[tirocinium] Gaius Germanicus Varro

  • Sim-Off:

    Danke und gleichfalls ;)


    Der Optio war nicht unbeeindruckt von den Wurffähigkeiten des Matinius, auch wenn er sich dies nicht anmerken ließ, immerhin schien es dieser Truppe an Disziplin zu mangeln, da musste man die Leine anziehen..
    Nach und nach ließ er alle Männer zum Wurf antreten und korrigierte dabei hier und da die Wurftechnik..
    "Quintilius, Germanicus, Albius.. Ihr seid die nächsten, greift euch ein Pilum und werft kräftig. Achtet auf einen leichten Bogen im Wurf und umgreift das Pilum mittig. Etwa zwei Hand breit vor eurem Kopf lasst ihr los." erklärte der Optio und schaute sich das Spektakel an.

  • Varro tat wie geheißen , griff das Pilum und trat nach dem Wurf des Quintilius, welcher gelinde gesagt grottenschlecht war, an den Abwurfpunkt. Er hatte seinerzeit den Speerwerfern in Olympia zugesehen. Anders als seine Kollegen ging Varro , das Pilum ausbalanciered fünf Schritte rückwärts, visierte das Ziel genau an und lief trotz der Rüstung federnd auf seine imaginäre Abwurflinie zu, holte aus und schickte das Pilum auf die Reise. Um es kurz zu machen das Pilum traf das Ziel, Varro jedoch wurde gewahr, warum die Athleten eher leicht bekleidet ihren Aktivitäten nachgehen. Das Gewicht der Lorica verschob seine idealen Vorstellungen zu einem nahezu grotesken aber auch für die Umstehenden erheiternden Versuch der Schwerkraft zu trotzen. Nun, es blieb bei dem Versuch,... kurz nach dem Einschlag des Pilum im Ziel erfolgte der Aufschlag, scheppernd, laut und nicht minder schmerzhaft.
    Varro schob seinen Helm weg von seinem lädiertem Nasenbein aus der Stirn um seinen Blick geradewegs auf die formschönen Caligae des Ausbilders zu werfen, welcher sicher einige Verbesserungsanregungen parat hatte.
    Vorsichtshalber rappelte er sich auf und nahm Haltung an, bereits zum Anschiss...

  • Ocellus nahm die ungewöhnliche Art des Wurfversuchs zunächst mal derart wahr, daß alle anderen Tirones den Wurf mehr oder weniger im Stad ausführten.
    Varro hingegen bewies, daß es im Grunde auch nur so ging, wenn man ein Hänfling war und mit dem Gewicht der Segmentata zu kämpfen hatte. Wobei ihm der Erfolg recht gab, das Pilum steckte im Ziel.
    Ocellus grinste ob der Vorstellung die ihm und seinen Kameraden da geboten wurde und bevor er sich dazu bewegen konnte Varro wieder auf die Beine zu helfen rappelter dieser sich auf und nahm Haltung an.
    Ocellus schüttelte den Kopf über soviel Aufmerksamkeit. So wie er die Dinge sah brauchte Varro in der Tat einen guten Geist der ihn vor Unheil bewahrte.
    Derart in Gedanken schleuderte er sein Pilum mit voller Wucht in das hölzerne Ziel, als er wieder an der Reihe war und ignorierte die großen Augen seiner Umstehenden Kameraden. Das Pilum war so weit in das hölzerne Ziel eingedrungem, daß es gespalten worden war.


  • Optio Lucius Salvius Caudex


    Der Optio blickte an seinem Bein hinunter und sah den Germanicus im Staub liegen, was ihn nicht mehr als ein müdes Lächeln abrang, immerhin war er nicht der erste, und wird auch nicht der letzte sein welcher vom Pilum umgehauen wird...
    "Steh auf Germanicus. Im Kampf steht ihr in Reih und Glied, Scutum an Scutum, keiner deiner Kameraden wird dir Platz für einen Anlauf gewähren können.", erklärte er und schaute sich die Blessuren des Mannes an, "Ansonsten war der Wurf ganz ordentlich, versuche es nochmal aus dem Stand, das Gewicht auf dein vorderes Bein, leicht gebückt." erklärte er es dem Mann während der gänzlich ungeschulte zukünftige Elitesoldat Ocella das Holz spaltete.
    Der Optio mochte die Typen mit Ecken und Kanten lieber, sie waren formbar, und hielten nicht allzu große Stücke auf sich selbst, aber man musste nunmal mit dem Material arbeiten dass man hatte.


    -Die Wurfübungen dauerten noch eine Weile an-


    Einige Tage später..


    Die Waffendrills waren vollzogen, die Stiche der Gladii saßen besser. Die Männer wussten das Scutum einzusetzen, sowie auch das Pilum, so langsam sahen sie wie Soldaten aus.


    Zeit also die wahren Waffen der römischen Legion vorzustellen, das Kämpfen im Glied, die Formationen, der Drill..


    "Guten Morgen meine Damen!", brüllte der Optio über den Platz als sich die ersten Sonnenstrahlen auf den Exerzierplatz legten, "Ihr könnt kämpfen, das ist gut, doch nicht genug. Die Legion verlässt sich auf den Drill, auf die Stärke der Gesamtheit, nicht die des Individuums. Deshalb lernt ihr nun das Bewegen in Formation. Ich erwarte absoluten gehorsam, und absolute Konzentration..


    Milites, Audite! *(Soldaten, zuhören)


    In aciem venite! *(In einer Linie antreten)", der Optio wartete bis die Männer dementsprechend angetreten waren..


    "Ad dextram!" *(Rechts um), wieder wartete der Offizier auf die Ausführung..


    "Ad sinistram!" *(links um), nun waren die Probati wieder vor ihm..


    "Miles Matinius Ocella, Quintilius Rufus, Germanicus Varro, Redivivus Vitamalcus, progrede!" *(Vortreten)


    "Wer von euch vier kann mir den Aufbau der Legion erklären? Mit Rängen und Mannschaftsgrößen?", fragte der Optio die Männer und blickte die vier streng an..


    Sim-Off:

    Alle Befehle findet ihr hier, ich werde allerdings noch einige nach und nach einbauen. Alles zur Legion findet ihr hier, aber ihr wisst ja schon eine Menge :)

  • Ocellus´Magen zog sich etwas zusammen. Theorie war nicht und wird auch nie sein Ding sein. Er blinzelte ein wenig zu Varro, er hoffte, daß dieser sich ein wenig in die Bresche werfen würde. Trotzdem sortierte er sein bruchstückhaftes Wissen über das geforderte Wissen.
    Viel war es nicht, hoffentlich würde Varro sich bald erschöpfend äußern.

  • Varro trat wie geheißen vor und nahm Haltung an. Er lauschte der Aufforderung und vor seinem geistigen Auge tauchten die gestrengen Pauker der Academia auf…
    Da sich keiner der vorgetretenen wirklich äußerte und Ocellus fast schon flehendlich zu ihm hersah räusperte er sich kurz und begann seine Ausführungen...
    Die Legion wird von einem Stab aus elf Offizieren geführt. Das Kommando hat der Legat aus dem Senatorenstand, entweder der Statthalter der Provinz (legatus Augusti pro praetore)oder in Provinzen mit mehreren Legionen – ein legatus legionis. Die Ausnahme bilden die in Ägypten stationierten Legionen diese werden von Präfekten aus dem Ritterstand kommandiert. Dem Legaten stand ein Tribunus Laticlavius (ebenfalls aus dem Senatorenstand) als Stellvertreter zur Seite. Im festen Lager rangierte dahinter der Praefectus Castrorum (Lagerkommandant), der höchste Dienstgrad den ein Nichtadeliger erreichen konnte. In der taktischen Befehlskette schliessen sich fünf Tribuni Angusticlavii aus dem Ritterstand an. Daneben sind noch die Centurionen der ersten Kohorte den übrigen Centurionen Vorgesetzte, vor allem der Primus Pilus, der höchste aller Centurionen, aber auch die beiden Primi Principes und die beiden Primi Hastati – die Centurionen der anderen Centurien der ersten Kohorte –. Mit einem leichten Lächeln fügte er hinzu... Die Unterschiede sind allerdings vor allem in sozialem Rang und Sold spürbar. Die Centurionen der übrigen Centurien bildeten nur noch Hierarchien zwischen den Priori und Posteriori der einzelnen Manipel. Sie bilden mit den vorgenannten den erweiterten Stab.Innerhalb der Centuria gibt es noch eine Vielzahl von Dienstgraden, die entweder dort oder bei Abkommandierungen erreicht werden können. Der einfache Soldat wird als miles gregarius bezeichnet.Die nächste Stufe waren die immunes, die vom normalen Tagesdienst (Wache) befreit, aber noch keine Vorgesetzten waren. In der Centurie waren dies der Hornbläser cornicen und der Waffenwart custos armorum, daneben gibt es aber immunes auch im Stabsdienst oder in der zivilen Verwaltung. Als principalis erhielt der Legionär dann einen höheren Sold und Vorgesetztenfunktion. In einer Centuria gab es als Stellvertreter des Centurio den optio, der auch optio ad spem, ein zur Beförderung zum Centurio heranstehender Optio, sein kann. Rangmäßig über dem Optio, aber nicht als weisungsbefugter Vorgesetzter, steht der signifer, der Feldzeichenträger. Weiterhin gibt es noch einen tesserarius, eine Art Mutter der Centurie. Der tesserarius erhielt den anderthalbfachen Sold eines Legionärs (sesquiplicarius), Signifer, Optio und Duplicarius den doppelten Sold.
    Varro räusperte sich ein wenig und nahm ohne Blickkontakt zu irgendjemand wieder Fahrt auf.
    Legionstruppen (5.500 Mann):1. Kohorte (800 Mann):5 Doppel-Zenturien à 160 Mann
    2. bis 10. Kohorte (9 Kohorten zu je 480 Mann – insgesamt 4.320 Mann):je Kohorte 6 Zenturien bis 80 Mann
    Legionskavallerie (120 Mann):4 Reiterabteilungen (Turmae) bis 30 Mann. Jede Turma wird geführt von einem Decurio, als Stellvertreter fungiert der Duplicarius. Die Kavallerie dient in erster Linie zur Aufklärung und als Meldereiterei.
    Stabssoldaten und Offiziere (250 Mann)
    Auf Feldzügen kommt meistens etwa die gleiche Anzahl Hilfstruppen hinzu, die nicht zur Legion gehörten, jedoch durch den Legaten kommandiert werden:
    Auxiliartruppen (rund 5.000 Mann):
    10 Kohorten (Infanterie)
    16–24 Abteilungen (Turmae) Ala, wo wir wieder unterscheiden zwischen ala quingenaria: etwa 500 Reiter in 16 Turmae zu jeweils 32 Mann;
    ala milliaria: etwa 1.000 Reiter in 24 Turmae mit bis zu 42 Mann.
    Cohors Equitata (gemischte Einheit aus Infanterie und Kavallerie).


    Abschließend gibt es auch noch Nichtkombatanten wie Knechte und Hilfskräfte im Versorgungsbereich.
    Angemerkt sei hier, daß es sich hier um Normwerte handelt, welche nur im Idealfall erreicht werden können. Sie sind abhängig vom Erhebungszustand der Provinz und Einsatzzustand der betreffenden Legion.

    Varros Vortrag endete hier. Entgegen seiner kämpferischen Fähigkeiten die er nur durch zähes Trainieren erlangen und mit häufigen Niederlagen erringen konnte, fiel ihm das erlernen von Statistiken und Vorschriften eher leicht.

  • Ocellus war verwirrt. Wie konnte ein Mensch nur so ausdauernd und endlos über ein Thema reden? Gleichzeitig entspannte er sich ein wenig, wohl genauso wie Rufus und Vitamalcus, denn nach diesem Redeschwall dürfte dem Optio ebenfalls die Lust am Unterricht vergangen sein.
    Vielleicht hatten sie Glück und würden noch ein wenig Nahkampf üben. Das Ringen war Ocellus´Leidenschaft, wie einige seiner Kameraden schon leidvoll erfahren mussten. Andererseits warteten noch die mobilen Belagerungsmaschinen auf sie. Alles...nur keine Rezitationen mehr!


  • Optio Lucius Salvius Caudex


    Der Optio staunte nicht schlecht, er hörte wie Varro einen Wasserfall an Wissen zum besten gab, und war nicht unbeeindruckt..
    ".......Nicht übel Tiro." sagte er nach einer kurzen Pause, so viel Input musste der Mann erst einmal sacken lassen, "..Gut.. Gut, ihr habt euren Kamerad gehört Männer, sollte es Unklarheiten geben behelligt ihn damit, nicht mich.", schön wenn man mal etwas Arbeit abschieben konnte, wieder eine Sorge weniger..
    "Es stehen noch 4 Übungen auf dem Plan Milites! Die Formationen, der Umgang mit den Belagerungswaffen, eine Schwimmübung, und eine Reitübung. Für letztere werden wir das Castellum verlassen. Zum Schluss werdet ihr noch lernen euch ohne Waffen zur Wehr zu setzen. Da dies aber immer ein Spaß für mich ist, und weniger für euch, spare ich mir das Ringen bis zum Ende der Ausbildung auf. Wir kommen zu den Formationen.."


    In aciem venite!, brüllte der Optio nun und verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken..
    "Wir unterscheiden neben den Standardformationen zwischen drei speziellen Aufstellung: Die Testudo, legendär will ich meinen, schützt uns gegen feindliche Fernkämpfer, besonders beim Marsch auf feindliche Befestigungen. Die Reiterabwehr, erklärt sich von selbst, und die Keilformation, welche zum Ansturm auf die feindlichen Linien benutzt wird, und wenn möglich die feindlichen Linien entzweien sollen.."


    So viel zum theoretischen Teil, "Kann mir einer erklären wie ein Testudo funktioniert?", fragte der Optio und versuchte nicht den Theoretiker vom Dienst Varro anzublicken, der sich aber freilich auch gerne hätte melden können..

  • Ohja,...das war wohl seine Quittung für seine Selbstdarstellung. Varro bereute die ausführliche Darstellung der Legionsstruktur...einerseits,...hatte er doch nun eher den Ruch des Strebers und der Optio würde ihn nur noch in "Notfällen" zur Erklärung bitten.
    Als der Optio die folgenden Ausbildungsschritte offerierte lief vor seinem geistigen Auge bereits alles erforderliche ab.
    Sobald sie in Linie angetreten waren und die Rödelei um eine gerade Linie geendet hatte
    kam die nächste Anforderung...Testudo...nomen est omen...

  • Wenn er auch voller Tatendrang war, so störte ihn der Gedanke an die Formationsübungen. Und die Testudo war seiner Meinung nach die schlimmste von allen.
    Da sich der Blick des Optios nahezu auf seinem Nasenbein zu fixieren schien trat er einen Schritt vor,
    Die Testudo-Formation ist nur mit dem rechteckigen Schild (Scutum) möglich, nicht mit dem vor allem von Hilfstruppen verwendeten Rundschild (Parma). Die Legionäre der ersten Reihe halten ihre Schilde nach vorne. Die folgenden Reihen halten ihre Schilde hoch über ihre Köpfe, so dass sie die Vorangehenden mit bedeckten und sich überlappten.
    Durch die Testudo ist auf jeden Fall eine Deckung nach vorn, nach links (der Schildseite jedes Kämpfers) und vor allem nach oben gegeben, so dass sich die Formation auch unter starkem (überhöhtem) Beschuss vorbewegen kann. Diese aufwändige und im Gefecht sehr schwerfällige Formation können nur disziplinierte Legionäre effizient ausführen. Es kommt darauf an, sie im richtigen Moment einzunehmen und vor allem auch wieder rechtzeitig aufzulösen um einen taktischen Vorteil zu halten.

    Da lag der Hund begraben, wenn er sich so umsah dürfte es noch eine Weile dauern bis diese Kerle hier auch nur annähernd dazu in der Lage waren

  • Varro war bass erstaunt ob der doch recht umfangreichen Darstellung der Testudo. Allerdings fragte er sich wie Ocellas Testudo die Flanken sichern würde...er hatte vor seinem geistigen Auge einen L-förmigen Schildblock.
    Desweiteren fragte er sich ob man mit Ocellus überhaupt eine Testudo bilden konnte, überragte er doch seine Kameraden deutlich...


  • Optio Lucius Salvius Caudex


    "Gut.. Gut.. Beachte dass die Soldaten welche außen stehen die Seiten schützen, und die Soldaten in der Mitte nach oben hin alles absichern. So ein Scutum ist breit genug.", erklärte er Ocella und allen anderen Tirones, bevor er wieder seine Befehlsstatur annahm..


    "Tirones! Ad Testudo!", befahl er und erfreute sich kaiserlich an dem Chaos das nun wahrscheinlich ausbrechen würde. Die Männer würden sich ordnen müssen und dann ihre schweren Übungsschilde hochhalten müssen, der Optio freute sich drauf.

  • So kam es dann so wie Ocellus es vermutet hatte. Der äußerst oberflächliche Befehl des Ausbilders ließ den ungeübten Tironii viel Spielraum für Phantasie und es entstand ein Gebilde, welches eher an einem Maulwurfshügel als an eine militärische Offensivformation erinnerte.
    Unter den Schilden sah Ocellus in teils amüsierte Gesichter der Sorglosen und teils angestrengte Gesichter der Realisten, welche ahnten welcher Feixtanz noch auf sie warten würde.
    Nach einem kurzen Blickaustausch mit Varro verschaffte sich Ocellus Gehör.
    Er gab kurze Anweisungen und so formierten sich 4 Mann vorne und bildeten eine Schildwand, Scutum nach vorn, Körper leicht versetzt, stoßbereit mit der Schulter in Marschrichtung. Es folgten zwei Reihen á 4 Mann, welche den Schild zu einem Dach über den Köpfen bildeten.
    Dabei achtete Ocellus darauf, daß sie Scutii überlappten und somit eine Einheit bildeten.
    Es entstand eine L-Form.
    Die restlichen 4 Männer verteilte Ocellus jeweils zwei rechts und links und stellte sich als letzter und größter Mann mit den verbliebenen zwei Männern in die letzte Rotte und hob sein Scutum über den Kopf, während die beiden anderen Männer die Flanken sicherten.
    Das Gebilde war recht wackelig und es fehlte im Grunde ein kompetenter Anweiser, jedoch gab es den Männern eine Grundhaltung, welche sie nun durch Disziplin festigen mussten. Sicherlich nicht perfekt und Anlass zur Korrektur, aber sie hatten bewiesen, daß sie auf Befehle reagieren konnten.
    Was nun kommen würde, sollte sie nur noch perfektionieren.


  • Sim-Off:

    Aufgrund meines kurzfristigen Ausfalls beschleunige ich das mal :)


    Wer solche Tirones hatte brauchte keine Centuriones mehr.. Der Optio verbesserte hier und da noch ein wenig und ließ die Formation so stehen... Das sah ja schon ganz nett aus, und auch die weiteren Formationsübungen verliefen äußerst zufriedenstellend.. Wie zum Beispiel die Kavallerieabwehr mit Hilfe einer aus Pila bestehenden Phalanx oder weitere in der Schlacht nützliche Gebilde..


    Auch die weiteren Übungen, zum Beispiel an den Skorpionen und den Onagern verliefen zufriedenstellend. Zwar waren die meisten Tirones keine geboreren Artilleristen, aber im Falle einer Belagerung würden sie dem Feind sicher Druck machen.


    Zum Abschluss der Ausildung, nur noch das Schwimmen und das Ringen stand aus, und für das Schwimmen würden sie das Lager verlassen müssen, ließ der Optio die Tirones einen Kreis bilden.. Ein gutes altes Gerangel stand bevor, und es würden sicherlich die ein oder anderen Wetten abgeschlossen werden auf den Ausgang des nächsten Kampfes..


    "Varro, Ocella.. Ihr zwei werdet als nächstes gegeneinander Ringen. Ich denke das muss ich keinem wahren Römer erklären, also geht in den Ring, und zeigt uns aus welchem Holz ihr geschnitzt seid.", sagte der Optio grinsend und wartete auf den Beginn des Kampfes.

  • Der Optio musste entweder den Verstand verloren oder einen Hang zur Komik haben. Varro, der die bisherigen Ausbildungsschritte mehr durch Verstand als durch Muskelschmalz bestanden hatte starrte zuerst ihn und dann den mit undurchsichtiger Miene vor ihm stehenden Ocellus an.
    Natürlich war ihm der Freund und Kamerad nicht nur von Größe und Muskelstärke überlegen. Er wußte aus eigener Erfahrung, daß dieser auch schnell und behände mit ein paar sehr effektiven Tricks gesegnet war.
    So lockerte er also ausdauernd seine Muskeln, ließ den Kopf kreisen und fragte sich wie er wohl diese Kampfmaschine fällen und vor allem am Boden halten sollte.


    Unter den anfeuernden Zurufen der Kameraden und den wachsamen Blicken der Ausbilder begann er Ocellus zu umkreisen, aufmerksam dessen Bewegungen und Reaktion auf angesetzte Finten studierend.

  • Ocellus lockerte den Nacken und schlackerte ein wenig mit den Armen um die Muskeln zu lockern.
    Er wußte, daß der Kampf ungleich war. Falls nötig konnte er Varro am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Aber der Optio wollte ja eine Belustigung.
    So beobachtete er Varro, der nach einer Lücke, einer Unachtsamkeit in seiner Deckung lauerte. Das würde auf Dauern langweilig werden, so griff er also an.

  • Dieser verdammte Muskelberg bot ihm keine Lücke. Trotz der Kälte des Winters begann Varro ein wenig zu schwitzen und just in dem Moment in welchem er sich fragte ob er lieber einen seitlichen- oder frontalen Angriff wagen sollte bewegte sich Ocellus mit der Grazie einer Raubkatze und der Wucht eines Bären. Das nächste was Varro mitbekam war eine traumwandlerische Veränderung der sichtlichen Wahrnehmung und ein Aufschlagen auf den Boden. Und während er, irrietiert von Lichtblitzen vor seinen Augen versuchte sich aufzurappeln verlor er wieder den Boden unter den Füßen und röchelte in einem mörderischem Schwitzkasten.
    Offensichtlich war der Druck geeignet seine Augäpfel konvex gehen zu lassen. Da er ohnehin keinerlei Abwehrmöglichkeiten mehr hatte, er mit der Gesamtsituation unzufrieden und überdem auch noch einen schmerzhaften Atemverlust erlitt, krächzte er, XXrraauuffff!
    Was den Griff lockerte und ihn mit erstaunlicher Sanftheit wieder auf die Beine stellte.
    Varro beugte sich vornüber und stützte die Hände auf den Knien, während er kopfschüttelnd versuchte einen schmerzfreien Atemrythmus zu finden.

  • Zerknirscht sah Ocellus zu wie sich Varro ins Leben zurück mühte. Er schaute ihn traurig an. Entschuldige Varro,...ich hatte wohl vergessen daß,...geht´s wieder?


  • Optio Lucius Salvius Caudex


    Optio Caudex blickte sich den ungleichen Kampf an und war zumindest von den anfänglichen Bemühungen Varros beeindruckt.. Sicher, wäre Ocella ein Barbar gewesen hätte er ihn in Grund und Boden gestampft, aber das römische System war so oder so nicht aufs Ringen ausgelegt, sodass er sich mit dem gezeigten Willen zufrieden gab.
    Dass Ocella wohl wenige in der Centurie was entgegenzusetzen hatten war ihm durchaus bewusst, sodass er für die anderen Paarungen fairere Duelle ansetzte, und den Männern noch ein wenig Spaß gönnte, bevor er am Nachmittag raus zum See gehen würde, um die Finale Übung, das Schwimmen, durchführen zu können, wobei die Schwierigkeit mehr darin bestand nicht zu erfrieren als sich über Wasser zu halten..


    Nachdem alle Ringkämpfe durchgeführt waren, entließ der Optio seine Schützlinge erst einmal bis zum Nachmittag.. So langsam hatte er wahre Milites vor sich, sicher, es würde noch einige Monate dauern bis sie gänzlich routiniert sind, aber ihr Handwerkszeug hatten sie erhalten, der Offizier war zufrieden.

  • Immer noch ein wenig schuldbewußt ging Ocellus neben Varro in die Hocke.
    Na,...geht´s wieder?
    Varro schien arg angeschlagen. Ocellus half ihm auf die Beine und musterte kurz dessen Hals und Nackenbereich.
    ...naja,...bißchen gerötet, aber nichts gequetscht,...na komm, bis zum Schwimm test bist du wieder fit, wir kühlen das und dann wird es schon wieder. Seine Stimme drückte Zuversicht aus.

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