[Hortus] der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus

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    Natürlich stand Esther mit auf.
    Solange sie noch im Hortus und alleine waren nahm Esther sogar Varias Hand und Unterarm. Wohl um sie ein wenig zu stützen. Erst als sie wieder in die Teile des Hauses kamen wo man sie jederzeit sehen konnten ließ sie den Arm los, da sie dachte das Varia nicht wollte das jemand anders ihre Schwäche sah. Davon ging sie jedenfalls aus. Falls Varia aber ihre Hand auch beim restlichen Weg durch das Haus halten wollte würde sie das natürlich nicht ablehnen.


    Als die los gingen sagte sie noch:
    "Es wird schon werden... ich glaube das schlimmste hast du hinter dir und von nun an kann alles nur noch besser werden!"

  • Varia war Esther wirklich dankbar, nicht nur das die Gute sie wieder auf die Beine gebracht hatte, nein sie wusste auch immer was genau das Richtig war. Natürlich würde Varia nicht wollen, das die anderen sahen wie schwach sie gerade war, aber auch wenn sie gerade nicht gestützt wurde, würde es doch ein Blinder mit dem Krückstock sehen. Sie hatte die Geschwindigkeit einer 100jährigen, langsam, bedächtig waren ihre Schritte, ab und an musste sie sogar eine Pause einlegen. Varia wusste genau, dass niemand sie dafür auslachen würde, aber es störte sie und zwar gewaltig.


    Dennoch musste Varia bei den Worten von Esther lächeln, ja die Gute versuchte immer das positive zu sehen, für sie war das Glas eben immer halb voll...
    „Wir werden es sehen...“ Unsicherheit war es, die in ihrer Stimmen mitschwang. „Meinst du deine Schwester ist böse, wenn ich auf meinem Zimmer esse?“ Es gab zwei Gründe warum Varia lieber auf ihrem Zimmer essen wollte. Zum einen brauchte sie wirklich Ruhe, denn dieser kleine Ausflug hatte sie mehr Kraft gekostet, als sie sich wohl selber eingestehen würde und zweitens konnte sie auf ihrem Zimmer selbst bestimmen wie viel sie aß, ohne das Hannah ihr immer noch einen Bissen und noch einen unter schob.


    Der kleine Dieb Serulus, war bestimmt schon kugelrund, denn Hannah sorgte dafür das vari eigentlich immer zu viel zu essen hatte. Der Kleine Dieb war also mehr oder weniger Dauergast bei Varia um etwas abzustauben...

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    Esther fing an breit zu grinsen


    "Nicht wirklich was dagegen wenn du ihr versprichst eine ordentliche Portion zu essen...."


    Nachdem sie das einen Moment im Raum hatte stehen lassen fügte sie noch an:
    "Ich werde es ihr schon erklären das sie dich für heute nicht weiter bedrängt... das ist halt ihre Art sich um dich zu kümmern... nimm es ihr nicht übel."

  • Varia musste ob des breiten Grinsens nun lachen, bereute das jedoch sofort.


    „Esther... verdammt bring mich nicht zum lachen.“ sagte sie aber mit einem Lächeln auf den Lippen. „Und ich nehme es ihr nicht übel, er dann wenn ich herumlaufe wie ein Weinfass, dann rühre ich nichts mehr an.... manchmal glaub ich deine Schwester will mich mästen.“ Varia wandt sich der Treppe zu. „Danke Esther, den Rest schaff ich allein, ich habe dich lang genug von deiner Arbeit abgehalten... ich weiß doch dass du dir viel zu viel Zeit für mich nimmst und bis spät in die Nacht arbeitest deswegen. Bitte, du musst dich auch mal ausruhen.. ja.. versprichst du mir das?“

  • Zitat

    Nachdem Irvin die ihm von Varia mitgebrachten frische Sachen angezogen hatte, verließ er in aller Eile das Balneum. und rannte in den Hortus. Er rannte durch bis ans Ende dort wo die Mauer war. Immer wieder hieb er mit den Fäusten dagegen. Verfluchte sich selber. Warum hatte er seinen Körper sich nicht unter Kontrolle. Varia hätte nie etwas davon erfahren dürfen. Irgendwann war der Zeitpunkt gekommen da schlug er mit der Stirn gegen die Mauer. Bis sein Kopf dröhnte und er auf hörte. Er drehte sich um lehnte mit dem Rücken an der Mauer und rutschte langsam nach unten. Etwas rann langsam von der Stirn über die rechte Wange in Richtung Kinn. Ohne zu denken was er tat leckte die Zunge den ersten Tropfen auf. Es schmeckte nach Blut. Unwirsch rieb er mit der Handoberfläsche darüber. Starrte vor sich hin und schlug von Zeit zu Zeit mit dem Hinterkopf gegen diese verfluchte Mauer.
    Plötzlich sprang er auf und rannte in die Casa, im Atrium angekommen blieb er stehen und schaute sich suchend um.
    Was wollte er hier? Sich verabschieden, von ihr? …. Nein sie sollte nichts mitbekommen. Niemand sollte etwas mitbekommen und schon lief er wieder zurück.


    Vor der Mauer stockte er kurz, horchte zurück. Nichts war zu hören.
    Schon hockte Irwin auf der Mauer, ohne sich noch einmal um zu blicken, sprang er auf die andere Seite der Mauer. Lief los in Richtung Innenstadt und verschwand in den Wirren der Gassen Roms.

  • Varia hatte noch eine ganze Weile im Balneum gesessen. Irgendwie wusste sie nicht, was genau passiert war, sie spürte nur, dass sie einen Freund verloren hatte. Sie wollte noch etwas den Kopf frei bekommen, so ging sie in den Garten. Gerade noch sah sie wie Irvin sich über die Mauer schwang. Ein paar schnelle Schritte und sie war auch bei der Mauer und schwang sich nach oben. Gerade noch konnte sie sehen, wie Irvin hinter der nächsten Ecke verschwand.
    „Möge deine Göttermutter dich beschützen mein Freund.“ flüsterte sie. Auch wenn sie ihm noch so gern folge würde, sie konnte nicht.
    Tränen waren es, die ihr nun über die Wange liefen Irvin... er war doch ihr Freund gewesen, sie hatte ihm vertraut... er war ihr Vertrauter … ihr Halt.
    Sie setzte sich auf die Mauer, ihr Blick ging ins Leere....

  • Ihren Gedanken nachhängen, ein bisschen Luft schnappen und die Sonne gewähren lassen. Ein paar Blumen für ihr cubiculum wollte sie pflücken und heimlich nach den Fortschritten bei den Rebstöcken schauen. Weintrauben mussten nicht zwangsläufig zu Wein verarbeitet werden fand sie. Vera schlenderte also so durch den Garten und ...Auf der Mauer, auf der Lauer saß.... Varia! Die Sklavin von Commodus. Was machte sie da? Konnte man von da besser auf die Straße sehen? Das wollte Vera auch. Nicht ein Zipfelchen, dachte sie daran, dass es Sklaven gab, die solche Möglichkeiten zur Flucht nutzten. " Kann man von da oben alles besser sehen?" fragte sie deshalb bei Varia nach, bevor sie sich die Mühe machte, ebenfalls auf die Mauer zu klettern. Für sie in ihrem Aufzug kein einfaches Unterfangen. Ob sie da oben ankam war fraglich und eine Wette wert. Leider war keiner zum Wetten da. Vera hätte 50:50 gesagt und auf Sieg gesetzt. :]

  • Varia wäre fast vor Schreck von der Mauer geflogen, dass hier jemand auftauchen würde, nein damit hatte sie nicht gerechnet und dann noch einer von... Na gut Vera war ja ganz manierlich, aber sie war halt eine von ihnen.
    Sie wischte sich also die Tränen weg, bevor sie sich umdrehte und zu der jungen Frau hinuntersah.
    Was hatte sie ach ja... „Naja besser als von da unten auf jeden Fall.“ gab sie also zurück.
    Varia schaute sich eine ganze Weile an, was die Kleine da veranstaltet.. ein hoffnungsloses Unterfangen. Schließlich erbarmte sich Varia und reichte der Helvetia die Hand und zog sie fast schon ohne große Anstrengung auf die Mauer.
    „Pass auf, nicht das du dich an den Scherben schneidest.“ Sagte sie, denn jetzt wo Vera hier oben war, konnte sie wohl auch sehen, das nur einen relativ schmale Stelle von den Scherben, die ansonsten auf der ganzen Mauer waren, befreit war.

  • Die Worte reichten. Vera wollte sich davon selbst überzeugen. Auf die Mauer klettern. Wie kletterte man hier auf die Mauer? Die war viel zu hoch. Vera mühte sich ab, suchte nach einer Kletterhilfe, nichts. Die Wette wäre danebengegangen. Eine Hand von oben änderte alles. Vera griff danach und rasant ging es aufwärts. Damit hatte sie nicht gerechnet. Etwas aus dem Konzept achtete sie beinahe nicht auf die Scherben. Ein Pieken in der Handfläche erinnerte sie an die Warnung Varia’s. Zum Glück hatte sie ihre Hand rechtzeitig von den spitzen Scherben weg bekommen. „ Beinahe… Nichts passiert. Alles ganz und unverletzt.“ Sie nestelte an ihren Sachen, eigentlich zwecklos. „ Danke für die Hilfe.“ Erst jetzt sah sie sich um. Wirklich, von hier oben hatte man einen guten Ausblick. „ Sitzt du oft hier?“ Vera baumelte mit den Beinen und beobachtete die Straße.

  • Varia hing wieder ihren trübsinnigen Gedanken nach, weshalb ihre Antwort auch auf sich warten lies. „Nun, ja... immer dann, wenn ich zumindest den Hauch der Freiheit spüren möchte.“ Ihr war eigentlich klar, dass die Kleine hier neben ihr wohl nicht mal im Ansatz nachvollziehen konnte, was Varia damit meinte. Aber sie hatte jetzt gerade weder den Nerv noch die Lust es zu erklären. „Schau...“ Sie zeigte nach unten.“ Es wäre nur ein kleiner Sprung und schon wäre man frei. Der ein oder andere würde diese Chance bestimmt ergreifen.“ Ihr Blick ging wieder zu der Ecke um die Irvin gerade verschwunden war. Sie hoffte für ihn, dass er es schaffen würde, dass er seinen Heimat wiedersehen würde und sie hoffte für ihn, dass er wenigstens einen teil seiner Familie lebend finden würde.
    Ja Irvin hatte hier genau so wenig her gepasst, wie sie selbst, doch sie war hier gebunden... für immer.
    „Und was zieht dich hier auf die Mauer, also außer ich...?“ fragte sie schließlich, mit dem Anflug eines Grinsens, in die eingetretenen Stille hinein.

  • Musste Vera das verstehen? Freiheit? Varia hatte hier alle Freiheiten. Das sie ihr zu Hause vermisste, daran dachte Vera nicht. Von der Mauer springen und man war frei? Beim hinunter springen konnte man sich verletzten, aber was hatte das mit Freiheit zu tun. Ein Sklaven der davon lief war nicht frei. Er entzog sich seinem Herrn. " Nein, nein, das ist keine Freiheit. Dein Dominus kann dich in die Freiheit entlassen. Das ist weglaufen." Sie sah auf ihre Zehenspitzen und baumelte weiter mit den Füßen. Sie kicherte bei Varia's Wortspielerei. " Nichts, ich war nur neugierig. Die Weintrauben sind noch nicht reif und Blumen für mein Cubiculum pflücke ich nachher." Ihr gefiel die Aussicht von der Mauer. Beim nächsten Gartenbesuch zog sie sich gleich entsprechend an, um selbst zu versuchen nach oben zu kommen.

  • Hatte sie es doch gewusst, Vera verstand es nicht. Weglaufen... ach ja hier sprach ein Kind... eindeutig ein naives Kind.
    „Nun jeder definiert Freiheit wohl anders.“ Entlassen, in die Freiheit entlassen.. nein Varia würde heute keine Diskussionen darüber anfangen, nur eins gab es noch zu sagen. „Ich werde schon nicht springen... Mein kleines Stück Freiheit ist es hier oben zu sitzen und die Seele baumeln zu lassen.“
    Neugierig also so so... „Nun passe bloß auf, Neugierde kann auch manchmal gefährlich sein.“
    Wieder trat eine längere Pause ein. „Du Vera... kannst du mir etwas über deinen Bruder sagen?“ Seit jenem Vorfall, hatte Varia ihn ja nicht mehr zu Gesicht bekommen und, die anderen Sklaven waren ihr eigentlich keine Hilfe. Varia wusste immer noch nicht, was sie erwartet. Und sie hasste es, wenn sie unvorbereitet auf eine Situation traf....

  • Vorsichtig stützte sie ihre Hand auf die Mauer. Gab Acht nicht an die Scherben zu kommen. Sie sah versonnen in die Luft. Wie war denn ihr Bruder so? Wie ein Bruder eben war. Für Varia wenig hilfreich, sagte sie ihr das so, wie sie es gerade dachte. „ Er ist mein älterer Bruder. Ich hatte noch einen Bruder aber…..Das ist eine andere Geschichte.“ Sie spielte mit der linken Hand an einer Falte ihres Chitons. „ Er ist nicht so blutrünstig und brutal, wie du ihn kennengelernt hast. Eigentlich eher ein gewaltloser Mensch. Sucht seinen Weg in der Politik. Ist sehr wortgewandt. Liest seiner Schwester jeden Wunsch von den Augen ab. Er legte Wert darauf, dass man das macht was er sagt. Das ist eigentlich kein Problem. Er verlangt nie das unmögliche. Wenn es mir nicht passt, nutze ich den „kleine-Schwester-Bonus“. Sie sah verschmitzt zu Varia. Unversehens legte sie mit ihren Fragen los. „ Du kannst reiten und richtig kämpfen? Wie sieht dein Haus aus? Stimmt es, dass ihr alle Männer tötet? Das wird so erzählt. Und dass ihr eure rechte Brust… “ Vera stierte auf Varia’s Brüste. Beide da und ganz normal. Das letzte was sie fragen wollte war also ein Märchen. Nichts weg alles vorhanden. „ Gibt es bei euch einen Kaiser?“

  • Vera hörte genau zu, aber auch Vera konnte ihr nicht wirklich viele Informationen zu Commodus geben. Sie würde also wohl doch erst mal im Dunkeln tapsen und einfach versuchen nicht in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten.
    „Nun das er Wert darauf legt, dass man tut was er sagt, ich denke das hat er mir wohl unmissverständlich klar gemacht.“ entgegnete sie eher nüchtern. Manchmal, ja so manches Mal wünschte sie sich, das sie ihm nicht den Schwur geleistet und sich gewehrt hätte, dann wäre die Sache... aber was sollte es, es war wie es nun mal war.
    Den kleine-Schwester-Bonus würde Varia wohl kaum nutzen können, aber dennoch war dies gut zu wissen, wer weiß eines Tages wäre vielleicht genau das mal Gold wert.
    Nun prasselten eine ganze Reihe von Fragen auf Varia ein.
    Hui hui hui, die Kleine wollte es wohl ganz genau wissen.
    „Also ja ich kann reiten, ich würde sogar behaupten recht gut...“ Varia zwinkerte ihr zu. „... Also zumindest schaff ich es Pfeile vom Rücken eines Pferdes aus in ihr Ziel zu verschießen und auch kämpfen kriege ich aus dieser Position ganz gut hin. Vielleicht erlaubt es dein Bruder, dann ich ich es dir ja mal zeigen. Kannst du reiten?“
    Sie wartete aber keine Antwort ab, sondern beantwortet weiter die Fragen.
    „Also kämpfe kann ich mit und ohne Pferd, mit verschiedenen Waffen und zur Not auch ganz ohne. Nun mein Haus. Es ist ein einfaches kleines Steinhaus, es hat nur zwei Räume, in Flussnähe und in Sichtweite des Meeres. Ich brauche nicht viel, so oft war ich in den letzten Jahren ja nicht zu Hause.“ Varias Blick wurde etwas melancholisch bei diesen Ausführungen.
    „Nein wir töten nicht alle Männer, wir töten eigentlich nur wenn es unbedingt notwendig ist. Nicht aus purem Vergnügen am Töten.“ Varia kannte die Geschichten über die Männermordende Amazonen, weshalb sie Vera die Frage nicht übel nahm. „Nun es wird viel erzählt über uns. Und wie du schon im Balneum sehen konntest, ich habe auch noch beide Brüste. Warum man so was über uns erzählt, dass weiß ich nicht. Mein Volk ist scheinbar ein Mysterium für alle anderen. Immer wieder höre ich Schauergeschichten... aber nur die wenigsten stimmen. - Und nein einen Kaiser haben wir nicht. Wir haben eine Königin, also jeder Stamm hat seine eigene. Mein Stamm wird durch meine Mutter angeführt.
    Männer spielen in unserem Leben nur eine untergeordnete Rolle, einige wenige leben unter uns, aber meistens sind die Zusammentreffen mit Männern nur recht kurz und dienen nur dazu, dass unser Stamm erhalten bleibt.“ Varia musste hier nun wohl nicht erklären was genau sie damit meinte, denn schließlich war Vera nun auch kein Kleinkind mehr....

  • Mit Pferden hatte es Vera nicht so. Sie mochte das Meer. „ Pferde nein, ich kann nicht reiten. Aber mit einem Boot hinaus fahren. Mit Speer und Netz fischen. Ich bin auch nach Muscheln und Seeigeln getaucht.“ Die Fischer hatten ihr vieles beigebracht. Nachdem Commodus nicht mehr zu Hause war. Freundete Vera sich mit einem Fischerjungen an. Er zeigte ihr alles rund um den Fischfang und das Segeln. Abends saßen sie und beobachteten die Sterne. Ein guter Freund, den sie zurück gelassen hatte. Sie wollte mehr sehen. Das sehen, wovon die Kapitäne der Schiffe sprachen, die am Hafen anlegten und Waren umschlugen. „ Kannst du schwimmen?“ Nicht jeder konnte das. Es war wie mit dem Reiten.
    Ganz so barbarisch waren die Amazonen also nicht, wie es erzählt wurde. „ Du suchst dir den Mann aus von dem du Kinder haben willst? Das wäre bei uns nicht denkbar. Hier werden Ehen zwischen den Familien ausgehandelt. Ich muss zu dem Mann, den Commodus für mich aussucht. Er denkt da eher an familiäre Bindungen, die ihn und die Familie weiter bringen.“ Einfach einen Mann suchen und sich mit ihm Vergnügen. Die Amazonen sahen das sehr locker. Ein faszinierender Gedanke für Vera. Keiner würde etwas zu einer Liebelei sagen, bei der ein Kind zustande kommt. Ob Varia das auch schon gemacht hatte? „ Wie viele Männer hast du dir bis jetzt ausgesucht?“

  • "Wenn dein Bruder es erlaubt und du es möchtest, kann ich dir das reiten beibringen, es ist wirklich kinderleicht." sagte Varia. Sie war mit Pferden aufgewachsen, also war es auch ihrer Sicht wirklich etwas, was Kinder schon lernten.


    „Ja kann ich, ich schwimme sogar recht gern.“ Das sie es auch gelernt hatte, weil man ja auch ab und an mal eine Fluss überqueren musste und nicht immer die Zeit war nach einer Brücke zu suchen, ließ sie einfach mal außen vor.


    Varia wäre fast vor Schreck von der Mauer geflogen, ob sie was? Erst schaute sie entsetzt, dann belustigt, schließlich lachte sie los. „Also wenn ich keine Kriegerin wäre, dann ja dann würde ich mir den Mann aussuchen. Aber da sich mein Leben nun mal selten zu Hause abspielte in den letzten Jahren, hätte ich wohl auch kaum die Zeit gefunden, mich um ein Kind zu kümmern.“Sie kicherte immer noch leise vor sich hin. „Sag bloß du glaubst die Ammenmärchen auch, also das wir Amazonen jeden Mann bespringen, der nicht bei drei auf dem Baum ist?“ Varia gluckste vergnügt vor sich hin. „Um aber deine Frage zu beantworten – noch keinen, ich habe noch nie mit einem Mann das Lager geteilt.“

  • „ Reiten lernen ist nicht das, was sich ein Römer für seine Frau wünscht.“ Es war nicht gut, hatte da ein schlauer Mensch gesagt und nieder geschrieben. Vera war nicht unbedingt erpicht darauf das Reiten zu lernen. Auf einem capricorn reiten zu lernen, wäre was ganz anderes. Neptun hatte sie als Zugtiere vor seinen Wagen gespannt. Sie schüttelte verlegen den Kopf. „ Nein, das lass ich lieber. Aber mit dem Bogen umgehen. Das wäre was für mich. Kannst du mir nicht das Bogenschießen beibringen?“ Vera legte ihren ganz-lieb-guck-Blick auf und baumelte mit den Beinen.
    Erschrocken sah Vera das Minenspiel Varia’s. Erst ihr Lachen, entspannte die Lage. „ Ja, wieso, nicht? Für mich ein faszinierender Gedanke.“ Enttäuscht registrierte sie, dass Varia noch keinen Mann hatte. Wieder nichts mit ein bisschen smalltalk, was da so alles ablief. „ Schade, naja.“ Bei längerem überdenken war es für Vera gar nicht so wichtig. Es gab Dinge denen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Zum Beispiel, wie sie ohne sich da Genick zu brechen wieder von der Mauer herunter kam. „ Von hier herunter springen ist ja kein Beinbruch.“ Ganz überzeugende klang das nicht aus ihrem Mund. Sie machte Anstalten nach vorn zu rutschen.

  • „Wenn dein Bruder es erlaubt.“ war ihre knappe Antwort auf die Frage ob Varia ihr das Bogenschießen beibringen könnte. Sie fragte sie warum sie das wohl lernen wollte, aber Fragen stellen, nun ja das hatte sie sich hier schon fast abgewöhnt.


    Varia sah das die Kleine grübelte, wie sie wohl ohne Schrammen von der Mauer kommen sollte. Nur einen Moment hing sie dem Gedanken nach, ob sie sich das Schauspiel nicht ansehen sollte und schauen sollte, wie die Kleine auf der Nase landete. So schnell wie der Gedanke gekommen war, verschwand er auch wieder. Denn zum einen mochte Varia die Helvetia irgendwie und zum anderen würde man es wohl ihr anhängen, wenn sie sich bei dem Sprung verletzen würde.


    So sprang sie also geschickt von der Mauer, landete, wie es auch nicht anders zu erwarten war sich im Garten. Sie drehte sich um und half Vera wieder auf den „sicheren“ Boden.
    „Das mit dem Springen ist nicht ganz so leicht wie es aussieht, man kann sich böse dabei verletzen und wir wollen doch nichts riskieren.“ kommentierte sie ihr Tun.

  • War es nicht immer das selbe. Wenn Commodus es erlaubte. Commodus hier, Commodus da. Vera verdrehte die Augen. In Rom drehte sich alles um ihren Bruder, egal was es war. Manchmal sehr nervig. Das änderte nichts an der verzwickten Lage in der sie sich befand. Varia war längst von der Mauer gesprungen und sicher unten gelandet. In ihrer Kleidung ging es ziemlich gut. Vera sah ihr hinterher und stellte fest, dass ihr Chiton beim klettern und springen ungeeignet war. Musste sie unbedingt vorhin auf diese Mauer? Eine sehr missliche Lage. Aus der sie von Varia glücklicher Weise befreit wurde. " Danke, für die Hilfe. Eine kurze Tunika wäre für solche Aktivitäten angebracht. Das heißt nicht, dass ich mir eine zulege. Auf diese Mauer bekommt mich keiner mehr." Sie lachte. Nichts für Vera, nicht hier in Rom. Nach dem kleinen Ausflug auf die Mauer wollte sie sich entspannen und später zum Forum. " In die Therme, dann ein Gang übers Forum. Ein Tempelbesuch rundet den Tag ab." legte sie den weiteren Verlauf des heutigen Tages für sich fest. " Schlecht, dass du Commodus gehörst."

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