Erstes Consilium Ulpianum

  • Nachdem alle Anwesenden sich auf ihren Plätzen eingefunden hatte, trat ein Sklave an den Procurator heran und flüsterte ihm kurz etwas zu, ehe sich Silanus wieder an die Gäste wandte.


    "Wie ich eben gehört habe, wird sich der Kaiser ein wenig verspäten. Er wird von wichtigen Amtsgeschäften aufgehalten und bittet euch in der Zwischenzeit mit der Sitzung zu beginnen.


    Als kleine Einleitung möchte ich noch einmal den Grund für dieses Zusammentreffen in Erinnerung rufen. Der Kaiser hat euch in das erste Consilium Ulpianum berufen, welches über die Aufnahme großer verstorbener Römer und Römerinnen in die Ehrenhalle des nun fertiggestellten Ulpianums entscheidet.


    Der Senat wurde bereits vorab um Vorschläge gebeten und hat diese an den Palast übermittelt."


    Silanus ließ von weiteren Sklaven, die sich bisher dezent im Hintergrund gehalten hatten, einige Wachstafeln verteilen.


    An das
    Consilium Ulpianum
    z.H. Iunius Silanus


    Der Senat hat eine Umfrage bezüglich möglicher Kandidaten für das Ulpianum gemacht. Von einer Mehrheit der Senatoren wurden dabei folgende Personen gewählt. Die Stimmverhältnisse sind zur besseren Einschätzung der Unterstützung einzelner Nominierungen mit angegeben:
    Manius Tiberius Durus - PRO: 4 - CONTRA: 2
    Marcus Vinicius Lucianus - PRO: 4 - CONTRA: 2
    Gaius Prudentius Commodus - PRO: 4 - CONTRA: 0
    Cicero Octavius Anton - PRO: 4 - CONTRA: 1
    Lucius Annaeus Florus - PRO: 5 - CONTRA: 0
    Traianus Germanicus Sedulus 5 - PRO: - CONTRA: 0
    Tiberia Livia - PRO: 4 - CONTRA: 1


    Der Senat bittet das Consilium Ulpianum, die Kandidaten zu diskutieren und über ihre Aufnahme in das Ulpianum zu entscheiden.



    Lucius Pleminius Laevus
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    An das
    Consilium Ulpianum
    z.H. Iunius Silanus


    Der Senat hat eine weitere Umfrage bezüglich möglicher Kandidaten für das Ulpianum gemacht. Von einer Mehrheit der Senatoren wurden dabei folgende Personen gewählt. Die Stimmverhältnisse sind zur besseren Einschätzung der Unterstützung einzelner Nominierungen mit angegeben:
    Tiberius Prudentius Balbus - PRO: 5 - CONTRA: 0
    Primus Decimus Magnus - PRO: 4 - CONTRA: 1
    Quintus Decimus Mercator - PRO: 2 - CONTRA: 1
    Mehrheitlich abgelehnt wurden dagegen die beiden vorgeschlagenen Kandidaten Lucius Artorius Avitus (PRO: 1 - CONTRA: 4) und Gaius Didius Sevycius (PRO: 0 - CONTRA: 3).


    Der Senat bittet das Consilium Ulpianum, die Kandidaten zu diskutieren und über ihre Aufnahme in das Ulpianum zu entscheiden.



    Lucius Pleminius Laevus
    [Blockierte Grafik: http://dev.imperiumromanum.net/images/sigs/ch-consul.png]


    "Da letztendlich, wie bereits gesagt, das Consilium über die Aufnahmen entscheidet, sind die vom Senat durchgeführten Umfragen in keiner Form bindend. Sie dienen lediglich als zusätzliche Information.


    Da wir auch einen Vertreter aus den Reihen des Senates hier haben, möchte vielleicht Senator Flavius noch etwas ergänzen oder zu diesen Vorschlägen sagen?"

  • So, so... der Imperator hatte also so plötzlich etwas Wichtiges zu unternehmen als mit dem von ihm geladenen Gästen zu sprechen. Komisch, vor allem für einen Palma. Wurde er doch in der Öffentlichkeit ganz anders, im Gegenteil, wahrgenommen. Nicht das etwas Schlimmes passiert war. Denn so manche ließen sich hinter Amtsgeschäften erlogen Entschuldigungen, um die wahren Hintergründe zu verbergen. Nun denn,... auch ohne Imperator konnte das Gremium aktiv wirken. "Solange uns der Imperator nicht beehrt. Würde ich vorschlagen, dass Konsul Flavius die Sitzung temporär leitet. Er hat von allen Anwesenden die meiste Erfahrung sammeln können."

  • Bevor Sedulus auf Dives`s Frage antworten konnte, begann Silanus von Sklaven Tafeln verteilen zu lassen.


    Nun Dives, ich glaube meine Antwort erübrigt sich jetzt.


    Dann blickte er Silanus mit engen Augen an als er seine Worte von wegen EINEN Vertreter aus den Reihen des Senates vernahm. War Sedulus ein Penner? Ein Mann aus der Gosse?


    Du irrst Procurator a libellis! Wir haben sogar zwei Senatoren hier!


    Raunte Germanicus Sedulus schon leicht agressiv an Silanus gewandt welcher glück hatte, das Blicke nicht töten konnten.
    Den Vorschlag der Vestalin hatte er wärenddessen komplett überhört.

  • Silanus war ein überaus durchorganisierter Procurator, der mit plötzlichen und unerwarteten Änderungen dieser Art nur sehr schlecht umgehen konnte. Sie brachten ihm wie man recht schnell merkte gerne aus dem vorbereitetem Konzept. Entschuldigend sah er zu Germanicus Sedulus, der sich berechtigter Weise über die letzte Äußerung des Procurators empörte.


    "Verzeih mir bitte Senator Germanicus. Ich war noch in Gedanken. Natürlich haben wir zwei Vertreter aus den Reihen des Senats hier. Natürlich bitte ich auch dich um ein wenig erklärende Worte zu den hier vorliegenden Schriftstücken."

  • Und da wurden nun also endlich die Namen offenbart! Dives warf sogleich einen ersten Blick auf die beiden auch ihm gereichten Tafeln mit ihren in Summe zehn Namen darauf. Schon beim zweiten Namen allerdings verschluckte er sich leicht, sodass er um ein kurzes Räuspern nicht herum kam. Vinicius Lucianus schließlich war, obgleich der consulare Bruder seines eigenen Patrons, dennoch ein durch Vescularius Usurpator zum Tode verurteilter Mann! Und soweit zumindest der Iulier hier und heute informiert war, hatte sich bislang niemand daran gestört und wenigstens formal dieses Urteil aufgehoben. Dies wiederum hatte zur Folge, dass der Vinicius klar nach Paragraph 1 Absatz 2 der Richtlinien des Ulpianum von dieser Ehrung auszuschließen war. So zumindest schätzte Dives dies - offenkundig entgegen der Meinung des Senats - ein, sich unter anderem auch rückbesinnend auf sein entsprechendes Gespräch mit seinem Großonkel Licinus am Vortag.


    Dass in der Zwischenzeit der flavische Praetorius zu einem amtierenden Consul erklärt wurde, entging dem Iulier unterdessen. Hätte er es jedoch vernommen, vermutlich hätte er dennoch keinen Kommentar dazu abgegeben. Dives wollte den Flavius schließlich gewiss nicht beleidigen, wie ein amtierender Pontifex pro magistro überdies dem Consulat wohl auch mehr als würdig war! Zudem änderte der Titel letztlich auch nichts an dem Faktum, dass der Flavius der höherrangige der beiden anwesenden Senatoren war. Sedulus schlussendlich riss den Iulier sodann mit seiner verärgerten Bemerkung aus den Gedanken. Diese Veranstaltung hier schien wahrlich das Potenzial zu haben, noch ganz heiter zu werden...




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  • Typisch Männer, die einfach ohne Skrupel Dinge die eine Frau von sich gab überhörten. Vielmehr waren sie daran interessiert sich selbst zu hören und zu verherrlichen, auch wenn es oftmals ins Lächerliche ginge. So wie eben, als sich einer der beiden Senatoren darüber beschwerte dass er vergessen wurde. Sowas kannte sie von kleinen Kindern. Fehlte nur noch das Stampfen mit den Füßen auf dem Boden.


    Sie schüttelte den Kopf und nahm die an ihr ausgeteilten Wachstafeln zur Hand. Sie war nur teilweise überrascht, denn einige der genannten Persönlichkeiten hätte auch sie gewählt. Doch wiederrum gab es die eine oder andere Missbilligung.

  • Gracchus wollte bereits auf die fehlerhaften Annahmen hinweisen, als Senator Germanicus zumindest eines der Missverständnisse thematisierte, so dass er nurmehr die Decima hinsichtlich des Consuls korrigierte.
    "Praetorius, Sacerdos Decima, nicht mehr."
    Nachdem schlussendlich der Procurator die Gelegenheit hatte genutzt, seinen Fauxpas gegenüber Sedulus abzugelten, wandte Gracchus sich der Gruppe zu, um den Vorschlag der Decima aufzugreifen.
    "Allfällig können wir tatsä'hlich zumindest schon einmal die Intention, sowie Richtlinien zum Ulpianum uns in Erinnerung rufen, gleichwohl wir für die eigentliche Begutachtung potentieller Kandidaten auf das Eintreffen des Augustus warten sollten."
    Schlussendlich hatte jener eine nicht geringe Autorität hinsichtlich der Aufnahmen und Ablehnungen und sollte darob auch die Diskussion über das Für und Wider der Kandidaten verfolgen können.
    "Der Sinn und Zweck des Ulpianums also ist es verdienten Bürgern - und das Gesetzt spricht hier explizit von Bürgern, nicht nur von Männern - eine posthume Ehrung zuteilwerden zu lassen, und ob der Tatsa'he, dass das Imperium Romanum groß und die Zeit fließend, das Ulpianum in seinem Raume jedoch begrenzt ist, scheint bereits definiert, dass dieser Verdienst durchaus außergewöhnlich sein sollte. Der einzig fixe Garant, welchen das Gesetz vorgibt, um Aufnahme zu finden, ist ein durch den Senat bewilligter Triumphzug, darüber hinaus gibt es nur vage Empfehlungen, etwa Politiker, welche in Aus..übung ihres Amtes sich in besonderem Maße für das Volk eingesetzt und entscheidende Impulse in der Geschichte des Imperium gesetzt haben, oder Bürger welche einen nachhaltigen Beitrag zu Kultur und Geschichte des römischen Volkes beitragen haben - gänzlich ohne jedoch diese Größenmaße des Besonderen, Entscheidenden oder Na'hhaltigen genauer zu definieren, was somit unsere Aufgabe sein wird."
    Aus Sicht des Flaviers würde die Halle bereits zur Genüge gefüllt sein nachdem allen Triumphatoren seit Numa Pompilius darin eine Büste errichtet war.
    "Die Notwendigkeit Triumphatoren näher zu betrachten ist somit zumindest nicht gegeben, ich gehe davon aus, die Administratio hat über diese bereits eine Auflistung?"
    wandte er sich fragend Silanus zu.

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  • Der ranghöchste Mann im Raum erhob das Wort zur Sache und rief die Richtlinien zum Ulpianum allen anwesenden Mitgliedern dieses Consiliums in Erinnerung. Es verstand sich wohl von allein, dass der divitische Krümel auch in Abwesenheit des cornelischen Kuchens dem flavischen Keks dabei nicht unhöflich ins Wort fiel oder sogleich widersprach. Doch konnte sich der Iulier nicht helfen und musste einfach einen Kommentar dazu loswerden und zur Sprache bringen. So folglich wartete Dives lediglich bis der Flavius geendet hatte, bevor er - der Palastbeamte würde wohl eh nicht stante pede mit einer Antwort auf die ihm zuletzt gestellte Frage um sich schießen - einen Einwurf wagte:
    "Praetorius Flavius?", versuchte er sich nicht nur beim Flavier kurz Aufmerksamkeit zu verschaffen. "Wenn ich hier offen sprechen darf, und ich hoffe, dass mir dies hier in einem gewissen Rahmen erlaubt ist, so würde ich deinen Worten die Richtlinien zum Ulpianum betreffend gerne eine kleine Ergänzung vornehmen, welche mir gerade hinsichtlich... eines... der uns soeben gereichten Namen nicht ganz unwichtig, sondern im Gegenteil sogar überaus bedenkenswert erscheint." Bewusst hütete sich Dives an dieser Stelle vor der expliziten Nennung des vinicischen Namens. "So möchte ich anmerken, dass die gesetzlichen Richtlinien im zweiten Absatz des ersten Paragraphen auch noch eine weitere Vorgabe für uns liefern. Jene lautet, dass ein Anwärter auf die Aufnahme in die Ehrengedenkhalle nicht seine Würde als römischer Bürger durch Begehung einer nach dem Codex Iuridicialis untersagten Tat verloren haben darf." Kurz ließ er diese Worte wirken.


    "Es liegt mir persönlich selbstredend völlig fern, eine der Personen auf den beiden Listen von mir aus einer solchen Tat zu bezichtigen. Ich vermag schließlich kaum zu urteilen darüber, inwieweit eine der Personen tatsächlich eine solche verbotene Tat ausgeführt hat." Hier konnte Dives in die positive wie negative Richtung lediglich Mutmaßungen anstellen, sofern er nicht tatsächlich höchst selbst ein Belastungs- oder Entlastungszeuge wäre. "Noch ferner allerdings liegt es mir, offenkundig unwiderufene und damit gültige Entscheidungen eines römischen Gerichts, unabhängig von den äußeren Umständen seines Zustandekommens, öffentlich anzuzweifeln und damit einerseits die Autorität römischer Gerichte infrage zu stellen und zu untergraben sowie andererseits mir anzumaßen, ein besser Iudex zu sein als jener, welcher einst sein Urteil in diesem oder jenem Fall fällte." Abermals machte der Iulier eine kurze Zäsur... welche aufgrund ihm sodann fehlender weiterer Worte zugleich den Abschluss dieses seines Kommentars darstellte.




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  • Den zweiten Absatz der Richtlinie hatte Gracchus tatsächlich nicht weiter für bemerkenswert erachtet, schlussendlich mochte wohl kaum jemand auf die Idee kommen, einen Straftäter auf die Kandidatenliste für das Ulpianum zu setzen. Darüber hinaus war ihm gleichwohl nicht nachvollziehbar, auf welche Person der Iulier abzielte. Die Verurteilung und Hinrichtung des Vinicius Lucianus hatte Gracchus selbst nicht miterlebt, hatte erst spät überhaupt davon bewusste Kenntnis erlangt und diese tief - sehr, sehr tief - in seinem Bewusstsein vergraben. Vinicius Lucianus Tod' gehörte zu einer Realität, welche der Flavier schlichtweg noch immer - mehr oder minder erfolgreich - suchte hinweg zu ignorieren.
    "Von welcher Person sprichst du?"
    fragte er darob gänzlich arglos.

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  • Sie beobachte das Treiben und so allmählich verlor sie das Interesse daran, immer nur zuhören zu müssen. Die beiden ließen fast keinen Spielraum sich mit zu beteiligen. Schweigen ist nicht Gold! Nicht bei Messalina. Sie lehnte sich nach vorne. "Consul Vinicus Lucianus ist gemeint.", warf sie in den Raum. Und diesmal war es tatsächlich ein Konsul gewesen. "Denn Vescularius Erlasse wurden nicht zurückgenommen, weil kein damnatio memoriae stattfand." Ob der verstorbene Senator schuld oder unschuldig war, dass konnte auch eine Messalina nicht beantworten.


    Sie lehnte sich wieder zurück und lies die beiden Männern wieder unter sich.

  • Die decimische Vestalin, das musste man ihr lassen, dachte sehr schnell mit. So gab sie dem nachfragenden Flavier scheinbar stante pede Antwort, noch bevor der Iulier seinen Mund erneut zu öffnen imstande war. Und so letztlich nickte jener auch zunächst nur zustimmend.
    "Der Consular Vinicius Lucianus ist, obgleich ich als Klient des Consulars Vinicius Hungaricus dies nur überaus ungern einbringe, in der Tat wohl offiziell leider noch immer ein verurteilter Hochverräter.", verbalisierte er anschließend dann doch noch mit unglücklicher Miene. "Und erwähntermaßen würde ich mich durchaus schwer tun damit, die Autorität eines römischen Gerichts - ganz gleich der damaligen Umstände - derartig infrage zu stellen." Denn den Vinicius hier nun in das Ulpianum zu berufen schuf Fakten und war doch keineswegs vergleichbar mit entweder einem Berufungsurteil durch einen neu bestellten Richter oder aber einem entsprechenden kaiserlichen Dekret zur Sache. Ein Berufungsrichter oder der Kaiser könnten ein neuerliches Urteil über den vinicischen Consular gewiss fällen. Das Consilium Ulpianum und ganz speziell sich selbst sah Dives hingegen nicht in der Position hier derartig weitgehend über die Namen der Verblichenen zu befinden und entscheiden.
    "Sollte hingegen der Augustus, sobald er hier zu uns stößt, den vinicischen Namen beispielsweise mittels eines kaiserlichen Dekrets vom Vorwurf des Hochverrats reinwaschen, bevor wir eine Entscheidung über seine Aufnahme in das Ulpianum treffen, so wäre dies in meinen Augen natürlich eine andere Sache.", gab der Iulier letztlich als Vorschlag zur Güte ab. Denn er wollte hier bestimmt auch nicht den Senat und die Senatoren, welche diesen Namen offenbar einfach so abgenickt hatten, bezichtigen, damit eine offensichtliche Fehlentscheidung getroffen zu haben, die schon auf den ersten Blick gegen die Richtlinien zum Ulpianum verstieß.

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  • Ich werde mich hüten mich gegen Vinicius Lucianus auszusprechen.


    Warf Sedulus ein.


    Er ist wie ein Freund für mich gewesen als ich als Quaestor unter ihm in Mogontiacum gearbeitet habe. Außerdem war er ein Freund meines Vaters.


    Sedulus war es ganz gleich wie Lucianus zu Salinator stand und ob dieser ihn verurteillt hatte. Wenn dann überhaupt zu unrecht!

  • Ach, es hätte so ein gemütlicher Tag werden können, doch bereits die Absage des Kaisers machte dieses ganze Unternehmen hier sehr bedrückend und nur halb so interessant. Dass nun auch noch sein iulischer Freund sogleich die Harmonie gänzlich zu Fall brachte, war für ihn irgendwie typisch, aber für Lepidus Ohren fast eine Beleidigung, denn man musste sich nur vorstellen, was passiert wäre wenn Tiberius Durus nicht gleich am Anfang in den Tod getrieben worden wäre (im Gegensatz zum Vinicier hatte er dahingehend sogar noch das Glück auf seiner Seite). Er hätte sich sicherlich nun ebenfalls 'offiziell' Hochverräter hätte schimpfen lassen. "Ich bin nicht der Meinung, dass wir den Kaiser mit einer solchen Lapalie belästigen sollten, denn er wird zweifellos dieses Gerichtsurteil für null und nichtig erklären wollen, wie überhaupt zweifellos sein sollte, dass die Rechtsprechung zur Zeit des Vesculariers alles andere als der Gerechtigkeit gemäß war! Doch wenn das eure Gemüter beruhigt, können wir das gern an ihn herantragen" Wahrscheinlich würde der Cornelier darüber nur lachen über das, was sein größter Feind da verbrochen hatte. "Vielleicht wäre es für dich, Dives, auch sinnvoll gewesen, wo du doch über diese Geschichte bescheid wusstest, deinen Patron zu informieren, dass sein Verwandter in Rom immer noch als Hochverräter gilt. Wenn der Name des Vinicius Lucianus noch unter der Herrschaft des Vesculariers zu leiden hat, dann sicher deshalb weil sich bisher niemand für ihn eingesetzt hat!" So die fast schon verbale Rüge. Ein etwas tugendhafteres Verhalten hätte uns diese Diskussion hier dann sicherlich ersparen können. Dies jetzt erst beim Consilium auszupacken schien für den Tiberier fast darauf zu deuten, dass der Iulier ganz zufrieden damit war, wie der aktuelle Status des Viniciers lautete, was ihn dann wiederum schon fast zu einen Befürworter des Vescularier-Herrschaft machte. Vielleicht hatten sich die Iulier doch noch nicht ganz mit Palma anfreunden können. Überaus bedauerlich.



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  • Beim Kommentar des Germanicers biss sich Dives auf die Zunge und unterdrückte eine verbale Reaktion darauf. Jedoch jemanden am Ende einzig und allein deshalb - und vor allem gegen die gesetzlich vorgeschriebenen Formalien - ins Ulpianum aufzunehmen, weil man selbst und der eigene Vater mit dieser Person befreundet waren, das vermochte der Iulier so ganz befürworten nicht zu können. Der flavische Senator hatte die positiven Auswahlkriterien schließlich eben aufgezählt. Und ein Kriterium persönlicher Freundschaft war dabei offenkundig nicht erwähnt worden. Dabei sagte Dives natürlich nicht, dass er sich nicht auch selbst mitunter von Gefühlen leiten ließ. Doch er wollte zumindest auch tatsächlich nach außen hin vertretbare sachliche Gründe haben, wenn er sich für oder gegen einen Kandidaten entschied.


    "Nun, Lepidus.", erhob er stattdessen jedoch in Reaktion auf seinen tiberischen Freund das Wort. "Was du hier als Lappalie bezeichnest, das betrachte ich als eine Formalie, die an den Augustus heranzutragen ich im Sinne des Vinicius entsprechend durchaus sehr begrüßen würde." Ansonsten nämlich würde er für seinen Teil in diesem Fall wohl kategorisch gegen den Vinicier stimmen, da es nicht mit seinen Prinzipien vereinbar war, einzig aufgrund der Sympathien zur Gens seines Patrons ein Gesetz offen zu missachten, damit folglich zu beugen, und sich damit wiederum selbst strafbar zu machen. "Denn ob gerecht oder ungerecht, ist ein richterliches Urteil doch solange ein rechtskräftiges Urteil, bis ein anderer Richter kommt und es kippt. Und mit Verlaub wage ich zu bezweifeln, dass wir uns hier in einer solch richterlichen Position befinden.", wiederholte er dann, was er zuvor bereits ausgeführt hatte.
    "Was überdies deinen freundlichen Kommentar mein Verhältnis zu meinem Patron betreffend angeht, sei dir herzlich für selbigen gedankt. Jedoch schlage ich vor, dass wir uns nicht allzu weit von der Thematik entfernen, die uns als Mitgliedern dieses Consilium Ulpianum hier und heute zu besprechen vorgegeben ist.", ließ sich Dives schlussendlich ganz bewusst auf keinen entsprechenden Wortwechsel mit Lepidus ein, während er sich zugleich einmal mehr in seiner Entscheidung bestätigt sah, der gerade heraus sprechenden Vestalin Decima aktuell mehr zu vertrauen als dem einmal mehr nur wankelmütig erscheinenden Tiberier. Oder entsprach es etwa der Regel, einen eigentlich doch Verbündeten vor alles andere als unbedeutenden Dritten belehren und schlecht dastehen lassen zu versuchen?

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  • Sukzessive hob sich Gracchus' linke Braue - stets ein kleines Stück auf die Eröffnung der Decima hin, die Erläuterung des Iuliers, den Kommentar des Germanicus, sowie den Wortwechsel zwischen Tiberius und Iulius - bis dass es beinahe so aussah als wolle sie ein Antlitz verlassen. Tatsächlich jedoch waren es nicht die Worte der Teilnehmer am Consilium, sondern schlichtweg die Tatsache, dass der Cornelier das Urteil über Vinicius Lucianus noch nicht hatte aufgehoben. Groll stieg in Gracchus empor, entfacht durch das Desinteresse des Augustus an seinem persönlichen Desideratum, geschürt nun durch die Vergegenwärtigung, dass Palma augenscheinlich nicht einmal daran dachte, die Ehre seines Mitkonspiranten wiederherzustellen, der schlussendlich sein Leben hatte dafür gegeben, dass der Cornelier heute auf dem Thron saß.
    "Ich stimme Iulius zu, es ist an Cornelius, Vinicius Lucianus zu rehabilitieren. Ho'hverrat ist keinesfalls eine Lappalie, und wird es wohl kaum für den Augustus sein"
    , sprach der Hochverräter über den Hochverrat des Hochverräters, über welchen der Hochverräter würde entscheiden sollen.

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  • Silanus der sich bisher dezent im Hintergrund gehalten hatte, da er selbst ja nicht zum Consilium gehörte, meldete sich an dieser Stelle dennoch mit einem kurzen Hinweis zu Wort, um die bisher recht angeregte Diskussion nicht ins Stocken geraten zu lassen. Er wandte sich an den Flavier zu, der als derzeit ranghöchstes Mitglied des Consiliums mehr oder weniger den Vorsitz übernommen hatte.


    "Diesen Punkt sollte man vielleicht verschieben, bis der Kaiser zu uns stößt. Ich habe ihn mir auch notiert und werde, sofern es heute keine Entscheidung dazu gibt, bei meiner nächsten Besprechung mit dem Kaiser erneut vorbringen. Vielleicht sollte sich das Consilium in der Zwischenzeit den anderen, weniger komplizierten Vorschlägen des Senats widmen."

  • Sim-Off:

    Sorry für den Sim-Off Post. Doch wie läuft das hier nun weiter wo der Kaiser sich verabschiedet hat?


    Ich würde sagen, wir arbeiten uns einfach von oben nach unten durch. Das dürfte doch am einfachsten sein.


    So der Vorschlag Sedulus` und blickte in die Reihe.


    Fangen wir also mit Senator Manius Tiberius Durus an.


    Sedulus konnte sich noch recht gut an ihn erinnern, hatte er sich mit dem Tiberius auch schon in den Haaren gehabt. Wie war das damals, irgendetwas mit Erbsenzähler.
    Als Sedulus an die Geschichte dachte, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

  • Zu spät, viel zu spät erst bemerkte Dives das Mienespiel des flavischen Senators. Hoch und immer höher zog sich dessen eine Augenbraue und verriet wohl, dass der Praetorius alles andere als 'amused' war über den Fortlauf dieses Gesprächs. Doch für den Iulier vollkommen unerwartet folgte statt irgendeiner Art von Tadel durch den Patrizier im Gegenteil sogar die Aussage, dass er Dives zustimmte. Im ersten Augenblick einfach nur erleichtert lief dem Iulier im zweiten Moment bei diesen Worten von diesem zweifellos bedeutenden Römer ein leichter Freudenschauer über den Rücken. Wow. Allein für dieses Erlebnis hatte sich dieses Treffen hier beinahe schon gelohnt!


    Sim-Off:

    Ich würde vorschlagen: Wir widmen uns der Angelegenheit einfach ohne einen Kaiser. Silanus bekommt am Ende dann unsere Empfehlungen für den - aus welchen Gründen auch immer - verhinderten Augustus. Und dann liegt es beim nächsten Princeps, unsere Empfehlungen entweder zu bestätigen oder aber zu kassieren. Oder aber: Sollten wir irgendwo auf 3:3 Stimmen kommen, dann muss der kommende Kaiser eben selbst entscheiden. ^^


    "Mit Verlaub, doch mir sind so spontan leider nicht alle dieser Personen hinlänglich bekannt genug, um zu einer fundierten Meinung über sie zu gelangen.", warf Dives ein. "So kenne ich beispielsweise zwar den Namen des Tiberius Durus selbstverständlich und ohne jeden Zweifel noch sehr gut. Seine Taten für das Imperium könnte ich so auf Anhieb jedoch sicher nicht ohne Weiteres alle aufzählen." Und das ging dem Iulier bei den meisten Namen so. Ja, ganz genau genommen ging es ihm sogar bei allen bis auf zwei Namen so, was gewiss schade war, da er ohne weitere Informationen eben auch schlecht nur ihm persönlich unbekannte Leute zur Aufnahme im Ulpianum empfehlen konnte. "Doch vielleicht wäre es ja möglich, dass man uns aus den kaiserlichen Archiven mit ein paar Informationen zu den Kandidaten versorgt?", richtete er sich hernach fragend an den Procurator im Raum. Denn ungleich irgendeines imaginären Überichs, das mit ein paar Klicks die entsprechenden Lebensläufe der Kandidaten einsehen konnte, besaß Dives selbst derlei uneingeschränkte Ressourcen hier und jetzt leider nicht.

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  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    "Mit Verlaub, doch mir sind so spontan leider nicht alle dieser Personen hinlänglich bekannt genug, um zu einer fundierten Meinung über sie zu gelangen.", warf Dives ein. "So kenne ich beispielsweise zwar den Namen des Tiberius Durus selbstverständlich und ohne jeden Zweifel noch sehr gut. Seine Taten für das Imperium könnte ich so auf Anhieb jedoch sicher nicht ohne Weiteres alle aufzählen." Und das ging dem Iulier bei den meisten Namen so. Ja, ganz genau genommen ging es ihm sogar bei allen bis auf zwei Namen so, was gewiss schade war, da er ohne weitere Informationen eben auch schlecht nur ihm persönlich unbekannte Leute zur Aufnahme im Ulpianum empfehlen konnte. "Doch vielleicht wäre es ja möglich, dass man uns aus den kaiserlichen Archiven mit ein paar Informationen zu den Kandidaten versorgt?", richtete er sich hernach fragend an den Procurator im Raum. Denn ungleich irgendeines imaginären Überichs, das mit ein paar Klicks die entsprechenden Lebensläufe der Kandidaten einsehen konnte, besaß Dives selbst derlei uneingeschränkte Ressourcen hier und jetzt leider nicht.


    "Ich hoffe, mein Vorschlag verursacht keine Missstimmung und würde keine allzu großen Umstände verursachen.", schickte Dives seinen Worten nach einer kleineren Pause noch nach, während er ganz und gar unausgesprochen natürlich auch hoffte, dass er nicht vollkommen alleine mit seiner Bitte dastand und als einziger in dieser erlesenen Runde keinen Schimmer hatte, welche wichtigen Stationen beispielsweise die Vita eines Tiberius Prudentius Balbus umfasste...

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  • Sim-Off:

    Wenn niemand mehr möchte, ist unser erstes Consilium Ulpianum wohl kollektiv gescheitert... Oder gibt es irgendwelche rettenden Gegenstimmen?


    Wer warten musste, der hatte in aller Regel Zeit zum Nachdenken - beispielsweise auch über das Warten selbst:
    "Warten gibt Stärke; Warten bringt die jungen Trauben zur Reife und wandelt, was nur sprossender Keim war, zu kraftvoller Saat." Diese These in der Tat klang durchaus interessant in den Ohren des divitischen Iuliers. Es blieb einzig zu hoffen, dass Ovidius mit dieser seiner Aussage nicht allzu daneben lag...

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