Die Tage zogen ins Land, und Scato hatte sich fast schon wieder vom politischen Alltag entwöhnt, seine Ambitionen jedoch noch lange nicht begraben. Er würde beim nächsten Wahlkampf wieder antreten und er war sich sicher: Er würde auch ein Amt erhalten.
Aber bevor es soweit war gab es wie üblich im Leben eines Patriziers einige Angelegenheiten welche die Aufmerksamkeit des Adels erforderten und dazu gehörten die zahlreichen Landgüter, welche seit Jahrhunderten den Reichtum und das Prestige der Patrizier gewährleisteten. Während in Pyrgi durchaus ein paar Olivenhaine wuchsen und auch ein paar Weinreben die Landschaft prägten, lud das Landgut des Flavius Milo hauptsächlich zum philosophieren und Kräfte sammeln ein, schließlich lag es schön am Meer gebettet und die bescheidenen wirtschaftlichen Erzeugnisse des Landgutes waren allenfalls eine willkommene Gelegenheit um sich einige Tage auf eben jenes Gut zurückzuziehen.
Scatos Reisekutsche war bereits auf der Auffahrt zum Landgut, und die Meeresbrise wehte bereits einen Hauch von Salz durch die halboffenen Luken. Scato, der ja sonst eher zurückhaltend und kühl war, genoss diese Begrüßung des Meeres, war sie doch auch mit netten Erinnerungen verbunden, an welche er noch immer gerne zurückdachte.
Mit ihm im Wagen saß seine Sklavin Iduna welche mittlerweile eine Art Zofe für ihn geworden ist und ihn so ziemlich in allen Bereichen begleiten musste in welche sich weibliche Sklaven ziemten. Es war nicht unbedingt so, dass Scato ihre Gesellschaft schätzte, aber im Gegensatz zu vielen männlichen Sklaven muckte sie nicht allzu viel und hatte keine bockigen Allüren welche Scato ihnen erst mühsam austreiben musste.
"Nun Iduna, da vorne liegt das Landgut meines Vaters. Diese Reise ist keineswegs ein Urlaub. Viel mehr werde ich Zeit dazu nutzen um meine weiteren Ambitionen zu erörtern und um nach dem rechten zu sehen. Mach es dir also am Strand nicht allzu bequem." mahnte sie Scato vorsorglich mit der nötigen Strenge, sowie er es eigentlich immer tat.