Der Weg schien sich unendlich vor ihnen zu ziehen. Valentinas Blick war leicht getrübt und dennoch schien sie hellwach zu sein. Die Mischung machte es eben. Wenn sie sich das im momentanen Zustand fragen könnte, dann wollte sie sicherlich nicht wissen, wie sie sich morgen fühlen würde. Aber für den Moment war das nicht wichtig. „Varus.“ Wiederholte sie leise den Namen, der ihr genannt worden war. Als ob sie ihn beim ersten Mal nicht ganz verstanden hätte. Dann nickte sie und legte den Kopf in den Nacken um ihren Wegbegleiter besser anschauen zu können.
Da auch Valentina eigentlich sehr auf ihr Äußeres bedacht war, wäre sie sicherlich nicht begeistert darüber gewesen, dass genannter Varus ihr gerade die Hochsteckfrisur ruinierte. Aber wie schon mal bemerkt, für den Moment war ihr das ganz egal. Sie war nur froh endlich nicht mehr alleine zwischen all den Leuten laufen zu müssen und ihre Begleitung war wirklich nett. Sie war tatsächlich nicht mehr alleine.
„An sich mag ich Hochzeiten schon. Naja, ich war noch nicht auf all zu vielen, aber trotzdem sind sie schön. Aber hier ist ja nicht mal die Braut schön.“
Den letzten Satz sagte Valentina abfällig und sah dann zu, wie die unschöne Braut in ihr neues Heim getragen wurde. Nie würde sie sich in nüchternem Zustand so über jemanden äußern. Nicht in der Öffentlichkeit.
Als der Zug vor dem Haus dann ins Stocken geriet, drehte sich die junge Quintilia zu ihrem Begleiter um direkt vor ihm zum stehen zu kommen. Sie legt ihren Kopf wieder in den Nacken, damit sie, die schon ein wenig kleiner war, ihm ins Gesicht sehen konnte. „Und jetzt? Ich will jetzt nicht wieder alleine sein.“ Beide Hände legte sie ihrem Gegenüber auf die Brust. Später würde ihr dieses Verhalten sicherlich eine ungesunde Röte ins Gesicht treiben. Für den Moment war das aber alles vollkommen normal. Sie fühlte sich gut in seiner Gesellschaft und wollte nicht, dass dies jetzt schon wieder aufhört.