Silanus erster offizieller Termin beim Kaiser in seiner neuen Funktion als Procurator stand auf der Agenda. Noch aus seiner Amtszeit als ab epistulis wusste er, dass regelmäßige Besprechungen und ein reger Austausch zwischen dem Kaiser und seinen Procuratoren fast an jeder Tagesordnung standen. Auch dieser Kaiser handhabte es vermutlich nicht anders als seine Vorgänger. In solchen Besprechungen wurde er schließlich über die neusten Ereignisse und Anfragen aus Rom und dem Reich informiert und hatte die Möglichkeit seinerseits wiederum Weisungen zu erteilen, die im Anschluss binnen kürzester Zeit von den Procuratoren in alle Ecken und Winkel des Reiches ausgegeben wurden.
Nachdem man Silanus darüber informiert hatte, dass der Kaiser seinen Arbeitstag im Officium Imperatoris begonnen hatte und bereit für die ersten Termine war, machte er sich auf den Weg in den Domus Flaviana. Noch kurz seine Toga zurechtgerückt, klopft er an die schwere und reichverzierte Doppelflügeltüre des kaiserlichen Officiums und trat schließlich ein. Seinen Stapel Unterlagen hatte er dabei fest unter seiner Achsel eingeklemmt und war darauf bedacht nichts davon zu verlieren.
"Guten Morgen Princeps. Ich hoffe du hattest eine angenehme und erholsame Nachtruhe."
begann Silanus das Gespräch gleich beim Eintreten, um sich zuallererst nach dem Wohlbefinden des Kaisers zu erkundigen. Seinem Verständnis nach gehörte auch dies zur Aufgabe eines guten obersten Privatsekretärs, schließlich richtete sich danach der Audienzverkehr und das Hofprotokoll des restlichen Tages. Er trat dabei die restlichen Schritte bis an Schreibtisch näher und wartete dann ab, ob der Kaiser ihm anbot sich zu setzen.