Officium Dilectuum - Rekrutierungsbüro


  • Das Rekrutierungsbüro ist Anlaufstelle für jeden Bewerber, der die Aufnahme in die Ala Secunda Numidia erstrebt. Die Torwache schickt solche Anwärter auf direktem Wege hierher, wo sie von einem Offizier eingehend befragt und anschließend auf ihre Tauglichkeit geprüft werden. Dabei sind die Vorschriften des Codex Militaris zu beachten.

  • http://www.imperium-romanum.in…sc/ava_galerie/Eques3.jpg Decurio Galeo Ostorius Bestia trat durch die offen stehende Tür ins Officium Dilectuum ein, wo er einen Scriba vorfand, der ohne sonderliche Begeisterung Wachstafeln sortierte und in einem Regal unterbrachte, das die komplette Wand zur Linken der Eintretenden säumte.


    "Salve Caius", grüßte der Decurio den Scriba. "Ich hab' hier nen Anwärter am Tor aufgegabelt. Marbod heißt er und er will dringend Tiro werden."


    Der Scriba ließ von seinen Akten ab und musterte Marbod flüchtig. "Wat mut, dat mut", brummte er und ließ sich auf einen Stuhl hinter einem schmalen Schreibtisch fallen, wo er sich lustlos eine Blanko-Wachstafel zur Hand nahm.


    "Marbod also. Weitere Namen, oder war's das?
    Woher kommst du?
    Wie alt bist du?
    Wie heißen deine Eltern?
    Hast du bisher irgendwelche Tätigkeiten ausgeübt? Wenn ja, welche waren das?
    Und hast oder hattest du irgendwelche schweren Krankheiten?"


    Etwas desinteressiert, aber mit der minimal notwendigen Aufmerksamkeit sah Caius den Anwärter an. Dabei rümpfte er leicht die Nase. Ihm schlug plötzlich eine leichte Alkoholnote entgegen.

  • Es war nicht ganz so wie es aussah. Marbod stapfte tatkräftig hinter Decurio her, obwohl er wusste, dies war jetzt die letzte Gelegenheit kehrt zu machen und dementsprechend sah es in ihm aus. Aufmerksam fixierte er den Scriba. Nun galt es Fragen zu beantworten, was die so alles interessierte. Mehr widerwillig als freudig antwortete er. Er konnte nicht abschätzen für wen diese Informationen alle zugängig waren und ob es sich später nicht zum Nachteil für ihn herausstellen würde, wenn die Römer alles über ihn wussten. Deshalb kamen nur kurze Antworten, denn er musste da jetzt durch.

    "Marbod also. Weitere Namen, oder war's das? … Nur diesen.
    Woher kommst du? … Aus der Nähe von Aquae Mattiacae.
    Wie alt bist du? … 19 Lenze.
    Wie heißen deine Eltern? … Vater Farold, Mutter Luithilde.
    Hast du bisher irgendwelche Tätigkeiten ausgeübt? … jagen, Feldarbeit, Bote.
    Und hast oder hattest du irgendwelche schweren Krankheiten?"… „Schnupfen.“


    Warum sollte er dem Scriba auch mehr antworten, der wusste doch gar nicht wie wichtig die Wahl eines Namens und seine Bedeutung für die Germanen war. Das sein Name: Marbod der Gebieter über die Rosse , von seinem Farold der Herrscher und seiner Mutter Luithilde die Kämpferin für das Volk bedeuteten, würden ihn kaum interessieren. Jetzt war er gespannt was die noch alles von ihm wollten.

  • Caius notierte alle Angaben auf einer Wachstafel. Marbod. Nähe Aquae Mattiacorum. IXX. Farold, Luithilde. Hier musste der Miles kurz nachfragen, wie genau die Namen geschrieben wurden. Dann notierte er weiter Jagen, Feldarbeit, Botendienste. Spannender ging es ja eigentlich gar nicht mehr. Zuletzt noch Schnupfen.


    "Kannst du zufällig lesen, schreiben oder rechnen?", fragte Caius anschließend, den Blick wieder auf Marbod gerichtet. Mittlerweile konnten in der Provinz viele Menschen leidlich lesen und schreiben, jedenfalls wenn sie aus einem größeren Ort kamen und dort für ein paar Jahre bei einem Magister Unterricht genießen durften. Auf dem Land freilich - und so klang jedenfalls Marbods Herkunfts- und Tätigkeitsbeschreibung - war derartige Bildung unter der einfachen Bevölkerung nicht sehr verbreitet.


    Der Decurio Galeo Ostorius Bestia verweilte noch einen Augenblick im Rekrutierungsbüro. Eigentlich müsste er langsam wieder zum Wachdienst am Wall zurückkehren, aber diesem speziellen Gast hier wollte er gern noch etwas länger beiwohnen.

  • Ja zum Donnerwetter, stell dir vor Germanen können das auch, wollte er den Scriba anfahren. Rechtzeitig bremste er sich noch selber. Blieb auch noch zu klären ob es von Vorteil wäre, dies zu bejahen. Oft war es gut nicht sein ganzes Wissen und können gleich offen zu legen. Andererseits, konnte das hier aber auch von Vorteil sein. Schließlich hatte sein Vater ihn als Kind einfach zu seinem Onkel nach Aquae Mattiacorum geschickt um mit dessen Söhnen von einem Magister unterrichtet zu werden. Er sollte dann später die Römische Verwaltung kennen lernen. Diesen Entschluss hatte Marbod seinem Vater aber nie verziehen. Das Lernen viel im durchaus nicht schwer, eher im Gegenteil, die meiste Zeit langweilte er sich weil er auf seine Vetter warten musste. Der Magister der schnell bemerkte welche Fähigkeiten in ihm schlummerten, lehrte ihn nebenher noch griechisch. Dies alles interessierte ihn nicht, er wollte raus in die Natur und Abenteuer erleben. So kam es, das er plötzlich anfing für Tage und Wochen zu verschwinden. Keiner wusste und hatte je erfahren wo er dann gewesen war.
    Nun galt es sich aber schnell zu entscheiden, er entschied sich für die Wahrheit. „Ja kann ich, alles“, kam von ihm.

  • "Gut", kommentierte Caius Marbods Bestätigung. "Damit besteht schonmal grundsätzlich die Möglichkeit, höhere Ränge als lediglich den eines Eques zu erreichen. Männer, die lesen und schreiben können und vor allen Dingen rechnen, können wir immer gebrauchen."


    http://www.imperium-romanum.in…sc/ava_galerie/Eques3.jpg "Na, na, jetzt mal langsam", bremste Decurio Galeo Ostorius Bestia sogleich. "Zunächst mal muss der Bursche beim Miles Medicus durchgewunken werden. Und dann gehört noch eine gute Portion Führungspotenzial dazu, wenn eine Beförderung winken soll."
    Er klopfte Marbod kräftig auf die Schulter.
    "So", knurrte der Decurio. "Dann mal Marsch Marsch ins Valetudinarium, würde ich sagen. Caius, gib ihm die Wachstafel mit."


    Caius tat wie geheißen, gab Marbod die Wachstafel und beschrieb ihm den Weg zum Valetudinarium, das leicht zu finden war.


    ALA II NUMIDIA
    MUSTERUNGSAKTE


    Name: Marbod
    Vater: Farold
    Mutter: Luithilde
    Herkunft: Umland v. Aquae Mattiacorum
    Alter bei Eintritt: IXX
    Bisherige Tätigkeiten: Jagen, Feldarbeit, Botendienste


    Körperliche Verfassung:


    Bei Musterung festgestellte Leiden:


    Krankheiten i. d. Vergangenheit: Schnupfen.


    Musterungsergebnis:



    Der Decurio stapfte voran aus dem Officium heraus und wandte sich vor der Tür zu Marbod um. "So, du kommst jetzt alleine klar. Ich hab' noch Wachdienst. Und wehe, ich erwische dich nochmal dabei, wie du meine Männer über den Haufen rennst." Mit diesen Worte machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte schnurstracks unter dem lauten Klacken seiner Caligae zurück zum Tor.

  • „So da bin ich wieder, platzte Marbod ins Rekrutierungsbüro rein. Der Trautwin scheint mir etwas empfindlich zu sein. Doch wie ich lesen konnte, hat er nichts zu bemängeln.“
    Mal sehen was die noch auf Lager haben dachte er während er sich gemütlich die Arme verschränkt gegen ein Regal lehnte.

  • Caius nahm die Wachstafel grinsend entgegen. "Najo", sagte er gutmütig. "Wenn er dich für tauglich hält, kann's dir ja recht sein." Er nickte bekräftigend, als er die Tauglichkeitserklärung auf der Wachstafel las und zeichnete selbst nun ebenfalls die Akte ab.


    "In Ordnung, dann teile ich dich hiermit der Turma IV zu. Dein Decurio heißt Tubero, dein Duplicarius Corbulo. Meld dich bei ihnen an und lass dir eine Unterkunft zuteilen. Danach wird der Decurio dich erstmal zur Vereidigung begleiten. Anschließend, wenn du dann offiziell Tiro der Ala II Numidia bist, bekommst du deine Ausrüstung ausgehändigt."


    Caius erklärte dem Anwärter noch den Weg zu seiner Barracke, wo er Decurio und Duplicarius sowie seine Kameraden antreffen würde. "Alles klar soweit?", fragte er schließlich. Er wollte ja nicht, dass dieser arme Tropf völlig planlos durch das Castellum irrte.




    TESSERARIUS

  • Nun nochmal alles von vorn. Hier musste es sein. Vorsichtig , nicht ganz so spritzig, wie eben betrat er dieses Officium. " Salve, ich soll mich hier melden. Ich will zur Alae. " Puh, jetzt war ihm noch wärmer als vorhin. " mein Name ist Widukind."

  • Der Scriba im Officium schaute auf, dieser Tage waren Rekruten rar, der Winter war hart und nur wenige Familien ließen ihre Söhne ziehen wenn sie auf den Höfen gebraucht wurden.
    Umso erfreulicher also dieser Bursche den Weg hierher gefunden hatte. Eine Tabula war schnell gegriffen, und dann gings auch schon los.
    "Ai. Dann setz die Bursche." sagte der Mann und deutete auf den Stuhl auf der anderen Seite seines Tisches..
    "Widukind, ist das dein Name oder hast du auch einen römischen Namen?" fragte er und fuhr fort, "Außerdem muss ich noch wissen wie deine Eltern heißen, woher du kommst, wie alt du bist, ob du schon einen Beruf ausgeübt hast und ob du eine Vorerkankung hast mein Junge. Dann erzähl mal."

  • Man wollte der viel wissen. Beim hinsetzten hatte Widukind ausreichend Zeit sich in Gedanken alles zurecht zu legen. „ Ich habe keinen römischen Namen.“ Für ihn reichte der eine. „ Muss ich einen haben?“ fragte er argwöhnisch. Ein römischer Name, die waren ihm zu lang und so schwer zu merken. Aber das konnte er später klären.


    Wie immer fing er alles an den Fingern an aufzuzählen. "Mein Vater heißt Arved und meine Mutter heißt Gerit. Ich bin fast 18 Sommer alt. Naja, ich bin im Herbst geboren. Das Gehöft meiner Familie liegt 2 Tage südwestlich von hier.“ Widukind dachte nach. Der Onkel, der hier in der Nähe wohnte war sicher nicht wichtig. Den ließ er aus. Einen Beruf ? So was wie Handwerker meinte der bestimmt. „ Ähm, ich kann Fischen, Jagen, Fallen stellen, Holz schlagen und so nen paar andere Sachen. Was mir mein Vater und meine Onkel eben beigebracht haben.“ Krankheiten, nein, außer mal eine Platzwunde oder Schrammen. „ Nein krank war ich noch nie.“ Da war einiges zusammen gekommen. Widukind entspannte sich. Er hatte alles gesagt was der Mann vor ihm wissen wollte. „Willst du auch die Namen meines Bruders und meiner Schwestern wissen?“ Konnte ja sein. Da waren dann noch seine Onkel und Tanten und…. Das führte vielleicht zu weit.

  • ALA II NUMIDIA
    MUSTERUNGSAKTE


    Name: Widukind
    Vater: Arved
    Mutter: Gerit
    Herkunft: Umland v. Mogontiacum
    Alter bei Eintritt: XVIII
    Bisherige Tätigkeiten: Jagen, Feldarbeit, Fischen


    Körperliche Verfassung:


    Bei Musterung festgestellte Leiden:


    Krankheiten i. d. Vergangenheit: -


    Musterungsergebnis:



    Notierte der Scriba fix und legte die Tabula zur Seite, "Gut. Sehr gut. Kannst du lesen, schreiben, oder rechnen?" hakte der Scriba noch nach, denn solche Leute empfahlen sich stets für eine erfolgreichere Laufbahn in den Hilfstruppen. Ansonsten war alles geklärt und der Bursche konnte zum Valetudinarium.

  • Warum musste er diese Frage stellen. Lesen und Schreiben, für was? Zählen und zusammenrechnen ja das hatte er gelernt. " Lesen und Schreiben kann ich nicht, aber rechnen, also zusammenzählen und so. Das kann ich. " Bei Tauschgeschäften ließ er sich nicht so schnell über's Ohr hauen.

  • Den Weg zu finden vom Tor hierher war wirklich einfach. Wie es der Wachsoldat gesagt hatte war es nur gleich die Strasse runter.


    Nun wurde ich aber nervös, so lange habe ich gewartet und nun war es soweit. Ich hoffte nur, dass nun alles gut gehen würde und sich mein langes Training für den Dienst bei der Armee auszahlen würde.


    So stand ich im Türrahmen.


    "Salve! Mein Name ist Acco und ich würde mich gerne zur Alea melden!"

  • Gerade erst hatte der Rekrutierungsoffizier den einen potentiellen Rekruten zum Medicus geschickt, da schneite schon der nächste hinein. Da musste doch irgendwie ein Nest sein heute? Wie dem auch war, er griff die nächste Tabula, und hielt seinen Griffel wieder zum ritzen bereit..
    "Oi Bursche, setz dich, Acco sagst du.." entgegnete der Mann und ritzte den Namen schon einmal in die Tabula ein.
    "Dann legen wir los nicht? Wie heißen deine Eltern? Woher kommst du? Hast du schon einen Beruf ausgeübt? Und ach ja, wie alt bist du?" schmetterte er ihm die Fragen entgegen und lehnte sich auf seinem alten, abgewetzten Stuhl zurück.

  • Der Rekrutierungsoffizier schaute mich kurz an und begann dann sofort Fragen zu stellen als er es sich in einem wirklich schrecklich aussehenden Stuhl bequem machte.


    "Mein Vater hiess Arses und meine Mutter Corinna. Ich bin in der Nähe von Mogontiacum aufgewachsen. Ich habe bei meinem Vater auf dem Hof gearbeitet, auf dem Feld wie auch Verwaltung." Schliesslich gehörtem meinem Vater diverse Höfe in der Umgebung.


    Ich gab mir Mühe, alles so gut wie möglich zu beantworten.

  • ALA II NUMIDIA
    MUSTERUNGSAKTE


    Name: Acco
    Vater: Arses
    Mutter: Corinna
    Herkunft: Umland v. Mogontiacum
    Alter bei Eintritt: -
    Bisherige Tätigkeiten: Feldarbeit, Verwaltung


    Körperliche Verfassung:


    Bei Musterung festgestellte Leiden:


    Krankheiten i. d. Vergangenheit: -


    Musterungsergebnis:



    "In der Verwaltung? Heißt das du kannst lesen und schreiben?" fragte der Mann interessiert und lehnte sich kurz nach vorne, "Dein Alter benötige ich ebenfalls noch." merkte der Mann noch an, schließlich gab es ein Mindestalter und ein Höchstalter für den Eintritt in die Armee.

  • Na da hatte ich doch in aller Aufregung vergessen mein Alter anzugeben. Doch der Rekrutierungsoffizier schaute recht zufrieden, als er hörte, dass ich auch in der Verwaltung gearbeitet habe.


    "Ja ich habe auch in der Verwaltung gearbeitet, mein Vater hat mir lesen und schreiben beigebracht. Ich habe Briefe aufgesetzt und auch Buchhaltungen geführt, zudem bin ich 20 Jahre alt". Antwortete ich dem Rekrutierungsoffizier. Mein Vater hat mir immer gesagt, dass es wichtig sein könnte, lesen und schreiben zu können wenn ich der Armee beitreten will.

  • ALA II NUMIDIA
    MUSTERUNGSAKTE


    Name: Acco
    Vater: Arses
    Mutter: Corinna
    Herkunft: Umland v. Mogontiacum
    Alter bei Eintritt: 20
    Bisherige Tätigkeiten: Feldarbeit, Verwaltung


    Körperliche Verfassung:


    Bei Musterung festgestellte Leiden:


    Krankheiten i. d. Vergangenheit: -


    Musterungsergebnis:



    "Sehr gut, sehr gut, Leute die lesen, schreiben oder rechnen können empfehlen sich für die Offizierslaufbahn. Jetzt aber erstmal ab ins Valetudinarium mit dir, und nimm die Tafel mit." sagte er nachdem er alles wichtige für seinen Posten eingeritzt hatte.

  • Offizierslaufbahn, das klang jedenfalls schon mal nicht schlecht in meinen Ohren. Der Rekrutierungsoffizier hatte also erstmal genug Informationen.


    "Vielen Dank, ich gehe davon aus, wir sehen uns später wieder, Vale!" Sagte ich noch kurz bevor ich austritt um zum Valetudinarium zu gehen.

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