Officium MFG | Verlobung, Hochzeit und andere Kleinigkeiten

  • Nach der Rückkehr von ihrem Treffen mit dem Tiberius vor der Regia, war der Flavia nichts anderes übrig geblieben, als ihre Sklavin Candace zum officium ihres Cousins zu schicken, um ihn von den „Absichten“ ihrer Domina zu unterrichten und ihn um einen Termin für ihren Zukünftigen zu bitten. Natürlich hatte die Stimmung ihrer Domina unter den Ereignissen des heutigen Tages stark gelitten, weshalb sie gegenüber der Sklavin einen ungewöhnlich barschen Befehlston angeschlagen hatte. Candace war schlau genug gewesen, ihre Domina nicht auch noch durch ein Fehlverhalten zu reizen, auch wenn ihr der Gang zum officium des Senators eine ordentliche Portion Mut abverlangte. Denn kein geringerer als der Vilicus selbst würde sie dort wahrscheinlich empfangen. Bisher hatte sie gut daran getan, Sciurus nicht unangenehm aufzufallen. Wenn es nach Candace ging, sollte dies auch so bleiben.
    So sputete sie sich also und eilte direkt zu besagtem officium, in der Hoffnung, den Flavier dort auch anzutreffen. Ein dezentes Klopfen folgte.

  • Sciurus


    Wie beinahe jeden Tag zu dieser Zeit saß Flavius Gracchus auch an diesem in seinem Officium, hörte sich wichtige Briefe an, die er erhalten hatte, diktierte seinem Vilicus die Antworten oder beschäftigte sich mehr oder minder intensiv mit sonstigen Schriftstücken, welche seine Aufmerksamkeit erforderten. In jenem Augenblick als das zarte Klopfen an der Türe erklang feilte er gerade an einem Satz bezüglich einer Opferung, registrierte nur mit halber Aufmerksamkeit wie Sicurus seinen Platz verließ und öffnete.
    "Was willst du?" fragte der Vilicus umgehend die Sklavin, welche er selbstredend als eine der Flavia Domitilla erkannte - nicht sonderlich schroff, jedoch auch nicht besonders freundlich.

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  • Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür öffnete. Erwartungsgemäß erschien Sciurus, der Villicus der Villa Flavia in der Tür. Die kalten grauen Augen des Sklaven musterten Candace, ehe er sich, wie es eben seiner zumeist abweisenden Art entsprach, nach dem Grund ihres Erscheinens erkundigte. Candace versuchte, seinem Blick standzuhalten und sich von seinem bloßen Auftreten nicht einschüchtern zu lassen. Genauso wie es ihr von ihrer Domina aufgetragen wurde, begann sie ruhig, aber dennoch flüssig auf die Frage des Villicus zu antworten. „Meine Domina schickt mich, um bei Dominus Gracchus einen Termin zu ersuchen. Es geht um die angestrebte Verbindung mit Tiberius Lepidus, der bei Dominus Gracchus gerne vorsprechen möchte und ihn um sein Einverständnis bitten möchte. Der Tiberius lässt anfragen, ob es dem Dominus wohl möglich wäre, bereits morgen etwas Zeit für ihn zu erübrigen.“ Als sie schließlich geendet hatte, verharrte sie weiterhin ruhig und beinahe bewegungslos vor Sciurus. Lediglich ihre Brust hob und senkte sich, des Atmens wegen. Noch immer war ihr Blick an den des Sklaven gehaftet, eine Antwort abwartend.

  • Keine Regung auf der Mine des Sklaven verriet den Anflug von Verwunderung und Ärger, denn die Information über eine angestrebte Verbindung der Flavia mit Tiberius Lepidus war ihm neu, während es aus Candaces Mund klang als wäre dies längst bekannt.
    "Warte hier"
    , wies er sie nur an, drehte sich um und ließ sie vor der - noch immer geöffneten - Türe stehen.
    "Herr"
    , unterbrach er sodann Gracchus, der ohnehin mangels eines Schreibers seine Formulierungen hatte pausiert.
    "Deine Cousine Domitilla bittet um einen Termin für Tiberius Lepidus wegen der angestrebten Verbindung zur Zustimmung deines Einverständnisses, sofern es möglich ist bereits schon morgen."
    Selbstredend lag es in Sciurus' Verantwortung, solcherlei Termine einzuplanen, doch da er seinen Herrn von dieser Tatsache bisher - mangels Wissens - nicht hatte unterrichtet, war es durchaus ratsam, dieses Versäumnis nun nachzuholen.
    "Mhm? Welche Verbindung?"
    In Gedanken noch bei dem Opfer konnte Gracchus den Worten nicht gänzlich folgen.
    "Die Verbindung zwischen Domitilla und Tiberius."
    Die linke Braue des Flavius hob sich fragend, wiewohl ein wenig skeptisch empor.
    "Domitilla und Tiberius? Was für eine Art von Ver..bindung?"
    "Ich nehme an es geht um eine Ehe, Herr"
    , vermutete der Sklave, da Frauen sonstig kaum Verbindungen eingingen.
    "Eine Ehe? Was für eine Ehe? Wieso mit Tiberius Lepidus? Hat Aetius das bestimmt?"
    Ein wenig Empörung wallte in Gracchus empor, denn einerseits hatte Aetius ihm aufgetragen als Domitillas Vormund in Rom zu fungieren, andererseits mischte er sich nun aus der Ferne in politische Angelegenheiten ohne ihn auch nur um eine Stellungnahme zu ersuchen, geschweige denn ihn von seinen Absichten zu informieren.
    "Ich weiß es nicht, Herr, doch ich bin über keine Nachricht aus Ravenna unterrichtet"
    , gab Sciurus - ein wenig zerknirscht - zu, was Gracchus wieder ein wenig besänftigte, denn allfällig hatte er seinen Sklaven nur missverstanden.
    "Ist er hier, der Tiberius?"
    "Nein, Herr, deine Cousine ersucht um den Termin."
    Gracchus hatte sich also doch nicht verhört und einige Augenblicke überlegte er, ob Sciurus ihn zum Narren wollte halten - was indes noch nie zuvor geschehen war.
    "Weshalb sollte Domitilla um einen Termin für Tiberius ersu'hen?"
    "Ich weiß es nicht, Herr."
    "Dann finde es heraus! Nein, warte ... sage Domitilla, dass ich sie sprechen will."
    Sciurus nickte, ließ seinen verwirrten Herrn zurück und trat wieder zur Türe, zu Candace.
    "Er möchte deine Herrin sprechen."

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  • Candace wartete. Noch ahnte sie nicht, was dieser doch so harmlos anmutende Botengang noch mit sich bringen würde. Eigentlich war es nicht ihre Art, zu lauschen. Jedenfalls nicht, wenn man es ihr nicht ausdrücklich befohlen hatte. Doch da die Tür immer noch geöffnet war, konnte sie ohne größere Schwierigkeiten den Dialog zwischen Herr und Sklave mit verfolgen. In diesem Fall konnte es sogar ganz nützlich sein, später ihrer Herrin von Dominus Gracchus' Reaktionen berichten zu können. Denn was sie zu lauschen bekam, war gelinde gesagt, sehr interessant… Wie es schien, herrschte eine große Verwirrung darüber, was die angestrebte Ehe zwischen ihrer Domina und dem Tiberius betraf. Offenbar hatte der Flavius davon noch absolut keine Ahnung. Vielleicht konnte die Flavia ja dies zu ihrem eigen Vorteil nutzen. Schließlich widerstrebte ihr diese Verbindung mit dem Tiberius gänzlich.
    Je mehr sie zu hören bekam, verspürte die Sklavin eine gewisse Art der Ungeduld, so wie sie oft bei jungen Mädchen auftrat, wenn diese auf eine besondere Überraschung harrten. Am liebsten wäre sie sofort zu ihrer Domina zurückgekehrt, um ihr diese Neuigkeiten zu unterbreiten. Doch natürlich war dies nicht möglich. So wartete sie weiter, bis endlich der Villicus wieder in der Tür erschien und ihr mitteilte, was sie eh schon vernommen hatte.
    „Ich werde es ihr ausrichten.“ Mit einem leicht angedeutetem Kopfnicken wandte sie sich um und eilte zurück zu ihrer Herrin.

  • Das lange Warten hatte bei Domitilla bei Weitem nicht den gleichen Effekt erzielt, wie es bei iherer Leibsklavin der Fall war. Sie hatte es sich auf ihrer Kline bequem gemacht, las ein spannendes Buch und ließ ab und an eine rote Weintraube in ihrem Mund verschwinden. So empfand sie es eher als störend, als Candace recht übermütig in den Raum ihrer Herrin zurückpolterte und ziemlich aufgedreht wirkte.
    „Du meine Güte, was ist denn mit dir los?“ Domitilla legte die Schriftrolle beiseite und setzte sich auf, während sich Candace immer noch sammeln musste. „Domina, es gibt vielleicht gute Neuigkeiten,“ platze es aus ihr heraus. Diese Information aber hinterließ bei der Flavia lediglich einen verwirrten Ausdruck auf ihrem Gesicht. „Ach tatsächlich? Inwiefern? Nun, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber nun rede endlich, was hat er gesagt?!“ Da die Sklavin in Rätseln sprach, wuchs die Ungeduld ihrer Herrin von Sekunde auf Sekunde. Und Candace tat gut daran, sie nicht weiter zu reizen oder gar ihre Gutmütigkeit nicht über zu sehr zu überstrapazieren. Candace ließ sich wenig von der aufflammenden Gereiztheit ihrer Domina beeindrucken und begann frei heraus zu erzählen, was sie gehört hatte.
    „Also, nachdem Sciurus dem Dominus von deiner Bitte unterrichtet hatte, war der zuerst ganz konsterniert, da er von diesem Vorhaben noch gar nichts wusste. Domina, dein Cousin weiß noch gar nichts von dieser Hochzeit und er klang auch nicht sehr erfreut darüber, dass diese Neuigkeit so spurlos an ihm vorbei gegangen ist!“ Candace strahlte hoffnungsvoll, als sie dies der Flavia mitteilte. Auch ihre Aufregung war kaum zu übersehen. Die Flavia hingegen konnte dieser Nachricht jedoch erst nur Skepsis entgegen bringen. „Du meinst, er weiß gar nichts davon? Hat ihm Scato etwa gar nichts davon erzählt?“ Freudestrahlend nickte die Sklavin. Als die Flavia dies endlich realisierte, stellte sich auch bei ihr ein mildes Lächeln ein. Vielleicht würde sie ja doch ihrer Freiheit etwas länger frönen können.
    „Gibt es sonst noch etwas? Hat er dir einen Termin nennen können?“, fragte Domitilla weiter, diesmal überwog allerdings ihre gute Laune. Daraufhin nickte die aufgekratzte Sklavin. „Oh ja, Domina! Dominus Gracchus möchte dich sprechen. Am besten sofort.“
    „So will er das?“, fragte die Flavia, natürlich nur rein rhetorisch. „Nun, dann will ich meinen lieben Cousin nicht länger warten lassen.“ Schwungvoll erhob sie sich von der Kline. Ihre Sklavin sorgte dafür, dass ihre Tunika richtig saß. Danach machten sich beide, Herrin und Sklavin, auf zum officium des Hausherrn. Wie üblich war es an der Sklavin, die klopfte und an der Herrin, die darauf wartete, eingelassen zu werden.

  • Nachdem Sciurus die Sklavin vor der Türe hatte fort gesandt fand Gracchus keine Ruhe mehr, sich seiner Korrespondenz zu widmen. Die Nachricht ob einer möglichen Ehe zwischen Domitilla und Tiberius Lepidus wühlte ihn regelrecht auf, nicht nur da er sich über Aetius echauffierte, welcher nach all der Zeit es noch immer konnte erwirken, ihn aus der Ferne Ravennas zu beängstigen, wiewohl jenen nicht im mindesten zu kümmern schien, was seine Einmischung für die Familie in Rom mochte bedeuten, sondern gleichwohl bei dem Gedanken dieser Verbindung selbst. Nachdenklich starrte er auf eine der Fasern im Holz seines Schreibtisches, ohne dass dies seine Erwägungen konnte weiter fokussieren, bis dass es neuerlich an der Türe klopfte. Sciurus öffnete, verneigte sich vor Domitilla und geleitete sie in den Raum hinein.
    "Salve Domitilla"
    , wies Gracchus seine Base mit einer einladenden Geste an, ihm gegenüber Platz zu nehmen, ohne dass ihm dabei ein unverbindliches Lächeln wollte gelingen.
    "Wie geht es dir? Ich höre, dein Vater plant dich mit Tiberius Lepidus zu ver..mählen?"
    begann er sogleich zu konkretisieren, da er einerseits ohnehin stets präferierte, das unverbindliche Geplauder zu Beginn eines Gespräches auszusparen, ihm zudem insbesondere in heiklen, familiären Angelegenheiten nicht im Mindesten daran gelegen war, bisweilen notwendigen Gesprächskonventionen zu folgen.

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  • Gefolgt von ihrer Sklavin Candace, trat Domitilla ein. Inzwischen hatte ihr Lächeln einer unschuldig wirkenden Miene Platz gemacht. Schließlich war sie ja nur der Spielball bei dieser Partie. Doch hoffte sie, die Dinge immer noch so beeinflussen können, damit sie am Ende doch noch als Gewinnerin hervorgehen konnte.
    „Salve Manius,“ entgegnete sie ihrem Cousin, der ihr an Jahren vieles voraus hatte und ebenso ihr Vater hätte sein können. Als sie den angebotenen Platz ihm gegenüber einnahm, konnte sie bereits diesen Hauch des Missmuts spüren, der in diesem Rau gefangen war und ihr nun entgegen schlug. Kein Anflug eines Lächelns, nicht der übliche Smalltalk, der einem Gespräch meist voraus ging. Lediglich ein ‘Wie geht es dir‘. Eine Zeit zum Antworten aber blieb ihr gar nicht denn der Flavius kam direkt auf den Punkt.
    Lieber kurz und schmerzlos, dachte die Flavia für sich, ehe sie begann, sich zu äußern. „Danke, ich kann nicht klagen… wäre da nicht diese Hochzeit! Bisher wähnte ich mich im Glauben, sie sei von meinem ‚allseits geschätzten‘ Neffen Caius Scato initiiert worden und maß ihr daher keine ernsthafte Bedeutung bei. Gut, der Tiberius ist scheinbar entzückt von mir. Daher bat er mich heute morgen auch darum, einen Termin bei dir zu vereinbaren, als ich ihn in religiösen Dingen aufsuchte. Doch nun ist es also auch der Wille meines Vaters?“ Scato, diese Ratte! Domitilla glühte innerlich, auch wenn sie äußerlich noch recht entspannten Eindruck machte. Er hatte sich doch tatsächlich an ihren Vater in Ravenna gewandt! Wie unverfroren war das denn??!! Allerdings glaubte sie noch immer, einen starken Verbündeten an ihrer Seite zu haben.

  • "Von Scato initiiert?"
    fragte Gracchus derangiert, da dies eine neuerliche Information war, welche sich nicht in das Gesamtgefüge wollte einpassen und er nun gänzlich den Überblick - welchen er versuchte gerade erst zu erhalten - verlor.
    "Was hat Scato mit dieser Angelegenheit zu tun? Hat dein Vater dies arrangiert - auf welche Weise auch immer - oder nicht?"
    Da seine Geduld in diesem Augenblick ohnehin nicht sonderlich weit reichte, begann er bereits diese zu einzubüßen, was sich in einem leicht missmutigen Tonfall seiner Stimme bemerkbar machte.

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  • Gracchus ungehaltener Klang seiner Stimme, ließ die junge Flavia etwas erschaudern. Plötzlich war sie sich ihrer Sache gar nicht mehr so sicher, in ihrem Verwandten wirklich einen Verbündeten gefunden zu haben. Vielmehr schien der sich lediglich zu echauffieren, da er in diese Maschinerie der Bündnis-Schmiederei nicht rechtzeitig eingeweiht worden war, weder von Scato noch von ihrem Vater, falls dieser bereits davon in Kenntnis gesetzt worden war und dieser grandiose Idee mit der flavisch-tiberischen Hochzeit tatsächlich seinen Segen erteilt hatte. Sie musste Vorsicht walten lassen, damit ihr die Situation nicht vollends entglitt.


    „Nun,“ begann sie vorsichtig. „Ich war bisher der Ansicht, dass dies Scatos Werk sei, da er mich dem Tiberius auf seinen Feierlichkeiten, anlässlich seiner Wahl, vorstellte. Kurze Zeit später teilte er mir mit, er habe mit ihm eine Vereinbarung getroffen…“ Langsam jedoch, als sie sich jenen Abend retrospektiv in Erinnerung rief, schien es ihr zu dämmern, dass ihr Vater inzwischen eingeweiht sein musste. Weshalb hätte er sonst diese zweideutigen Bemerkungen in seinem letzten Brief gemacht?!
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, den Briefen aus Ravanna nicht genügend Aufmerksamkeit zu widmen, sonst wäre ihr diese scheinbar unbedeutende Kleinigkeit sofort ins Auge gefallen. Doch dafür war es nun reichlich spät!
    „Ich vermute, mein Vater ist wohl auch darin involviert. Zumindest scheint es mir, genießt diese Verbindung seine Zustimmung.“ Es lag eine gewisse Resignation in ihrer Stimme, was unter diesen Umständen nicht verwunderlich war.

  • Deutlich zeigte sich nun der Ärger auf Gracchus' Antlitz, welcher letztlich gar dazu gereichte, dass er sich vor Domitilla echauffierte.
    "Dieser Narr, dieser insolente Narr! Be..hauptet dein Vater nicht immer, ich würde die Familie in Verruf bringen!? Dabei ist er es, er der sich nicht im geringsten um die Familie hier in Rom schert!"
    Erbost ballte der Flavius seine Hand zur Faust, blickte sodann an der Flavia vorbei.
    "Sciurus! Geh und hole Scato!"
    Ohne weiter auf den Sklaven zu achten, beugte er sich zu Domitilla vor, die Stimme nun wieder gemäßigt.
    "Ich bedaure, Domitilla, dass du unter diesen Differenzen zu leiden hast. Ich habe deinen Vater stets res..pektiert, auch wenn er anderes postuliert, doch ich werde nicht tolerieren, dass er den Ruf dieser Familie gefährdet, ob dessen ich wahrhaft hoffe, dass er gute Gründe hat, derart vorzugehen."

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  • Scato ahnte natürlich schon worum es ging, vielmehr noch, er konnte die Art und Weise wie der Sklave ihn ins Officium gebeten hatte deuten können und bemerkte schon dass es nun wohl ein etwas ernsteres Gespräch werden würde..
    Er trat souverän in den Raum und grüßte beide mit einem kühlen Blick, Familie oder nicht, wenn es ernst wurde hatte Scato seine Emotionen völlig unter Kontrolle..
    "Salve Gracchus, Domitilla. Ich wurde gerufen, hier bin ich." sagte er und setzte sich vorsorglich schon mal auf einen der Plätze.

  • "Scato"
    , begrüßte er jenen nur kurz, mit einem Nicken dessen zügiges Eintreffen würdigend, ehedem er indes ohne Umschweife den Anstoß dieser Beorderung thematisierte.
    "Es herrscht ein wenig Konfusion zwischen deiner Tante und mir, bezügli'h einer intendierten Verbindung zwischen ihr und Tiberius Lepidus. Kannst du allfällig elaborieren, was zu dieser Intention führte?"
    Gänzlich gefasst nun wieder blickte Gracchus zu Domitilla und schlussendlich zurück zu seinem Neffen.

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  • Scato blickte kühl zu seiner Tante und dann wieder auf seinen Onkel, seinen Blick ein wenig erhellend, denn er war sich gewahr wie er sich aus dieser Situation herausbringen könnte, und wollte diese Möglichkeit nutzen, bis weitere Erklärungen vonnöten sein würden...
    "Nun, Domitillas Vater beauftragte mich eine passende Partie zu finden. Und nachdem wir in der Familie zahlreiche ledige Mitglieder zählen, erschien es mir und vor allem Domitillas Vater sinnvoll, sie einem aufstrebenden Politiker aus dem Hause Tiberia zu versprechen. Es wird sicher von nutzen sein." befand er, und notierte sich innerlich schon einmal dass er dringend mit Domitillas Vater würde sprechen müssen..

  • Einige Augenblicke auf Scatos Worte hin geschah schlichtweg nichts - von außen betrachtet zumindest -, so dass eine kurze Phase des Schweigens über dem Raum hing, während Gracchus in seinem Innersten versuchte die Worte von allen Seiten zu beleuchten, irgendwie einen anderen Inhalt in sie hinein zu pressen als jener, welcher ihnen inhärent war. Vergeblich. Ruckartig stand er auf und wandte sich mit wenigen Schritten dem Fenster zum Garten hin zu, während seine Kiefer fest aufeinander mahlten, sein Atem ein wenig schnaubend wurde und er suchte sein Gemüt zu kalmieren, indem er eines der letzten Blätter fixierte, welches an den beinahe kahlen Zweige des großen Mandelbaumes noch hing. Die gesamte Angelegenheit war weitaus widriger als angenommen, nicht nur dass seine Freunde und seine politischen Verbündeten ihn hintergingen, nicht nur dass Aetius aus der Ferne ihn schikanierte, nun obstruierte auch noch die eigene Familie in Rom gegen ihn - die eigene Familie! Just in diesem Augenblicke erfasste eine Windbö das rostbraunfarbene Blatt, entriss es dem Geäst und ließ es zu Boden sinken. Die eigene Familie! Gracchus wandte sich um und suchte nicht erst, seine Verärgerung zu verbergen, gab es doch Situationen, in welchen Contenance angemessen, und solche, in welchen sie schlichtweg überflüssig war.
    "Ver..stehe ich das recht? Aetius betraute dich mit dieser Aufgabe, und du hast dir nichts dabei geda'ht!? Es ist dir nicht einmal in den Sinn gelangt, mit mir darüber zu sprechen, nicht einmal in den Sinn gelangt, welche Aus..wirkung dies auf die Familie hier hat!?"
    Er trat zurück zu dem wuchtigen Schreibtisch, stützte seine Hände darauf und beugte sich zu seinem Neffen, sein Tonfall durchaus ein wenig dräuend.
    "In dieser Familie gibt es Regeln, Caius Scato, und ich werde nicht tolerieren, dass du unsere Familie der Lä'herlichkeit preisgibst, nur weil du glaubst, dich über diese Regeln hinweg setzten zu können, noch werde ich tolerieren dass du deine Tante an einen Tiberius ver..äußerst, weil er dir irgendetwas versprochen hat!"
    Durchdringend fixierte er seinen Neffen, dann ließ Gracchus sich zurück auf seinen Stuhl sinken und fuhr trocken fort.
    "Du wirst Tiberius Lepidus mitteilen, dass aus dieser Ehe nichts wird, und ich werde Aetius einen Boten schicken, dass sofern er seine Tochter ver..kaufen will, er nach Rom kommen und es selbst tun muss, er ihr indes damit nicht nur ihre Würde, sondern glei'hsam auch ihre Familie nehmen wird."
    Kurz blickte er zu Domitilla und hoffte dass ihr dies würde erspart bleiben, ehedem er seinen Blick wieder Scato zuwandte und seufzte. Felix hätte niemals zulassen dürfen, dass seine Enkel fern der Familie aufwuchsen, von einer Frau aufgezogen, welche nie einen Hehl daraus hatte gemacht, wie gering sie die Flavia schätzte.
    "Warum glaubst du wohl, weshalb es seit Jahrzehnten keinerlei eheliche Verbindung zwischen Flavia und Tiberia gibt - und das, obgleich die politischen, wie persönli'hen Verbindungen lange Zeit freundschaftlich waren?"

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  • Die junge Flavia gab sich sichtlich erschüttert, als nun der Ärger des Gracchus so offen zu Tage trat und er nur drastische Worte der Abneigung für ihren Vater fand. Domitilla hätte freilich all dies unterschreiben können. Doch sie hielt sich distinguiert zurück und überließ das Streiten anderen. So war sie nicht im Mindesten überrascht, als ihr Onkel schließlich nach Scato schicken ließ, um endlich Licht ins Dunkel zu bringen. Ein süffisantes Lächeln huschte flüchtig über das Antlitz der Flavia, als der Leibsklave des Gracchus davoneilte, ihren Neffen zu holen. Doch schnell bemächtigte sich dieser betroffene Ausdruck wieder ihrem Gesicht, als der Flavier sich wieder an sie persönlich wandte und Worte des Bedauerns für sie fand. Ja, ganz richtig! Sie war hier das Opfer! Vom eigenen Vater auf solch infame Weise verschachert zu werden – wie schändlich! „Ich danke dir für deine Intervention, Manius und hoffe nur, dass sich mit Caius´ Hilfe alle Irritationen aus der Welt geschafft werden.“


    Als kurze Zeit später ihr Neffe das Tablinium betrat, hatte sie lediglich nur einen unterkühlten Blick für ihn übrig, so wie sie ihm bereits die letzten Tage und Wochen begegnet war. An dem nun beginnenden Streitgespräch (oder hätte sie es besser Gracchus´ Schelte nennen sollen?) beteiligte sie sich nur indirekt. Aufmerksam verfolgte sie nun den Diskurs der beiden Flavier und hoffte, am Ende doch noch ihr eigenes Ziel erreichen zu können.

  • Scato hörte einfach nur zu und bewahrte seine unterkühlte Mimik und seinen kalten, berechnenden Blick aufrecht, auch wenn ihm die ganze Sache natürlich schon Bedenken bereitete, drohte Gracchus doch all seine Pläne zu unterwandern. Lepidus, Felix, er, und viele weitere junge Patrizier die zukünftig wie eine Wand im Senat agieren sollten, vereint durch enge Bindungen, und nicht durch das obligatorische Abendessen hier und da.


    Scato schwieg, er schwieg und fragte nicht nach der Untätigkeit welche bei seinen Verwandten in mächtigen Positionen vorherrschte, nicht danach, warum die Patrizier trotz der schon länger anhaltenden Herrschaft des Cornelius Palma ihre genommenen Rechte noch nicht wiedererlangt hatten, und warum Gracchus scheinbar intervenieren konnte wenn es für ihn recht war, er Scato jedoch nie auch nur ansatzweise hatte Rat und Hilfe zukommen lassen, als dieser sein angetreten hatte. Trägheit, das herrschte in seinem Stand vor. Das Ausruhen auf alten Zeiten, nostalgisch und mit einem Schleier vor den Augen welcher scheinbar den Blick auf die Wirklichkeit zu verdecken vermochte.


    Scato jedoch dürstete nach Taten, nach Plänen, Ränkespielen und davon den alten Glanz, welchem scheinbar alle nachtrauerten, wiederherzustellen. Was nützten ihn da Regeln? Was nützten ihn Vorbehalte?


    Doch er hörte zu, ruhig, kalt, und als Gracchus mit seiner Standpauke fertig war, und Scato wieder um eine Erkenntnis reicher, war es nur ein leichtes Nicken welches er sich abringen konnte, bevor er seine Stimme ebenfalls kurz erhob..


    "Nun, da ich gewissermaßen nur als Kontaktperson fungiere, sollte es wohl Domitillas Vater obliegen diesen Gang anzutreten und sein Gesicht zu verlieren, schließlich habe ich noch Pläne in Rom und Lepidus fällt die Karriereleiter recht schnell hinauf, sodass ich es mir gut halten muss.", nicht dass sich in der Villa jemand so recht dafür zu begeistern schien.. "Ich bin sicher ein kurzes Schreiben von ihm an den Tiberius wird alles klären Onkel. Und wir wahren unser Gesicht." sagte Scato und bog sich so die Wahrheit ein wenig zurecht.. Um ungefähr 180 grad um genau zu sein, aber es erkaufte ihm erst einmal ein wenig Zeit.

  • Einen Augenblick senkte sich die Waagschale beladen mit Gracchus' Echauffierung neuerlich bedenklich zum Grunde hin, da ihm Scatos Ablehnung schlichtweg zu bequem und kleinmütig schien, doch im rechten Moment legte seine Rationalität ein Körnchen zum Ausgleich bei, denn schlussendlich war es zweifelsohne so, dass der Tiberius dem Boten ob der Botschaft würde zürnen und nicht jenem Manne, welchem er niemals hatte gegenüber gestanden, der nur aus dem fernen Ravenna die Fäden zog, wiewohl dass Scato schlussendlich eben nur jene undankbare Rolle des Boten war zugefallen.
    "Ich werde mit Tiberius sprechen"
    , entschied er sodann.
    "Es soll dies keinen Zwist zwischen unsere Familien bringen, und ich hoffe, Tiberius ist zumindest vorder..gründig klug genug einzugestehen, dass es politische Bündnisse und familiäre Bündnisse gibt, dass diese bisweilen sich bedingen, bisweilen hinwieder sich ausschließen."
    Da augenscheinlich Scato dies bisherig nicht gänzlich inne war, fügte Gracchus - nun wieder umgänglicher, da sein Zorn zumeist ebenso schnell abklang wie er aufwallte - hinzu:
    "Deine Familie blickt auf eine lange Tradition zurück, Scato, und du hast es nicht nötig, deine Verwandte um jeden Preis zu ver..heiraten. Du solltest sie mit dem Respekt behandeln, den sie verdienen, und ihnen zu einem Heim verhelfen, in welchem ihnen dieser Respekt ebenfalls entgegen gebra'ht wird - denn nichts anderes ist tolerabel. Gleichwohl hast auch du es nicht nötig, dich um jeden Preis zu verkaufen, noch hast du es nötig, in der Hast eines Parvenüs die Karriereleiter hinaufzufallen - denn es ist nichts anderes als dieses Wort bereits aussagt: ein Fall. Du bist ein Flavius, Scato, du solltest diese Leiter emporschreiten. Und wenn du Pläne in Rom hast, so ist es weitaus ersprießlicher diese mit Verstand und Beharrlichkeit langfristig zu planen als sich ungea'htet jeder Kosten überstürzt in einen schnelllebigen Moment zu werfen."
    Augenscheinlich war es nicht sonderlich gedeihlich gewesen, Scatos Weg der Führung seines Onkels zu überlassen, doch auch Furianus würde eingestehen müssen, dass seine gesundheitlichen Einschränkungen schlichtweg ihn zu sehr daran hinderten, diese Pflicht zu erfüllen.
    "Sofern deinem Onkel die notwendige Kondition fehlt, dir bei dieser Planung behilflich zu sein, sollten wir beide uns allfällig einmal zusammensetzen."

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  • Wie üblich perlte die Schelte, die er diesmal von Gracchus erhielt, an Scato ab. So kühl, wie sie ihn selbst bei ihrem letzten Gespräch erlebt hatte, gebärdete er sich nun auch hier. Aalglatt wandte er sich geschickt aus der Verantwortung heraus und schob sie nun Domitillas Vater in die Schuhe. Nicht dass dies Domitilla berührt hätte, denn noch immer war ihr nicht ganz klar, wie tief Aetius in diese Sache verstrickt war. Aber wenn es tatsächlich der Wille ihres Vaters war, sich mit diesem Mann zu verbinden, was blieb ihr dann noch anderes übrig, als sich zu fügen? Die junge Flavia begann langsam zu zweifeln, wie sie sich richtig verhalten sollte. Gewiss, sie hatte nicht viel übrig für ihren Vater. Im Grunde war er ein Fremder für sie. Sie hatte zu ihm niemals eine echte Bindung aufbauen können, so wie auch er ihr gegenüber niemals wirklich seine väterliche Liebe gezeigt hatte. Doch vielleicht lag ja genau darin nun ihre Chance, ihm beweisen zu können, dass sie ihn als Tochter ehrte. Und vielleicht würde dann auch ihr seine Liebe zuteil werden.
    Eigentlich war es ihr nicht danach, sentimental zu werden und eigentlich hoffte sie noch immer auf Gracchus, der sich bereit erklärt hatte, mit dem Tiberius sprechen zu wollen, um das, was nicht sein durfte, aus der Welt zu schaffen. Ja, eigentlich hätte sie einfach den Dingen ihren Lauf lassen sollen. Dann wäre das Thema Hochzeit ganz schnell wieder vom Tisch gewesen und sie hätte ihren Willen einmal mehr durchsetzen können. Aber würde sie auf Dauer damit zufrieden sein können? Schließlich hatte sie sich für ihre Familie entschieden, als sie nach Rom zurückgekehrt war. Und wer stand ihr näher als ihr eigener Vater?
    Wenn sie zuerst noch innerlich zerrissen war, war sie durch diese Erkenntnis doch nun zu einem Entschluss gekommen, den sie ihren Verwandten nicht länger vorenthalten wollte, während Gracchus noch über Scatos Karriereleiter sinnierte.
    „Manius, Caius,“ begann sie sich unvermittelt voranzupirschen. „Ich danke euch für eure Bemühungen, in diesem Fall zu vermitteln. Doch ich glaube, ich sollte mich nicht gegen den Willen meines Vaters stellen. Wenn er diese Verbindung wünscht, dann werde ich als seine Tochter selbstverständlich seinen Willen respektieren und dem nachkommen.“

  • "Nein, Domitilla"
    , schüttelte Gracchus den Kopf.
    "Es geht hier nicht um Aetius und seine Provinzpolitik, es geht hier um das Ansehen unserer gesamten Familie in Rom! Eine Ehe unter Unseresglei'hen ist nicht einfach nur eine Ehe, hier in Rom ist eine Ehe eine Aussage, ein Bündnis das weit über Politik hinaus geht, ein Ein..vernehmen von Ethos und Werten, welche Gegenwart und Zukunft unserer Familie definieren."
    Dies mochte sich durchaus ein wenig pathetisch anhören, doch in Hinblick auf ihre Historie, auf ihren Stand und ihre Zukunft waren die Flavier stets ein wenig dünkelhaft.
    "Nachdem seine Familie beinahe der Devastation wäre anheimgefallen, nachdem nur noch das glanzvollen Erbe des Tiberius Durus nachhallte wäre Tiberius Lepidus zweifels..ohne befähigt gewesen durch den Pflichteifer, welchen er zeigt, und als Klient eines Kaiserklienten seine Familie endgültig von den Ressentiments der Vergangenheit zu befreien und somit auch der Verbindung zwischen Flavia und Tiberia eine neue Dimension zu ermögli'hen. Indes hat er nicht nur sich gegen diesen Schritt nach vorn entschieden, sondern sich und seine Familie von einer solchen Perspektive gänzlich entfernt."
    Eine kurze Pause folgte, um das anschließende zu akzentuieren.
    "Tiberius Lepidus hat seine Schwester mit Duccius Vala vermählt."
    Obgleich Gracchus über den üblichen Klatsch und Tratsch der Stadt selten im Detail informiert war, so ging er als Pontifex pro magistro doch in der Regia ein und aus, und da dort auch das Eheofficium lokalisiert war, war es unvermeidlich dass letztlich selbst er von Eheschließungen solcher Brisanz erfuhr. Da Gracchus davon ausging, dass Domitilla diese Brisanz allfällig nicht gänzlich einsichtig war, führte er seine Empörung über diese Eheschließung weiter aus.
    "Mit Duccius Vala, jenem germanischen Emporkömmling, der einem wilden Eber similär durch Rom wütet, jenem Duccius Vala, welcher unseren Neffen Quintus Flaccus - den Klienten eines Klienten seines eigenen Patrones - einer Ni'htigkeit wegen vor Gericht hat gezerrt statt diese Causa seinem Patron zu überlassen, nur um seinen Namen auf irgendeine Weise bekannt zu machen, der Duccius Vala, welcher unseren Neffen Scato hier - und mit ihm unsere gesamte Familie - während seiner Kandidatur zum Vigintivirat vor dem Senat gänzlich abge..feimt insultierte, der glaubte dem Senat von Rom diktieren zu können wie Politik in Rom zu funktionieren hat, der Duccius Vala, welcher es wagte den amtierenden Consul Roms öffentli'h im Senat zu diffamieren! Mit genau diesem Duccius Vala hat Tiberius Lepidus seine eigene Schwester ver..mählt, was kaum wohl davon zeugt, dass die Gesinnung der Tiberier sich der unseren hat approximiert, ganz abgesehen davon, dass ich nicht tolerieren werde, dass unsere Familie auch nur ange..heiratet mit diesem germanischen Parvenü in Verbindung kommt!"
    Den unerträglichen Gedanken, dass eine Flavia sich regelmäßig mit ihrem Schwippschwager Duccius Vala würde auseinandersetzen, gar nur an einem Tisch mit diesem speisen müssen, wollte er in diese Überlegungen nicht einmal mit einfließen lassen - denn letztlich würde eine Flavia zweifelsohne jeder Weisung ihres Vaters folgen, sofern diese nutzbringend war.
    "Wenn also dein Vater auf diese Verbindung tatsächlich besteht - und in Aetius' Sinne möchte ich annehmen, dass Tiberius diese Tatsa'he während der Verhandlungen schlichtweg unterschlagen hat -, so wird er dies ohne die Flavia in Rom durchführen müssen, wiewohl seine Ver..wandtschaft zur Flavia Graccha in diesem Falle nicht mehr fortbestehen wird."
    Während die Gesellschaft Roms nur das Andenken an Flavius Domitianus hatte negiert, war die flavische Familie selbst wenig zögerlich darin, ihre eigenen Verwandten, selbst ganze Familienzweige aus ihrem Stammbaum zu negieren - Gracchus selbst hatte dies von Kindheit an bei seinem eigenen Bruder miterlebt und es würde ihm zweifelsohne weitaus einfacher noch fallen, jegliche Verbindung zu Sentor Duccius aus der Familie zu tilgen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

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