Mit einem ziemlich verspätet erschienenen Flaminius Cilo im Schlepptau, erreichte Silanus das Officium Imperatoris in der Hoffnung, dass der Kaiser nicht schon ebenso ungeduldig auf den Stadtpräfekten gewartet hatte, wie er selbst. Durch diese Verzögerung war zu befürchten, dass sich auch die darauffolgende Privataudienz verzögerte und dann die Darauffolgende und so weiter und so weiter. Auf den Weg hier her hatte er sich daher bereits in Ermangelung eines Gesprächsthemas mit dem Flaminier Gedanken darüber gemacht, wo man die verlorengegangene Zeit wieder am besten einsparen konnte. Vielleicht bei Senator Eppius, der heute ebenfalls zu einer Unterredung geladen war und dafür bekannt war ein Schwafler zu sein. Am besten war es dem Senator vor seiner Audienz zu sagen, dass er sich möglichst kurz halten sollte, da es dem Kaiser heute nicht besonders ging, auch wenn er sich natürlich, pflichtbewusst wie er war, nichts anmerken lassen würde. Zufrieden mit dieser Aussicht auf Zeiteinsparung, klopfte er an die Tür des Officiums, öffnete sie und betrat es.
"Der Praefectus Urbi mein Kaiser!"
Mit diesen Worten machte er dem ihm folgenden Stadtpräfekten Platz und schritt zum Tisch des Kaisers. Schließlich hatte er sich vor kurzem erst vorgenommen als Berater und oberster Sekretär des Kaisers mehr Präsenz bei den Audienzen und Besprechungen zeigen zu wollen. Solange der Kaiser also nicht explizit mit seinem Gesprächspartner alleine sein wollte, blieb Silanus in letzer Zeit, natürlich ganz dezent im Hintergrund, an der Seite des Augustus.