kreis der palatinischen Salier aufgenommen wurdest.", lächelte der Iulier, der selbstredend wusste, dass ganz so erhaben und edel die Societas Claudiana et Iuliana bestimmt nicht war, obgleich man derlei sicherlich nicht ausschließlich an der Mitgliederzugehörigkeit zu Patrizierin und Plebeiern festmachen durfte. Ohne es explizit auszusprechen, wer genau hinhörte, der konnte durchaus den leichten Unterton wahrnehmen, der da hoffte, dass Lepidus trotz seines gesellschaftlichen Aufstiegs (zurück) in die patrizischen Kreise dieser Societas hier nicht abgängig würde.
    "Unter all diesen Gesichtspunkten ist es letztlich dann vielleicht gar keine schlechte Idee, wenn wir eine entsprechende Entscheidung ebenso auf die Mitgliederversammlung im Aprilis vertagen, tragen wir derzeit doch auch beide eine in den Augen des Großteils der Öffentlichkeit wichtigere Pflicht mit der Ausfüllung unserer Vigintiviratsämter, nicht wahr?", stimmte er dem Tiberier zu darin, dass die Zeit mal wieder ein Luxusgut war (und das, wo sie hier gerade gemütlich zusammensaßen und schwatzten!), bevor der Thermengang langsam aber allmählich einen typischen Ausklang fand. *


    Sim-Off:

    * Ich muss einfach ein paar Themen loswerden, um nicht völlig den Kopf zu verlieren. Gerne kannst du in einer Antwort hierauf noch schreiben, was du mir noch alles erzählst, falls es da etwas gibt, das du noch berichten willst. - Lesen tu ichs bestimmt. - Nur rechne bitte mit keiner Antwort zu explizit diesem Treffen hier mehr.



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  • Nach dem Ende einer Wahl konnte man nichts mehr genießen, als ein gemütliches Wohlfühlprogramm in den Thermen. Mit dem gerade erst eingefahrenen Ergebnis, wähnte man sich der Wahl so weit wie möglich entfernt, da eine solche doch erst frühestens in zwei Jahren wieder auf die beiden Magistrate zukommen würde. Auch ließ es eine gewisse Anspannung von den Schultern fallen, war der Tiberier doch in letzter Zeit tatsächlich nervlich etwas instabil. So konnte er sich an diesem Tage nichts sehnlicher wünschen, als ein entspanntes treffen mit seinem iulischen Verbündeten, wie sie es verabredet hatten. Zu anderer Gelegenheit war zu einem ausführlichen Gespräch auch nicht wirklich die Zeit. "Meine besten Glückwünsche zur Wahl. Wie es scheint, konnten wir die Senatorenschaft ein weiteres Mal für uns begeistern", wählte er den passenden Einstieg vor dem passenden Hintergrund. "Wollen wir hoffen, dass dich die Beschäftigung mit dem Reiseverkehr über ein ganzes Jahr lang auf Trab halten kann." Wobei Lepidus freilich schon wieder vergaß, dass der Mann sich dafür bewarb, sich um die Senatsarchive zu kümmern. Er hatte nur den etwas vagen Gesetzestext im Kopf, der diesen Aufgabenbereich gar nicht benannte. Für Lepidus war Dives durchaus dazu geeignet ein höher angeseheneres Quaestoren-Amt zu besetzen, auch wenn viele gemeint hätten, dass der Urbanus bereits sehr hoch angesehen war. Zwar hätte er ihm durchaus zugestimmt, wie er in seinem Schreiben beiläufig erwähnte, dass der Quaestor Principis nun doch in Anbetracht seiner plebejischen Wurzeln eine Spur zu hoch war, aber zumindest Quaestor Consulum wäre durchaus interessant gewesen, denn da konnte man vom Glanze eines nobilen sicherlich noch einiges abbekommen. Aber das waren wohl mehr pragmatische, denn traditionelle Überlegungen. Aber was hätte er ihm damit schon erzählt? Vor ihm stand immerhin ein Patrizier, der gleich zwei Mal Vigintivir geworden war...

  • Im Becken oder Bereich nebenan entspannte sich Commodus gerade von den Anstrengungen des vergangenen Wahlkampfes. Auch wenn er selber nicht wie geplant zur Wahl gestanden hatte war er doch gut beschäftigt gewesen.


    Nur mit einem halben Auge saß...ja lag er jetzt mehr hier um sich zu entspannen und etwas Ruhe zu genießen bevor es sicherlich zur Feier bei Vala gehen würde. Das direkt nebenan jemand war der auf Vala wohl weniger gut zu sprechen war konnte er ja nicht ahnen. Genauso wenig das Lepidus nicht gerade ein Freund der Heirat von Vala und der Tiberia gewesen war. Da Lepidus aber doch öfter mal Kontakt mit Vala gehabt haben dürfte so könnte er auch dessen bis vor kurzem noch als Tiro im Gefolge von Vala unterwegs gewesenen Commodus erkennen.

  • In der Tat hoffte der Iulier, nachdem sein Brief längst schon in die Villa Tiberia überbracht worden war, dass Lepidus die altbewährte Stunde ebenfalls mit der frühen Mittagszeit identifizierte und unter dem altbewährten Ort ebenfalls das Caldarium verstand. Jenes waren nämlich die Umstände ihres ersten Treffens in konspirativer Absicht, welches Lepidus und Dives hier abhielten...


    Doch offenkundig verpasste man sich glücklicherweise nicht.
    "In der Tat! Und ich beglückwünsche natürlich auch dich zu deiner... nunmehr bereits dritten in der Curia Iulia erfolgreich bestandenen Wahl. Das ist mehr als beachtlich... obgleich natürlich auch wenig verwunderlich." Dives lächelte. "Immerhin reden wir hier schließlich nicht von irgendwem sondern von dir, nicht wahr?" Er strich eine durchnässte Strähne seines Haares aus dem Gesicht, während Lepidus sogleich auf die Amtstätigkeiten zu sprechen kam.
    "Nun, ein bisschen mehr als nur die Beschäftigung mit dem Reiseverkehr hat man als Quaestor Urbanus ab actis senatus sicherlich schon zu tun. Man muss sich einen Überblick über die Senatsarchive verschaffen und etwaige Probleme dort", wobei der Iulier hier tatsächlich bereits ahnte, dass er bei genauerer Betrachtung sogar gleich mehrere mehr oder weniger große Probleme vorfinden würde, "ebendiese vermutlich und am besten den Consuln melden, sollten diese Probleme seiner Aufmerksamkeit bedürfen. Überdies haben wir sicherlich beide gehört, dass mein Mitklient Duccius Vala erfolgreich zum Consul gewählt wurde, wie wir sicherlich auch beide von den diversen Vorhaben und Plänen des Duccius gehört haben. Und als 'ab actis senatus', der auch an den Senatus Consulta mitzuarbeiten hat, wird sicherlich auch von dieser Seite die eine oder andere Arbeit auf dieses Amt zukommen. Überdies obliegt es dem 'ab actis senatus' den Kaiser über die Senatsentscheide zu informieren, wie man selbstredend auch nicht vergessen darf, dass alle Quaestoren den beiden Quaestores Principis betrefflich der Chronik zuzuarbeiten haben. Das sind eine ganze Menge Aufgaben, die es einem in diesem Amt auch ganz bestimmt nicht langweilig werden lassen.", legte Dives dar. "Aber natürlich kann ich zu diesem Zeitpunkt hier nur hoffen, dass der Senat in seiner und die Senatoren in ihrer Weisheit mir meinen Wunsch für dieses Amt auch erfüllen. Denn auch wenn ich hier nichts heraufbeschwören möchte, so muss ich doch sagen, dass ich mich ein wenig fürchte davor, dass man mir das Amt des Quaestor Classis anträgt - und damit jenes Amt, welches erst meinem Cousin Iulius Centho nach gewonnener Wahl ungewollt ein Bein stellte und hernach auch meinem Onkel Iulius Proximus, der sich sogar direkt auf diese Quaestur bewarb, nichts als Unglück und dereinst gar ein unterirdisches Wahlergebnis bescherte.", teilte der Iulier seine größte Sorge in verbündeter Vertraulichkeit mit dem Tiberier.


    "Doch sag, du hoffst nun neuerlich auf einen Platz bei den Tresviri Capitales? Ich muss zugeben, ich war etwas überrascht, als ich dies las. Und das nicht nur, weil ich noch immer denke, dass doch die Tätigkeit als Tresvir Monetalis für einen Patrizier etwas... nun, prestigeträchtiger ist." Dass Dives so dachte, war für Lepidus sicherlich nichts Neues, so er sich an ihre einstigen Gespräche noch grob erinnern mochte. "Doch bin ich auch neugierig, weshalb du überhaupt das Vigintivirat einer erneuten Quaestur oder einem Tribunat oder auch dem verstärkten Einsatz im Collegium Pontificum vorziehst. Ich meine, wolltest du nicht einst zum Flamen ernannt werden, zum Beispiel?", kam es dem Iulier hier in den Sinn, dass unter Umständen dieses Jahr schließlich auch hätte in dieses Vorhaben investiert werden können. "Und bitte versteh mich nicht falsch. Es liegt mir fern, deine Entscheidung irgendwie infrage zu stellen. Jedoch würde ich gerne verstehen, und zwar wirklich verstehen, wie du am Ende zu deinem offenkundig ja erst einmal von einem guten Erfolg gekrönten Entschluss gekommen bist.", bezog er sich noch einmal kurz auf das gute Wahlergebnis des Tiberiers, obgleich auch jener sicherlich ganz aktuell ebenfalls nur hoffen konnte, dass man seine Präferenz für die Tresviri Capitales auch zu seinen Gunsten berücksichtigte und ihn nicht erneut einem anderen Collegium zuteilte.

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  • "Wie immer bist du sehr großzügig im Austeilen von Komplimenten" Tja, ein Gespräch mit Dives konnte wohl selbst einen niedergeschlagenen Hund wieder dazu zu bringen, freudig drauf loszubellen. "Selbstverständlich war dies aber nicht. Es gab schon einige Zweifler während meiner Kandidatur, nicht zuletzt meinte mein ehemaliger Patron besonders verständnislos zu sein. Aber das ist nur allzu verständlich, wo ihm doch so ein hervorragender Klient abhanden gekommen ist. Da scheint die Unzufriedenheit schon einmal durch" Lepidus demonstrierte wie immer seine große Freiheit bei der Interpretation von Geschehnissen. "Ahja, die Senatsarchive, stimmt, das hattest du ja irgendwann einmal erwähnt", bemerkte der Tiberier während er sich einen kleinen Vortrag über die Amtspflichten eines Urbanus anhörte und dabei verständig nickte. Sooo genau wollte er es eigentlich nicht wissen. Offenbar wollte der Iulier gleich zeigen, dass er das alles gerade gelernt hatte, also ließ er dem seinen freien Lauf. "Erstaunlich, dass in unseren Gesetzen der Aufgabenbereich des Quaestor Urbanus eher spärlich benannt wird. Vielleicht sollte man daran bei gegebener Zeit etwas verändern" Sicher musste nicht immer alles, was auch durch Tradition ohnehin feststand in Gesetzeswort transferiert werden, doch warum sollten Chronik und Reiseverkehr eine Erwähnung finden, nicht aber die durchaus wichtige Aufgabe, sich um die Senatsarchive zu kümmern? "Ich glaube kaum, dass der Senat auch nur irgendeinen Grund in der Hand haben wird, dich zur Flotte zu schicken. Erfahrungsgemäß ist es doch eher die Regel, dass dem Kanidaten in seinem Wunsch entsprochen wird und es eher die Ausnahme ist, dass man auf einen anderen Posten gesetzt wird" Wobei das eigene Schicksal des Lepidus, wie auch dasjenige Centhos eben die berühmten Ausnahmen waren, um die es ging. "Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass der Senat es wagen wird, mir die Tresviri Capitales noch einmal zu versagen... es sei denn mein Ex-Patron möchte seiner Trauer noch einmal besonderen Ausdruck verleihen" Aber auch hier schätzte der Tiberier die Lage eher so ein, dass es hier kein Nachtreten geben würde und der Aurelier sich etwas Vernunft bewahrt hatte. Andererseits würde dies sicher einen weiteren Baustein für seine Verschwörungstheorie liefern, über die er den Iulier vorerst noch im Unklaren ließ.


    "Tja, und warum nun die Tresviri Capitales? Eine einfache Antwort darauf könnte lauten: Weil ich es will!" Einen gewissen Anflug von Trotz hatte er ja auch in seinem Brief bereits angekündigt. "Aber ich gebe zu: Im Grunde war es völlig egal, für welches Amt ich antrete. Das hat mich überhaupt nicht interessiert. Hier geht es doch nur um eines: Nämlich darum, dass ich die untersten beiden Stufen des Cursus Honorum bis ins Alter hoch und herunter laufen werde, bis irgendwann vielleicht einmal jemand im Palast auf die Idee kommt, mich zum Senator zu machen!" Und man merkte förmlich, wie der Tonfall von Lepidus giftiger wurde. "Dass ich mich nun erneut für die Tresviri entschieden habe, liegt nur daran, dass es mir mal verwehrt wurde und ich nun die Gelegenheit habe, doch noch zu bekommen, was ich wollte. Aber das ist absolut zweitrangig. Denn, so komme ich gern auf deine Bemerkung zum Prestige zurück: Prestigeträchtig ist doch in dieser Stadt schon lange nichts mehr. Als wenn es heutzutage tatsächlich noch jemanden interessieren würde, ob man mal was mit Münzen, Hinrichtungen oder Erbschaften zu tun hatte. Den meisten Senatoren mit ihrer Traditionslosigkeit und Ignoranz ist das doch völlig gleich. Und wenn nicht einmal dem Kaiser sein eigener Patrizierstand wichtig genug ist, um ihnen eine standesgemäße Behandlung zukommen zu lassen, was soll man dann noch erwarten? Die Götter werden diesen Zerfall der Werte zur Kenntnis nehmen und das wird für niemanden in dieser Stadt gute Konsequenzen haben!" Gift und Galle. Teilweise in etwas gehobener Lautstärke, so dass ein paar umliegende Thermenbesucher sicher etwas aufschnappen konnten. Nicht weit von ihnen war immerhin noch ein Mann zu Gast, den der Tiberier nicht richtig zuordnen konnte. Würde er noch länger dableiben, müsste er wohl den Iulier bei Gelegenheit fragen, ob er wüsste wer das war - der kannte schließlich auch schon die halbe Stadt, wie er bei dessen Hochzeit feststellte und konnte ihm da sicherlich auf die Sprünge helfen. Aber vorerst musste er sein Gemüt ein wenig abkühlen. Wie gut, wenn man dem Wasser gleich so nah war.

  • Dives konnte nicht anders als etwas nachdenklich dreinzuschauen, während ihm Lepidus von der Verständnislosigkeit seines ehemaligen Patrons berichtete. Denn in der Tat bedeutete dies doch wohl vor allem, dass sich die beiden alles andere als im Guten getrennt und ihre Verbindung gelöst hatten. Im Gegenteil schienen Lepidus wie auch der Aurelius offenbar einen gewissen Groll gegeneinander zu hegen, was insbesondere natürlich deshalb eher kontraproduktiv war, da der Aurelier als Kaiserklient und nicht zuletzt auch Vorsteher eines kultischen Collegium hier wohl eindeutig am längeren Hebel saß.
    "Nun, dieses alternierende Vorgehen wirklich in allen Ehren - denn in der Tat doch vermag ich deine Intention mit dieser Erklärung durchaus ein wenig besser nachvollziehen zu können", versuchte sich der Iulier möglichst diplomatisch auszudrücken. "jedoch befürchte ich beinahe, dass allein dies mitunter nicht ganz ausreichen könnte, um das schlussendliche Ziel zu erreichen. Und damit will ich dich, bei Apoll, gewiss nicht angreifen oder attackieren. Ich möchte vielleicht nur vorsichtig darauf hinweisen, dass die Senatorenwürde am Ende nur von einem einzigen Mann verliehen werden kann - und der ist nun einmal der Augustus selbst." Ein entschuldigendes Lächeln huschte über die iulischen Lippen. "Und da offenkundig der Aurelius wohl ebenso dir für deinen Austritt aus seinem Patronat grollt, wie du ihm für seine erklärtermaßen geringe Hilfsbereitschaft grollst, wird es vermutlich mehr als deine großen Leistungen und bedeutenden Taten in den Magistraturen und im Cultus Deorum bedürfen, um beim Augustus das nötige Gegengewicht zur Stimme seines aurelischen Klienten aufzubauen." Dives machte eine kurze Zäsur nach diesen Worten, die doch zwischen den Zeilen durchaus noch immer ein wenig skeptisch betrefflich des tiberischen Vorgehens waren. Schlussendlich schließlich setzte Lepidus hier tatsächlich auf eine Konfrontation nicht nur mit seinem ehemaligen Patron Aurelius. Schlussendlich wäre vor dem Hintergrund dieser tiberischen Erklärung dessen Vorgehen auch eine gewisse Provokation gegenüber dem Augustus selbst, unterstellte ihm Lepidus hier doch nichts anderes, als dass der Cornelius seinen Aufgaben nicht gerecht wurde und einen Mann mit klarer Befähigung zum Senator nur aufgrund von nicht einmal direkt persönlichen Antipathien nicht als ebensolchen erkannte. Es blieb wohl einzig zu hoffen, dass man auf dem Palatium anders darüber dachte, als Dives hier mitunter befürchtete.


    "In diesem Sinne denke ich - ohne dabei der Meinung zu sein, dass ich DIR irgendeinen Rat geben könnte -, dass ich einem Freund in deiner Situation letztlich zur Lösung dieses Dilemmas nur einerseits einen Fürsprecher mit ähnlichem Gewicht beim Augustus wie dein vormaliger Patron empfehlen könnte." Dass er hier in Unwissen der diversen Vorgänge an den Pontifex pro magistro Flavius Gracchus dachte, stand bereits in seinem letzten Brief. Dies wiederholte er folglich nicht noch einmal. "Und auf der anderen Seite natürlich könnte auch eine wenigstens rein äußerlich freundliche Fassade gegenüber dem Kaiserklienten sicherlich nicht schaden... womit ich keineswegs meinen möchte, dass man sofort alles vergeben und vergessen sollte." Es war ein wahrlicher Balanceakt hier! "Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass man sich weitaus bequemer und besser für Vergangenes zu revanchieren imstande ist, wenn man sich gewissermaßen auf Augenhöhe - von Senator zu Senator - begegnet.", gab Dives vorsichtig zu bedenken und hoffte, dass Lepdius diese Worte nicht in den falschen Hals bekam. Unterm Strich würde schließlich auch der Patrizier irgendwann in seiner politischen Ausbildung auf die eine oder andere Weise gelernt haben, dass es im Leben Gefühle gab und gewissermaßen das politische Geschäft - und dass sich beide hin und wieder gegenseitig im Weg standen. Folglich musste man sich in genau diesen Augenblicken des Lebens entscheiden, was einem das höhere Ziel war. Und das wiederum war in diesem Fall aus Sicht des Iuliers eine wirklich trivial einfache Entscheidung... verglichen mit der Entscheidung, die er selbst am Tag seiner Hochzeit unwiderruflich hatte treffen müssen.

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  • "Ich baue gerade nötiges 'Gegengewicht' auf. Der Schlüssel liegt auf dem Palatin und genau dort werde ich ansetzen" So zumindest die Hoffnungen auf den Iunier, der vielleicht endlich mal seine Post las oder auch die Verbindungen von seinem Klienten, wobei er wiederum nicht glaubte, dass dieser alte Finanzer, den er noch das mehr oder weniger große Vergnügen hatte kennenzulernen, großes ausrichten konnte. "Ich brauche allerdings wohl kaum betonen, dass dieses ganze Spielchen zutiefst unter meiner Würde ist. Ich glaube kaum, dass jemand in der Vergangenheit auf seine Erhebung so lange warten musste und selbst wenn, dann war es sicher a) niemand der meines Standes war und b) jemand, der sich in seinen Amtszeiten etwas hat zuschulden kommen lassen. Aber dass man jetzt zusätzlich noch irgendwelchen Palastbeamten den Hof machen muss, das ist wahrlich eine Absurdität sondergleichen - Aurelius hin, Aurelius her. Ich glaube kaum, dass sein Einfluss von so enormer Tragweite ist, dass der Kaiser bedingungslos seiner Meinung folgt..." Wenn der Aurelier tatsächlich diese Art von Macht hatte, dann sollte Rom schnellstens das Schicksal von Pompeji erleiden. "Ich wüsste jedenfalls auch nicht, wie ich dem Aurelier noch groß begegnen sollte, um ihm mein gespieltes Lächeln zu zeigen. In der Öffentlichkeit sieht man den ohnehin kaum noch. Also lassen wir das."


    Ja, so richtig Lust über den Aurelier zu reden, hatte er nun überhaupt nicht. Die Stimmung war auch so schon genug verdorben. "Ich danke dir im Übrigen für deinen brieflichen Hinweis bezüglich Flavius Gracchus, zweifellos eine interessante Patronats-Alternative, aber er wird mir auf anderem Wege ohnehin schon nah genug sein. So kann ich dir gern berichten, dass ich vor habe eine Flavia zur Frau zu nehmen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, doch im Grunde ist alles bereits in trockenen Tüchern" Davon ging der Tiberier zumindest nach wie vor aus, obwohl sich seine zukünftige Frau schon länger nicht mehr gemeldet hatte und Lepidus gänzlich noch im Unklaren war über all die Fäden, die im Hintergrund gezogen wurden und auch, dass die Ehe zwischen seiner Schwester und dem Duccier dafür auch noch verantwortlich war, was ihn natürlich noch umso mehr erbost hätte. " Diese Ehe wird hoffentlich wieder ein positiveres Licht auf die Heiratspolitik meiner Familie werfen. Bekanntlich konnte diese ja in der Vergangenheit durch Lucias Starrsinn etwas in Zweifel gezogen werden... Nach meiner erfolgreichen Hochzeit wird es mir dann auch möglich sein, das Amt des Flamen Martialis anzustreben - zumindest im Cultus habe ich damit noch eine gewisse Zukunftsperspektive, auf die ich mich stützen kann, während meine politische Karriere - wer weiß für wie lange - stagniert."

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