Dies ist das Officium des
LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE
Marcus Vinicius Hungaricus
(zum zweiten Mal...)
Dies ist das Officium des
LEGATUS AUGUSTI PRO PRAETORE
Marcus Vinicius Hungaricus
(zum zweiten Mal...)
Der Bezug der offiziellen Räumlichkeiten hatte etwas Vertrautes an sich und fühlte sich doch ganz anders an. (Ähnliches hatte er auch beim Betreten der Domus empfunden.) Gewiss, die Räume waren dieselben und zum Teil war auch die Möblage gleich geblieben. Einen Vergleich mit früher konnte er dennoch nicht verhindern, was schon alleine damit zusammenhing, daß er beim ersten Mal, damals vor Jahren, seinen Bruder abgelöst hatte. Und insgeheim trauerte Hungi noch immer um Lucianus.
Doch durfte er sich nicht seinen Gefühlen hingeben, das wäre sehr unrömisch gewesen... und unmännlich. Also legte er die für einen Mann seiner Stellung und seines Ranges angemessene Professionalität an den Tag und begab sich nach der Ankunft in der Domus (fast) unverzüglich in sein Officium. Wie schon beim ersten Mal wollte er sich zuerst mittels seines Verwaltungsstabes über die Provinz informieren, daher ließ er nach eben jenem Stab rufen, also nach dem Procurator Civitatium und dem Princeps Praetorii.
Calvus war urplötzlich in mein Officium hereingerannt und hatte aufgeregt hervorgesprudelt, dass mich der Legatus Augusti sprechen wollte. Wie? Legatus Augusti? Erst war ich völlig durcheinander, dann aber sagte ich mir: Da ham wir wieder das übliche Drama, dass Nachrichten aus Roma entweder gar nicht oder erst dann eintreffen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Ich ging also hinüber in das Officium I, äußerst gespannt darauf, wer da wohl als Legatus Augusti hereingeschneit war. Dann sah ich es. Es war Vinicius Hungaricus. Etwas älter, aber noch ganz.
"Salve, Legatus Augusti, ich bin hocherfreut und verwundert zugleich. Hocherfreut, weil wir jetzt endlich wieder einen Legatus haben und weil es, den Göttern sei Dank, auch noch genau der Richtige ist. Verwundert, weil Nachrichten aus Roma über wichtige Ereignisse immer erst Tage oder Wochen nach dem betreffenden Ereignis hier ankommen. Aber die Freude übersteigt bei weitem meine Verwunderung."
Es dauerte nicht allzu lange, da kam schon der erste Gerufene. Das Gesicht kannte Hungi, doch damals war der Domitier - wenn er sich richtig erinnerte - Scriba gewesen. Manche machten Karriere.
Domitius Massula, richtig? begrüßte er den etwas stürmischen Princeps Praetorii und wies ihn mit der Hand an, doch Platz zu nehmen.
Ob ich der Richtige bin wird sich noch weisen, aber danke für die Blumen. Die Verwunderung hingegen war von mir gewollt. Ich habe absichtlich keine Boten vorausgeschickt. Es sollte eine Überraschung werden, und die ist mir offensichtlich geglückt. Der neue Legatus konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Gleichwohl steckte hinter der Überraschung kein kindisches Verhalten, er hatte sich schon etwas dabei gedacht.
Also Domitius... ich war ja viele Jahre weg. Was hat sich in der Zwischenzeit getan?
Ja, bei Wotans Schlapphut, der altneue Legatus konnte das ja nicht wissen, ich hätte ja beim Hereinkommen mindestens meinen Namen sagen können. Ich nahm Platz. "Danke, und verzeih, dass ich mich nicht gleich zu erkennen gegeben habe. Damals war ich ja noch der Scriba Valgiso."
Als er dann erklärte, dass sein etwas klandestines Eintreffen als Überraschung gedacht war, minderte das keineswegs meine Verwunderung. "Weißt du, in der letzten Zeit schleichen sich alle über den Hinterhof und durch die Küche in unsre Provinz. Die Ala Numidia, ihr neuer Praefectus, die Legio II, ihr neuer Legatus Legionis und jetzt auch noch der Legatus Augusti. Alle wollen uns überraschen und wir kommen aus dem Wundern gar nicht mehr heraus. Ich habe jedoch, in aller Ehrerbietigkeit und ganz heimlich für mich, den Verdacht, dass die kaiserliche Kanzlei zu faul war, rechtzeitig ein Briefchen an uns zu schicken."
Was in der Zwischenzeit passiert war? Eine simple Frage, auf die es nur eine ziemlich weitschweifige Antwort geben konnte. "Es hat sich eine ganze Menge getan, Legatus. Provinzreform, Bürgerkrieg, Versorgungsengpässe, kleinere Grenzkonflikte mit den Germanen, Verbrechen, Bemühungen der Civitas Mogontiacensis um das Stadtrecht ... Womit möchtest du anfangen?"
Valgiso, hm? Aus seinem Mund klang der Name nicht so flüssig wie aus dem des Domitiers. Naja, ich denke, ich rede dich mit deinem römischen Namen an. Der Einfachheit wegen. Und zu einem kleinen Teil (oder nicht so kleinem Teil) auch des römischen Überlegenheitsgedankens wegen, den Hungi aber - aus nachvollziehbaren Gründen - nicht aussprechen würde.
Dafür zeigte sich nun in Stimme und Gesicht des neuen Legatus selbst Verwunderung. Über die Post der imperialen Kanzlei habe ich keine Handhabe, ich ging aber davon aus, daß ihr von meiner Ankunft unterrichtet wurdet. Sehr merkwürdig. Obwohl es ihn auch an seine erste Ankunft erinnerte. Hm, beim letzten Mal habe ich auch meinen Bruder überrascht... murmelte er vor sich hin, einen kleinen Moment etwas gedankenverloren, dann riss er sich wieder zusammen. Seis drum. Ich bin jetzt hier, das allein zählt.
Was ihn jetzt auch zum eigentlichen Gesprächsgrund führte. Doch so viel... na gut. Ich würde ja fast sagen am Anfang, aber ich denke, wir fangen vielleicht mit dem wichtigsten an.
Einfach, dachte ich mir. Nimm das Wichtigste, sagt er. Na gut, ich nehm dann halt das Wichtigste nach meinem Gusto. Aber erst mal die Kleinigkeiten.
"Ich fang mal mit dem Dringlichsten an, was nicht unbedingt das Wichtigste sein muss. Die Ankunft des Legatus Augusti wird gewiss nicht ohne Feierlichkeiten abgehen. Ebensowenig wie die Ankunft der Legio II, mit dessen Kommandeur ich schon darüber gesprochen habe. Der nämlich möchte sein Brimborium mit deinem Festakt zusammenlegen. Festreden und Opfer inklusive. Statte ihm also einen Besuch ab oder zitiere ihn hierher, um das zu klären. Ich mache das Nötige mit der Civitas ab."
Dann die dickeren Klumpen. "Nach deinem Weggang wurden wir von der Provinzreform erfasst. Du bist damals also aus einer großen Provinz weggegangen und jetzt in eine kleinere zurückgekehrt. Die Mittelinstanz Regio ist weggefallen. Damals hatten wir die Zuständigkeiten zwischen der Provinz und den Civitates neu zu verteilen. Mangels einer gesetzlichen Vorgabe geschah dies nur nach ungefähren Maßstäben, was zur Folge hatte, dass bis heute offenstehende Fragen existieren. Das beschäftigt immer noch den Procurator Civitatium, der dir sicher Näheres berichten kann."
Ich verschränkte meine Arme und fuhr fort: "Lass mich kurz den eben erwähnten Mangel einer gesetzlichen Vorgabe erläutern. Die Aufteilung der ehemaligen Provinz Germania in vier kleinere Provinzen geht auf ein Edictum des Valerianus zurück. Das Edictum enthält darüber hinaus keine weiteren Erläuterungen. In der Lex Provincialis heißt es dazu im Artikel I: 'Die Einrichtung einer Provinz wird durch eine separate Lex Provincialis beschlossen, die gemäß den Bestimmungen des Codex Universalis verabschiedet wird'. Nichts weiter. Nimmt man das ernst - und man sollte ja die römischen Gesetze ernst nehmen -, dann bist du nicht nur in eine kleinere Provinz zurückgekehrt, sondern auch in eine Provinz, die es gar nicht gibt, weil sie niemals eingerichtet worden ist. Das hat man wohl versäumt, denn eine separate Lex Provincialis Germaniae Superioris lässt sich nirgends auftreiben. Ich habe in einem Schreiben an die kaiserliche Kanzlei schon auf diesen Umstand hingewiesen, bisher jedoch ohne Echo. Ich denke, da wartet noch eine ehrenvolle Aufgabe auf unseren neuen Kaiser."
Und ich hatte gedacht, ich könnte mit meinem heimlichen Erscheinen diese Feierlichkeiten umgehen. schmunzelte der neue Legatus. Na gut, dann soll es denn sein. Allerdings wird der Legatus nicht herzitiert, sondern eingeladen.
Das mit der Provinzreform klang hingegen nach einem ordentlichen Brocken. Die Kanzlei scheint wohl ein wenig überlastet zu sein. murmelte er vor sich hin. In dem Fall werden wir noch einen Brief an die Kanzlei schicken, vielleicht hilfts ja. Und in der Zwischenzeit machen wir alles so wie gehabt. Naja, was sollte er jetzt auch sonst sagen, so auf den Sprung, wo er noch nicht wirklich eingearbeitet war und daher noch nicht so wirklich wusste, wo es genau hakte.
Du hast etwas von Versorgungsengpässen erzählt und von Konflikten mit den Germanen? Was hat es damit auf sich?
Genau wie der Legionskommandeur hatte sich der Legatus um die Festivitäten herumdrücken wollen, nicht wissend, dass die mogontiakischen Bürger in diesem Punkt absolut gnadenlos sind. Aber auch ich musste zugeben, wenn man solche Festivitäten ein paar Mal mitgemacht hat, verlieren sie an Neuigkeitswert.
"Für das Schreiben an die Kanzlei werde ich dir einen Entwurf machen. Man darf vermuten, dass deine Unterschrift mehr Durchschlagskraft entwickeln wird als meine. Und auch ein Schreiben an den Legatus Legionis. Selbstverständlich als Einladung formuliert." Ich unterdrückte ein Lächeln.
"Versorgungsengpässe? Anfangs sah das etwas düster aus, nachdem mehrere Legiones durch die Provinz in den Bürgerkrieg gezogen waren und leergefressene Speicher zurückgelassen hatten. Wir konnten aber Ersatz zusammenkaufen, im Wesentlichen aus der Belgica. Das ging ohne schmerzhafte Teuerung ab, weil ich ein paar Freunde dort habe, mit denen man vernünftig handeln kann."
Dann noch das Thema der Themen in dieser Provinz: die Germanen. "Es war ruhig. Ruhig, was die die hier anzutreffenden Umstände angeht: es wurden ab und zu römische Kühe geklaut und römische Händler überfallen. Den meisten Bammel hatten wir anfänglich vor den Chatten, deren Hass auf die Römer ja notorisch ist. Deshalb haben wir es so eingerichtet, dass sie sich mit den Hermunduren in die Wolle bekamen, die ja östlich von ihnen wohnen. Ich weiß nicht, ob das auch wirklich so funktioniert hat, aber im Ergebnis blieb es am Limes ruhig. Vor dem Bürgerkrieg habe ich noch den Mattiakern einen Besuch abgestattet, in der Hoffnung, von ihnen genauere Informationen über die Welt jenseits des Limes zu bekommen. Aber die Mattiaker wissen auch nicht, was in den chattischen Schädeln vor sich geht. Eines habe ich dort jedoch erfahren: die Mattiaker sind stolz auf ihr Bündnis mit den Römern und sie halten sich auch penibel daran. Sie meinen aber, dass die Römer dies kaum zu würdigen wissen. Das wäre ein Merkpunkt für dich: Die Mattiaker bräuchten zu gegebener Zeit ein paar Streicheleinheiten."
Schicke auch eine Einladung an den Praefectus Alae von der Ala Numidia. Auch wenn er neu auf seinem Posten ist... Das stand in den Berichten, die Hungi vor seiner Abreise vom Kaiserhof bekam. ... ist eine Besprechung mit ihm natürlich ebenso notwendig. Schon alleine wegen des Umzugs der Ala.
Daß die Versorgung ohne großartigen Teuerungen vonstatten gehen konnte, vermochte der Legatus fast nicht zu glauben, als er dies von seinem Princeps Praetorii vernahm. Und wie hast du das angestellt? Wieviel Geld ist da geflossen? Und hat die Provinz noch Geld? Und wie sieht es mit den Steuern aus? Zugegeben, ziemlich viele Fragen auf einmal. Ich denke, wir sollten die Frage der Finanzen auch einmal ordentlich durchbesprechen. Und vermutlich den Handel auch, hüben wie drüben.
Was die Germanen anbelangt: Streicheleinheiten für die Mattiaker werden schon drin sein. Vermutlich wäre es gescheit, bei den Festivitäten hier in Mogontiacum ihre Ranghöchsten einzuladen. Womit sich der Kreis zu den angedrohten Festen schloss. Vorher muß ich aber auch mit den Kommandanten sprechen, ich brauche auch ihre militärische Einschätzung der Lage.
Ich notierte mir die die bisherigen Ergebnisse. Die Frage des Legatus nach der Versorgung erinnerte mich an den Zoff, den ich deswegen mit dem Ersatzlegaten gehabt hatte. Ich runzelte die Stirn.
"Wie hatten etwas Glück, oder, wenn du so willst, auch die Gunst der Götter. Der stellvertretende Legatus Statilius Taurus wollte anfangs eine Sondersteuer erheben. Ich war dagegen. Sondersteuern haben die ungute Eigenschaft, dass Statthalter einfach nicht der Lust widerstehen können, aus ihnen eine dauerhafte Steuer zu machen und sie alsbald zu anderen Zwecken einzusetzen. Pardon, Legatus. Sie haben außerdem die noch schlimmere Eigenschaft, dass nur ein Bruchteil davon ihrem eigentlichen Zweck zugute kommt, weil bei der Eintreibung, Verwaltung und Verteilung zu viel 'verloren' geht. Damit wäre das Vorhaben, die Bevölkerung durch einen Winter zu bringen, stracks in die Binsen gegangen."
Damals hatte uns die Chose recht heftig beschäftigt und wir waren froh, als sie endlich durchgerauscht war, so dass ich mich jetzt konzentrieren musste, um einen Zipfel zu finden, mit dem ich anfangen konnte. "Wie gesagt, hatten wir Glück. Das bestand darin, dass der Sommer davor gute Ernten gebracht hatte. In der Gallia gingen die Preise in den Keller, weil man große Überschüsse hatte. Bei uns gingen die Preise hoch, weil die Legionen ziemlich viel, aber nicht alles weggefuttert hatten. Für jeden Händler ist solch ein Gefälle die reinste Freude. Wir nutzten deshalb die gute Vernetzung des Handelskonsortiums Freya Mercurioque, um Handelswege und Akquisition zu organisieren. Obwohl wir scharfe Bußgelder bei Wucherpreisen angedroht hatten, konnte ein ganzer Haufen Händler und Spediteure anfänglich dieser Versuchung nicht widerstehen, sodass gutes Geld in unsre Kassen gespült wurde. Das nutzten wir, um Getreidespenden zu finanzieren. Die Provinz musste lediglich ungefähr 300 Aurei zuschießen. Ich denke, dass dies gerechtfertigt war, zumal diese Provinz eines der Zentren war, von wo aus der Bürgerkrieg ausgegangen ist, der ja Ursache der Versorgungsengpässe war. Unser derzeitiger Kassenbestand beträgt circa 25 Aurei, vorbehaltlich einer genaueren Auszählung. Was künftige Steuererhebungen angeht, sollten wir den Procurator Civitatium hinzuziehen, da diese Frage aktuell auch in seinen Beritt hineinreicht."
Mhm mhm. murmelte der neue Legatus nur leise, während er Massulas Worten lauschte. Anscheinend war ihnen Fortuna tatsächlich hold gewesen, aber das konnte Hungi wirklich nur recht sein, denn so hatte er nicht mit einer hungernden Bevölkerung zu kämpfen. Auf eine solche Erfahrung konnte er wahrlich verzichten.Gut gemacht. lobte er daher den Domiter. Ich möchte dann eine genaue Aufstellung der Kassabestände. Und wegen der Steuern werd ich noch mit dem Procurator sprechen.
Eines der vorrangigen Ziele meiner Amtszeit wird in der Rückführung der Provinz in die Normalität sein, das wurde mir vom Kaiser aufgetragen. Ich habe daher keine großartigen militärischen Unternehmungen vor, sondern werde mein Augenmerk auf Wirtschaft und Verwaltung legen. Einmal abgesehen davon, daß ich generell der Meinung bin, daß die Provinztruhe gut gefüllt sein sollte, habe ich ein "kleineres" Bauprojekt vor. Und zwar möchte ich, daß die Regia allein der Verwaltung dienen soll.
Witjon war nicht in seinem Officium gewesen, als der Bote des Statthalters dort aufschlug, um ihn zum neuen Chef zu zitieren. Statt dessen dauerte es einige Zeit, bis man den Procurator Civitatium im Archiv der Regia fand, gebeugt über diverse Wachstafeln, in Listen vertieft. Als man ihm dann mitteilte, dass nun urplötzlich ein neuer Legatus Augusti Pro Praetore in der Regia aufgetaucht sei, wäre Witjon beinahe vom Stuhl gefallen. Erst recht als er hörte, wie der Name jenes Statthalters war.
Mit einer Mischung aus Erstaunen und Freude betrat der Duccier schließlich das Officium des Statthalters, der sich bereits mit dem Princeps Praetorii austauschte. Es ging gerade um die Ziele der Amtszeit des Viniciers, worin Witjon diesen nicht unterbrechen wollte. Er hielt sich also noch im Hintergrund, trat dann jedoch vor, nachdem der Statthalter geendet hatte.
"Senator Vinicius", machte er auf sich aufmerksam. "Es ist mir eine Freude, dich erneut als Statthalter in Mogontiacum begrüßen zu dürfen." Nach dieser gutgelaunten Begrüßung konnte er nicht umhin, eine betrübte Miene zu machen und folgende Beileidsbekundung zu äußern: "Du hast mein tiefes Mitgefühl für den Verlust deines Bruders, meines Patrons. Das Reich verlor an jenem Tag einen seiner ehrbarsten Cives."
Na fast wie aufs Stichwort kam der Procurator herein, der Duccier, den Hungi auch schon von seiner ersten Amtszeit her kannte, wenn auch dieser eine andere Position bekleidet hatte. Salve Duccius. begrüßte er den Ankömmling. Vielen Dank für deine Worte. Wir haben schon mit der Besprechung begonnen. Nimm Platz. Er wies mit der Hand auf einen freien Stuhl.
Du kommst gerade zur rechten Zeit. Domitius hat mich bereits über einiges informiert, unter anderem über die Finanzlage. Du bist unter anderem für die Steuererhebungen zuständig?
Witjon nahm dankend den Sitzplatz an und kam der Aufforderung sich niederzulassen darob gern nach. Er war froh, dass der Vinicius seine Beileidsbekundung schnell entgegennahm und sodann mit der Besprechung fortfuhr. So kam es gar nicht erst dazu, dass eine irgendwie geartete Verlegenheit aufkommen konnte.
"In der Tat", beantwortete er die Frage des Statthalters nach der Steuererhebung. "Solange kein Procurator eigens dafür eingesetzt wird, unterfällt auch die Aufsicht über die Abgabenerhebung meinem Ressort. Gibt es Ungereimtheiten?" Vielleicht hatte Massula beim Nachrechnen irgendwo einen Fehlbetrag festgestellt, der aus einer Civitas nicht korrekt abgeführt worden war. Veruntreuung von Steuergeldern gab es ja beinahe ständig.
"Oh, salve Marsus. Gut, dass du dazugekommen bist. Nein, bei den Kassenbeständen sehe ich, soweit ich's überblicken kann, keine Ungereimtheiten. Der Hund liegt woanders begraben."
Ich wandte mich an den Legatus. "Wenn du Steuern erheben willst, dann wird es kleinere Schwierigkeiten geben, weil insbesondere Mogontiacum noch nicht so recht verinnerlicht hat, welche Aufgaben mit der Provinzreform auf die Civitas herabgeregnet sind, speziell bei der Bereitstellung der Liegenschaftskarten als Grundlage für eine Steuererhebung. Das ist einer der vorhin von mir erwähnten Kollateralschäden, die durch das Fehlen einer Lex Provincialis Germaniae Superioris entstanden sind."
"Salve Massula", grüßte Witjon nun auch den Princeps Praetorii. "Was die Liegenschaftskarten angeht, habe ich bereits den Quaestor von Mogontiacum angespitzt", warf er daraufhin ein, um ein negatives Bild seiner Civitas möglichst abzuschwächen. "Aber neben den Liegenschaftskarten hier bei uns gibt es in der ganzen Provinz noch diverse Orte, die die neuen Aufgaben nicht sonderlich präzise oder zeitnah umgesetzt bekommen. Manchmal auch mangels notwendiger Kapazitäten oder aus finanziellen Gründen." Dabei beließ er es dann aber auch erstmal und erwartete vielmehr eine Reaktion des Statthalters.
Rom wurde bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut. Ab und an fühlte Hungi sich bemüßigt, im Grunde überflüssige Redensarten auszusprechen. Finanzielle Gründe möchte ich aber in diesem Fall nicht als Ausrede für eine überlange Bearbeitung gelten lassen. Kümmere dich bitte darum, Duccius. Was das Fehlen einer Lex Provincialis angeht, so habe ich vorhin mit Domitius bereits besprochen, daß wir mal einen Brief an den Kaiser schreiben. Vielleicht hilfts was.
Kannst du mir außer der Sache mit den Liegenschaftskarten einen Überblick über die Lage in der Provinz geben, Duccius?
http://imageshack.us/a/img64/7180/euphorbuskl.jpg Euphorbus ...
betrat das Officium I und legte dem Legatus zwei Schreiben auf den Tisch. "Salve Legatus Augusti, auch von uns Scribae ein herzliches Willkommen. Hier die ersten Schreiben."
M. Arennius Cavarinus
Legatus Legionis II Germanicae
Mogontiacum, Castellum
M. Vinicius Hungaricus M. Arennio Cavarino salutem dicit.
Zu einer ersten gemeinsamen Besprechung mit dir und dem Praefectus Alae II Numidiae lade ich dich am Festtag der Concordia ein. Die Besprechung wird zur dritten Stunde in meinem Officium stattfinden.
Vale bene.
M. Vinicius Hungaricus
~ Legatus Augusti Pro Praetore ~
Regia, Mogontiacum, Germania Superior
I. Quintilius Sermo
Praefectus Alae II Numidiae
Confluentes, Castellum
M. Vinicius Hungaricus I. Quintilio Sermone salutem dicit.
Zu einer ersten gemeinsamen Besprechung mit dir und dem Legatus Legionis II Germanicae lade ich dich am Festtag der Concordia ein. Die Besprechung wird zur dritten Stunde in meinem Officium stattfinden.
Vale bene.
M. Vinicius Hungaricus
~ Legatus Augusti Pro Praetore ~
Regia, Mogontiacum, Germania Superior
Salve. begrüßte der Legatus den Scriba freundlich und nahm die Schreiben entgegen und unterschrieb und siegelte diese. Als er fertig war, gab er diese dem Scriba zurück und sagte: Die sollen so schnell wie möglich raus.
M. Arennius Cavarinus
Legatus Legionis II Germanicae
Mogontiacum, Castellum
M. Vinicius Hungaricus M. Arennio Cavarino salutem dicit.
Zu einer ersten gemeinsamen Besprechung mit dir und dem Praefectus Alae II Numidiae lade ich dich am Festtag der Concordia ein. Die Besprechung wird zur dritten Stunde in meinem Officium stattfinden.
Vale bene.
M. Vinicius Hungaricus
M. Vinicius Hungaricus
~ Legatus Augusti Pro Praetore ~
Regia, Mogontiacum, Germania Superior
I. Quintilius Sermo
Praefectus Alae II Numidiae
Confluentes, Castellum
M. Vinicius Hungaricus I. Quintilio Sermone salutem dicit.
Zu einer ersten gemeinsamen Besprechung mit dir und dem Legatus Legionis II Germanicae lade ich dich am Festtag der Concordia ein. Die Besprechung wird zur dritten Stunde in meinem Officium stattfinden.
Vale bene.
M. Vinicius Hungaricus
M. Vinicius Hungaricus
~ Legatus Augusti Pro Praetore ~
Regia, Mogontiacum, Germania Superior
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