• " Kein Ding" entgegnete ich als sich der Bursche entschuldigte und schuldig zu Boden blickte.


    " Streck deine Arme nach vorne. Alle Finger an den Händen? Zehen alle dran?"


    " Gab es Krankheiten in der Familie wetergegeben werden bzw wurden?"


    Während ich die Fragen stellte begann ich den Mann abzutasten. Begonnen am Hals, die Wirbelsäule, Arme und Beine. Sichtbare Schäden waren nicht auszumachen wie auch beim tasten. Die Knochen waren alle in Ordnung. Oder wenigstens gut verheilt.

  • Fango ließ sich anstandslos untersuchen, nur hier und da spannte sich ein Muskel an, wenn der Capsarius ihn mit seinen Berührungen kitzelte. Auf die Aufforderung hin streckte der junge Mann beide Arme nach vorn.


    "Ich habe alle Gliedmaßen, es fehlt kein Finger und kein Zeh. In unserer Familie sind nur Geisteskrankheiten verbreitet, böse Zungen sagen, die Iunier seien bekloppt, nur weil der Caesar-Mörder Brutus ein Iunier war und auch der unglückselige Seianus mütterlicherseits von den Iuniern abstammte. Aber ich bin der Überzeugung, dass der Durchschnitt der Gens von den Eingeheirateten verdorben wird, zum Beispiel von meiner Stiefmutter Seia Sanga - aus eben jener Gens Seia, mit der ich nicht blutsverwandt bin!"


    Im Gegensatz zu Scato, der Fangos Meinung nach einen guten Teil ihrer Beklopptheit geerbt hatte. Dass Fango über den Vater ebenfalls mit der Gens Seia verwandt war, die er als Ursache der Geisteskrankheiten betrachtete, ließ er geflissentlich unter den Tisch fallen.


    "Ich bin jedenfalls gesund!"

  • Offensichtlich war er das. Ich könnte oberflächlich nichts feststellen. Und was den Geisteszustand anging....Fango redete gerne wie es schien.


    Die Geschichte der Familie, die mir der Mann zutrug, kommentierte ich mit einem Schulterzucken und:" Kommt in den besten Familien vor."


    * Soweit alles in Ordnung. Du kannst dich wieder ankleiden. Aber vorher noch die Zunge raus und den Mund weit auf.". Mal sehen wie die Zähne aussahen. Wenn man jemanden quälen wollen würde dann wäre das eines der besseren Mittel. Zähne gezogen bekommen war kein Zuckerschlecken.


    " Der körperliche Test beinhaltet 20 Kniebeugen und die gleiche Anzahl an Liegestütze.. Wen du bereit bist.?!"

  • In der Tat war die Schwatzhaftigkeit eine Eigenschaft, die vielen Mitgliedern ihres Zweiges zu eigen war. Manchen fiel das auf die Nerven, andere freuten sich über die Hintergrundbeschallung, einige redeten mit. Fango selbst merkte nichts davon, dass er überdurchschnittlich viel sprach, da er aus der Familie nichts anderes kannte.


    Fango riss den Mund auf und zeigte seine Zunge. "AH."


    Die Zunge war leicht belegt, da er sich auf der Reise ins kalte Germania bei der Kleiderwahl verschätzt hatte, so dass auch der Rachen sich gerötet zeigte. Dafür waren die Zähne gut in Schuss, von einigen abgesplitterten Ecken abgesehen, deren Bruchflächen jedoch nur oberflächlich waren.


    Nachdem der Soldat den Mundraum inspiziert hatte, machte Fango die Übungen. Diese fielen ihm recht leicht, da er trainiert hatte, seit sein Entschluss gefallen war, es bei den bewaffneten Streitkräften zu versuchen. Sich seiner Zierlichkeit schmerzlich bewusst, wollte er das Beste daraus machen, was er aus sich herausholen konnte.

  • Ruhig war es im Valetudinarium als Tisander dort ankam. Mir scheint hier gibt es keine Patienten, war sein erster Gedanke. Alle sind kerngesund. Ist das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen. Entweder sind sie wirklich gesund oder man muss noch mit dem Kopf unter dem Arm zum Dienst erscheinen.
    Doch da hörte er irgendwo ein Geräusch und wirklich. Als er um die Ecke schaute war da einer der in einem Korb herumwühlte.
    „Salve“ grüßte er. „Ich soll mich hier zu zur Untersuchung melden“ und legte dabei die Tabula auf dem Tisch vor sich.


    ALA II NUMIDIA
    MUSTERUNGSAKTE


    nomen: Tisander
    pater: Plautius
    mater: Alpina
    natio: Liguria/Apuaner
    aetas: XX


    artes: Reiten, Wagenlenken, Lesen, Schreiben


    habitus:


    morbi cognitio (medicus): - / -


    exceptio:


    eventus:



    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


  • " Wie es scheint bist du gesund und fit genug um zur Ausbildung zugelassen werden zu können. Aber.....Ich rate dir daran zu arbeiten die Muskelkraft wie auch die Ausdauer zu steigern. Die Ausbildung wird dich an die Grenzen womöglich an deine Grenzen führen. Arbeite daran."


    " Die leichte Entzündug im Hals sollte mit Krautertee bald erledigt sein. Spülen und Gurgeln. Kannst den Tee natürlich auch trinken wenns schmeckt."



    ALA II NUMIDIA


    MUSTERUNGSAKTE


    nomen: Iullus Iunianus Fango
    pater: Titus Iunius Priscus
    mater: Iuniana Iotape
    natio: Mantua, Italia
    aetas: XVI


    artes: Lesen, Schreiben, griechischer Standard


    habitus Gut
    Empfehlung: Zusätzliche Übungen zum Aufbau des Körpers wie der Ausdauer


    morbi cognitio medicus: keine
    Anmerkung: leichte Entündung des Rachens. Anwendung einer Kräuterspülung-oral


    exceptio: keine


    eventus: Probant ist für den Dienst einsatzfähig. Beherrscht Lesen und Schreiben.



    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


    " Mit der Tabula gehst du nun wieder zum Rekrutierungsoffizier zurück und übergibst diese ihm. Alles weitere wird er dir dann sagen, Vale, Iunius. Vermutlich sieht man sich bald wieder."

  • Fango strahlte den Mann an, als dieser ihn bestehen ließ. "Vielen Dank! Mach ich. Darf ich mich vorher noch anziehen?" Er packte die Tabula wieder zum Hahn im Korb, zog seine Kleider über, schnürte seine Sandalen und strahlte noch einmal. Auch der andere Anwärter bekam ein breites Lächeln. "Vale! Bis später!"


    Da die Tür noch offenstand, konnte er diesmal trotz seines Gepäcks viel schneller den Raum verlassen, um sich auf den Weg zum Officium zu machen.


    Officium Dilectuum >>

  • Tisander der zunächst nichts gehört hatte, besah sich seine Tabula auf dem Tisch, horchte auf als er das Gespräch hörte. Er sah verwundert auf und schaute dem Knaben hinterher. Der wurde hier aufgenommen? Warum sollte er, der durch die Arbeit in der Vactio gut trainiert war hier Probleme haben? „Vale“, murmelte er ,als er dem bepackten Knaben hinter herschaute.

  • Andriscus musterte den nächsten Privaten und grüßte nun.


    " Salve." " Tabula hast du dabei?"

  • Stirnrunzelnd schaute der Apulaner den Fragesteller an.
    "JA sicher hier " und klopfte auf den Tisch vor sich. Tief Luft holend nahm er sie und reichte sie an.

  • Teres Hilko konnte sich nicht mehr so wirklich an die vergangenen Wochen...oder waren es sogar Monate erinnern. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu dem schönen Tag zurück wo er das letzte Mal mit seiner Einheit ausgeritten war.
    Irgendwas war dabei verdammt schief gelaufen.
    Er wusste noch das seine Frau und seine beiden Söhne irgendwann einmal hier gewesen waren und ihn besucht hatten.
    Ebenso hatte er irgendwann bemerkt und wesentlich später akzeptiert das sein rechter Unterschenkel nicht mehr da war.


    Wochenlang hatte er danieder gelegen. Bei seiner Einlieferung als auch mehrfach danach war er fast gestorben. Zweimal hatte sich die Wunde entzündet, einmal hatte sogar noch etwas Fleisch weggeschnitten werden müssen. Auch der Versuch das arg mitgenommen aber nur noch halb vorhandene Gelenk zu retten war gescheitert. Eines Tages war der, wesentlich erfahrenere Legionsarzt dagewesen, hatte wohl Langeweile, und ihn erneut ... operiert nannte man das.
    Teres erinnerte sich noch das er den Rausch seines Lebens hatte und trotzdem enorme Schmerzen gespürt hatte. Das Gefühl als sein Knochen ein Stück oberhalb des Kniegelenkes durchgesägt wurde... das würde er nie vergessen. Auch wie der Arzt die Wunde mehrfach ausgewaschen hatte und dann das ganze zu einem dicken ...Gnubbel Fleisch zusammengenäht hatte.
    Irgendwas hatte er ihm noch erzählt das er Glück gehabt habe weil der Treffer zwar sein halbes Bein gekostet hatte er aber zur Zeit der einzige mit solch einer Wunde war. So habe er Zeit für die ausführliche Behandlung gehabt und nicht die wo nur das Leben gerettet wurde es aber schnell gehen musste weil etliche weitere auf Behandlung warteten.
    Wie war das alles nur passiert...


    Heute nun...heute war der Tag der Tage. Die Wunde war endlich verheilt...jedenfalls soweit das er entlassen werden konnte. Der Arzt, Teres hatte erlaubt das er während der Behandlung irgendwelche Tiros an seinem Stumpf rumnähen durften, hatte ihm als Dank sogar einen Papyrus übergeben auf dem eine Anweisung für ein Holzbein stehen sollte.


    Für´s erste hatte er aber erst mal nur eine Holzkrücke auf die er sich stützen konnte.
    Er verabschiedete sich von den sich im Dienst befindenden Männern und machte sich auf dem Weg zur Principia.

  • Geistesabwesend hatte Andriscus nicht bemerkt dass die Tabula bereits am Tisch lag. Die Frage danach war kategorisch. Kurz las er sich die bereits vorhandenen Informationen durch.
    " Tisander. 20 Jahre alt. Aus Apua. Gut."


    " Gibt es Erkrankungen in der Familie die regelmäßig weitergegeben wurden? Schwachsinn? Fehlstellungen der Knochen? Chronische Atemwegserkrankungen?".
    Kurz blickte er auf und lächelte knapp den Mann an.


    " Fehlen Finger oder Zehen?" setzte er nach und betrachtete die Hände Tisanders.

  • Was die alles wissen wollen stellte Tisander fest. Fast hätte er mit dem Kopf geschüttelt über diese Fragen. "Nein, nein, nein immer nur nein" , antwortete er säuerlich.

  • Andriscus entnahm der Stimmlage seines Gegenüber negative Schwankungen.


    " Stimmt etwas nicht?"


    Ohne weiter auf eine Antwort zu warten deutete er an die Wand an der eine Tafel angebracht war.



    quod quo pro
    A F H I
    C R G L
    O Q Z E
    [SIZE=7]W U V Y [/SIZE]



    X + VI = ? XX - XI =?



    " An die Linie herantreten und lesen." war die knappe Anweisung.

  • „Doch,doch alles in Ordnung“, antwortete Tisander. „Ich hatte nur nicht so detalierte Fragen erwartet und wunderte mich darüber.“ ….. Jetzt erst sah er auf die Tafel.
    „quod quo pro A F H I C R G L O Q Z E W U V Y X + VI = ? XX - XI =? + VI = ? XX - XI =?“
    Soll ich das nun ausrechnen? Dabei fiel ihm ein, rechnen hatte er nicht angegeben. „Die Ergebnisse der Rechen Aufgabe, 16, 17, 9, ich habe vergessen rechnen als meine Fähigkeit anzugeben.“

  • " Ach.....du denkst das wäre detailiert? Ich könnte noch einiges mehr fragen. Wie zb....gab oder gibt es Geschlechtskrankheiten? Hattest du Kontakt mit kranken Tieren? Also oberflächlich...rein der Krankheiten wegen." Andriscus grinste erneut und nickte zufrieden.


    " Augen sind in Ordnung. Du kannst lesen und auch rechnen." Er kritzelte schon mal die Informationen auf die Tabula.


    " Die nächste Frage ist.....die körperliche Ausdauer. 20 Liegestütze und 20 Kniebeugen. Und zähle bitte laut mit."

  • Tisander konnte sich bei der Antwort ebenfalls ein grinsen nicht verkneifen. Ja so etwas sollte es auch geben. Bei den folgenden Anweisungen nickte er nur.
    Ob nach der Durchführung die Schweißtropfen gezählt werden? Bei dieser seiner Fragen hätte er fast gelacht.
    Er begann mit den Liegestützen. „1-2-3-4-5........20“ Es folgten die Kniebeugen „20“ kam laut von ihm

  • Kurz betrachtete Andriscus den Mann und kontrollierte augenscheinlich dessen Atmung. Diese ging etwas schneller aber bei der körperlichen Tätigkeit war dies normal. Auch vernahm er kein Pfeifen während des Atmens.


    " Das letzte was nun noch anliegt. Kleider ablegen und Arme seitlich vom Körper strecken. Augen schliessen und mit jeweils dem Zeigefinger die Nasenspitze berühren. Danach werde ich noch nachprüfen ob es nicht doch etwaige Brüche gab die nicht ordentlich verwachsen sind."


    Andriscus wartete kurz bis Tisander hinter sich brachte und tastete dann Arme und Rücken ab. Dabei strich er mit den Fingerspitzen entlang des Rückrats.


    " Da ist eine Verhärtung an der Halswirbelsäule. Vermutlich durch schlampige Haltung. Sowas kann schon mal kommen wenn man lange Zeit krumm da sitzt und den Kopf nach vorne streckt. Ist aber kein Problem."


    ALA II NUMIDIA
    MUSTERUNGSAKTE


    nomen: Tisander
    pater: Plautius
    mater: Alpina
    natio: Liguria/Apuaner
    aetas: XX


    artes: Reiten, Wagenlenken, Lesen, Schreiben


    habitus: Gut


    morbi cognitio (medicus): o.B.


    exceptio: keine


    eventus: Dienstfähig ohne Einschränkungen



    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.



    " Die Tabula bringst du nun wieder zurück zum Rekrutierungsbüro und dort erhältst du weitere Anweisungen. Am besten ist du prägst die schon mal den Eid ein. Den musst du nämlich am Fahnenheiligtum wiedergeben."

  • Mit leicht zusammengekniffenen Augen, was Tisander oft tat wenn er aufmerksam zuhörte oder nachdachte, lauschte er den Worten. Bald lockerten sich seine Gesichtszüge und er nickte zufrieden. „Danke sehr“, kam von ihm. Diese Hürde war also genommen. Er zog sich eilig an und nahm die Tabula, mit einem „Vala bene“ Verließ er das Valetudinarium in Richtung Rekrutierungsbüro

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