• Verus ging gerade am Haus der Flavier vorbei als er plötzlich zwei Proleatarier vor sich sah, die etwas an die Wand kritzelten. Er beachtete diese nicht weiter. Die beiden Diener der Farbe verschwanden hektisch. Verus war nun doch neugierig geworden. Sein Blick wanderte über die noch feuchte Schrift.


    Hier im edlen Viertel stach die Villa Flavia besonders hervor, wahrscheinlich hatten die beiden Pöbel aus diesem Grund dieses Haus ausgewählt, um ihre Hasspropaganda zielstrebig zu verbreiten.


    Dort stand in großen blutigen Lettern:


    DIE ZEIT DES ALTEN KAISER IST VORBEI UND EURE MIT IHR!
    DAS VOLK


    Verus zog eine Augenbraue hoch. Das konnte man da doch nicht stehen lassen. Er ging zur Tür und als braver römischer Beamter klopfte er an. Das grenzte schon an Volksverhetzung, was dort stand! Zumal es erstunken und erlogen war.


    Er musste der edlen Familie diese Schmiererei melden. Verus klopfte noch einmal.


  • Acanthus eilte missmutig zur Tür. Bei ihm bedeutete dies, dass es jedoch eine geraume Zeit dauerte, bis der Ianitor der Flavier endlich entschied die Tür einen Spalt breit aufzumachen.


    "Salve. Wer bist du und was willst du?", entgegnete er daraufhin recht barsch, während er den Mann in eingeübter Ianitor-Manier vo unten nach oben musterte. Wie ein Bettler sah er nicht aus, wohl eher ein Klient.

  • "Ich bin Decimus Verus," entgegnete er. "Ich wollte deine Herren nur darauf aufmerksam machen, dass etwas an eure Wand gekritzelt wurde. Diese Schmierei ist recht...vulgär."


    Dieser Sklave verdiente nicht mehr Aufmerksamkeit. Verus hatte einst Flavia Celerina gerettet und er wusste, dass sein Name hier bekannt sein sollte. Dieser Sklave war wahrscheinlich nur unhöflich oder einfach nur nicht informiert.


    Verus deutete auf die Wand neben sich. "Dort! Deine Herren sollte das vielleicht interessieren."


  • Acanthus hatte von einem gewissen Decimus Verus gehört. Er schien irgendwie in seinem Gedächtnis als Retter markiert gewesen, doch persönlich hatte er den Mann nie getroffen. Vielleicht an der porta, aber da kamen tagtäglich so viele Gesichter - und er war kein Computer, wie man die Dinger mit schier endloser Speicherkapazität wohl einige zweitausend Jahre später nennen würde.
    So raunte er einem kleinen Sklavenjungen, der gerade das Atrium zu durchqueren versuchte ohne aufzufallen, zu er solle herkommen. Anschließend wies er den Junge an sich das Ganze zu begutachten und Meldung zu erstatten.
    Acanthus war nicht so blöd wie er vielleicht schien. Hinaus zu treten und ein messer in seiner Magengegend vorzufinden, darauf hatte er wenig Lust. Da war es ihm doch lieber einen Sklavenjungen vor die Tür zu schicken, besonders, wenn es solche eigenartigen Umstände waren wie Schmierereien.
    Als der Junge jedoch das Gleiche zu berichten wusste, wie dieser Decimus Verus, machte er ein recht grimmiges Gesicht. Man sollte einen der Herren rufen, damit sich dieser dies mit eigenen Augen ansehen konnte...

  • Verus beobachtete das Spektakel. Dieser Sklave schien eindeutig zur Kategorie Grieskram zu gehören oder zumindest zur Spezies Schafsbock.


    Verus blieb sacht in der Nähe des Wandgemäldes aus Schrift stehen. Er wartete auf den Herren, um diese Tatsache mit ihm zu bereden. Die Aussage dieser Propaganda war gefährlich für Rom und das wusste auch Verus.

  • Ein wenig später kamen drei Sklaven vor die Tür und hinter ihnen Senator Flavius Furianus. Dieser war schlicht in einer dunkelgrauen Tunika und hatte gerade ein Bad einnehmen wollen, als man ihn von dieser höchst merkwürdigen Nachricht in Kenntnis setzte.
    Vor der Schmiererei stehend, begutachtete er die Aussage stillschweigend und schickte sich dann auch ohne jegliche Gesten in seiner Mimik zum Gehen an, als er den Decimer sah.


    "Das Geschmiere soll sofort weg. Sofort!", wies er die Sklaven an und näherte sich dem Decimus.
    "Du warst es, dem dies aufgefallen ist?", sprach er ihn an, auch wenn es recht eindeutig war, warum der Mann hier herum stand.
    "Hast du die Halunken gesehen? Wohin sind sie gelaufen?", insistierte der Flavier weiter.

  • Schnell wurde das Objekt beseitigt oder zumindest der Auftrag dazu vergeben. Verus nickte eifrig.


    "So ist es," antwortete er. "Sie sind die Straße entlang... Richtung Stadtgrenze. Sie schienen bewusst, solche Schmierereien zu verteilen. Ich meine solche Schmier-Trupps schon in der ganzen Stadt gesehen zu haben. An sich nichts Ungewöhnliches, doch diese Botschaft hier sagt vieles. Man hört Gerüchte, auch ich. Ich arbeite als Curator Kalendarii in der Administratio und ich befürchte, dass es einen Zusammenhang mit bestimmten Abläufen gibt. Es wirkt quasi, wie eine politische Vorbereitung auf etwas Großes."


    Verus hielt sich bewusst ungenau. Er wollte hier nicht allzu offen sprechen. Wenn der Mann vor ihm Ahnung von Politk hatte, würde er Verus verstehen.


    "Ich kenne die Flavia und ich wollte nicht, dass diese Schmiererei euch zum Schaden gereicht. Könntest du Flavia Celerina von mir grüßen? Decimus Verus, mein Name."

  • Das war nun wahrlich brisant. Ein Curator Kalendarii, der über die Gefahr der Kaisernachfolge wusste. Der Mann war zwar nicht unbedeutend, doch hatte der Flavier bisher schlicht und einfach Menschen außerhalb des Senates ausgeschlossen auch nur irgendwie an der aktiven Politik Roms teil zu haben - oder diese zu verstehen. Aber im Grunde war dies auch nicht Politik, sondern eine drohende Gefahr. Und ob Sklave oder Praetorianerpraefekt, er musste die Stimmen aller hören, um das Größtmögliche zu erfahren.
    So setzte der Flavier sofort ein Lächeln auf.


    "Das ist überaus freundlich, dass du dich um unseren Ruf sorgst.", begann er zu säuseln und schob den Decimer leicht mit der Hand in Richtung der Porta.
    "Ich kann dich nun nicht mehr, als Freund der Familie, einfach so ziehen lassen. Schließlich hast du eine Flavia gerettet. Wenn ich nicht irre, so warst du es doch, der unsere liebreizende Celerina aus den Fängen einiger Zwielichter gerettet hat, nicht wahr?", um Plauderton gingen Beide hinein und der Decimus hatte überhaupt keine Chance sich der Charmeoffensive zu entziehen.
    Dem Flavier war die Geschichte um Celerina letztlich egal. Sie war wohlbehalten hier und wie, wer und wann sie gerettet wurde, spielte für ihn keine Rolle. Der Decimer war dahingehend uninteressant, doch seine Worte über die Schmierereien, das war schon so etwas wie der süße Honig für den Bären Flavius Furianus. :P
    So schritten sie ins Atrium.

  • Verus fühlte sich ein wenig bedrängt aber die Höflichkeit gebot ihm, stillschweigend zu folgen. Er setzte sein politisches Lächeln auf und nickte eifrig vor sich hin, wie in der Moderne, ein Wackeldackel.


    So ließ er sich in das Haus manövrieren.

  • Gemächlich trotteten die Sänftenträger durch die ewige Hauptstadt dahin - ihren Herrn trieb keine tatsächliche Eile, so auch sie nicht -, durchquerten die ihnen so vertrauten Gassen und Straßen, ließen Foren und Tempel unbeachtet hinter sich, gleich wie Schreine und Statuen, vor welchen Figurinen und Kerzen als Opfergaben waren aufgestellt, hatten keine Acht für die Pracht und Schönheit, welche allerorten sich hier sammelte, umrundeten, umschifften geschickt die Menschenmengen, welche zu dieser Tageszeit reichlich sich zwischen den Häusern tummelten, gestatteten erst an ihrem Ziel sich, ihre Aufmerksamkeit vom Wege zu nehmen. Ihr Ziel, dies war die flavische Villa auf der Kuppe des Quirinal, Stammsitz der patrizischen Flavier in Rom, Zuhause ihres Herrn, Flavius Gracchus. Als die Sänfte stoppte weitete der schmale Spalt sich zwischen den Vorhängen und Gracchus' Antlitz erschien dazwischen, ein wenig um Gravitas bemüht, um nicht allzu enthusiastisch, einem unbeherrschten, kleinen Kinde gleich aus der Sänfte zu springen und jubilierend und johlend zur heimischen Türe zu hasten. Dass dies ohnehin kaum möglich wäre gewesen, selbst im Ansinnen dazu, wurde alsbald deutlich, als der Patrizier seine Füße langsam, beinahe schwerfällig über die mit Kissen gepolsterte Kante schob, einen Augenblick wartete, dass sein Schatten Sciurus sich hinter der Sänfte löste, zu ihm heran trat und ihm auf die Beine half. Die Reise war wie stets eine rechte Qual gewesen, die Überfahrt über das mare ionium Tortur für Leib und Seele, und obgleich dessen durchaus vertraut, waren das lange Sitzen, die Untätigkeit und das beständige Ruckeln hernach kaum einer ausgeglichenen Gemütsverfassung zuträglicher, ob dessen Gracchus überaus erfreut war, endlich sein Ziel erreicht zu haben, nicht allein wegen des Endes der Reise, doch auch deswegen. Auf seinen Leibsklaven gestützt trat er auf die Porta zu, an welcher bereits durch einen weiteren Sklaven geklopft worden war, und stieg voller Zuversicht, doch gleichsam voller Bangen die wenigen Stufen hinauf, an deren Ende Acanthus, der treue Wächter wartete. "Willkommen zuhause, Herr!" Der Ianitor war einer aus jener Gruppe Sklaven von überaus geringer Anzahl - nicht mehr als zwei Hand voll waren es, wenn überhaupt, in der Villa Flavia zu Rom -, welche Gracchus konnte zuordnen, nicht nur vom Antlitz her, sondern gar vom Namen, und dennoch war und blieb er nur ein Sklave, so dass ihm weder Dank gebührte, noch eine Begrüßung.
    "Sage niemandem, dass i'h zurück bin. Teile nur meiner Gemahlin mit, dass sie im Tri..clinium erwartet wird, doch nenne auch ihr ni'ht meinen Namen."
    Mit tiefer Verbeugung bestätigte Acanthus dies. "Gewiss, Herr." Garniert mit der Weisung des Herrn würde die Sklavenschaft im Hause gegenüber den übrigen Herrschaften tunlichst ihre Zunge zu hüten wissen, doch innerhalb der Küche, der Schlafquartiere und auf den Gängen würde die Kunde schneller sich herumsprechen, als der Duft von Essen sich dort konnte verbreiten - doch was das Interieuer der Villa zu tratschen wusste, dies lag nicht im Interesse der Herren, so dass der Ianitor der Anordnung Gracchus' durchaus konnte in aller Hinsicht Folge leisten. Nachdem der Patrizier ihm den Rücken hatte zugekehrt, sandte Acanthus bereits einen jungen Burschen, der Dame Antonia die Nachricht zu überbringen und sie ins Triclinium zu weisen.


    /edit: Link

  • Mein gebrochenes Bein meldete sich wieder zurück und ermahnte mich wieder, eine etwas bequemere und entlastende Haltung einzunehmen. Doch die Sturheit des Sklaven wusste dies bislang erfolgreich zu verhindern. Was musste ich denn noch vorbringen, um endlich eingelassen zu werden! Da kam mir die Nachricht vom Tod meiner Brüder eher belanglos vor. Allerdings nur im ersten Augenblick, bis ich richtig begriff.
    "Tot, sagst du? Sie sind alle tot!" Nur du wieder nicht, hätte mein Vater treffend dazu gefügt, hätte ihm diese Möglichkeit noch offen gestanden.
    Das war ein herber Rückschlag, den man mir auch durchaus ansah. Ich war schon so weit, wieder den Rückzug anzutreten. Nicht etwa, weil ich darauf erpicht gewesen war, meine Brüder wieder zu sehen und mich von ihnen mit Vorwürfen und Beschuldigungen übergießen zu lassen. Wahrscheinlich hätten sie mich sogar im hohen Bogen wieder hinausgeworfen und mich als Nestbeschmutzer beschimpft. Also lag gerade in ihrem Tot meine Chance, doch noch einem ruhigen Lebensabend entgegenzusehen.
    "Was? Aus dem Jungen ist ein Senator geworden? Alle Achtung! Aber das war ja voraus zu sehen, bei dem Vater!" Aber was machte er nur auf Sardinien? Entweder hatte er sich ziemlichen Ärger eingehandelt oder er tat das einzig Richtige, dem stinkenden Moloch den Rücken zukehren! Wie gut, dass sein alter Herr bereits das zeitliche gesegnet hatte.


    Der Sklave, der einem bösen Hund durchaus das Wasser reichen konnte, kam endlich zur Vernunft. Mit einigem Gezeter und der Androhung von Prügel, ließ er mich und meinen Freund schließlich eintreten. Selbst vor einem Knüppel machte er nicht halt, den er demonstrativ in seiner Hand hielt und damit drohte. Spätestens jetzt wusste ich, dass ich einen wahren Komiker vor mir hatte.
    "Mein junger Freund! Was erwartest du denn von zwei alten Säcken, wie uns? Dass ich meine Krücken wegwerfe und wie ein junger Gott davon springe?" Zur Bekräftigung dessen schüttelte ich nur noch den Kopf. Gerne hätte ich ihm genauso demonstrativ meine Krücken entgegengestreckt, doch dann wäre ich meiner Standhaftigkeit verlustig gegangen. Das ließ ich also besser sein und folgte mit Hilfe meines Freundes diesem Abbild von Feinfühligkeit.

  • Nach ihrem Aufenthalt im Hause Claudia schickte sich Ofella an, Antonia einen Besuch abzustatten. Die Residenzen mochten nicht weit auseinander liegen, doch Ofella tat natürlich den Teufel und lief. Sie ließ sich tragen, und diese Bequemlichkeit war es, die ihren Hüftspeck nachhaltig an Ort und Stelle hielt. Auch hier ließ sie sich wieder aus der Sänfte helfen und erklomm die Stufen zur Tür hin selbst. Ein Sklave war ihr auch hier voraus geeilt und hatte bereits geklopft. Ein wenig eingeschüchtert des Türhüters wegen erklärte er gerade, wer Einlass begehrte und was der Anlass war, als Ofella neben ihm eintraf. Sie blickte sich mit aufgesetztem Desinteresse um, sog allerdings jeden Eindruck in sich auf und speicherte ihn ab. "...Ofella, und sie möchte Claudia Antonia besuchen", erklärte der Sklave dem Türsklaven soeben leise und vermied es dabei, seine Herrin anzublicken. Ofella, die nicht eben mit Geduld gesegnet war, wurde indes allmählich ungeduldig. Und außerdem war ihr kalt.


  • Der Kosmos, oh ja, der Kosmos ist eins mit der Kraft des Lebens, welches seine Perfektion im Menschen erreicht hatte. Daraus kann man folgern, dass der Mensch ganz speziell im Einklang mit dem Kosmos steht, und zwar insoweit, als dass... „Oh, verdammt!“, knurrte Acanthus verärgert, als Türklopfen den selbst ernannten Philosophen von seinen Gedanken aufrüttelte. Er setzte sein grimmiges Torwärtergesicht auf und öffnete dieselbstverständlich gut geölte Tür.
    Dort wurde er gleich einmal von einem Kerl angelabert, ja was wollte der schon wieder? Was für eine Ofella? „Ofella?“, fragte Acanthus deswegen perplex nach. „Meinst du Afrania Ofella? Oder Numeria Ofella?“, fragte er, zwei Frauen diesen Namens erwähnend, die ihm sofort einfielen. Trotz seiner Verduztheit ließ er es sich nicht nehmen, weiterhin grantig einherzuschauen.

  • Der Sklave hatte das Claudia vermutlich zu sehr genuschelt. Denn den hier niedergeschriebenen Worten waren selbstverständlich eine korrekte Begrüßung, sowie Ofellas nomen gentile voraus gegangen. Ofella selbst indes kniff missbilligend die Augen zusammen und schürzte missfallend die Lippen. Der arme Sklave wurde kurzerhand von einem gewichtigen lucretianischen Ellbogen aus dem Weg geschoben und die Matrone trat vor.


    "Claudia Ofella, du Nichtsnutz! Und nun lasse mich ein, ehe ich mir hier die Füße abfriere! Ich wünsche Antonia zu sprechen, meine angeheiratete Verwandte und liebe Freundin. Und ehe du auf die äußerst bedenkliche Idee kommst, mir dein Zutritt zu verwehren, überlege dir besser, was mit flavischen Sklaven geschieht, die nicht spuren. Ich habe mir sagen lassen, die Peitsche glühe bei solchen von deiner Art, die den Flaviern gehören und wider ihren Willen handeln.


    Ofella Kinn hob sich um einige Zentimeter an, ehe sie das Gesicht abwandte und den Sklaven so vor ihrem strafenden Blick verschonte. Missgelaunt rümpfte sie die Nase, und demonstrativ rieb sie ihre Hände aneinander.


  • Acanthus‘ Gesicht war durchaus interessant anzusehen im Verlauf dieses kleinen Episödchens. Zuerst, als er mit diesem inkompetenten Sklaven, bei dem man von 17 Wörtern elf nicht verstand, konfrontiert war, blickte er mit unverhohlenem Grant drein. Als diese Furie auf ihn zugestampft kam, wandelte sich sein Gesichtsausdruck in einem von Alarmbereitschaft und Zorn (dachte er doch, nun müsse er sein Leben riskieren). Und als er den Namen vernahm – wurde er weiß wie Kalk im Gesicht. Claudia Ofella. Selbst bei den flavischen Sklaven berüchtigt. Der rote Drache, wie sie sich selber selbstbewusst nannte.
    „Ähhhhhhmmm...“, brillierte er in Eloquenz. „Öhhhhhhmmm...“, bemerkte er noch, als Ergänzung. Dann schluckte er und nickte langsam. „Sisisisisssssicher, werte Dame. Tritt ein.“ Hastig trat er zurück, langte zum jungen Phoebus, der gerade seine Sieste hielt, packte ihm am Schlawittchen und zog ihn zu sich. „Zu Antonia. Der rote Drache.“ Geflüstert war dies, damit Ofella dies nicht mitbekam. Der Knirps erbleichte ebenfalls, machte eine so tiefe Verbeugung vor Ofella, dass es aussah wie eine gymnastische Übung und eher einem Kowtow glich, und führte sie ins Atrium.


    Sim-Off:

    EDIT: Heut hat's mich echt...

  • Eine schier endlose Karawane an Wagen, Fuhrwerken und bespanntem Hufgetier erreichte nach einer zähen Fahrt von Ostia bis hin durch die verwinkelten Straßen von Rom schlussendlich das Ziel.
    Boten wurden voraus geschickt, damit sich die Bewohner auf den Besuch vorbereiten konnten und so war es ein Sklave namens Umbros, welcher zuerst die richtige Adresse erreichte, er klopfte an: "Umbros mein Name. Ich verkünde die Ankunft meiner Herrin, der edlen Claudia Catilina! Sie wird von ihrem Ehemann erwartet."


  • Acanthus starrte an die Porta. Welche Geschichten musste diese Türe zu erzählen haben. Geschichten von Glanz und Gloria. Vom Aufstieg und Fall eines Kaisergeschlechts. Von unzähligem Klopfen. Wie dieses, zum Beispiel.
    Der Sklave blickte die Türe weiterhin unverwandt an. Es klopfte, so schien es. Und so machte er auf. Kaum war die Tür offen, offenbarte sich vor ihm ein Männchen, welches sofort munter daraufloszuplappern begann. Acanthus‘ Miene wurde einen leichten Tick düsterer. „Was, was redest du da? Claudia Catilina? Ich kenne keine Catilina. Und mit wem sollte sie verheiratet sein, hä?“ Er ging innerlich die Liste der lebenden Flavier durch. Aristides und Gracchus waren verheiratet. Furianus nicht, aber was sollte der heiraten, der hatte doch vor kurzem erst seine Verlobung gelöst, und saß nur im Arbeitszimmer. Piso? Der jammerte doch immer noch seiner Plebejerin nach. Sabinus? Viel zu alt. Er könnte sich keines Flaviers entsinnen, der der Mann dieser Frau sein könnte.

  • Der Sklave war eigentlich fest entschlossen gewesen, dass diese Kunde bekannt war und so stutzte er ein wenig.
    Dann fühlte er sich doch dazu geneigt etwas Licht in die Dunkelheit zu bringen. Schlimmer wäre es, wenn die Herrin vor verschlossener Tür stünde.
    "Sie ist die Frau von Senator Lucius Flavius Furianus. Sie haben in Athen geheiratet."
    Und er hoffte, dass dies als Erklärung genügte.


  • „Was, die Frau von Furianus?“, fragte Acanthus verdutzt. „Wie? Was?“ Das nahm er ihr sicher nicht ab. Furianus hatte nie erwähnt, das ser verheiratet war, mit keinem Ton. „Das soll ich dir glauben?“ Acanthus wähnte bereits eine düstere Verschwörung, die darauf abzielte, dass er den Sklaven hineinließ und jener dann die Besitztümer der Flavier zusammenraffen konnte. „Das musst du mir mal beweisen.“, erklärte er in einem leicht agressiven Tonfall, der den Wunsch, den Sklaven vor der Porta loszuwerden, eindeutig signalisierte.

  • Just in diesem Moment erschien ein Sklave an der Porta, der es sich nicht nahm durch den Hinterausgang, sondern ganz vorne, durch das Hauptportal zu schreiten. Es war kein Anderer, als der Leibsklave des Furianus, der nun herauseilte, um neue Kräuter für die tägliche Medizin des Herrn zu besorgen.
    Als der Name besagter Dame fiel, horchte er auf.


    "Wie? Claudia Catilina ist angekommen?!", fragte er daher fassungslos und nachdem der Sklave der Claudierin genickt hatte, warf er die Hände über den Kopf.


    "Sie sollte doch erst in einem Monat kommen! Ohje. Lasst sie herein, sofort!", wandte er sich an Acanthus und lief schleunigst wieder in die Villa, um Furianus davon in Kenntnis zu setzen.

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