[Vestibulum | Ubizwo] Das Haupttor und die große Halle

  • „Ich geh schon“ halte Runas fröhliche Stimmen durch die lange Eingangshalle. Sie erwartet ja Curio, also warum sollte sich Albin bemühe, diesen Weg konnte sie ihn ja nun wirklich abnehmen und so hätten sie beide auch einige Momente so ganz ohne Aufsicht.


    So war es also Runa die die Tür öffnete und Curio anstrahlte. „Hejsa Curio.“ Ein Blick rechts, links nach hinten und schwubbs eine Umarmung und ein Kuss, bevor sie ihn an die Hand nahm und quer durchs Haus in den Garten führte, wo sich etwas abseits Thorgall, der heute Aufpasser spielen musste, aufhielt.

  • Als auf der anderen Seite statt des Schlurfens von Albin schnelle, Schritte zu hören waren, konnte sich Curio bereits denken, wer ihm da gleich die Tür öffnete. Und genauso war es auch. Strahlend stand Silvana vor ihm und nach den obligatorischen Blicken in die Umgebung folgte eine herzliche Umarmung und ein ebenso herzliche Kuss. Beides erwiderte er mindestens ebenso herzlich und noch bevor er etwas sagen konnte, zog sie ihn auch schon mit dem für sie üblichen Übermut quer durchs Torhaus in den behaglichen duccischen Wildgarten zur rechten des Haupthauses.

  • Alpina hatte eine Weile gegrübelt ob es richtig war, Runa auf ein heikles Thema bezüglich der Hochzeitsnacht hinzuweisen. Schließlich aber entschied sie sich doch dafür, die Freundin darauf anzusprechen. Sie schrieb ihr einen Brief, den Neman für sie auslieferte.


    Ad Duccia Silvana
    Villa Duccia


    Liebe Runa,


    nun ist es nicht mehr lange hin bis zu deiner Hochzeit und da ist noch ein Thema, das ich dir gegenüber nicht angsprochen habe. Ich möchte das gerne noch vor deiner Hochzeit machen und vor allem vor der Hochzeitsnacht. Da mir der Weg zu dir allerdings so beschwerlich ist, bitte ich dich darum baldmöglichst bei mir vorbeizusehen. Vielleicht am besten in der Taberna Medica.


    Vale bene,
    Alpina

  • Wie versprochen ließ sich Alpina noch einmal vor der Geburt ihres Kindes zu Fusa fahren, um sie zu untersuchen und nach Beschwerden zu fragen. Wie immer hatte sie alle nötigen Heilmittel und Instrumente bei sich.
    Mit Hilfe des Kutschers entstieg sie dem Gefährt und klopfte ans Tor der Duccischen Villa.


    Klopf, klopf!

  • Procurator Rationis Privatae
    Numerius Duccius Marsus
    Villa Duccia


    Salve Duccius,


    danke für dein Angebot. Betrachte es hiermit als angenommen. Die Überschreibungsurkunde des Farbmischers an dich liegt diesem Schreiben bei. Die weiteren Waren werden dir nach Zahlung des Kaufpreises im Lager der Curia ausgehändigt.*


    Vale bene


    Memmius Arrius Caesulenus

    ANTE DIEM VI KAL OCT DCCCLXV A.U.C. (26.9.2015/112 n.Chr.)


    Sim-Off:

    *Einfach 1900 Sz einzahlen, dann gibt's ein persönliches Angebot.

  • Runa war aus dem Zimmer ihrer Eltern gestürmt und jeder der ihr begegnete sah, das wohl was ganz und gar nicht in Ordnung war. Sie rannte die Flure entlang und suchte ihren Vater... viel mehr sie wollte ihn gerade suchen, da hörte sie ihn aber schon in der großen Eingangshalle. Er rief lauthals nach Albin. Als sie endlich die Halle errichte sah sie ihn, wie er scheinbar völlig planlos, nervös und hysterisch war. Wenn die Lage nicht so ernst gewesen wäre, dann würde sie jetzt wohl schmunzelt – so aber blieb ihr Gesicht ernst. Sie rannte zu ihrem Vater. Und fast völlig außer Atem stammelte sie. „Vater.. schnell... Mutter... es geht ihr nicht gut... bitte komm.“ Albin war es der die Frage nach dem Kind stellte. „Ein gesunder Junge.“ antwortete Runa ihren Vater nun am Arm packend. „Bitte Vater komm schnell...“

  • Phelans Frau lag in den Wehen und so leistete Witjon seinem rastlosen Vetter Gesellschaft. Es war stets schwer für den Mann, wenn die Niederkunft seiner Frau ihren Lauf nahm, denn die Hebamme und die anderen Weiber verweigerten für gewöhnlich das Beisein jeglicher männlicher Personen bei der Geburt. Das war ja auch gut so, aber Witjon hatte sich in diesen Stunden des unerträglichen Wartens immer dermaßen hilflos gefühlt, wie er es noch niemals sonst erlebt hatte. Phelan musste es nun genauso gehen, weshalb Witjon darum bemüht gewesen war, seinen Vetter abzulenken. Mit Bier, mit Brettspielen, mit dummen Witzen. Nichts hatte geholfen. Irgendwann schwiegen sie nur noch, während sie angespannt warteten. Die Schreie der Gebärenden und die Unruhe in und um das Zimmer der Eheleute trugen nicht zu einer Entspannung der Lage in der großen Halle bei, in der der werdende Vater herumtigerte.


    Gerade als Phelan den armen Albin wegen irgendeiner Kleinigkeit zu rufen begann, erschien dann Runa und stammelte beunruhigende Worte. Witjon packte Phelan an der Schulter und sagte mit sanftem Druck: "Geh schon, sieh nach deinem Weib!" In Witjon rief dieser Moment nämlich sogleich die Erinnerung wach an den Tag, an dem sein Sohn geboren und seine Frau von ihm genommen worden war. Ein Blick in Runas ernstes Gesicht vergrößerte Witjons Sorgen nur. Da half es auch nur wenig, dass das Kind ein gesunder Junge war, was Witjon zwar glücklich stimmte, aber angesichts des womöglich bevorstehenden Leids irgendwie seltsam unpassend wirkte.

  • Schnell. Schnell war gar kein Ausdruck für die Art und Weise, wie er zur Villa Duccia gehasstet war, als er die Nachricht über den Zustand seiner Frau bekommen hatte. Stoßgebete begleiteten seinen Weg und halfen ihm dabei, seine Gedanken von einem worest-case-Szenario abzuhalten.
    Phelan riss die Türen der Villa auf, wobei reissen bei solch massiven Türen wohl leicht übertrieben war, und stapfte in die Eingangshalle, wo Albin bereits wartete und ihn entsprechend instruierte auf die Frage "WO IS MIN FRU!?" Das der alte Mann ihm am liebsten gesagt hätte "In ihrem Bett do Döskopp!", war verständlich, aber er tat es nicht, da er ihn das Gefühl beschlich, dass er danach keinen Kopf mehr haben würde. Werdende Väter während der Geburt sollte man nicht reizen.
    Ein wenig später gesellten sich auch andere Familienmitglieder zu ihm in die Halle, wo sie gemeinsam auf Nachricht von oben warteten. Auf und ab stapfte der duccische Pontifex mit verschränkten ARmen hinter dem Rücken und mit nach vorne gebeugtem Torso, sodass seine Haare hin und her baumelten.


    "JETZT TU DOCH AUCH MAL WAS!" keifte er schließlich den alten Albin an, der mit hochgezogenen Augenbrauen und unbeeindruckter Manier der warteten Gesellschaft beiwohnte, als seine Tochter völlig außer Atem, kreidebleich und besorgniserrenged dreinschaute vor ihm stand. Auch wenn es nur ein zwei gestammelte Sätze oder sogar nur Wortfetzen waren, realisierte er erst gar nicht, was Runa gerade gesagt hatte. Erst als Witjon beruhigend hinter ihn trat, ihm seine Hand auf die Schulter legte sagte, dass er gehen sollte, folgte Phelan seiner Tochter, die anscheinend gerade die Schwester eines gesunden Jungen geworden war.


    Auf dem Weg nach oben schoss ihm vieles durch den Kopf, aber...

  • Da Curio weder zu Hause, noch im Tempel, sondern bei einem Außentermin des Apollo-Kultes im Vicus Salutaris gewesen war, hatte es gedauert, bis ihn die Nachricht vom Beginn der Geburt seines kleinen Schwagers - Silvana hatte ja bei sowas bekanntlich immer recht - erreichte. Sofort hatte er sich entschuldigt, sich auf sein Pferd geschwungen und den Weg zur Villa Duccia so schnell es eben ging hinter sich gebracht. Am Haupttor wurde er ohne großen Federlesens durchgelassen, sodass er den langen Weg zwischen Tor und Villa direkt durchreiten konnte. An der Pforte angekommen sprang er vom Pferd, ließ es von einem der duccischen Stallknechte zum Wassertrog führen, wo es sich nun ausruhen konnte und eilte dann mit schnellen Schritten in die große Halle, wo bereits Duccius Marsus wartete und sein Patron von Silvana nervös am Arm zu den Wohnräumen gezerrt wurde. Curio blieb stehen, wortlos, vorerst ohne in die Runde zu grüßen, und wartete ab, was hier grade los war.

  • Langsam schritt er über den Flur in Richtung Treppe und ging diese ins Erdgeschoss hinunter, als sei es der Abstieg in ein anderes Leben. In seinem Zimmer, wo er seine Kinder hatte mit ihrer verbluteten Mutter zurückgelassen hatte, schien seine Welt aus den Fugen geraten zu sein. Das Gefühl, welches ihn beschlich, konnte er nicht deuten, zu vieles ging ihm durch den Kopf.


    Unten warteten in der Eingangshalle die übrigen Familienmitglieder inklusive seines Schwiegersohnes zuzüglich einiger Bediensteter. Mit bleichem Gesicht und einem leeren Blick verkündete er auf den letzten Stufen der Treppe stehen bleibend in monotonem Ton "Die Götter gaben mir den Erben und nahmen mir das Weib. Sie haben mich verlassen." Langsam nahm er die letzten Stufen der Treppe, ging wortlos an den Wartenden vorbei und verließ in Richtung Wildgarten die Villa.

  • Nur kurz nach ihrem Vater erreichte Runa, mit ihrem kleinen Bruder auf dem Arm, gefolgt von Alpina die Haupthalle. Ihren Vater sah sie gerade noch durch das große Tor verschwinden. So musste sie wenigstens nichts mehr erklären. Vater hatte dies sicher schon getan? Und selbst wenn nicht. Jeder der nicht auf den Kopf gefallen war würde Runa wohl ansehen, was da oben passiert war. Sie ging auf ihren Mann zu. Sie war froh, dass er hier war. Kein Wort sagte sie. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und nun brach es aus ihr heraus, Sie fing hemmungslos an zu weinen.

  • Curio hatte sich in den folgenden Minuten des Wartens näher an Marsus herangewagt, ohne allerdings ein weiteres Wort zu sprechen. Dafür war die Situation auch zu angespannt. Dann tat sich etwas. Verus kam zurück, schritt die Treppe hinab und verkündete die niederschmetternde Nachricht vom Tod seiner Frau im Kindbett. Wenigstens hatte das Kind überlebt, doch war das wohl für den Duccier nur ein kleiner Trost, denn sogleich zog er mit leerem Gesichtsausdruck an den Wartenden vorbei in den Wildgarten. Hatten die Götter ihn verlassen? Oder hatte Mors, in ihrer unerbittlichen Grausamkeit, einfach über den Kopf ihrer göttlichen Kollegen hinweg entschieden, dass das Leben von Calventia Fusa, Ehefrau des Pontifex Duccius Verus, Mutter zweier Kinder, nun vorbei zu sein hatte? Curio wusste es nicht und er würde es wohl auch nicht erfahren. Was er allerdings wusste oder besser, was ihm jetzt bewusst wurde, war der Fakt, dass letztlich er schuld daran hatte, dass Fusa schwanger geworden war, um dem vermeintlichen Willen der Götter zur Heirat von ihm und Silvana Nachdruck zu verleihen. Vielleicht war es doch nicht gewollt? Oder vielleicht hatte dann doch Minerva - was hatte sie nur gegen sie? - als lachende Dritte dagestanden und ihren Unwillen gegenüber dieser ganzen Situation durchgesetzt? Fragen über Fragen.


    Schließlich erschien auch Silvana kurz nach ihrem Vater. Sie trug ein kleines Bündel im Arm. Das musste ihr kleiner Bruder sein. Doch Curio sah, dass das Tuch, in dem er eingewickelt war, von Blutstropfen befleckt war. Es war kein gutes Omen, nein, das war es gar nicht, weder für Verus, noch für seine Familie und auch nicht für den kleinen Duccier, der, ohne Schuld zu tragen, doch Grund für den Tod seiner Mutter gewesen war. Geknickt blickte Curio zu seiner Frau, die auf ihn zukam, ihren Kopf an seine Schulter legte und dann begann, bitterlich zu weinen. Der junge Helvetier schluckte, legte dann seinen Arm um Silvanas Schulter und strich ihr sanft über den Rücken. Wenn nicht jetzt, wann sollte Curio dann klar werden, wie gefährlich eine Geburt war und dass Silvana ja auch nicht mehr allzu viel Zeit hatte, bis auch sie ein gemeinsames Kind zur Welt bringen würde.

  • Runa brauchte eine ganze Weile bis sie sich einigermaßen wieder im Griff hatte. Fast schon hilflos sah sie von dem kleinen Bündel auf ihrem Arm zur offen stehenden Tür. Sie hoffte so sehr, das ihr Vater wiederkommen würde und sich um seinen Sohn kümmern würde. Aber nichts dergleichen geschah.
    Sie wollte ihm auch nicht nachgehen. Sie verstand, dass er allein sein wollte. Auch Runa hatte sehr wohl bemerkt, dass ihre Eltern in den letzten Monaten naher zusammengerückt waren.
    Aber was sie nicht verstand, dass er seinen Sohn so ignorierte. Immerhin hatte er sich doch nichts mehr als einen Erben gewünscht... Und nun da er da war...?
    Sie schaute nochmals hilflos zur Tür. Dann nahm sie das Bündel drückte ihrem kleinen Bruder ein Kuss auf die Stirn und legte ihn behutsam in die Arme ihres Onkels. „Nimm du ihn an dich. Wenn es gar nicht anders geht, lass es mich wissen, dann nehme ich ihn zu mir. Aber vielleicht beruhigt Vater sich und er will seinen Sohn sehen.“ Dann drehte sie sich zu ihrem Mann um. „Bringst du mich bitte nach Hause?“ Ja Runa wollte weg sie. Sie wollte schnellst möglich diesen Ort verlassen. Sie wollte nicht länger hier bleiben. Sie wollte sich in der Sicherheit ihrer 4 Wände vergraben und über das Geschehene nachdenken.

  • Curio ließ seiner Frau alle Zeit, die sie brauchte, während ihm das Quengeln des kleinen Jungen ins Ohr stieg. Der Kleine hatte natürlich keine Ahnung, was hier geschah, dass seine Mutter soeben verstorben war, sein Vater sich in den Garten geflüchtet war und seine große Schwester der Trauer über ihre Mutter für einige Augenblicke freien Lauf ließ. Es war schon irgendwie unfair: Der kleine Duccier war grade erst in sein Leben gestartet, doch war dieser Start umsäumt von Trauer und Verzweiflung. Allerdings konnte Curio nichts daran ändern. Niemand konnte das und so hoffte er nur, dass das weitere Leben des Kindes erfreulicher wäre.


    Irgendwann unterdrückte Silvana ihre Trauer wieder, doch wusste Curio dass damit nur eine erste Hürde genommen war. Zu Hause würde es weitergehen. Den Rest des Tages, auch die nächsten Tage und Wochen. Curio wollte da sein, vor allem für Silvana, aber auch für ihre Familie, die nun ja auch irgendwie seine Familie geworden war, auch wenn das für ihn noch nicht greifbar geworden war. So wandte er sich Marsus zu, dem grade von Silvana der kleine Duccier in den Arm gedrückt worden war.


    Falls ihr irgendetwas braucht, zögert bitte nicht, uns bescheid zu sagen.


    ergänzte er noch die Worte seiner Frau. Dass die Duccier natürlich auch jederzeit in der Casa willkommen waren, musste Curio ja nicht gesondert erwähnen. Das war für ihn eine Selbstverständlichkeit, die nicht davon abhing, ob Silvanas Mutter nun gestorben war. Dann nickte der junge Helvetier seiner Frau zu.


    Ja, lass uns gehen... aber, ähm... was ist mit Alpina? Sollen wir noch auf sie warten?


    fragend schaute Curio Silvana an. Alpina konnte sein Pferd nehmen, um zur Casa zurückzukehren. Allerdings musste er ihr ja sagen, dass es hier war.

  • Einige Zeit nach Runa erschien auch Alpina im Vestibulum. Sie versuchte sich zu orientieren. Mit Erleichterung sah sie, dass Curio da war und Runa stützte. Auch Duccius Marsus war anwesend. Er hielt den kleinen Jungen im Arm, der nicht nur die Mutter verloren zu haben schien, denn von seinem Vater war weit und breit nichts zu sehen. Leise wimmerte es aus dem Bündel heraus.


    Alpina trat auf Duccius Marsus zu.
    "Darf ich den kleinen Jungen in deiner Obhut lassen? Ich werde sogleich in die Cabanae gehen und eine Frau, die ich als zuverlässige Stillamme kenne bitten, ob sie dem kleinen Duccius die Brust geben kann. Hättet ihr eine Kammer für sie oder soll sie den Kleinen bei sich behalten bis er entwöhnt werden kann?"

  • Während des Wartens wurde nicht viel gesprochen. Witjon begrüßte den Klienten seines Vetters mit einem knappen Nicken, war aber zu angespannt für ein Gespräch. Er hoffte inständig, dass Phelans Frau diese Geburt überstehen würde, aber die Mienen der anderen Frauen machten ihm schnell das Gegenteil klar. "Oh nein...", entfuhr es ihm dann leise, als Phelan nach einiger Zeit wieder in die Halle heruntergestiegen kam. So hatte Witjon seinen Vetter noch nie erlebt: Das Gesicht bleich wie die Wand, die Miene versteinert, die Stimme ohne Ausdruck. Phelans Worte gaben den Wartenden die Gewissheit, dass die Nornen Calventia Fusas Lebensfaden durchtrennt hatten. Trotz des Wissens um die Gefahren einer Geburt erschütterte Witjon diese Nachricht sehr. Der duccische Pontifex jedoch ließ keine Reaktion zu, keine Beileidsbekundungen. Nach seiner Beteuerung, dass die Götter ihn verlassen hätten, stapfte Phelan schnurstracks durch die Türe hinaus und verließ die Villa. Witjon sah ihm sprachlos nach.


    Da kam Runa mit dem Neugeborenen ins Ergeschoss hinunter, gefolgt von Alpina, der treuen Hebamme. Witjon befahl Albin, die Türe zu schließen, damit der Säugling sich nicht gleich auch noch den Tod holte. Curio war es nun, der Runa in der Trauer um ihre Mutter tröstete. Witjon und die anderen standen hilflos dabei und betrachteten die Szene bestürzt. Schließlich legte Runa ihren Bruder Witjon in die Arme. Der kleine quengelte ein bisschen, schien aber ansonsten dankenswerterweise von diesem schrecklichen Moment nichts mitzubekommen.


    "Ich kümmere mich um ihn", versicherte Witjon zunächst einer aufgelösten Runa, die schnellstens die Villa verlassen wollte. Bestürzt stellte Witjon fest, dass die sonst so temperamentvolle Duccia nach dem Tod ihrer Mutter die Flucht ergriff.


    "Danke, Curio. Kümmere du dich erstmal um Runa", antwortete Witjon daraufhin dem Helvetier, der mit der Sorge um seine Ehefrau wohl vorerst genug zu tun haben würde.


    Schließlich trat Alpina an Witjon heran. "Natürlich, Octavena und ich werden uns seiner annehmen", entgegnete er der besorgten Hebamme zunächst. Anerkennend nahm er dann zur Kenntnis, dass Alpina die Übersicht behielt und sich sogleich um das Kindeswohl sorgte. Deshalb bejahte er ihre Frage auch: "Danke. Die Amme kann im Schlafsaal der Bediensteten unterkommen, wenn sie wünscht. Ich möchte den Jungen ungern aus dem Hause geben, wenn er so klein ist." Und wie um die letzten Worte zu bestätigen, quäkte der Säugling in Witjons Armen nun etwas vehementer. Behutsam schaukelte Witjon das Kindlein. "Schhh, schhhh", machte er im Versuch, den Kleinen zu beruhigen. Er sah erneut Alpina an. "Ich glaube, wir brauchen die Amme recht zügig. Du kannst unseren Wagen nehmen, wenn du willst. Ich lasse dir schnell die Pferde anspannen."

  • Beruhigt durch die Zusicherung, dass Octavena und sich vorerst um den kleinen Jungen kümmern würden, nahm Alpina Duccius Marsus Angebot an.
    "Besten Dank für deine Hilfe. Ich beeile mich."


    Alpina verabschiedete sich mit einem Kopfnicken von dem Familienoberhaupt der Duccii und ließ sich mit dem Wagen zu der Frau fahren, die sie als zuverlässige Amme kannte.

  • Ein Tabula mit einer einer kurzen, informellen und offensichtlich hastig niedergeschrieben Nachricht wurde am Haupttor der Villa Duccia abgegeben mit den Worten, dass sie umgehend an den Pontifex Duccius Verus weitergeleitet werden solle.


    Werter Patron und Schwiegervater,


    die Geburt deines Enkelkindes hat begonnen. Deine Tochter befindet sich in den Wehen. Natürlich bist du herzlich eingeladen, den Nachmittag gemeinsam mit mir in der Casa Helvetia zu verbringen, um die Geburt deines Enkelkindes zu erwarten.


    Vale bene,
    Curio

  • Bereits am Abend desselben Tages erreichte die Villa Duccia ein weiteres Schreiben.


    Ad
    Pontifex Decimus Duccius Verus
    Villa Duccia
    Mogontiacum


    Iullus Helvetius Curio patrono suo s.d.


    Ich freue mich, dir mitteilen zu können, das vor wenigen Stunden mein Sohn, dein Enkelsohn gesund das Licht der Welt erblickt hat. Auch deine Tochter ist wohlauf.


    Nun möchte ich dich und deine Familie herzlich zum Dies Lustricus in neun Tagen* einladen. Ich hoffe, euch hier in der Casa Helvetia begrüßen zu dürfen.


    Vale bene,


    Iullus Helvetius Curio
    _____________


    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


    Iullus Helvetius Curio | Casa Helvetia | Mogontiacum



    Sim-Off:

    *Wann wir den ausspielen, steht noch nicht fest. Ich melde mich dazu nochmal per PN. :)

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