Nach der Verlesung des Testaments hatte Vala angestrengt mit den anderen derzeitigen Köpfen des Reichs beraten, wie man nun mit der Tatsache verfahren sollte, dass der verstorbene Kaiser mal eben dem Senat übertragen hatte einen geeigneten Neu-Augustus zu wählen.
Vollkommen unabhängig davon, dass nicht wenige der aktuellen Reichslenker es vollkommen witzlos fanden, dass der Kaiser sich einfach mal NICHT mit der Suche nach einem Nachfolger beschäftigt hatte und sich somit ziemlich unelegant aus der Verantwortung gestohlen hatte, brachte das Testament einen ganzen Haufen von anderen Dingen mit sich... eben wie eine Lawine, die von einem Schriftstück losgetreten worden war.
"Patres conscripti." , sprach Vala zwei Tage nach der Verlesung des Testaments daher den Senat an... und die Tatsache, dass sich sein Mitkonsul ebenso von seinem Stuhl erhoben hatte machte deutlich, dass hier beide eine gemeinsame Sache vertraten: "Wir wollen heute mit euch über eine Konsequenz des Testaments sprechen. Der Princeps hat (wie es eigentlich üblich ist) die ihm vom Senat verliehene Macht und alle Kompetenzen zurück in die Hände des Senats gelegt... allerdings nicht, damit wir sie dem Usus entsprechend an seinen Sohn verleihen können, sondern um selbst einen Nachfolger für ihn zu finden und DANN dem Usus zu entsprechen.
Wie ihr euch alle sicher vorstellen könnt, bringt das eine gewaltige Menge an Fragen und Aufgaben mit sich, welche wir hier im Senat klären müssen... und wir wir alle aus bitterer und froher Erfahrung wissen, dauern solche Staatsakte zumeist längere Zeit.
Um diese Zeit geht es uns in diesem Anliegen... das Reich hat keinen Princeps und der Senat muss wählen. Um nicht Chaos und Anarchie ausbrechen zu lassen und das Reich vor Unfrieden zu bewahren... sowie um den vom verstorbenen Princeps gewünschten Vorgängen eine rasche Durchführung zu gewährleisten, ist Kontinuität für all dies als absolutes A und O anzusehen.
Kontinuität, in welcher wir uns der uns zusätzlich zu unseren üblichen Pflichten anvertrauten Aufgabe widmen können. Kontinuität, in welcher das Reich größtmögliche Ruhe und Sicherheit genießen können. Kontinuität, die eine friedliche Bewältigung dieser Staatskrise fördert und möglichen Dissonanzen vorbeugt.
Daher bitten wir, Consul Marcus Vettius Bolanus und ich, den Senat Roms in aller Förmlichkeit darum, uns einen Dispens für die kommenden Wahlen zu erteilen damit wir erneut als Konsuln kandidieren können. Dies in Absprache mit dem Stadtpräfekten und den Procuratoren der kaiserlichen Kanzlei, um die bisher erfolgreiche Zusammenarbeit in dieser Krise bis zu ihrer erfolgreichen Bewältigung fortsetzen zu können.
Dies nicht aus persönlicher Eitelkeit, sondern im größtmöglichen Dienst der Sache... die nichts geringeres ist als die Bewältigung dieser Staatskrise ist.
Aus diesem Grunde bieten wir gleichsam an, bei erfolgreicher Kandidatur sobald von Amt und Würden zurückzutreten sobald der neue Princeps inthronisiert ist. In diesem Falle würden wir den Weg für die Wahl zweier Suffektkonsuln freimachen, so der Senat dies wünscht.
In Anbetracht der herannahenden Wahlen, bitten wir respektvoll darum die Frage des Dispens in der erbotenen Eile zu entscheiden."