• Natürlich blieb Frugi in der Nähe des Präfekten. Und so begleitete er ihn natürlich auch wieder zurück zum Dorf. Was auch immer sie nun hier sollten. Die Arbeit war getan. Die Gefangenen erreichten sicherlich in diesen Momenten die Grenzstation. Der überlebende Centurio war versorgt und auch auf dem Weg. Was bei allen Götter sollten sie nun also hier bei den Überresten des Dorfes. Der brave Soldat staunte nicht schlecht, als er den Legatus Augusti pro Praetore erblickte. Wo kam der denn her? Nun ja es war eindeutig nicht seine Gehaltsklasse um sich darüber Gedanken zu machen.
    Frugi behielt lieber seine Vorgesetzten, der je immerhin beim dem Angriff, welcher auf dem Weg zum Dorf auf die Legion stattgefunden hatte, verletzt worden war im Auge. Immerhin war seine Verletzung nur notdürftig versorgt worden.
    So bekam er die Frage des Legaten auch nur am Rande mit, konnte sich aber bei der Antwort des Präfekten der ALA ein zustimmendes Nicken nicht verkneifen.

  • "Nein, legatus" antwortete auch Licinus knapp. Die Antwort war ja wohl offensichtlich und er hasste rhetorische Fragen. Lieber hätte er klar heraus gewusst, was der legatus mit seinem geheimnisvollen Auftritt hier bezweckte, der ihn nun zwingen würde, sich die halbe Nacht und mehr um die Ohren zu schlagen. Zu Senecas etwas wortreicheren brummte er zustimmend und nickte entschlossen.

  • Dem Statthalter, der den kurzen Ausführungen des Iunius mit ausdrucksloser Miene folgte, ging auf, dass seine Frage wohl als impliziter Vorwurf verstanden worden war. So fühlte er sich bemüßigt, die Sache etwas zu entschärfen indem er dem Iunius antwortete: "Natürlich ist es das. Und es sollte nicht nur deine Ansicht, auf derartige Angriffe zu reagieren... es ist deine Pflicht. Von daher... das hier hatte sicherlich seine Bewandnis." , sprach Vala und deutete auf das abgefackelte Dorf, dessen Brandgeruch stark in der Nase verfing.
    "Ich muss allerdings gestehen, dass es mich doch etwas überrascht hat, dass auf einen Raubzug mit dem Einmarsch einer kleinen Armee reagiert wird." , sprach Vala, lehnte sich nach vorne und behielt seine Offiziere im skeptischen Blick, "Und dass auf den Einmarsch einer solchen Armee nichts geschieht. Absolut garnichts. Ein Dorf wird abgefackelt, deren Bewohner, die eure Männer am Leben gelassen haben, über den Limes geführt um das übliche Schicksal zu erleiden und was erleben wir hier? Absolute Ruhe. Im Umkreis eines ganzen Tages rührt sich... nichts. Ich habe das Gefühl, dort eine gehörige Informationslücke zu haben... und ich bin voller Hoffnung, dass ihr diese füllen könnt."

  • Varros Ohren waren exellent, und der Legatus pflegte seine Stimme kräftig und akzentuiert zum Besten zu geben. Offenbar gab es da einen gehörigen Anschiss für die beiden Praefecten. Offenbar sind da Befehle missverstanden worden. Er wandte sich ab und beobachtete die Umgebung und hoffte, daß die These des Legaten auf Tatsachen beruhte und sich tatsächlich niemand um die Rauchsäule interessiert hatte.

  • "Wenn ich richtig stellen darf?" fragte Licinus durchaus höflich, aber die Richtigstellung folgte auf den Fuß, sodass Duccius Vala gar keine Zeit hatte, zu widersprechen.
    "Der Einmarsch war mitnichten eine Reaktion auf den Überfall. Die Reaktion darauf war das Entsenden einer Aufklärungseinheit durch den betroffenen centurio. Die "kleine Armee", wie du es zu nennen bliebst, ist die Reaktion auf den Hinterhalt, der besagter Aufklärungseinheit gelegt wurde und der diese dezimiert hat." Wobei die härteste Strafe, die das römischer Heer kannte, hier als klarer Euphemismus herhalten musste.
    "Was nun die Nicht-Reaktion der umgebenden Stämme angeht, die hat uns auch verwundert, wir können sie aber mittlerweile erklären." Oder zumindest es versuchen, denn was nun ganz genau ein Thing war konnte Licinus bestenfalls umschreiben.
    "Anscheinend gab es eine Art Versammlung der Stmmesführer, einen Thing." er dachte noch, du weißt sicher besser als wir, was das ist, schluckte dem Kommentar aber runter. "Dort wurde beschlossen, dass das Dorf sich in die Arme römischer Gerichtsbarkeit zu begeben habe. Und daran hat es sich -- mti ausnahme einiger junger Krieger -- tatsächlich gehalten." Was Licinus immernoch ausgesprochen surreal erschien.

  • Diesmal war Seneca derjenige der schwieg während Licinus übernahm. Sicher, dieses Thing, was auch immer das im Detail war, hatte für eine gespenstische Ruhe im freien Germanien gesorgt und ihren Einsatz unerwartet einfach gestaltet. Doch wie lange würde dieser Frieden halten? Auf der anderen Seite: Rom hatte eine enorm starke Botschaft geschickt also würden es sich die Stämme in Zukunft eventuell auch doppelt und dreifach überlegen sich mit dem Exercitus anzulegen.
    Während die Worte vorbeizogen musterte Seneca erneut die verbrannten Häuserreste und hoffte bald wieder hinter dem Limes auf römischen Territorium sein zu können.

  • "Jaja, Aktion und Reaktion... business as usual am Limes." , winkte Vala ab, und gab ein weitbekanntes Bonmot der Pikten zum Besten, als der Iulier den Hergang des Einmarschs noch einmal en detail darlegte. Zwar war es nicht unbedingt üblich, dass gleich eine ganze römische Abordnung in einem Hinterhalt aufgerieben wurde, allerdings konnte man in diesem Fall auch nicht von 'unüblich' sprechen. Der Statthalter hatte natürlich schon auf dem Weg hierher überlegt, ob sich irgendjemand in dieser Sache falsch verhalten hatte.. allerdings hatten sich sowohl der Centurio als auch der Praefectus ihren Möglichkeiten entsprechend reagiert. Wobei man hier sagen musste, dass der Centurio wohl eine Spur zu leichtsinnig gewesen war, während der Praefectus mit Onagern auf Spatzen schoss.


    Die einzigen, die sich in diesem ganzen Sachverhalt NICHT verhielten wie es eigentlich angebracht wäre, war dieses verdammte Dorf, in dessen Überresten sie nun standen: "Also, nur damit ich das jetzt richtig verstehe... die Jünglinge dieses Dorfs wollen beweisen, dass sie richtig taffe Kerls sind und überfallen unsere Grenze. Was das ganze Jahr über quasi ständig am Limes vorkommt. Diese hier, im Gegensatz zum Großteil der anderen traurigen Trottel, sind sogar recht erfolgreich gewesen... und das ganze zwei mal. Jetzt allerdings wird es seltsam... anstelle sich an ihrem Sieg zu berauschen und Nachahmer aufzufordern, doch etwas größeren Stress zu verursachen, veranstalten die umliegenden Dörfer ein Thing... besprechen den Vorfall und verdammen in Folge dieses Dorf dazu, sich uns zu ERGEBEN?" , Vala machte nicht die Mühe zu verhehlen, wie befremdlich er dieses Verhalten fand... sah es aber als notwendig an, zu erklären weshalb: "Sorgen macht mir nicht der Vorfall, die Reaktion und dass wir hier mit einer kleinen Armee einen Tag vom Limes entfernt operieren. Sorgen macht mir der Organisationsgrad, den dieser Stamm hier gerade zeigt. Befremdlich, dass wegen einer solchen Lapalie wie dem Angriff auf unsere Grenze gleich ein vollständiges Thing veranstaltet wird... besorgniserregend, dass das Thing sich in der Lage sieht ein solches Urteil über eine komplette Gemeinschaft zu fällen... und äußerst irritierend, dass das vollständige Dorf diesem Urteil auch noch nahezu widerstandslos Folge leistet."


    Irgendwie wirkte die Ruhe, die sie alle umgab, noch viel unheimlicher als es zuvor gewesen war. Vala verzog eine Miene, weil alle Möglichkeiten, die zur Erklärung dienen konnten, unbefriedigend waren und noch viel mehr Sorgen zur Folge hatten. Wie automatisch wanderte seine Hand zu seinem Gürtel und fischte ein Stück Süßholz hervor, welches er zur Denkunterstützung zwischen seine Zähne beförderte.
    "Ich weiß ja nicht wie fit die Herren in Sachen Militärgeschichte sind. Aber als Marcus Antonius seinerzeit einen Teil seiner Legionen wegen Feigheit zur Decimation verurteilte, haben sich die betroffenen Soldaten keineswegs so einfach in ihr Schicksal gefügt. Und wir sprechen hier vom Exercitus... der diszipliniertesten und bestorganisierten aller Armeen. Und jetzt das hier..." , wies Vala erneut auf das abgefackelte Dorf, "...lässt mich ehrlich gesagt zweifeln, ob es uns überhaupt gegeben ist uns zu überlegen ob wir einen Krieg wollen oder nicht."

  • Mit ein wenig Sorge beobachtete Octivianus seinen Präfekten. Wozu hatte er diesem das Leben gerettet, wenn der Legat kein Ende fand? Zuerst ließ er, noch bevor ein Casparius diesen vernünftig verarzten konnte, zurück zu dem niedergebrannten Dorf reiten und jetzt redete er auch noch ständig von Krieg, wovon bis zu dem Eintreffen des Legaten nie die Rede gewesen war. Frugi glaubte auch nicht, dass das irgendeiner wollte. Außer den jungen wilden aus dem Dorf vielleicht, die waren aber vernichtet worden. Sie hatten bestimmt, auch nur aus Wut über die Entscheidung des Things, so gehandelt.
    Wieso hätte das Thing sonst beschlossen, Dorf und Dorfvorsteher mussten sich ergeben? Damit war doch klar, die Germanen wollten Frieden.
    Wollte der Legat den beiden Präfekten jetzt einreden, diese Strafexpedition nach den Überfällen des einen Dorfes, hätten sie als als Grund zu Entfachung eines Krieges genutzt?
    Frugi schüttelte mit dem Kopf, da hatte er so lange er hier in Germanien war noch nie den Legaten zu Gesicht bekommen. Immer wieder hatte er irgendwelchen Offizieren oder Besuchern bei der Torwache erklären müssen, der Legat sei nicht anwesend und jetzt tauchte er wie aus dem Nichts, mitten in Germanien auf und redete ständig vom Krieg.
    Kann ja sein man wird so, wenn man höher in der Karriereleiter steigt oder man wünscht sich einen Krieg, um sich einen Namen zu machen. Frugi wusste es nicht. Was er aber wusste sein Praefectus musste dringend behandelt werden. Hier war alles erledigt und das sinnlose Tam Tam des Legaten konnte auch an einem anderen Ort erledigt werden.

  • "Selbst wenn es soweit kommen würde und die Disziplin der Germanen momentan recht stark erscheint so sind die Stämme doch stets selbst im Wandel. Wer weiß schon wie die Politik der Stämme morgen oder übermorgen aussieht?" fragte Seneca mehr rhetorisch denn ernsthaft an einer Antwort interessiert, auch wenn er beim Legaten natürlich genauer zuhören würde.
    "Eventuell ist es eine Kuriosität von vielen in dieser Gegend. Oder es wurde gegen dieses Dorf intrigiert und wir sind eben unwissend zu Komplizen geworden. Sollte es einen Krieg geben so haben wir nicht drum gebeten und ihn auch nicht verursacht. Eventuell wäre ein diplomatischer Stimmungstest bei unseren Verbündeten im freien Germanien jedoch ratsam."
    Sicherlich war es ein ungewöhnlicher Ort um laut nachzudenken doch letztlich tat der Duccier ja dasselbe, und eventuell würden seine Ideen ja in Betracht gezogen.
    "Wie dem auch sei, wir sollten die Truppen zurück hinter die Grenze schaffen und dann die nächsten Wochen abwarten."

  • Was sollte denn diese Diskussion an solch einem Ort? Varro gelang es nicht das Gespräch zu überhören. Mochte sein, daß es daran lag, daß ihn sein Beoibchtungsposten in Hörweite des Gesprächs brachte. Eines war klar, der Legat war ihm unsymphatisch. Ständig streute er barbarisch klingende Worte in seine Rede. Wollte er nicht daß man ihn verstand?
    In einem jedoch stimmte er mit dem Duccier überein,...wenn die Geplänkel tatsächlich zu einem Krieg würden wäre es besser das Heft des Handelns in der Hand zu halten.
    Sein Blick fiel wieder auf seinen Observationsbereich,...er war sicher sein Praefectus würde sein Vorgehen glaubhaft begründen. Am Horizont, fast außer Sicht sah er einen Reiter,...Ocella...

  • Dem legatus musste dieses abwechselnde Reden und schweigen seiner beiden Präfekten ja beinahe schon wie ein einstudierter Tanz vorkommen, jedenfalls war es nun wieder Licinus gewesen, der geschwiegen hatte und sich kurz noch ein paar Gedanken gemacht hatte.


    Insbesondere zum letzten Satz nickte Licinus. Die Truppen hinter die Grenze zu nehmen war allein schon deshalb wichtig, weil es weniger als provokation wirken würde. Er ergänzte noch:
    "Daneben das übliche, Händler befragen, speculatores aussenden, Informationen organisieren. Vielleicht finden wir wirklich einen Grund für dieses Verhalten, vielleicht hat das Thing tatsächlich solche Macht." Mit diesem übersteigerten Ehrgefühl und der gewissen Todesverachtung, dass die Handlungen der Germanen bestimmte und sie zu solch undiszplinierten Kriegern machte, war vermutlich tatsächlich die Verdammung einer Gemeinschaft leichter durchzusetzen als eine Dezimierung einer noch so disziplinierten legio. Vermutete er. "Wir werden uns entsprechend auf alle Möglichkeiten vorbereiten, während ein offizieller Diplomat unterwegs ist." Was, wenn man es genau nahm, keine große Neuerung war, hielt Licinus doch die zweite legio immer auf einem möglichst hohen Niveau der Einsatzbereitschaft.

  • "Also doch nur business as usual.", seufte Vala auf, als seine Offiziere ihm Gemeinplätze über das weitere Vorgehen präsentierten. Natürlich hatten sie ihre Bewandnis, sonst würden die beiden Männer nicht auf diese zurückgreifen... andererseits... Vala hatte irgendwie darauf gehofft, dass die Ungewöhnlichkeit der Situation sich durch ungewöhnliche Maßnehmen wieder ins Lot bringen ließ. Aber nichts dergleichen schien im Moment zu greifen und so blieb das große Fragezeichen drohend in der Luft hängen wie ein loser Faden, den sich noch niemand zu greifen traute weil niemand wusste wohin das noch führen würde.


    "Nun denn, so sei es..." , schüttelte Vala den Kopf, bevor er denselben wieder hob und sein Pferd an den beiden Männern vorbeiführte, "Dann wollen wir mal wieder. Außer es gibt noch etwas, was ich über diese Sache hier wissen sollte."

  • Ein Dorf der Mattiacen. Etwas außerhalb des Gebiets in dem sich eine römische Kolonne noch komfortabel fühlen würde.


    Sie trafen sich am vierten Tage des neuen Mondes, wie sie es vor ein paar Monaten verabredet hatten. Auf den alten Arwid war immer Verlass. Dessen Haus stand in dem unscheinbaren Haufendorf gerade so weit abseits, dass es dem geübten Beobachter auffallen musste. die Einrichtung war selbst für germanische Verhältnisse karg. Kein Schmuck zierte dieses Heim, schon gar kein römischer, die Möbel aus grobem Holz. Kein Vieh in dem kleinen Stall. Das hatte jedoch einen einfachen Grund. Der Hausherr war ohnehin die meiste Zeit des Jahres nicht zuhause.


    Arwid war der weitgereisteste Mann, den Dativius kannte. Eine Reise an die Küste Bataviens käme ihm vor, wie ein kleiner Ausflug, hatte der Alte mal behauptet. Selbst jetzt, in den beginnenden Vierzigern zog es den ergrauenden Mann in Gebiete weit jenseits derjenigen Halbinsel, die Germanien nach Norden hin abschloss und von wo er auch das Sucinum bekam, das ihm schon nicht unerheblichen Reichtum beschert hatte. "Kanns aber nicht genießen Junge. Ist einfach so. Die Füße wollen einfach nicht still halten."


    Ein Kenner des Fernhandels hätte sich gewundert was einer, der mit sucinum handelte, abseits de Bernsteinstraße trieb. Der Grund war einfach. Bernstein war nicht das einzige, was der Alte verkaufte. Wer Freunde vom Rhein bis in den Osten des Baltikums hatte bekam so manche Ware delikaterer Natur als Bernstein mit auf den Weg.


    Und für diese hatte sich Dativius heute mit Arwid getroffen. Vor dem Geschäft gab es jedoch einen ordentlichen Herbsteintopf und gutes Bier. Arwid würde niemals ein Geschäft hungig beschließen, das hatte Dativius gelernt. "Geduld und Umsicht halten den Händler am Leben, Junge." Und in der Tat waren Geschäft mit vollem Magen viel angenehmer zu machen, als kalt und hungrig.


    Schließlich ging es jedoch zum geschäftlichen Teil über.


    "Hast du das von dem du beim letzten Mal erzählt hast?" fragte der Alte. "Oh ja" antwortete Dativius und sammelte einen kleinen Haufen Edelsteine aus seinem Gürtel. sie waren eher klein, noch in ihrem natürlichen Zustand.
    "Die sehen gut aus, mein Junge", meinte Arwid und hielt sich einen nah vor die Augen. "Mhm ja, sehr schöne Qualität, schade, dass sie nicht größer sind. Und du hast sie aus..."
    "Einem Ort westlich von Mogon. Ziemliches Stück westlich sogar. Wald und Berge soweit du kucken kannst. Soweit ich weiß haben sich die Römer dort nicht besonders oft hin verirrt. Und wenn welche jemals dort waren, haben die Treverer, die es dort gibt, nicht viele Worte von den Steinen gemacht, die dort im Boden liegen. Dem Griechen, bei dem ich die Dinger hab schätzen lassen, hab ich weiß gemacht, die Dinger kämen aus den Alpen. Naja. Ach ja, apropos Grieche."


    Dativius langte mit der Hand in die Tasche und holte einen weiteren Edelstein heraus. er war pechschwarz und hatte eine beachtliche Größe. "Der Grieche nannte dieses Kerlchen hier Pyroxenos. Jaja. Heißt "Fremdes Feuer" oder so. Kalt ist er trotzdem. Du weißt ja, wie die sind."
    Dativius gab dem Alten den Stein. Arwid schien zufrieden. "Mhm, ich glaube wir werden uns einig, Junge."


    Er stand auf, verschwand einen Moment im hinteren Teil seines Hauses und kam mit einem Beutel zurück.


    "Hier sind die Dinger, auf die deine Römer so wild sind."
    In dem Beutel war eine Sammlung von Bernsteinen von einer Qualität wie Dativius sie noch nie gesehen hatte. Einige hatten den charakteristischen warmen Farbton, waren aber rein, klar und durchsichtig. Fast zu schade um sie zu Schmuck zu verarbeiten. Die anderen Bernsteine der Sammlung jedoch waren weiß. Oh ja, die würden einen schönen Preis bringen. Das beste Stück der Sammlung war eine poliertes Stück, das die klassische Farbe hatte. Eingeschlossen in den flachen Bernstein war jedoch ein Insekt.


    "Was ist das denn?" fragte Dativius mit abwesender Stimme. "Eine Libelle du Hohlkopf." antwortete Arwid. "Fliegen und Ameisen und sowas findet man ja öfter. Aber Libellen sind schon was besonderes. War gar nicht mal so teuer da oben. Aber die Römers werden dir sicher einen schönen Preis machen. Eigentlich müsstest du mir dafür noch was drauf legen."
    Dativius betrachtete den Bernstein noch einen Moment. "Haste Recht. Was willste denn?"


    Arwid rieb sich die Hände.
    "Im Frühjahr will ich wieder nach Osten. Wahrscheinlich aber nur bis zur Oder. Mal sehen. Und dann dachte ich, ich nehm mir ein bisschen römische Keramik mit. Die geht hier immer gut, aber im Osten bezahlen die Preise, das glaubst du gar nicht. Wenn du mir also ein für ein paar Stücke einen schönen Preis machst, wenns soweit ist..."
    Dativius nickte. "Das sollte kein Problem sein. Sag mir Bescheid, wann du wie viel von was willst"


    "Also gut." Der Alte stand auf und holte mehr Bier. Das zeichen das der zweite Teil des Geschäftes dran war. Dativius nahm einen kräftigen Schluck. "Und was hörst du sonst so? Sind die Chatten noch zufrieden mit ihrem Handel mit den Römern?"
    "Durchaus. Und das werden sie auch bleiben, solang die Alten am Ruder bleiben. Aber ich sag dir was. Ich glaube, die ruhigen Zeiten für die Römer könnten sich dem Ende zunähern."
    "So?"
    "Klar. Ich kann dir auch genau sagen warum..."

  • In einem Dorf der Sugambrer
    Ein paar Tagesmärsche nördlich von Moguntiacum


    Der Abend ist herein gebrochen und das Dorf versammelt sich in der Halle auf dem Hügel um einem wandernden Geschichtenerzähler zu lauschen.


    "... und schließlich fiel der große Feldherr der Römer selbst, den sie Varus nannten, von der Sippe der Quinctilier, gefällt durch das Schwert der Cherusker, zusammen mit seinen Männern, und die Freiheit der Stämme dieseits des mächtigen Stromes war gesichert."


    So endete der Geschichtenerzähler, der vor ein paar Tagen in Ebbos Dorf gekommen war. Die Zuschauermenge, die sich in der großen Halle von Ebbos Vater versammelt hatte, klatschte begeisterten Beifall. Mit der Geschichte von Varus Untergang konnte man in dieser Halle immer sicher sein, das Publikum auf seiner Seite zu haben.
    Angeblich war nämlich Ebbos Urgroßvater auch bei jener so berühmten Schlacht dabei gewesen. Er war dann mit einem Sack voller Beute in die heimischen Gefilde zurückgekehrt und immer noch war deswegen Ebbos Sippe die bei weitem reichste Familie in der Gegend.


    Nichtsdestoweniger musste Ebbo sich zusammen reißen, um ob dieser alten Geschichte, die er wieder und wieder zu hören bekam nicht in eine zynische Grimasse zu verfallen. So brillant und glorreich die Heldentaten der Ahnen gewesen sein mochten, saßen die Römer doch immer noch auf der anderen Seite des Flusses in ihren prächtigen Städten aus Stein und sie in ihren Hütten hier im Wald und dabei wurden die Römer immer reicher und mächtiger. Ebbo machte sich nichts vor. Der einzige Grund warum sie noch nicht von einer Horde bis an die Zähne bewaffneter Soldaten überrannt worden waren, war dass es sich für die Römer schlicht nicht lohnte, einen weiteren Eroberungsfeldzug zu beginnen. Was wollten sie auch hier suchen, was sie nicht schon längst hatten?
    Solche Gedanken laut auszusprechen wäre aber natürlich als unverzeihlicher Defätismus angesehen worden und so stimmte Ebbo in den Beifall mit ein.


    Möglicherweise war sein Mangel an Enthusiasmus allerdings gar zu sichtbar gewesen, denn wenig später nachdem sich Geschichtenerzähler und Publikum endlich verzogen hatten, kam Harwin, Herr der Halle und nebenbei Ebbos Vater auf ihn zu. "Ebbo. Auf ein Wort."
    Der Angesprochene versuchte eine bewusst gelassen-heitere Miene aufzusetzen.
    "Ja, Vater?"
    "Ich hoffe, dir hat die Geschichte heute Abend gefallen?"
    "Oh ja natürlich."
    Ebbo mühte sich, jeden Sarkasmus aus seiner Stimme heraus zu halten, aber sein Vater grinste nur schief.
    "Das freut mich. Während der gute Mann nämlich erzählt hat, machtest du den Eindruck, dass du lieber sonst wo wärest. Holzhacken im Schnee zum Beispiel."
    Ich muss mich wirklich mehr zusammen reißen, dachte Ebbo, soch er schüttelte den Kopf.
    "Er hat die Geschichte gut erzählt, Vater."
    "In der Tat, das hat er. Jedem sonst außer dir schien sie auch sonst zugesagt haben. Sogar unser guter Odo war anscheinend begeistert."
    Odo war das Oberhaupt einer benachbarten sugambrischen Sippe. Seine Urahnen hatten nicht die Schläue besessen, vor etwa hundert Jahren bei den Cheruskern unterwegs zu sein und deswegen auch keinen Sack voller Beute mit nachhause geschleppt, weswegen Odo die zweifelhafte Ehre hatte, der zweitreichste Mann der Gegend zu sein. Ein Umstand, mit dem er sich wahrscheinlich nie abgefunden hatte, vermutete man, denn Odo galt genau wie sein ältester Sohn gleichen Namens als gieriges Wiesel.
    Besagter Sohn war heute Abend auch bei der Geschichte dabei gewesen.
    "Der Jüngere hat von allen am lautesten geklatscht."
    Ebbo quittierte diese Beobachtung mit einem unverbindlichen Nicken.
    "Er hat auch neulich bei den Mattiacen fünf Pferde geklaut. Gute Pferde."
    "Gut für ihn. Keiner nimmt es beim Klauen mit des Odos auf."
    Ebbos Vater fand das nicht witzig.
    "Ja, und deswegen hat Odo der Ältere jetzt fünf gute Pferde mehr im Stall stehen. Das sind zwei mehr als ich habe."
    "Worauf willst du hinaus, Vater? Soll ich gehen und bei den Chatten Pferde holen gehen?"
    Harwin verdrehte die Augen.
    "Sag mal bist du betrunken oder willst du nicht begreifen, worum es hier geht? Es ist nicht gut wenn unsere lieben Nachbarn ihren Nachteil uns gegenüber wettmachen, sowohl was das Vermögen, als auch das Ansehen bei den anderen unseres Stammes angeht. Die Odos haben es schon lange auf unsere Stellung abgesehen, das weißt du so gut wie ich."
    Ein gehetzter und wütender Ausdruck war ins Gesicht des alten Harwin gedrungen. Das verhieß nichts Gutes.
    Ebbo verengte die Augen.
    "Und weiter?"
    "Es wird Zeit, dass wir etwas dagegen unternehmen."


    Sim-Off:

    Edit: Rechtschreibung

  • Ebbo sah seinen Vater etwas verständnislos an.
    "Wie meist du das "unternehmen"? Sollen wir vielleicht losziehen und uns Odos geklaute Pferde für uns selbst holen? Oder vielleicht seine Hütte anzünden? Das wird lustig auf dem nächsten Gerichtstag."
    Harwin schüttelte lächelnd den Kopf.
    "So verlockend das auch klingen mag. Die Odos sind von unserem Stamm, manchmal wie heute unsere Handelspartner und sie haben unser Brot gegessen und unseren Wein getrunken. Nein. Wenn wir Hand an sie legen würden, wäre das ein äußerst widerlicher Frevel."
    Ebbos Vater senkte die Stimme, als fürchtete er in seiner eigenen Halle belauscht zu werden.
    "Aber es bleibt dabei. Die Odos sind eine Bedrohung für uns. Der Alte untergräbt mich beim Thing und versucht ständig mir die Geschäftspartner auszuspannen. Der jüngere ist nicht auf den Kopf gefallen. Der Bengel ist wie alt? Achtzehn? Aber er sammelt mit dem Geld seines Vaters seit einiger Zeit eine eigene Gefolgschaft um sich. Etwas womit du bisher nicht zu glänzen weißt."


    Das stimmte. Ebbo war als ältestem Sohn des reichsten Mannes des Dorfes und aufgrund seines guten Aussehens und seiner Physis natürlicherweise eine gewisse Führungsposition zugefallen, aber eigentlich konnte er mit der etwas dumpfen Kumpelei, den ständigen Besäufnissen und dem Getue das es brauchte um sich eine echte Gefolgschaft zusammen zu suchen, nichts anfangen. Außerdem wollte er nicht das Geld seines Vaters für etwas hinaus schmeißen, das er bisher nicht gebraucht hatte. Und bisher hatte sein Vater sich auch nicht daran gestört.
    Harwin fuhr fort.
    "Es wird ein schlechter Tag werden, wenn Odo - der alte oder der junge - in diesem Stamm eine führende Position einnehmen. Ich habe keine Lust eines Abends vors Haus zu treten und mir von denen meine Kühe als "Tribut" oder "Sondersteuer" abnehmen zu lassen. Ganz abgehsehen davon, dass wir uns im Handumdrehen mit den Römern in die Haare kriegen würden, wenn die am Ruder wären. Aber das ist ohnehin unvermeindlich."


    Ebbo wusste was sein Vater meinte. Die letzten Jahre waren gut gewesen. Keine besonderen Hungersnöte, keine Epidemien, die das Land entvölkerten und relativer Frieden. Das bedeutete aber umgekehrt, dass in den Dörfern und Gehöften rheinauf, rheinab eine ganze Horde junger Kerle gesund und munter darauf brannte sich im Kampf zu beweisen. Ebbo würde nicht mit den römischen Soldaten tauschen wollen. Es würde sicher ungemütlich werden.


    Doch sein Vater war noch nicht fertig.
    "Ich habe mir Gedanken gemacht, weißt du. Wir selbst können nicht gegen unsere Stammesgenossen mit dem Schwert vorgehen, was wir aber eigentlich müssten um die Bedrohung unserer Position schnell und effektiv auszuschalten. Und wie wir beide wissen, sitzt eine junge Generation auf dieser Seite des Flusses gerade auf heißen Kohlen, um den Römern endlich mal zu zeigen, was die Stämme von ihnen eigentlich halten."
    Harwins Gesichtsausdruck änderte sich zu einem verschlagenen Grinsen.
    "Sag mal, Ebbo, warum nimmst du dir nicht einen Haufen der Jungs und stattest den Eroberern auf der anderen Rheinseite nicht mal einen Besuch ab. Weißt schon. Brennst ein paar Siedlungen nieder und bringst ein paar Klunker mit, was meinst du?"


    Ebbo antwortete nicht. Er wusste genau wie sein Vater, dass das eine ziemlich dämliche Idee war. Wieder und wieder hatten abenteuerlustige Haufen aus dem freien Germanien feststellen können, dass die Römer es gar nicht schätzten überfallen zu werden und sie mit der Ala und der Legion ein wirksames Werkzeug hatten, um ihrer Verärgerung ausdruck zu verleihen.
    So fuhr Harwin denn auch fort:
    "Ich weiß, dass das eine Schwachsinnsidee ist. Ihr würdet wahrscheinlich keine drei Tage überleben. Aber weiß das Odo auch - der jüngere und der ältere. Sicher. Aber sie werden Umstand, dass ein Überfall auf die linke Rheinseite eine kompletter Unfug ist, allein wegen ihrer Ruhmsucht ignorieren und nicht wiederstehen können. Lassen wir also die Römer die Drecksarbeit für uns machen."
    Der offensichtliche Einwand war natürlich:
    "Aber ich säße dann mit ihnen in der Scheiße."
    Doch Harwin winkte unwirsch ab.
    "Dann mach dich halt rechtzeitig vom Acker. Das ist auch eine Fertigkeit, in der man sich üben muss. Übermorgen beginnst du mit den Vorbereitungen für diese Aktion. Ich verlasse mich auf dich."

  • Das mit den Vorbereitungen war leichter gesagt, als getan, hatte Ebbo festgestellt. Für seine Zwecke brauchte es mehr, als nur einen Haufen Kerle zusammen zu trommeln und dann in einem unbemerkten Moment durch den Fluss zu schwimmen. Das hier brauchte Planung und Umsicht. Mochten die Römer die stämme für unkultivierte Barbaren halten, so war es doch nicht so, dass es ihnen an Verstand mangeln würde. Man konnte nicht einfach so eine Horde zusammen stellen und damit die Römer umpflügen. Die Stammesoberen mussten besänftigt werden zum Beispiel. Ebbo konnte sich nicht vorstellen, dass sie seinen Ausflug einfach so gutheißen würden.
    Außerdem musste die Sippe der Odos, die ja eigentlich das Ziel der Intrige war, auf Ebbos Seite gezogen werden. Während er also Pläne schmiedete, überraschte Ebbo sich immer wieder, wie verschlagen, hinterlistig und skrupellos er doch denken konnte. Doch für solche Überlegungen war kein Platz, wenn die eigene Familie in die Gefahr geriet untergebuttert zu werden, das war Ebbo schnell klar geworden, nachdem sein Vater ihm diesen anrüchigen Auftrag erteilt hatte. Und so setzte er seinen Plan in die Tat um.


    Sein erster Schritt würde am Gerichtstag beim Hohen Findling stattfinden. Der erste Schritt würde sein, Odo den Älteren, den zweitreichsten Mann der Gegend und derjenige, den sein Vater als Bedrohung ausgemacht hatte, für Ebbos Unternehmung auf seine Seite zu ziehen.
    Der Gerichtstag verlief nicht besonders und Ebbo wartete darauf Odo abzupassen, der bei den Geschwordenen innerhalb des Gerichtskreises gestanden hatte.


    Das letzte Verfahren endete damit, dass zwischen den zwei Streitenden ausgemacht wurde, drei Tage vor dem nächsten Neumond an der selöben Stelle denb Streit durch Zweikampf aus der Welt zu schaffen. Als sich die Versammlung auflöste fand Ebbo Odo den Älteren Abseits des Gedränges.


    "Ebbo. Schön, dich zu sehen mein Junge." Die Miene des Älteren war wie so oft ein dünnes Lächeln, dass man durchaus für freundlich halten konnte und das von halb geschlossenen Augen begleitet wurde, die nie Preis gaben, was Odo wirklich dachte.
    Ebbo verzichtete darauf, des anderen für seinen herablassenden Ton und Anrede zu rügen und antwortete nur: "Odo. Gut dich zu treffen. Ich hoffe der Familie geht es gut?" "Bestens, bestens." Der Gesichtsausdruck des Alten veränderte sich nicht um ein Iota. "Und dir mein Junge?"
    "Oh, auch ganz hervorragend, Odo. Nur ein bisschen rastlos."
    Das Lächeln des Alten wurde gönnerhaft. "Ja das kann ich mir vorstellen. Für einen ordentlichen Kerl wie dich muss das schon frustrierend sein, das ganze Jahr bloß auf dem Hof zu sitzen. Mein Sohn Odo hat es ja immerhin geschafft bei den dusseligen Mattiaken ein paar Pferde zu... besorgen. Denen könnte ich die Viecher auch glatt wieder zurück verkaufen, und sie würden es noch nicht einmal merken." Odo lachte über seinen eigenen Witz und Ebbo lachte pflichtschuldig mit. "Ja wir alle haben davon gehört", antwortete Ebbo ,"und sechs gute Pferde sind ein schöner Erfolg. Wir haben auch von der Gefolgschaft gehört, die Odo II, wie man ihn neuerdings bei uns nennt, um sich schaart. Mein Vater hält ihn mir immer als leuchtendes Vorbild vor."
    Als Antwort klopfte Odo dem jüngeren gönnerhaft auf die Schulter. "Tut er das? Nun, ich kann nicht sagen, dass ich mit ihm nicht einer Meinung wäre."
    So. Genug geschleimt, sagte sich Ebbo. "Weißt du, Odo, ich dachte mir, er hat Recht. Und ich finde wir sollten die momentane Stärke, die unsere beiden Sippen auszeichnet auch nutzen. Noch bevor der Sommer ganz in den Herbst über geht."
    Der Alte war interessiert. "Ja?"
    "Oh ja. Hier ist was ich mir dachte: Ich dachte mir, sechs Pferde sind ja schön und gut, aber ich glaube da geht noch mehr wenn du verstehst was ich meine. Wenn nun Odo II seine Gefolgschaft für einen, sagen wir Ausflug über den Rhein führen würde, dann wären ich und die Jungs von meiner Sippe auf jeden Fall mit von der Partie. Zusammen wären wir stark genung um in den steinreichen Höfen und auf den Handelsstraßen mal richtig abzuräumen, aber schnell genug um rechtzeitig wieder abzuhauen, bevor die Legio angelatscht kommt. Die Händler wollen alle nach Süden bevor die Kälte kommt. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, wenn du mich frags und es wäre mehr als nur ein schöner Bonus zu deinen Pferden."


    Odo der Ältere antwortete erstmal gar nicht. Sicher war ihm auch genau wie Ebbo das Risiko klar, das mit so einer Aktion einher ging. Allerdings glaubte Ebbo nicht, dass der Alte widerstehen konnte. Die Aussicht auf einen großen Haufen erbeutetes Handelsgut würde die Stimmen der Vorsicht in Odos Kopf bei weitem übertreffen. Und er hatte Recht.
    "Das klingt nach einer wunderbaren Idee, Ebbo. Zusammen könnten wir es tatsächlich schaffen."


    Ebbo senkte mit gespielter Resignation den Kopf und log: "Mein Vater ist dagegen. Er meint, zu gefährlich." Zweifellos lag Odo eine spitze Erwiderung auf der Zunge, aber Ebbo fuhr fort. "Er meinte auch, dass die Versammlung es nicht billigen wird." Das war zweifellos wahr. Die Stammesversammlung der Sugambrer hatte viel zu viel Angst vor einer römischen Strafexpedition.
    Odo winkte ab. "Das Thing lass mal meine Sorge sein." Er drosch Ebbo aufmunternd auf die Schulter. "Ihr seid die Zukunft. Das sollen die alten Knacker beim Thing mal die Schnauze halten. Sieh nur zu, dass dein Vater nicht dagegen spricht. Wenn ich für euch spreche und ihr nicht dagegen, gibt es kein Problem."

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