Triclinium | Familienfest für das neue Familienmitglied

  • Am Abend, nachdem Marcellus in Mogontiacum angekommen war, ließ Crispus ein kleines Essen mit allen Bewohnern der Domus anberaumen. Wie er bei dem Gespräch ganz vergessen hatte, wohnten ja auch noch die Duccier im Haus, sodass nun alles bis unters Dach voll mit Menschen war. Letztlich war Marcellus nach seiner Rückkehr aus dem Bad erklärt worden, dass er vorerst in den leerstehenden Laden ziehen musste, da Lucius' und das Gästezimmer belegt waren. Allerdings hatte Morag immerhin ein Bett, einen Hocker und eine Truhe organisiert, sodass der junge Petronier hoffentlich alle seine Habseligkeiten (inklusive der alten Klamotten von Lucius, dem Sohn des Hauses) unterbrachte.


    Es war noch hell, als alle ins Triclinium gerufen wurden. Aus der Küche nebenan drang da schon der Duft von bratendem Fleisch und auf dem Platz des Gastgebers hatte Crispus sich hingelegt, gehüllt in eine schlichte Tunica.

    Sim-Off:

    Kommet herbei ;)

  • Marcellus war überrascht als er von der Thermae zurückkehrte und erfahren musste, dass er doch nicht im Zimmer von Lucius einquartiert werden konnte, sondern in einen leerstehenden Laden einziehen sollte da eine weitere Familie im Hause nächtigte. Doch hatte er ein Bett, einen Hocker wie auch eine Truhe für seine Ausstattung erhalten und somit war er gut untergebracht. Seine wenigen Habseligkeiten waren schnell verstaut und so entspannte er sich noch eine zeitlang in seinen Räumlichkeiten. Sein Magen machte sich jedoch schnell wieder bemerkbar und so hoffte er inständig endlich auf ein vernünftiges Abendessen. Unter der Bekleidung von Lucius suchte er eine schlichte Tunica aus in einem dunklem Ton damit man evtl. Fettflecken nicht gleich erkennen konnte. Der junge Petronier wusste schließlich nicht wie man im Hause des Oheims Speisen zu sich nahm. Nun man würde sehen. Als er den Ruf zum Abendessen vernahm eilte der hungrige junge Mann schnell Richtung Triclinium. Als er eintrat sah er seinen Oheim bereits wie dieser auf der Liege Platz genommen hatte.
    "Hallo Onkel hier riecht es ja schon köstlich. Deine Empfehlung hinsichtlich der Thermae war sehr passend, ich konnte mich endlich einmal wieder so richtig reinigen. Wo darf ich mich platzieren?" Jetzt konnte man deutlich Marcellus den Hunger ansehen und die Unruhe als er den Geruch des gebratenen Fleisches einsog.

  • "Ah, Marcellus, da bist du ja!"


    begrüßte Crispus den offensichtlich hungrigen Verwandten und deutete auf die Kline ihm gegenüber.


    "Wir warten noch auf die Duccier. Numerius Duccius Marsus, der ehemalige Duumvir unserer Stadt ist mit Petronia Octavena, der Tochter meines Vetters Bassus verheiratet. Ich habe das ganze damals arrangiert..."


    Die Verwandtschaftsbeziehung war also schon ein wenig kompliizert.


    "Die Duccier sind die mächtigste Familie Mogontiacums, musst du wissen - nur ist ihnen vor kurzem das Haus abgebrannt. Deshalb wohnen Octavena und Marsus und Naha und Eldrid momentan bei uns. Und deswegen musst du leider auch vorerst in dem alten Laden wohnen - es tut mir leid, dass ich dir momentan kein besseres Zimmer anbieten kann."


    erklärte er dann die Lage im Haus. Womöglich hatte Marcellus ja sogar schon den einen oder anderen Gast gesehen...

  • Marcellus machte ein erstauntes Gesicht. So war das also, aber damit hatte er eigentlich auch kein Problem. Daheim hatten sie auch nicht unbedingt viel Platz besessen aber irgendwie war man immer zusammengerückt, so dass es für alle Bewohner langte.
    "Ach was das ist schon so in Ordnung. Ich denke man sollte der Familie und Freunden immer be stehen, wenn diese Hilfe benötigen. Ich bin so erzogen worden, dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Ich habe alles was ich brauche und bin dir deswegen auch sehr dankbar. Auf jeden Fall freue ich mich sie kennen lernen zu dürfen."
    Ja, ja die liebe Familie aber eigentlich hatte der junge Petronier nur einen Riesenhunger. Er hoffte darauf dass sich sein Magen noch etwas beruhigen ließ und nicht mitten unter den Gästen sich bemerkbar machen würde. Vielleicht würde ihm jetzt ein Becher Wasser mit Essig gut tun. Dies hatte er sich angewöhnt zu trinken, es war gut gegen den Durst und langte ihm. Wein oder andere alkoholische Getränke trank er von Haus aus nicht. Marcellus freute sich schon auf den frühen Morgen damit er endlich wieder seine Runden laufen konnte, sie fehlten ihm sehr. Aber alles würde sich hier mit der Zeit einspielen. Neben der Hygiene war ihm Sport am wichtigsten. Vielleicht hatte sein Oheim auch das eine oder andere Buch zum lesen damit Marcellus auch gesitig fit blieb.

  • "Wohl wahr, wohl wahr!"


    antwortete Crispus und sah erwartungsvoll zur Tür - so groß war sein Haus ja eigentlich nicht, dass die Bewohner lange Wege zum Triclinium hatten...


    "Erzähl doch ein bisschen: Wie war deine Reise? Oder wie bist du darauf gekommen, hierher zu kommen? Hat Fabia dir das aufgetragen oder wie? Und wie ist sie überhaupt gestorben?"


    ließ er gleich eine ganze Reihe von Fragen auf den jungen Petronier einpurzeln - immerhin gab es ja tatsächlich viel zu erfahren!

  • Marcellus dachte kurz nach wie er hier her gekommen war und antwortete sich zu seinem Oheim drehend:


    "Nun in Mantua hieß es das ich unbedingt nach Rom gehen müsste, da dort alle Karrieren starten und die Stadt eine Reise wert wäre. Aber ich muss sagen mir gefiel die Stadt nicht sonderlich, zu groß, zu stickig, Lug und Trug an allen Ecken und Enden sowie die großen Unterschiede zwischen den Patriziern und dem Plebs. Rom war für mich eine einzige Enttäuschung und so bin ich auf die Idee gekommen zu dir zu reisen. Es ist etwas anderes wenn man die Natur geniessen kann und die ehrlichen Gesichter der Bauern und Händler hier sieht."


    Soweit stimmte seine Aussage auch idealistisch betrachtet, doch hatte er heute auch hier in der Thermae Händler mitbekommen die sich an der Legion bereicherten oder zumindestens dies versuchten.


    "Die Idee zu dir zu reisen hatte mir Mutter ins Ohr gesetzt sie sagte immer wenn ich einmal nach Germanien gelangen würde sollte ich dich unbedingt besuchen. Sie hat sehr große Stücke von dir gehalten und meinem Bruder und mir immer Geschichten von dir erzählt."


    Nicht nur den beiden Kindern sondern auch Marcellus Vater musste sich anhören wie toll Crispus sei und was für eine Pfeiffe Vater dagegen sei. Nun gestritten wurde zwischen den beiden häufig, vor allem kurz vor Vaters Tod eskalierte das Ganze. Marcellus Mutter war wohl enttäuscht von dem Leben in Mantua und vor allem das sich ihr Mann anstrengte um voran zu kommen, aber dies irgendwie nicht funktionierte.


    "Nun ich denke Mutter ist an gebrocheme Herzen gestorben. Als sie die Nachricht von Vaters Tod erhielt hat sie sich davon nie wieder richtig erholt. Sie war sehr geschwächt und dann kam eine Erkältung hinzu die sie hinwegraffte."


    Es tat Marcellus weh darüber zu sprechen, denn er hatte seine Mutter über alles geliebt. Durch ihren Tod war er sich erst richtig seiner Hilflosigkeit bewusst geworden. Für seine Mutter wäre es besser gewesen, wenn sie auch nach Germanien zurückgegangen wäre. Mutter hatte es immer bedauert das die Gens so weit auseinander wohnte und man sich selten besuchen konnte. Sein Oheim war immer der strahlende Mittelpunkt in den Gesprächen gewesen, der es durch Fleiß zu etwas gebracht hatte und sie alle waren stolz auf ihn gewesen. Marcellus hatte sich den Oheim immer wie den Gott Mars vorgestellt der erhaben inmitten toter Feinde thronte. Wie er seinen Oheim nun so betrachtete stimmte diese kindliche Idee schon ein bißchen. Crispus Legionäre waren sicherlich voll und ganz hinter ihm gestanden.

  • "Ha, ich war auch vor kurzem in Rom!"


    warf der Alte ein, als Marcellus von seiner Romreise erzählte. Auch wenn er dort keinen Patrizier zu Gesicht bekommen hatte, konnte er die Haltung seines Verwandten sehr gut verstehen - auch er war froh, endlich wieder im beschaulichen Mogontiacum zu sein!


    Als die Rede dann auf Fabia kam, wurde er wieder etwas schwermütig. Den Nachmittag über hatte er immer wieder an seine Schwester gedacht und bedauert, sich nicht direkt informiert zu haben. Kurz vor dem Essen hatte er dann ein paar wohlriechende Kräuter zu Ehren ihrer Manen verbrannt.


    "Das tut mir sehr leid. Es war sicherlich ein schwerer Schlag, Vater und Mutter so kurz nacheinander zu verlieren..."


    bemerkte er, ehe er beschloss, den Jungen ein wenig aufzumuntern:


    "Aber jetzt hast du ja wieder eine Familie: Wir werden dich unterstützen, was immer du brauchst!"


    Er hätte ihm wohl aufmunternd auf die Schulter geklopft - aber da Marcellus auf der anderen Seite des Tisches lag, war das natürlich nicht möglich.


    "Aber du sagtest Nachricht - war dein Vater noch bei der Prima? Oder ist er im Dienst gestorben?"


    So gut kannte sich der Alte mit der Prima und ihren Aufträgen nicht aus - immerhin war sie ja mitten im italischen Kernland stationiert und hatte damit völlig andere Aufgaben als die Zweite oder die Neunte. Trotzdem gab es sicherlich auch dort die Entsendung kleinerer Verbände für irgendwelche Spezialaufträge... oder war Torquatus gar versetzt worden und seine kleine Familie nicht hinterhergekommen? Hatten Fabia und Marcellus' Vater sich gar getrennt?

  • Wir war das mit Vater nochmal gewesen? Marcellus versuchte sich zu erinnern was man ihm damals mitgeteilt hatte oder besser gesagt was er verstanden hatte.
    "Es ist jetzt doch schon sehr lange her und ich war damals noch zu jung um alles richtig zu verstehen, aber soweit mir bekannt war hatte Vater einen Spezialauftrag um irgendwelche Räuberbanden auszuschalten."


    Was war damals geschehen seine Mutter hatte es ihm einmal erzählt?!!!


    "Also soweit Mutter etwas wusste hat sie mir in einer ruhigen Minute die Geschichte erzählt. Es war ein sehr riskantes Unternehmen gegen eine Räuberbande, die es auf die kaiserlichen Münzen aus den Prägeanstalten abgesehen hatte. Diese wurden immer wieder überfallen und ausgeraubt. Da man damals auch annahm, dass kaiserliche Beamte ihre Finger im Spiel hatten, die Räuber waren sehr gut informiert, wurde eine kleine Abteilung der Prima unter dem Kommando meines Vaters ausgesandt auf eigene Faust ohne Wissen der wichtigsten Beamten sich auf die Suche zu begeben. Wie Mutter mir sagte wäre der Preis für den Erfolg ein Posten als Zenturio gewesen. Damit hätte die Familie es geschafft gehabt. Auf jeden Fall muss irgend etwas aus dem Ruder gelaufen sein und die Abteilung wurde mit meinem Vater in einen Hinterhalt gelockt und vernichtet. So hieß es damals jedenfalls. Aber diese Version glaube ich nicht mehr. Denn als die Todesnachricht meines Vaters ankam wurde diese durch einen Kurier aus dem kaiserlichen Palast überbracht und nicht von der Prima. Und komischerweise hatten wir nie mehr finanzielle Probleme seit dieser Zeit. Ich persönlich glaube das Vater erfolgreich gewesen ist und die Hintermänner ausfindig gemacht hatte doch durch irgend einen Verräter sein Leben lassen musste. Doch das was dabei raus kam musste den vorgesetzten Stellen genügt haben um entschieden durchzugreifen und die betreffenden Personen unschädlich zu machen. Das ist soweit ich weiß alles, aber mit Spezialaufträgen und der Verschwiegenheit bei der Legion wirst du dich sicherlich besser auskennen."

  • Achso - wegen der Sache mit dem gebrochenen Herzen hatte Crispus erwartet, dass Torquatus erst kurz vor Fabia gestorben war. Aber offensichtlich war Marcellus noch ein kleines Kind gewesen. Das erklärte für den Alten auch die abenteuerliche Geschichte, die er kaum glauben konnte - er hatte immer gedacht, dass der Sulpicier es nie über den Legionär hinausgebracht hatte! Aber gut, er hatte auch seit mehr als zehn Jahren nicht von ihm gehört! Überfälle auf die kaiserliche Münze waren aber sowieso weitaus spektakulärer und dass man dann einen Optio ausschickte? Wahrscheinlich war es eher eine kleinere Räuberbande gewesen, die die Geldtransporte im Umkreis von Mediolanum überfallen hatte, denn die Münze selbst wurde ja von den Cohortes Urbanae scharf bewacht - um gegen so jemanden vorzugehen hätte man wahrscheinlich eher eine ganze Kohorte ausgeschickt. Aber die letzten Aussagen waren tatsächlich verwirrend - er hatte in seiner gesamten Dienstzeit noch nie gehört, dass ein kaiserlicher Kurier eine Todesnachricht für einen Soldaten überbracht hatte. Ganz zu schweigen davon, dass man einer Soldatenwitwe heimlich Geld zahlte... Das hieß... gab es nicht so eine Witwen- und Waisenkasse, aus der der Kaiser die Armen unterstützte?


    "So oder so - dein Vater ist für Rom gestorben. Er ist ein Held!"


    schloss er das ganze kurz ab - selbst wenn es die Phantasie eines Kindes gewesen sein sollte, die diese Geschichte zusammengereimt hatte, wollte Crispus seinem Neffen nicht das gute Andenken an seinen Vater kaputt machen.


    Nachdenklich nahm er einen Schluck Wein und fragte dann:


    "Und hast du bereits entschieden, ob du deinem Vater zu den Adlern folgen willst? Du könntest es sicherlich zu 'was bringen da - du bist ja ein fitter Bursche!"


    Dadurch, dass Marcellus eine Tunica von Lucius trug, die ihm natürlich etwas zu klein war, konnte man deutlich sehen, dass er recht gut trainiert war.

  • Die Frage des Oheims überraschte Marcellus doch etwas. Kaum hatte er endlich einen Teil der Familie gefunden sollte er sich schon entscheiden und ggf. die Sicherheit der Familie verlassen. Aber Crispus hatte selbstverständlich recht. Der junge Petronier musste sich jetzt entscheiden was er mit seinem Leben anfangen wollte.
    "Hmmm, ich habe mir schon darüber Gedanken gemacht. Sicherlich hatten Vater und Mutter die Legion für mich im Sinn. Schließlich sind wir alle Soldaten gewesen. Auf der anderen Seite habe ich jetzt erst meine Familie wiedergefunden, du bist jetzt Vater für mich und ich fühle mich hier bei dir sehr wohl. Ich möchte dich eigentlich nicht wieder verlieren. Aber ich denke das ich wirklich das Soldaten Dasein für mich als richtige Entscheidung wäre. Was würdest du für mich empfehlen?"
    Marcellus war gespannt was sein Onkel ihm antworten würde.

  • "Naja, du wirst mich nicht verlieren - du könntest dich bei der Secunda melden, dann wärst du hier am Ort. Natürlich darfst du während der Grundausbildung nur mit Erlaubnis deines Centurio das Castellum verlassen, aber danach könntest du mich jederzeit besuchen."


    erklärte Crispus.


    "Jedenfalls ist das wie schon gesagt eine sehr ehrenwerte Laufbahn! Wenn dir das gefiele, könntest du dich also gern melden - ich würde dir auch ein Empfehlungsschreiben ausstellen."


    Allerdings hatte der Alte auch noch einmal über den anderen Gedanken nachgedacht, den er am Mittag geäußert hatte: Die Wahl war nahe und ein Sekretär aus der Familie war natürlich auch eine gute Sache...


    "Aber wenn du unsicher bist, kann ich dir wie gesagt auch anbieten, dass du erstmal für mich arbeitest. Schreiben und rechnen kannst du ja, oder?"

  • "Ich würde wirklich am liebsten bei dir als Scriba arbeiten. Ich bin dir das finde ich einfach schuldig. Familie geht vor Eigeninteresse. Und ich kann Lesen, Schreiben, Rechnen sowie Griechisch in Wort und Schrift. Wenn du findest, dass du mich nicht mehr benötigst kann ich ja immer noch zu den Adlern."
    Ja das war die richtige Entscheidung, Marcellus wollte unbedingt dem Oheim helfen und ihm dadurch zeigen wie dankbar er ihm war. Der Petronier hatte die Worte mit großer Ernsthaftigkeit ausgedrückt um seinem Oheim zu zeigen wie wichtig ihm das war. Die Legion konnte noch ein bisschen warten. So war Marcellus mit sich im reinen und zufrieden.

  • Das waren gute Neuigkeiten, wie Crispus zufrieden feststellte.


    "Griechisch? Nicht schlecht!"


    bemerkte er.


    "Aber das Rechnen und Schreiben auf Latein werden wir wahrscheinlich eher brauchen..."


    Selbst Crispus konnte kein Griechisch. Zwar hatte Lucius die Sprache des Ostens ebenfalls gelernt, aber hier im hohen Norden hörte man sie nur sehr selten.

    Sim-Off:

    Control Panel


    Noch einmal blickte er zur Tür - wo blieben die Duccier?

  • Marcellus freute sich, dass sein Oheim zufrieden mit ihm war. Er wollte ihn so gut er es vermochte unterstützen. Doch was im Augenblick wichtiger als alle Hilfe und Zuneigung zu Crispus war - H U N G E R! Wo blieben denn die anderen Gäste? Wenn sich das noch mehr rauszögerte würde Marcellus sich über ein Liegenbein hermachen müssen. Mittlerweile konnte er auch nicht mehr verheimlichen dass er Hunger hatte sein knurrender Magen verriet ihn lautstark.


    "Ich werde dir behilflich sein wo ich nur kann. Zeit spielt keine Rolle verfüge einfach über mich nach gut dünken."


    Sim-Off:

    Erledigt

  • Wenn alle an den Teufel dachten, dann kam er auch. Zumindest kam Witjon mit seiner Frau und Naha im Schlepptau um die Ecke, als die beiden Petronier langsam ungeduldig wurden. Eldrid, die jüngste der Duccii, dagegen hatte den Domus Petronia bereits verlassen und war kurzfristig zur Entlastung des petronischen Haushaltes in das Heim ihrer Mutter unweit der Stadt zurückgekehrt.


    "Entschuldigt bitte, wir haben getrödelt", sagte er und streckte die Arme aus, um diese Entschuldigung zu bekräftigen. "Oh, ein weiterer Gast?", fragte er, als er des jungen Petroniers angesichtig wurde. Witjon bedachte den Hausherrn mit einem fragenden Blick in der Erwartung, dass sie alle einander vorgestellt würden. Naha, beziehungsweise Duccia Sila, warf einen interessierten Blick über Witjons Schulter.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Entschuldigt bitte, wir haben getrödelt", sagte er und streckte die Arme aus, um diese Entschuldigung zu bekräftigen. "Oh, ein weiterer Gast?", fragte er, als er des jungen Petroniers angesichtig wurde. Witjon bedachte den Hausherrn mit einem fragenden Blick in der Erwartung, dass sie alle einander vorgestellt würden. Naha, beziehungsweise Duccia Sila, warf einen interessierten Blick über Witjons Schulter.


    "Ah, da seid ihr ja endlich!"


    begrüßte Crispus die übrigen Gäste. Damit war die Gesellschaft ja vollständig und es konnte ans Begrüßen gehen:


    "Das hier ist Petronia Octavena, die Tochter meines Vetters Bassus, und ihr Ehemann Numerius Duccius Marsus, mehrfacher Duumvir hier in Mogontiacum. Und seine... - äh - Verwandte Duccia Sila oder Naha, wie sie in der Familie genannt wird."


    begann er mit den Eintretenden, da er ja bis gerade noch mit Marcellus gesprochen hatte. Dabei wiederholte er noch einmal die wichtigsten Details - einerseits, damit Marcellus sie besser einprägen konnte, andererseits, damit die Duccier sich auch standesgemäß vorgestellt wussten. Dann war aber natürlich auch die andere Seite an der Reihe:


    "Das hier ist Titus Petronius Marcellus, der Sohn meiner Schwester Fabia. Er ist heute hier angekommen und kommt aus Mantua. Jetzt will er hier Fuß fassen und ich hab' ihm angeboten, dass er mir erstmal als Scriba zur Hand gehen kann."


    Damit ließ er kurz Raum, damit die Anwesenden Höflichkeitsfloskeln austauschen konnten. Schließlich bat er sie aber doch, Platz zu nehmen: Marsus und Octavena zwischen Crispus und Marcellus, Naha wahlweise neben einen der beiden bereits Anwesenden, sodass alle Seiten des Tisches etwa gleichmäßig besetzt waren.


    "Dann können wir ja endlich anfangen! Gunda, das Essen!"


    rief er nur und kurz darauf trat die Sklavin des Hauses mit einem Topf dampfender Kohlsuppe ein und verteilte sie in Schälchen auf dem Tisch.

  • Während Marcellus Oheim alle Anwesende vorstellte nickte der junge Petronier jedesmal freundlich zu den betreffenden Personen. Und endlich war es soweit das Essen konnte beginnen. Doch wie überrascht war Marcellus als er hörte das es Kohlsuppe geben sollte. Das Essen der armen Leute. Nun er zumindestens hatte Kohlsuppe bis zum Abwinken zu sich nehmen müssen während seiner Kindheit. Nun es war auch egal Hauptsache was nahrhaftes für seinen Hunger.


    "Lecker Kohlsuppe bei den Göttern."


    Marcellus sah interessiert in Richtung Nahas, sie gefiel ihm unheimlich gut. Allerdings versuchte der junge Petronier dies nur heimlich zu machen, nicht das noch jemand was auffallen würde. Sie hatte ein liebreizendes Gesicht, eine schöne Figur nun ja einfach eine tolle Frau. Was war den auf einmal mit dem Petronier los? So ein komisches Gefühl hatte er noch nie gehabt.

  • Natürlich war die Kohlsuppe nur die Vorspeise - aber eine, die der Alte sehr mochte, denn sie erinnerte ihn an seine Zeit bei den Adlern (neben dem Puls, einem Getreidebrei, den es ebenfalls öfter gab). Er war es auch, der als erster den Löffel ergriff und zu essen begann. Dann blickte er auf:


    "Wie läuft es mit der Casa Duccia? Ist da was zu retten?"


    fragte er Marsus - ohne zu bemerken, wie Marcellus die junge Duccierin anstarrte...

  • Komisch dachte sich der junge Petronier eigentlich hatte er doch noch vor kurzem Hunger. Und jetzt war es egal. Verstohlen beobachtete er Naha unter seinem Löffel hervor. Wie anmutig sie war, mit welchem Liebreiz sie den Löffel hielt, einer Göttin gleich erschien sie Marcellus und zwar der Liebesgötin selber. Was hatte der junge Mann denn auf einmal? War etwas in der Suppe das er nicht vertrug? Oder hatte er sich beim Wandern einen Sonnenstich geholt. Auf jeden Fall sah Marcellus Naha mit einem Blick an der sie der Sonne gleich am Firmament strahlen ließ. Der junge Petronier versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch wie will ein Verliebter Gefühle verbergen. Mittlerweile vergaß unser Held sogar das Essen. Sein Löffel lag noch in der Schüssel unberührt, er konnte diesen nicht anheben, denn er kam ihm tonnenschwer vor.


    Die Erwachsenen kannten natürlich längst die Antwort auf Marcellus Gefühlschaos. Doch wie sollte ein junger Mann sich zum ersten Mal den Trieben der Liebe stellen, wenn er davon keine Ahnung hatte. Oh ihr Götter, wieder beginnt das Spiel der Liebe und des geflügelten Boten aus einem Mann ein Narren zu machen.

  • "Petronius Marcellus, es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen", wandte Witjon sich an den jungen Mann, als sie einander von Crispus vorgestellt wurden. Auch die beiden Damen begrüßten Marcellus formvollendet.


    Viel Zeit zum Austausch von Floskeln blieb daraufhin jedoch nicht, denn der Hausherr war offensichtlich hungrig. Witjon ließ sich dankbar mit seiner Frau auf den angewiesenen Liegen nieder, während Naha sich für den Platz neben dem jüngeren der beiden Petronier entschied.


    Das Essen wurde aufgetischt und Petronius Crispus fing eine Unterhaltung mit dem Thema an, das Witjon verständlicherweise nicht in die beste Stimmung versetzte. "Ach, Marcus. Es ist eine Schande, aber von unserem schönen Heim ist kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Alles ist ineinander gestürzt und verkohlt. Uns bleibt nur, den großen Schutthaufen zu beseitigen." Er zog eine Grimasse, bevor er sich der Kohlsuppe widmete. Mit einem amüsierten Seitenblick bedachte er dabei Marcellus, der in eine Anwandlung von Jubel über die Kohlsuppe verfiel, die Witjon einigermaßen deplaziert wirkte.


    An Crispus gewandt fuhr er etwas hoffnungsvoller fort: "Allerdings hat mir ein gewisser Centurio Helvetius von der Legio Secunda bereits seine Hilfe bei den Aufräumarbeiten versprochen. Also, ich meine die Hilfe seiner Centuria." Er grinste schief zwischen zwei Löffeln Suppe. "Da muss ich mal beim Praefectus Castrorum nachhören, ob die Centuria überhaupt entbehrt werden kann, was meinst du?"

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