Dass das Leben in Rom auch nicht völlig gefahrenfrei und geordnet sein würde, hatte sich Maro schon gedacht. Was hier für Gestalten herumliefen... Denen wollte er allein im Dunklen nicht unbedingt über den Weg laufen.
Trotzdem war er nicht überzeugt, dass es hier genauso gefährlich sein sollte, wie an der Grenze zu gewissen Zeiten.
In Germania Superior sprach man auch oft über das dreckige, stinkende und kriminelle Rom und hob dafür die geordneten, ruhigen Verhältnisse der Provinz hervor. Man fühlte sich daurch besser, man hatte einen Vorteil am Leben in der Provinz gefunden.
"Vielleicht sollte man mal eine trunkene Germanenhorde nachts hier durchjagen. Da würden eure Banden schon kucken, dass sie wegkämen. Du musst wissen, Germanen kämpfen sich in so einen Rausch hinein. Dann sind sie völlig außer Kontrolle. Wenn dir der "Furor Teutonicus" was sagt... Mein Vater hat erzählt, dass eine Horde von zwanzig kampferprobten Wilden in diesem Zustand so viel wert sind, wie eine Zenturie Legionäre. In aufgelößter Formation natürlich. Wie sollten die Wilden auch ohne vernünftige Rüstung in eine von unseren Formationen einbrechen? Aber im eins gegen eins? Mein Vater hat immer auf den Gladiatoren von jenseits des Rhenus gesetzt..."
Maros Miene wurde bitter.
"Jedenfalls würde ich dein freundliches Angebot mich zur Casa Octavia zu geleiten, gern annehmen. Lohnt sich vielleicht sogar für dich. Vielleicht lernst du ja den Senator kennen"