• Die Fahrt von Ostia nach Rom war sehr kurzweilig verlaufen. Frohenmutes hatte ich die ewige Stadt erreicht und ließ mich von den imposanten Bauwerken und Plätzen beeindrucken.
    Vorsichtshalber hatte Ylva uns in einer Herberge eingemietet. Ich hatte zwar beschlossen, noch am gleichen Abend zu meinen Verwandten aufzubrechen. Das Gepäck hatte ich allerdings vorsichtshalber noch in der Herberge belassen, denn schließlich wußte ich ja überhaupt nicht, ob ich willkommen war.


    An der Porta der Villa Flavia Felix angekommen, wies ich Ylva an, anzuklopfen. Ohne zu zögen tat sie, wie ihr geheißen wurden.

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    "Nää, is der abber unfreundlisch!",
    murmelte Ylva vor sich hin, bevor sie Sinn und Zweck unseres Besuches meldete.
    "Moi Herrin,die ähm", sie räusperte sich und besann sich drauf, daß sie nun hier nicht mehr irgendwo auf dem Lande war, sondern eben in Rom. Vielleicht erinnerte sie sich aber auch schlagartig, worum ich sie gebeten hatte, kurz nachdem wir in Ostia das Schiff verlassen hatten.
    "Also isch mään, meine Herrin die ehrenwerte Flavia Celerina möschte bitte den Hausherrn schpreschen, bitte!"
    Völlig unbeteiligt stand ich hinter Ylva und konnte mir kaum ein Grinsen verkneifen.

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    Acanthus denkt sich, 'schon wieder ein Mitesser, der da an die Futtertröge drängt, aber die haben's ja.' Beim Wort "Flavia" schaltet er natürlicherweise und ohne Bruch auf seinen freundlich-respektvollen Modus um, in der berechtigten Hoffnung, daß die Flavia und ihre Magd ihn nicht über die Gebühr vom Studium des Duos abhalten werden.


    Er schnippte leicht mit den Fingern nach einem Sklaven, der die Herrschaft schnellstmöglichst aus dem Eingang ins Atrium bringen sollte.


    "Willkommen in der villa Flavia Felix. Rechter Fuß voran, wenn ich bitten darf. Ich werde Manius Flavius Gracchus über Deine Ankunft informieren lassen" Acanthus blickte zu dem Knaben und bekam durch ein Kopfnicken die Bestätigung, daß sein Auftrag umgehend erfüllt werden würde.



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    Phoebus verneigte sich vor Flavia Celerina und forderte sie mit einer Handbewegung auf, ihm ins atrium zu folgen.

  • Ylva schaute ganz verdutzt drein, als ihr bewußt wurde, welch eine Wirkung mein Name auf den Ianitor hatte.
    "Ich danke dir vielmals!" entgegnete ich ihm freundlich und schritt an Ylva vorbei, die immer noch ungläubig schaute. "Komm, Ylva!" ief ich meiner Sklavin zu und folgte dem Jungen ins atrium.

  • Junge, was war das für ein Tag! Die Sonne schien, es war nich so kalt und ich durfte endlich wieder nach draußen!
    ´Ne Nachricht sollte ich überbringen. An den Schnösel, der so unfreundlich zu Tilla war. Na warte, wenn ich erst ma drinnen war!
    Der Weg von der aurelischen zur flavischen Villa war ja eigentlich nur´n Katzensprung. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, brauchte ich heut´n bisschen länger. :D
    Aber irgendwann musste ich ja ma´ ankomm´n!
    Mit drei kräftigen Klopfern, machte ich mich an der Tür bemerkbar und wartete, bis einer kam und auf machte.

  • Fhina hatte den Brief und das schöne Fläschen in ein kleines Säckchen getan damit nichts unterwegs beschädigt werden konnte. Lieber ließ sie etwas Vorsicht walten als, dass etwas schief lief. Ihre Hand war verbunden und irgendwie sah es schlimmer aus als es eigentlich war, aber das würde schon werden da machte sie sich keine großen Gedanken drum. Es war ja nicht das erste mal, dass sie sich etwas verletzt hatte.
    Vom Palatin aus war es ein kleines Stückchen bis sie in dem gehobenen Viertel der Patrizier ankam aber sie fand sich recht gut zurecht und hatte nur einmal fragen müssen welche Strasse sie nehmen musste. Aber es gab ja auch noch freundliche Menschen in Rom und da sie nun einmal nicht aussah wie jemand von der Strasse hatte man ihr auch Auskunft gegeben.
    Fhina fühlte sich in ihrer guten Kleidung richtig wohl und wusste es zu schätzen, dass sie so rumlaufen durfte.


    Endlich erreichte sie auch ihr Ziel. Das Säckchen mit beiden Händen festhaltend kam sie an die Porta der schönen Villa an. Das Haus gefiel ihr sehr gut, es hatte Stil und war vollkommen anders als dieses wo sie nun lebte.


    ~klopf, klopf~


    konnte man es dann hören als sie gegen die Tür klopfte und darauf wartete, dass man ihr öffnete.

  • Zitat

    Original von Caelyn



    Die Drei war eine gute Zahl und dreimaliges, kräftiges Klopfen zeugte von einem wachen, intelligenten und vor allem geschulten Geist. Acanthus immerhin kannte sich mit solcherlei aus, er hatte schon unzähligen Klopfern die Türe geöffnet. Doch trotz allem, als er sie auch dieses Mal öffnete, blickte er grimmig hinaus. Der Klopfer, respektive die Klopferin, entsprach nicht ganz seinen Vorstellungen.
    "Was willst du?"

  • Zitat

    Original von Fhina


    Bei all der Freundlichkeit war es Zeit, für eine griesgrämige Visage, und eben jene erwartete Fhina hinter der Pforte der flavischen Villa, denn selten sah ein Besucher Acanthus mit anderem Ausdruck. Zudem wusste er genau, dass hinter seichtem Klopfen meist ein leicht einzuschüchternder Geist steckte.
    "Was willst du?" herrschte er die junge Sklavin an.

  • Als sie so wartete dachte sie sich nichts weiter dabei doch als die Tür dann auf ging und sie in dieses grimmige Gesicht schauen musste erschrack sie schon ein wenig vor allem aber dann als er sie so anfuhr. Wenn jeder so freundlich an der Tür empfangen wurde dann wollte sie aber nicht wissen wie viele Gäste wieder das Weite suchten aber vielleicht war es ja auch der Sinn der Sache.
    Fhina aber konnte nicht einfach davonlaufen und spürte einen Kloß in ihrem Hals als sie anfing zu stammeln.
    "Ich......ich.....kommen von Marcus Aelius Callidus. Ich seien seine Sklavin und haben Botschaft für Herrn Flavius Aquilius," sagte sie etwas holprig und umklammerte das Säckchen mit dem schönen Fläschchen und dem Brief an den Flavier. Eingeschüchtert sah sie den andern Sklaven nur ein wenig an und war auch einen ganz kleinen Schritt von der Tür zurückgetreten als hätte sie Angst er könnte sie einfach packen und ins Innere ziehen.

  • "Und persönlich abliefern sollst du es vermutlich auch, was?" Der Ianitor brummte etwas unverständliches vor sich hin, es war doch immer das gleiche. Mit einem Nicken deutete Acanthus in das Haus hinein. "Folge dem Jungen, er wird dich ins Atrium führen."

  • Mit großen Augen sah die junge Sklavin den anderen Sklaven an und musste gegen den Drang ankämpfen wieder nervös auf ihrer Lippe zu beißen. "Ja wären gut wenn ich können das, danke," sagte sie leise und traute sich gar nicht zu dem Sklaven aufzusehen. Man konnte mal wieder sagen, dass ihr ein Stein vom Herzen fiel als sie dem kleinen Jungen übergeben wurde der sie an jemanden erinnert. Ein kurzer Stich im Herzen war alles was sie spürte als sie dem Jungen folgte und dabei keinen Moment das Säckchen locker lies da sie nichts zerstören wollte. Die Gedanken an die kaputte Toga klopften noch ziemlich heftig in ihrem Kopf.

  • Der Typ, der mir öffnete, sah nich gerade so aus, als ließe sich mit ihm gut Kirschen essen. Dem fehlte einfach nur´n gutes Wort!
    "Salve, Kumpel! Hör´ma ich muß einem von´nen Flaviern ´ne Nachricht überbring´n. Öhm, Flavius Lucanus, genauer gesacht!"
    Na, lässte mich jetzt rein? Oder nich? Wenn nich, is Ursus ganz schön sauer! Dann bin wenigstens nich ich dran schuld, dass ich´n Auftrag versiebt hab.


  • Acanthus kniff ein wenig die Augen zusammen, nicht bösartig oder abweisend, mehr auf eine verschlafen, desinteressierte Weise. "Sicher musst du das, und vielleicht möchtest du auch zum Abendessen bleiben? Wenn du einen Brief hast, so gib ihn mir, ich werde ihn dem Herrn überbringen lassen."
    Manches mal fragte der Ianitor sich wirklich, wo andere Herren ihre Sklaven auftrieben, womöglich fanden sie Gutscheine für solcherlei in ihrer Früchstückspackung Cerealien. Indes vermutete er die Botin von einem Krämer oder gar aus einem Lupanar kommend, das dortige Personal war selten qualifiziert, zumindest vom Stand eines patrizischen Sklaven aus gesehen, insbesondere eines solch qualitativ hochwertigen, wie Acanthus dies einer war.

  • Mann, was war das denn für´n ignorantes Früchtchen? Sah ich etwa so aus, als würd ich jeden Moment vom fleisch fall´n? Bestimmt nich! Voll unfreundlich der Kerl! Aber da war er bei mir an´ner richtigen Adresse!
    "Hör´ma Kollege, erst´ns wil ich heut Ab´nd zu Haus ess´n, zweit´ns, ich hab kein´n Brief, das was ich ausricht´n soll, is alles hier drin, in meiner Birne und dritt´ns hab ich noch was an´nen Saturnalien vor! Also läßte mich jetzt rein, oder soll ich mit´m Aurelier wieder komm´n?"
    Jetzt guckte ich mindest´ns genauso grimmig wie der. Vor Typen wie dem, hatt´ich ja keine Angst!


  • Wäre Acanthus ein anderer Mensch gewesen denn jener, welcher er war, so hätte er womöglich Caelyn vorgeschlagen, ihre 'Birne' ihr abzutrennen und samt der Nachricht sie zu übergeben, doch im Grunde war der Ianitor der Villa Flavia ein äußerst feinfühliger Mensch und wenn es denn geschah, dass er seine gute Laune einbüßte und in Trübsal verfiel, so bedauerte er sich stets selbst, dass er an der Türe der Villa Flavia stand und für jene strenge Regeln galten - die oberste davon war die abweisende, schroffe Haltung gegenüber all jenen, welche nicht Gäste der Bewohner waren.
    "Mit einem Brief deines Herrn wieder zu kommen wäre wahrlich einfacher, denn selbst dir muss doch einleuchten, dass ich nicht jedes dahergelaufene Gesinde in die Villa hinein lasse." Vor allem nicht wenn jenes nicht den Eindruck erweckte, in angemessenen Besitzverhältnissen zu leben. "Also sage mir deine Nachricht und ich werde sie ausrichten oder gib mir einen überzeugenden Grund, dich einzulassen."

  • Der Typ ließ einfach nich locker! Also seuftze ich unüberhörbar!
    "Hör´ma! Das is´n bisschen schlecht ´ne, denn mein Herr, Titus Aurelius Ursus hat mir aufgetrag´n, die Nachricht mündlich und persönlich zu überbring´n! Und weißte, er find´s irgendwie nich so lustig, wenn ich ohne verrichteter Dinge wieder zurückkomme! Aber hör´ma, ich kann ihm ja auch ma verraten, dass der nette Ianitor von dem Laden hier, sich einfach quer gestellt hat und mich nich reinlass´n wollte! Was glaubst, was dann passiert, he? Ich schätze ma, dann sieht´s nich mehr so gut für dich aus!"
    Wenn der Typ glaubte, ich wolle ihm drohen, dann lag er absolut richtig!
    "Also, wie sieht´s jetzt aus? Läßte mich rein und ich kann meine Arbeit mach´n und verzieh mich dann wieder, oder mach´n wir´s auf die harte Tour? Aber ich kann dir schon ma verraten, dass es ganz schön ungemütlich für dich wird, wenn der Aurelier selbst hier aufkreuzen muß, um seine Nachricht zu überbringen!"
    Ob es wirklich ungemütlich werden würde, vermutete ich einfach ma, denn so hatte ich den Ursus noch nie erlebt und hatte auch nich das Bedürfnis, ihn so zu erleben!


  • "Dein Herr, Senator Titus Aurelius Ursus oder der Praefectus Aurelius Ursus oder gar der Pontifex Aurelius Ursus?" ließ sich Acanthus zu einer hämischen Nachfrage hinreißen, schob aber dann die Türe weiter auf.


    "Fass ja nichts an, sonst werde ich mit meinem Herrn hinter dir stehen." Dass dies eben der Hausherr würde sein, braucht Acanthus kaum zu erwähnen.
    Der Ianitor drehte sich um und sandte einen Sklaven zum Herrn Lucanus, um ihn über die Botin in Kenntnis zu setzen. Sodann rief er einen der bulligen Sklaven vom Tor heran und trug ihm auf, Caelyn in das Atrium zu geleiten.

  • Der vereinbarte Tag war nun herangekommen und Ursus nahm nun die herzliche Einladung des Flavius Lucanus, ihn zu besuchen, wahr. Zusammen mit Caelyn, die sich hoffentlich tadellos benehmen würde, machte er sich auf den Weg zur Villa der befreundeten Familie. Es war ja nicht weit und so gingen sie selbstverständlich zu Fuß. Ohnehin nutzte Ursus nur höchst selten und dann auch ungern eine Sänfte. Da ritt er schon lieber, doch das kam natürlich nur für weite Strecken in Betracht.


    Als sie die Villa erreichten, blieb Ursus einige Schritte zurück und nickte Caelyn zu, damit diese anklopfte und seine Ankunft bekannt gab. Wofür hatte er sie schließlich mitgenommen?

  • Eigentlich war´s ja wirklich nur´n Katzensprung zu´n Flaviern! Deswegen liefen wir auch beide, Ursus und ich. (Mal davon abgesehen, wäre ich ja sowieso gelaufen!) Als die Tür schon in Sichtweite war, blieb Ursus plötzlich stehen. Ich schaute ihn erst ´n bisschen fragend an. Er hatt´s sich jetzt doch nich anders überlegt, oder?! Jetzt, so kurz vorm Ziel? Komm Junge, noch drei Schritte und dann sind wir da! Das schaffst du doch noch!
    Dann nickte er mir auch noch zu. Öhm, ja?! Erst stand ich auf´m Schlauch und raffte nix, was er eigentlich wollte. Bis ich dann begriff! Aha! Der Herr war kein Selbstanklopfer! Er ließ nur klopfen!
    Ich verdrehte die Augen, natürlich so, dass Ursus das nicht sah und kam immer mehr zu dem Schluß, dass mein Großvater recht hatte, wenn er immer sagte, die spinnen, die Römer!
    Aber da ich nun mal nich so war und ich für nichts in der Welt auf das dumme Gesicht des Ianitors verzichten wollte, klopfte ich, so wie beim letzten mal auch schon, dreimal kräftig an.

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