Hin und wieder zurück – Das Officium des Gardetribuns Decimus Serapio

  • Optio Titus Germanicus Antias
    notierte ich mir wohlgemut. Nicht wissend, dass dieser so vielversprechende junge Mann bald darauf fallen würde, in dem Kampf gegen das Verbrechen, den die Cohortes Urbanae jeden Tag aufs neue auf den Strassen der Stadt ausfochten, um das Gesindel im Zaum zu halten. Es war ein Jammer.


    Iunius informierte mich über seine Ermittlungsergebnisse. Ich nickte knapp. Von der Sergia nichts. Der Hadrianus tot. Diese mageren Auskünfte vermittelten mir nun nicht unbedingt den Eindruck, dass Iunius das besonders engagiert verfolgt hätte. Es hatte natürlich viele Umwälzungen gegeben, die die Aufmerksamkeit der Stadteinheiten anderweitig banden, doch unter den Tisch fallen sollten diese dreisten Morde trotzdem nicht. Und mein Vater wollte Beweise.
    "Bleib dran, Iunius, und halte mich auf den Laufenden. Da sind noch viele Ansätze zu verfolgen, und der Stadtpräfekt wünscht ausdrücklich, dass diese Angelegenheit aufgeklärt wird. Behalte die Sergia im Visier. Besorge dir Schriftproben von ihr und ihren Bediensteten und vergleiche sie mit der Tabula. Oder erschaffe selbst eine Inszenierung, gib vor ein Erpresser zu sein, der ihre Schuld kennt und locke sie auf diese Weise in eine Falle in der sie sich womöglich selbst verrät."
    Es folgte noch ein kurzer Austausch über diesen Fall zwischen uns, dann lies ich den Centurio wegtreten.


    Bald darauf rekrutierten wir dann wirklich die herausragenden Milites Axius Mamurra und Carpinatius Voranus aus seiner Centurie zu uns in die Garde. "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" hätte meine iberische Großmutter dazu gesagt. Aber so langsam, ganz langsam, wurde es doch etwas besser mit der Mannschaftsstärke. (Nur bei der Reiterei, da war die Lage noch immer ausgesprochen trostlos. Aber da kümmerte sich Tribun 'Lackaffe' Laetilius drum.)

  • Zurück von der Audienz beim Imperator, hatte ich zuerst mit steinerner Miene dem leidenden Maevius Bericht erstattet, dann schloss ich mich in meinem Officium ein, sank zentnerschwer auf meinen Stuhl, stützte den Kopf in die Hände und seufzte abgrundtief.
    "Bona Dea......"
    Es war so haarsträubend. So verkehrt. So unsäglich leichtsinnig. Dass unser neuer Kaiser in seiner Senatshörigkeit, obgleich seine Vorgänger so gut wie allesamt gewaltsam über den Styx gegangen waren, als erste Amtshandlung erst mal die Sicherheitsmaßnahmen zusammenstrich.
    "Ich will ein Zeichen des Vertrauens setzen" zitierte ich mit ätzender Miene seine traumtänzerischen Worte, flüsterte erbost: "Rüstungen, welcher Soldat braucht schon Rüstungen. Nein, ein Harnisch, das ist ja so was von letztes Jahrhundert! - Vertrauen. Vertrauen zu den Giftschlangen, klar. Und wenn ihn einer vergiftet, wenn ihn einer abmessert, wenn das Reich sich wieder selbst zerfleischt, wer wird dann wieder verantwortlich gemacht? WIR! Wem wird dann wieder die Schuld zugeschoben! UNS! Uns, die wir unsere Arbeit nicht anständig machen dürfen. Es ist... es ist... AAAAAAAAAAAAAAHHHHH!!!"
    Das war es allerdings. Doch ich hatte keine Wahl. Und somit goß ich die haarsträubenden Befehle in Dienstanweisungen und ließ sie in der Garde verbreiten.



    Auf Wunsch unseres erhabenen Imperators Tiberius Aquilius Severus Augustus ergeht folgender Befehl:


    Die Milites der Garde haben bei Dienst innerhalb des Pomeriums von heute an durchweg auf die traditionelle Weise, und zwar im Friedenskleid, aufzutreten. Die Waffen sind unter der Toga, und komplett von dieser verborgen zu tragen. Die Toga hat sauber und gestärkt zu sein, auf korrekten Faltenwurf ist zu achten. Soldaten zu Pferde tragen anstelle der Toga die lange Paenula.
    Ausnahmen werden zu Paraden und Sondereinsätzen gemacht.


    Lang lebe der Kaiser.


    In Vertretung des Praefectus Praetorio
    Tribun F. Decimus Serapio




    Auf Wunsch unseres erhabenen Imperators Tiberius Aquilius Severus Augustus ergeht folgender Befehl an die Palastwache:


    Senatoren und Equites werden bei Einlass in den Palast nicht länger routinemäßig kontrolliert. Eine Überprüfung erfolgt lediglich wenn Anlass zu Verdacht besteht.


    Lang lebe der Kaiser.


    In Vertretung des Praefectus Praetorio
    Tribun F. Decimus Serapio





    Bei allen Göttern. Wenn das mal gut ging.
    Darüber hinaus galt es nun erst einmal, die Weihe seiner, und seiner Familie, Imagines vorzubereiten... und umzusetzen.... ihm dann ausserdem den besten Leibarzt des Reiches aufzutreiben... nicht zu vergessen die Nabatäafrage weiterzuverfolgen... ein Germaniendossier.... und natürlich die Überprüfung der Palastbediensteten in die Wege zu leiten.....nicht zu vergessen, die Rekrutierungen weiter voranzutreiben....

  • Was ich als feierliche, aber doch überschaubare Zeremonie in der Castra praetoria angedacht hatte, das war in der Zeit der Planung und der Abstimmung mit dem Cultus Deorum und dem kaiserlichen Sekretariat, zu einer kolossalen Veranstaltung herangewachsen. Auf dem Marsfeld. Da musste dem Publikum natürlich etwas geboten werden.
    Darum ließ ich eines schönen Tages die Decuriones der Turmae XI bis XX in das an mein Officium angeschlossene Besprechungszimmer kommen. (Unter ihnen zwei, die ich vor einiger Zeit selbst vereidigt hatte. Einer von ihnen sogar ein Verwandter, aus der griechischen Linie meiner Gens – wir sind eben überall, wir Decimer.) An die Wand war eine Skizze des Marsfeldes geheftet, auf der vermerkt war wie die Aufstellung der Truppe sein sollte, welchen Weg die Prozession vom Palast nehmen würde, wo die Altäre sein würden, die Tribünen und so weiter...


    Ich ließ die Männer Platz nehmen. Natürlich ging ich erst mal den Ablauf der kultischen Zeremonie mit ihnen durch. Nachdem das erledigt war, kam ich zu:
    "Nach der Weihe hat dann unsere Kavallerie, bessergesagt, habt ihr und eure Turmae, die Gelegenheit euer Können zu zeigen. Eine Vorführung vor dem Kaiser, seiner Familie – die Kaiserin ist ja bekanntlich eine große Freundin der Reitkunst – vor Bürgern und Volk Roms. Zeigt dabei sowohl die große Formation als auch das individuelle Geschick eurer Männer. Ihr werdet selbst am besten wissen wie eure Turmae am besten glänzen, darum gebe ich euch freie Hand den Inhalt selbst zu gestalten. Soll knapp eine Stunde dauern, das ganze. Decurio Staberius Tappo.." wandte ich mich an den Decurio der XI. Turma, einen verwitterten alten Hasen "hat den Befehl, und wird mir über den Fortgang Bericht erstatten. Eure Turmae sind in den kommenden Wochen, bis zur Weihe, immer ab mittags vom regulären Dienst entbunden, um das vorzubereiten.-"
    Ich sah in die Runde, ob da Fragen oder gar schon geniale Ideen aufgetaucht waren...

  • Am heutigen Tage hatte Tribun Decimus Serapio die Decuriones der einzelnen Turmae der Garde-Kavallerie in sein Officium eingeladen. Nach der Begrüßung nahmen die Männer auf die Anweisung des Decimers hin in dessen Besprechungsraum Platz, wo sie über die Abläufe der Imagines-Weihe instruiert wurden. Als die wichtigsten Dinge zur kultischen Zeremonie besprochen waren, hatte der Tribun noch ein besonderes Anliegen an seine Männer. Nach der Weihe sollte eine Demonstration der Garde-Reiterei stattfinden, bei der die einzelnen Turmae sowohl verschiedene Formationen als auch individuelles Geschick präsentieren sollten.


    Auch wenn Vespa früher eigentlich gar nichts für diese Paraden übrig hatte, musste er an diesem Punkt eingestehen, dass er langsam Gefallen daran fand. Jetzt, wo er zur Garde, der Soldaten-Elite Roms, gehörte, begriff er, dass solch ein Auftritt auch etwas für sich hatte. Stolzerfüllt würde er seine Männer zusammen mit den anderen Turmae präsentieren und den Kaiser sowie seine Familie auf diese Art und Weise ehren.


    Während der Decimer die Männer instruierte, nickte Vespa Satz für Satz. Tappo erhielt also das Oberkommando, nicht verwunderlich, hatte der mittlerweile doch schon recht alte und somit alt eingesessene Decurio es doch mehr als nur verdient, wer weiß, wie lange sein Lebensfaden noch dem Gebrechen standhalten würde.


    Zum Schluss machte der Tribun eine Pause, vermutlich wollte er wissen, ob es irgendwelche Fragen oder schon konkrete Einfälle gab.


    Vespa hielt sich an dieser Stelle erstmal zurück, war er doch genauso wie Cursor noch nicht lange bei der Garde.

  • Keine Fragen, nur ein "Zu Befehl, Tribun!" von Decurio Staberius Tappo.
    Ich ließ die Männer wegtreten, neugierig darauf was sie wohl auf die Hufe stellen würden. Auch wenn die Infanterie zweifellos die größte Stärke und schlagkräftigste Streitmacht unseres Reiches war – die Kavallerie war einfach an Schneidigkeit nicht zu überbieten. Und die Gardekavallerie erst...!
    Als nächstes widmete ich mich den neustens Spionageberichten aus dem Kyrenäikum. Sehr bedenklich was sich da zusammenbraute. Ich brauchte mehr Speculatores dort. Doch woher nehmen und nicht stehlen?

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  • Irgendwann kam auch meine Korrespondenz dran. Schreiben hier, Schreiben da, und unter den angekommenen Briefen heute ein ganz wirrer.
    Ein Postler, der meinte, ich bräuchte seine Verbesserungsvorschläge so dringend, dass er sich dadurch gleich Chancen erwürbe, Präfekt des Cursus Publicus zu werden? Ganz schön anmaßend. Und 'Ablenkung' suchte er in der Castra Praetoria – wie, was?
    Ich hätte den Brief in den Müll geworfen, wenn der Absender nicht Klient meines Vaters gewesen wäre. Dazu ein Artorier, wie mein hochverehrter Primus Pilus damals.
    "Mhmm... meinetwegen..."
    murmelte ich, und ließ meinen Beneficiarius eine knappe Antwort verfassen. In der Hoffnung, dass Artorius mehr zu bieten hatte, als nur sinnlos an ein paar Paragraphen herum zu feilen. Ausserdem ließ ich mir ein paar Informationen über den Mann einholen. Den ich dann ein paar Tage später empfing.

  • Wie in dem Brief gestanden hatte, fand ich mich pünktlich am Anfang der dritten Stunde an den Castra Praetoria ein. Die zahlreichen Leibwächter, die ich mir nach meiner Nahtoderfahrung zugelegt hatte, warteten natürlich vor dem Tor. Denn wenn ich irgendwo sicher war davor, dass dieser Mörder mich Zeugen angriff, dann wohl hier.


    * klopp-klopp *


    So klopfte ich an die Tür des Tribuns. Erst danach (ich hätte es wahrscheinlich besser umgekehrt machen sollen) kontrollierte ich nochmal kurz mein Erscheinungsblid: Der Anhänger meiner Mercurius-Kette (die sollte total in sein) war verrutscht. Er hing nicht mehr in der Mitte. Korrigiert. Mein gutes Bürgergewand, ein eher unauffällig beiges Ding mit einer "Mars-Bordüre" mit Speeren und roten Schilden (passte modisch nicht wirklich zur Kette, sollte mich aber beschützen.. hatte mir der Verkäufer versprochen), zwickte an einer Stelle. Auch korrigiert. Zum Schluss mit der rechten Hand nochmal kurz durchs Fronthaar gefahren. Dann öffnete ich die Tür....

  • Ich hatte meinen Beneficiarius instruiert, den Artorier bei seinem Erscheinen erst mal etwas warten zu lassen, und blieb vertieft in meine Unterlagen, auch als in meinem Vorzimmer Klopfen und die Stimme Nonius' erklangen. Und zwar feilte ich am Wachplan des Palatin, der schon so dermaßen ausgeklügelt und komplex war, dass es in meinen Augen an der Zeit war, ihn wieder einfacher zu gestalten. Es war ein bisschen wie ganz früher, als Tesserarius. Nur in viel größerem Maßstab.


    Nach einiger Zeit steckte Nonius dann den Kopf in meine Amtsstube. Ich nickte, und er sprach hinter sich:
    "Der Tribun lässt bitten."


    Den Stylus beiseite legend, rückte ich mich gravitätisch auf meinem Scherenstuhl zurecht, und sah dem Besucher mit reservierter Miene entgegen. Eine reservierte Miene, die, als ich seiner angesichtig wurde, hilflos dahinschmolz. Bei allen Göttern! Eine Statue des Phidias war es, die hier zum Leben erwacht war, sich als Stationarius getarnt hatte, und in meine Amtsstube hineinspaziert kam. Dieses ehrfürchtige Staunen, das mich in Gegenwart von etwas wahrhaft Schönem ergriff, hielt mich machtvoll umfangen...
    Zum Niederknien.....!
    "A..." Ich räusperte mich, suchte meine Stimme wiederzufinden. "Artorius Rufinus, salve. Du hast also... ein paar Verbesserungsideen, ja?" Wie banal, mit solch einem gesegneten Wesen über so einen öden Kram wie die Postvorschriften zu reden! Etwas fahrig wies ich auf einen Stuhl, schwer beschäftigt von der Frage: Ob diese schier unglaubliche Perfektion wohl auch unter seinem Gewand weiterging...?
    Faustus! Reiß dich zusammen!

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  • Warten. Naja. Das war ja nix Schlimmes. Ein Nicken von mir. Und dann wartete ich halt. Fortuna konnte mir ja auch nicht immer hold sein. Und solange sie für mich da war, wenns drauf ankam (wenn ich wieder einen Mord beobachtete und ihr Glück brauchte, um nicht selbst zum Opfer zu werden), dann war alles gut. Dann konnte ich hier auch ein bisschen warten.


    "Gracias."


    Und dazu ein Lächeln zu dem Vorzimmersoldaten, als ich dann zu seinem Chef durfte. Ja, und dann hieß es ab durch die Mitte mit mir: Ich kam. Ich sah. Ich.. grüßte.


    "Hola, Tribune."


    Ich war mal wieder ein bisschen zu unbedarft, hatte ich das Gefühl. Denn der Decimer guckte mich irgendwie so komisch an. (Aber was sollte ich machen? Hier drinnen fühlte ich mich eben zehnmal sicherer als draußen, wo irgendwo frei ein Mörder rumlief, der vielleicht nur darauf wartete, mich Zeugen in einem günstigen Moment zu beseitigen.)


    "Öh.."


    Oder vielleicht ein peinlicher Stiez? Ein verlegenes Lächeln. Und dabei fuhr ich mir mit der rechten Hand nochmal sicherheitshalber so halb über den Hinterkopf. Wenn da vorher irgendwo ein paar Haare als Stiez abstanden, dann wars jetzt hoffentlich besser.


    "..ja. Ja, ich hab nen paar Verbesserungsideen, wenn du Zeit dafür hast."


    Und die hatte er offenbar. Deshalb zeigte er auch auf den Stuhl. Ich nickte und setzte mich. Dann holte ich zwei vorbereitete Wachstafeln raus, die ich mitgebracht hatte. Jetzt fehlte nur noch die richtige Einleitung..


    "Öhm.. Kennst du die alten.. also ich mein, die aktuellen Vorschriften des Cursus Publicus?"


    Bestimmt nicht die geschickteste Einleitung. Aber immerhin überhaupt eine Einleitung. Oder sowas ähnliches. Denn ich musste ja wissen, wo ich anfangen sollte. Ich hob meine Augenbrauen und guckte ihn gespannt an. Dabei lächelte ich freundlich. Denn ich war ja ein freundlicher Mensch.

  • Auch aus Hispania? Offensichtlich! Der perfekte Anlass, ihn "auf einen Becher Wein einzuladen"! -
    Vergiss es, Faustus. Du bist verdammt nochmal Prätorianer und im Dienst.
    Das infamste war, wie sich zu der überwältigenden Schönheit, auch noch diese totale Unbefangenheit gesellte. Er weiß es gar nicht?! schoß es mir unwillkürlich durch den Kopf. Da waren keine selbstgewissen kleinen Gesten, kein Zelebrieren des eigenen Auftrittes, nichts selbstverliebtes, wie sonst so oft bei wirklich schönen Menschen. Er saß einfach nur da und guckte mich an und... oh. Dieses Lächeln. Dieses hinreißend nachlässige Lächeln, das.... Ich brauchte frische Luft.
    "Ähm.. ja sicher." antwortete ich, von berückender Verwirrung durchrieselt. Was sollte ich denn tun, ich war eben ein Ästhet...! Erstmal suchte ich eine naheliegende Abkühlung. Erhob mich, öffnete das Fenster, und ließ den kühlen Luftzug über mich hinwegstreichen. Dabei sagte ich mir: Er ist einfach nur eine überraschende Verschönerung dieses Tages, Faustus. Ein schmückendes Ornament! Ruhig Blut. Genieße den Anblick, wie du ein Kunstwerk geniest. Wie ein klangvolles Gedicht, oder... ein Sonnenaufgang im Farbenrausch. Nur zum Ansehen, den Anblick genießen, nichts weiter.
    So gewappnet konzentrierte ich mich mühsam auf das Thema. Die Postvorschriften. Genau. Die hatte ich mir natürlich mal raussuchen lassen, auf seinen Brief hin.
    "Dass da noch immer der Legatus Augusti Cursu Publico drinsteht, den es schon lange nicht mehr gibt, ist natürlich, ähm, überholt und muß geändert werden. Ansonsten... habe ich nichts gesehen, was dringend überarbeitet werden müsste. Ein paar ungelenke Formulierungen vielleicht." Aber das fiel für mich jetzt nicht gerade unter dringend. "Was ist denn deiner Meinung nach daran so veraltet?"

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  • Es war nur kurz nach seiner Ankunft in der Castra als sich Antoninus zum Offizium des Tribuns aufgemacht hatte. Er hätte sicher bis morgen warten können. Aber sie waren nicht lange nach der hora sexta angekommen so dass er sich dachte das er seinen Bericht heute noch abgeben konnte. So konnte er abends in die Therma gehen und entspannen ohne sich damit zu belasten. Hinzu kam das er so in seiner Centuria endlich nach dem Rechten sehen konnte. Sicher hatte sein Optio die Sache schon geschaukelt aber es wurde Zeit das er seine Männer wieder sah.


    Natürlich ging das nicht alles nach Antoninus Nase. Ob und in wie weit der Tribun nun Zeit hatte konnte sich nun mal ein Centurio nicht aussuchen. Also hatte er sich wie üblich beim Beneficiarius des Tribun angemeldet und wartet nun darauf das man ihm Entweder sagte das er morgen wieder kommen sollte oder eben vorgelassen wurde. Dass er eine Fehler beim kodieren einer seiner letzten Nachrichten gemacht hatte und diese dadurch unleserlich war wusste er nicht. woher auch den er hatte seine Nachrichten blind abgesetzt. Also ohne das er auf Befehle der Gegenstellte zu warten, was auch durchaus üblich war. Befehle gab es bei solchen Missionen nur wenn es was ganz wichtiges gab. Darum war er auch guter Dinge was das anging denn seinen Auftrag hatte er ja erfüllt nur eben beim Kodieren geschlampt. Wahrscheinlich war er durch Phryne abgeleckt gewesen. Nicht gut aber das würde er nicht erzählen. Er konnte es auf einen dummen Flüchtigkeitsfehler schieben denn er hatte den Bericht ja noch im Kopf. Auch wenn er das natürlich in dem Moment nicht ahnen konnte.



    Sim-Off:

    Das Ganze spielt Zeitmäßig nur relativ zur Abreise in Germanien und deutlich vor der erneuten Ernennung Decimus Serapio zum neuen PP.

  • Mittagszeit war es, und ich überlegte gerade, meinen Burschen loszuschicken, um mir etwas aus einer Garküche zu holen, als mir mein Beneficiarius einen ganz speziellen Besucher meldete. Überrascht hob ich die Augenbrauen, runzelte dann die Stirn. Ließ Nonius den Brief des Centurio heraussuchen, und hieß den Mann dann hereintreten.


    "Centurio Iulius." grüßte ich ihn mit verschlossener Miene. "Was für eine Überraschung. Wir wähnten dich bereits verschollen. Als dann schließlich doch noch ein Brief eintraf..."
    Ich sah auf die Tabula, deren Inhalt ich nur mühsam entschlüsselt hatte. Zum einen weil der Text zweimal neu mitten im Codierschlüssel ansetzte - eine Unachtsamkeit des Schreibers. Zum anderen, weil ich selbst beim Dechiffrieren einen Buchstaben verdreht hatte - mein eigener Fehler, der mir erst später aufgefallen war. Und der mich überaus bestürzt hatte! Ich mußte mir zu meinem Leidwesen eingestehen, dass ich wohl mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache gewesen war. Dabei predigte ich selbst doch immer, dass in der Garde kein Platz für Schlamperei war!


    Ad
    Cohortes Praetoriae
    Castra Praetoria, Roma, Italia
    Tribunus F. Decimus Serapio


    Salve Tribunus.


    Nach eignen Tagen die ich nun schon in Mogontiacum bin lässt sich folgendes Bild zeichnen. Die Legion wird gut und gründlich auf Trab gebracht. Sie ist anders als die anderen Nordlegionen schon wieder auf einer Stärke von fast 4800 Mann aber 1800 davon sind unerfahrene Neulinge. Aber nach Aufbruch oder ähnlichem sieht es auch hier nicht aus. Die schon wieder erreichte Stärke lässt sich aus meiner Sicht auf die Tüchtigkeit der Offiziere zurückführen. Anzeichen für verdächtiges gibt es nicht zu berichten.


    Ich habe hier eine Frau gefunden die Für die Garde von großem Wert sein könnte. Phryne Aciliana. Sie ist eine Freigelassene des Senator Sextus Acilius Priscus Er und sein Bruder, der Edle Kaeso Acilius Saloninus waren Parteigänger der Cornenlier. Sie ist bereit Auge und Ohr in Germanien für die Garde zu sein. Ich werde Sie in das chiffrieren einweisen. Dich Tribunus bitte wenn du Erkundigungen über sie eingezogen hast mir ein Losungswort für sie zu schicken. So das sie in Zukunft dein Auge und Ohr in Germanien sein kann. Die nachricht mit dem Losngswort schicke bitte an die Casa Acilia in Mogontiacum.


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    L. Iulius Antoninus



    "Wie lautet deine Erklärung?" verlangte ich, die Hände zusammengelegt, und den überlang fort gewesenen Mann scharf ins Auge fassend.





    Sim-Off:


    1. Edit: Eigener Fehler beim Dechiffrieren. Mea culpa.
    2.Dein Charakter ist mitten in der Mission für neun Monate Realzeit komplett inaktiv geworden. Weder hast du eine simon-Erklärung gegeben, noch dich im Abwesenheitsthread abgemeldet, noch per PN oder im Privatforum bescheid gesagt. Damit war dein Charakter auch im Spiel übermäßig lange weg.

  • Nun ja in der Tat hatten sie länger gebraucht als Gedacht. Und das war einem recht unschönem Umstand geschuldet. „Tribun wir sind von Mogontiacum noch ein Mal zurück nach Calrenna gegangen. Ich musst Dir leider mitteilen das zwei unserer Männer bei dem Auftrag getötet wurden. Pupius Vibulanus den du mir empfohlen hast und Cadius Trabea den ich für diese Mission wollte.
    Sie waren mit Gallus Regulus und den Anderen als Händler getarnt zwischen Calrenna und Vicus Portus überfallen worden. Dabei wurden Sie von Räubern erschlagen.
    Da der Angriff abgewehrt wurde die Räuber aber fliehen konnten, haben wir nach dem der Auftrag in Mogontiacum abgearbeitet war Jagd auf sie gemacht. Wir haben sie in dem Waldstück erwischt und ihnen eine Klinge gegeben.“
    Erklärte er sichtlich bedrückt über den Verlust der Kameraden
    „Ich hatte dir geschrieben Doch scheinbar hat dich meine Nachricht nicht erreicht.“ Wahrscheinlich war sie mit einem der Schiffe untergegangen die in den Stürmen gesunken waren die sie danach in Massilia gehalten hatten. „Danach sind wir wie geplant Rhodanus hinab und über Land nach Massilia dort wollten wir uns einschiffen aber uns haben schlechtes Wetter weitere Wochen dort festgehalten.“ Erklärte er weiter wenn auch sicher das Schlimmere daran war das zwei Prätorianer Tod waren und das bei einer Mission bei der er die Leitung hatte. Sicher kam es immer mal zu Straßenraub. Doch er hatte die Idee das sie als Händler getarnt gehen sollten also trug er auch die Verantwortung für den Tod der Männer. Ein Grund mehr für ihn sie zu rächen. Was schließlich die spähte Heimkehr erst herbei geführt hatte. Denn wären sie nicht zurück und hätten die Räuber gesucht wären sie früher in Massilia gewesen und wie ihm versichert wurde hatten die Stürme erst wenige Tage vor ihrem Eintreffen eingesetzt.

  • "Verdammt!" fluchte ich grimmig. Was für ein Desaster. Männer im Einsatz zu verlieren war immer übel. Ich zumindest hatte mich nie dran gewöhnt. Und zudem waren es erfahrene Speculatores gewesen – ein großer Verlust für die Garde.
    "Prätorianer, die einfachen Strassenräubern zu Opfer fallen...?" fragte ich sodann argwönisch nach. Schließlich suchten Banditen sich für gewöhnlich leichte Beute, keinen Kampf auf Leben und Tod. "Was waren das für Angreifer? Sicher ist nicht nur mir der Gedanke gekommen, dass unsere Männer womöglich gezielt ausgeschaltet wurden? Was genau ist bei dem Überfall geschehen? Wer wußte von der Tarnung, könnte von eurer Mission erfahren haben? Wohin waren sie unterwegs, und was wollten sie dort unter die Lupe nehmen?"

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  • Natürlich war es ungewöhnlich das Prätorianer durch die Klinge eines Räubers fielen. Eben aber möglich wenn man sie mit Normalen Händlern verwechselte. "Herr ich befürchte es waren normale Räuber. Wie ich schon Sagte ich hatte Gallus Regulus und die anderen als Händler getarnt los geschickt ich selbst hatte die Tarnung als Rekrutierungsoffizier. Gallus Regulus und die meisten Anderen reisten über Noricum um sich mit Schwerter aus Norischem Stahl als Händler in die Lager der Legio XXXIII Minervia, Cohors IV Tungrorum veterana, Cohors III Brittanorum equitata und Ala I Flavia Singularium zu kommen. Ich selbst reiste die andere Ruhte über den Rhodanus um die Ala I Scubulorum, Legio VIII Augusta, Ala II Numidia und die Legio II Germanica aufzusuchen. Wir wollten uns in Mogontiacum treffen." Erklärte erst mal den ersten Teil wie es dazu kam das die Männer dort waren.
    "Regulus hat mir den Hergang geschilderte aber Du kannst ihn auch selbst befragen. Er sagte das es ganz schnell ging. Sie waren wie gesagt als Händler getarnt auf der Straße von Calrenna nach Vicus Portus unterwegs als ein Pfeil Pupius Vibulanus in die Brust traf dann kamen neun Räuber einer stach Cadius Trabea in die Niere, er kämpfte aber weiter. Als der erste Schock verdaut war waren unsere Männer natürlich schnell bei den Waffen und als drei Angreifer Tot waren sind Sie geflohen. Cadius Trabea ist dann verblutet die anderen konnten nichts tun. Ich bin sicher das die Räuber nur auf die Beute auswahren. Regulus ist ein umsichtiger Mann sie haben sich sicher nicht verraten. Ich befürchte ihre Tarnung war zu gut, das hat die Räuber angezogen. Als sie merkten das es keine leichte Beute geben würde sind sie geflohen." Es war so lächerlich Schlachten hatten diese Männer überlebt dutzende Gefährliche Auftrage überlebt und dann fielen sie einfachen Räubern zum Opfer. "Unsere Männer sind in Vicus Portus begraben worden Regulus hat für die Bestattung gesorgt." Den letzten Teil hatte er hinzu gefügt weil es ja nicht unwichtig war.

  • "Moment..." Ich nahm mir eine Karte, und verfolgte darauf die Routen, die der Centurio beschrieb. Seine Schilderung ließ das ganze Desaster tatsächlich wie ein dummes Unglück klingen. Tragisch, schmerzlich, aber sowas passierte eben. Selbstverständlich würde ich auch Gallus Regulus befragen, und Mettius Testa natürlich. Zumindest eine anständige Bestattung hatten die Gefallenen bekommen. Ich nickte. Die Kosten würde Gallus natürlich erstattet bekommen.
    "Wir werden ihrer beim Fahnenappell gedenken. Und ich übernehme es, ihren Angehörigen zu schreiben. Du hast die Mission geleitet, aber ich habe euch losgeschickt." So war es nun mal meine Verantwortung.


    "Zu den gesammelten Erkenntnissen. Ich habe die Berichte über den Zustand der Einheiten erhalten. Wie war denn dein Gesamteindruck vom Exercitus in der Provinz? Was hast du von den Aufmüpfigkeiten der Chatten mitbekommen? Und die Spitzelfrau, die du angeworben hast – was ist das für eine Person? Du meinst sie hat größeres Potential?"

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  • Es war natürlich verständlich das der Tribun seine Angaben erst mal grob prüfte und das einfachsten war natürlich das er erst mal anhand der Karte prüfte das die Angaben stimmten. Also kein Grund für Antoninus zu argwöhnen. Als der Tribun dann sagt sie würde ihrer nochmals in einem Apell gedenken war er zufrieden denn da gebot ja schon die Ehre. „Ja Herr das wird ihre Geister sicher weiter besänftigen. Ich selbst werde eine Inschrift in Auftrag geben und sie an der Via Tiburtina Vetus aufstellen lassen. Ich denke als Leiter dieser Mission bin ich es ihnen schuldig.“ Es war natürlich auch an der Führung der Grade etwas in der Richtung zu tun aber Antoninus fühlte sich verantwortlich und würde die Inschrift selbst bezahlen.


    Nun war es an der Zeit zum wesentlichen über zu gehen auch wenn er durchaus den Verlust von Männern als Wesentlich bezeichnen würde. Aber der Auftrag war sicher das Wesentliche das den Tribun neben dem verlust der Männer natürlich. „Nun wie ich in meinem Bericht schon schrieb sind die Meisten Einheiten zwar wieder auf Sollstärke doch sind die meisten dieser Männer Neulinge. Ich halte deshalb ihre Schlagkraft für nicht all zu hoch. Die die Kampfmoral hochhalten sind die Evocati. Die meisten Kommandeure haben die Zeitmäßigen Entlassungen nicht durchgeführt oder sie haben sie gurchgeführt und die Männer als Evocati behalten. Das kam nicht bei allen gut an aber der Schritt ist verständlich und im Ernstfall werden die Männer natürlich zu ihren Feldzeichen stehen. Und das sicher mehr noch als die Neulinge.“ Es war natürlich klar das die meisten nach 20 oder 22 Jahren endlich in den Ruhestand wollten. Aber auch wenn das einbehalten der Männer nicht immer gut ankam waren diese Männer in ihrem Dienst so verankert das sie als sehr verlässlich gelten durften. „Was die Chatten angeht hatte ich nicht den Eindruck das es derzeit mehr dort los ist als normal. Vielleicht ein Wechsel in einer der Stammesführungen würde ich sagen. Aber ganz sicher kann man da nie sein. Die Germanen sind immer sehr launenhaft. Aber selbst wenn es Schwierigkeiten geben sollte sind die Legionen schnell verlegbar da bin ich sehr zuversichtlich.“ Ja zugegeben die Germanen waren ein Ärgernis und hatten schon für die eine oder andere blutige Nase gesorgt aber die Veteranen würden die Legion schon zusammen halten. Dann kam das Gespräch auf Phryne zu sprechen. „Nun sie ist außergewöhnlich klug. Spricht fließend Latein und Griechisch kann alle Klassiker zitieren. Sie war im Hause des Senators Sextus Acilius Priscus die Zierde seine Gastmähler und kennt sich also damit aus Information von den Reichen und Schönen zu sammel. Wie ich Dir schon schrieb war ihr vormaliger Besitzer Parteigänger des Cornelius. Und als er verstarb schenkte er ihr eine Vila in Mogontiacum und ein Vermögen dazu. Sie ist also nicht unvermögend, einer der Gründe warum ich sie für Loyal halte. Sie verlangt nur nach Schutz sollte sie nach Rom zurückkehren. Da die Hinterbliebenen ihres Mannes verständlicher weiße ihr nicht sonderlich zugetan sind.“

  • Andererseits, so überlegte ich, wäre es nur natürlich wenn der Centurio, falls ihm oder einem seiner Männer doch eine Indiskretion über die Mission unterlaufen sein sollte, dies mir gegenüber nicht an die große Glocke hängen würde. Erst mal würde ich sehen was die anderen Überlebenden dazu zu sagen hatten, dann entscheiden ob ich die Angelegenheit weiter untersuchen lassen würde. - Eine Inschrift wollte er stiften, ich nickte beifällig, das zeugte von Verantwortung gegenüber seinen Untergebenen. (Es könnte aber natürlich auch ein Zeichen von übermäßiger Schuld sein, beziehungsweise Reue dass er sich doch etwas hatte zu schulden kommen lassen.)
    "Das sind wichtige Informationen." meinte ich auf seine Einschätzung hin. Es war gut, mal wieder harte Zahlen und Fakten aus dieser potentiell explosiven Provinz zu haben.
    "Andere Informanten haben von vermehrter Unruhe hinter dem Limes gesprochen, von massiven Angriffen der Chatten auf andere Stämme. Sogar von Zusammenstößen mit Legionsreiterei. Da scheint sich die Lage ja wieder beruhigt zu haben." Es erstaute mich schon, dass der Centurio davon so wenig gehört hatte. Allerdings war sein direkter Auftrag ja auch ein anderer gewesen und hatte ihn kreuz und quer durch die ganze Provinz geführt.


    "Das klingt vielversprechend. Gut gemacht, Centurio Iulius." kommentierte ich zum Thema neue Informantin. "Sie verlangt kein Geld? Lediglich Schutz für den Fall des Falles? Ungewöhnlich. Was macht sie in Mogontiacum, arbeitet sie noch als Hetäre? Und plant sie denn eine baldige Rückkehr nach Rom?"
    Das wäre natürlich schade.
    "Nun gut. Du wirst weiterhin ihr Kontaktmann sein, Iulius, und sie führen. Wollen wir mal sehen, wie ergiebig diese Quelle sprudelt. Zuerst überprüfst du ihre Angaben zu ihrer Vergangenheit in Rom. Als nächstes wirst du ihr einen Auftrag erteilen, der zum einen nur von geringer Relevanz ist, und den du ausserdem auch von anderer Seite her nachprüfen kannst. Um zu sehen wie zuverlässig sie ist. Hm..." Ich überlegte was sich da wohl am besten dafür eignete...

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  • Nun das sich die Germanen untereinander bekriegten war ja nun nicht neu, nein es war grade zu normal. Grade das hielt sie doch auch ruhig, gefährlich für die Römer wurden die Germanen immer nur dann wenn sie sich nicht gegenseitig bekriegten, sonder sich gemeinsam gegen Rom wandten. „Nun Herr es ist doch normal das sie sich untereinander töten, ist es doch grade zu Volksport unter den Germanen. Was durchaus mit dem von mir vermuteten Führungswechsel in einem der germanischen Stämme übereinstimmen könnte. Vielleicht will sich ein neuer Häuptling einen Namen machen oder eine alte Beleidigung rächen. Das wäre doch grade zu typisch.“ Erklärte er seine Vermutung mit zu den Germanen. Immerhin wäre das eine der wahrscheinlisten Vermutungen. Wenn die Germanen angreifen wollten würden sie erst mal Frieden untereinander schließen und dann gemeinsam angreifen. Natürlich konnten diese Aktivitäten auch darauf hinweisen das sich einige Germanen zusammengeschlossen hatten und nun einen anderen unwilligen Stamm zu mitmachen zwangen. Aber wie hätte er das von den Legionslagern aus beurteilen sollen? Dafür war er nicht nahe genug am Geschehen gewesen und hatte sich auch nicht darauf konzentriert.


    Was nun Phryne anging, hatte er sich sehr intensiv darauf konzentriert konnte man sagen. „Nun sagen wir der Senator Acilius Priscus wollte sie aus der Schusslinie seiner Verwandten, besonders seiner Frau haben. Sie waren verständlicher weiße nicht sehr angetan von dem Vermächtnis das er ihr ausgesetzt hat. Ich schätze ihr Vermögen würde sie bequem in den Rang eines Eques bringen. Darum arbeite Sie nicht wirklich. Ihr vermögen verschafft ihr Zugang zur besseren Gesellschafft der Stadt Decurionen und Eques eingeschlossen. Das macht Sie aus meiner Sicht so wertvoll für uns. Eine Rückkehr nach Rom sehe ich derzeit nicht.“ Beschrieb er nun kurz die Gegebenheiten die Phryne betrafen. Das er weitere Erkundigungen einziehen sollte war für ihn nicht ungewöhnlich. Doch er dachte das dies der Tribun schon getan hatte, da er ihm das ja geschrieben hatte. „Natürlich ich glaube sogar das wir noch Männer haben die sich einst mit den Acilia beschäftig haben. Es sollte leicht sein die Geschichte zu überprüfen.“ Sagte er dann den die Acilia waren eine bedeutende Gens und seinerzeit bedeutende Parteigänger des Cornelius da verwunderte es nicht, das die Prätorianer nicht schon mal den einen oder anderen Sklaven dieser Familie bestochen hatten.

  • Es klang alles nach einer typischen Aufsteigerin, einer der Freigelassenen, die die alten Eliten bisweilen an Reichtum weit überflügelten, und denen darum ein ganz besonderer Dorn im Auge waren. Kurz sah ich vor meinem inneren Auge die vergoldeten Latrinen im Hause des Voluptarianus Suavis. Dann fiel mir ein wie leicht sich Borkan damit tat, als Händler die Kasse zum Klingeln zu bringen. Freigelassene im allgemeinen schienen ein Talent dafür zu haben, an Geld zu kommen. (Ausgenommen mein Libertus Ravdushara, den ich in letzter Zeit immer nur dann zu Gesicht bekam wenn er wieder einen neuen 'Kredit' für seine Unternehmungen brauchte.)
    Wie Phryne wohl den Senator Acilius so dermaßen um den Finger gewickelt hatte? Sie mußte über berückende Liebeskünste verfügen. (Oder er hatte seinen Erben gewaltig eins auswischen wollen.)
    Ich nickte, "Tu das. Und schau ob du Leichen in ihrem Keller findest, falls wir mal einen Hebel brauchen." Wenn wir noch Verbindungen hatten um die Acilier auszuschnüffeln um so besser... doch irgendetwas kratzte mich quer in irgendeiner Ecke meiner Gedanken... ich überlegte, dann kam ich drauf: ich hatte den Centurio, diesen wortkargen, kontrollierten, bisweilen etwas halsstarrigen Soldaten, noch nie so vehement erlebt wie jetzt, in dem Augenblick, als er von der Liberta sprach.
    "Eine wertvolle und außergewöhnliche Frau, ohne Frage. Und kann es sein, Centurio, dass der aussergewöhnliche Charme der Phryne auch an dir nicht spurlos vorüber gegangen ist?" riet ich. Nicht dass – wenn es so wäre - das am Ende sein Urteil trübte. Niemand war doch unverwundbar gegen die Pfeile Amors oder Cupidos, nicht mal eisenharte Prätorianer, leider.

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