Optio Titus Germanicus Antias
notierte ich mir wohlgemut. Nicht wissend, dass dieser so vielversprechende junge Mann bald darauf fallen würde, in dem Kampf gegen das Verbrechen, den die Cohortes Urbanae jeden Tag aufs neue auf den Strassen der Stadt ausfochten, um das Gesindel im Zaum zu halten. Es war ein Jammer.
Iunius informierte mich über seine Ermittlungsergebnisse. Ich nickte knapp. Von der Sergia nichts. Der Hadrianus tot. Diese mageren Auskünfte vermittelten mir nun nicht unbedingt den Eindruck, dass Iunius das besonders engagiert verfolgt hätte. Es hatte natürlich viele Umwälzungen gegeben, die die Aufmerksamkeit der Stadteinheiten anderweitig banden, doch unter den Tisch fallen sollten diese dreisten Morde trotzdem nicht. Und mein Vater wollte Beweise.
"Bleib dran, Iunius, und halte mich auf den Laufenden. Da sind noch viele Ansätze zu verfolgen, und der Stadtpräfekt wünscht ausdrücklich, dass diese Angelegenheit aufgeklärt wird. Behalte die Sergia im Visier. Besorge dir Schriftproben von ihr und ihren Bediensteten und vergleiche sie mit der Tabula. Oder erschaffe selbst eine Inszenierung, gib vor ein Erpresser zu sein, der ihre Schuld kennt und locke sie auf diese Weise in eine Falle in der sie sich womöglich selbst verrät."
Es folgte noch ein kurzer Austausch über diesen Fall zwischen uns, dann lies ich den Centurio wegtreten.
Bald darauf rekrutierten wir dann wirklich die herausragenden Milites Axius Mamurra und Carpinatius Voranus aus seiner Centurie zu uns in die Garde. "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" hätte meine iberische Großmutter dazu gesagt. Aber so langsam, ganz langsam, wurde es doch etwas besser mit der Mannschaftsstärke. (Nur bei der Reiterei, da war die Lage noch immer ausgesprochen trostlos. Aber da kümmerte sich Tribun 'Lackaffe' Laetilius drum.)